Persistierender idiopathischer Gesichtsschmerz
(engl. Persistent Idiopathic Facial Pain – „PIFP“)
Bei dieser Gesichtsschmerzerkrankung handelt es sich um einen anhaltenden Schmerz im Gesichts- oder Mundbereich. Definitionsgemäß bestehen die Schmerzen seit mehr als 3 Monaten und es kommt zu täglichen Schmerzen von mindestens 2 Stunden pro Tag bis hin zu 24 Stunden pro Tag. Bei der klinischen neurologischen Untersuchung können keine Auffälligkeiten festgestellt werden. Es wird von manchen Patienten ein Schwellungsgefühl im Bereich der Lippe und der Nase auf der betroffenen Gesichtshälfte beschrieben. Ebenso muss für die Diagnosestellung eine andere Ursache, insbesondere von Seiten des Augenarztes, des Hals- Nasen- Ohrenarztes sowie des behandelnden Zahnarztes, ausgeschlossen sein.
Die Lokalisation der Schmerzen kann ein- oder beidseitig sein. Der Schmerz ist schwer zu lokalisieren und entspricht nicht einem bestimmten abgegrenzten Gebiet eines Nervenastes. Häufig wird der Schmerz vor allem im Oberkiefer und den Wangen gespürt. Die Schmerzqualität ist dumpf, bohrend oder anhaltend und von einer mittleren Schmerzintensität. Der Schmerz wird von einigen Patienten als tiefsitzend und von anderen als oberflächlich wahrgenommen. Es kann zur Ausbreitung des Schmerzes kommen sowie zur Ausstrahlung in Unterkiefer, Hinterkopf, Schulter oder den Arm kommen. Durch Stress können sich die Schmerzen verstärken. Der Beginn der Schmerzen kann auf einen kleinen operativen Eingriff zurückzuführen sein, wie beispielsweise eine Zahnextraktion. Die Schmerzen bleiben bestehen, trotz der erfolgreichen Heilung im Operationsgebiet und ohne dass eine lokale Ursache gefunden werden kann, die diese Schmerzen auslösen würde.
Wichtig ist die Abgrenzung zum neuropathischen Gesichtsschmerz, bei dem sehr ähnliche Symptome bestehen, in der klinisch-neurologischen Untersuchung können allerdings ein andauerndes Taubheitsgefühl oder Missempfindungen bei der Berührung des Schmerzbereichs vorliegen.