Forschen für eine bessere Zukunft

Die Behandlung von Patient:innen in Deutschland zu verbessern – das haben sich Wissenschaftler:innen des UKE auf die Fahnen geschrieben. Im Forschungsschwerpunkt Versorgungsforschung spielt die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung eine tragende Rolle.

Versorgungsforschung untersucht die Gesundheitsversorgung und ihre Rahmenbedingungen mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu verbessern. Sie entwickelt darüber hinaus wissenschaftlich fundierte Versorgungsmodelle und prüft ihre Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen. Themen der Versorgungsforschung sind vor allem die Untersuchung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung, der Behandlungsprozesse und -ergebnisse. Bearbeitet werden sie unter anderem von der Medizin,den Gesundheitswissenschaften, der Psychologie,den Sozialwissenschaften und der Gesundheitsökonomie.

Fragen, die die Versorgungsforschung beantwortet, sind zum Beispiel: Wie ist der Bedarf an psychosozialer Unterstützung von Patient:innen mit schweren körperlichen Erkrankungen? Wie viele Patient:innen nehmen die Notfallversorgung in Anspruch? Wie lang ist die Wartezeit auf Facharzttermine bei Patient:innen mit mehreren Erkrankungen und von welchen Faktoren ist die Wartezeit abhängig? Wie gut sind Wirksamkeit und Kosten-Nutzen-Verhältnis von neuen Versorgungsmodellen für Menschen mit Demenz im Vergleich zur Routineversorgung?

Versorgungsforschung mit langer Tradition

Vor mehr als zehn Jahren hat das UKE die Versorgungsforschung als einen von fünf Forschungsschwerpunkten definiert. Bereits 2006 wurde das Center for Health Care Research (CHCR) gegründet. Das CHCR ist ein wissenschaftlicher Kooperationsverbund von UKE, Universität Hamburg und Albertinen-Krankenhaus, der aus 27 Institutionen mit mehr als 240 Versorgungsforscher:innen besteht. Die Aufgaben liegen in der Initiierung von Verbundprojekten und in der Förderung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit aller an der Gesundheitsversorgung beteiligten Akteure. Das CHCR bietet außerdem Infoveranstaltungen, Symposien, Kongresse sowie Lehre und Beratung zu Forschungsmethoden an; besondere Bedeutung hat die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

In Kooperation mit dem CHCR befasst sich das Hamburg Center for Health Economics (HCHE), ein 2011 gegründetes gemeinsames Forschungszentrum von UKE und Universität, mit gesundheitsökonomischen Evaluationen. Dabei hat es einen versorgungswissenschaftlichen Schwerpunkt.

Darüber hinaus wurde 2017 das Hamburger Netzwerk für Versorgungsforschung (HAM-NET) gegründet, um mit allen am Versorgungsgeschehen beteiligten Akteuren in einen systematischen und nachhaltigen Austausch in der Region zu gelangen. Es umfasst mehr als 40 Forschungsinstitutionen, Gesundheitsversorger, Krankenkassen, Patient:innenorganisationen, die Gesundheitswirtschaft und-politik. Übergeordnetes Ziel von HAM-NET ist die Etablierung eines offenen Forums für alle interessierten Institutionen, die Bündelung der Interessen und Bedarfe in der Versorgungsforschung und die Förderung und Durchführung innovativer, bedarfs- und patient:innenorientierter Forschungs- und Versorgungsprojekte in der Hamburger Region.

Dank dieser Strukturen und der Finanzierung zahlreicher Projekte durch Innovationsfonds, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erlebt die Versorgungsforschung im UKE und in der Metropolregion Hamburg aktuell starke Impulse, die langfristig zu grundlegenden Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung führen sollen. Die Bedingungen dafür sind in Hamburg hervorragend – wie an kaum einem anderen Standort in Deutschland.

Weitere Infos: www.uke.de/chcr , www.hche.de und www.ham-net.de