Behandlungsangebot
Die Ambulanz des Instituts ist eine gem. § 117 SGB V ermächtigte Einrichtung, an der Patient:innen mit psychischen oder psychisch mit bedingten Störungen und Erkrankungen untersucht und behandelt werden können.
Patient:innen werden entweder von ihren behandelnden Ärzt:innen an die Ambulanz überwiesen oder können sich direkt an die Ambulanz wenden. Es werden zur Zeit Behandlungen in zwei wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren angeboten:
- Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)
- Verhaltenstherapie (VT)
Die Behandlungskosten für Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie werden von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Das Institut für Psychotherapie (IfP) hat seinen Sitz auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) Martinistr. 52. Das IfP verfügt über eigene Behandlungsräume, in denen die meisten Therapien durchgeführt werden. Die Behandlungsräume befinden sich im Erdgeschoss des Gebäudes W 26, Eingang B (siehe Lageplan UKE ). Ein zweiter Standort des Instituts ist im Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg.
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Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)
Laut Definition der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) geht die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (abgekürzt: TP) davon aus, dass wir unser Leben nicht nur mittels unseres Willens gestalten, sondern dass alles, was wir fühlen, denken und entscheiden, auch von unbewussten psychischen Einflüssen abhängt. Zu diesen Faktoren, die wir nicht wahrnehmen und bewusst-absichtsvoll beeinflussen können, gehören insbesondere innere Konflikte, die das spätere Leben besonders bestimmen, wenn sie schon in den ersten Lebensjahren auftraten.
Schon ein Kind etwa erlebt den normalen menschlichen Konflikt zwischen dem Wunsch, einerseits unabhängig und selbstständig und anderseits geborgen und aufgehoben zu sein. Manchmal kann ein Kind einen solchen Konflikt nicht lösen, weil es befürchtet, zum Beispiel Mutter oder Vater zu verlieren. Dann wird der unerträgliche Konflikt verdrängt und ins Unbewusste verschoben, um sich vor ihm zu schützen. Von dort beeinflusst er aber weiterhin unser Fühlen und Denken und vor allem unsere Beziehungen zu anderen Menschen. In einer späteren Lebensphase, wenn wir zum Beispiel eine schmerzliche Trennung erleben, können diese früheren unbewussten Konflikte unser Fühlen und Verhalten erneut stark belasten und uns sogar psychisch krank machen.
Eine weitere Ursache für psychische Erkrankungen sieht die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zum Beispiel in schwerer Vernachlässigung, Gewalterfahrungen oder emotionaler Kälte während der ersten Lebensjahre. Unter solchen ungünstigen Lebensbedingungen entwickeln Menschen nicht oder nur eingeschränkt die Fähigkeit, sich ein Bild von sich selbst und von anderen Menschen mit allen positiven und negativen Eigenschaften zu machen, stabile Beziehungen zu leben und das eigene Verhalten zu steuern und sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Diese Defizite im Umgang mit sich selbst und anderen werden auch als strukturelle Beeinträchtigungen bezeichnet.
Unbewusste Konflikte und/oder strukturelle Beeinträchtigungen bestimmen auch die Beziehung zur/zum Psychotherapeut:in. Tiefenpsychologisch arbeitende Psychotherapeut:innen helfen ihren Patient:innen, die unbewussten Faktoren ihrer psychischen Beschwerden herauszufinden. Die Behandler unterstützen ihre Patienten darin, ihre Konflikte besser zu lösen. Gleichwohl helfen sie ihren Patient:innen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit sich selbst und anderen zu verbessern, um ihnen auf diese Weise eine gesündere und weniger belastende Lebensgestaltung zu ermöglichen. Offenheit und die Entwicklung von Vertrauen des/der Patient:in in seine/n Therapeut:in sind für den Erfolg der Behandlung unverzichtbar.
In der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie sitzen sich Patient und Therapeut gegenüber. Die Behandlung findet in Einzelgesprächen - in der Regel ein- bis zweimal pro Woche - statt. Eine Therapie kann zwischen drei Monaten und zwei Jahren dauern.
(Quelle: Bundespsychotherapeutenkammer: http://www.bptk.de/ )
Verhaltenstherapie (VT)
„Die Verhaltenstherapie nimmt an, dass unsere Psyche und unser Verhalten durch die Erfahrungen geprägt sind, die wir im Leben machen. Wir ziehen daraus unsere Schlüsse, wie wir am besten mit uns und anderen umgehen. Der/die Verhaltenstherapeut:in betont dabei, dass viele unserer psychischen Eigenschaften, Verhaltensmuster und Fähigkeiten erlernt sind. Psychische Erkrankungen können je nach genetischer Empfindlichkeit des Einzelnen durch belastende Erfahrungen ausgelöst werden. Sie können Stress auslösen, also körperliche und psychische Reaktionen auf die Belastungen. Sind die Belastungen zu groß oder dauern sie zu lange an, können daraus psychische Erkrankungen entstehen.
Auch in der Verhaltenstherapie ist es bedeutsam, wie Sie Ihre Beziehungen gestalten und wie Sie mit Konflikten umgehen. Ihr/e Psychotherapeut:in fragt Sie zunächst insbesondere danach, woran Sie gerade leiden, was Sie gegenwärtig belastet und Ihr Leben beeinträchtigt. Für diese Störungen sucht er mit Ihnen gemeinsam nach Erklärungen. Er/Sie spricht mit Ihnen beispielsweise darüber, warum es Ihnen schwerfällt, sich mehr mit anderen Menschen zu treffen, welche schlechten Erfahrungen Sie dabei gemacht haben, aber auch, wie diese Erfahrungen Ihre Erwartungen in allen weiteren Situationen prägen. Der/die Psychotherapeut:in betrachtet mit Ihnen Ihre Denkmuster und überlegt mit Ihnen gemeinsam, wie Sie diese ändern können. Dabei geht es darum, Ihre Annahmen über das, was passieren könnte, zu hinterfragen und neue Wege auszuloten.
Die Verhaltenstherapie erfordert dabei eine aktive Mitarbeit. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie zwischen den Therapiestunden neue Verhaltensweisen ausprobieren und erlernte Fähigkeiten eigenständig üben. Ihr/e Psychotherapeut:in wird Ihnen dabei helfen, besser zu verstehen, wie Sie Ihre Beziehungen gestalten und wie Sie Ihr Verhalten so ändern können, dass Sie besser zurechtkommen und weniger leiden.
Bei einer Verhaltenstherapie sitzen Sie dem/der Therapeut:in gegenüber. Verhaltenstherapeut:innen vereinbaren mit Ihnen häufig eine Behandlungsstunde in der Woche. Manchmal sind es aber auch mehrere Stunden in einer Woche, wenn Sie zum Beispiel mit ihm die Praxis verlassen, um sich einer Situation zu stellen, die Ihnen übergroße Angst macht. Die Behandlung dauert in den meisten Fällen ein halbes bis ein Jahr, manchmal aber auch länger.“
(Quelle: Bundespsychotherapeutenkammer: http://www.bptk.de )