Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und
Transgender-Versorgung
Die Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung ist die größte Ambulanz mit Schwerpunkt Sexualität und Geschlecht in Norddeutschland. Sie bietet psychotherapeutische und medizinische Hilfe für Menschen an, bei denen Themen im Zusammenhang mit Sexualität und/oder Geschlecht zu einem Behandlungswunsch führen.
Hierzu gehören u.a.
- Sexuelle Funktionsstörungen
- Transsexualität, Transgender und Trans*
- Intergeschlechtlichkeit
- Ungewöhnliche sexuelle Wünsche und Neigungen
Wir bieten diagnostische Abklärungen sowie Behandlung in Einzelpersonen oder Paare an. Bei Bedarf erfolgen eine medikamentöse Therapie sowie ggf. die Empfehlung für weiterführende körperliche Behandlungen.
Unser therapeutischer Ansatz geht davon aus, dass sowohl körperliche, psychische als auch soziale Faktoren Sexualität und Geschlecht beeinflussen. Ein ganzheitliches Verständnis der individuellen Symptomatik ist für uns ein erster Schritt für eine erfolgreiche Therapie.
In der Spezialambulanz behandeln wir:
-
Sexuelle Funktionsstörungen
Unter sexuellen Funktionsstörungen verstehen wir sexuelle Probleme, die über einen längeren Zeitraum dazu führen, dass die betroffene Person darunter leidet. Unterschieden werden Störungen des sexuellen Verlangens (vermindert, gesteigert), Störungen der sexuellen Erregung (ausbleibend, unzureichend) sowie Ejakulations- und Orgasmusstörungen (vorzeitig, verzögert, ausbleibend). Hinzu kommen noch Störungen mit sexuell bedingten Schmerzen, z.B. beim Einführen des Penis in die Scheide (z.B. Vaginismus). Oft entstehen sexuelle Funktionsstörungen im Zusammenhang mit körperlichen Problemen (z.B. Medikamenten, Bluthochdruck), die so gut wie möglich behandelt werden sollten. Häufig hängen sexuelle Störungen aber auch mit Beziehungsschwierigkeiten zusammen. Hier können neben Einzelpsychotherapie auch Paarberatung und -therapie zum Einsatz kommen.
-
Transsexualität, Transgender und Trans*
Für Menschen, deren Geschlecht nicht mit ihren körperlichen Merkmalen übereinstimmt, werden viele Begriffe verwendet: Transgender, Transidentität, Transsexualität, Transgeschlechtlichkeit oder einfach Trans*. Leidet eine Person unter der fehlenden oder beeinträchtigten Übereinstimmung zwischen Geschlecht, Identität und Körper, kann von Geschlechtsdysphorie gesprochen werden. Wir bemühen uns, Menschen dabei zu helfen, ihr Geschlecht selbstbestimmt zu leben. Neben der diagnostischen Einschätzung und einer psychotherapeutischen Unterstützung stehen Maßnahmen zur Veränderung der körperlichen Geschlechtsmerkmale (u.a. Hormonbehandlung, chirurgische Eingriffe) zur Verfügung. Der mögliche Leidensdruck soll gelindert werden oder durch eine präventive Behandlung gar nicht erst entstehen. Das Transgender-Centrum am UKE bietet hierfür eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten.
-
Intergeschlechtlichkeit
Bei Intergeschlechtlichkeit handelt es sich um einen Oberbegriff für zahlreiche Erscheinungsformen der körpergeschlechtlichen Entwicklung. Zu nennen sind u.a. verschiedene Formen der Gonadendysgenesie, der Androgeninsensitivität (AIS) bzw. Androgenresistenz, das sog. Adrenogenitale Syndrom (AGS), Störungen der sog. Androgenbiosynthese (wie 5-alpha-Reduktase-Mangel, 17-beta-HSD-Mangel), aber auch das Turner Syndrom.
Für erwachsene Menschen mit Varianten der körpergeschlechtlichen Entwicklung bieten wir psychotherapeutische Begleitung, Behandlung und Unterstützung bei psychischer Belastung sowie bei Fragen oder Irritationen der Geschlechtsidentität an. Die Einbeziehung von Angehörigen wird gerne ermöglicht.
-
Ungewöhnliche sexuelle Wünsche und Neigungen
Sexuelle Interessen und Vorlieben sind weit gestreut und sehr unterschiedlich. Die meisten Menschen mit ungewöhnlichen sexuellen Interessen leiden nicht daran. Es handelt sich um eine Ausdrucksform ihrer individuellen Sexualität. Von einer Störung kann erst gesprochen werden, wenn ein bedeutsamer Leidensdruck vorliegt und/oder wenn die individuelle Sexualität dazu beiträgt, sich selbst oder andere zu gefährden. Dies kann z.B. im Zusammenhang mit Wünschen nach Unterwerfung und Demütigung oder Geschlagen-Werden (Sexueller Masochismus/Sadismus) oder bei bestimmten Formen des Fetischismus der Fall sein. Menschen mit einem sexuellen Interesse an Kindern oder Personen, die durch Sexualdelinquenz auffällig geworden sind, werden in unserer Präventionsambulanz behandelt.
In der Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung gibt es die Möglichkeit Praktika zu absolvieren. Mehr Informationen dazu finden Sie hier unter „Praktikumsmöglichkeiten“.