Schutzausrüstung im UKE: Strategischer Einkauf ordert Nachschub

Ob Schutzkittel, Einmalhandschuhe, Hauben, Schutzbrillen oder Atemschutzmasken: Im Kontakt mit Patientinnen und Patienten, die an der vom Corona-Virus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19 erkrankt sind, ist höchster Infektionsschutz für das medizinische Personal und die Servicekräfte gefordert. Obwohl das UKE ständig große Mengen Schutzausrüstung vorhält, ist der Verbrauch in der derzeitigen Situation so hoch, dass die Vorräte schnell zur Neige gehen. Das Team des Strategischen Einkaufs sorgt dafür, dass trotzdem genügend Material zur Verfügung steht.

Onko Zentrum, Station C3A, Frau Anja Martens erhält für ihre Station eine Kiste mit Atemschutzmasken von Daniel Bielang
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Bedarf gedeckt
Anja Martens aus dem Onkozentrum nimmt Atemschutzmasken entgegen
Anja Martens unterschreibt für die Station C3A den Empfang einer gut gefüllten Kiste mit Atemschutzmasken
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Bestätigt
Der Empfang der gelieferten Ware wird jeweils quittiert
Blick auf den Deckel und Griff einer blauen Kiste, die mit einer roten Plombe gesichert ist
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Verplombt
Die Materialien werden gut gesichert ausgeliefert

Im normalen Klinikbetrieb werden täglich große Mengen an Einwegmaterialien verbraucht – Spritzen, Tupfer, OP-Hauben, Zellstoffprodukte. Doch diese Einkäufe, die Janna Lynn Schröder, Beschaffungsmanagerin im Strategischen Einkauf normalerweise in monatelanger Vorausschau plant, sind in Corona-Zeiten komplett in den Hintergrund getreten. „Mein Arbeitsalltag dreht sich im Moment fast ausschließlich um Masken“, berichtet sie am Telefon. Ende Februar traten die Vorbereitungen auf den Ansturm an COVID-19-Patienten für sie in die akute Phase ein. „Wir haben im UKE ständig mehrere Zehntausend Atemschutzmasken für einen möglichen Pandemiefall eingelagert“, erläutert sie. Doch selbst solche großen Vorräte reichen zurzeit gerade einmal für wenige Tage.

Für die Schutzvisiere sind wir etwa zurzeit in Gesprächen, diese bei einem Anbieter aus dem 3-D-Drucker anfertigen zu lassen.

Für Janna Lynn Schröder bedeutet das: „Kaufen, kaufen, kaufen“. Allerdings immer unter der Maßgabe, dass die Qualität stimmt und entsprechende Zertifikate von den Lieferanten beigebracht werden können. Bevorzugt bei den bereits bekannten Stammlieferanten des UKE – doch häufig kommt es zurzeit wegen Lieferengpässen in den Produktionsländern zu Verzögerungen bei den Bestellungen. „90 Prozent der Produkte werden in Asien hergestellt, dort sind viele Lieferwege weiterhin unterbrochen“, verdeutlicht sie. So sichtet sie nun täglich Dutzende weitere Angebote, sortiert unseriöse Anbieter aus. Die Schutzartikel müssen die hohen Standards für Medizinprodukte erfüllen: Besonders wichtig ist dies gerade bei den FFP-Atemschutzmasken mit und ohne Ventil, die im Umgang mit hochinfektiösen Erregern Pflicht sind, aber auch bei dem im Klinikbetrieb stark verbreiteten einfachen Mund-Nasen-Schutz sowie bei Schutzbrillen und Visieren.

„Bei rund 50 unterschiedlichen Artikeln planen wir gerade von Tag zu Tag, checken durchgehend die Bestände und versuchen, für den geschätzten Bedarf der nächsten Tage vorzusorgen“, berichtet Schröder. Hinzu kommen Spenden von Hamburger Firmen. „Das hat geholfen, reicht aber bei Weitem nicht aus“, so Schröder. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen müssen in der angespannten Marktlage auch außergewöhnliche Schritte erwägen: „Für die Schutzvisiere sind wir etwa zurzeit in Gesprächen, diese bei einem Anbieter aus dem 3-D-Drucker anfertigen zu lassen.“

Daniel Bielang, in gemustertem Hemd und blauem Pullover, schaut lächelnd in die Kamera. Er stellt gerade eine blaue Kiste in einen Rollconteiner. Rechts von ihm ein hoher Stapel weiterer Kisten.
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Kostbares Gut
Schutzausrüstung ist knapp, die UKE-Lager sind aber gut bestückt

Janna Lynn Schröder und das Team der Beschaffung tun währenddessen weiter alles, um für genügend Nachschub zu sorgen.

Auch beim Verteilen der Schutzausrüstung an die Stellen im UKE, wo sie benötigt werden, läuft im Moment vieles anders als sonst: „Normalerweise liefern wir Materialien in definierten Mengen hauptsächlich in die sogenannten Modulschränke auf den Stationen, Ambulanzen, OP-Einheiten sowie Labore. Gegenwärtig erfolgt die Verteilung der Schutzausrüstung in verplombten Boxen und wird gegen Unterschrift persönlich an die Stationsleitung übergeben“, erklärt Laura Weinhold, Bereichsleitung Supply Chain (strategische Koordination) bei der KLE. Aufgrund der dynamischen Situation sind es aber aktuell viele kurzfristige Abforderungen von Schutzmaterialien, die die Supply Chain vor Herausforderungen stellt.

Janna Lynn Schröder und das Team der Beschaffung tun währenddessen weiter alles, um für genügend Nachschub zu sorgen. Bisher erfolgreich: Die Schutzausrüstungsartikel im UKE sind knapp, aber noch stehen sie in ausreichender Menge zur Verfügung.

Text: Katja Strube, Fotos: Axel Kirchhof (Stand: 30. April 2020)