"Kommunizieren, koordinieren und organisieren –
der perfekte Mix."
Tarek A. (25), Auszubildender Kaufmann für Büromanagement
Eine Ausbildung zum Bürokaufmann im UKE? Schaffe ich das? Reichen meine Deutschkenntnisse? Die Freunde haben ihm zugeredet, sich zu bewerben: „Du musst viel lernen, aber es ist machbar.“ Tarek hat es gewagt.
„Zum Glück“, wie er heute sagt. Er ist im dritten und letzten Ausbildungsjahr zum Kaufmann für Büromanagement. Alle paar Monate wechselt er im Rahmen der Ausbildung die Station. Sechs sind es insgesamt, u.a. die UKE-Akademie für Bildung und Karriere (ABK), das Prodekanat für Lehre, das Zentrum für Molekulare Neurobiologie, die School of Life Science, Patient:innenaufnahme.
„Diese Vielfalt ist super. Ich kann viele wertvolle Erfahrungen sammeln.“ Er übernimmt Assistenz- und Sekretariatsaufgaben, plant Meetings, macht PC-Kommunikation, erstellt Tabellen, Grafiken, etc. „Die Arbeit ist abwechslungsreich, das gefällt mir.“ Ebenso die Angebote zur Fort- und Weiterbildung an der ABK. „Jeder kann sie nutzen! Ich habe mich in MS Office weitergebildet, das ist nützlich für meine Arbeit.“
In Homs, seiner syrischen Heimatstadt, hatte er nach dem Abitur ein IT-Studium begonnen. Nach dem ersten Semester flieht er 2016 aus der zu Trümmern zerbombten Stadt, gelangt von der Türkei mit dem Schlauchboot übers Mittelmeer auf die Insel Rhodos und von dort nach Hamburg in eine Flüchtlingsunterkunft. Sein Abitur gilt hier nicht, es wird als Realschulabschluss anerkannt. Zwei Jahre lang büffelt er Deutsch, von A1 bis B2, dem erforderlichen Sprachniveau für eine Berufsausbildung. Er meistert alle Prüfungen, und dann: große Verwirrung. „Es gab so viele Möglichkeiten, ich war ganz durcheinander.“ Die Jobberatung der Stadt hilft als Kompass im Ausbildungsdschungel, sie rät zu Praktika. Tarek absolviert zwei im UKE: das eine in der Verwaltung, das andere im OP. „Beide machten Spaß, aber OP passt einfach nicht zu mir“, sagt er.
Der Entschluss, Bürokaufmann zu werden, erwies sich schnell als goldrichtig. „Die Ausbildung im UKE ist super, und auch die Bezahlung ist sehr attraktiv“, sagt er. In seiner Freizeit arbeitet er nebenbei im Minijob als Fitnesstrainer – weil dies sein Hobby ist und weil er die schwerkranke Mutter, die mit seiner Schwester in Homs geblieben ist, finanziell unterstützt. „Eine Krankenversicherung gibt es dort nicht, Arztbesuche und Medikamente müssen privat bezahlt werden.“
Mittlerweile ist Tarek deutscher Staatsbürger und Hamburg seine Heimatstadt. Er hofft, nach der Ausbildung im UKE eine Anstellung zu bekommen. „Das UKE ist sehr bunt, und es stellt sich gegen jede Form der Diskriminierung. Hier gibt es sogar eine Integrationsbeauftragte. Das und vieles mehr macht diesen Arbeitgeber so besonders.“
Text: Ingrid Kupczik
Gemeinsam besser. Fürs Leben.