Die Talentschmiede
Über 3400 Studierende der Human und Zahnmedizin sowie der Hebammenwissenschaften werden aktuell in der Medizinischen Fakultät ausgebildet. Im Campus Lehre, in den Kliniken, Hörsälen und Laboren auf dem Gelände, in der Ärztlichen Zentralbibliothek und im MediTreff, dem Medizinischen Trainingszentrum für eigene Fähig- und Fertigkeiten, bestehen beste Ausbildungsmöglichkeiten, um sich auf den Beruf in Klinik und Forschung vorzubereiten. Ein früher Praxisbezug sowie eine starke wissenschaftliche Ausrichtung prägen die Modellstudiengänge am UKE, die schon heute die Standards der bundesweiten Medizinausbildung von morgen erfüllen.
ERC-Auszeichnungen fürs UKE
Der Europäische Forschungsrat ERC fördert seit einigen Jahren europaweit Wissenschaftler:innen mit verschiedenen ERC Grants. Damit werden gleichermaßen Nachwuchsakademiker:innen als auch erfahrene Forschende ausgezeichnet. Einige aktuelle Auszeichnungen aus dem Jahr 2023 hier in Kurzform.
In der Datenbank des ERC sind alle ausgezeichneten und geförderten Projekte aufgeführt:
MRT analysiert Gehirn
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine wichtige Rolle, wenn es um das Projekt von Dr. Siawoosh Mohammadi, Institut für Systemische Neurowissenschaften, geht. Mit KI-Unterstützung bestimmt Mohammadi die Gewebszusammensetzung der Gehirne von Epilepsiepatient:innen, ohne diese zu verletzen. MRT- und Mikroskopie-Bilder werden dabei miteinander kombiniert.
Sauerstoffmangel
ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe für das Fortschreiten einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Das von Prof. Dr. Rainer Böger, Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie, initiierte Projekt NO PRESSURE will frühzeitig das Risiko für ein rasches Fortschreiten der Erkrankung identifizieren, um so die Behandlungschancen zu verbessern.
Tiefe Hirnstimulation
(THS) heißt das Verfahren, mit dem etwa bei Parkinsonpatient:innen motorische Symptome wie Steifigkeit oder Zittern reduziert werden können. Dabei werden Elektroden ins Gehirn geführt und über einen Schrittmacher aktiviert. Welcher therapeutische Wirkmechanismus dahintersteckt, erforscht Dr. Bettina Schwab, Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie, in dem Projekt DECODE.
Die Wechselwirkungen
zwischen Molekülen sind Grundlagedes Lebens und auch der medikamentösen Behandlung von Krankheiten. Aber was geschieht konkret, wenn ein Protein an ein anderes Molekül bindet? Ein internationales Forschungsprojekt unter Leitung von Dr. Eike-Christian Schulz, Institut für Biochemie und Signaltransduktion, soll nun Licht in diesen komplexen Prozess bringen.
Neues aus dem UKE
Zu heiß – zu früh!
„Mit jedem extremen Hitzetag und jedem extra Grad steigt die Gefahr einer Frühgeburt“, sagt Prof. Dr. Petra Arck, Leiterin des Labors für Experimentelle Feto-Maternale Medizin. Hitzestress entsteht immer dann, wenn die werdende Mutter ihre ganze Kraft darauf verwenden muss, um ihren Körper und den ihres ungeborenen Babys zu kühlen und gleichzeitig zu versorgen.
Wieviel Therapie ist notwendig?
"Dies ist die weltweit erste Studie bei Kindern mit bösartigen Hirntumoren, die Therapiekonzepte hinsichtlich der resultierenden Spätfolgen vergleicht.“
Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Nationales NETZWERK
Rund um die Corona-Pandemie haben Obduktionen wesentliche Erkenntnisse zu den Folgen der Infektion geliefert. Das UKE koordiniert ein nationales Obduktionsnetzwerk (NATON), an dem nahezu alle Unikliniken Deutschlands beteiligt sind. Geleitet wird es von Prof. Dr. Benjamin Ondruschka, Direktor der Rechtsmedizin.
Cheat-Days belasten Immunsystem
Am Wochenende mal so richtig schlemmen? In einer Studie konnten UKE-Forschende zeigen, dass der Wechsel zu einer Ernährung, die reich an Fett und arm an Ballaststoffen ist, mit einer höheren Anfälligkeit für Infektionen einhergeht. Beruhigend: Wer sich danach wieder gesund ernährt, bringt auch das Immunsystem wieder ins Lot.
Katheter rettet Leben
Eine Katheterbehandlung, bei der ein Gefäßverschluss im Gehirn wieder eröffnet wird, ist auch für Patient:innen mit einem schweren Schlaganfall hilfreich. Das hat eine klinische Studie unter Leitung von Prof. Dr. Götz Thomalla, Direktor der Klinik für Neurologie, ergeben. Die Behandlung führte zu knapp 20 Prozent weniger Todesfällen und Pflegebedürftigkeit.
Vermeidbare Herzerkrankungen
Ein Forschenden-Team um Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Direktor der Klinik für Kardiologie, hat herausgefunden, dass mehr als die Hälfte aller Herzerkrankungen auf die klassischen Risikofaktoren Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen und Diabetesmellitus zurückzuführen sind. Risikofaktor Nummer 1: zu hoher Blutdruck.
Die Reset-Taste drücken
Viele Kinder und Jugendliche verbringen übermäßig und unkontrolliert viel Zeit vor dem vor Computer oder Handy. Res@tist ein digitales Trainingsprogramm, das begleitend zu einer psychiatrischen oder psychotherapeutischenTherapie eingesetzt wird. Eine Studie unter UKE-Leitung läuft deutschlandweit. Übrigens: Es gibt in der App auch ein auf die Eltern zugeschnittenesTrainingsprogramm.
Hilfe für Mütter
"Wochenbettdepressionen verschwinden nicht von allein. Sie lassen sich aber gut behandeln.“
Priv.-Doz. Dr. Silke Pawils, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Ungewollt schwanger
CarePreg heißt ein Projekt der Medizinischen Psychologie des UKE, indem es um die Versorgungssituation von ungewollt Schwangeren geht, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch oder die Austragung der Schwangerschaft entscheiden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.
Individualisierte KREBSTHERAPIE
Ein Team aus Krebsmediziner:innen verschiedener Fachdisziplinen, Molekularpatholog:innen, Grundlagenforschenden, Humangenetiker:innen und Informatiker:innen entwickelt in einem molekularen Tumorboard eine auf jede:n Patient:in zugeschnittene Behandlung. Das Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie des UCCH wurde jetzt zertifiziert – als erste Einrichtung in Norddeutschland.
Länger gehen
„Schaufensterkrankheit“ werden die schmerzhaften Durchblutungsstörungen in den Beinen oft genannt. Mit einem neuen telemedizinischen Behandlungsansatz, der im UKE in einer klinischen Studie wissenschaftlich überprüft wurde, haben Patient:innen weniger Beschwerden beim Gehen und eine bessere gesundheitsbezogene Lebensqualität.