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Die Blutspurenmusteranalyse umfasst die Beschreibung, Dokumentation und Beurteilung von Blutspuren. Sie kann eine sinnvolle Ergänzung zu einer Obduktion, einer Leichenfundortinspektion oder zu einer körperlichen Untersuchung einer geschädigten Person sein. Mittels Interpretation der vorliegenden Blutspuren lassen sich nicht selten die ursächlichen Handlungssequenzen einer Tat rekonstruieren.
Die Analyse findet in der Regel am Tatort statt, kann jedoch auch nachträglich anhand einer Fotodokumentation oder anhand von sichergestellter Kleidung erfolgen.

Durch eine Analyse der Blutspuren gelingen im günstigen Fall Rückschlüsse auf

• die Art und Anzahl der Gewalteinwirkungen
• die Position geschädigter und beschuldigter Personen bei Verletzungsbeibringungen zueinander und im Raum und
• verwendete Tatmittel.

Ferner können sog. latente Blutspuren durch die Anwendung von Luminol und/ oder forensischer Lichtquellen nach erfolgter Reinigung wieder sichtbar gemacht und so spurenkundlichen Untersuchungen zugeführt werden.

Für die sachgerechte Interpretation und Bearbeitung der Spuren sind Kenntnisse über die vorliegenden Verletzungen bei den Tatbeteiligten sowie über eine adäquate Spurensicherung essentiell. Wir arbeiten daher in einem interdisziplinären Team, bestehend aus Ärzt:innen und einem forensischen Biologen.

Die Ergebnisse der Begutachtungen sind ggf. geeignet, die Angaben von Tatbeteiligten zu einem Tatgeschehen zu stützen bzw. sie zu widerlegen. Sie können zu einem wichtigen Bestandteil in strafrechtlichen Verfahren werden.