Unsere Behandlungsschwerpunkte

In unserem Transplantationszentrum wird eines der umfangreichsten Programme in Europa für autologe und allogene hämatopoetische Stammzelltransplantationen sowie Zell- und Gentherapien, wie die CAR-T-Zell-Therapie, durchgeführt.

Es werden alle Formen der hämatopoetischen Stammzelltransplantation durchgeführt, wie

  • Stammzelltransplantation von verwandten und unverwandten Spendern
  • Knochenmarktransplantation (Verwendung der Stammzellen aus dem Knochenmark)
  • Haploidentische Transplantation (Verwendung von nicht gewebepassenden (HLA) Familienangehörigen als Spender)
  • Mismatch Fremdspendertransplantation (Verwendung nicht völlig gewebeidentischer (HLA-kompatibler) unverwandter Spender
  • Nabelschnurblut (falls kein Familien- oder Fremdspender gefunden wurde, kann eingefrorenes Nabelschnurblut als Stammzellquelle verwendet werden)

Zur Zeit existieren Therapieprotokolle für die Behandlung von Leukämien, myelodysplastischen Syndromen, Myelofibrosen, malignen Lymphomen, Morbus Hodgkin, Multiplem Myelom. Dazu gehören auch nicht maligne hämatologische Erkrankungen sowie Systemerkrankungen, wie aplastische Anämie oder Multiple Sklerose.

Das gesamte Behandlungsprogramm konzentriert sich auf die Entwicklung noch effektiverer Strategien in der Bekämpfung dieser Krankheiten. Dabei kommen neueste zelltherapeutische, immuntherapeutische und gentherapeutische Ansätze zur Anwendung, wie die CAR-T-Zelltherapie oder die Gentherapie bei Hämoglobinopathien wie Thalassämie oder Sichelzellanämie sowie HIV-Erkrankungen.

Unser Zentrum ist führend in der Entwicklung von besonders verträglichen Therapien für ältere Patient:innen.

Photopherese

In unserer Tagesklinik wird die Photopherese bei Patient:innen mit

  • Spender-gegen-Wirt-Krankheit
  • Hauttumoren
  • Abstoßungsreaktion nach Organtransplantation durchgeführt.

Klinische Schwerpunkte

Unsere besonderen Schwerpunkte in der Patientenversorgung sind:

  • CAR-T-Zelltherapie bei malignen Lymphom, Multiplen Myelom und Leukämie
  • Allogene Stammzelltransplantation vom peripheren Blut oder Knochenmark für bösartige hämatologische Erkrankungen entweder vom Familienspender oder vom Fremdspender mit besonderem Schwerpunkt in der Behandlung von Leukämien, Multiplen Myelomen, Lymphomen, Myelodysplasien und Myelofibrose
  • Weltweit führendes Zentrum für allogene Stammzelltransplantation bei Myelofibrose
  • Allogene Blut- oder Knochenmarkstammzellprotokolle für nichtmaligne Erkrankungen wie Aplastische Anämie oder angeborene Stoffwechselerkrankungen
  • Verhinderung von schweren Spender-gegen-Wirt-Reaktionen durch den Gebrauch von Antiseren bzw. Gentherapieprotokolle
  • Dosisreduzierte Konditionierungsprotokolle für Patienten mit Multiplem Myelom, Lymphom, Leukämie, Myelodysplasie oder Myelofibrose
  • Spenderlymphozytenprotokolle (adoptive Immuntherapie) zur Behandlung oder zur Verhinderung von Krankheitsrückfällen, Impfstrategien nach Transplantation zur Behandlung minimaler Resterkrankung
  • Autologe Blutstammzelltransplantationen für alle hämatologischen Neoplasien und in Kooperation mit der Neurologischen Klinik für Patienten mit Multipler Sklerose
  • Behandlung von Komplikationen nach Stammzelltherapie wie Spender-gegen-Wirt-Reaktion mit Photpherese
  • Patientenseminarprogramme und psychologische Unterstützung für Patienten und ihre Familien

Die Leistungen unserer Mitarbeiter:innen

Auf unsere Mitarbeiter:innen können Sie sich verlassen!

  • 24-Stunden-Betreuung durch erfahrenes ärztliches Personal, Fachärzt:innen für Innere Medizin mit Fachgebietsbezeichnung Hämatologie und Onkologie mit breiter Erfahrung in der Behandlung von Patienten, die sich einer autologen oder allogenen Blutstammzelltransplantation oder einer CAR-T-Zelltherapie unterziehen müssen.
  • Gut ausgebildetes Pflegepersonal mit großer Erfahrung in der medizinischen Überwachung und der Pflege von Patient:innen nach autologer und allogener Blutstammzelltransplantation.
  • Zwei Transplantationskoordinatorinnen, die die medizinischen und sozialen Belange koordinieren, Familien und Freunde der Patienten unterstützen, alle notwendigen Testverfahren vor der Transplantation organisieren und auch in der Posttransplantationsphase mit den behandelnden Hausärzten und Versicherungsträgern korrespondieren.
  • Psychotherapeuten, Musik-, Kunsttherapeut:innen und Sozialarbeiterinnen unterstützen nicht nur die Patient:innen sondern auch ihre Familien emotional und sozial und begleiten sie durch die kritische Transplantationsphase. Physikalische Therapeut:innen unterstützen die Patienten:innen mit Mobilisierungs- und atemgymnastischen Übungen.
  • Ausgewiesene und qualifizierte ärztliche Assistent:innen und Fachärzt:innen sorgen für eine fachgerechte, sichere Behandlung in der Ambulanz.

Psychosoziale Unterstützung

Hochdosistherapie und Knochenmarktransplantation sind für und Ihre Angehörigen, aber auch für die Behandlungsteams mit extremen Belastungen und Herausforderungen verbunden. Wir haben deshalb am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ein integratives psychosoziales Unterstützungskonzept entwickelt, das modellhaften Charakter hat. Die wichtigsten Merkmale dieses Modells sind:

1. Interdisziplinarität

Enge Kooperation zwischen psychotherapeutischen, künstlerisch-therapeutischen, sozialarbeiterischen und physiotherapeutischen Angeboten und medizinisch-pflegerischen Maßnahmen. Psychosoziale Begleitung ist ein fester Bestandteil der Behandlung, der jeder Patientin und jedem Patienten regelhaft angeboten wird.

2. Langfristige, kontinuierliche Begleitung

Frühzeitige Kontaktaufnahme durch feste Bezugspersonen und Begleitung durch alle Erkrankungs-, Behandlungs- und Rehabilitationsphasen.

Besonders die frühzeitige Vorbereitung auf die sehr eingreifende Behandlung hat sich als effektiv in der Verminderung von Stress und Angst erwiesen. Dazu dienen vor allem das Patientenseminar , das alle aufzunehmenden Patienten besuchen, und unser Patientenbroschüre "Ihr Weg durch die Stammzelltransplantation".

3. Förderung von Selbsthilfe

Einbezug von Patientenressourcen, frühzeitiges Bereitstellen von Entscheidungs- und Informationshilfen, Förderung von Patienteninitiativen.

Die Aktionsgruppe "Sherpa" besteht aus ehemaligen KMT-Patienten und Mitarbeitern des KMT-Zentrums und bietet jetzigen und künftigen Patienten Unterstützung einschließlich eines Beratungstelefons an. Unser monatliches Patienten-Café dient dem Austausch ehemaliger Patienten.

4. Netzwerkstärkung

Beachtung und Ausbau sozialer Unterstützungsmöglichkeiten und von professionellen und nicht-professionellen Vernetzungen. Wir verstehen die Behandlung nicht als Aufgabe eines Einzelnen, sie vollzieht sich vielmehr im sozialen Kontext, vor allem dem der Familie. Diese Ressourcen können genutzt werden. Wir kooperieren zudem eng mit der "Beratungsstelle für Kinder körperlich kranker Eltern" und der Abteilung "Medizinische Psychologie" des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

5. Innovation

Etablierung innovativer Hilfsmöglichkeiten (wie musiktherapeutischer und kunsttherapeutischer Angebote, hypnotherapeutischer Interventionen, spezifischer physiotherapeutischer Maßnahmen).

Die Verbesserung der Schmerz- und Übelkeitssymptomatik in der Akutbehandlung wurde an unserem Zentrum in einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Interventionsstudie geprüft.

6. Evaluation

Dokumentation und Entwicklung von Behandlungsleitlinien, qualitative und quantitativ-empirische Forschung in Kooperation mit psychosozialen universitären Fächern. Zur Zeit bereiten wir Studien zu psychischen und neuropsychologischen Spätfolgen nach Hochdosistherapie und Knochenmarktransplantation vor.

Unser Ziel ist es, den Patienten und ihren Angehörigen ein Angebot zu machen, das es ihnen auf ihrem Weg durch Krankheit und Behandlung erleichtert, eigene Ressourcen zu entdecken bzw. zu stärken, aber sich auch auf persönliche, professionelle Gegenüber stützen zu können.

Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige können sich jederzeit an Frau Dr. Angela Scherwath (Psychologin) wenden. Aus dem Sozialdienst unterstützt Sie Frau Mailin Chilla.