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    Friederike Finger ist mit großer Freude auf der Kinderkrebsstation
    Friederike Finger
    mit großer Freude auf der Kinderkrebsstation

    Gerade angekommen

    Friederike Finger ist gerade im UKE angekommen, sie arbeitet seit Juni in der Kinderonkologie. Eine Station mit manchmal belastenden Situationen. Doch
    sie war der ausdrückliche Wunsch der Berufsanfängerin. Die emotionale Gratwanderung zwischen fürsorglicher Nähe zu ihren jungen Patienten und selbstschützender Distanz sieht Friederike Finger dabei als die größte Herausforderung.

    Friederike Finger ist mit großer Freude bei ihrer Arbeit auf der Kinderkrebsstation „Das ist das Iso-Zimmer“, sagt die junge Frau während sie mit einen Lächeln auf eine schwere Tür mit Fenster zeigt. „Dort liegen Kinder, die immunsuppressiv sind und beispielsweise nach einer Stammzelltransplantation besonders geschützt werden müssen.“ Weiter hinten sei das Jugendzimmer mit Büchern und DVDs und dort drüben das Spielzimmer. Bücher, DVDs, Spielzimmer – das hört sich nach der Leichtigkeit des Lebens an. Aber hier ist keiner freiwillig. In der Kinderonkologie kämpfen Mädchen und Jungen, Kleinkinder und Teenager ums Überleben. Warum sie hier arbeitet? „Schon während meiner Ausbildung war ich hier und habe mich jetzt bewusst für diese Station entschieden.

    Man kann den Kindern viel geben – allein durch die Art, wie man ihnen gegenübertritt. Wenn man sie zu einem Lächeln bringt, hilft ihnen das ein kleines bisschen weiter. Und mir genügt es oft schon als Bestätigung für den ganzen Tag“, sagt die 25-Jährige, die sich erst nach einigen Umwegen für die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin entschieden hat. Nach dem Abi hat sie ein Jahr in einer sozialpädagogischen Einrichtung mit schwer erziehbaren Kindern gearbeitet, danach zwei Semester BWL studiert und nach einem Freiwilligem Sozialen Jahr ist sie dann im UKE angekommen. Der Onkologie kann Friederike Finger viele herausfordernde Aspekte abgewinnen: „Man sieht die Kinder immer wieder.“ Auf anderen Stationen sind die meisten Kinder nach wenigen Tagen wieder weg. „Hier kommen sie regelmäßig wieder und bleiben oft lange. Man baut zu jedem Patienten eine besondere Beziehung auf.“ Zu viel Nähe ist aber auch nicht gut, oder? „Das richtige Maß zu finden ist eine Herausforderung. Ich bin ja noch nicht so lange hier, hoffe aber, dass ich den Bogen schon ganz gut raus habe.“

  • Tschüss und bis bald
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    Prof. Dr. Sonja Schrepfer und ihr Mann Prof. Dr. Tobias Deuse im Labor in Kalifornien
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    Prof. Dr. Sonja Schrepfer und ihr Mann Prof. Dr. Tobias Deuse

    Forschen für die NASA

    Seit Jahren forscht Prof. Dr. Sonja Schrepfer am Universitären Herzzentrum (UHZ) im Bereich Stammzellund Transplantationsimmunbiologie. Im Dezember 2015 erhielt die Leiterin des TSI-Labors (TSI = Transplant and Stem Cell Immunobiology) den Zuschlag der NASA für ihr Forschungsprojekt „Heart in Space“ und siedelte übergangsweise mit Teilen ihres Hamburger Teams nach San Francisco über.


    Einmal den Mars umrunden – als Prof. Schrepfer 2013 im Space Center Houston erstmals davon hört, dass die NASA ein Astronautenteam zum roten Planeten schicken will, lässt sie das Projekt nicht mehr los. „Noch auf dem Rückflug nach Hamburg entwickelten wir unser Vorhaben, den Einfluss lang andauernder Schwerelosigkeit auf das Herz- und Gefäßsystem zu untersuchen“, berichtet die Wissenschaftlerin. Zwei Wochen später ist der Antrag eingereicht, das Projekt „Heart in Space“ geboren.

    Acht UHZ-Wissenschaftler aus Medizin, Biotechnologie, Space Medicine, Physik und Biologie begleiten Prof. Schrepfer im Dezember 2015 ins Forschungslabor auf dem NASA-Gelände in San Francisco. Unterstützung kommt auch aus Hamburg durch das Team des TSI-Labors. „Die Möglichkeit, NASA-Missionen für unsere Forschungen nutzen zu können, ist absolut einzigartig und eine große Verantwortung“, erklärt Prof. Schrepfer. So konnte ihr Team etwa am ersten „live animal return“ – der RR9-Mission der NASA zur Raumstation ISS mit zehn Mäusen – teilnehmen und die Gefäße der Weltraumtiere nach ihrer Rückkehr auf Veränderungen hin untersuchen. „Von unserer Arbeit erhoffen wir uns auch, die Mechanismen, die zu Gefäßstenosen führen, weiter zu entschlüsseln, um so neue Therapieansätze für die Menschen auf der Erde entwickeln zu können.“

    Trotz der Faszination für ihre Forschungen vermisst Sonja Schrepfer natürlich auch ihre Heimat Hamburg mit ihren Freunden und Kollegen. Was ihr außerdem fehlt? „Meine Lieblingsschokolade!“, antwortet sie lachend. Schon heute freut sie sich aufs Naschen – und auf einen Besuch in der Elbphilharmonie, die sie bislang nur von Fotos kennt. Tschüss und bis bald in Hamburg, Frau Prof. Schrepfer!

Text: Arnd Petry, Nicole Sénégas-Wulf
Fotos: Claudia Ketels, Noah Berger