Aktuelles
Oktober 2024
DGU-Ehrenmitgliedschaften für Prof. Gunhild von Amsberg
Prof. Dr. Gunhild von Amsberg wird als erste Frau und zweite deutsche internistische Onkologin mit der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgezeichnet. Diese Ehrung erhalten Ärzt:innen sowie Wissenschaftler:innen, die die urologische Wissenschaft oder die Gesellschaft auf herausragende Weise gefördert haben.
Während der Jahrestagung der Deutschen Urologischen Gesellschaft (DGU) vom 25. bis 28. September 2024 in Leipzig wurde Prof. Dr. Gunhild von Amsberg mit der Ehrenmitgliedschaft der DGU ausgezeichnet. Prof. von Amsberg hat eine Brückenprofessur für Uroonkologie mit dem Schwerpunkt auf der Systemtherapie des Prostatakarzinoms am Onkologischen Zentrum und an der Martini-Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) inne. Die Martini-Klinik ist Teil des Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg). Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen innovative Therapiekonzepte in der Uroonkologie sowie Konzepte für klinische Phase 1 bis 3-Studien. In enger Kooperation mit einem internationalen Kollegenteam entwickelt sie mit ihrem Labor für experimentelle Onkologie neue Therapiestrategien im präklinischen Bereich.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung der Resistenzentstehung mit der Ausbildung aggressiver Verlaufsformen des Prostatakarzinoms, einschließlich dessen neuroendokriner Variante. Prof. von Amsberg ist Mitglied der S3-Leitlinien-Kommissionen für Prostata-, für Blasen- und für Peniskarzinome sowie des unabhängigen Daten Monitoring Komitees der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung (SAKK). Das neue Ehrenmitglied der DGU ist Autorin oder Co-Autorin von mehr als 100 peer-reviewed Artikeln und hat verschiedene wissenschaftliche Preise erhalten. Sie ist Mutter dreier Kinder von sechs, acht und zehn Jahren.
Die Auszeichnung wurde ebenfalls an Prof. Hans-Peter Schmid, ehemaliger Oberarzt an der Urologischen Universitätsklinik Bern überreicht.
Wir freuen uns sehr und gratulieren herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung!
Bild zur Verfügung gestellt von Interplan/DGU (v.l.n.r.): Prof. Maurice Stephan Michel (Generalsekretär und Vorstandssprecher der DGU), Prof. Dr. Gunhild von Amsberg (DGU-Ehrenmitglied), Prof. Jürgen Gschwend (Kongresspräsident DGU Jahrestagung 2024)
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Oktober 2024
Jahrestagung der DGHO 2024 in Basel
„Innovationen gemeinsam gestalten und Herausforderungen gemeinsam begegnen“ war das Motto der diesjährigen Jahrestagung der DGHO vom 11. bis 14. Oktober 2024. Zahlreiche Kolleg:innen des UCC Hamburg waren vor Ort in der Stadt am Rhein.
Rund 5.500 Teilnehmer:innen besuchten die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Basel. Im vergangenen Jahr war Hamburg Austragungsort des Kongresses, der die größte seiner Art im deutschsprachigen Raum ist. Mit einem umfassenden Programm zu aktuellen Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen war der Kongress auch in diesem Jahr ein wunderbarer Ort zum Austauschen, informieren und diskutieren.
Ein zentrales Thema war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die potenziell Diagnosen präzisieren und personalisierte Therapien optimieren kann. Expert:innen erörterten, wie KI in der klinischen Praxis angewendet werden kann, um die Früherkennung und individualisierte Therapien zu verbessern.
Außerdem wurde die Notwendigkeit interdisziplinärer Netzwerke für die Patientenversorgung betont, insbesondere im Kontext der anstehenden Krankenhausreform in Deutschland. Innovative Ansätze erfordern Kooperationen zwischen spezialisierten Zentren und kommunalen Einrichtungen, sodass auch in strukturschwachen Gebieten eine enge Anbindung an die spezialisierten Zentren möglich ist. Dafür bedarf es IT-Lösungen für virtuelle Tumor-Boards und Anlaufstellen für Fragen von niedergelassenen Partner.
Die Fachgesellschaften betonten ihre Rolle in gesundheitspolitischen Fragen, insbesondere im Hinblick auf die zukünftige Nutzenbewertung neuer Arzneimittel auf europäischer Ebene. Zudem wurde die Bedeutung von Mentorship und Austausch zwischen erfahrenen Fachleuten und dem Nachwuchs hervorgehoben, um zukünftige Innovationen im Bereich der Hämatologie und Onkologie zu fördern.
Auch in diesem Jahr wurden neben Forschungspreisen Ehrenmitgliedschaften der DGHO verliehen. Prof. Dr. med. Ulrich Kleeberg gründete 1976 in Hamburg die erste onkologische Schwerpunktpraxis in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Wirken war maßgeblich für die Einführung der ambulanten Versorgung von Patient:innen mit Krebserkrankungen. Noch heute besteht die Praxis als Onkologicum HOPA und ist ein langjähriger Kooperationspartner des UCC Hamburg.
Wir gratulieren herzlich zur Ehrenmitgliedschaft und freuen uns auf die nächste Jahrestagung der DGHO 2025 in Köln.
Foto: Anne Kamitz
Weitere Informationen:
Zur Pressemitteilung der DGHO Jahrestagung 2024
Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie
Oktober 2024
Brustkrebsmonat Oktober: Gute Heilungschancen bei früher Diagnose
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau: Allein in Deutschland erkranken jährlich über 70.000 Frauen. Verbesserte Therapien sowie Möglichkeiten zur Früherkennung und Vorsorge haben dafür gesorgt, dass die Heilungschancen bei Brustkrebs immer besser werden. Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober informiert Dr. Lisa Steinhilper, Leiterin des Universitären Brustzentrums Hamburg am Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) des UKE, über die Erkrankung, die Diagnose und Therapiemöglichkeiten.
Frau Dr. Steinhilper, wie häufig ist Brustkrebs?
Dr. Lisa Steinhilper: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, statistisch gesehen erkrankt jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das Risiko für Männer ist deutlich geringer. Weniger als ein Prozent der Männer erkranken an Brustkrebs. Die gute Nachricht: Die Heilungschancen sind sehr gut – je früher die Diagnose erfolgt, desto besser. Daher spielen Vorsorge und Früherkennung auch so eine wichtige Rolle.
Was kann man selbst präventiv gegen Brustkrebs tun?
Brustkrebs ist eine multifaktorielle Erkrankung, es können also verschiedene Ursachen dazu beitragen, ob eine Person an Brustkrebs erkrankt oder nicht. Faktoren, wie zum Beispiel das Alter, die Brustdichte, die Genetik oder das eigene Hormonlevel können wir nicht beeinflussen. Lebensstil-Faktoren, wie das Halten von Normalgewicht, körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung sowie wenig oder Verzicht auf Nikotin und Alkohol, haben wir selbst in der Hand und so können wir das persönliche Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, reduzieren.
Wie verläuft die Diagnose?
Einige Patient:innen bemerken selbst Veränderungen in der Brust, oder es wird im Rahmen des Mammographie-Screenings oder durch den niedergelassenen Gynäkolog:in im Rahmen der Vorsorge ein Befund erhoben. Ist dieser auffällig, erfolgt eine Überweisung in eine Radiologie oder in ein Brustzentrum zur weiteren Diagnostik. Zeigen sich hier Auffälligkeiten, kann durch eine feingewebliche Probe aus der Brust die Erkrankung bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Therapie bei Brustkrebs wird immer individueller und damit auch komplexer. Welche Therapie sich am besten eignet, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, ganz entscheidend von der Tumorbiologie, aber auch dem Alter der Patient:in und Nebenerkrankungen. Die Therapie erfolgt multimodal, also mit unterschiedlichen Behandlungsansätzen. Fast immer erfolgt auch eine Operation, für viele Patient:innen schließt sich dann auch eine Bestrahlung an. Außerdem gibt es auch systemische Behandlungsschritte, das bedeutet, dass der gesamte Körper behandelt wird, zum Beispiel durch eine Chemotherapie, die zum Glück immer seltener notwendig wird, oder durch eine antihormonelle Therapie in Form von Tabletten.
Was zeichnet das Universitäre Brustzentrum Hamburg aus?
Das Universitäre Brustzentrum Hamburg zeichnet sich vor allem durch ein hohes Maß an Interprofessionalität und Interdisziplinarität aus. Unter einem Dach können wir auf kurzem und direktem Wege zu Fachexpert:innen aus allen Abteilungen Kontakt aufnehmen und Behandlungspläne für Patient:innen gemeinsam besprechen. Patient:innen stehen bei uns im Mittelpunkt.
Weitere Informationen:
zur Pressemitteilung UKE
zum Ausgefragt?! Format - Dr. Lisa Steinhilper
Oktober 2024
Hubertus Wald Nachwuchsförderpreise 2024 und UCC Hamburg Research Fellowships 2025 überreicht
Am 16.10.2024 wurden im feierlichen Rahmen die von der Hubertus-Wald-Stiftung geförderten Forschungspreise 2024 sowie die UCC Hamburg Research Fellowships für das Jahr 2025 am Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) überreicht. Ziel ist es, insbesondere junge, auf dem Gebiet der Krebsforschung tätige Wissenschaftler:innen zu unterstützen und zu fördern.
Jährlich werden verschiedene Forschungspreise der Hubertus-Wald-Stiftung durch das UCC Hamburg an (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen verliehen. Besondere Forschungsleistungen werden dabei mit dem Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research, dem Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research, dem Hubertus Wald Poster Prize sowie in diesem Jahr erstmalig auch mit dem Science Communication Award für die beste grafische Darstellung eines Forschungsthemas ausgezeichnet.
Im Rahmen des XVI. UCC Hamburg Research Retreat am 12. und 13.07.2024 wurden die Preisträger:innen und Stipendiat:innen ausgewählt und bekannt gegeben. Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Erfolg für die weitere Forschungstätigkeit!
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Oncology Research 2024:
- Nele Köppen
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Psychosocial Cancer Research 2024:
- Anneke Ullrich
Science Communication Award 2024:
- Sandra Classen
Hubertus Wald Poster Prize 2024:
- Clara Haufschild
UCCH Research Fellowship 2025:
- Mina Langhein
- Leoni Ramke
- Natasha Schweitzer
Foto: Laura Lehmann
Weitere Informationen:
Newsbeitrag XVI. UCCH Research Retreat 2024
Oktober 2024
Ehemalige Krebspatient:innen meistern den Hamburger Köhlbrandbrückenlauf
12,3 km über Hamburgs berühmteste Brücke – das wagten ehemalige Krebspatient:innen am 3. Oktober 2024 beim prestigeträchtigen Köhlbrandbrückenlauf. Bei bestem Wetter und zahlreichen Zuschauern wurden persönliche Bestleistungen erzielt.
Am Renntag herrschten ideale Bedingungen: Bei milden 15 Grad und strahlendem Sonnenschein empfingen zahlreiche Zuschauer die Läufer:innen am Brückenfuß. Die Strecke des Köhlbrandbrückenlaufs betrug 12,3 Kilometer, wobei der höchste Punkt der Brücke zur Wende wurde. Da die Brücke für Fußgänger nicht zugänglich ist, bot dieser Lauf den Teilnehmenden die einzigartige Gelegenheit, Hamburg aus einer Perspektive zu erleben, die sonst nicht möglich ist. Start und Ziel waren somit am Brückenfuß.
Die Teilnehmenden aus dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) gehören zur AYA-Gruppe (Adolescents and Young Adults) im Alter von 18 bis 39 Jahren und haben im Rahmen der Redy-Go-Studie für den Lauf trainiert. Ziel der Studie war es, den jungen Erwachsenen nach Abschluss ihrer Therapien eine schnelle Rückkehr zu körperlicher Fitness zu ermöglichen. Deutschlands größter Brückenlauf war dabei das Trainingsziel. Einige Kolleg:innen des UCC Hamburg unterstützten die Läufer.
Unter fachkundiger Aufsicht trafen sich die Sportler:innen wöchentlich zum Lauftraining, oft direkt nach Beendigung ihrer Therapien. Das Training war nicht nur körperlich herausfordernd, sondern bot auch einen wertvollen Raum für Austausch und Unterstützung unter Gleichgesinnten.
Das Startgeld der Patient:innen sowie die Redy-Go-Studie wurden von der Hamburger Krebshilfe finanziert.
Wir gratulieren zu der beeindruckenden Leistung der ehemaligen Krebspatient:innen.
Foto: Simon Elmers
September 2024
Palliative Versorgung für besondere Personengruppen – Palliativtag am UKE 2024
„Individuelle Versorgung jedes Einzelnen und besonderer Personengruppen in der Palliativ- und Hospizversorgung“ war der Schwerpunkt des diesjährigen „Palliativtags am UKE“. Insgesamt nahmen 180 Teilnehmende aus verschiedenen Berufsgruppen und interdisziplinären Fachbereichen daran teil.
Am Samstag, den 14. September, fanden sich Vertreter:innen der Palliativversorgung auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zusammen, um über aktuelle Entwicklungen in der ganzheitlichen Betreuung von Menschen zu sprechen, die an einer unheilbaren, fortschreitenden und zum Tode führenden Erkrankung leiden.
Das Programm bestand aus vier praxisnahen Vorträgen namhafter Referent:innen am Vormittag sowie zwölf Workshops in zwei Durchgängen am Nachmittag. Den Auftakt machte Dr. Anna Westmair Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Palliativmedizin, klinische Ethikerin und Wissenschaftlerin an den Universitäten Zürich und Basel, mit einem Vortrag über die Palliativversorgung von Menschen mit psychiatrischen (Begleit-) Erkrankungen. Darauf folgte Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung sowie Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung der Uni Duisburg-Essen, zur Hospiz- & Palliativversorgung von Menschen mit Migrationsgeschichte oder Migrationshintergrund und machte auf die besonderen Bedürfnisse oder Herausforderungen aufmerksam. Nach einer kurzen Pause zur Stärkung und um miteinander ins Gespräch zu kommen, bildeten zwei weitere Vorträge das Mittagsprogramm. Dipl.-Psych. Christina Demmerle, langjährige Leiterin der Psychoonkologie am Universitätsklinikum Frankfurt, hielt einen Vortrag zum individuellen miteinander im multiprofessionellen Team und Heiner Melching, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, stellte die Rolle der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin in der alltäglichen palliativmedizinischen Versorgung vor.
Anschließend hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich an den zahlreichen Workshops zu Themen wie Sterbebegleitung, Kunsttherapie, Ernährungstherapie und die Begleitung von Angehörigen zu beteiligen. Hier konnten die Teilnehmenden in angenehmer und konstruktiver Atmosphäre, multiprofessionell und unter der Anleitung von Dozent:innen aus ganz Deutschland und der Schweiz die verschiedenen Themen der allgemeinen und spezialisierten Palliativ- und Hospizversorgung bearbeiten. Insgesamt lag der Fokus der Workshop-Phase des Tages auf der Angehörigen-Mitbetreuung, der Symptomlinderung und Therapieformen, der Entscheidungs- und Therapiezielfindung sowie der eigenen Selbstfürsorge.
Wir freuen uns über den sehr gelungenen Austausch und möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Teilnehmenden, Workshopleiter:innen, Referent:innen und dem Förderverein der Palliativmedizin am UKE e.V, bedanken.
Weitere Informationen:
zur Palliativmedizin am UCC Hamburg
zum Förderverein der Palliativversorgung
Foto: Nikolas Oubaid
September 2024
Awareness Week: Vererbbarer Krebs
Das UCC Hamburg unterstützt die erste Aktionswoche "Vererbbarer Krebs" des BRCA-Netzwerk e.V.. Vom 30.09.-06.10. steht alles im Zeichen für Krebserkrankungen in der Familie.
Im Vorfeld des Brustkrebsmonats Oktober soll mit der Aktionswoche, das Bewusstsein für Krebserkrankungen in der Familie schärfen. Das Wissen um ein möglicherweise erblich erhöhtes Risiko bietet die Chance, Krebs frühzeitig zu erkennen und im besten Fall vorzubeugen. Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen. Die meisten Krebserkrankungen entstehen spontan. Das bedeutet, dass es im Laufe des Lebens zu Veränderungen in den Genen kommen kann, die gesunde Körperzellen zu Tumorzellen umwandeln. Diese Veränderungen finden nur in den Krebszellen statt und können nicht an Nachkommen weitergegeben werden.
Welcher Krebs kann erblich sein?
Es gibt Schätzungen, dass rund 15 Prozent aller Krebserkrankungen aufgrund einer erblichen Veranlagung entstehen. Mitte der 1990er Jahre, wurden die ersten Veränderungen in Genen gefunden, die beispielsweise das Brustkrebsrisiko erhöhen. Man nannte sie BRCA 1 und 2 (abgeleitet aus dem englischen Wort für Brustkrebs: Breast Cancer). Mittlerweile ist die Forschung viel weiter. Es wurden zahlreiche weitere Genvarianten gefunden, die das Risiko für unterschiedliche Krebserkrankungen, wie Eierstockkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und noch einige andere, erhöhen können. Ebenso wurden Präventionsmöglichkeiten entwickelt, um dem Krebsrisiko bestmöglich zu begegnen.
Check deine Familiengeschichte!
Daher unser Aufruf: Schaut euch eure Familiengeschichten ganz genau an! Wenn Krebserkrankungen gehäuft auftreten, und diese möglicherweise schon in jungen Jahren, kann das ein Hinweis sein. Zur Familie gehören Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkel, Nichten, Neffen, auch Cousinen und Cousins. Eine humangenetische Beratung an einem spezialisierten Zentrum und gegebenenfalls ein Gentest können Klarheit schaffen. Dieser kann einerseits entlasten, wenn sich eine Erblichkeit nicht bestätigt. Andererseits kann der Test bei Nachweis einer erblichen Veranlagung Klarheit über das persönliche Risiko bringen und aktiv gehandelt werden.
Wie hoch ist das Risiko?
Sowohl Mutter als auch Vater können Träger einer Genveränderung sein. Das Risiko, eine Genmutation an Kinder weiterzugeben, liegt für jedes einzelne Kind unabhängig vom Geschlecht bei 50 Prozent. Auch wenn sich ein erblich erhöhtes Krebsrisiko bestätigt hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, an Krebs zu erkranken.
Eine individuelle Risikoeinschätzung und vorbeugende Maßnahmen sind möglich. Dafür ist es wichtig, sich mit der eigenen Familiengeschichte vertraut zu machen.
Woche der Informationen rund um das Thema
Wir schließen uns mit dieser Initiative dem US-amerikanischen Netzwerk FORCE an und möchten diese Woche nutzen, um das Bewusstsein und das Wissen rund um das Thema vererbbare Krebserkrankungen zu steigern. Wir möchten für Deutschland in diesem Jahr einen Anfang machen und in den folgenden Jahren gemeinsam mit anderen Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sowie weiteren Versorgenden die Aktionswoche weiterentwickeln. Ziel soll sein, auf möglichst breiter Basis Aufmerksamkeit für vererbbare Krebserkrankungen zu schaffen. Wissen ist Chance und hilft Entscheidungen zu treffen.
Lasst uns gemeinsam handeln und macht mit: Teilt Wissen!
Themen der 1. Aktionswoche Vererbbarer Krebs:
Montag: Was sind überhaupt vererbbare Krebserkrankungen?
Dienstag: Krebs in der Familie: An wen kann ich mich wenden?
Mittwoch: Previvor Day: Nicht erkrankt und doch betroffen!
Donnerstag: Gentest: Welche Tests gibt es und welche Ergebnisse sind möglich? Freitag: Prävention: Welche Früherkennung und Vorbeugung kann ich nutzen?
Samstag: An Krebs erkrankt: Bringt ein Test mich weiter?
Sonntag: Lebensstil: Wie kann ich mein Risiko beeinflussen?
Weitere Informationen:
BRCA-Netzwerk
Zu den Angeboten des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs
Universitäres Brustzentrum Hamburg
Sprechstunde Hereditäre Tumorerkrankungen am UCC Hamburg
Bild: BRCA-Netzwerk e.V.
September 2024
Aus UCCH wird UCC Hamburg – Neuer Look des Cancer Centers
In diesem Jahr ist das Universitäre Cancer Center Hamburg nicht nur 15 Jahre alt geworden, sondern hat zu diesem Jubiläum auch ein neues Gewand bekommen. Frisch, modern und hanseatisch, das UCC Hamburg hat ein neues Logo und einen neuen orangen Farbton.
15 Jahre Tumorzentrum und onkologische Spitzenförderung sind eine lange Zeit, geprägt von medizinischen Entwicklungen, einem wachsenden interdisziplinären Netzwerk und immer mehr Menschen, die innerhalb und außerhalb des UKE gemeinsam zum Wohle der Patient:innen arbeiten.
Aus UCCH wird UCC Hamburg – Unser Cancer Center
Um die Wiedererkennbarkeit des Cancer Centers zu steigern und die Verbindung zur Stadt Hamburg zu betonen, haben wir uns für die Kurzform „UCC Hamburg“ entschieden. Unser neues Logo symbolisiert die Verbindung zweier Krebsschleifen, was den Netzwerkgedanken unserer Arbeit unterstreicht. Gleichzeitig haben wir uns für einen dunkleren Orangeton entschieden, der das moderne Erscheinungsbild weiter akzentuiert.
Neue visuelle Identität für Organkrebszentren und Partner
Das Universitäre Cancer Center Hamburg versteht sich als umfassendes Kompetenznetzwerk, das aus einer Vielzahl von Zentren, Kliniken, onkologischen Facharztpraxen, Forschungspartnern, Patient:innenvertretungen, Selbsthilfegruppen und weiteren Institutionen besteht. Gemeinsam füllen wir den Begriff des „Comprehensive Cancer Centers“ mit Leben und bieten Spitzenmedizin für den gesamten Norden. Um diese Mission auch visuell zu unterstreichen, haben wir ein „Label“ für unsere Netzwerkmitglieder entwickelt, das innerhalb des UKE für unsere Organkrebszentren und Partner verwendet wird.
Für externe Partner außerhalb des UKE bietet das Label die Möglichkeit, den grauen Schriftzug „Im Netzwerk Onkologischer Spitzenmedizin UCC Hamburg“ sowie den zweiten Teil der Schleife in den jeweiligen Hausfarben anzupassen.
Das UCC Hamburg Kommunikationsteam steht Ihnen dafür und für alle anderen Fragen jederzeit zur Verfügung: Avin Hell ( a.hell@uke.de ) und Laura Lehmann ( la.lehmann@uke.de )
Weitere Informationen:
Newsbeitrag 15 Jahre UCC Hamburg
September 2024
UCC Hamburg beim Research Retreat des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
Am 6. und 7. September 2024 fand der 3. UCCSH Research Retreat in Bad Segeberg mit spannende Vorträge, anregende Diskussionen und zahlreiche Networking-Möglichkeiten statt. Zu den besonderen Highlights zählten die Preisverleihungen.
Unter dem Motto „Rising Together“ wurden bei optimalem Sommerwetter vielfältige Vorträge zu Forschungsschwerpunkten und Aktivitäten des Krebszentrums präsentiert. Der Retreat bot auch zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung.
Das Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sowie das Universitäre Cancer Center Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) verbindet dabei eine enge Partnerschaft: Im Sinne der onkologischen Spitzenversorgung in Norddeutschland erfolgt bereits eine intensive Vernetzung in den Feldern der translationalen Forschung, klinische Studien, Multidisciplinary Care & Outreach, verschiedenen Taskforces, Patient:innenbeteiligung und diversen Veranstaltungen für Patient:innen, (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen.
Der Retreat startete offiziell mit einer Reihe von Vorträgen, die Entwicklungen in den Schwerpunktbereichen des UCCSH vorstellten. Zudem wurden die Themen der letzten beiden NORD Workshops zu „Immunonkologie“ und „Liquid Biopsy“ rekapituliert, die Start-Up-Landschaft Schleswig-Holsteins beleuchtet und Ergebnisse der vergangenen sowie Gewinner der neuen TWINNING Grants präsentiert.
Die Preisverleihung der Science Communications Awards bildete einen weiteren Höhepunkt des Abends, bei dem Nachwuchsforschende in den Kategorien „scientific community“ und „public“ für ihre verständliche Erklärung von Forschungsprojekten mittels grafischer Abstracts ausgezeichnet wurden.
Besonders hervorzuheben ist die Verleihung des UCCSH Activity Award an Antonia Lucas und Prof. Susanne Sebens, die im Februar 2024 im Rahmen der Initiative „Icecold against cancer“ zum Sprung in die Ostsee anlässlich des Weltkrebstages aufgerufen hatten.
Der zweite Tag stand im Zeichen der Zukunft. In rotierenden Workshops wurden zukünftige Aktivitäten in den Bereichen „Health Care Research“ und „Precision Oncology“ geplant, während im abschließenden „Data Summit“ die Datenströme in der Onkologie diskutiert wurden.
Wir bedanken uns für die tolle Veranstaltung.
Weitere Informationen:
Universitäres Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
September 2024
Rudern gegen Krebs 2024: Starten, durchziehen und das Ziel vor Augen
Mit knapp 90 Doppelvierern startete Rudern gegen Krebs bei besten Wetterbedingungen am 8. September auf der Hamburger Außenalster. Teamzusammenhalt, Spaß an der Bewegung und die Aufregung des Wettkampfes war bei allen Teams deutlich zu spüren.
30 Grad, Sonnenschein und kaum Wind – auch wenn Kopfbedeckung und ausreichend Trinken nicht fehlen durften, konnten die Bedingungen zum Rudern kaum besser sein. Neu bei Rudern gegen Krebs war der Start mit den Patient:innenrennen. 9 Patient:innenboote hatten sich angemeldet, das war ein Rekord für die Hamburger Benefizregatta. Besonders lauter Applaus und Anfeuerungsrufe schallten über die Hamburger Außenalster, als sich die Boote der Patient:innen dem Ziel näherten. Dabei sein ist alles – so freuten sich alle Teilnehmer:innen über ihre Medaille – waren sie doch in vielen Fällen Sinnbild nicht nur für die sportliche Leistung, sondern vielmehr auch für den Kampf zurück ins Leben nach der Krebserkrankung.
Mit ihnen freuten sich die Organisatoren der Benefizregatta – am Ufer fieberten Katharina von Kodolitsch (Präsidentin des Hamburger Sportbundes), Oliver Bettzieche (Stiftung Leben mit Krebs), Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro (Dekanin des UKE), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und Prof. Dr. Katja Weisel (Direktorium UCC Hamburg), Jörn Franck (stellv. Vorsitzender der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.), Moderatoren Avin Hell (UCC Hamburg) und Stephan Froelke (RG HANSA) sowie viele Vertreter:innen der Sponsoren mit. Christoph Holstein (Staatsrat für Sport) konnte als Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg in diesem Jahr ausnahmsweise nicht dabei sein, er sendete von den paralympischen Spielen in Paris seine guten Wünsche für ein erfolgreiches Gelingen der Regatta.
Die teilnehmenden Ruder:innen maßen sich nach den Vorläufen in den Einsteiger- und Experten-Finalen. Unter den Erstplatzierten waren bei den Einsteigern das Team „copy-druck“ (Gold), „RVB gegen Krebs“ (Silber) und „Hoppetosse“ (Bronze) sowie bei den Experten das Team „Herzschlag“ (Gold), „Fifty Shades of Gray“ (Silber) und „HCOB Mirlattenmuschlhagen“ (Bronze).
Die sommerlich gute Stimmung an Land war deutlich zu spüren. Auch viele Krankenhäuser und onkologische Kooperationspartner waren mit ihren Teams dabei. Die lokalen Sponsoren die Hamburg Commercial Bank (HCOB), die Hapag Llyod Stiftung, das Asklepios Tumorzentrum Hamburg und Indivumed Therapeutics konnten neben den bundesweiten Unterstützern das Engagement für die gute Sache mit ihren substantiellen Beiträgen noch weiter stärken.
Rudern gegen Krebs wird von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center (UCC) Hamburg und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ausgetragen. Mit den Erlösen werden medizinisch betreute Sport- und Bewegungstherapien für Patient:innen mit Krebserkrankungen des Hubertus Wald Tumorzentrums – Universitäres Cancer Center (UCC) Hamburg des UKE unterstützt.
Wir gratulieren allen Teilnehmer:innen!
Fotos: Jasper Ehrich, Stiftung Leben mit Krebs
Weitere Informationen:
Benefizregatta Rudern gegen Krebs
Die Stiftung Leben mit Krebs
RG Hansa Hamburg
September 2024
„Willst du mit mir gehen?“
Nationale Krebspräventionswoche -
Bewegung als Schlüssel gegen Krebs
Vom 9. bis 15. September 2024 steht alles im Zeichen körperlicher Aktivität. Bewegung ist gut für Körper und Seele und hilft, Krankheiten zu verhindern und das Risiko für Krebs zu reduzieren.
Etwa 6% aller Krebserkrankungen in Deutschland entstehen durch Bewegungsmangel. Die Nationale Krebspräventionswoche, initiiert von der Deutschen Krebshilfe (DKH), dem Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Krebsgesellschaft (DKG), nimmt dies zum Anlass, um Aufmerksamkeit auf Bewegungsmangel im Alltag aufmerksam zu machen.
Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für zahlreiche Krebsarten reduzieren. „Besonders signifikant ist der Effekt bei häufigen Tumorarten wie Brust- und Darmkrebs. Studien zeigen, dass das Risiko für diese Krebsarten durch körperliche Aktivität um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden kann. Auch bei Krebserkrankungen des Magens, der Blase und der Niere ist ein positiver Effekt nachgewiesen. Bewegung wirkt entzündungshemmend, reguliert den Hormonhaushalt und stärkt das Immunsystem – all das trägt dazu bei, das Krebsrisiko zu senken.“ so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche. Doch auch kürzere Einheiten haben bereits positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Das Wichtigste ist, dass Bewegung bsp. Spaziergänge, Schwimmen, Tanzen oder die Treppe satt den Aufzug zu nehmen zu einem festen Bestandteil im Alltags wird. Anlässlich der Präventionswoche werden in den häufig benutzen Treppenhäusern am UCCH Poster der Kampagne mit dem „Willst du mit mir Treppe steigen?“ und „Willst du mit mir Rad fahren?“ ausgehangen.
Außerdem: Bewegung fällt leichter, wenn man sie in Gesellschaft genießt. Hier setzt die Aktion #MitMirGehen der Deutschen Krebshilfe an und motiviert für gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft. Es muss nicht immer das Fitnessstudio sein, auch der nächstgelegene Park kann zu körperlicher Bewegung einladen. Unser Sportwissenschaftler Simon Elmers am UCCH hat dafür 3 Übungen als Inspiration zum Nachturnen:
Übung 1: Kniebeuge
Beine hüftbreit, Fußspitzen leicht nach außen geneigt. Hände nach vorne ausstrecken, Knie beugen, bis Ober- und Unterschenkel etwa einen 90° Winkel erreichen, Oberkörper gerade halten (3 Sätze, je 10-15 Wiederholungen).
Übung 2 – Superman
Bankstellung (Vierfüßlerstand), Arme und Oberschenkel senkrecht, Hände und Knie stützen sich auf dem Boden ab, abwechselnd ein Bein und den gegenüberliegenden Arm strecken, bis Bein und Arm parallel zum Boden stehen. Hinweis: Körper bildet bei der Ausführung von Hand bis Ferse eine gerade Linie (3 Sätze, 5-10 Wiederholungen pro Bein, jeweils ca. 5 Sekunden halten).
Übung 3 – der Käfer
Rückenlage, Beine anwinkeln, Fußflächen liegen komplett auf dem Boden auf, Arme ohne Bodenkontakt gerade an der Hüfte vorbei ausstrecken, Oberkörper leicht anheben, die Beine vom Boden heben und abwechselnd anziehen und wieder ausstrecken, ohne den Boden zu berühren, Hinweis: Die Schulterblätter berühren den Boden bei der Ausführung nicht, Lendenwirbelsäule verlässt den Boden während der gesamten Übung nicht (3 Sätze, je 15-30 Sekunden).
Weitere Informationen:
Krebspräventionswoche (krebshilfe.de)
Deutsche Krebshilfe | Helfen. Forschen. Informieren.
Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz.de)
Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft | DKG
UKE - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) - UCCH Bewegungsprogramme
Fotos: Avin Hell, Simon Elmers
August 2024
Angebot der Sport- und Bewegungstherapie für an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche ausgeweitet
In Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) verstetigt das Universitäre Cancer Center (UCC) Hamburg des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sein sporttherapeutisches Angebot für Kinder und Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind.
TK-versicherte Patient:innen im Alter von drei bis 18 Jahren erhalten die Möglichkeit, während der stationären und ambulanten Behandlung sowie bis zu zwei Jahre nach der Diagnose engmaschig von den Sporttherapeut:innen des UKE betreut zu werden und eine qualitätsgesicherte Sport- und Bewegungstherapie zu erhalten. Neben stationären Sporteinheiten während der Therapiezeit umfasst das Angebot unter anderem eine Eltern-Kind-Beratung für den Wiedereinstieg in Gruppenaktivitäten sowie gemeinsame Bewegung für Kinder und Eltern und im weiteren Verlauf Schnuppertage für neue Sportarten und eine Fortsetzung der Sporttherapie, beispielsweise in lokalen Sportvereinen.
„Bewegungsförderung ist ein wichtiger Baustein, um akuten und langfristigen krankheits- und therapiebedingten Nebenwirkungen bei einer Krebserkrankung besser begegnen zu können. Wir freuen uns, dass wir jetzt gemeinsam mit der TK noch mehr Patient:innen unsere Sport- und Bewegungstherapie anbieten können“, sagt Sportwissenschaftler Simon Elmers vom UCC Hamburg. „Es ist großartig, dass wir nun zu einem von vier Standorten deutschlandweit zählen, bei denen die Angebote der Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche mit einer Krebserkrankung in die Regelversorgung aufgenommen sind – dieses Leistungsspektrum wollen wir weiter ausbauen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE.
Foto: Pexels
Juli 2024
Nachruf: Wir trauern um Prof. Dr. med. Udo Schumacher
Der UCCH Vorstand und das Direktorium trauern um Prof. Dr. med. Udo Schumacher, der am 23.07.2024 im Alter von 67 Jahren überraschend verstorben ist.
Prof. Schumacher hat die experimentell - wissenschaftliche Entwicklung des UCCH über viele Jahre maßgeblich mitgestaltet. Eines seiner großen Forschungsthemen war die Metastasierung, angetrieben von dem Wissen, dass die Mehrzahl der Krebspatient:innen nicht an ihrem Primärtumor verstirbt, sondern an der Ausbildung von Metastasen. Er hat mit seiner enormen Expertise in Xenografttumormodellen sowie in der Tumorphysiologie wichtige Impulse in der Erforschung von Metastasen gesetzt. Darüber hinaus hat er die Zusammenarbeit in Verbundprojekten im UCCH erheblich unterstützt.
1997 wurde er als Direktor an das Institut für Anatomie und Experimentelle Morphologie des UKE berufen, wo er 25 Jahre tätig war. Prof. Schumacher etablierte zahlreiche Xenograft-Modelle zur Erforschung von Mechanismen der Metastasierung bei Krebserkrankungen. Sein Forscherleben hat sicherlich nicht ausgereicht, um sein Ziel, „die Metastasierung zu knacken“, zu erreichen, doch konnte er wichtige Beiträge auf diesem Weg leisten. Mit seinen Ideen und Theorien begeisterte er zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, so dass sich eine über viele Jahre erfolgreiche Arbeitsgruppe bildete. Seine persönliche unkonventionelle Art, auf andere Menschen wertschätzend zuzugehen, hat ihm viele Türen und Tore geöffnet. Neben seiner Forschung lag ihm ebenso die anatomische Ausbildung junger Medizinstudenten am Herzen, so dass er 2005 mit Prof. Dr. Dr. Michael Schünke und Prof. Dr. Erich Schulte den LernAtlas „Prometheus“ auf den Weg brachte – mittlerweile weltweit eines der Standardwerke der anatomischen Lehre. Sein gesamtes Leben wurde durch seinen unermüdlichen, vielseitigen Forscherdrang auf der Suche nach nutzbaren Erkenntnissen geprägt.
Am 27.09.2022 wurde er im Kreise seiner Arbeitsgruppe am UKE in den Un-Ruhestand verabschiedet. Er wechselte an die Medical School Berlin, um dort seine Tätigkeit als Dozent fortzusetzen. Ebenso begleitete er weiter wichtige Ideen, Forschungsprojekte und Firmengründungen. Er blieb in Kontakt mit seiner alten Arbeitsgruppe.
Sein plötzlicher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer. Unser Mitgefühl und unsere herzliche Anteilnahme gelten insbesondere seiner Familie, Freunden und Kollegen.
Foto: UKE
Juli 2024
15 Jahre onkologische Versorgung auf höchstem Niveau
Im Jahr 2009 hatte die Deutsche Krebshilfe das Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center (UCC) Hamburg des UKE erstmals als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Seitdem hat das UCC Hamburg neue Diagnose- und Therapieverfahren sowie vielfältige Hilfs- und Beratungsangebote auf den Weg gebracht. Sein Direktorium wirft im Interview einen Blick zurück und in die Zukunft.
Neben 15 Jahren herausragender onkologischer Versorgung am UCC Hamburg wurden am Mittwoch auch 50 Jahre Deutsche Krebshilfe mit 170 Netzwerk- und Patient:innenvertreter:innen gefeiert. Grußworte sprachen der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe Gerd Nettekoven sowie die Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro. Ein weiterer Grund zum Feiern: Die Deutsche Krebshilfe hatte unmittelbar vor der Veranstaltung bekanntgegeben, dass das UCC Hamburg eine weitere Anschlussförderung in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren erhält.
In einem Interview zum Jubiläum blickt das Direktorium des UCC Hamburg, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Katja Weisel und Prof. Dr. Kai Rothkamm, auf die vergangenen 15 Jahre zurück, beschreibt die besonderen Leistungen des Onkologischen Spitzenzentrums und gibt einen Ausblick auf die Krebsmedizin der Zukunft am Standort.
Was ist ein Onkologisches Spitzenzentrum genau und wie unterscheidet es sich von anderen Krebszentren? Was zeichnet den Hamburger Standort besonders aus?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Die von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren verfügen über ein besonders hohes Niveau in der Versorgung ihrer Patient:innen, der Krebsforschung und auch der Etablierung von Strukturen, Spitzenmedizin in die Breite zu bringen. Hierzu gehören Exzellenz in der Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen wie zum Beispiel in den Tumorboards, die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Tumorpatient:innen, Programme zur personalisierten Medizin, Begleitbehandlung, Nachsorge und Vorbeugung von Krebserkrankungen. Onkologische Spitzenzentren zeichnen sich durch eine hohe Forschungsaktivität aus, die direkt den Patient:innen zugutekommen soll. Ebenfalls von großer Bedeutung ist ein großes Netzwerk mit fachärztlichen Kolleg:innen in den umliegenden Kliniken und Praxen, mit denen gemeinsam erreicht wird, dass Patient:innen Zugang zu passgenauer Versorgung und innovativen Studienkonzepten erhalten. In den letzten Jahren wurde auch zunehmend ein großer Schwerpunkt auf die Einbindung von Patientenvertreter:innen in die Entscheidungsgremien der Spitzenzentren gelegt sowie auf Programme, die die Patient:innen als gleichwertige Partner:innen in der Krebsbehandlung begreifen. Unser UCC Hamburg setzt im Verbund der Onkologischen Spitzenzentren seinen Fokus unter anderem auf die Behandlung des Prostatakrebses. Aber auch im Bereich der Blutstammzelltransplantation, der Behandlung von bestimmten Arten des Blut- und Knochenmarkskrebs, von kindlichen Hirntumoren, bei urogenitalen Tumoren und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie in der Psychoonkologie und Palliativmedizin nimmt das UCC Hamburg national und international eine Führungsrolle ein.
Wovon haben die Patient:innen in den vergangenen 15 Jahren am UCC Hamburg am meisten profitiert? Was hat sich beispielhaft in der Versorgung verbessert?
Prof. Dr. Katja Weisel: Patient:innen haben vor allem durch die umfangreiche und standardisierte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen profitiert. Das wird in den vielen Tumorkonferenzen jeden Tag deutlich, in denen pro Jahr mehr als 18.000 individuelle Patient:innen-Fälle diskutiert werden, aber zum Beispiel auch in der zentralen Anlaufstelle, die zahlreiche interdisziplinäre Sprechstunden bereithält. Ein weiterer wesentlicher Fortschritt ist die enge Verzahnung von Klinik und Forschung, gerade auch im Bereich der personalisierten Krebsmedizin. Am UCC Hamburg bieten wir eine große Auswahl an klinischen Studien an, die es den Patient:innen ermöglichen, bereits vor einer Zulassung den Zugang zu innovativen Therapieformen zu erhalten. Dazu kommen die vielfältigen Programme unseres Spitzenzentrums in der Begleitbehandlung von Tumortherapien, mit Fokus auf Ernährung, Sport oder Naturheilkunde – am UCC Hamburg haben wir einen der wenigen Lehrstühle für Komplementärmedizin in Deutschland.
Welche Forschungsergebnisse aus dem UCC Hamburg waren besonders wegweisend und haben sich rasch in eine Anwendung am Patienten umgesetzt?
Prof. Dr. Kai Rothkamm: Um nur einige Beispiele zu nennen: An unserem UCC Hamburg besteht eine besondere Expertise in dem Nachweis unsichtbarer Tumorbestandteile im Blut. Diese Liquid Biopsy-Methode kann es uns ermöglichen, Patient:innen gezielter zu behandeln. Unsere Leukämie-Arbeitsgruppe hat außerdem Mechanismen aufgedeckt, die Leukämiezellen zum Wachsen bringen beziehungsweise am Leben erhalten. Hierzu sind aktuell Medikamentenstudien auf dem Weg, die die gewonnenen Ergebnisse mit dem Ziel der Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten umsetzen. Eine UKE-geleitete deutschlandweite Studie zur Behandlung des Multiplen Myeloms, einer Form des Knochenmarkkrebses, hat weltweit zu Verbesserungen der Therapie beigetragen. Molekulare Analysen an kindlichen Hirntumoren konnten darüber hinaus zur besseren Klassifikation und gezielteren Behandlung der Patient:innen beitragen und so die Heilungschancen der Kinder verbessern.
Was tut das Zentrum, damit möglichst viele Patient:innen von Spitzenmedizin in der Onkologie profitieren können?
Prof. Dr. Katja Weisel: Die Zusammenarbeit unseres Zentrums mit unseren Partner:innen in der ambulanten onkologischen Versorgung und in den umliegenden Kliniken ist eine der zentralen Aufgaben unserer täglichen Arbeit. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartner:innen entwickeln wir die Behandlungsleitlinien für die verschiedenen Krebserkrankungen, gestalten gemeinsame Tumorkonferenzen, ermöglichen gemeinsam ein noch größeres und besser abgestimmtes Angebot an klinischen Studien, gestalten Fortbildungen und Veranstaltungen. Kooperationen mit Fachkliniken wie der LungenClinic in Großhansdorf bilden die Grundlage dafür, dass möglichst viele betroffene Patient:innen Zugang zur onkologischen Spitzenmedizin haben. Aber auch in der Zusammenarbeit mit mehr als 40 Facharztpraxen und umliegenden Krankenhäusern leben wir eine exzellente Partnerschaft. Gerade diese Kooperationen tragen dazu bei, dass Patient:innen bei ihren Ärzt:innen in Behandlung bleiben und dennoch auf die Leistungen eines Spitzenzentrums zurückgreifen können.
Was sind für Sie die wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre und können Sie uns kurz Ihre Pläne für das UCC Hamburg skizzieren?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Wir sehen eine große Verantwortung, Spitzenmedizin in Norddeutschland noch mehr in die Breite zu bringen – das UCC Hamburg ist das einzige von der Deutschen Krebshilfe geförderte Spitzenzentrum in Norddeutschland. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir seit 2019 kontinuierlich eine immer enger werdende Partnerschaft zum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit den Standorten Kiel und Lübeck aufgebaut. Mit den Jahren haben sich viele Kooperationen und gemeinsame Aktivitäten entwickelt; unser Ziel ist nun, gemeinsam ein Comprehensive Cancer Center-Konsortium zu formen. Ein weiteres wesentliches Projekt wird der weitere Ausbau der personalisierten Therapie und der speziellen Immun- und Zelltherapie sein. Hier entwickeln sich aktuell sehr viele innovative Ansätze, die wir den betroffenen Patient:innen so rasch und sicher wie möglich zur Verfügung stellen wollen. Nicht zuletzt wollen wir unsere Leistungen in der Prävention von Krebserkrankungen noch weiter ausbauen. So entscheidend die moderne Therapie in der onkologischen Spitzenmedizin ist – die Verhinderung von Krebs und die Früherkennung mit einer raschen Heilung bleiben weitere ganz großen Ziele.
Foto (v.l.n.r.): Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender Stiftung Deutsche Krebshilfe; Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor UCC Hamburg, Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin UKE ; Prof. Dr. Hartwig Huland, Kuratorium Hubertus Wald Stiftung; Prof. Dr. Kai Rothkamm, stv. Direktor UCC Hamburg; Prof. Dr. Katja Weisel, stv. Direktorin UCC Hamburg
Aufgenommen: UKE, Andreas Sibler
Juli 2024
XVI. UCCH Research Retreat 2024: Brücken bauen zwischen den verschiedenen Disziplinen
Wissenschaftlicher Austausch, das stand im Vordergrund beim XVI. UCCH Research Retreat des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) im Heide Hotel Reinstorf – über 130 Forschende trafen sich dort am 12. und 13. Juli.
Die Key Note hielt Prof. Dr. Christoffer Johansen vom Rigshospitalet (Kopenhagen, Dänemark), der nicht nur ESAB-Mitglied des UCC Hamburg ist (ESAB = External Scientific Advisor Board), sondern wie kaum ein anderer die verschiedenen Perspektiven von Forschung, Versorgung und Patientenbedürfnissen aufzeigen kann.
Dr. Simon Joosse vom Institut für Tumorbiologie zeigte dann auch aktuelle gemeinsame Forschungsbemühungen von Grundlagen- und Versorgungsforschung, wie anhand von Liquid Biopsy die Änderung von Lebensstil-Faktoren gemessen werden können. Avin Hell, Referentin für Patient:innenbeteiligung im UCC Hamburg, stellte dar, wie Patient:innen bisher am UCC Hamburg eingebunden werden und welche Möglichkeiten es für Forschende gibt.
Das vielfältige Programm des anderthalbtägigen Retreats führte die (Nachwuchs)-Wissenschaftler:innen aus Grundlagen-, translationaler und psychosozialer Forschung zusammen in 12 Sessions, verschiedenen Übersichtsvorträgen und einer Poster Session. Neben der Präsentation neuester Forschungsergebnisse hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu fachübergreifenden Dialogen und zur Vernetzung zwischen den verschiedenen Forschungsdisziplinen und Fachabteilungen.
„Besonders für unsere Nachwuchwissenschaftler:innen in der Onkologie ist es eine tolle Möglichkeit, Kongress-Erfahrung zu sammeln und die eigene Arbeit in Kurzvorträgen oder wissenschaftlichen Postern zu präsentieren“, sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, wissenschaftlicher Direktor des UCC Hamburg.
Die Nachwuchsförderung wird am UCC Hamburg großgeschrieben. Ein Highlight des Kongresses ist unter anderem die Bekanntgabe der Hubertus Wald Preisträger:innen des Junior Investigator Award in Oncology Research, des Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research und des Posterpreises für das Jahr 2024. Neu in diesem Jahr war zusätzlich der Science Communication Award für das beste grafische Abstract. Neben der Auszeichnung bereits gewonnener Forschungsergebnisse wurden ebenfalls die UCCH Research Fellowships für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Hier bekommen klinisch tätige Nachwuchskolleg:innen die Möglichkeit, für 12 Monate in einer anderen Fachabteilung neue Erfahrungen an der „bench“ zu sammeln und neue Forschungsprojekte umzusetzen.
„Der UCCH Research Retreat erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird immer vielfältiger. Uns ist es dabei besonders wichtig, die Brücken zwischen den verschiedenen Disziplinen zu bauen und Forschungsprojekte in diesen Bereichen zu fördern. Wir gratulieren allen Preisträger:innen recht herzlich und sind gespannt auf die kommenden Forschungsergebnisse“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher und Direktor des UCC Hamburg.
Die Veranstaltung wird durch die Hubertus Wald Stiftung sowie im Rahmen des Mildred Scheel Nachwuchszentrums durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
Folgende Preisträger:innen wurden bekannt gegeben:
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Oncology Research 2024:
6.000 Euro Projektförderung und 1.000 Euro persönliches Preisgeld:
Nele Köppen (Master-Studentin, demnächst Doktorandin)
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, AG Struve/Mynarek
Projekt: Inhibition of PARP results in highly effective radiosensitization of high-risk and standard-risk medulloblastomas
Hubertus Wald Junior Investigator Award for Psychosocial Cancer Research 2024:
1.000 Euro persönliches Preisgeld:
Anneke Ullrich (Leitende Wissenschaftlerin)II. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG OechsleProjekt: Grief experiences of family members after the loss of a loved one during the COVID-19 pandemic - results of a qualitative study
Science Communication Award 2024:
1000 Euro persönliches Preisgeld:
Sandra Classen (Postdoc)
Labor für Strahlenbiologie und Eymperimentelle Radioonkologie, AG Borgmann Projekt: Untargeted metabolomics reveals pyruvate kinase M (PKM) as potential radiosensitizer in triple negative breast cancer
Hubertus Wald Poster Prize 2024:
1000 Euro persönliches Preisgeld:
Clara Haufschild (PhD-Studentin)
II. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG OechsleProjekt: Psychological burden and supportive care needs of informal caregivers in specialist palliative care – study protocol for a multicenter prospective longitudinal study and reflections of its implementation
UCCH Research Fellowship 2025:
Finanzierung über abgebende und aufnehmende Abteilung sowie Dekanats-Gelder (je 1/3):
Mina Langhein (Assistenzärztin)
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, HIT-MED Trial Office
Aufnehmende Partei: Klinik für Neurochirurgie, AG Dührsen
Projekt: Investigating white matter microstructure and pre-operative risk factors in posterior fossa syndrome using advanced neuroimaging techniques
Leoni Ramke (Assistenzärztin)
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Aufnehmende Partei: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, AG Kriegs
Projekt: Evaluation of the fibroblast growth factor receptor (FGFR) signaling as a target for personalized therapy in head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC)
Natasha Schweitzer (Assistenzärztin)
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Aufnehmende Partei: I. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG Huber/Giannou
Projekt: Microbes as immune-modulatory stimuli in the emergence of metastasis: Targeting the microbe-trained immune-tissue communication to prevent and treat metastasis
Auf dem zweiten Bild zu sehen: (von links) Die Gastgeber Prof. Dr. Kai Rothkamm und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer freuen sich über die Gäste Prof. Dr. Christoffer Johansen (Dänemark) und Prof. Dr. Cyrus Khandanpour (UCCSH Lübeck)
Bilder: Avin Hell, Britta Fritzsche
Juni 2024
2. Hamburger Patient:innenkongress der Krebsmedizin 2024
Supportive Therapien und beteiligte Vorträge: Am 28. und 29. Juni stand alles im Zeichen von Lebensstilfragen, psychoonkologischer und palliativer Möglichkeiten für Patient:innen und Angehörige. Als besonderes Highlight wurden alle Vorträge von einem Tandem zwischen Exper:innen und Patient:innenvertreter:innen präsentiert.
Der Patient:innenkongress konnte dank der Unterstützung durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe durchgeführt werden gemeinsam mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH), den Landeskrebsgesellschaften Hamburg und Schleswig-Holstein und KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen. 180 Besucher an beiden Tagen erlebten ein breites Themenspektrum in den historischen Räumlichkeiten des Erika-Hauses.
Die Vorträge am Freitag über den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Gesundheit, warengefolgt von einem Markt der Möglichkeiten mit Ständen zu Bewegungs- und Ernährungsangeboten. Interessiert verfolgten die Teilnehmer:innen abschließend den Vortrag des Hamburgischen Krebsregisters. Der Tag endete mit einem sommerlichen Get Together zum Netzwerken bei Buffet.
Die Frage „Was kann ich noch tun?“ beschäftigt viele Patient:innen im Laufe ihrer Krebserkrankung und war Gegenstand des zweiten Kongresstages. Neben einer praktischen Übung zur Achtsamkeit, einer Podiumsdiskussion mit Angehörigen und der Vorstellung von Selbsthilfegruppenarbeit wurde der Angehörigen-Preis „An deiner Seite“ der BMS-Stiftung Immunonkologie mit einer sehr bewegenden Laudatio verliehen.
Neben den Vorträgen bot der Kongress zahlreiche Infostände, die über verschiedene unterstützende Angebote und Selbsthilfegruppen informierten. Die Besucher:innen konnten ihre körperliche Fitness auf die Probe stellen und sich zu Ernährung beraten lassen.
Die Workshops zu den Themen Yoga, Männergesundheit und Komplementärmedizin erfreuten sich großer Beliebtheit. Aufgrund des schönen Wetters konnten diese zum Teil sogar draußen stattfinden. Darüber hinaus ermöglichten Führungen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen in der Strahlentherapie und Forschungslaboren auf dem Gelände des UKE sowie in direkter Nachbarschaft bei der Hamburger Krebsgesellschaft.
Als sehr bereichernd wurden die Einblicke der Patient:innenvertreter:innen zu den einzelnen Themenbereichen von allen Teilnehmenden hervorgehoben, die vor allem ein Austausch über gemeinsames Erfahrungswissen ermöglichten und aus erster Hand über den persönlichen Heilungsweg berichteten.
Am Ende der 2 Kongresstage stand für alle fest: Nächstes Jahr unbedingt wieder!
Juni 2024
NORD-Workshop: Liquid Biopsy Forschung für Vorsorge und Krebstherapie
Gemeinsam mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) fand der zweite NORD-Workshop zum Thema Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) in Hamburg statt. Kernpunkte waren Forschungs- und Diagnostikplattformen sowie Möglichkeiten zur kostendeckenden Integration in die Regelversorgung.
Die gemeinsame Veranstaltungsreihe „NORD Workshops“ von UCCSH und UCCH findet seit diesem Jahr als Nachfolger des „NORD-Seminars“, das ausschließlich online ausgerichtet wurde, statt. Im März diesen Jahres trafen sich die Wissenschaftler:innen beider Standorte (Hamburg und Kiel/Lübeck) bereits zum Thema Immunonkologie in Kiel. Nun war Hamburg Gastgeber.
Unter der Federführung von Prof. Klaus Pantel (UCCH) und der European Liquid Biopsy Society (ELBS) sowie Prof. Monika Brüggemann (UCCSH, Campus Kiel) und Prof. Timo Gemoll (UCCSH Campus Lübeck) wurde bei sommerlichen Temperaturen und reger Beteiligung beider Standorte unter anderem diskutiert, wie vorhandene Forschungs- und Diagnostikplattformen standortübergreifend sichtbar gemacht werden können, um gemeinsame Innovationen zu fördern und optimale Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen im Norden Deutschlands bereitzustellen.
Dazu wurden Vorträge aus den verschiedensten Fachdisziplinen zur Forschung, Diagnostik und Krankenversorgung präsentiert.
Anders als eine klassische Biopsie, bei der Gewebe aus dem erkrankten Organ entnommen wird, funktioniert eine Flüssigbiopsie mithilfe von Blutproben. Die darin enthaltenen Marker von Krebserkrankungen (wie zum Beispiel zirkulierende Tumorzellen oder freie Tumor-DNA) können zur Diagnostik spezifischer Mutationen benutzt werden, aus denen dann z.B. Empfehlungen für Therapien abgeleitet werden können.
Aktuell kommt dieses Verfahren bei Patient:innen, die nach einer längeren symptomfreien Phase erneut an Krebs erkranken (Rezidiv) oder auf Standard-Therapien nicht ansprechen, zum Einsatz. Für eine Integration in die regulären Versorgungsstrukturen benötigt es perspektivisch eine Forschungsinfrastruktur zum Datenaustausch, sowie einen rechtlichen Rahmen zum Schutz von Patient:innendaten.
Die European Liquid Biopsy Society (ELBS) hat sich diesem Ziel verschrieben und möchte zum Nutzen der Krebspatient:innen Flüssigbiopsietests als Teil der klinischen Routine etablieren. Federführend unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE, wird unter anderem seit 2023 das Projekt „GUIDE.MRD“ – „GUIDing multi-modal thErapies against Minimal Residual Disease by liquid biopsies“ mit rund 17,6 Millionen Euro EU-Fördermitteln für die nächsten 5 Jahre gefördert.
Der dritte standortübergreifende NORD Workshop für das Jahr 2024 findet am 27. September zum Thema „Health Care Research” (Versorgungsforschung) in Lübeck statt.
Foto: Inga Melzer
Weitere Informationen:
UKE Pressemitteilung zur GUIDE.MRD Förderung:
UKE - Pressemitteilung - Tumorrestzellen: Standardisierte Flüssigbiopsien sollen Krebstherapie verbessern
European Liquid Biopsy Society (ELBS):
UKE - ELBS – European Liquid Biopsy Society
Institut für Tumorbiologie:
UKE - Institut für Tumorbiologie
Juni 2024
Neues aus der Forschung
Kampf der Moleküle: Stapelmechanismus kann Krebsproteine unschädlich machen
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) Hamburg haben einen molekularen Mechanismus entdeckt, um krebsfördernde Moleküle unschädlich zu machen. Im Fokus steht hierbei das unstrukturierte RAI2-Protein, das die Moleküle der wichtigen krebsfördernden Proteingruppe CtBP durch Stapelung fixieren und dadurch inaktivieren kann. Die Forschenden untersuchten diesen als Polymerisation bezeichnete Prozess anhand von Krebszelllinien sowie Tumorzellproben von über 100 Patienten mit Prostatakarzinom. Ihre Studienergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjornal Nature Communications veröffentlicht.
Im Zuge ihrer Studie gingen die Forschenden der Frage nach, warum sich einige Formen von Prostatakrebs zu bestimmten hochaggressiven Subtypen entwickeln. „Der Prozess der Polymerisation könnte hierbei das Voranschreiten von metastasiertem Prostatakrebs zu therapieresistenten Varianten verzögern“, sagt Dr. Nishit Goradia, Erstautor der Studie vom Institut für Tumorbiologie des UKE. „Da die entsprechenden Bindestellen für die krebsfördernden Proteine beispielsweise auch in viralen Proteinen vorkommen, könnte der neu entdeckte molekulare Mechanismus auch bei anderen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen“, so Priv.-Doz. Dr. Stefan Werner, ebenfalls Erstautor der Studie vom Institut für Tumorbiologie des UKE.
„Das Projekt zeigt beispielhaft die herausragenden Synergieeffekte für Hamburg als wachsende Forschungsmetropole in der Zusammenarbeit des UKE mit Forschungsorganisationen wie dem EMBL in Hamburg-Bahrenfeld”, bilanzieren Prof. Dr. Matthias Wilmanns, Leiter des EMBL Hamburg, und Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE.
Literatur: Goradia, Werner, Mullapudi et al. Master corepressor inactivation through multivalent SLiM-induced polymerization mediated by the oncogene suppressor RAI2. Nature Communications. 2024. DOI: doi.org/10.1038/s41467-024-49488-3
Juni 2024
Wasser aus allen Himmelsrichtungen:
Die Onkopiraten waren wieder auf der Außenalster!
Trotz windigem und regnerischem Wetter waren die ActiveOncoKids wieder auf Hamburgs blauem Herzen unterwegs. Die Gäste des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) stachen voller Begeisterung in See und erlernten die Grundlagen des Segelns.
Am 15. Juni hatten ehemalige krebskranke Kinder und Jugendliche im Rahmen des Netzwerks ActiveOncoKids – Zentrum Nord die Gelegenheit, auf Einladung der Stiftung des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) einen besonderen Tag auf der Außenalster zu erleben. Trotz des regnerischen Wetters ließen sich die jungen Onkopiraten ihre Segelabenteuer nicht entgehen und begannen den Tag mit einer Einführung in die Knotenkunde. Ein Palstek, das Belegen einer Klampe und der Achterknoten sind essenzielle Bestandteile des Segelhandwerks, die alle Teilnehmer:innen mit Begeisterung erlernten.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen ließ der Regen zum Glück nach und es hieß: „Alle Mann an Board!“ Die engagierten Jugendtrainer des NRV halfen den Kindern und Jugendlichen, sich mit den Booten vertraut zu machen. Jede Crew bestand aus einem erfahrenen Segeltrainer, der für Sicherheit und Unterstützung sorgte. So konnte auch an Board das Segelwissen weiter ausgebaut werden.
Das Ziel des Netzwerks ActiveOncoKids ist es, gemeinsam Bewegungsangebote und eine adäquate Sportförderung für Kinder und Jugendliche mit und nach einer Krebserkrankung zu ermöglichen.
Individuelle sportwissenschaftliche Beratung und Bewegungsangebote während und nach Abschluss der Behandlung unterstützen dabei, einen sportlichen Wiedereinstieg zu finden, frühere sportliche Aktivitäten (Freizeit, Vereins- und Schulsport) wiederaufzunehmen oder neue Sportarten zu entdecken. Dafür steht das Sport-Team des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Rahmen eines Nachsorgeprogramms zur Verfügung.
Spaß an der Bewegung, aber auch tolle Gruppen- und Naturerlebnisse stehen dabei im Vordergrund und fördern die Selbstwirksamkeit.
Der Segeltag auf der Außenalster war für alle Beteiligten ein großartiges Erlebnis, das Mut und Freude geschenkt hat. Die Onkopiraten haben bewiesen, dass sie nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser kleine Helden sind.
Damit Sie keine weiteren Events des Netzwerks ActiveOncoKids Nord verpassen, senden Sie eine Mail an s.elmers@uke.de mit dem Betreff „Anmeldung Newsletter ActiveOncoKids Nord“ und Sie werden regelmäßig über die neusten Themen des Netzwerks informiert.
Weitere Informationen:
Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Norddeutschen Regatta Verein
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fördergemeinschaft des Kinderkrebs-Zentrums Hamburg e.V
Juni 2024
„You'll never walk alone!" – HPV-Aktionstag in Hamburg
Am 8. Juni 2024 fand der HPV-Aktionstag von „UTA - Unterwegs trotz alledem“, ein Projekt von Kopf-Hals-MUND. e.V. in Hamburg statt. Die Teilnehmer:innen wanderten gemeinsam, um auf die Gefahren des humanen Papillomavirus (HPV), insbesondere im Zusammenhang mit Kopf-Hals-Mund-Krebs, aufmerksam zu machen und die Bedeutung der HPV-Impfung zu betonen.
Das humane Papillomavirus (HPV) ist ein weitverbreitetes Virus, das Haut und Schleimhäute verschiedener Körperregionen infizieren kann. Betroffen sind unter anderem Mund, Hals, Anus, Gebärmutterhals, Penis, Vagina und Vulva. Es existieren viele verschiedene HPV-Typen, von denen einige krebserregend sind.
Insbesondere die Häufigkeit von HPV-bedingten Kopf-Hals-Tumoren nimmt weltweit zu, schätzungsweise werden jährlich 45.000 neue Fälle an Kopf-Hals-Krebs durch HPV-Infektionen ausgelöst. HPV-Impfstoffe schützen zu nahezu 100 % vor einer Infektion mit den in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen.
Unter dem Motto "You'll never walk alone!" im Rahmen des Aktionsmonats des Kopf-Hals-MUND. e.V. unter der Projektleitung von Gunthard Kissinger wanderten die Teilnehmer:innen gemeinsam mit einem Stadtführer durch Hamburg. Die Gruppe bestand aus ehemaligen Erkrankten, Angehörigen, Ärzt:innen und Engagierten.
Der HPV-Aktionstag ist eine Initiative des Selbsthilfenetzwerks Kopf-Hals-M.U.N.D. Krebs e.V. in Kooperation mit der Hamburger Krebsgesellschaft (HKG), der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (äggf), dem Dysplasiezentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem und dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Start waren die Landungsbrücken mit Hamburgs schönster Aussicht auf den Hafen. Bei sonnigem Wetter ging es die Helgoländer Allee hinauf, vorbei am Bismarck-Denkmal und den Tanzenden Türmen, bis hin zum Heiligengeistfeld. An mehreren Stopps wurden historische Hintergründe erläutert und kulinarische Insider-Tipps ausgetauscht. Die Route führte weiter durch das Karolinenviertel bis in den Schanzenpark, wo nach knapp 4 km verschiedene Informationsstände und ein Torwandschießen auf die Teilnehmer:innen und Besucher des Parks warteten. Im Haus des Engagements in der Eifflerstraße fand anschließend ein gemeinsames Mittagessen sowie Vorträge der Expert:innen statt.
Dr. Annekaren von Beckerath präsentierte das Spike-Programm der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (äggf) für Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte. Prof. Linn Wölber, Leiterin der Dysplasie-Einheit am UCCH und Leiterin des Dysplasiezentrums am Krankenhaus Jerusalem, stellte den aktuellen Stand bei HPV-assoziierten gynäkologischen Tumoren vor. Dr. Henrike Zech, Oberärztin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKE, berichtete über den aktuellen Stand bei HPV-assoziierten HNO-Tumoren.
Eine offene Diskussion im Anschluss beschäftigte sich mit der Frage, wie die HPV-Impfquote in Hamburg erhöht und somit Krebsfälle vermieden werden können. Der gemeinsame Austausch zeigte, wie wichtig eine größere Aufmerksamkeit für das Thema ist und weitere Präventionsveranstaltungen. Alles in allem ein gelungener Tag mit sportlicher Bewegung und spannenden Gesprächen.
Weitere Informationen:
Der Verein Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V.
Veranstaltungstipps – Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V.
Spike-Programm der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. HPV-Impfung: Schutz vor Krebs
Dysplasiezentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem Dysplasie
Fotos: Laura Lehmann
Juni 2024
Wael Mansour neuer W2 Professor für DNA-Reparaturmechanismen als Zielstrukturen für System- und Strahlentherapie von Tumorerkrankungen
Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) freut sich, die Berufung von PD Dr. rer. nat. Wael Yassin Mansour auf die W2 Brückenprofessur für DNA-Reparaturmechanismen als Zielstrukturen für System- und Strahlentherapie von Tumorerkrankungen bekannt zu geben. Prof. Mansour trat seine neue Position am 1. Mai 2024 an.
Die W2-Professur ist Teil des Programms des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) am UKE und ist gefördert durch die Deutsche Krebshilfe. Das UKE ist Standort von einem von 5 MSNZ in Deutschland. Diese seit 2019 eingerichteten Nachwuchszentren verfolgen das Ziel, langfristige Perspektiven für Nachwuchswissenschaftler in der akademischen onkologischen Forschung zu bieten.
Die Berufung von Prof. Dr. Mansour folgte einem kompetitiven Begutachtungs- und Berufungsverfahren, das sich an den Heisenberg-Förderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) orientiert und sowohl interne als auch externe Gutachten einbezogen hat.
Prof. Mansour wird in der Brückenprofessur mit seiner Forschung die Klinik für Strahlentherapie/Abteilung für Strahlenbiologie und experimentelle Strahlentherapie sowie die II. Medizinische Klinik, Klinik und Poliklinik für Hämatologie und Onkologie am UKE noch enger miteinander verbinden. Das von Herrn Prof. Manour bekleidete interdisziplinäre Forschungsfeld der DNA-Reparaturmechanismen spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung von Krebserkrankungen. Diese Mechanismen beeinflussen maßgeblich den Erfolg der Behandlung, da bei Strahlen- und vielen Systemtherapien die Tumor-DNA und deren Reparatur Angriffspunkte einer wirksamen Therapie sind.
Der bisherige Werdegang von Prof. Mansour umfasst das Studium der Biochemie an den Universitäten von Alexandria und Ain Shams in Ägypten. Mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) kam er 2004 nach Hamburg, um am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg seine Doktorarbeit durchzuführen. Seine praktische Projektarbeit absolvierte er in der Abteilung für Strahlenbiologie und experimentelle Strahlentherapie am UKE.
Nach einer Postdoc-Phase zunächst in Hamburg und dann in Marburg kehrte er 2012 ans UKE zurück und gründete eine eigene Arbeitsgruppe. 2020 erhielt Prof. Mansour gemeinsam mit PD Dr. Christoph Oing die Zusage für eine Partnerlabor-Förderung im Hamburger MSNZ. Ihr gemeinsames Projekt „DNA repair, hypoxia and genomic instability in metastatic prostate cancer (DRAGOON)“ führte zu zahlreichen Publikationen und bedeutenden Forschungsergebnissen.
In Zukunft plant Prof. Mansour, ein Austauschprogramm für Nachwuchsforschende zwischen Hamburg und Newcastle zu etablieren und die präklinische Plattform für personalisierte Onkologie weiter auszubauen.
Das UCCH gratuliert herzlich zur Berufung.
Links:
Juni 2024
#ActiveOncoKids zu Gast bei Hamburgs Erstligisten FC St. Pauli
Am 5. Juni 2024 erlebten die #ActiveOncoKids einen ganz besonderen Tag im Millerntor-Stadion an der Feldstraße. Der traditionsreiche Fußballverein St. Pauli öffnete erneut seine Türen für ehemalige krebskranke Kinder und Jugendliche für einen Fußball-Nachmittag mit Training, Stadion-Tour und Autogrammstunde.
Unter der Anleitung von zwei Trainer:innen der FC St. Pauli Rabauken konnten die Teilnehmer:innen in der Nachsorge oder Erhaltungstherapie, im Alter von 5-17 Jahren, ihre Fußballkünste verbessern. Zu Beginn nahm sich der ehemalige Fußballprofi Jan-Philipp "Schnecke" Kalla Zeit für die Kids, um Fragen zu beantworten, Fotos zu machen und Autogramme zu geben. Kalla, bekannt für seine langjährige aktive Karriere und Verbundenheit mit dem FC St. Pauli, begeisterte mit Profi-Tipps für die eigene Fußballzukunft: Wichtig sei, sich nicht zu früh auf eine Position im Feld festzulegen.
Neben dem sportlichen Programm gab es eine exklusive Stadion-Tour, bei der die Teilnehmer:innen bis auf die höchsten Plätze geführt wurden. Hier, wo sonst die Presse die Fußballspiele überträgt, konnte ein beeindruckender Blick über das 29.546 Personen fassende Stadion genossen werden.
Das Betreten des heiligen Rasens im Millerntor-Station ist generell nicht erlaubt, nun benötigt das Grün aber besonders viel Pflege aufgrund der Konfettireste der jüngsten Aufstiegsfeierlichkeiten. Dafür konnte am Rand des Platzes in den Spielerkabine Probe gesessen werden und ein Blick in die Umkleidekabinen der Profis geworfen werden.
Der Tag bot ehemaligen Patient:innen der Kinderonkologie des Universitäten Cancer Center Hamburgs (UCCH) am UKE eine wertvolle Gelegenheit, ihre motorischen Fähigkeiten durch Geschicklichkeits- und Beweglichkeitsübungen zu stärken. Diese Aktivitäten, die speziell auf die Bedürfnisse der jungen Teilnehmer:innen abgestimmt waren, förderten nicht nur ihre körperliche Fitness, sondern auch ihren Teamgeist und ihre Freude an der Bewegung an frischer Luft. Neben eine Urkunde für die Teilnahme, gab es auch einen Sportbeutel mit Trinkflasche, als Erinnerung an den Fußballtag im Millerntor-Stadion.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr wie gewohnt sportlich weiter: Am 15. Juni 2024 von 10 bis 17:00 Uhr können sich Kinder und Jugendliche beim Norddeutschen Regatta Verein beim Segeln auf der Hamburger Außenalster ausprobieren. Am 28.09. von 10:00 bis 13:00 Uhr kann sich im therapeutischen Reiten auf dem Demeter Hof am Stüffel ausprobiert werden. Um Anmeldung wird per E-Mail an s.elmers@uke.de gebeten.
Das Angebot wird unter anderem von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. ermöglicht.
Links:
Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Juni 2024
Krebsnachsorge:
Start der German Cancer Survivors Week 2024
Fragen an... Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn
Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland leben mit oder nach einer Krebserkrankung. Anlässlich der German Cancer Survivors Week, die am 4. Juni als Initiative der Deutschen Krebsstiftung und der Landeskrebsgesellschaften startet, erklärt Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn, Oberärztin im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), was in der Nachsorge für die Patient:innen wichtig ist.
Wer gilt als Cancer Survivor?
Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn: Der Begriff „Cancer Survivor“ oder „Cancer Survivorship“ ist nicht streng abgegrenzt. Gemeint sind in der Regel Patient:innen, die die Therapie abgeschlossen haben und bei denen man davon ausgeht, dass sie von der Erkrankung geheilt sind.
Wie geht es nach einer Krebsbehandlung für die Patient:innen weiter?
Das hängt sehr davon ab, welche Tumorerkrankung vorliegt. Die Patient:innen werden üblicherweise ambulant weiterbetreut, beispielsweise am UCCH des UKE in den Ambulanzen oder bei seinen Kooperationspartner:innen wie den onkologischen Facharztpraxen, Kliniken oder anderen Zentren. Ungefähr alle drei bis sechs Monate müssen sich die Patient:innen in Abhängigkeit von ihrer Erkrankung bei den behandelnden Ärzt:innen vorstellen. Dies können aber auch die Hausärzt:innen sein. Für junge Erwachsene mit Krebs haben wir eine spezielle Sprechstunde bei uns am UCCH.
Was genau bedeutet Nachsorge in der Onkologie?
Tumornachsorge ist ein umfassender Begriff. Er bezieht sich einmal darauf, Rezidive, also Rückfälle, zu erkennen, aber auch darauf, zu berücksichtigen, dass die Betroffenen viele weitere Fragen und Probleme haben können. Damit sind zum Beispiel verschiedene Langzeitnebenwirkungen gemeint. Gleichzeitig ist die Nachsorge dafür da, sich gemeinsam mit Patient:innen über Lebensstilfragen wie gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung im Sinne der Sekundärprävention auszutauschen. Darunter werden zusammenfassend alle Maßnahmen verstanden, die einer erneuten Krebserkrankung vorbeugen.
Was sind die häufigsten (Langzeit-)Nebenwirkungen, mit denen Patient:innen nach einer Krebsbehandlung zu kämpfen haben?
Viele Betroffene berichten über psychische Probleme, Ängste, Depressionen. Es gibt aber auch soziale Probleme: Die Rückkehr in den Beruf kann ebenso Thema sein wie finanzielle Sorgen. Manche Patient:innen haben mit Magen-Darm-Beschwerden zu tun, mit dem Verlust von Geruch und Geschmack oder auch mit Wahrnehmungsstörungen in Händen und Füßen, die sogenannte Polyneuropathie. Je nach Vorbehandlung kann es auch zu Organschäden kommen.
Welche Nachsorgeangebote gibt es am UCCH?
Am UCCH wird seit über zehn Jahren eine spezielle „Leben nach Krebs“-Sprechstunde angeboten. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf jungen Erwachsenen (18-39 Jahre) nach einer Krebserkrankung. Die Sprechstunde ist aber prinzipiell für jeden offen. Aktuell starten wir ein neues Nachsorgeprogramm für Menschen ab 60, welches gemeinsam mit Patient:innenvertreter:innen erarbeitet wurde.
In Abhängigkeit von den jeweiligen Beschwerden gibt es verschiedene Angebote speziell auf die Cancer Survivor zugeschnitten, beispielweise in Bezug auf Ernährungs- und Bewegungstherapie. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die Angebote und der gesamte Nachsorgeprozess in Deutschland nicht fest standardisiert sind. Daher sollte immer eine Rücksprache und Beratung mit den behandelnden Ärzt:innen erfolgen.
Es existieren auch weitere Beratungsangebote, beispielsweise bei der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. Wir empfehlen zudem Patient:innen und gegebenenfalls auch ihren Angehörigen eine Anbindung an eine Selbsthilfegruppe.
Weitere Informationen:
Nachsorgesprechstunde am UCCH
Foto: UKE
Juni 2024
Neue Ärztliche Leitung des Ambulanzzentrums des UKE
Priv.-Doz. Dr. David Krug (38) übernimmt die Ärztliche Leitung der Ambulanzzentrum des UKE GmbH im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie die Leitung des Fachbereichs Strahlentherapie. Der Facharzt für Strahlentherapie folgt zum 1. Juni Prof. Dr. Andreas Krüll, der altersbedingt ausscheidet. Darüber hinaus wird Priv.-Doz. Dr. Krug die Stellvertretende Direktion der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie im UKE übernehmen.
Priv.-Doz. Dr. Krug war zuletzt Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, sowie Leiter des Saphir Radiochirurgie-Zentrums Norddeutschland. Seine klinischen Schwerpunkte liegen auf der Strahlentherapie des Mammakarzinoms sowie auf der Hochpräzisionsstrahlentherapie bei gut- und bösartigen Erkrankungen. Darüber hinaus ist der geborene Heidelberger in nationalen und internationalen Expert:innenkommissionen zum Mammakarzinom tätig und koordiniert in der S3-Leitlinienkommission Mammakarzinom die Aktualisierung des Strahlentherapiekapitels.
Priv.-Doz. Dr. Krug studierte Medizin an der Universität zu Lübeck, wo er 2013 promovierte. Seine Facharztzeit absolvierte er in der Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg, dort wurde er 2017 auch Oberarzt. Ein Jahr später wechselte er als Oberarzt in die Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel. Die Habilitation folgte 2022 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Priv.-Doz. Dr. Krug ist verheiratet und hat vier Söhne im Alter von ein bis zehn Jahren.
Foto: UKE
Mai 2024
„Außen echt nice – innen echt toxisch“ lautet
das Motto des Weltnichtrauchertags 2024
Jährlich am 31.Mai findet der Weltnichtrauchertag statt. In diesem Jahr macht die Deutsche Krebshilfe besonders auf die gesundheitlichen Gefahren von E-Zigaretten aufmerksam.
E-Zigaretten sind in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich und werden attraktiv über soziale Medien beworben, insbesondere bei Jugendlichen. Obwohl der süße Geschmack harmlos erscheint, enthalten E-Zigaretten Nikotin und Schadstoffe, die ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, darunter Beeinträchtigungen der Hirnentwicklung, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen sowie krebserregende Substanzen. Trotz dieser Risiken steigt die Popularität von E-Zigaretten stark an, besonders unter jungen Menschen in Deutschland. Fast ein Viertel der 14- bis 17-Jährigen haben im Jahr 2023 bereits E-Zigaretten probiert hat. Die Deutsche Krebshilfe warnt, nicht nur im Rahmen des Aktionstages, daher vor der Verharmlosung dieser Produkte.
Am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) gibt es das Programm „Nichtrauchen ist Cool“, gefördert von der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. (HKG), mit dem seit Jahren ein Einstieg ins Rauchen für Schulkinder verhindert werden soll. Im Rahmen einer Vorlesung erklären Ärzt:innen des UKE kindgerecht die Suchtfragen des Rauchens. Bereits über 100.000 Hamburger Schüler:innen haben an dem Aufklärungs- und Präventionsprogramm teilgenommen.
Außerdem gibt es ein Rauchstopp-Programm für aktive Krebspatient:innnen. Auch bei einer Diagnosestellung ist es wichtig, die Patient:innen vom Rauchen abzubringen, weil selbst das noch effektiv ist. Die Durchblutung im Körper kann sich dadurch wieder verbessern.
Bild: Deutsche Krebsgesellschaft
Weitere Informationen:
Deutsche Krebshilfe
Programm "Nicht rauchen ist cool"
Mai 2024
Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises an Prof. Özlem Türeci und Prof. Rita Schmutzler
Im Rahmen der diesjährigen Wilhelm-Warner-Preisverleihung wurden am 3.5.2024 gleich zwei herausragende Persönlichkeiten der deutschen Krebsforschung im Fritz-Schumacher-Hörsaal am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) begrüßt. In einer Feierstunde wurden die Preise für das Jahr 2021 und 2023 überreicht.
Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftler:innen im Bereich der Krebsforschung ausgezeichnet. Die Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wilhelm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb, und wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet.
Frau Prof. Özlem Türeci, BioNTech SE und Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie Mainz (HI-TRON Mainz), erhielt den Preis für das Jahr 2021. Es wurden damit ihre Arbeiten auf dem Gebiet der immuntherapeutischen Behandlung von Krebserkrankungen mittels mRNA–Immunisierung gewürdigt. Langezeit wurde die mRNA-Technologie eher als Nische betrachtet, mit der Herausforderung, dass diese nicht im großen Stil klinisch anwendbar sei. Erst die Corona-Pandemie und die Entwicklung des Impfstoffs „Comirnaty“ in Kooperation mit Pfizer schafften die wirtschaftlichen Grundlagen, auch in der Onkologie die Technologie für Patient:innen nutzbar zu machen. Frau Türeci ist durch ihre immense Beharrlichkeit und Resilienz ein großes Vorbild für viele Nachwuchsforschende.
Frau Prof. Rita Schmutzler, Universitätsklinikum Köln (UK Köln) und Nationales Zentrum Familiäre Tumorerkrankungen (NZeT), ist die Preisträgerin des Jahres 2023. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr Lebenswerk im Bereich der Forschung und Versorgung bei familiär, genetisch bedingtem Mamma- und Ovarialkarzinom. Auch ihr wurde zu Beginn der Forschungskarriere in den 90iger Jahren die Bearbeitung eines Nischenthemas nachgesagt. Heute ist bekannt, dass viele Krebserkrankungen genetisch bedingte und damit erbliche Ursachen haben können. Frau Schmutzler beschäftigt sich mit der Aufdeckung genetischer Ursachen beim Mamma- und Ovarialkarzinom und vor allem mit der Frage, wie Ergebnisse von genetischen Screens einzuordnen sind. Zudem konnte eine risikoadaptierte Prävention bei Krebserkrankungen innerhalb einer Familie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen etabliert werden. Seit 2014 ist Frau Schmutzler Direktorin des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs und seit 2015 Direktorin des NZeT am Centrum für integrierte Onkologie (CIO) des UK Köln.
Beide Preisträgerinnen standen im Vorfeld der Veranstaltung für die Fellows des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) am UCCH in kleiner und persönlicher Runde zum Austausch bereit. Dieses Angebot wurde mit großer Begeisterung angenommen und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Nachwuchsforschenden. Beide Forscherinnen zeigen beeindruckend, wie wichtig Grundlagenforschung auch in Randthemen ist und welche Chancen dabei für die Zukunft entstehen können.
Wir gratulieren den Preisträgerinnen herzlich.
Foto (v.l.n.r.): Prof. Carsten Bokemeyer, Prof. Rita Schmutzler, Prof. Özlem Türeci, Carl-Jan von der Goltz und Diana von der Goltz (v.l.n.r.)
Aufgenommen: Inga Melzer
Mai 2024
Neues aus der Forschung
Glioblastom: Neue Methode zur Bestimmung der Prognose identifiziert
Ein internationaler Forschungsverbund unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat eine neue Methode ermittelt, um die Prognose von Patient:innen mit Glioblastom konkreter vorherzusagen. Hierzu identifizierten die Forschenden eine neue sogenannte epigenetisch-definierte neurale Signatur von Glioblastomen, also eine Form von genetisch-neuralem Fingerabdruck, der in direktem Zusammenhang mit der Prognose der Patient:innen steht. Die Ergebnisse der Wissenschaftler:innen könnten dazu beitragen, bei Patient:innen mit schlechteren Prognosen personalisierte Behandlungsansätze zu entwickeln. Die Studienergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht.
Beim Glioblastom handelt es sich um den häufigsten bösartigen Hirntumor bei Erwachsenen. Die Wissenschaftler:innen differenzierten im Rahmen der Studie Signaturen von Tumorzellen, die entweder geringe oder große Ähnlichkeit zu neuralen Zellen wie zum Beispiel Nervenzellen aufweisen. Tumore mit großer Ähnlichkeit zu neuralen Zellen, die hochneurale Glioblastome genannt werden, haben bestimmte Merkmale, die mit einer schlechteren Prognose verbunden sind: Diese Zellen können Verbindungen zwischen Nervenzellen und Tumor herstellen, das Tumorwachstum antreiben und scheinen damit schwerer behandelbar zu sein. „Bei Patient:innen mit dieser Art von Tumoren ist die Prognose oft nicht gut. Es ist wahrscheinlich, dass hochneurale Glioblastome einen anderen Therapieansatz erfordern, um das bestmögliche Ergebnis für die Patient:innen zu gewährleisten – unsere Ergebnisse liefern hierfür eine wichtige Grundlage“, sagt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Franz Ricklefs, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKE.
Literatur: Drexler, Khatri et al. A prognostic neural epigenetic signature in high-grade glioma. Nature Medicine. 2024. DOI: doi.org/10.1038/s41591-024-02969-w
Mai 2024
Strahlenbiologische Forschung des UKE erhält 1,2 Millionen Euro
Für Entwicklung neuer Therapien bei bösartigen Hirntumoren im Kindesalter: Erstmalig erhält ein interdisziplinärer Forschungsverbund aus Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Universitätsklinikum Essen zu den strahlenbiologischen Grundlagen bei der Therapie des Medulloblastoms, eines bösartigen Hirntumors im Kindesalter, eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In dem gemeinsamen Projekt „NeuStaRT“ sollen neue zielgerichtete und innovative Therapiekonzepte entwickelt werden, um die Prognose von Medulloblastom-Patient:innen langfristig zu verbessern. Das BMBF fördert den Forschungsverbund mit insgesamt 1,8 Millionen Euro; auf das UKE entfallen hierbei 1,2 Millionen Euro.
Im Verbundsprojekt NeuStaRT (Neue innovative Strategien zur Radiosensitivierung von Medulloblastomen) geht es darum, personalisierte Therapien auf molekularer Basis zu entwickeln, die zur Erhöhung der Strahlenempfindlichkeit von Medulloblastomen beitragen. Damit sollen die Effektivität der Strahlentherapie erhöht und das Risiko von Spätfolgen bei den Patient:innen reduziert werden. Das Medulloblastom ist der häufigste hochgradig bösartige Hirntumor im Kindesalter. Auch wenn sich in den vergangenen Jahren die Prognose dank neuer Therapieoptionen deutlich verbessert hat, leiden Überlebende einer Medulloblastom-Erkrankung bedingt durch die Strahlen- und Chemotherapie oftmals unter erheblichen Spätfolgen. Hierzu gehören neben Veränderungen des Hormonhaushaltes und der Entwicklung sekundärer Tumore vor allem neurokognitive Defizite.
„Es ist unser Ziel, bei Patient:innen mit Medulloblastom die Überlebensraten zu erhöhen und gleichzeitig Spätfolgen durch die Therapie zu mindern. Hierzu können personalisierte molekulare Targetingansätze einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Dr. Nina Struve, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des UKE. Dr. Struve leitet gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. Martin Mynarek, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE, und Priv.-Doz. Dr. Johann Matschke vom Universitätsklinikum Essen den neuen Forschungsverbund. Dr. Struve und Priv.-Doz. Dr. Mynarek sind zudem Teil des Mildred Scheel Nachwuchszentrums (MSNZ) Hamburg am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE und leiten seit 2021 gemeinsam ein von der Deutschen Krebshilfe gefördertes MSNZ-Partnerlabor.
„Eine große Herausforderung bei der Etablierung innovativer Targetingstrategien zur Behandlung des Medulloblastoms ist die zeitnahe Umsetzung in klinische Studien. Das interdisziplinäre Team des Verbundprojektes NeuStaRT vereint Partner:innen mit vielfältigen Expertisen und Forschungsansätzen mit dem langfristigen Ziel, die gewonnenen Erkenntnisse für Patient:innen mit Medulloblastom nutzbar zu machen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Martin Mynarek.
Intensive Chemo- sowie Strahlentherapie
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 2.000 Kinder an Krebs. Hirntumore sind nach Leukämien die zweithäufigste Krebserkrankung und die häufigste krebsbedingte Todesursache im Kindesalter. Die Standardtherapie von Medulloblastomen umfasst neben der Operation des Tumors eine intensive Chemo- sowie Strahlentherapie. Die Bestrahlung erfolgt unter Einbezug des gesamten Gehirns und Rückenmarks, um durch eine prophylaktische Bestrahlung des gesamten Zentralnervensystems auch nicht oder nur schwer erkennbare Metastasen im Bereich der Liquorräume von Gehirn und Rückenmark zu behandeln.
Der interdisziplinäre Forschungsverbund erhält die Förderung des BMBF im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung in der nuklearen Sicherheitsforschung und der Strahlenforschung, um Nachwuchsförderung und Kompetenzerhalt in der Strahlenforschung zu stärken.
Mai 2024
Neues aus der Forschung
Welche Rolle spielen Persönlichkeitsmerkmale bei der Krebsvorsorge?
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis zu 50 Prozent aller Krebserkrankungen vermeidbar. Früherkennungsuntersuchungen werden in vielen Ländern von den Krankenkassen übernommen – dennoch ist die Teilnahmequote daran in Deutschland relativ niedrig. Welche Rolle Persönlichkeitsmerkmale bei der Krebsvorsorge spielen, hat ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. André Hajek, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), untersucht. Die Wissenschaftler:innen haben dafür Befragungsdaten von 132.298 Teilnehmenden mit einem durchschnittlichen Alter von 53 Jahren der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie NAKO unter der Frage ausgewertet, welche Krebsvorsorgeuntersuchungen sie in den vergangenen fünf Jahren wahrgenommen haben und welchen Persönlichkeitsmerkmalen sie sich selber zuordnen. Ziel der Studie war es, anhand dieser Daten den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsfaktoren und der Inanspruchnahme der Vorsorge zu untersuchen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Preventive Medicine Reports veröffentlicht.
Die Forschenden fanden heraus, dass stärker extrovertierte, eher neurotische und gewissenhafte Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. „Wir vermuten, dass das stärkere Maß an positiven Emotionen dieser Menschengruppe Ängste reduziert, die möglicherweise mit einer Vorsorgeuntersuchung verbunden sind. Überraschend war, dass Menschen, die sich prinzipiell als neugierig und offen für Erfahrungen beschreiben, weniger Vorsorgeuntersuchungen besucht haben“, berichtet Prof. Hajek. Diese Ergebnisse können unter anderem dazu beitragen, die Nichtteilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen aus psychologischer Sicht besser zu verstehen und die Angebote der Krebsvorsorge gezielter auf diese Zielgruppe anzupassen.
Literatur: Hajek et al. Personality and the use of cancer screenings – Results of the German National Cohort. Preventive Medicine Reports. 2024. DOI: doi.org/10.1016/j.pmedr.2024.102677
April 2024
Palliativversorgung – Alltägliche Fragen praktisch beantwortet: Fachsymposium von UCCH und HKG
Austausch zur Schnittstelle zwischen Onkologie und Palliativmedizin: Am 24.04.2024 fand das jährliche Palliativmedizinische Fachsymposium von Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und Hamburger Krebsgesellschaft e.V. (HKG) statt.
In diesem Jahr ging es um praxisnahe Aspekte, die für den klinischen Alltag in der Palliativ- und Hospizversorgung, der (organ-)onkologischen und der allgemeinmedizinischen Behandlung von Patient:innen mit unheilbaren Krebserkrankungen relevant sind. Mit mehr als 100 Teilnehmenden war die Online-Veranstaltung ein großer Erfolg und stärkte die fachübergreifende Zusammenarbeit.
Prof. Dr. Thilo Hackert, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am UKE stellte vor, wie die Chirurgie dazu beitragen kann, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Bei Hirntumoren oder -metastasen wurde die Bedeutung einer sorgfältigen Abwägung neurochirurgischer Therapien und einer engen Zusammenarbeit mit der Palliativmedizin durch Prof. Dr. Jens Gempt, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKE, hervorgehoben.
Zudem wurde auf die zunehmend individualisierten Therapiekonzepte in der internistischen Onkologie eingegangen und wie sich dadurch auch das Zusammenspiel von Onkologie und Palliativmedizin verändert. Das UKE bietet spezialisierte Palliativmedizin an, einschließlich einer Palliativstation und eines multiprofessionellen Palliativdienstes. Es wurde dargestellt, wie diese die Patient:innen, Angehörige und Versorgende in Hamburg und Umgebung unterstützen.
Zu Gast war Frau Dr. Constanze Rémi, Leiterin des Kompetenzzentrums Palliativpharmazie der Klinik für Palliativmedizin an der LMU Klinikum München. Sie zeigte in ihrem sehr geschätzten Hauptvortrag zahlreiche praktische Tricks und Fallstricke in der medikamentösen Therapie bei Patient:innen und gab wertvolle Impulse für die Praxis.
Frau Prof. Dr. Karin Oechsle, Universitätsprofessorin für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung am UKE, schloss die Veranstaltung, in dem sie aufzeigte, was die Vielzahl an schwierigen Entscheidungen bei fortschreitenden Erkrankungen und der Vorbereitung auf ein nahendes Lebensende für die betreffenden Angehörigen bedeutet. Das Fachsymposium fasste die vielfältigen Unterstützungsangebote für Patient:innen und Angehörige zusammen.
Links:
Palliativmedizinische Sprechstunde am UCCH
Zur Palliativmedizin am UKE
April 2024
5 Jahre MSNZ Karriereförderung am UCCH
Maßgeschneiderte Unterstützung für promovierte Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen ebnet den Weg für nachhaltige Karriereentwicklung in der Wissenschaft. Mit zahlreichen Angeboten geschieht das seit 5 Jahren sehr erfolgreich im Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg (MSNZ) des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) – ein Grund zum Feiern und Anlass für einen Rückblick.
Forschungsideen entwickeln, interdisziplinäre Zusammenarbeit, den Klinik-Alltag meistern und sich weiterbilden: die Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs sind zahlreich und vielfältig. Das MSNZ Hamburg, seit 2019 gefördert von der Deutschen Krebshilfe, hat das Ziel, mit Anschub- und Strukturförderungen Kliniker:innen und Naturwissenschaftler:innen nachhaltig in der Planung und beim Aufbau einer wissenschaftlichen Karriere in der Krebsforschung zu unterstützen und so langfristig den Verbleib hoch qualifizierter Fachkräfte in der akademischen Forschung sicherzustellen. Zusätzlich werden alternative Karrierewege aufgezeigt und inter-institutionelle Netzwerke gestärkt.
Deutschlandweit existieren 5 Förderstandorte. In Hamburg (HaTriCS4: Hamburg Translational Research in Cancer: Stimulating, Shaping and Sustaining Scientific Careers) liegt der inhaltliche Schwerpunkt im Bereich "Disseminierung und Metastasierung".
Das MSNZ bietet verschiedene Fördermöglichkeiten: in interdisziplinären Partnerlaboren arbeiten Kliniker:innen und Naturwissenschaftler:innen zusammen an verschiedenen Aspekten eines gemeinsamen Forschungsthemas; Kurzzeitförderung für Kliniker:innen ermöglicht z.B. den Anschub neuer Projekte oder Fertigstellung von Anträgen und Publikationen (6-12 Monate, 50% Freistellung); geschützte Forschungszeiten von zwei bis drei Jahren (CS) und Förderung für die inter-institutionelleVernetzung von Naturwissenschaftler:innen (MS) in Norddeutschland bieten die Möglichkeit, ein eigenes Forschungsprofil aufzubauen und sich so für eine Professur oder andere weiterführende Position zu qualifizieren. Innerhalb der Förderungen gibt es regelmäßig Netzwerkveranstaltungen, Fortbildungen und Workshops mit externen Referenten:innen zur Schulung von Fähigkeiten, die für führende Positionen im Wissenschaftsbereich, zur Vernetzung, Wissenschaftskommunikation oder Positionierung im Feld notwendig sind.
Besonders hervorzuheben sind die Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen von Elternzeiten, da diese maßgeblich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Forschende ermöglichen.
5 Jahre MSNZ in Zahlen:
- 24 Short-Term CS Fellowships
- 18 Long-Term Fellowships
- 3 interdisziplinäre Partnerlabore (CS & MS)
- 8 Förderungen für gemeinsame Forschungsprojekte des UCCH mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)
- 10 Förderungen zur Unterstützung bei Elternzeit
- 1 W2 Professur
- 1 Berufung auf eine W1 Professur
- 2 Beförderungen auf Oberarztstellen
- 7 erfolgreiche Facharztprüfungen
- 4 entfristete Arbeitsverträge
- 5 erfolgreich abgeschlossene Habilitationen
- > 450 Publikationen mit Beteiligung von MSNZ Fellows
- > 3 Mio € eingeworbene Fördergelder durch die MSNZ Fellows
„Es macht mich sehr stolz, dass wir ein so erfolgreiches Projekt zur Karriereförderung bei uns am UCCH haben und somit sowohl die Weichen für erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahnen in der Onkologie stellen, als auch einen signifikanten Beitrag zur bestmöglichen Versorgung unserer Patient:innen von Morgen leisten“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des MSNZ und Direktor des UCCH.
Die Feierlichkeiten waren Anlass, die bisherigen Fellows gebührend zu verabschieden und den Startschuss für die neuen Fellows, die in den Jahren 2024 und 2025 gefördert werden, zu geben. Wir gratulieren zum Jubiläum, freuen uns mit allen Absolvent:innen und wünschen einen guten Start für die neuen Forschungsvorhaben.
Hier geht es zur MSNZ-Website
Hier geht es zur Website der Deutschen Krebshilfe
Bilder: Axel Kirchhof, Laura Lehmann
Dr. Matthias Serwe (Referent Nachwuchsförderprogramme, DKH), Dr. Inga Melzer (Wissenschaftliche Koordinatiorin MSNZ), Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro (Dekanin, UKE), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (Sprecher MSNZ, Direktor UCCH) (v.l.n.r.)
April 2024
Geruchs- und Geschmackstraining bei Nebenwirkungen für Zuhause
Wenn sich der Geruchs- und Geschmackssinn verändert, kann das sehr belastend sein und dies ist eine Nebenwirkung mit der viele Krebspatient:innen konfrontiert sind. Im Video für Zuhause erklärt unsere Ernährungswissenschaftlerin Raika Mühlberg welche Übungen helfen, die Sinneseindrücke zu verbessern.
Das Training kann bequem Zuhause mit wenigen Zutaten durchgeführt werden, gern auch mit dem Partner:innen, der Familie oder Freund:innen gemeinsam. Wichtig für einen Erfolg ist das regelmäßige durchführen.
Eine Ernährungsberatung kann ebenfalls im Umgang mit Nebenwirkungen hilfreich sein und zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Dazu können Sie sich jederzeit an das Ernährungsteam des UCCH ucch-ernaehrung@uke.de wenden.
April 2024
Martini-Klinik: 20 Jahre roboterassistierte Prostatakrebsoperationen
Fragen an…Prof. Dr. Alexander Haese
Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung: Jährlich erkranken rund 66.000 Männer alleine in Deutschland. Die Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist spezialisiert auf die Behandlung von Prostatakrebs und führend in der operativen Entfernung der Tumore mit roboterassistierten Operationssystemen, die schon seit 20 Jahren zum Einsatz kommen. Welche Vorteile diese Methode für Patienten hat und wie das neue da Vinci Single-Port-Operationssystem funktioniert, erklärt Prof. Dr. Alexander Haese, Leitender Arzt in der Martini-Klinik.
Diagnose Prostatakrebs: Wann muss behandelt werden?
Prof. Dr. Alexander Haese: Prostatakrebs wird abhängig vom Stadium behandelt. Bei ganz früh erkannten Fälle reicht zunächst eine aktive Überwachung aus. Wir beobachten hierbei, wie rasch er sich entwickelt und leiten, je nach Entwicklung des Tumors über die Zeit, dann entsprechende Behandlungen ein. Behandlungsbedürftige, lokal begrenzte Tumore können durch eine Operation vollständig entfernt werden. Alternativ kann auch eine Strahlentherapie in verschiedenen Varianten ein möglicher Therapieweg sein. Bei einem fortgeschrittenen Tumor oder bei einem Tumor, der bereits metastasiert ist, wird mit einer Kombination aus medikamentöser und gegebenenfalls lokaler Therapie darauf abgezielt, den Tumor möglichst lange unter Kontrolle zu halten. Das gelingt oft über Jahre, manchmal über zehn Jahre und länger.
Welche Operationsmöglichen gibt es bei einem bösartigen Befund?
Bei der operativen Behandlung von Prostatakrebs gibt es zwei Wege: Der Tumor kann durch den klassischen Schnittzugang (radikale retropubische Prostatektomie) oder mit Hilfe der roboterassistierten Operationstechnik entfernt werden. Beide Verfahren zielen darauf ab, die gesamte Prostata mit den Samenblasen und gegebenenfalls Lymphknoten zu entfernen, um den Patienten von seinem Tumorleiden zu befreien.
Seit 20 Jahren kommen in der Martini-Klinik Operationsroboter zum Einsatz, warum?
Operationsroboter sind die Zukunft des Operierens für bestimmte Indikationen, insbesondere für die radikale Prostatektomie. Die Präzision und Genauigkeit der Operationen im engen Beckenraum des Mannes, kombiniert mit einer zehnfachen Vergrößerung und maximaler Gelenkigkeit auf kleinstem Raum, die selbst erfahrene Chirurg:innen im offenen Zugangsweg nicht erreichen können, machen die roboterassistierte Operationstechnik so erfolgreich. Dies führt zu deutlich schonenderen und weniger komplikationsreichen Operationen mit dem Ziel der langfristigen Tumorheilung.
Welche Vorteile hat das neue da Vinci Single-Port Operationssystem?
Das neue Single-Port-Operationssystem, das wir in der Martini-Klinik erstmalig in Europa angewandt haben, bietet neben den bekannten Vorteilen der Robotik, wie beispielsweise eine zehnfache Vergrößerung des OP-Feldes, eine Skalierbarkeit der Handbewegungen und zitterfreien Hände der Operateur:innen, weitere Vorzüge. Statt der üblichen sechs Zugänge, die wir halbkreisförmig um den Bauchnabel verteilen, um zur Prostata zu gelangen, wird die Operation nun über einen einzigen rund zweieinhalb Zentimeter langen Schnitt knapp unterhalb des Bauchnabels durchgeführt. Dies ermöglicht eine qualitativ hochwertige Operation mit einem geringeren Schmerzerleben und operativem Trauma, einer schnelleren Mobilisation und Rekonvaleszenz für den Patienten.
Welche Probleme können nach der Prostata-Operation auftreten?
Nach einer Prostataoperation können die üblichen Probleme auftreten, die bei jeder Operation möglich sind, wie zum Beispiel Blutungen, Schmerzen und Wundheilungsstörungen. Spezifisch für Prostataoperationen sind jedoch die möglichen Veränderungen der Kontinenz (Fähigkeit, den Urin zu halten) und der Erektionsfähigkeit. Daher ist es wichtig, dass solche Operationen von Expert:innen, die sich auf diese Operation spezialisiert haben, durchgeführt werden.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Die Nachsorge nach der Prostataoperation erfolgt sowohl durch den überweisenden Urolog:in als auch durch die Martini-Klinik. Wir monitoren den Heilungsprozess und die Lebensqualität der Patienten, indem wir ihnen regelmäßig Fragebögen zu Themen wie Heilung, Kontinenz, Erektionsfähigkeit und eventuellen Komplikationen zusenden und auswerten. Basierend auf unseren Qualitätsmessungen und den Erfahrungen mit über 40.000 behandelten Patienten können wir individuell die am besten geeignetste Therapie anbieten.
Wie sind die Heilungschancen nach einer Entfernung des Tumors?
Die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Heilung hängt stark vom Stadium des Tumors ab. Unter idealen Bedingungen, wenn der Tumor frühzeitig erkannt und operiert wird und sich als lokal begrenzt herausstellt, kann der Patient mit einer 80 bis 90 -prozentigen langfristigen Heilungschance rechnen.
Zum Video Ausgefragt?! – Diagnose Prostatakrebs: Wann muss behandelt werden?
Zur UKE Pressemitteilung
März 2024
Neues bildgebendes Verfahren an PETRA III ermöglicht tiefere Einblicke in die Zusammensetzung von Tumorproben bei Brustkrebs
Forscher:innen des Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), der Chalmers University in Schweden, dem Paul Scherrer Institut in der Schweiz und dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist es gemeinsam gelungen, einen hochmodernen multimodalen Bildgebungsansatz zu entwickeln, der die Untersuchung von Brustkrebsgewebe erheblich verbessert.
Das interdisziplinäre Team hat nun eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass ein neuer Bildgebungsansatz an PETRA III mehr Aussagen zur Charakterisierung von Tumorproben ermöglicht. Mit mehr Detailinformationen über das Gewebe eines Tumors, kann besser entschieden werden, welche Behandlungsansätze am wirksamsten sind.
Mithilfe dieser Technik können Forscher gleichzeitig Informationen über die Nanostruktur des Tumors extrahieren und die chemischen Elemente, die in einer millimetergroßen Probe vorhanden sind, in allen drei Dimensionen quantifizieren. Eine einzigartige Kombination aus Forschungsmöglichkeiten bei PETRA III, eine der hellsten Speicherring-Röntgenstrahlungsquellen der Welt und neuen Analysemethoden ermöglicht diesen hohen Detaillierungsgrad. Herkömmliche experimentelle Modelle greifen oft zu kurz, da sie sich auf 2D-Zellkulturen oder Tiermodelle verlassen, die die komplexen physiologischen Muster menschlicher Tumorumgebungen nicht originalgetreu nachbilden.
Prof. Dr. med. Volkmar Müller, Koordinator des Brustzentrums am UCCH, unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses der 3D-Architektur der Tumormikroumgebung. Wo sich der Tumor im Gewebe des Patienten befindet und wie er eingebettet ist, ist ein Schlüssel für die Entwicklung weiterer neuartiger Therapieansätze, um den Metastasierungsmechanismus zu unterbrechen. Eines der auffälligsten Merkmale ist dabei Kollagen in direkter Nachbarschaft sowie die Konzentration von Eisen und Zink.
PD Dr. med. Malte Mohme, Oberarzt für Neurochirurgie am UKE und AG Leiter "CNS Tumor-Immunology" erklärt: "Die Arbeit von Conceicao et al. unterstreicht die entscheidende Rolle der Metastasierung in der Neuroonkologie, wobei der Schwerpunkt auf der systemischen Ausbreitung von Brustkrebs liegt. Durch den Einsatz einer fortschrittlichen multimodalen Röntgen-Computertomographie zeigt die Studie, wie Veränderungen in der extrazellulären Matrix, insbesondere durch Zink- und Eisenakkumulation, die Metastasierung beeinflussen könnten. Einblicke in Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und Kollagenorientierung bieten ein neues Verständnis der Migration von Krebszellen und des Hirntumor-Homing, einem komplexen, mehrstufigen Prozess, bei dem Zellen aus der Ferne zu einem Tumor gelangen. Dieses Wissen ist für die Neuroonkologie von entscheidender Bedeutung, da es Wege für zielgerichtete Therapien zur Unterbrechung von Metastasierungsprozessen eröffnet. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der detaillierten Zusammensetzung der extrazellulären Matrix für das Verständnis von Metastasen, was möglicherweise zu verbesserten Ergebnissen bei Patienten mit Hirnmetastasen führt."
Dr. Sylvio Haas, Beamline-Manager der PETRA III Beamline P62, hebt den einzigartigen Versuchsaufbau mit der Röntgen-Kleinwinkel-Streu-Tensor-Tomographie (SAXS-TT) und der Röntgenfluoreszenz-Computertomographie (RFA-CT) hervor. Höher aufgelöste Bilder werden in Zukunft möglich sein, insbesondere mit PETRA IV, dem Upgrade von PETRA III. In Verbindung mit maschinellen Lernen bietet das das Potenzial, die Datenerfassung zu beschleunigen und den 3D-Rekonstruktionsprozess der Tumorproben zu verbessern.
Diese Forschung fördert nicht nur das Verständnis der Metastasierung von Brustkrebs, sondern unterstreicht auch die Relevanz der Entwicklung neuer therapeutischer Strategien in der neurochirurgischen Onkologie.
Foto: DESY
März 2024
CONNECT Förderung 2025 – Projektförderung für Nachwuchs-
wissenschaftler:innen
in Kiel, Lübeck und Hamburg
Gemeinsam standortübergreifend und interdisziplinär forschen: Im Rahmen der CONNECT-Initiative wurden vier Förderungen in Höhe von je 50.000€ an Teams bestehend aus Nachwuchswissenschaftler:innnen vergeben.
Im August 2023 lud die „AG Early Career Scientists NORD“ - eine gemeinsamen Initiative der Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und Schleswig-Holstein (UCCSH) und des Mildred Scheel Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ Hamburg) in Hamburg - zum 1. NORD Early Career Summit (NECSt) nach Hamburg. Die Veranstaltung unter Anleitung einer erfahrenen Trainerin bot Nachwuchswissenschaftler:innen aus Hamburg, Kiel und Lübeck eine Plattform zum Austausch, um gemeinsame Ideen für onkologische Forschungsprojekte zu entwickeln und erste Schritte zu einer gemeinsamen Antragstellung zu unternehmen. Diese Skizzen konnten im Anschluss als kurze ausgearbeitete Anträge im Rahmen der zweiten Ausschreibung der CONNECT (Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams)-Förderung zur Begutachtung eingereicht werden. Die hierfür zu vergebenden Mittel werden freundlicherweise vom Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum/der Deutschen Krebshilfe und dem UCCSH zur Verfügung gestellt.
Die kurzen Anträge der Teams aus Doktorand:innen, promovierten Biowissenschaftler:innen, Ärzt:innen und Forschungsgruppenleiter:innen wurden in Folge von vier unabhängigen Gutachter:innen beurteilt. Bewertungskriterien waren unter anderem:
- „Innovation“ - Stellt das Projekt eine neue und innovative Idee dar, die zuvor noch nicht verfolgt wurde?
- „Potenzial“ - Wie groß ist das Potenzial des Projekts für Folgestudien und -finanzierung?
- „Qualität“ - Wie hoch ist der Grad der Exzellenz des vorgeschlagenen Forschungsprojekts?
- „Durchführbarkeit“ - Wie realistisch ist die Umsetzung des vorgeschlagenen Projekts in der vorgegebenen Zeit?
- „Zusätzlicher Nutzen“ - Wie gut ergänzen sich die Partnerstandorte bzw. nutzen sie gemeinsame standortübergreifende Ressourcen (Biobank, Technologien usw.)? Ein besonderer Fokus lag auf einem möglichen strategischen Gesamtnutzen für den gemeinsamen Verbund beider Cancer Center.
Folgende vier Anträge waren im Begutachtungsverfahren erfolgreich und wurden aus 13 eingereichten Anträgen, die alle inhaltlich von hoher Qualität waren, zur Förderung ausgewählt:
1. Dr. rer. nat. Subbaiah Chary Nimmagadda / Dr. med. Theo Leitner ; AG Khandanpour, Dept. for Haematology and Oncology, UKSH, Campus Lübeck und Dr. med. Franziska Brauneck/ Dr. med. Franziska Modemann; AG Acute Leukemia, Dept. of Oncology, Hematology and Bone Marrow Transplantation, UKE: “Therapeutic exploitation of GFI1-induced vulnerabilities in macrophage phagocytosis for immunotherapeutic strategies in Acute Myeloid Leukemia (AML).”
2. Dr. rer. nat. Corinna Bang, Head of Microbiome Laboratory (IKMB, Kiel), Institute of Clinical Molecular Biology, Christian-Albrechts-University Kiel/ UKSH, Campus Kiel und Dr. med. Joseph Tintelnot, Dept. of Oncology, Hematology and Bone Marrow Transplantation, UKE: “MEGA-Response: Microbiota-based Response Prediction in Esophago Gastro Adenocarcinoma to Chemoimmunotherapy.”
3. Dr. med. Svenja Sonntag, Dep. of Ophthalmology, UKSH, CampusLübeck/ Dr. rer. nat. Eva Dazert-Klebsattel, Klinik für Hämatologie und Onkologie, UKSH, Campus Lübeck und Dr. med. Julian Kött, Dep. of Dermatology and Venereology, UKE/ Dr. med. Isabel Heidrich, Dep. of Dermatology and Venereology & Institute of Tumor Biology, UKE: “Elucidation of the multi-OMICS landscape of uveal melanoma for early detection and metastasis prevention.”
4. M. Sc. Annika Brauer, Institute for Experimental Cancer Research, UKSH, Campus Kiel und Dr. med. Christine Sophia Nitschke, Department of General, Visceral and Thoracic Surgery, UKE/Dr. rer. biol. hum. Ayham Moustafa, Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Strahlentherapie/Sektion Massenspektrometrie und Proteomics, UKE: “Identifying the appropriate organoid-based culture system for drug testing in pancreatic ductal adenocarcinoma.”
Eine Besonderheit der diesjährigen Ausschreibungsrunde war, dass auch Doktorand:innen zur Antragstellung zugelassen waren, insofern der zweite (oder dritte) Partner im Team bereits promoviert war. Die Projekte starten zum 1.3.2024 und laufen über einen Zeitraum von 12 Monaten.
Die im Jahr 2023 geförderten Projekte werden am 28.5.2024 und 11.6.2024, jeweils um 17 Uhr, online im NORD Seminar vorgestellt. Im Sommer 2024 wird die CONNECT-Ausschreibung zum dritten Mal erfolgen, dann für das Projektjahr 2025.
Wir gratulieren den ausgewählten Projektteams und wünschen für das Forschungsvorhaben viel Erfolg!
Foto: Inga Melzer
UCCH Forschung
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg
Deutsche Krebshilfe
Februar 2024
Nanobody-Forschung des UKE zur Entwicklung neuer Krebstherapien erhält 2,1 Millionen Euro
Um neue Krebsmedikamente in die Klinik zu bringen, wollen Forschende des Universitären Cancer Centers (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) ein nationales Innovationszentrum für die Arzneimittelentwicklung etablieren. Konkret geht es um eine Nanobody-basierte Tumortherapie und -diagnostik. Nanobodies sind Antikörperfragmente und gelten als Hoffnungsträger bei der Medikamentenentwicklung gegen Krebs. Gefördert wird das Forschungsprojekt THUNDER mit etwa 4,2 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Förderprogramms Präklinische Wirkstoffentwicklung; davon erhält das UKE rund 2,1 Millionen Euro.
„Viele Krebserkrankungen können trotz enormer Fortschritte in Diagnostik und Therapie nach wie vor nicht geheilt werden. Daraus leitet sich ein dringender Bedarf zur Entwicklung neuer Diagnostika und Therapeutika ab. Nanobodies stellen dabei eine innovative Grundlage für neue Immuntherapeutika dar“, sagt Prof. Dr. Katja Weisel, Projektleiterin und stellvertretende Direktorin der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. Nanobodies dringen aufgrund ihrer geringen Größe tief ins Gewebe ein und erreichen auch schlecht durchblutete Tumoren. Sie sind zudem gut löslich und lassen sich leicht kombinieren und modifizieren, was die Entwicklung innovativer Immuntherapeutika erleichtert.
„Momentan werden in der Immuntherapie vor allem noch monoklonale Antikörper genutzt. Sie markieren die Krebszellen, damit das Immunsystem weiß, welche Zellen es angreifen soll. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nicht für jede Krebsart. Hier wollen wir mit den zehnmal kleineren Nanobodies helfen. Sie binden ebenfalls an ganz bestimmte Moleküle auf der Oberfläche von Tumorzellen an und markieren diese“, sagt Co-Projektleiter Prof. Dr. Friedrich Koch-Nolte aus dem Institut für Immunologie des UKE.
„Wir werden mehrere Nanobodies, die jeweils unterschiedliche Tumorantigene erkennen, zu sogenannten Dimeren oder Trimeren kombinieren, und so verhindern, dass die Tumore dem Immunsystem entkommen. Die Bindungsstellen der Tumorzellen verändern sich nämlich manchmal geringfügig und wenn die ‚einfachen‘ Nanobodies nicht mehr andocken können, sind die Dimere und Trimere durchaus in der Lage, weiterhin den Tumor effektiv anzugreifen. Außerdem wollen wir die Nanobodies mit Kontrastmitteln koppeln, damit auch kleinste Tumoren oder Metastasen mit Hilfe der nicht-invasiven Bildgebung erkannt werden und behandelt werden können“, sagt Co-Projektleiter Prof. Dr. Peter Bannas, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des UKE.
Zunächst will das interdisziplinäre THUNDER-Team Nanobodies gegen acht Zielmoleküle für verschiedene Prototyp-Tumoren entwickeln. Die Anwendung und Entwicklung der vielversprechendsten Nanobody-Kandidaten soll in zuvor entnommenen Patient:innenzellen, Organoid-Kulturen und etablierten Tumormodellen untersucht werden. Bereits während der Nanobody-Entwicklung soll kontinuierlich die Überführung in die klinische Prüfung geplant werden.
THUNDER baut auf die Erfolge eines Pilotprojekts am Institut für Immunologie und der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des UKE auf. Dort werden bereits seit mehreren Jahren Antikörper für Therapiekonzepte und die Bildgebung produziert. Die daraus gewonnenen Nanobodies werden jetzt für das Projekt THUNDER genutzt, das die UKE-Forschenden gemeinsam mit dem Team des UKB unter Leitung von Prof. Dr. Michael Hölzel und Prof. Florian I. Schmidt verwirklichen.
Februar 2024
Nachruf: Wir trauern um
Dr. Hartmut Zinke
Dr. Hartmut Zinke ist am 9. Februar im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.
Dr. Zinke war seit 2008 Facharzt für Strahlentherapie und arbeitete seit dem 1. April 2009 in der Ambulanzzentrum des UKE GmbH. Er wechselte aus der Praxisgemeinschaft für Strahlentherapie im Krankenhaus Bremen-Mitte zu uns. Sein klinisches Interesse galt insbesondere der Bestrahlungsbehandlung von Lungenkarzinomen. Er war Mitglied des Kernteams des Thoraxboards des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH); diese Tätigkeit hatte für ihn große Bedeutung und er übte sie mit spürbarer Begeisterung aus. Dr. Zinke war beruflich sehr engagiert und immer bereit, auch noch einen zusätzlichen Dienst zu übernehmen. Für die jährlichen Zertifizierungen der Einrichtung hat er wichtige Vorarbeiten geleistet und zahlreiche Krankenakten ausgewertet.
Außerhalb der Klinik spielte die Musik eine große Rolle. Vor seiner ärztlichen Tätigkeit hatte er eine professionelle Ausbildung zum Sänger absolviert. Zu seinen beliebten Musikrichtungen gehörten Funk und Soul. Er war außerdem ein begnadeter Tänzer und liebte insbesondere den Tango, den er mit seiner Frau Rosemarie noch weiter perfektionieren wollte. Zu seinen Leidenschaften gehörte außerdem das Wellenreiten auf möglichst hohen Wellen. Sein Surfbrett musste immer mit auf Reisen, auch wenn sich das Vorhaben nicht selten sehr schwierig gestaltete. In den letzten Jahren entdeckte er seine Liebe zu Frankreich und reiste jedes Jahr mit seiner Familie dorthin. Er hing auch an seinem alten Cabrio, das er hegte und pflegte.
Sein plötzlicher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer. Unser Mitgefühl und unsere herzliche Anteilnahme gelten insbesondere seiner Familie. Zusammen mit seiner Frau und seinem achtjährigen Sohn war Dr. Hartmut Zinke sehr glücklich; sie boten ihm die Geborgenheit, die er im mitunter hektischen Alltag benötigte. Wir wünschen ihnen viel Kraft und werden sie bei allen anstehenden Problemen wann immer möglich unterstützen.
Februar 2024
Neues aus der Forschung
Malignes Melanom: UKE an Zulassungsstudie für personalisierte Impftherapie beteiligt
Das Universitäre Hauttumorzentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist als eines der ersten Zentren weltweit und erstes Zentrum in Deutschland an einer Phase III-Zulassungsstudie zu einer personalisierten mRNA-Impfstofftherapie gegen Schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) beteiligt. Im Rahmen der sogenannten individualisierten Neoantigentherapie erhalten Patient:innen über insgesamt ein Jahr einen individuellen mRNA-Impfstoff parallel zu einer Immuntherapie. An der weltweit laufenden Studie werden insgesamt 1.089 Patient:innen mit metastasierter oder Hochrisiko-Melanomerkrankung teilnehmen; beteiligt sind neben dem UKE rund 100 Studienzentren. Mit einer Zulassung der Impftherapie könnte bei erfolgreicher Evaluierung ab 2025 gerechnet werden. Die finalen Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich 2029 veröffentlicht.
Im Rahmen der individualisierten Neoantigentherapie werden für jede:n Patient:in individuelle Tumormutationen mittels DNA-Sequenzierung einer Gewebeprobe identifiziert. Die für eine Immunantwort wichtigsten Sequenzen bilden die Grundlage für den mRNA-Impfstoff, der den Patient:innen parallel zu einer Antikörpertherapie über ein Jahr verabreicht wird. Bei der vorangegangenen Phase II-Studie wiesen Patient:innen, die eine entsprechende kombinierte Therapie erhielten, gegenüber der Kontrollgruppe ein um 66 Prozent niedrigeres Risiko des Wiederauftretens der Melanomerkrankung in Form von Fernmetastasen auf. „Die bisherigen Studienergebnisse stimmen uns optimistisch, dass die individualisierte Neoantigentherapie einen wichtigen Beitrag für das Ziel leisten könnte, dass Wiederauftreten einer Melanomerkrankung zu verhindern und damit Heilung zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Leiter des Universitären Hauttumorzentrums am UKE.
Literatur zur Phase II-Studie: Weber, Carlino, Khattak et al. Individualised neoantigen therapy mRNA-4157 (V940) plus pembrolizumab versus pembrolizumab monotherapy in resected melanoma (KEYNOTE-942): a randomised, phase 2b study. The Lancet. 2024 (online ahead of print). DOI: doi.org/10.1016/S0140-6736(23)02268-7
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Christoffer Gebhardt , Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Brustkrebs: Gesünderer Lebensstil kann sich positiv auf Krankheitsverlauf auswirken
Ein gesünderer Lebensstil kann sich positiv auf die Überlebensrate bei Brustkrebs auswirken. Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) stellten in einer gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) durchgeführten Studie fest, dass Empfehlungen zur Krebsprävention auch dann positive Effekte zeigen, wenn bereits eine Brustkrebsdiagnose vorliegt. Zu den gesunden Lebensstilfaktoren zählen unter anderem der Verzicht auf Alkohol und Tabak, eine gesunde Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität und ein gesundes Körpergewicht. „Unsere Botschaft an alle Patientinnen ist daher: Es zahlt sich in Lebensjahren aus, auf einen gesunden Lebensstil zu achten – auch nach einer Brustkrebsdiagnose“, sagt Erstautorin Dr. Kathleen Gali Lo Conte vom Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Cancer veröffentlicht.
Für die Studie wurden Daten der sogenannten MARIE-Studie mit mehr als 10.000 Teilnehmerinnen ausgewertet, die ursprünglich durchgeführt wurde, um mögliche Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs nach den Wechseljahren zu ermitteln. Für Patientinnen nach der Menopause konnten die Forschenden nun feststellen, dass es in der Gruppe mit dem nach Empfehlungen des World Cancer Research Fund (WCRF) gesündesten Lebensstil im Zuge der Nachbeobachtung deutlich weniger Todesfälle gab als unter den Teilnehmerinnen, die sich am wenigsten an den WCRF-Empfehlungen orientiert hatten. Dies traf sowohl auf die Gesamtsterblichkeit wie auch auf den Anteil der Todesfälle zu, die auf die Krebserkrankung beziehungsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen waren.
Literatur: Gali, Orban, Ozga et al. Does breast cancer modify the long-term relationship between lifestyle behaviors and mortality? A prospective analysis of breast cancer survivors and population-based control. Cancer. 2023. DOI: doi.org/10.1002/cncr.35104
Februar 2024
Internationaler Kinderkrebstag: Neues Beratungsangebot des UKE
Mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland erkranken jährlich an Krebs. Wenn ein Kind oder ein Elternteil die Diagnose Krebs erhält, hat dies Auswirkungen auf das gesamte Familienleben. Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat daher eine psychosoziale Beratungsstelle für an Krebs erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Familien eingerichtet. Anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar informiert Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich, Oberärztin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE, über das neu geschaffene Angebot.
Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich: Eine Krebserkrankung stellt für das familiäre Leben einen radikalen Einschnitt dar. Erkrankt ein Elternteil oder ein Kind an Krebs, ändert sich von einem auf den anderen Tag alles: Krankenhausaufenthalte, Untersuchungen, Arzttermine bestimmen plötzlich den familiären Alltag; Beruf beziehungsweise Schule müssen unterbrochen, sozialrechtliche Belange geklärt werden. Erkrankte Eltern möchten womöglich ihre Kinder vor dieser belastenden Situation schützen, Kinder spüren jedoch häufig eine veränderte Stimmung. Die Familien befinden sich in einer Ausnahmesituation, die mit enormen psychosozialen Herausforderungen einhergeht.
Wieso wurde die Beratungsstelle eingerichtet?
Sowohl während der Therapie als auch danach und unabhängig davon, wie weit die Erkrankung zurückliegt, sind Kinder, Jugendliche und Familien von körperlichen, sozialen oder psychischen Folgen betroffen. Die psychosoziale Nachsorge ist daher ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Versorgung in der Behandlung von Krebs. Aus diesem Grund wurde die Beratungsstelle für Familien mit einem an Krebs erkrankten Familienmitglied in Hamburg eingerichtet. Betroffene können das ambulante Angebot kostenlos und ohne Überweisung durch eine Ärztin oder einen Arzt in Anspruch nehmen.
Welche Angebote gibt es in der Beratungsstelle?
Wir verstehen uns als Berater:innen und Begleiter:innen, unterstützen Betroffene in der Krankheitsverarbeitung und -bewältigung, in der familiären Kommunikation oder in Erziehungsfragen. Gleichermaßen unterstützen wir auch bei sozialrechtlichen Anliegen, zum Beispiel bei Antragsverfahren zur Rehabilitation, aber auch bei der Organisation der Rückkehr in Schule, Ausbildung oder Studium. Wir übernehmen eine Lotsenfunktion und vermitteln wohnortnahe, weiterführende Angebote und sind bestens mit den vielfältigen Survivorship Projekten des UCCH vernetzt. Die Beratungen können persönlich vor Ort, aber auch telefonisch, per E-Mail oder Videoanruf erfolgen. In der Beratungsstelle sind Psychoonkolog:innen sowie Sozialarbeiter:innen tätig. An wen richtet sich das Angebot und wie können Betroffene profitieren? Unsere Beratungsstelle steht prinzipiell Betroffenen sowie Personen aus deren Umfeld zur Verfügung: erkrankte oder sich in der Nachsorge befindliche Kinder und junge Erwachsene, Eltern, Geschwister, weitere Familienangehörige, aber auch Lehrer:innen oder Pädagog:innen. Die Krebsberatungsstelle soll eine Anlaufstelle bieten und präventiv psychischen, körperlichen wie auch sozialen Folgen vorbeugen. Sie soll Ratsuchende mit psychosozialen Belastungen unterstützen und konkrete praktische Unterstützung bei sozialrechtlichen Themen bieten.
Die Räumlichkeiten der Beratungsstelle befinden sich außerhalb des UKE-Campus im Falkenried 88,20246 Hamburg (Haus C, 1. OG). Mehr Informationen gibt es unter: www.uke.de/familienkrebsberatung
Fotos: Laura Lehmann
Februar 2024
Verleihung des Dr. Martini-Preises 2024 für herausragende medizinische Forschungsarbeiten
Der älteste Medizinpreis Deutschlands ist heute an die drei Wissenschaftler:innen Dr. Joseph Tintelnot, Dr. Britta Zecher und Dr. Nico Gagelmann des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) verliehen worden. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE, überreicht.
Der erste Preis geht an Dr. Joseph Tintelnot, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, für seine Forschungsarbeiten zum Verständnis und der Überwindung von Therapieresistenz bei gastrointestinalen Tumorerkrankungen. Dr. Britta Zecher aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik erhält den zweiten Preis für ihre Forschungsarbeit zu einem Mechanismus der Immunzellaktivierung bei der seltenen Lebererkrankung Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC). Der dritte Preis geht an Dr. Nico Gagelmann, Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation, für seine Forschungsarbeiten zur molekularen und personalisierten Charakterisierung der Myelofibrose im Rahmen der allogenen Stammzelltransplantation.
„Mit der Förderung des medizinischen Nachwuchses gestalten wir die Medizin der Zukunft. Die drei Arbeiten, die in diesem Jahr mit dem Dr. Martini-Preis ausgezeichnet werden, liefern bedeutende Beiträge zur Erforschung von Krebs-, Leber- und Knochenmarkserkrankungen. Die prämierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zeigen uns eindrucksvoll, wie die Spitzenforschung am UKE jeden Tag dazu beiträgt, unser Verständnis zu Krankheitsverläufen, Diagnostik und Therapie weiter zu schärfen. Damit tragen sie nachhaltig dazu bei, die medizinische Versorgung weit über Hamburgs Grenzen hinaus zu stärken. Ich danke der Preisträgerin und den Preisträgern für ihre wichtige Arbeit und gratuliere herzlich zu der verdienten Auszeichnung!“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Es ist eine große Freude, unseren wissenschaftlichen Nachwuchs mit dem ältesten Medizinpreis Deutschlands auszeichnen zu dürfen. Ein Preis, der bereits 1880 von ärztlichen Kollegen und Hamburger Kaufleuten gestiftet wurde und der den exzellenten Forschungsgeist und das Engagement unserer drei diesjährigen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hervorhebt und belohnt. Ein großer Dank geht auch an die Spenderin des Preisgeldes des Dr. Martini-Preises 2024, Eva-Maria Greve, für ihre großzügige Unterstützung“, sagt Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Erster Preis für neuen Forschungsansatz in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Dr. Joseph Tintelnot konnte eine Verbindung zwischen einem von Darmbakterien gebildeten Stoffwechselprodukt (Metabolit, Indol-3-Essigsäure) und dem Ansprechen auf Chemotherapien bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nachweisen. Er fand unter anderem heraus, dass sich hierdurch die metabolische Funktion von Tumorzellen verändert. Durch diese metabolische Veränderung wurde das Wachstum der Tumorzellen während der Therapie gestoppt. Ebenso konnte er in präklinischen Modellen nachweisen, dass das Stoffwechselprodukt durch Ernährungsveränderung beeinflussbar ist und so das Therapieansprechen verbessert werden kann. Diese Ergebnisse können zu einer Erneuerung der Forschungsausrichtung beitragen, um neue Therapieansätze bei Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln.
Zweiter Preis für Erforschung der Immunzell-Aktivierung bei der seltenen Lebererkrankung Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC)
Dr. Britta Zecher entschlüsselte einen Mechanismus, der bei Patient:innen mit PSC zur Krankheitsentstehung führen kann. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit entdeckte sie eine neue Risikogenvariante für die bisher unzureichend verstandene Entstehung dieser seltenen Lebererkrankung. Menschen, die diese Genvariante in sich tragen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Aktivierung von Immunzellen als natürliche Killerzellen und infolge dessen für chronische Entzündungsreaktionen. Ein besseres Verständnis dafür, wie Immunzellen den Krankheitsverlauf der PSC beeinflussen, könnte zur Entwicklung von innovativen Therapieansätzen bei PSC beitragen.
Dritter Preis für die molekulare und personalisierte Charakterisierung der Myelofibrose im Rahmen der allogenen Stammzelltransplantation
Die insgesamt vier wissenschaftlichen Arbeiten von Dr. Nico Gagelmann befassen sich mit Risikofaktoren und therapeutischen Möglichkeiten der allogenen Stammzelltransplantation als bisher einzige Heilungsoption von Patient:innen mit der seltenen Knochenmarkserkrankung Myelofibrose. Auf Datenbasis einer großen internationalen Studie konnte er erstmalig zeigen, dass einzelne genetische Veränderungen wesentlichen Einfluss auf die Prognose nach einer Stammzelltransplantation haben. Auf dieser Grundlage könnte gemäß der individuellen molekularen Genetik des Betroffenen die Intensität der vorbereitenden Konditionierungstherapie und die Nachsorge nach einer Stammzelltransplantation angepasst werden. Dies könnte insbesondere zur Minimierung des Rückfallrisikos bei der Erkrankung beitragen.
Visionäre Förderung von medizinischem Nachwuchs seit 1880
Die Dr. Martini-Stiftung wurde 1880 von Freunden und Kollegen des im gleichen Jahr verstorbenen Chirurgen Dr. Erich Martini ins Leben gerufen. Der Dr. Martini-Preis – Deutschlands ältester Medizinpreis – ist von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen.
Foto: (vorne, v.l.) Eva-Maria Greve, Dr. Nico Gagelmann, Dr. Britta Zecher, Dr. Joseph Tintelnot, Wolfgang Peter Greve, (hinten) Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse
Februar 2024
UCCH kooperiert mit der Beiersdorf AG zur Krebs-Prävention
Die Beiersdorf AG veranstaltete anlässlich des Weltkrebstages die Krebs-Präventionswoche für ihre Mitarbeitenden. Im Expert Panel boten UCCH Vertreter:innen vor Ort Informationen rund um die Krebserkrankungen an und kooperieren ab sofort beim Aufbau einer Sprechstunde zur Identifikation von Beiersdorf-Mitarbeitenden mit genetischer Krebsdisposition.
Krebsvorsorge und Früherkennung sind zentrale Aufgaben eines Onkologischen Spitzenzentrums. In Kooperation mit der Beiersdorf AG ist nun ein neues Konzept entstanden – das UCCH unterstützt die Firma ab sofort bei krebsbezogenen Themen.
Schon seit vielen Jahren ist die Beiersdorf AG sehr engagiert in der medizinischen Betreuung ihrer Mitarbeiter:innen. Das betriebsärztliche Team unter der Leitung von Dr. Jörg Busam (Arbeitsmedizin, Innere Medizin) und Nina Davison (Onkologie / Hämatologie mit Weiterbildung Arbeitsmedizin) kümmert sich direkt und unkompliziert um die Anliegen der Mitarbeitenden.
Am Weltkrebstag 2023 war Beiersdorf einer der Gründungspartner des #WorkingwithCancerPledge. In diesem Jahr erfolgte nun die Umsetzung des Plans und Beiersdorf stellte die Global Critical Illness Policy vor: Eine Richtlinie, die Minimumstandards für alle Mitarbeitenden weltweit definiert und Kolleg:innen unterstützt, wenn bei ihnen oder einem nahen Angehörigen Krebs oder eine andere lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wird. Begleitend dazu gab es am Hamburger Unternehmenssitz eine Woche lang Krebs-Vorsorge Angebote und Informationen rund um das Thema für die Mitarbeitenden.
Rebecca Goßmann, Head of Wellbeing und Organisatorin der Woche: „Wir haben in der ganzen Woche von 8 bis 17 Uhr in 10-Minuten Slots die Vorsorge-Angebote in Kooperation mit der DAK Gesundheitskasse zur Darmkrebs-, Hodenkrebs-, Brustkrebs und Hautkrebs-Vorsorge zur Buchung freigegeben. Innerhalb von 10 Minuten waren die ersten Angebote komplett ausgebucht. Das hat unsere Erwartungen wirklich übertroffen.“
GOOD FOR ME – so heißt das interne Programm von Beiersdorf, in dem Health Management in den Bereichen Medical, Social und Wellbeing positiv und motivierend an die Mitarbeitenden vermittelt wird. Neu ist die onkologische Sprechstunde – Nina Davison, die zuvor am Zentrum für Onkologie des UKE tätig war, wird hier Beratung für betroffene Kolleg:innen sowie ein Angebot zur Identifikation von Mitarbeitenden mit einer möglichen genetischen Neigung zu Krebserkrankungen anbieten.
Zentraler Bestandteil ist u.a. ein Fragebogen zu erblichen Krebserkrankungen. In der Kooperation mit dem UCCH wird dann gemeinsam mit Onkolog:innen und Humangenetiker:innen unter Leitung von PD Dr. Andreas Block eine weiterführende Diagnostik und maßgeschneiderte Surveillance entwickelt – der Erfolg dieses Projektes wird gemeinsam ausgewertet.
Foto: (mit freundl. Genehmigung der Beiersdorf AG / Henriette Pogoda) von links: Prof. Dr. Matthias Rostock, Prof. Dr. Isabelle Scholl, Rebecca Goßmann, Priv.-Doz. Dr. Andreas Block, Dr. Jörg Busam
Februar 2024
Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen
42 Selbsthilfegruppen und Patient:innenorganisationen kooperieren mit dem UCCH auf verschiedenen Ebenen. Anlässlich des Weltkrebstages wurde die Tradition der Neujahrsempfänge wiederaufgenommen, um sich nach der langen Corona-Zeit in persona auszutauschen.
Full house beim Neujahrsempfang am 5. Februar der Selbsthilfegruppen und Patient:innenorganisationen im UCCH: Nicht nur Patient:innenvertreter:innen, auch ärztliche und therapeutische Kolleg:innen freuten sich über das Netzwerken.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Katja Weisel im Namen des Direktoriums ging es gleich in die Diskussionsrunde – unter dem Thema „Was bewegt Sie gerade?“ berichteten die Vertreter:innen von ihren aktuellen Erfahrungen, z.B. zur Ansprache von erkrankten Mitmenschen mit Migrationshintergrund, über die Kontaktpunkte zu neu erkrankten Patient:innen z.B. bei Infonachmittagen, über die unterschiedlichen Bedürfnisse von Ratsuchenden und über die Rolle von Angehörigen.
Heide Lakemann von der Frauenselbsthilfe Krebs e.V., die gemeinsam mit Jürgen Martens von der Multiples Myelom Selbsthilfegruppe Hamburg, die Sprecherfunktion der Selbsthilfegruppen ausübt, sprach von ihrem Wunsch eine Krankheitsbild-übergreifende Gruppe für Krebsbetroffene mit Metastasierung am UKE zu gründen.
Nicht nur Petra Diekneite von KISS Hamburg freute sich zudem über die Nachricht, dass sich in Kürze eine neue Selbsthilfegruppe für Sarkom-Betroffene von der Deutschen Sarkomstiftung in Hamburg für ganz Norddeutschland gründen wird.
Das Koordinatoren-Team für das Selbsthilfe-Netzwerk am UCCH Avin Hell und PD Dr. Andreas Block kündigten darüber hinaus eine neue Veranstaltungsreihe an – bei den „Roof Top Get Together“, die quartalsweise stattfinden werden, laden sie alle Teilnehmenden des SHG-Netzwerks zum zwanglosen Austausch auf die Dachterrasse der UCCH Studienzentrale ein – ausdrücklich auch die medizinischen und forschenden Kolleg:innen. Schließlich lebt die Patient:innenbeteiligung von einem Kulturwandel bei allen Beteiligten und dies fängt beim Kennenlernen an.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer zum Neujahrsempfang in seinem Grußwort: „Wir freuen uns sehr über die rege Teilnahme von Patientinnen und Patienten an unserem Neujahrsempfang und rund um den Weltkrebstag. Das Universitäre Cancer Center ist aktuell dabei, sich erneut für eine Verlängerung der Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum in Deutschland zu bewerben. Hierbei werden die wichtigen Schwerpunkte des Zentrums, wie intensive Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten, klinische und translationale Studien, Krebsforschung und vor allem auch interdisziplinäre Versorgung weiter gestärkt.
Die Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten auf verschiedenen Ebenen innerhalb des UCCH, sei es durch Selbsthilfegruppen, bei Fortbildungen, im Vorstand des UCCH und im Patient:innen-Beirat hilft uns ungemein, das Cancer Center in seinen vielen Facetten aktiv weiterzuentwickeln und die Forschung und Versorgung noch besser auf die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten auszurichten.“
Februar 2024
FC St. Pauli zu Besuch im Kinderkrebszentrum
Mehr als 13.500 Euro sind aus den Spenden beim FC St. Pauli Adventskalender 2023 zusammengekommen. Die Fußballer Profis Marcel Hartel und Elias Saad überreichten diesen Spendencheck nun an die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. und besuchten anschließend Kinder im UKE-Krebszentrum.
Im Dezember hatten die FC St. Pauli Rabauken zur Teilnahme am interaktiven Adventskalender 2023 aufgerufen, mehr als 1.400 Rabauken machten dabei mit. Auf sie warteten nicht nur spannende Überraschungen, wie signierte Trikots, Teilnahmen als Einlaufkind oder Fanartikel, sondern es bestand auch die Möglichkeit, die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. durch Spenden zu unterstützen.
Dank des großartigen Engagements der Mitglieder konnten die beiden Rabauken-Club Paten Marcel Hartel und Elias Saad dann Anfang Februar stellvertretend einen Spendencheck in Höhe von 13.540 Euro an die Fördergemeinschaft überreichen. Der gemeinnützige Verein schafft seit 1975 die Voraussetzungen für eine optimale Patientenversorgung am Kinderkrebs-Zentrum Hamburg und ermöglicht die gezielte Erforschung von Krebs im Kindesalter. Die gesammelten Spenden aus dem Rabauken-Club Adventskalender fließen in die Sporttherapie für die Patienten auf Station, in der Ambulanz oder nach abgeschlossener Therapie, die seit 2020 von der Fördergemeinschaft finanziert wird.
Nach der symbolischen Spendenübergabe sorgten die Rabauken-Club Paten noch für glückliche Kinderaugen und unvergessliche Momente: sie besuchten Patient:innen in der Nachsorge und auf Station, die sich riesig über den Austausch mit den Spielern freuten. Es wurden viele Fragen beantwortet, Autogramme verteilt, Fußbälle signiert, Fotos gemacht und viel gelacht!
Die FC St. Pauli Rabauken möchten sich an dieser Stelle herzlich bei allen Teilnehmer:innen des Adventskalenders bedanken, die die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. durch ihre großzügigen Spenden unterstützt haben.
Wer mehr über die Arbeit der Fördergemeinschaft erfahren und diese mit einer Spende unterstützen möchte, findet auf der Website der Einrichtung alle relevanten Informationen.
Hier geht es zum Video von der Spendenübergabe -> Überraschung für das UKE: Elias Saad und Marcel Hartel übergeben Spendencheck an krebskranke Kinder
Foto: Ronald Frommann (von links: Natalie von Borcke, Elias Saad, Marcel Hartel, PD Dr. Gabriele Escherich, Simon Elmers und die Kinder des Kinderkrebszentrums)
Februar 2024
Weltkrebstag: Personalisierte Medizin in der Onkologie
Mehr als 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs. In den vergangenen Jahren konnten dank kontinuierlicher Forschung große Behandlungsfortschritte in der Therapie von vielen Krebsarten erzielt werden. Dabei spielt vor allem die personalisierte Krebsmedizin eine immer wichtigere Rolle: Anlässlich des 24. Weltkrebstags am 4. Februar informiert Priv.-Doz. Dr. Maximilian Christopeit, Oberarzt im Zentrum für Onkologie im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), was unter personalisierter Medizin in der Onkologie zu verstehen ist und wie sie Patient:innen zugutekommt.
Was versteht man unter personalisierter Medizin in der Onkologie?
Priv.-Doz. Dr. Maximilian Christopeit: Grundsätzlich ist jede Krebsbehandlung personalisiert. Alle Therapien richten sich nach speziellen Eigenschaften der Tumorerkrankung. Auch Faktoren wie das Alter der Patient:innen und Begleiterkrankungen haben Einfluss auf alle – damit individualisierten – Behandlungsempfehlungen. Personalisierte Medizin im engeren Sinne beschreibt aber die besonders tiefgehende, molekulare Analyse des einzelnen Tumors. Aus dieser wird eine spezifische Therapie abgeleitet, wenn Standardtherapieoptionen ausgeschöpft sind oder äußerst seltene Tumorerkrankungen vorliegen. So ist zum Beispiel bei metastasierten Lungenkarzinomen, eine der häufigsten Krebserkrankungen, bei der oftmals sogenannte Treibermutationen zu finden sind, die personalisierte Therapie Standard.
Wie funktioniert personalisierte Krebsmedizin?
Maßgeschneiderte Krebstherapie basiert unter anderem auf molekular-genetischen Untersuchungen von Tumorgewebe oder Tumorzellen, die im Blut gefunden werden. Im Gegensatz zu gesunden Zellen weisen diese Krebszellen oft Veränderungen in der Erbsubstanz – der DNA – auf. Diese führen zur Aktivierung von Signalwegen in den Tumorzellen, die so deren Wachstum begünstigen. Mittlerweile gibt es viele Medikamente, die diese in Tumorzellen aktivierten Signalwege spezifisch und zielgerichtet hemmen können. Dadurch wird die Therapie zunehmend personalisiert. Denn gegen jede Veränderungen im Tumorgewebe der Patient:innen wirkt ein anderes, bestimmtes Medikament. Diese Vorgehensweise ist insbesondere bei der Therapie von Lungenkrebs bereits voll etabliert und wird kontinuierlich mit immer neuen Erkenntnissen auch bei vielen anderen Tumorerkrankungen wichtig. Heute finden wir bei ca. 15 bis 20 Prozent aller Patient:innen in den Tumorzellen derartig zielgerichtet behandelbare molekulare Veränderungen.
Welche Verfahren kommen dabei zur Anwendung?
Das Verfahren, das die Diagnostik revolutioniert hat, ist die sogenannte Tiefensequenzierung der Tumor-DNA (Next Generation Sequencing). Heute können solche Analysen immer breiter und genauer durchgeführt werden, bis hin zur Untersuchung der vollständigen Erbsubstanz (die sogenannte Ganzgenomsequenzierung). Die daraus resultierende riesige Informationsmenge muss gemeinsam von klinischen Onkolog:innen, Molekularpatholog:innen und Bioinfomatiker:innen umfassend in einem Molekulare Tumorboard interpretiert werden. Danach geben die Expert:innen entsprechende Therapieempfehlungen. Bei den eingesetzten Therapien in der personalisierten Krebsmedizin kommen oft Dauertherapien mit Tabletten und manchmal auch Infusionen mit Antikörpern gegen sogenannte Oberflächenantennen von Krebszellen oder zur Aktivierung der körpereigenen Immunzellen zum Einsatz.
Wo finden Patient:innen entsprechende Angebote?
Personalisierte Krebsmedizin bieten wir als zertifiziertes Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie (ZPM-Onkologie) an unserem Krebszentrum, dem UCCH, in Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern in Klinik und Praxis an, um vielen Patient:innen den Zugang zu dieser neuen Therapieform zu ermöglichen. Wir arbeiten dabei wiederum als Teil zweier nationaler Netzwerke – dem Deutschen Netzwerk für Personalisierte Medizin (DNPM) und dem nationalen Netzwerk für genomische Medizin bei Lungenkrebs (nNGM) – an diesem wichtigen Thema mit, um so den Wissenstransfer und Erkenntnisgewinn in diesem innovativen Bereich sicherzustellen und mitzugestalten.
Januar 2024
Krebsforscherin Prof. Dr. Inge Marie Svane erhält Hubertus-Wald-Preis für Onkologie
Die Krebsforscherin Prof. Dr. Inge Marie Svane, Universitätsklinikum Kopenhagen, ist mit dem Hubertus-Wald-Preis für Onkologie 2023 für ihr langjähriges Engagement und ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Immuntherapie von Tumoren ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vom Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) verliehen.
„Bei der Therapie von bösartigem schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, haben sich die Immuntherapien in den vergangenen Jahren als ganz entscheidender medizinischer Fortschritt erwiesen. Die gezielte Strategie, körpereigene Abwehrzellen, die sogenannten T-Lymphozyten, gegen Krebszellen zu aktivieren, besitzt ein hohes Potential, die Therapie noch weiter zu verbessern und ist auch für die Behandlung anderer Tumorarten von hoher Relevanz. Professor Svane ist in diesem Bereich führend und hat mit ihrer wissenschaftlich-medizinischen Forschung entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen. Einige ihrer Untersuchungen wurden auch in Kooperation mit den Kolleg:innen der Dermatoonkologie am Hubertus Wald Tumorzentrum durchgeführt. Wir gratulieren Professor Svane herzlich zu dieser Auszeichnung“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums des UCCH und der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Prof. Svane ist Leiterin des Nationalen Centers für Cancer Immune Therapy (CCIT-DK) am Universitätsklinikum in Kopenhagen. Im Zuge ihrer vielfältigen Arbeit in Klinik und Forschung ist sie Initiatorin vieler europäischer Studien gewesen, die zu verbesserten immuntherapeutischen Behandlungsstrategien für Patient:innen mit Hautkrebs geführt haben.
Das Hubertus Wald Tumorzentrum wird durch die Hubertus Wald Stiftung maßgeblich gefördert. Neben der Vergabe von Forschungspreisen steht die klinische Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt der Förderung. Der hanseatische Unternehmer Hubertus Wald (1903-2005) und seine Frau Renate hatten sich über Jahrzehnte der Förderung von Kultur und Medizin verschrieben; daraus ist 1993 die Hubertus Wald Stiftung hervorgegangen.
Foto: Avin Hell, Laura Lehmann
Dezember 2023
Werner Otto Preis 2023 für neue Möglichkeiten der Behandlung von kindlichen Hirntumoren
Der Werner Otto Preis 2023 für herausragende medizinische Leistungen in der Grundlagenforschung und Klinischen Forschung wurde an Prof. Dr. Julia Neumann und Dr. Isabel Molwitz verliehen.
Prof. Dr. Neumann, Oberärztin am Institut für Neuropathologie und Nachwuchsforschungsleiterin am Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH), wurde für ihre wegweisende Arbeit im Bereich der bösartigen Hirntumoren bei Kindern ausgezeichnet. Diese Forschung ermöglicht neue Einblicke in die Pathogenese und den molekularen Phänotyp, was zu verbesserten Therapieansätzen führen kann.
Dr. Molwitz, Fachärztin für Radiologie am UKE, erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung neuer bildgebender Biomarker, die eine frühzeitige Erkennung eines reduzierten Muskelstatus ermöglichen.
Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Feierstunde bei der Prof. Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, statt. Prof. Dr. Otto betonte die bedeutsame Rolle von medizinischen Höchstleistungen und Förderung umfassender Forschung, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie.
Der Werner Otto Preis wird alle zwei Jahre vergeben und würdigt den Einsatz für neue Behandlungsmöglichkeiten in der Medizin. Der Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert.
Wir gratulieren den beiden Preisträger:innen herzlichen zu dieser Auszeichnung und wünschen viel Erfolg für das weitere Forschungsvorhaben.
Weitere Informationen:
Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH)
Werner Otto Stiftung
Foto: Werner Otto Stiftung
November 2023
Weltpankreaskrebstag: Frühe Diagnostik entscheidend
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gehört zu den dritthäufigsten Tumoren des Magen-Darm-Trakts. In Deutschland erhalten jährlich knapp 17.100 Menschen die Diagnose. Der diesjährige Weltpankreaskrebstag am 16. November steht unter dem Motto „Hallo Pankreas!“ und soll auf die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnose hinweisen. Welche Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten es gibt, erklärt Prof. Dr. Thilo Hackert, Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Welche Funktion übernimmt die Bauchspeicheldrüse im menschlichen Körper?
Prof. Dr. Thilo Hackert: Die Bauchspeicheldrüse ist eines der zentralen Stoffwechselorgane in unserem Körper. Sie produziert viele Flüssigkeiten, die für die Verdauung zum Beispiel von Fett, von Eiweißen, aber auch von Zucker entscheidend sind. Daneben hat die Bauchspeicheldrüse eine ganz wichtige hormonelle Funktion, denn sie produziert Insulin, das zentrale Hormon für die Blutzuckerregulation in unserem Körper.
Welche häufigen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gibt es?
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse wird Pankreatitis genannt, dabei unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Oftmals spielt hier übermäßiger Alkoholkonsum eine Rolle. Neben den entzündlichen Erkrankungen gibt es auch das Pankreaskarzinom, also Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese bösartige Tumorerkrankung nimmt leider immer mehr zu und gehört zu den dritthäufigsten Tumoren des Magen-Darm-Trakts.
Wie entsteht Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Die Risikofaktoren, die zu Bauchspeicheldrüsenkrebs führen können, sind abschließend noch nicht geklärt. Wir wissen aber, dass Rauchen und hoher Alkoholkonsum das Risiko erhöhen. Bauchspeicheldrüsenkrebs kann aufgrund einer chronischen Entzündung entstehen, Patient:innen mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung haben also ein erhöhtes Risiko. Selten ist Bauchspeicheldrüsenkrebs auch erblich bedingt. Liegt im familiären Kontext Bauchspeicheldrüsenkrebs vor, sollte man unter Umständen entsprechende Vorbeugeuntersuchungen vornehmen.
Welche Symptome gibt es?
Das Tückische an der Erkrankung ist, dass es häufig keine Symptome gibt oder sie sehr unspezifisch sind. Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, aber auch Rückenschmerzen können Symptome sein. In seltenen Fällen kann sich Bauchspeicheldrüsenkrebs sehr früh durch eine Gelbsucht oder durch Verdauungsstörungen zeigen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, in den letzten 20 Jahren hat sich die Therapie aber sehr verbessert. Die operative Entfernung des Tumors können wir bei Diagnosestellung bei etwa 20 Prozent der Patient:innen durchführen. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann vor der Operation eine Chemotherapie notwendig sein. Letzteres kann auch erforderlich sein, wenn ein aggressives Tumorwachstum vorliegt oder der Zustand der Patient:innen keine direkte Operation ermöglicht.
Aktuelles aus der Forschung
In diesem Jahr konnten zwei große, internationale Forschungsprojekte zur Früherkennung und Überprüfung von Resttumorerkranungen gestartet werden. Beide Forschungsprojekte werden von Prof. Dr. Claus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie am UKE, geleitet.
In dem von der EU bis 2027 geförderten Projekt PANCAID („PANcreatic CAncer Initial Detection via Liquid Biopsy“) wollen die beteiligten Wissenschaftler:innen Blutproben von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie von gesunden Personen und solchen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko sammeln. Mithilfe von Computeranalysen und Künstlicher Intelligenz sollen die wesentlichen zellulären Marker identifiziert werden, die für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verantwortlich sind.
Das Projekt „GUIDE.MRD- GUIDing multi-modal thErapies against Minimal Residual Disease by liquid biopsies“ erhält bei einer Laufzeit von fünf Jahren insgesamt rund 17,6 Millionen Euro an EU-Fördermitteln. Das Konsortium will belastbare Daten zum Einsatz von Flüssigbiopsien (Liquid Biopsy) zur Erkennung von minimalen onkologischen Resterkrankungen erheben. Die sogenannte Minimal Residual Disease (MRD) kann Ausgangspunkt für später auftretende Krebsmetastasen sein.
Ausgefragt ?! Videos zum Thema Krebs: Bauchspeicheldrüsenkrebs
World Pancreatic Cancer Coalition
Pancaid Project EU
Zur UKE Pressemitteilung
November 2023
Auftakt der Roadtour der Deutschen Sarkom-Stiftung: Zwei Patientennachmittage zu GIST und Sarkom in Hamburg
Am 16.11.2023 und am 17.11.2023 drehte sich alles um Sarkome, eine sehr seltene Krebsform, die in vielen verschiedenen Arten auftreten kann. Die Deutsche Sarkom-Stiftung startete im UKE ihre deutschlandweite Roadtour mit zwei Patient:innennachmittagen, gemeinsam durchgeführt mit dem UCCH Sarkomzentrum.
Sarkome, bösartige Weichteil- und Bindegewebstumore, können überall im Körper entstehen und zählen mit etwa 2000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Außerdem sind die Erscheinungsformen sehr unterschiedlich. Umso wichtiger ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Behandlung von Patient:innen sowie ein umfassendes Informationsangebot zur Unterstützung während und nach der Therapie. Die Deutsche Sarkom-Stiftung setzt sich mit Hingabe dafür ein, die Situation für Sarkom-Patient:innen in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
Die Veranstaltungen boten den Teilnehmer:innen eine einzigartige Gelegenheit, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen und direkt Fragen an Expert:innen zu stellen. Intensive Diskussionen über Behandlungsempfehlungen, neueste Medikamente und die Steigerung der Lebensqualität prägten beide Veranstaltungstage. Dafür waren Vertreter:innen der Deutschen Sarkom-Stiftung und Expert:innen aus dem UKE sowie dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) vor Ort.
Ein zentraler Fokus der Vortragenden lag auf der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Bereiche und dem Weg der Patient:innen durch das Krankenhaus, angefangen bei den ersten Symptomen bis hin zur Behandlung. Die Präsentationen umfassten unterschiedliche Therapieansätze, darunter Chirurgie, Strahlentherapie und medikamentöse Therapien.
Besondere Highlights waren die Einblicke in die Arbeit der Plastischen Chirurgie und die zentrale Rolle der Pathologie. Während in der Pathologie alle Informationen zur Diagnosestellung und Klassifizierung von über 100 Sarkomarten zusammenlaufen, bietet die Plastischen Chirurgie hochkomplexe Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität nach einer Tumorentfernung.
Beide Veranstaltungen wurden von der aktiven Beteiligung aller Besucher:innen getragen, die die Expert:innen mit ihren Fragen herausforderten. Ein voller Erfolg, der die Bedeutung des Wissenstransfers und des gemeinsamen Austauschs in der onkologischen Versorgung unterstreicht.
Weitere Informationen:
Sarkomzentrum am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH)
Interdisziplinäre Sarkomsprechstunde am UCCH
Foto: Laura Lehmann
November 2023
5. Cancer Careers Day: Karriere in der Wissenschafts-kommunikation
Thematisch angeknüpft an die letzte Veranstaltung stellte der 5. Cancer Careers Day erneut das Thema Wissenschaftskommunikation in den Vordergrund. Die Online-Veranstaltung des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ) , des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) legte dieses Mal den Schwerpunkt auf Berufsbilder und mögliche Karrierewege.
Journalismus, Science Publishing oder Kommunikation für Forschungscluster und Konsortien – die Karrierewege und Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Am 10. November 2023 waren vier Expert:innen zu Gast, um über ihre Wege aus der "klassischen" Forschung in Arbeitsfelder der Wissenschaftskommunikation zu berichten. Dabei gaben Sie Einblicke in die "How tos" und "Fallstricke" bei ihren Karrierewegen.
Als Gäste waren Dr. Andreas Mehdorn (Thieme Gruppe), Dr. Theresa Schredelseker (Fuel Cell Center ZBT und Universität Duisburg-Essen), Dr. Claudia Taubenheim (Koordinatorin KFO CATCH-ALL, UKSH Kiel, Medical Writer & Coach in Ausbildung) und Dr. Christina Bernd (Süddeutsche Zeitung, freie Autorin) geladen.
In der Podiumsdiskussion hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, den Referent:innen Fragen zu stellen. Zentral waren hier die Fragen zu Anreizen für den Einstieg in die professionelle Wissenschaftskommunikation und erforderlichen Fähigkeiten und eventuell nötige weitere fachliche Ausbildung. Einig waren sich die Gäste hier, dass vor allem eine Liebe zur Wissenschaft in Kombination mit der Leidenschaft, Dinge zu hinterfragen und zu erklären, sie eine. Im Gegensatz zur Wissenschaft selbst, die gerne ins Detail ginge, läge die Stärke der Kommunizierenden aber auf der Generalisierung und dem „breiten Blick“ über Themen, so Christina Berndt im Interview. Einstiegsmöglichkeiten böten sich – neben einem Zweitstudium in Journalismus – klassisch über Praktika/Volontariate bei Zeitungen, Verlagen, Funk oder Fernsehen; gut sei es aber, schon bei Anfragen für solche Tätigkeiten ein kleines Portfolio an eigenen Arbeitsproben vorweisen zu können. Solche ersten Text- und Medienproben könne man sich z.B. durch das Schreiben eines eigenen Blogs, Kreation eines eigenen Podcasts oder kleinerer Übersichtsartikel für Zeitschriften erarbeiten. Auch die freiwillige Arbeit als Editor für wissenschaftliche Fachzeitschriften sei ein guter Einstieg.
Ebenfalls wurden die Höhen und Tiefen der Arbeit in der WissKom diskutiert; ein Vorteil, so Claudia Taubenheim, sei natürlich die flexible Wahl des Arbeitsortes, gerade, wenn man familiäre Verantwortung habe. Auch der Austausch mit vielen unterschiedlichen Menschen könne sehr bereichernd sein und das eigene Netzwerk sinnvoll erweitern. Auf der negativen Seite könne ein je nach Arbeitgeber (oder gar als Selbständige) geringeres Einkommen bzw. höhere finanzielle Unsicherheit stehen. Generell sei aber die Nachfrage nach kompetenten Kommunikator:innen gerade im Kontext größerer Forschungsverbünde aktuell steigend, sodass sich hier durchaus ein attraktives alternatives Arbeitsfeld für Menschen mit Forschungshintergrund böte.
Die Veranstaltungsreihe „Cancer Careers Day“ gibt einen Überblick über Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der akademischen Welt und findet zweimal pro Kalenderjahr statt. In Diskussionen und Interviews mit Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen, von klassischen (aber auch unkonventionellen) "Universitätsjobs" über die Pharmaindustrie bis hin zu Kommunikation, Recht, PR und anderen, erhalten die Teilnehmer:innen einen Einblick, wie all diese Berufe tatsächlich aussehen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.
Weitere Informationen:
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg - MSNZ Hamburg
Foto: Pexels
November 2023
Jährliches Forschungsnetzwerktreffen Palliativmedizin am UKE – Erstmals wieder in Präsenz
Am 09. November 2023 trafen sich knapp 30 Teilnehmende zum jährlichen Forschungsnetzwerktreffen Palliativmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) – endlich wieder in Präsenz. Es war ein gelungenes Treffen von Versorgenden aus der Palliativ- und Hospizversorgung im Großraum Hamburg und den Forschenden der Palliativmedizin am UKE.
Prof. Dr. Karin Oechsle, Leiterin der Palliativmedizin am UKE, berichtete von den drei großen aktuell laufenden Angehörigen-Forschungsprojekten: ScreenAng (gefördert von der Deutschen Krebshilfe (DKH)), CCC-PalliAng (gefördert von der Hamburger Krebsgesellschaft (HKG)) und ImTeamAng, inklusive des jeweils aktuellen Stands der Kooperationen und Rekrutierungen in diesen Projekten. Das aktuelle Forschungsteam der Palliativmedizin am UKE besteht mittlerweile aus 17 Personen, das derzeit von 12 medizinischen Doktorand:innen aktiv unterstützt wird.
Das Forschungsnetzwerktreffen wurde ebenfalls dazu genutzt, um die zur Gründung 2017 formulierten Fragestellungen unter den bisherigen Forschungserkenntnissen erneut zu bewerten und auf Basis dessen zukünftige Fragestellungen zu formulieren.
Darüber hinaus stellte Dr. Aneta Schieferdecker, Oberärztin und Wissenschaftlerin, erste Ergebnisse zur Innovations-fond-geförderten Studie zur Verbesserung der Sterbebegleitung im Krankenhaus (Stik-OV) vor. Es zeigte sich, dass ein großer Bedarf zur Verbesserung der Sterbebegleitung in Krankenhäusern auf nicht palliativmedizinisch spezialisierten Krankenhausstationen besteht. Außerdem lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass es möglich ist, im Bottom-up-Prinzip in multiprofessionellen Arbeitsgruppen auf den einzelnen Stationen geeignete Maßnahme zur Verbesserung der Sterbebegleitung zu entwickeln. Inwieweit diese wirksam sind, wird derzeit multimodal evaluiert.
Dipl.-Soz. Anneke Ullrich, leitende Wissenschaftlerin, stellte verschiedene „Ergebnis-Blitzlichter“ aus den verschiedenen in Auswertung bzw. Publikation befindlichen Projekten der Angehörigenforschung vor. Diese umfassten sowohl Bedarfe der Angehörigen während der Erkrankung der nahestehenden Person als auch in der Trauerphase nach deren Versterben.
Alles in allem ein gelungenes Forschungsnetzwerktreffen, mit großer aktiver Beteiligung und richtungsweisenden Ergebnissen für die zukünftige Forschungsentwicklung.
Weitere Informationen:
Palliativmedizin am UKE
Foto: Nikolas Oubaid (Bild 1), Karin Oechsle (Bild 2)
November 2023
Starke Partner in der Behandlung von Patient:innen mit Lungenkrebs – Besuch der LungenClinic Grosshansdorf im UCCH
Vertreter:innen der LungenClinic Grosshansdorf, einer der bereits seit 2018 designierten Partner des UCCH, besuchten das Direktorium des UCCH, um sich über gemeinsame Projekte und Ziele auszutauschen.
Die LungenClinic Grosshansdorf ist als GBA- Lungenzentrum für Schleswig-Holstein anerkannt, die Therapie von Patient:innen mit Lungenkarzinom ist eines der Schwerpunkte der Klinik. Neben der klinischen Versorgung gibt es an der LungenClinic zahlreiche translationale Forschungsprojekte und klinische Studien aus, sowohl als Netzwerkpartner des UCCH als auch im Deutschen Zentrum für Lungenforschung.
In regelmäßigen Strategiemeetings der Partner werden gemeinsame Weichenstellungen überprüft und gegenwärtige sowie zukünftige Kooperationsprojekte diskutiert. So soll die Optimierung der klinischen Versorgungslandschaft für Patient:innen mit Lungenkarzinom mit einer kontinuierlichen Optimierung von Diagnostik und Therapie weiter vorangetrieben werden, darüber hinaus soll die Zusammenarbeit in translationaler und klinischer Forschung weiter ausgebaut werden. Als dritte Säule der Zusammenarbeit standen auch gemeinsame Aktivitäten zur Fort- und Weiterbildung zur Diskussion, sowohl für ärztliche Kolleg:innen, medizinisches Fachpersonal und Patient:innen.
Zur Webseite der LungenClinic Grosshansdorf
Im Bild von links: Prof. Dr. Martin Reck (LungenClinic), Prof. Dr. Katja Weisel (UCCH), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (UCCH), Prof. Dr. Klaus Rabe (LungenClinic), Susanne Quante (LungenClinic), Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke (UCCH)
Foto: Avin Hell
November 2023
Feierliche Schlüsselübergabe an die Martini-Klinik
Am Mittwoch, 8. November, fand im Beisein von Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, die feierliche Schlüsselübergabe an die neue Martini-Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) statt. Nach rund vier Jahren Bauzeit ist das siebengeschossige Prostatakrebszentrum mit 17.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und 100 Betten, verteilt auf vier Stationen, baulich fertiggestellt.
Damit ist ein weiteres Etappenziel auf dem Weg zur Inbetriebnahme erreicht: Im 2. Quartal 2024 soll nach der medizinischen Ausstattung der Räumlichkeiten der klinische Betrieb aufgenommen werden. Dann können in der Martini-Klinik noch mehr Patienten mit Prostatakrebs von der frühen Diagnostik bis hin zu fortgeschrittenen Erkrankungsstadien behandelt werden.
Der Einladung zur feierlichen Schlüsselübergabe waren rund 200 Gäste gefolgt, darunter auch drei ehemalige Patienten, Gäste aus der Politik, der baubeteiligten Firmen sowie zahlreiche Mitarbeitende der Martini-Klinik und des UKE. Prof. Dr. Markus Graefen, Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik und Prof. Dr. Hans Heinzer, Stellvertretender Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik, nahmen den symbolischen Schlüssel zum Klinikneubau von der Senatorin Katharina Fegebank, Prof. Dr. Christian Gerloff, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE, sowie Feridun Bircan, Geschäftsführer der KFE Klinik Facility-Management Eppendorf des UKE, entgegen.
„Die Martini-Klinik ist weltweit die Nummer eins bei der Behandlung und Erforschung von Prostatakrebs. Zugleich ist sie eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung hier am UKE. Ich freue mich sehr, dass die Spitzenmedizin an der Martini-Klinik nun ein neues Zuhause hat – mit besten Behandlungsmöglichkeiten und neuester Technik. Ein guter Tag für den Wissenschafts- und Medizinstandort Hamburg. Und ein guter Tag für alle Patienten, die aus der ganzen Welt kommen, um sich hier behandeln zu lassen“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Die Therapie von Prostatakrebs hat sich in den vergangen drei Jahrzehnten rasant entwickelt, und die Martini-Klinik hat einen großen Teil dazu beigetragen: mit ihrer wegweisenden Medizin und fürsorglichen Pflege sowie mit innovativen Operations- und Behandlungskonzepten. Der Neubau bietet jetzt die Basis für die Weiterentwicklung dieser medizinischen Exzellenz und ist zugleich mit einem zeitgemäßen Ambiente und mehr Komfort für die Patienten verbunden. Ich bedanke mich bei allen, die an der Planung und Umsetzung des Projekts beteiligt waren: von den Architekt:innen über die Bauleiter:innen und Handwerker:innen bis hin zu den Mitarbeitenden der Martini-Klinik, des UKE und insbesondere der KFE. Jede:r von Ihnen hat einen wertvollen Beitrag zum Erfolg dieses Bauprojekts geleistet“, sagt Prof. Dr. Christian Gerloff.
„Es hat sich gezeigt, dass die Strategie der medizinischen Versorgung eines Krankheitsbildes der beste Weg ist, um weltweite Spitzenwerte in der Behandlungsqualität unserer Patienten zu erreichen. Unser Qualitätsmanagement funktioniert, und unsere klinischen Studien und Forschung tragen wesentlich dazu bei, Patienten mit Prostatakrebs die bestmögliche Therapie bei gleichzeitig maximalem Erhalt der Lebensqualität zu bieten. Hinzu kommen optimierte Abläufe durch eine gute Patientensteuerung, die nicht nur mehr Effizienz, sondern auch eine hohe Servicequalität für unsere Patienten bedeutet“, sagt Prof. Dr. Markus Graefen.
„In den letzten Jahren haben wir in der Martini-Klinik zunehmend mehr Patienten aus ganz Deutschland und auch dem Ausland behandelt. Hinzu kommen die Daten des statistischen Bundesamtes, die besagen, dass die Gruppe der 50- bis 70-jährigen bis 2040 mehr als 10,7 Millionen Männer umfassen wird. Daher haben wir uns 2015 gemeinsam mit dem UKE-Vorstand für einen Neubau mit einer deutlichen Erhöhung der Betten- und OP-Kapazitäten entschieden. Ab dem zweiten Quartal 2024 werden wir die ersten Patienten im Neubau behandeln können. Ich danke allen ganz herzlich, die an der der Planung, Gestaltung und Realisierung des Neubaus mitgewirkt haben“, sagt Dr. Detlef Loppow.
Martini-Klinik: Spezialklinik für die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs
Die Martini-Klinik bietet alle Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie von Prostatakrebs und versorgt im Prostatakrebszentrum gemeinsam mit dem UKE jährlich rund 5.000 ambulante und 2.700 stationäre Patienten. Mit über 2.500 Prostatakrebsoperationen pro Jahr führen sie weltweit die meisten vollständigen (radikalen) operativen Entfernungen der Prostata durch. Dabei geht es um den maximalen Erhalt der Lebensqualität des Patienten in Hinblick auf Heilungsrate, Kontinenz und Potenz. Diese Faktoren werden seit vielen Jahren mit den sogenannten Patient Reported Outcome Measures (PROM) erfasst; diese Ergebnisse fließen in die Forschung und stetige Verbesserung der operativen Therapie ein. So hat beispielsweise die präzise Präparation und Erhaltung des Harnröhrenschließmuskels deutlich mehr Patienten zur Erhaltung ihrer Kontinenz verholfen. Das besonders auf die Anforderungen von Krebspatienten geschulte Pflege-Team der Martini-Klinik betreut die Patienten mit großer Empathie und auf hohem pflegerischen Niveau.
Martini-Klinik: Seit Gründung auf Expansionskurs
Die 2005 gegründete Fachklinik, einst mit nur acht Betten in Betrieb genommen, wuchs in den Folgejahren schnell auf 72 Betten an. Im siebengeschossigen Neubau mit 17.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist jetzt Platz für 100 Betten, verteilt auf vier Stationen, für zahlreiche Funktions- und Behandlungsräume, beispielsweise für die ambulante Chemotherapie, sowie für acht OP-Säle, die für den Einsatz von roboterassistierten Operationssystemen und fokalen Therapietechniken (punktuelle Behandlung des Prostatakarzinoms) ausgestattet sind. Großzügige und mit hochwertigen Materialien gestaltete Patientenzimmer mit bodentiefen Fenstern, helle Operations- und Aufwachräume mit Oberlichtern, einladende Aufenthalts- und Untersuchungsräume, kurze Wege für Mitarbeitende und Patienten sowie modernste Medizintechnik zeichnen das neue Prostatakrebszentrum aus.
„Erstmalig hat die KFE die vollständige Bauplanung und die Koordinierung der rund 80 beteiligten Bauunternehmen übernommen. Dadurch konnten wir flexibel und wirtschaftlicher agieren und den Bau trotz der allgemeinen volatilen Lage in rund vier Jahren fertigstellen“, sagt Feridun Bircan.
Link zur UKE Pressemitteilung
Oktober 2023
Nachruf:
Wir trauern um Maren Fendt
Die seit Februar 2023 im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätige Maren Fendt ist am 29. Oktober 2023 nach einem Sportunfall plötzlich und unerwartet verstorben.
Die Direktoren, der Vorstand und die Mitarbeiter:innen des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) trauern um ihre geschätzte Kollegin.
Maren Fendt, geboren 1995 in Flensburg, begann ihr Studium der angewandten Gesundheitswissenschaften im Jahr 2015 in Furtwangen und führte ihre Studien später an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) fort. Nach Stationen bei Cochrane und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg nahm sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin im Februar 2023 ihre Tätigkeit im Universitären Cancer Center Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf auf. Frau Fendt hat als Projektmanagerin wesentliche Förderprojekte zum Thema Outreach sowohl im UCCH als auch im nationalen Netzwerk der Comprehensive Cancer Center betreut und koordiniert.
Privat war Maren Fendt vielseitig interessiert – stets zog es sie ans Meer, ob an die deutschen oder verschiedenen Küsten dieser Welt. Sie war eine erfahrene Kitesurferin, tanzte sehr gerne und hatte gerade den Segelschein auf der Hamburger Außenalster absolviert.
Wir sind zutiefst bestürzt und fassungslos über ihren plötzlichen Tod.
Wir betrauern und vermissen eine liebenswürdige und lebensbejahende junge Kollegin, die sich in den vergangenen Monaten aktiv und mit großer Freude in unsere Arbeit hier am UCCH eingebracht hat.
Hamburg war für sie ihr zweites Zuhause, sie hatte einen großen Freundeskreis aufgebaut und fühlte sich in der Hansestadt gut aufgenommen.
Unser Mitgefühl und besondere Anteilnahme gelten ihrer Familie, ihren Angehörigen und Freunden.
Oktober 2023
Riesige Beteiligung an der diesjährigen Jahrestagung der DGHO mit Preisträger:innen aus dem UCCH
Die DGHO zu Gast in Hamburg: Vom 13. bis 16. Oktober 2023 drehte sich auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) alles um die neusten Entwicklungen in der Behandlung von Blut- und Krebserkrankungen. Mit Rekordteilnehmerzahlen des größten Kongresses des Fachgebiets im deutschsprachigen Raum konnte an die Besucherzahlen von vor Corona wieder angeknüpft werden.
Unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Prof. Dr. med. Claudia Baldus, Direktorin des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) und Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH), wurde auf dem Messegelände des CCH – Congress Center Hamburg gemeinsam über die neusten Forschungserkenntnisse informiert und diskutiert. Mit mehr als 6.000 Teilnehmer:innen, 1.400 Präsentationen, nahezu 800 Abstracts, 380 wissenschaftlichen Poster wurde in 36 Sessions mit 265 Sitzungen ein Programm voller thematischer Breite und Tiefe präsentiert.
Nach wie vor stellt die Immuntherapie einen der wichtigen Innovationstreiber in der modernen Krebsbehandlung dar. „Nie waren die Möglichkeiten in unserem Fachbereich so erfolgversprechend, nie inhaltlich so umfangreich und nie so rasch im Wandel wie heute“, so Prof. Carsten Bokemeyer. Als Beispiel nannte er die Zahl der Medikamente, die 2021 neu oder für neue Indikationen zugelassen wurden: „Es waren 50 – also quasi eines pro Woche.“ Die tägliche klinische Umsetzung dieser Innovationen sei eine konstante Herausforderung. Zudem wachse auch das dafür notwendige Wissen stetig an. „Die Hämatologie und Medizinische Onkologie steht im Zentrum der innovativsten Fächer der modernen Medizin. Wir sollten alles dafür tun, um auch künftig die neuen Entwicklungen der Krebsmedizin für unsere Patientinnen und Patienten aktiv zu gestalten.“
Ein besonderes Highlight war die Keynote von Prof. Dr. rer. nat. habil. Mojib Latif, Meteorologe am GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Er zeigte eindrucksvoll die enormen Auswirkungen des Klimawandels und die enormen Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht, da auch gesundheitliche Auswirkungen steigen werden.
Traditionell werden auf dem DGHO Auszeichnungen an Wissenschaftler:innen und junge Nachwuchsforscher:innen verliehen und ein besonderes Augenmerk auf die Studierenden gelegt. In diesem Jahr gab es einen speziellen Studierendentag, der mit etwa 100 Studierenden gut besucht war.
Preisträger:innen aus dem UCCH:
Der Vincenz-Czerny-Preis wurde Dr. med. Joseph Tintelnot für seine Veröffentlichung mit dem Titel "Microbiota-derived 3-IAA influences chemotherapy efficacy in pancreatic cancer" verliehen, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Der Preis wird jährlich vergeben und zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen im Bereich der Onkologie befassen.
Außerdem erhilt Dr. med. Lisa Leypoldt den Young Investigator Award. Dieser wird an Nachwuchswissenschaftler:innen unter 35 Jahren vergeben wird, die das beste Abstract eingereicht haben. Insgesamt wurde Dipl.soz. Anneke Ullrich für das beste Abstract der Jahrestagung geehrt.
Wir gratulieren herzlich zu diesen Auszeichnungen und wünschen weiter viel Erfolg für die weiteren Forschungsvorhaben. Der nächste Kongress der Fachgesellschaften findet vom 11. bis 14. Oktober 2024 in Basel statt.
Weitere Informationen:
Link zur Abschlusspressemitteilung der DGHO
Foto: Avin Hell
Oktober 2023
Graduiertenkolleg „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie“: Abschluss-Retreat im Nochtspeicher auf St. Pauli
Unter der Leitung von Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, PD Dr. Malte Kriegs und Dr. rer. nat. Natascha Kömm wurde am 13.10.2023 im feierlichen Rahmen der Abschluss-Retreat des interdisziplinären Graduiertenkollegs „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie“ (GRK InTechCanDiTh) abgehalten. Im Nochtspeicher auf dem Hamburger Kiez wurden die Forschungsprojekte der Promovierenden dabei in Form eines Science Slams sowie in einer Posterpräsentation für Gäste aus dem Kolleg:innen-, Familien- und Freundeskreis vorgestellt, außerdem wurden den Doktorand:innen Urkunden über das erfolgreich absolvierte Curriculum überreicht. Die Verteidigung der Doktorarbeiten steht noch aus.
Im GRK InTechCanDiTh liegt der Fokus neben der Bearbeitung von wissenschaftlichen Forschungsprojekten auf der Ausbildung von exzellent qualifiziertem Nachwuchs im Bereich der Krebsforschung durch ein promotionsbegleitendes Ausbildungs- und Qualifikationsprogramm.
Das Graduiertenkolleg umfasst 12 interdisziplinäre Forschungs- bzw. Promotionsprojekte unter Beteiligung von Wissenschaftler:innen aus 14 verschiedenen Forschungseinrichtungen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und wird gefördert von der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) im Rahmen der Landesforschungsförderung (LFF) Hamburg.
Wir gratulieren allen Promovend:innen zum erfolgreichen Abschluss des begleitenden Curriculums und wünschen viel Erfolg bei der anstehenden Verteidigung der Doktorarbeiten sowie für die weitere berufliche Zukunft!
- Marie Wegner
- Debayan Bhattacharya
- Lina Bergmann
- Patrick Kleinschnittger
- Ayham Moustafa
- Alicia Eckhardt
- Ruth Rietow
- Sarah Greimeier
- Ann-Kristin Afflerbach
- Nikhil Kalra
- Diana Schweizer
Weitere Informationen:
Interdisziplinäres Graduiertenkolleg „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und -therapie“
Foto: Malte Kriegs
September 2023
„Tumor-on-a-Chip”: Michael Zajadacz Preis 2023 für Mikrobioreaktor zur Kultivierung von Tumorgewebe
Prof. Dr.-Ing. Hoc Khiem Trieu und Dr. Daybith Venegas-Rojas von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sowie Prof. Dr. Manfred Jücker, Zentrum für Experimentelle Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), haben erfolgreich einen Mikrobioreaktor entwickelt, in dem Tumorgewebe kultiviert werden kann. Das Projekt "Tumor-on-a-Chip" wurde nun mit dem Michael Zajadacz Preis 2023 ausgezeichnet.
Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Bekämpfung von Tumorzellen wird immer wieder auf Modelle von Krebszellen zurückgegriffen. Eine Herausforderung der modernen Krebsforschung ist dabei, dass sich klassische 2D-Zellkulturen im Labor anders verhalten als in der Realität.
Der Tumor-on-a-Chip ist ein Bioreaktor, der Tumoroide, sprich menschliche Tumorzellen, in einem Mikrofluidikchip mit kontinuierlicher Nährstoffzufuhr wachsen lässt und so der realen 3D-Situation von Krebszellen im lebenden Zustand nachempfunden ist. An diesem Modell können verschiedene Einflüsse von diversen Krebsmedikamenten auf das Wachstum des Tumors untersucht werden.
Dr. Venegas-Rojas hat im Rahmen seiner Promotion an dem Projekt gearbeitet und die Dissertation wurde mit summa cum laude bewertet.
Der Michael Zajadacz Preis 2023 ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert.
Zukünftig soll der Mikrobioreaktor von Frau Dr. Nadya Popova am UKE zur Untersuchung der räumlichen Verteilung von FOLFOX in CRC-Tumoroiden in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Florian Grüner, Institut für Experimentalphysik an der Universität Hamburg (UHH), mittels Röntgen-Fluoreszenz-Untersuchungen eingesetzt werden.
Wir gratulieren den Preisträgern herzlich und wünschen viel Erfolg für das weitere Projektvorhaben.
Foto: Manfred Jücker
September 2023
Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie (ZPM-O) als Erstes in Norddeutschland erfolgreich zertifiziert
Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bestehen neue Möglichkeiten der Krebstherapie: Das Zentrum für Personalisierte Medizin-Onkologie (ZPM-O) des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) bietet als Mitglied des „Deutschen Netzwerk für Personalisierte Medizin“ (DNPM) maßgeschneiderte Diagnostik und Therapie. Ausweislich besonderer Qualitätsstandards wurde das ZPM-Onkologie des UCCH erfolgreich nach den strengen OnkoZert-Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Das ZPM-Onkologie ist die erste zertifizierte Einrichtung dieser Art in Norddeutschland.
Die Patient:innen profitieren dabei von der großen Expertise eines interdisziplinären Teams, das sich aus klinisch tätigen Ärzten verschiedener Fachdisziplinen, aber auch Grundlagenforscher:innen, Humangenetiker:innen, Informatiker:innen und Patholog:innen zusammensetzt. Bereits im Jahr 2016 hat das UCCH als eines der ersten deutschen Universitätsklinika ein molekulares Tumorboard eingerichtet und seitdem kontinuierlich den neuen Erkenntnissen und Erfordernissen angepasst. Hier integrieren die Ärzt:innen des seit 2009 von der Deutschen Krebshilfe kontinuierlich geförderten Onkologischen Spitzenzentrums zunehmend molekulare Parameter in die Therapievorschläge für ihre Patient:innen. Gemeinsam wird ein zu analysierender Tumor immer tiefer entschlüsselt, um die Schwachstellen des Tumors für eine zielgerichtete Therapie nutzbar zu machen.
Grundsätzlich fallen gut ein Viertel aller Therapieentscheidungen in der Krebstherapie bereits auf der Basis molekularer Charakteristika des Tumors. Das „Molekulare Tumorboard“ (MTB) ist das Herzstück des ZPM-O. In diesem bündelt sich die präzisionsonkologische Expertise. „Wir Kliniker brauchen den Diagnostiker heutzutage intensiver denn je. Je mehr eine individuelle Therapieentscheidung sich an molekularen Charakteristika des Tumors orientiert, umso mehr Parameter sind zu berücksichtigen. Dazu braucht es eine konzentrierte Diskussion in einer konzertierten translationalen Aktion mit allen Beteiligten einer multidisziplinären Tumorkonferenz.“, sagt Privatdozent Dr. Maximilian Christopeit, der Sprecher des ZPM-O.
Das MTB wurde kontinuierlich seit seiner Gründung unter der Leitung der Expert:innen der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Onkologie, Hämatologie, Knochenmarktransplantation mit Sektion Pneumologie) sowie des Instituts für Pathologie und des Institutes für Humangenetik des UKE unter dem gemeinsamen Dach des UCCH entwickelt. „Die Initiierung des MTB war die Grundsteinlegung für das ZPM-Onkologie.“, erklärt Professor Carsten Bokemeyer, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik und des UCCH.
Die personalisierte Medizin generiert ihren Zusatznutzen aus einer Akzeptanz der Diversität auch bislang als gleich kartierter Tumore. Die Sequenzierung liefert einen genetischen Fingerabdruck des Tumors. Dieser wird je nach Bedarf durch weitere Analysen ergänzt, zum Beispiel Proteinprofile oder Kinaseprofile. „Unsere Analysen entwickeln sich stetig weiter“, erklärt PD Dr. Christopeit, „denn die Wissenschaft ist ständig im Fluss. Auch zu diesem Zweck ist es hilfreich, Tumormaterial und auch Behandlungsdaten zu archivieren und systematisch auszuwerten.“ Die Medikamente, die im MTB zur Behandlung eine:r Patient:in und des Tumors ausgewählt werden, werden ebenso individuell beschafft - oft ist ein Antrag bei einer Krankenkasse dafür zu stellen. Auch hierum kümmert sich das Team der Fachleute.
Gut drei Viertel der Patient:innen, die sich über die „Sprechstunde Präzisionsonkologie“ im UKE vorstellen, erhalten so eine moderne Therapieempfehlung auf der Basis der Expertise aller Onkolog:innen des UCCH. Damit entsteht die Chance, die Erkrankung stärker zurückzudrängen und langfristiger zu kontrollieren.
Das ZPM-Onkologie des UKE gehört zum Projekt „Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin“ (DNPM), das aus dem Innovationsfond des GBA gefördert wird und das die in der Bundesrepublik entstehenden weiteren Zentren für Personalisierte Medizin in Austausch mit dem Ziel, eine flächendeckende qualitätsgesicherte vergleichbare Versorgung für alle Patient:innen zu gewährleisten. Mit dem Erlangen des Zertifikats der DKG ist der hohe Qualitätsmaßstab des ZPM-O am UCCH belegt.
September 2023
UKE-Studie erreicht bessere Prognose für Patient:innen mit Hochrisiko-Myelom
Eine neuartige Kombination von vier Medikamenten hat die Prognose von Patient:innen mit einem Hochrisiko-Myelom, einer bösartigen Erkrankung des Knochenmarks, deutlich verbessert. Eine im UCCH initiierte klinische Studie, an der 20 deutsche Behandlungszentren teilgenommen haben, zeigt, dass knapp 80 Prozent der Patient:innen bis 70 Jahre sowie mehr als 60 Prozent der Patient:innen über 70 Jahre zwei Jahre nach Abschluss der Therapie noch rückfallfrei waren. Lange betrug die mittlere Überlebenszeit der Hochrisiko-Myelompatient:innen nur etwa zwei Jahre. Die UKE-Wissenschaftler:innen haben die Studienergebnisse jetzt im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.
Das Multiple Myelom ist die zweithäufigste hämatologische Systemerkrankung mit etwa 6700 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Bei einem Viertel der Patient:innen wird ein Hochrisiko-Myelom diagnostiziert, das durch genetische Veränderungen charakterisiert ist, die zu einer aggressiveren Verlaufsform führen. „Die Therapie des Multiplen Myeloms hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nachhaltig verändert, einhergehend mit einer stetigen Prognoseverbesserung. Bei Standardrisikopatient:innen hat sich das mittlere Überleben von drei auf über zehn Jahre verbessert, doch bei den Hochrisikopatient:innen betrug die mittlere Überlebenszeit bis zuletzt nur etwa zwei Jahre“, erläutert Studienleiterin Prof. Dr. Katja Weisel, Stellvertretende Direktorin der II. Medizinischen Klinik und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. „Die vom UKE initiierte Studie ist eine der ersten klinischen Studien überhaupt, die sich spezialisiert mit der Behandlung von Hochrisikopatient:innen beschäftigt hat.“
Behandlungsziel: Keine Krankheitsaktivität mehr nachweisbar
Standardtherapie des Multiplen Myeloms ist eine Hochdosis-Chemotherapie mit anschließender autologer Blutstammzelltransplantation. Ziel der UKE-Studie ist es, durch eine Kombination der wirksamsten und innovativsten Medikamente in einem intensivierten Therapieschema das Maximum der Krankheitsrückbildung so weit zu verbessern, dass bei möglichst vielen Patient:innen gar keine Erkrankungsaktivität mehr nachgewiesen werden kann. Dadurch sollen die meist nur schwer zu behandelnden Frührückfälle bei Hochrisikopatient:innen vermieden und deren Lebenszeitprognose verbessert werden. „Zur Behandlung wird eine Kombination aus vier Medikamentenklassen eingesetzt, bestehend aus dem monoklonalen Antikörper Isatuximab, dem Proteasomeninhibitor Carfilzomib, dem Immunmodulator Lenalidomid sowie dem Glucocorticoid Dexamethason. Diese Vierfachkombination kam zum Zeitpunkt des Studienstartes 2017 weltweit erstmalig zur Anwendung“, erläutert die Erstautorin der wissenschaftlichen Publikation, Dr. Lisa Leypoldt, ebenfalls aus der II. Medizinischen Klinik des UKE. Erste vielversprechende Ergebnisse der Studie mit 153 behandelten Patient:innen wurden bereits im Dezember 2022 bei einem Kongress in New Orleans vorgestellt. Die jetzt veröffentlichte aktuelle Auswertung der Studie stellt nun das rückfallfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben vor. „Die hohe Effektivität der Therapie zeigt sich darin, dass 78,3 Prozent der jüngeren Patient:innen bis 70 Jahre und 62,6 Prozent der älteren Patient:innen nach zwei Jahren noch rückfallfrei waren. Auch das Gesamtüberleben – 83,9 Prozent der jüngeren und 71 Prozent der älteren Patient:innen lebte nach zwei Jahren – entwickelt sich weiter positiv“, so Dr. Leypoldt.
Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische Phase II-Studie zur Erstbehandlung von Hochrisikopatient:innen, die vom UKE initiiert wurde und an der 20 Kliniken in Deutschland, darunter die Berliner Charité sowie Unikliniken und Krankenhäuser unter anderem in Tübingen, Heidelberg, Köln, Essen und Chemnitz, teilgenommen haben. Die biometrische Auswertung der Studie erfolgte im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die Studienergebnisse wurden von Dr. Leypoldt am 27. September bei der Jahrestagung der Internationalen Myelom Gesellschaft vorgestellt und zeitgleich in der digitalen Ausgabe des Fachmagazins Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. Prof. Weisel: „Wir wissen jetzt, wie wichtig die optimierte Kombinationstherapie für die Behandlung des Multiplem Myeloms ist und konnten mit unseren Ergebnissen zeigen, dass sich unter dieser Therapie die Prognose von Hochrisikopatient:innen der von Standardrisikopatient:innen annähert. Das ist sehr erfreulich. Gleichwohl gibt es Raum für eine weitere Optimierung. Mit der am UKE geplanten Folgestudie wollen wir die Behandlungsergebnisse nochmals weiter verbessern.
Sehr erfreulich - Dr. Leypoldt erhielt von der IMS zudem einen der Young Investigator Awards - wir gratulieren herzlich!
Literatur:
Leypoldt, Weisel et al. Isatuximab, Carfilzomib, Lenalidomide, and Dexamethasone for the Treatment of High-Risk Newly Diagnosed Multiple Myeloma, JCO 2023.
DOI:
10.1200/JCO.23.01696
Foto: Katja Weisel
September 2023
Newsweek-Ranking: Krebsmedizin am UKE unter den weltweit TOP 25
Im jährlichen Ranking des US-amerikanischen Magazins "Newsweek" über die international 300 besten onkologischen Einrichtungen zeigt sich die Behandlungsqualität des Universitären Cancer Center Hamburg auch im internationalen Vergleich. In der mit Unterstützung des Datenportals Statista erstellten Liste für 2024 belegt das UCCH Platz 23 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um weitere 10 Plätze gesteigert.
The „World’s Best Specialized Hospitals“ – unter diesem Titel erstellt das US-amerikanische Magazin „Newsweek“ in jedem Jahr ein weltweites Ranking der besten Kliniken, die in den verschiedenen Erkrankungsfeldern gelistet sind. Im Feld Onkologie sind so namhafte Vertreter wie das MD Anderson Cancer Center in Texas oder das Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York stets unter den Top 3 zu finden.
Wir im UCCH sind sehr stolz: In der mit Unterstützung des Datenportals Statista erstellten Liste für 2024 belegt das UCCH Platz 23 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um weitere 10 Plätze gesteigert. Damit gehört das UCCH zu den weltweit renommiertesten Einrichtungen der onkologischen Versorgung; aus Deutschland ist lediglich die Berliner Charité besser platziert.
September 2023
Norddeutsche Vernetzung der Cancer Center
Vertreter:innen des neu gegründeten Comprehensive Cancer Center Mecklenburg-Vorpommern an den Standorten Rostock und Greifswald zu Besuch im UCCH: Der Austausch zu Netzwerken und Best practice Modellen stand dabei im Vordergrund.
Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg - zwei Bundesländer, die unterschiedlicher nicht sein können: Ein Flächenland, bei dem es Distanzen zu überwinden gilt, und eine Metropolregion mit all ihren Facetten. Eines eint jedoch beide Regionen: Sie verfügen nun jeweils über ein Comprehensive Cancer Center - in Mecklenburg-Vorpommern an den Standorten Rostock und Greifswald neu gegründet.
Prof. Dr. Christian Junghanß, der Sprecher des CCC-MV am Standort Rostock sowie seine Kolleg:innen Prof. Dr. Brigitte Vollmar und Dr. Carolin Gabler besuchten als Stellvertreter:innen des CCC-MV das UCCH, um die Strukturen des UCCH kennenzulernen und sich mit den Vertreter:innen des UCCH Vorstands zu vernetzen. Dabei ging es auch auf eine Besichtigungstour des Zentrums für Onkologie und der Zentralen Anlaufstelle.
Weitere Informationen zum CCC-MV
von links: Dr. Maike Täger, Prof. Dr. Christian Junghanß, Dr. Carolin Gabler, Rainer Bredenkamp, Prof. Dr. Kai Rothkamm, Prof. Dr. Cordula Petersen, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Brigitte Vollmar, Priv.-Doz. Dr. Minna Voigtländer
Foto: Avin Hell
September 2023
Neue Mitglieder im UCCH ESAB
Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) begrüßt herzlich neue Mitglieder im externen wissenschaftlichen Beirat (ESAB= external scientific advisory board). Wir freuen uns sehr auf die kommende Zusammenarbeit.
Der externe wissenschaftliche Beirat berät das UCCH in strategischen Zielen. Außerdem wird die bisherige Entwicklung des onkologischen Spitzenzentrums evaluiert und Empfehlungen für die Versorgung unserer Patient:innen ausgesprochen. Der Beirat setzt sich aus bis zu sechs international anerkannten Expert:innen der Krebsforschung bzw. Krebsmedizin zusammen. Neben dem Austausch zu Themen der modernsten medizinischen Versorgung stellt ebenfalls die Weiterentwicklung von Forschungsthemen einen wichtigen Schwerpunkt in der Beratung dar.
Wir freuen auf die neue Zusammenarbeit mit Prof. Catherine Alix-Panabières (University Medical Center of Montpellier, Frankreich), Prof. Dominik Wolf (Medizinische Universität Innsbruck, Österreich) und Prof. Marcel Verheij (The Netherlands Cancer Institute-Antoni van Leeuwenhoek Hospital, Niederlande), für eine exzellente onkologische Spitzenversorgung am UCCH. Prof. Kevin Conlon, Trinity College Dublin, Irland und Prof. Christoffer Johansen, Finsen Center, Rigshospitalet, University of Copenhagen, Dänemark bleiben weiterhin als ESAB Mitglieder bestehen.
Gleichzeit bedanken wir uns herzliche für die langjährige Zusammenarbeit mit Prof. Jürgen Debus (Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Martin F. Fey (Inselspital, Schweiz) und Prof. Jens Overgaard (Aarhus University, Dänemark).
September 2023
Tag der Palliativmedizin am UKE: Multiprofessioneller Austausch mit großer Hamburger Beteiligung
Der 16. September 2023 stand ganz im Zeichen der Palliativmedizin. Im Fritz-Schumacher-Hörsaal auf dem Gelände des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) kamen über 110 Teilnehmer:innen aus vielen Hamburger Hospiz- und Palliativeinrichtungen, Hamburger Praxen sowie verschiedenen Bereiches des UKEs zum Austausch zusammen.
Die Themenbereiche der Palliativmedizin sind vielfältig und das spiegelte sich auch im Programm der Veranstaltung wieder: Vom Umgang mit Wünschen zum Versterben, Entspannungstechniken im Versorgungsalltag, der Übergang zwischen Kinder- und Erwachsenen-Palliativversorgung bis hin zu einer Podiumsdiskussion zu den Veränderungen in der Palliativmedizin vom kleinen Fach, das oft mit viel Enthusiasmus aufgebaut, aber lange kaum ernst genommen wurde, zu einem „vollwertigen“ medizinischen Fachgebiet, das aber nun auch Standardisierung, Evidenzbasierung, Strukturgrenzen und Wirtschaftlichkeit unterliegen.
Ein zentraler Programmpunkt war der Plenarvortrag von Kathleen Boström, Mitarbeiterin am Zentrum für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Köln. In ihrem Vortrag beleuchtete sie die verschiedenen Formen von Sterbewünschen im Kontext der aktuellen Diskussion um Suizidassistenz. Frau Boström betonte dabei die Notwendigkeit, über diese Thematik mit den Betroffenen umfassender zu sprechen und zu verstehen, dass es hierbei um weit mehr als nur den Wunsch nach Suizid geht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Veranstaltung behandelt wurde, war die Rolle der Angehörigen in der palliativmedizinischen Betreuung von Patient:innen. Es wurde ausführlich über die Herausforderungen und Chancen gesprochen, die sich aus dieser Unterstützungsrolle ergeben können. Die Einbindung der Angehörigen in den Versorgungsprozess wurde als entscheidend für die ganzheitliche Betreuung der Patient:innen hervorgehoben und zählt zu den Grundprinzipien der Palliativversorgung auch außerhalb der spezialisierten Palliativmedizinmedizin.
Neben dem Blick auf die Versorgung, wurde ebenfalls über die Situation der Ärzt:innen und Pflegenden gesprochen. Hierbei ging es nicht nur um den Umgang mit beruflicher Trauer, sondern auch um das Nachwuchsproblem in der Palliativmedizin begründet auf Fachkräftemangel, aber auch ungünstigen Aus-und Weiterbildungsstruktruren.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der bewegende Moment, als Marie Waibel, die Musiktherapeutin, ein von einer verstorbenen Patientin komponiertes Lied über den Wert des Lebens aus Sicht einer Patientin am Lebensende vortrug. Dieser musikalische Beitrag schuf eine wunderbare und fast magische Atmosphäre.
Prof. Dr. Karin Oechsle „Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserer Veranstaltung und den wertvollen Austausch mit den Kolleg:innen. Es war eine ganz wunderbare Atmosphäre und die Vorträge waren durchweg hervorragend und sind sehr gut angekommen.“
Der nächste Termin für den Tag der Palliativmedizin am UKE ist der 14. September 2024.
Weiterführende Links:
Förderverein der Palliativmedizin am UKE e.V.
Koordinierungsstelle Hospiz & Palliativarbeit
Palliativmedizinische Sprechstunde am UCCH
Palliativstation in der II Medizinischen Klinik und Poliklinik am UKE
Fotos: Niklas Oubaid, Anneke Ullrich
September 2023
Erfolgreiches 40. Arbeitstreffen des Forums universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin
Das 40. Arbeitstreffen des Forums universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin fand am 14. und 15. September 2023 erstmalig im Campus Lehre des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) statt. Mit zahlreichen neuen Mitglieder:innen und einem breiten Themenspektrum markierte das Jubiläumstreffen zugleich das 25-jährige Bestehen der Veranstaltung.
Inhaltlich präsentierte das Forum aktuelle Themen aus dem Bereich der Komplementärmedizin des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH), der Martiniklinik und des Zentrums für traditionelle Chinesische Medizin am UKE. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Anwendungen der Komplementärmedizin in der Onkologie, einschließlich der Diskussion von aktuellen Leitlinien, der KOKON-Website, die spezifische Behandlungsanweisungen sowohl für Behandler als auch für Patient:innen im Internet präsentiert, sowie der Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung auf diesem Gebiet.
Spezielles Augenmerk wurde auf "Work-in-Progress" gelegt, bei dem aktuelle Forschungsprojekte aus Berlin, Tübingen, Witten, Bern, Hannover und Freiburg vorgestellt wurden. Der Diskurs dieser noch laufenden oder gerade abgeschlossenen Forschungsprojekte dient dazu, die wissenschaftliche Arbeit in diesem speziellen Bereich der Medizin in ihrer Entwicklung zu impulsieren, neue Forschungsansätze voranzubringen und somit insgesamt die Komplementärmedizin in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung zu fördern.
Das Forum bot ebenfalls Raum für ein Resümee nach 25 Jahren Forumstreffen: „Mit einer dynamischen Mischung aus etablierten Expert:innen und aufstrebenden Nachwuchswissenschaftler:innen konnten wir aktuelle Entwicklungen und Chancen in der Komplementärmedizin zusammentragen und kritisch diskutieren. Die ein- bis zweimal jährlich an wechselnden universitären Standorten stattfindenden Treffen des Forums spiegeln die Expertise und das großartige Engagement der Teilnehmer:innen wider und führen zu einer kontinuierlichen Verbesserung des therapeutischen Angebotes in diesem Bereich.“ so Prof. Dr. med. Matthias Rostock, Stiftungsprofessur für Komplementärmedizin in der Onkologie am UCCH.
Das 40. Arbeitstreffen des Forums universitärer Arbeitsgruppen für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin war ein großer Erfolg und zeigte einmal mehr die Bedeutung dieser interdisziplinären Zusammenkunft für die Weiterentwicklung der Komplementärmedizin und ihrer Integration in die universitäre Forschung und Praxis.
Foto: Alena Krause
September 2023
Aktionsbündnis Patientensicherheit zeichnet PallPan Projekt aus
Dem Forschungsprojekt „Palliativversorgung in Pandemiezeiten“ des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit am 7. September den Preis für Patientensicherheit (3. Platz) verliehen. An dem Projekt ist die Palliativmedizin des UCCH beteiligt.
Mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit fördert und würdigt das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. jedes Jahr Akteure im Gesundheitswesen, die sich mit besonderen Ideen und Projekten für die Verbesserung der Patientensicherheit einsetzen. Unterstützt werden sie dabei von den Kooperationspartnern Ecclesia Versicherungsdienst, Inworks GmbH, MSD Sharp & Dohme GmbH und der Thieme Gruppe.
Prof. Dr. Steffen Simon (Zentrum für Palliativmedizin, UKK) und Prof. Dr. Claudia Bausewein (LMU Klinik München) nahmen stellvertretend für das gesamte PallPan-Konsortium den mit 3.500 EUR dotierten Preis im Rahmen des BIG BANG HEALTH Festivals am 7. September in Essen entgegen.
Das PallPan-Konsortium (Palliativversorgung in Pandemiezeiten) hatte sich mit dem Projekt des Netzwerks Universitätsmedizin der besonderen Versorgungssituation in der Corona-Pandemie gewidmet und mit www.pallpan.de ein Plattform veröffentlicht, auf der einfache und übersichtlich aufgeführte Handlungsempfehlungen Betroffenen und Angehörigen sowie Versorgenden und politischen Entscheider:innen Unterstützung geben. Wir gratulieren dem gesamten Projekt, im Besonderen natürlich dem Palliativteam im UCCH unter Prof. Dr. Karin Oechsle.
September 2023
Mit den #activeoncokids zum therapeutischen Reiten
Die ActiveOncoKids waren als Sommerabschluss zu Besuch auf dem Gärtnerhof am Stüffel e.V. Die sechs Kinder durften die Pferde striegeln, schmücken und später eine kleine Runde durch den „Zauberwald“ drehen. Für einige war es einer der ersten größeren Ausflüge nach dem stationären Aufenthalt.
Die beiden Pferde Nugget und Brynja warteten schon auf der Koppel auf die Kinder, bei der großen Wärme natürlich im Schatten. Nach einem kurzen Kennenlernen und Schnuppern durften die Kinder die Pferde mit der Bürste striegeln und sich im Umgang mit den Tieren vertraut machen. Das Team rund um die therapeutische Reitlehrerin Lisa Motullo hatte alle Zutaten dabei: Nach dem Striegeln malten die Kinder tolle Dekobilder mit Fingerfarbe aufs Fell, die Mähne wurde geflochten und mit Blumen vom hofeigenen Blumengarten dekoriert. Die Tiere machten dies gutmütig mit - sie sind den Umgang mit Kindern in Gruppen gewöhnt. Laut der Therapeutinnen freuen sie sich richtig darauf, die hängende Unterlippe sei ein Zeichen für die absolute Entspannung.
Die Kinder näherten sich zwar neugierig aber auch vorsichtig den Tieren – es kam eine entspannte Ruhe auf, alle waren konzentriert auf die Verschönerungsaktion. Bei der Frage, wer als erster die Reitrunde drehen möchte, gingen alle Finger gleichzeitig nach oben. In Begleitung des Reiterteams ging es für jedes Kind auf dem Pferderücken durch das kleine Waldstück - liebevoll Zauberwäldchen genannt - direkt hinter dem Hof. Die begleitenden Eltern und Familien verfolgten aus dem Schatten der Apfelbäume das Geschehen und konnten die Stille und Ruhe der Natur genießen.
Simon Elmers, der als Sportwissenschaftler und Bewegungstherapeut die Kinder bereits stationär betreut hat, freute sich sehr: „Es ist so schön zu sehen, wie die Kinder nach teilweise so anstrengenden Krankenhausaufenthalten zurück in das Alltagsleben finden und hier ein kleines Stück Natur mit den Pferden genießen können. Gleichzeitig sind wir an der frischen Luft und bewegen uns. Dies soll ein kleiner Anreiz dafür sein, wieder in den Sport im Alltag zurück zu finden. Wir schließen dabei auch ganz bewusst die ganze Familie nebst Geschwistern mit ein - sie sind schließlich sehr wichtige Motivationsbringer.“
Als die Kinder und ihre Familien sich verabschiedeten, stand fest: „Das war ein toller Tag!“. Wir möchten dem Team rund um Lisa Motullo herzlich für ihren ehrenamtlichen Einsatz danken!
Das Netzwerk ActiveOncoKids hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder, die eine onkologische Erkrankung durchgemacht haben, wieder an die Aktivität und den Sport zu führen. Der Netzwerk Nord-Zusammenschluss aus Hamburg, Kiel, Lübeck und Sylt bietet das ganze Jahr Aktionen für betroffene Familien hier im Norden an, sei es Surfen, SUP-fahren, Segeln, Fußball spielen oder sogar Segelfliegen. Wer hier Interesse hat, melde sich gerne bei Simon Elmers per Mail .
Die Arbeit von Simon Elmers wird maßgeblich von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. finanziert. Wir laden Sie herzlich ein, die Arbeit der Fördergemeinschaft mit Spenden zu unterstützen (s. Link unten).
Der Gärtnerhof am Stüffel e.V. betreibt eine soziale und solidarische Landwirtschaft - der gemeinnützige Verein in Hamburg-Bergstedt bietet seit über 30 Jahren Menschen mit Förderbedarf eine berufliche Perspektive im ökologischen Gartenbau, besonders im Gemüse- und Kräuteranbau. Wer in der Nähe wohnt: Es gibt im Hofladen dort u.a. tolle Wildblumensträuße und besondere Gemüsepflanzen zu erstehen.
Zur Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Zum Gärtnerhof am Stüffel e.V.
Bilder: Avin Hell
September 2023
Hautkrebskongress in Hamburg
Der Hautkrebskongress fand dieses Jahr im Hamburger CCH statt. Einer der Kongresspräsidenten war Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Leiter des UCCH Hauttumorzentrums am UKE. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Therapie, Prävention, Diagnostik und dermato-onkologischen Grundlagenforschung standen beim Kongress im Vordergrund.
Der deutsche Hautkrebskongress der ADO (Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie) tagte zum 33. Mal vom 06.-09. September, dieses Mal im Hamburger CCH mit ca. 900 Teilnehmer:innen.
Trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre ist Hautkrebs immer noch die häufigste Krebserkrankung in Deutschland mit der größten Steigerungsrate. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich laut neuester Daten des Krebsregister Schleswig-Holstein in den letzten zehn Jahren auf jährlich rund 308.800 mehr als verdoppelt. Dr. med. Peter Mohr, Buxtehude, Tagungspräsident zu den aktuellen Entwicklungen: „Der Trend ist ungebrochen. Wir haben eine Zunahme in allen Bereichen, sowohl des schwarzen als auch des hellen Hautkrebses von etwa 4 Prozent pro Jahr. Die Bemühungen, einen Umkehrtrend herzustellen, haben sich bisher nicht erfüllt. Die Prävention ist dafür eine der wichtigsten Maßnahmen. Leider haben wir durch Corona hier einen Rückschlag erlitten. Dadurch ist die Prognose bei den Patienten schlechter geworden. Innerhalb der Dermatologie haben wir Abschätzungen von bis zu 450.000 bis 500.000 Erkrankungen. Das bedeutet Hautkrebs ist eine Volkskrankheit.“
Die Hautkrebs-Zahlen steigen, UV-Strahlung ist dafür der wichtigste Risikofaktor. Gefährdet sind alle, besonders aber auch Outdoor-Sportler, Berufsgruppen mit Außentätigkeiten und Menschen über 70. Die Folge: bösartige Tumorerkrankungen wie Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom oder malignes Melanom, die am häufigsten tödlich verlaufende Form von Hautkrebs. Prof. Dr. Carola Berking, Erlangen, 2. Vorsitzende der ADO, fordert mehr Kampagnen und verstärkte Aufklärungsarbeit: „Es soll von Kindheit an vor UV geschützt werden. Der Mensch soll selbst daran denken, die Sonnencreme 50+ aufzutragen, die Mittagssonne zu meiden und Schattenplätze aufzusuchen und sich nicht noch mehr der Sonne aussetzen als ohnehin im Rahmen von Freizeitaktivitäten. Dafür müssen die Verhältnisse geschaffen werden, damit sich die Menschen schützen können, wie mehr Schattenplätze an öffentlichen Plätzen, in Freibädern oder Schulen.“
Heller Hautkrebs entwickelt sich über Jahrzehnte. Prof. Dr. med. Ralf Gutzmer, Minden, 1. Vorsitzender der ADO, erklärt: „Im Rahmen eines Früherkennungs-Screenings wird daher nicht nur auf Läsionen im Sinne eines schwarzen Hautkrebses, sondern auch im Sinne eines hellen Hautkrebses geachtet. Bei frühzeitiger Entdeckung kann die Mehrzahl der Tumoren geheilt werden.“
Ein weiteres großes Thema ist die mRNA-Vakzinierung. „Ziel ist es, das körpereigene Abwehrsystem der Patienten und seinen Kampf gegen Tumore zu aktivieren. In einer Phase-II Studie bei Melanompatienten konnte erstmals gezeigt werden, dass eine mRNA-Krebsvakzine, die auf individuellen Mutationen im Tumor des Patienten beruht, ein Wiederauftreten der Erkrankung wirksam verhindern kann“, wie Prof. Dr. med. Christoffer Gebhardt, Hamburg, Tagungspräsident betont. Bereits im Dezember soll auch in Deutschland eine große Zulassungsstudie bei Melanompatienten starten, eine individualisierte Neoantigentherapie. Mit einer Zulassung könnte dann bereits in zwei bis drei Jahren gerechnet werden.
Auf ein erfolgreiches Jahr blickt das Fleur Hiege-Centrum für Hautkrebsforschung am UKE Hamburg zurück, in welches die gemeinsamen Forschungsbemühungen des Hauttumorzentrums und des Instituts für Tumorbiologie unter dem Dach des UCCH einfließen.
(Presserklärung der ADO)
Zur Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie
Zum Fleur Hiege-Centrum für Hautkrebsforschung
Foto: Avin Hell
September 2023
Interdisziplinärer Austausch zu klinischen Studien
Auf Einladung des Dekanats und des UCCH tauschten sich die UCCH Studienverantwortlichen zu klinischen Studien aus – zu Gast war Prof. Dr. Christof von Kalle vom Berliner Institut für Gesundheitsforschung an der Charité. In seinem Impulsvortrag erläuterte er aktuelle Aspekte aus der klinisch-translationalen Forschung.
Patient:innen für Forschungsfragestellungen einzubinden, ist mitunter ein aufwendiges und nicht einfaches Unterfangen. Gibt es hier zukunftsweisende Ansätze für ein forschendes, universitäres Krankenhaus, jede:n Patient:in per se als aktive:n Teilnehmer:in von Forschungsprogrammen aufzunehmen? Können Studiendesigns in Summe so effizient gestaltet werden, dass die Einbeziehung in konkrete Forschungsvorhaben erleichtert werden? Und wie können Information, Aufklärung und Einwilligung so bereitgestellt werden, dass es die Forschungsteilnehmer:innen überzeugt und motiviert werden, sich aktiv einzubringen?
In seinem Impulsvortrag brachte Prof. Dr. Christof von Kalle viele Aspekte und Erfahrungen zu diesen Fragestellungen aus Berlin mit. Prof. von Kalle ist Chair für Klinisch-Translationale Wissenschaften am Berliner Institut für Gesundheitsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie wissenschaftlicher Gründungsdirektor des von beiden Institutionen gemeinsamen eingerichteten Clinical Study Center.
Der Austausch war sehr rege, z.B. strukturelle Fragestellungen wie Einwilligungsverfahren und Digitalisierungsstrategien wurden diskutiert.
Zum Berlin Institute of Health
Foto: Avin Hell
September 2023
Auf dem Wasser für die gute Sache:
Rudern gegen Krebs Hamburg 2023
Mit einer Rekordteilnahme von über 100 Booten fand am 3. September 2023 die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ auf der Außenalster statt. Aus dem ganzen Norden kamen die Ruderbegeisterten zusammen, um sich in Geschwindigkeit und Muskelkraft auf dem Hamburger Wasser zu messen.
Die 13. Auflage der Benefizveranstaltung der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ist unter der Schirmherrschaft von Innensenator Andy Grote am vergangenen Wochenende ausgetragen worden.
Beim Rudern für den guten Zweck kommen die Einnahmen dem Sport- und Bewegungsprogramm des Universitären Cancer Centers zugute. Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH: „Wir freuen uns jedes Jahr, das Thema Krebs und Sport aktiver voran bringen zu können. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass die Sport - und Bewegungstherapie in den letzten Jahren an Bedeutung hinzugewonnen hat, sowohl in der Prävention von Krebserkrankungen, in der Begleitung der Patient:innen in der Therapiephase, als auch in der Nachsorge zur Vermeidung von Rezidiven und Reduktion von Spätfolgen.“
Traditionell startet die Regatta mit einem Eröffnungsrennen – in diesem Jahr zwischen dem Senatsboot, dem Leitungsboot des Asklepios Tumorzentrums Hamburg und dem UCCH Vorstandsboot. In diesem Jahr gewann das Boot der Freien und Hansestadt Hamburg. Gut gelaunt ließ sich Staatsrat für Sport, Christoph Holstein, als Kapitän des Senatsboots mit einem Wurf in die Alster für die Goldmedaille „taufen“. Zum Glück hatte die Alster warme 20°C, was für den erfahrenen Sportler und Surfer kein Problem darstellte.
Mit über 600 Besuchern und zahlreichen Rennläufen war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Neben Würstchen, Kuchen und Hüpfburg gab es wieder ein Ergometer-Stand, an dem auch die Zuschauer:innen im Trockenen gegenseitig Kräfte messen konnten. Ein besonderes Highlight war die Namensfindung der einzelnen Teams: Von Unsink-Bar, die wilden Waschlappen, Oar-some Scientists, Leitungswasser, Alsterchaoten bis hin zum UCCHanseflitzer waren keine Grenzen gesetzt.
Nach den Vorrundenläufen zeigte der Ruder-Bundesliga-Achter der Frauen gegen den Junioren-Achter „Jugend trainiert für Olympia“ der Herren wie schnell die Profis auf dem Wasser unterwegs sind. Mit etwa 30Km/h lieferten sich beide Boote ein spannendes Rennen – in diesem Jahr gewannen die Herren.
Unter den Teilnehmer:innen ruderten auch verschiedene Patient:innen mit und konnten sich über ihre beachtlichen Platzierungen freuen.
Die Goldmedialle im Finale der Einsteiger errangen „Die Herceptin Helden“ des Asklepios Tumorzentrums Hamburg mit einer Geschwindigkeit von 01:00.1 min auf den 300m. Auf Platz 2 kam das Team „HCOB Crablogger“ der Hamburg Commercial Bank AG, auf Platz 3 das Team „PHOnomenal“ der Kinderonkologie des UKE.
In der Expertenklasse ging der Sieg an das Team Herzschlag des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE mit einer Zeit von 00:55.0 min. Die Silbermedaille erhielt das Team „Ökoprofit“ der copy-druck GmbH, Bronze ging an das Team „GigaNetz Sculling Gents“ der Deutschen GigaNetz GmbH.
Das Team von Rudern gegen Krebs blickt bereits mit Vorfreude auf das nächste Jahr - der vorläufige Regattatermin ist der 8. September 2024.
Links:
Stiftung Leben mit Krebs
Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.
Alle Ergebnisse der Regatta
August/September 2023
Übergabe der
Hubertus Wald Promotionsförderungen und –Stipendien 2024
Am 30.08. und 06.09. wurden im feierlichen Rahmen die Hubertus Wald Forschungspreise und Stipendien der Hubertus Wald Stiftung am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) durch das UCCH-Direktorium verliehen. Ziel ist es insbesondere junge Wissenschaftler:innen zu unterstützen und zu fördern.
Der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research sowie der Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research zeichnen eine besondere Forschungsleistung der jungen Nachwuchswissenschaftler:innen am UCCH aus. Der Hubertus Wald Poster Prize würdigt hingegen ein besonderes wissenschaftliches Poster, dass zur Präsentation von Forschungsergebnissen genutzt wird. Die Förderungen im Rahmen des UCCH Research Fellowships richtet sich speziell an Promovierende und soll ihnen ermöglichen, sich für mindestens ein Jahr vorrangig mit den Inhalten ihrer Promotionsarbeit zu beschäftigen.
Im Rahmen des XV. UCCH Research Retreat 2023 am 7./8.07.2023 wurden die Preisträger:innen bereits bekannt gegeben. Wir gratulieren herzlich den Preisträger:innen und wünschen viel Erfolg für das anstehende Forschung-/Promotionsvorhaben.
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2023: (Bild 1)
- Ann-Kristin Afflerbach
- Nikhil Kalra
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2023: (Bild 2)
- Dr. Mareike Thomas
Hubertus Wald Poster Prize 2023: (Bild 1)
- Annabelle Lobermeyer
UCCH Research Fellowship 2024: (Bild 1)
- Dr. Joao Gorgulho
- Julius Röhrle
- Piet Sonnemann
Foto: Avin Hell
September 2023
Partizipative Entscheidungsfindung in der Onkologie: Einflussfaktoren für Implementierung untersucht
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Studie verschiedene Einflussfaktoren identifiziert, die für eine erfolgreiche Implementierung von Partizipativer Entscheidungsfindung in der Onkologie verantwortlich sind.
Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) beschreibt in der Medizin die gleichberechtigte und aktive Interaktion zwischen Patient:innen und Ärzt:innen, die auf Basis geteilter Information eine Übereinkunft ermöglichen soll, die beide Seiten gleichermaßen verantworten. In der onkologischen Versorgung ist PEF bisher nicht flächendeckend implementiert. In diesem Zusammenhang haben die Wissenschaftler:innen ein Programm zur Förderung von PEF in der Onkologie entwickelt und umgesetzt. Die Ergebnisse der Evaluierung dieses Programms haben die Forschenden im Fachjournal BMC Health Services Research veröffentlicht.
Die Einflussfaktoren auf die Umsetzung von PEF im Klinikalltag beziehen sich auf verschiedene Ebenen, die auch wechselseitig miteinander in Verbindung stehen. Aus individueller Perspektive sind beispielsweise persönliche Relevanz oder die Veränderungsbereitschaft der Ärzt:innen und Pflegenden, auf der Klinikebene zum Beispiel das Engagement von Führungspersonen sowie Ressourcen wie Zeit und Arbeitsbelastung von Bedeutung für die Implementierung. Auf Ebene des Gesundheitssystems spielt unter anderem die Wirtschaftlichkeit eine Rolle, im Rahmen der konkreten Umsetzung des Förderprogramms sind der Nutzen für die einzelne Person und die Kompatibilität mit dem Klinikalltag zentrale Einflussfaktoren. Auf Ebene der Implementierung geht es unter anderem um die Frage, inwiefern PEF in vorhandene Strukturen integriert werden kann. Die Ergebnisse der Evaluation bilden unter anderem eine Grundlage für die Planung von PEF-Implementierungsstudien in anderen Kliniken und Fachbereichen.
Literatur: Hahlweg, Lindig et al. Major influencing factors on routine implementation of shared decision-making in cancer care: qualitative process evaluation of a stepped-wedge cluster randomized trial. BMC Health Services Research. 2023. DOI: 10.1186/s12913-023-09778-w
Kontakt für Rückfragen: Dr. Pola Hahlweg ; Dr. Anja Lindig , Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Zum Beitrag Neues aus der Forschung
August 2023
1. NORD Early Career Summit (NECSt) – Förderung onkologisch Forschender in der frühen Karrierephase
Netzwerken, gemeinsam Projektideen entwickeln und sich zur eigenen Forschung austauschen: Am 25. August 2023 fand der 1. NORD Early Career Summit (NECSt) der „AG Early Career Scientists NORD“ unter Beteiligung des Mildred Scheel Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ Hamburg) im Dorint Hotel Hamburg – Eppendorf statt und ermöglichte genau dies unseren Nachwuchswissenschaftler:innen aus Hamburg, Kiel und Lübeck.
Der NORD Early Career Summit (NORD = Northern Oncology Research and Development) verfolgt das Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Onkologie zu Beginn der Karriere zu stärken und zwischen den drei Standorten zu vernetzen, dies war mit knapp 90 Teilnehmer:innen ein voller Erfolg. Die Veranstaltung richtete sich an Doktorand:innen, Post-Docs, Medizinstudierende, junge Ärzt:innen und Forschungsgruppenleiter:innen aus dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).
Vormittags konnten die Teilnehmenden eigene Projekte zu den Themen Biomarkers & Liquid Biopsy, Dissemination & Metastasis und Patient Avatars in Kurzvorträgen präsentieren. So ergab sich in der ersten Kaffeepause gleich die Gelegenheit für einen ersten inhaltlichen Austausch.
Für den Nachmittag hatte die eingeladene Referentin, Prof. Dr. Leonie Ringrose, Professorin für Molekularbiologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und selbständige Trainerin für Themen wie „wissenschaftliches Schreiben“ oder „Antragstellung“ ( www.science-kitchen.net ) ein eigenes Workshop-Format zum Netzwerken und gemeinsamen Verfassen von Förderanträgen für neue Forschungsideen konzipiert. In kleinen Gruppen hatten die Nachwuchswissenschaftler:innen die Chance, sich und ihre Forschungsthemen und methodischen Stärken kennenzulernen und Ideen für potenziell gemeinsam umsetzbare Forschungsprojekte zu entwickeln.
Zum Abschluss des Tages wurden die Forschungsideen in kurzen Präsentationen („Pitches“) miteinander verglichen, und die besten drei „Pitches“ von den Teilnehmenden ausgewählt und prämiert. Die Teilnehmenden lobten besonders das abwechslungsreiche Format der Veranstaltung: „Die Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen am Vormittag und dem praktischen Teil am Nachmittag war super gewählt. Das übliche Anhören unzähliger wissenschaftlicher Vorträge während einer Konferenz kann sehr ermüdend sein und zu Desinteresse führen. Hier war die Anzahl der wissenschaftlichen Vorträge genau richtig und es war schön, am Nachmittag etwas Praktisches zu tun, um die Konzentration aufrechtzuerhalten. Auch das Thema des Workshops war für mich wirklich wertvoll!“
Bis November 2023 können die Nachwuchsforschenden weiter an ihren Projektideen feilen, und diese zum Beispiel im Zuge der aktuellen CONNECT (Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams)-Ausschreibung einreichen. Im Rahmen dieser Förderung werden bis zu vier gemeinsame Forschungsprojekte mit Beteiligung von Nachwuchs-Forschenden der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck für 1 Jahr mit jeweils bis zu 50.000 Euro unterstützt.
Wir freuen uns über eine gelungene Veranstaltung sowie auf die weitere Entwicklung der dort entwickelten Forschungsideen.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Mildred Scheel Nachwuchszentrums durch die Deutsche Krebshilfe sowie durch das Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein gefördert.
Links:
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg
Deutsche Krebshilfe
Bilder: Laura Lehmann, Inga Melzer
August 2023
Patient:innenausbildung startet in die 2. Staffel
Den Patient:innen eine Stimme zu geben – diesem Ziel hat sich das UCCH gemeinsam mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein auf die Fahnen geschrieben. Bereits im letzten Jahr wurde das Patientenkompetenzzentrum NORD gegründet, bei dem 13 Patient:innenbotschafter:innen ausgebildet wurden. In der nun neu gestarteten 2. Staffel sind knapp 20 Patient:innen dabei, die neues über die Erkrankung Krebs lernen möchten, um ihre Erfahrungen bei der Beteiligung an Forschungsprojekten, Gremien oder Kongressen besser einsetzen zu können.
Patient:innen in allen Phasen der Forschung und Versorgung zu beteiligen ist eines der erklärten Ziele der Nationalen Dekade gegen Krebs. Besonders in der Onkologie ist die Berücksichtigung der Betroffenenperspektive grundlegend, um Forschung und Versorgung langfristig an den Bedürfnissen der Patient:innen auszurichten und damit auch eine verbesserte Compliance, also z.B. der Einhaltung von Medikationen und Therapien, sicherzustellen. Die Einbindung des Erfahrungswissens der Betroffenen trägt dazu bei, die Lebensqualität im Alltag und auch auf lange Sicht die Überlebenszeit der Patient:innen zu erhöhen.
Um als Betroffene sich an der Entwicklung von Forschung und Versorgung beteiligen zu können, braucht es verschiedene Kompetenzen und eine gewisse Sachkunde. Das UCCH hat in Norddeutschland im Verbund mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein deshalb im letzten Jahr das Patientenkompetenzzentrum NORD gegründet, um interessierte Patient:innen und Angehörige zu sogenannten „Patient:innenbotschafter:innen“ auszubilden. Den Begriff Botschafter:in haben sich die Teilnehmer:innen des Kompetenzzentrums dabei selbst gegeben, da der Name abbilden soll, dass die Botschafter:innen hier im Namen eines größeren Kollektivs agieren und versuchen, aus der „WIR“-Perspektive als Stellvertreter:innen zu handeln.
Die 1. Staffel wurde Anfang des Jahres abgeschlossen – gleich 13 Patient:innenbotschafter:innen haben die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen (wir berichteten). Sie beteiligen sich seitdem an Fokusgruppen bei der Entwicklung von Forschungsprojekten, sind in Projektbeiräten eingebunden, halten Vorträge auf Kongressen oder arbeiten an Publikationen mit.
Knapp 20 Betroffene haben sich nun für die 2. Staffel beworben – am 18. August startete die Ausbildungsreihe, die bis in den Februar gehen wird. Auf die Frage, mit welcher Motivation sie an der Ausbildung teilnehmen, gab es verschiedenste Antworten – die meisten berichteten bereits von Aktivitäten und haben den Wunsch, sich mit Hilfe der Aneignung von Wissen und der weiteren Vernetzung untereinander, sich noch mehr einzubringen.
Wir wünschen allen Teilnehmer:innen einen guten Start in die Ausbildung – wir freuen uns, dass Sie dabei sind!
Foto: Laura Lehmann
Weitere Informationen:
August 2023
Hirntumore bei Kindern: Internationale Studie prüft schonendere Therapiekonzepte
Bundesförderung für UKE-Forschungsprojekt: Krebserkrankungen im Kindesalter können durch Operation, Bestrahlung und Chemotherapie gerade bei sehr jungen Patient:innen häufig zu Spätfolgen führen. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht die neurokognitiven Auswirkungen von zwei Chemotherapieverfahren beim Medulloblastom, dem häufigsten bösartigen Hirntumor bei Kindern. Ziel der Wissenschaftler:innen ist es, die Behandlungsstandards der Krebstherapien bei Kindern weiter zu verbessern und therapiebedingte Langzeitfolgen zu minimieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt zunächst mit rund 1,7 Millionen Euro.
„Die Kinderkrebsforschung am UKE leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung moderner, effizienter und gleichzeitig schonender Therapieverfahren, die die Heilungschancen für die betroffenen Kinder bereits deutlich erhöht haben. Dazu gehört auch, dass wir mit personalisierten Konzepten die Langzeitfolgen der Krebstherapie so weit wie möglich reduzieren wollen. Zu nachhaltig schonenderen Behandlungsoptionen bei der Behandlung von Medulloblastomen kann das internationale Forschungsprojekt unter Leitung des UKE wichtige neue Erkenntnisse liefern – und damit die langfristige Überlebensperspektive der jungen Patient:innen weiter verbessern. Ich gratuliere den beteiligten Wissenschaftler:innen zu der bedeutenden Bundesförderung!“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
„Dies ist die weltweit erste Studie bei Kindern mit bösartigen Hirntumoren, die Therapiekonzepte hinsichtlich der resultierenden Spätfolgen vergleicht. Dafür werden zweieinhalb und fünf Jahre nach Diagnosestellung standardisierte kognitive Tests durchgeführt. Auch befasst sich die Studie mit wichtigen Fragestellungen zu beispielsweise der Lebensqualität nach Therapieende oder tumorbiologischen Aspekten“, sagt Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Studienleiter und Direktor der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am UKE.
Studie in 18 Ländern zu Therapiekonzepten ohne Bestrahlung
Das internationale Forschungsteam will im Rahmen der Studie zwei etablierte Chemotherapiekonzepte bei Medulloblastomen (MB) hinsichtlich der auftretenden Spätfolgen vergleichen. Die Wissenschaftler:innen gehen hierbei der Frage nach, welches der Chemotherapie-Konzepte eine Bestrahlung bei betroffenen Säuglingen und Kleinkindern einer bestimmten Risiko-Gruppe am schonendsten ersetzen kann. Beim Medulloblastom handelt es sich um den häufigsten bösartigen Hirntumor des Kindesalters. Etwa 40 Prozent der Patient:innen sind jünger als fünf Jahre. In die Studie einbezogen werden Patient:innen mit Medulloblastom, die auch ohne Bestrahlungstherapie eine sehr gute Heilungsprognose haben. Sie erhalten entweder eine intensive und Hochdosis-Chemotherapie, nach der körpereigene Knochenmarkstammzellen transplantiert werden, oder eine intravenöse und direkt auf die betroffene Hirnkammer abzielende, sogenannte intraventrikuläre Chemotherapie. Die vom BMBF zunächst für vier Jahre geförderte Studie wird in insgesamt 18 Ländern in Europa, Nordamerika und Australien durchgeführt und von der Studienzentrale HIT-MED geleitet. Die Gesamtlaufzeit der Studie beträgt etwa 13 Jahre, das BMBF hat eine Gesamtförderung von 4,8 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Hirntumore sind mit etwa 500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Krebserkrankung des Kindes- und Jugendalters. Sie sind gleichzeitig die häufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, auch wenn inzwischen mehr als zwei Drittel der Patient:innen geheilt werden. Die Behandlung besteht meistens aus einer multimodalen Therapie aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Viele Überlebende leiden an den Spätfolgen der Therapie, vor allem, wenn die Bestrahlung in sehr jungen Jahren erfolgt.
Die Studienzentrale HIT-MED am UKE
Die Studienzentrale HIT-MED begleitet im Auftrag der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einem Medulloblastom, Ependymom und Diversen aggressiven Hirntumoren auf wissenschaftlicher Ebene. Die wichtigsten Aufgaben der Studiengruppe sind die Optimierung der Behandlungskonzepte durch wissenschaftliche Untersuchungen, standardisierte Mitbeurteilungen der wichtigsten diagnostischen Untersuchungen in etablierten Referenzzentren sowie Beratungen der teilnehmenden Kliniken. Seit März 2009 ist die Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE Sitz der Studienzentrale.
Link zur UKE Pressemitteilung
August 2023
Mit gebündelter Expertise gegen Lungenkrebs
Der World Lung Cancer Day am 1. August gibt Anlass, auf die neuesten Entwicklungen zur Therapie bei Lungenkrebs zu schauen. Mit 50.000 erkrankten Menschen pro Jahr gehören die sogenannten Thoraxtumore zu den häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen. Die molekulare Charakterisierung der Krebszellen bietet inzwischen die Chance für neuartige immunologische und zielgerichtete, personalisierte Therapieformen.
Dank intensiver Forschung konnten die Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen mit Tumoren im Bereich der Lunge in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Heutzutage stellen die Lungentumore ein wichtiges Modell für die Analyse genetischer Krebsveränderungen dar. Sie sind die Basis für eine zielgerichtete Behandlung mit spezialisierten Wachstumshemmern. Zusätzlich wichtige Therapiesäulen sind neuartige Immuntherapien, die oft in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt werden. Die Vielfalt dieser Therapiemöglichkeiten wird individuell für jeden einzelnen Patienten in Absprache mit Expert:innen in Tumorboards festgelegt. Hier arbeiten die LungenClinic Grosshansdorf und das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) eng zusammen und erforschen in verschiedenen Studien die optimalen Therapiekonzepte für Patient:innen. Insbesondere die Immuntherapie hat in fortgeschrittenen Krankheitsstadien erhebliche Verbesserungen erbracht. Internationale Studien, z.T. geleitet von Prof. Dr. Martin Reck an der LungenClinic Grosshansdorf, haben mittlerweile Langzeitüberlebensraten bei 20-40 % der so therapierten Patient:innen hervorgebracht.
„Chemotherapie, Bestrahlung und/oder Immuntherapie sowie zielgerichtete Medikamente sind unsere ,neuen Waffen‘ im Kampf gegen den Lungenkrebs. Welche Wirkstoffkombinationen über welchen Zeitraum gegeben werden müssen, ist vom jeweiligen Tumorprofil der einzelnen Patient:innen abhängig“, erklärt Prof. Dr. Martin Reck, Chefarzt der Onkologie der LungenClinic Grosshansdorf. Das zertifizierte Lungenkrebszentrum forscht gemeinsam mit dem UCCH zu Ursachen und Behandlung von Lungenkrebs. Lungenkrebs zählt zu den Krebsarten, bei denen die Hauptursache feststeht. Die wirksamste Prävention gegen Lungenkrebs bleibt weiterhin der Verzicht auf Tabak. „Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Am UCCH versuchen wir seit Jahren mit unser Vorlesung für Schulkinder ,Nichtrauchen ist cool‘ den Einstieg ins Rauchen zu verhindern. Und mit unserem Rauchstopp-Programm für aktive Krebspatient:innnen versuchen wir, Patient:innen bei Diagnosestellung einer Krebserkrankung noch vom Rauchen abzubringen, weil selbst das noch effektiv ist“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH. Komplimentiert werden diese Aktivitäten mit den neuen Ansätzen in Studien zur Lungenkrebsfrühentdeckung, hier unter Vorreiterrolle der LungenClinic Grosshansdorf im Rahmen der Hanse-Screeningstudie. Prof. Dr. Martin Reck: „Früherkennung von Lungenkrebs ist eine weitere Chance, die Heilungsraten deutlich zu verbessern. Daher nehmen wir in einem Norddeutschen Verbund aktiv an diesem Screening-Programm teil.“
Für die Therapieauswahl bei Patient:innen mit Lungenkrebs sind heute genetische Analysen der Tumorzellen von herausragender Bedeutung. Gemeinsam werden die entsprechenden Tumorproben der LungenClinic Grosshansdorf und des UCCH im Rahmen der Molekularen Pathologie am UKE analysiert und sind die Grundlage für Therapiekonzepte. Besprochen werden diese Befunde in gemeinsamen Tumorboards zu Lungenkrebs und zu molekularen Therapien (Molekulares Tumorboard). Aber gemeinsam mit dem UCCH führt die LungenClinic auch ein Projekt zur Bestimmung von Biomarkern durch: „Die Analyse von Blutproben von Lungenkrebspatient:innen soll Aufschluss darüber geben, welche Therapieoptionen am geeignetsten sind und individuelle Empfehlungen ermöglichen“, so Prof. Dr. Katja Weisel, stellv. Direktorin UCCH.
„Die moderne Therapie ist interdisziplinär“, so Prof. Dr. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKE und betont: „Die verschiedenen Fachrichtungen und Kliniken arbeiten zum Wohle der Patient:innen zusammen. Besonders beim Lungenkrebs ist die kontinuierliche Atemverschieblichkeit des Organs eine Herausforderung in der Bestrahlung. Hierfür konnten wir in den letzten Jahren sehr gute Forschungsergebnisse gewinnen und als technische Neuerungen in die Behandlung unserer Patient:innen einfließen lassen.“
Der regelmäßige Austausch von Expert:innen des UCCH und der LungenClinic Grosshansdorf über neuste Studienergebnisse und die enge Interaktion in einem gemeinsamen Netzwerk mit Kooperationspartnern (niedergelassene Onkolog:innen in Hamburg und Umgebung sowie Kliniken) ist ein Bestandteil der Versorgung von Patient:innen in der Region. Dies eröffnet den Mediziner:innen im ambulanten und stationären Sektor auch die Möglichkeit, für die jeweilige in Frage kommende Studie eigene Patient:innen an den entsprechenden Konzepten teilnehmen zu lassen.
„Der gemeinsame Austausch unter Expert:innen und fachlichen Kolleg:innen ist unverzichtbar für eine erfolgsversprechende Behandlung, wie die nachweisbar verbesserte Überlebensrate der Lungenkrebspatient:innen in den letzten Jahren gezeigt hat. Gemeinsam können wir bei der Vielfalt der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten viel schneller vorankommen. Hier hat sich die Zusammenarbeit von der LungenClinic Grosshansdorf und des UCCH am UKE als hervorragendes Modell etabliert.“ so Prof. Dr. Martin Reck.
Weitere Informationen:
Juli 2023
XV. UCCH Research Retreat 2023: (Nachwuchs-) Wissenschaftler:innen im interdisziplinären Austausch
Am 7. und 8. Juli war es wieder soweit: Beim XV. UCCH Research Retreat trafen sich über 130 Wissenschaftler:innen aus den verschiedensten Bereichen des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) für einen interdisziplinären Austausch im Heide Hotel Reinstorf.
Das anderthalbtägige Retreat bestand aus Übersichtsvorträgen zu neuen Entwicklungen in der Hautkrebs- und Liquid-Biopsy-Forschung, 12 wissenschaftlichen Vortragssitzungen und einer Postersession zu verschiedenen Krebsarten und Querschnittsthemen aus der experimentellen und translationalen Krebsforschung sowie der psychosozialen Onkologie. Neben der Präsentation neuester Forschungsergebnisse hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu fachübergreifenden Dialogen und zur Vernetzung zwischen den verschiedenen Forschungsdisziplinen und Fachabteilungen.
„Besonders für unsere Nachwuchwissenschaftler:innen in der Onkologie ist es eine tolle Möglichkeit, Kongress-Erfahrung zu sammeln und die eigene Arbeit in Kurzvorträgen oder wissenschaftlichen Postern zu präsentieren“, sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, wissenschaftlicher Direktor des UCCH.
Die Nachwuchsförderung wird am UCCH großgeschrieben. Ein Highlight des Kongresses ist unter anderem die Bekanntgabe der Hubertus Wald Preisträger:innen des Junior Investigator Award in Oncology Research, des Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research und des Posterpreises für das Jahr 2023. Neben der Auszeichnung bereits gewonnener Forschungsergebnisse wurden ebenfalls die UCCH Research Fellowships für das Jahr 2024 bekannt gegeben. Hier bekommen klinisch tätige Nachwuchskolleg:innen die Möglichkeit, für 12 Monate in einer anderen Fachabteilung neue Erfahrungen an der „bench“ zu sammeln und neue Forschungsprojekte umzusetzen.
„Wir freuen uns sehr über das riesige Interesse aus allen Bereichen. Auch in diesem Jahr ist nicht nur die exzellente Forschungsarbeit zu betonen, sondern auch die kollegiale, familiäre Atmosphäre, welche die Veranstaltung ganz besonders macht. Wir gratulieren allen Preisträger:innen recht herzlich und sind gespannt auf die kommenden Forschungsergebnisse“, so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher und Direktor des UCCH.
Die Veranstaltung wird durch die Hubertus Wald Stiftung sowie im Rahmen des Mildred Scheel Nachwuchszentrums durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
Folgende Preisträger:innen wurden bekannt gegeben:
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2023:
Ann-Kristin Afflerbach (PhD-Studentin im Graduiertenkolleg InTechCanDiTh)
Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie / Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg (AG Prof. Dr. Schüller)
Projekt: „Classification of brain tumors by nanopore sequencing of cfDNA from CSF”
Nikhil Kalra (PhD-Student im Graduiertenkolleg InTechCanDiTh)
Institut für Tumorbiologie (AG PD Dr. Joosse)
Projekt: „Investigating potential circulating tumor cell release following breast cancer biopsy”
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2023:
Dr. Mareike Thomas (Wissenschaftlerin, Stellvertretende AG-Leiterin)
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie (AG Prof. Isabelle Scholl)
Projekt: „Cancer patients’ most burdensome problems – An analysis of routine data in a psycho-oncological outpatient facility”
Hubertus Wald Poster Prize 2023:
Annabelle Lobermeyer (PhD-Studentin)
Institut für Tumorbiologie (AG PD Dr. Joosse)
Projekt: „The role of circulating tumor cells in the course of disease and therapy of high-grade-serous ovarian cancer patients“
UCCH Research Fellowship 2024:
Finanzierung über abgebende und aufnehmende Abteilung sowie Dekanats-Gelder (je 1/3):
Dr. Joao Gorgulho (Assistenzarzt)
Abgebende Klinik: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Klinik: I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Dr. von Felden)
Projekt: „SIMPLE PETUNIA - Soluble Immune Mediators in the Prognosis of diverse maLignanciEs and the PErsonal anTitumoral immUNe surveIllance Ability“
Julius Röhrle (Assistenzarzt)
Abgebende Klinik: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Prof. Betz)
Aufnehmende Klinik: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie (Prof. Rothkamm / PD Dr. Kriegs)
Projekt: „Double Trouble: Identifying optimal combinations for the IAP-inhibitor Debio 1143 for the radiosensitization of HNSCC cell lines and tissue slices“
Piet Sonnemann (Assistenzarzt)
Abgebende Klinik: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Klinik: Institut für Tumorbiologie (Prof. Pantel / PD Dr. Joosse)
Projekt: „Interactome of ASXL family proteins“
Foto: Britta Fritzsche
Juli 2023
PaSaGeRO: Neue Studie zur Patient:innensicherheit in der Strahlentherapie soll für die Routineversorgung Maßstäbe setzen
Ziel der durch die Deutsche Krebshilfe geförderten Studie PaSaGeRO (Patient Safety in German Radiation Oncology / „Development of an Assessment Instrument for Patient Safety“) ist die Entwicklung eines Bewertungsinstrumentes für Patientensicherheit im Fach Strahlentherapie. Dies soll allen strahlentherapeutischen Einrichtungen eine Selbstbewertung und daran anknüpfend die gezielte Verbesserung der Prozesse und Strukturen der eigenen Abteilung ermöglichen.
In den letzten Jahren hat es viele Fortschritte in der Behandlung von Krebserkrankungen durch den Einsatz von Strahlentherapie gegeben. Durch technische Weiterentwicklungen und die zunehmende Verfügbarkeit von zusätzlichen medikamentösen Therapien können immer komplexere Therapiekonzepte umgesetzt werden. Beim Einsatz von Strahlung wird sichergestellt, dass die Therapie sicher und wirksam ist, indem man sich an onkologischen Leitlinien und dem Strahlenschutzgesetz orientiert. Obwohl die Patient:innensicherheit bei der Strahlentherapie von großer Bedeutung ist, existiert zum jetzigen Zeitpunkt kein Instrument, um diese in einer strahlentherapeutischen Einrichtung strukturiert zu bewerten.
Die aktuell gängigen sogenannten Sicherheitsindikatoren eignen sich aus verschiedenen Gründen nicht zur Bewertung der Abläufe in der Strahlentherapie, beispielsweise gibt es keine dezidierte Erfassung ambulanter Versorgung, obwohl ca. 80 % der strahlentherapeutischen Patient:innen ambulant betreut werden. Daher liegt die Auswahl von sicherheitswirksamen Maßnahmen in der Verantwortung der jeweiligen Einrichtung. Durch fehlende zentrale Standards muss jede Einrichtung erhebliche Ressourcen aufwenden, um individuelle Lösungen zur Erhöhung der Patient:innensicherheit zu etablieren. Dies birgt die Gefahr, dass wichtige Aspekte der Patient:innensicherheit unterrepräsentiert bleiben und es somit zu Unter- oder Überdosierungen sowie unerkannten und unbehandelten Nebenwirkungen kommen kann.
Um diese Probleme zu lösen, hat diese aktuelle Studie das Ziel, einen Fragebogen zu entwickeln, der die Patient:innensicherheit in strahlentherapeutischen Einrichtungen messen kann. Dieser Fragebogen soll spezifische Patient:innensicherheitsindikatoren enthalten, die auf die Anforderungen der Strahlentherapie abgestimmt sind und die in der Praxis anwendbar sind. Mit diesem Werkzeug können strahlentherapeutische Einrichtungen ihre Patient:innensicherheit systematisch bewerten und gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Patient:innensicherheit zu erhöhen.
Das Projekt wird federführend von der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und dem Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner:innen durchgeführt.
Ein Thema, welches wahrgenommen wird – die Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO) der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. hat während des diesjährigen Jahreskongresses den ARO Studienpreis für das Projekt vergeben. Wir gratulieren den Preisträger:innen!
Weitere Informationen:
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
von links: Maximilian Grohmann und Dr. Andrea Baehr (beide Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie), Prof. Dr. Isabelle Scholl und Eva Christalle (beide Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie)
Foto: Dr. Andrea Baehr
Juli 2023
Bestes Segelwetter für die #activeoncokids auf der Alster
Die ActiveOncoKids durften wieder Segelluft schnuppern. Bei strahlendem Sonnenschein lud der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) die krebserkrankten Kinder und Jugendlichen zur Onkopiraten-Aktion auf der Außenalster ein
Sommer, Sonne, Sonnencreme: Das war das Motto des diesjährigen Besuches am 8. Juli der #activeoncokids beim NRV. Bei bestem Wetter bot das ruhige Gewässer mit leichten Wind den idealen Rahmen für eine unvergessliche Segelerfahrung.
Dabei stand Bewegung an frischer Luft für die ehemaligen krebserkrankten Kinder und Jugendlichen sowie deren Freunde und Geschwister an erster Stelle. Mit drei Booten der Bootsklasse Y70 und jeweils einem erfahrenen Segelprofi aus dem NRV ging es aufs Wasser. Dabei war nicht nur das spiegelnde Blau, sondern auch der Ausblick auf das Panorama der Stadt für alle Teilnehmer:innen herrlich.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es noch mal eine Runde aufs Wasser – diesmal mit Eltern und Begleitpersonen. Rund um ein schöner Tag für alle Beteiligen.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr noch sportlich weiter:
Am 10. September 2023 von 11 – 14 Uhr können Kinder und Jugendliche beim Therapeutischen Reiten auf dem Gärtnerhof am Stüffel e.V. in Hamburg das Reiten als sportliche Aktivität entdecken.
Um Anmeldung wird per E-Mail an
s.elmers@uke.de gebeten.
Die Arbeit von Sport-Wiss. Simon Elmers wird unterstützt von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Weitere Informationen:
Norddeutscher Regatta Verein
Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Kinderkrebszentrum am UKE
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Peter Kähler, NRV
Juni/Juli 2023
Erfolgreicher 1. Hamburger Patient:innenkongress Krebsmedizin 2023
Am 30.06./01.07. veranstaltete das UCCH den 1. Hamburger Patient:innenkongress Krebsmedizin 2023 in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein, den Krebsgesellschaften Hamburg und Schleswig-Holstein e.V. und der Kontakt- und Informationsstelle Hamburg (KISS). Darüber hinaus wurde der Preis „An Deiner Seite“ auf Initiative der BMS Stiftung Immunonkologie vergeben.
Unter dem Motto „Perspektiven“ lud das UCCH erstmals zu zwei Tagen Patient:innenkongress. Das Ziel war es, eine Austausch- und Informationsplattform zur Beteiligung von Patient:innen und ihrem Umfeld zu schaffen. Ob als Patient:in, Angehörige, Patient:invertreter:in, Ärzt:in, Pflegende oder Forschende - die Wahrnehmung der „Brille“ des Gegenübers erweitert den Horizont und trägt langfristig zur verbesserten Versorgung und Forschung in der Onkologie bei. Die verschiedenen Formen der Patient:innenbeteiligung sind auch zentrales Thema in der Nationalen Dekade gegen Krebs.
Ca. 120 Teilnehmende folgten der Einladung ins Erika-Haus des UKE. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, UKE Vorstand Joachim Prölß und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, eröffneten die Veranstaltung, schließlich ist Senatorin Fegebank gemeinsam mit Bildungsministerin Karin Prien (Schleswig-Holstein) auch Schirmherrin des Patientenkompetenzzentrums NORD und unterstützt gerne die Ausbildung von Patient:innen zu Botschafter:innen. Alexia Parsons, Referatsleitung der Nationalen Dekade gegen Krebs des BMBF, zeichnete die Sichtweise der Dekade nach und machte deutlich, wie wichtig die Beteiligung an der Krebsforschung und –therapie aus Patient:innensicht für die Zukunft ist. Markus Wartenberg von der Sarkom-Stiftung zeigte seinen Weg auf in der Beteiligung an Forschung und Wissenschaft.
Welche Basis hat die Patient:innenbeteiligung in der Forschung und Versorgung und welche Strukturen gibt es? Dies wurde in Vorträgen präsentiert und in der Podiumsdiskussion aufgegriffen. Die Teilnehmenden einigten sich auf folgende Leitsätze: Eine erfolgreiche Patient:innenbeteiligung braucht Barrierefreiheit, Respekt, Neugierde, Kommunikation und Ausbildung.
Am zweiten Tag konnten die Teilnehmenden sich über den aktuellen Stand der Forschung in der personalisierten Medizin, des Shared Decision Making und der chirurgischen Krebstherapie informieren.
Emotionaler Höhepunkt war die Verleihung des Preises „An Deiner Seite“ auf Initiative der BMS Stiftung Immunonkologie – die Laudatio trieb vielen Tränen in die Augen. Weitere Informationen zu den Preisträgern siehe unten.
Danach ging es zu Führungen ins Labor und in die Strahlentherapie – die Teilnehmenden konnten hier einen Blick ins Mikroskop werfen oder sich über die Technologie der Strahlentherapie aufklären lassen.
Parallel standen Expert:innen der Themenbereiche Onkologie/Hämatologie, Prostatakrebs, Komplementärmedizin, Brustkrebs, Gynäkolog. Krebs und Hauttumore für ein Speed Dating zur Verfügung – ein Angebot, welches von vielen für den Austausch unter 4 Augen genutzt wurde.
In den folgenden Workshops kamen die Teilnehmenden ins Gespräch zu den verschiedenen Ebenen der Patient:innenbeteiligung und konnten die 2 Tage gemeinsam Revue passieren lassen.
Eins stand fest – es soll auch im nächsten Jahr einen Patient:innenkongress geben!
Wer sich für die Ausbildung zum/r Patient:innenbotschafter:in interessiert, findet hier weitere Informationen:
Patientenkompetenzzentrum NORD
Grußwörter der Politiker:innen und der Krebsgesellschaften:
(Unter dem Reiter Grußwörter)
News zum Preis „An Deiner Seite“ auf Seiten der BMS Stiftung Immunonkologie:
Aktuelles "An Deiner Seite"
Juni 2023
Tumorrestzellen: Standardisierte Flüssigbiopsien sollen Krebstherapie verbessern
Internationales Forschungsprojekt unter wissenschaftlicher Koordination des UKE
Ein vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) koordiniertes internationales Konsortium will Referenzstandards zum Einsatz von Flüssigbiopsien in der Krebstherapie entwickeln. Validierte und standardisierte Verfahren zum Nachweis von Krebsspuren, die im Körper verbleiben, sollen auf das konkrete Krankheitsbild zugeschnittene Therapie-formen fördern und so den Erfolg der Krebstherapie erhöhen. Das Projekt „GUIDE.MRD“ erhält bei einer Laufzeit von fünf Jahren insgesamt rund 17,6 Millionen Euro an EU-Fördermitteln.
Die wissenschaftliche Leitung des Projekts „GUIDE.MRD“ – „GUIDing multi-modal thErapies against Minimal Residual Disease by liquid biopsies“ liegt bei Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE. Das Konsortium will belastbare Daten zum Einsatz von Flüssigbiopsien (Liquid Biopsy) zur Erkennung von minimalen onkologischen Resterkrankungen erheben. Die sogenannte Minimal Residual Disease (MRD) kann Ausgangspunkt für später auftretende Krebsmetastasen sein. In diesem Zusammenhang sollen Referenzstandards für einen Nachweis der im Blutkreislauf zirkulierenden Tumor-DNA (ctDNA) entwickelt und erfolgsversprechende Diagnostika in Studien zu Darmkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs klinisch validiert werden. Ziel von GUIDE.MRD ist es, auf dieser Grundlage ein Nachweisinstrument zur Verfügung zu stellen, das die Gefahr einer Metastasierung frühzeitig erkennen und durch anschließende gezielte multimodale Behandlungsoptionen verhindern kann.
„Ich gratuliere allen beteiligten Institutionen zu diesem großen Erfolg, der Hamburg als Gesundheits- und Krebsforschungsstandort stärken wird. Dieses zukunftsweisende Projekt wird in den nächsten fünf Jahren dazu beitragen, für viele Menschen Lösungen bei der Bewältigung von schweren Krankheiten zu finden. Ich freue mich sehr, dass das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bei dieser bahnbrechenden Initiative intensiv mit internationalen Partnern und Industrievertretern zusammenarbeitet. Mein großer Dank geht an Prof. Klaus Pantel, das UKE und alle Beteiligten!", sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Der standardisierte Einsatz von Flüssigbiopsien in der onkologischen MRD-Diagnostik kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Krebstherapien noch passgenauer auf das individuelle Krankheitsbild zuzuschneiden und Patient:innen so die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Mit der bedeutenden Förderung der EU für dieses wichtige Forschungsprojekt wird auch der herausragenden Expertise des UKE in der onkologischen Forschung Rechnung getragen. Allen Beteiligten gratuliere ich herzlich zu diesem Erfolg bei der Projektförderung“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
„Die Früherkennung von Metastasen ist eines der wichtigsten Ziele in der Krebsforschung, da Metastasen der Hauptgrund für die Aggressivität von Krebserkrankungen sind. Eine frühzeitigere Diagnose mithilfe eines Bluttests soll die Möglichkeit eines rechtzeitigen therapeutischen Eingriffs durch Liquid Biopsy eröffnen, die ein zentrales Forschungsthema im UCCH ist“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE.
Eine Herausforderung in der onkologischen Behandlung besteht darin, festzustellen, welche Patient:innen eine zusätzliche Behandlung wie zum Beispiel eine Chemo- oder Strahlentherapie benötigen, um noch vorhandene Krebszellen zu beseitigen. Diese Zellen haben bereits vor der Tumor-Operation gestreut und verbleiben daher nach der OP als MRD im Körper. Über radiologische Verfahren sind die Zellen nicht zu erfassen; sie geben allerdings kleine Fragmente der Tumor-DNA an den Blutkreislauf der Patient:innen ab. Diese Fragmente werden als zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) bezeichnet. Es gibt bereits Tests zum Nachweis von ctDNA in Blutproben, deren Nachweiskapazitäten bislang variieren. Durch intensive Zusammenarbeit mit Patient:innen sowie Industrie, Zulassungsbehörden und Kostenträgern will das GUIDE.MRD-Konsortium daher den Einsatz einer ctDNA-Diagnostik mit hoher Sensitivität und Spezifität in der klinischen MRD-Umgebung vorantreiben.
3,4 Millionen Euro für das UKE
Die Europäische Union fördert das Projekt, an dem 24 Partner aus 13 Ländern beteiligt sind, im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ im Bereich „ Innovative Health Initiative Joint Undertaking “ (IHI JU). Die Gesamtförderung der EU beläuft sich auf rund 17,6 Millionen Euro, von denen rund 2,3 Millionen Euro direkt an das UKE fließen. Die industriellen Partner steuern weitere 16,8 Millionen Euro bei, von denen die Aktivitäten im UKE mit zusätzlichen 1,1 Millionen Euro gefördert werden. Die Ziele von GUIDE.MRD stehen außerdem im Einklang mit dem Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung sowie dem „ Mission on Cancer – Implementation Plan “ der Europäischen Kommission.
Foto:
Juni 2023
2. UCCH Immuno-Oncology Symposiums 2023
Am 08. Juni 2023 fand zum zweiten Mal das Immun-Onkologie Symposium der Klinik für Neurochirurgie und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) auf dem Gelände des UKE statt.
Unter dem Schwerpunkt der Interdisziplinarität tauschten sich Expert:innen aus dem UKE und dem ZMNH über die Immunonkologie aus, indem sie immunologische Arbeitsgruppen mit onkologischen Arbeitsgruppen zusammenbrachten und gemeinsame Schnittpunkte im Kampf gegen Krebs diskutierten. Das Symposium bot den Forscher:innen eine Plattform, um neueste Erkenntnisse und Fortschritte in der Immunonkologie zu diskutieren und innovative Wege zur Bekämpfung von Krebserkrankungen zu erforschen.
Die Immunonkologie ist ein vielversprechender Bereich der modernen Krebsforschung, der darauf abzielt, das körpereigene Immunsystem zur Bekämpfung von Krebserkrankungen zu nutzen und damit innovative Therapiemöglichkeiten zu schaffen.
Weitere Informationen:
UCCH Immuno-Oncology Symposium
Foto: Britta Fritzsche
Juni 2023
#ActiveOncoKids im Millerntorstadium
Am 7. Juni 2023 waren die #ActiveOncoKids beim Hamburger Fußballverein FC St. Pauli bereits zum zweiten Mal zu Gast. Die Kinder des Kinderkrebszentrums des UCCH konnten sich bei Geschicklichkeits- und Beweglichkeitsübungen austoben und dabei ihre motorischen Fähigkeiten Rund um den Fußball stärken.
Klettern, Rudern, Reiten, Segelfliegen oder Kanu-Fahren – das Angebot des ActiveOncoKids Zentrum Nord ist breit gefächert. Mit großem Eifer tobten sich diesmal die Kids im Alter von 4 bis 13 Jahren auf dem „Amateurrasen“ des Zweitligisten aus. Nach einer ersten lockeren Trainingseinheit hatten die Teilnehmer:innen und ihre Familien die Möglichkeit einer exklusiven Führung durch das berühmte Millerntor-Stadion. Start war die Nord-Tribühne, dann folgte ein Highlight dem Anderen: Probesitzen auf der Auswechselbank, Blick in die Spielerkabinen, Spielertunnel, Ballsaal und zwischendrin viel Zeit für Fragen.
Nach einem kleinen Abschlussturnier konnten die Kids eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme mit nach Hause nehmen – Rund um eine gelungene Veranstaltung.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr noch sportlich weiter:
Am 7. Juli 2023 von 10 – 16:30 Uhr können Kinder und Jugendliche beim Norddeutschen Regatta Verein sich beim Segeln auf der Außenalster ausprobieren. Um Anmeldung wird per E-Mail an
s.elmers@uke.de gebeten.
Das Angebot wird unter anderem von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. ermöglicht.
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
Foto: Laura Lehmann
Mai 2023
Universitäres Brustzentrum des UCCH neu eröffnet – Räume erstrahlen im neuen Glanz
Das Universitäre Brustzentrum des UCCH lud am 24. Mai zur Eröffnung der renovierten Räumlichkeiten im Zentrum für Onkologie (O24). Neben der Besichtigung der neuen Räume stand das Netzwerken mit allen Partnern im Vordergrund.
Das Ziel ist erreicht: Nach mehrmonatiger Bauphase zeigt sich das Universitäre Brustzentrum des UCCH im Erdgeschoss des Zentrums für Onkologie in hellen und luftigen Räumen. Viel Platz für die Patient:innen und ihre Angehörige, um Beratungsgespräche, Therapie- und weitere Angebote des Brustzentrums-Teams nutzen zu können.
„Ich bin allen Patientinnen und ihren Angehörigen und natürlich unseren Mitarbeitenden sehr dankbar, mit welcher Geduld sie die Bauphase im laufenden Betrieb überstanden haben“, bedankt sich Prof. Barbara Schmalfeldt, Leiterin der Gynäkologie am UKE, „Es freut mich sehr, dass wir nun wieder alle Funktionen aus einer Hand präsentieren können.“
Im Rahmen der Wiedereröffnung stellten sich die Teammitglieder des Brustzentrums den Gästen vor, allen voran Dr. Lisa Steinhilper, neue Leiterin des Brustzentrums, sowie Prof. Volkmar Müller, stellv. Klinikdirektor und Leiter der Tagesklinik.
Auch die verschiedenen Kooperationspartner aus der plastischen Chirurgie, der Mammadiagnostik, der Radioonkologie, des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK) und den ergänzenden Angeboten des UCCH sprachen über ihre Arbeit.
Besonders freute es die Veranstalter, dass auch Franziska Holz von der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und Hayriye Oguz als Patient:innenvertreterin des BRCA-Netzwerks anwesend waren, unterstrich dies doch die stets gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren.
Prof. Katja Weisel, stellv. Direktorin des UCCH: „Bei der Behandlung unserer onkologischen Patient:innen steht neben der fachlichen Exzellenz vor allem die Empathie im Vordergrund und ich bin sicher, dass die Ausstrahlung der neuen Räume viel zur emotionalen Basis beitragen werden. Wir vom UCCH wünschen dem Team einen tollen Start in den neuen Alltag.“
Foto: Avin Hell
Mai 2023
Outdoorgym – neue Geräte auf dem UKE Gelände ermöglichen die Bewegung an frischer Luft
Outdoor-Fitness-Geräte sind beliebt in den Grün- und Parkanlagen hier im Norden. Dank einer Spende an das UCCH konnten drei Geräte nun auch auf dem UKE Gelände für Fitnessfreudige Patient:innen, Besucher:innen und Mitarbeitende eingeweiht werden. Das Ziel für die Onkologen des UCCH ist klar: Bewegung, Bewegung, Bewegung.
Frau Schäfer befindet sich in der Nachsorge nach ihrer Krebserkrankung und freut sich über das neue Bewegungsangebot: „Mir war es ein Anliegen, auch schon während meiner Therapie aktiv zu bleiben. Ich nehme an verschiedenen Fitnessangeboten teil und bewege mich viel an frischer Luft. Wenn ich solche Geräte sehe, baue ich diese immer sofort in mein Programm mit ein.“
Drei verschiedene Geräte stehen ab sofort auf der grünen Wiese neben dem Taxistand gegenüber dem Haupteingang zur freien Nutzung, sei es für die Beinmuskulatur, die Stärkung der Arm- und Nackenmuskulatur sowie den Gleichgewichtssinn.
„Es gibt mittlerweile viele Studien, die zeigen, dass sowohl unter Therapie als auch in der Nachsorge von Krebserkrankungen körperliche Aktivität viele positive Effekte hat“, sagt Dr. Wiebke Jensen, Sportwissenschaftlerin am UCCH, „Es kann dazu beitragen, dass man z. B. weniger Nebenwirkungen hat wie Müdigkeit oder Sensibilitätsstörungen in Händen und Füßen. Außerdem kann es die Patient:innen auch mental stärken, wenn sie sich an der frischen Luft bewegen – vom Booster fürs Immunsystem ganz zu schweigen.“
„Ich danke sehr für diese Zuwendung der Firma Playfit – so können unsere Patient:innen beim Besuch in den Ambulanzen oder Stationen ihre Aktivitäten ausweiten und in Bewegung kommen,“ sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, der die Geräte gleich selbst ausprobiert hat.
Margit Budde-Cramer und die Inklusions-Botschafterin Daniela Möller übergaben die Geräte an das Bewegungsteam des UCCH im Namen der Firma Playfit „Als Hersteller von Outdoor-Fitnessgeräten ist es unser oberstes Ziel, Menschen in Bewegung zu bringen. Durch unsere Teilnahme an Rudern gegen Krebs sind wir auf das Bewegungsprogramm des UCCH aufmerksam geworden und sind gleich zur Tat geschritten mit dieser Spendenaktion.“
Freuen sich über die neuen Geräte: Daniela Möller, Margit Budde-Cramer, Britta Schäfer, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Dr. Wiebke Jensen (von links)
Foto: Laura Lehmann
Mai 2023
Rudern gegen Krebs: Scheckübergabe für das Bewegungsprogramm des UCCH
Die Stiftung Leben mit Krebs hat kürzlich den Scheck aus den Erlösen der „Rudern gegen Krebs“-Benefizregatta 2022 an das Universitäre Cancer Center Hamburg übergeben. 16.000 EUR kommen dem Bewegungsprogramm des UCCH zum Wohl der Krebspatient:innen zugute.
Das Team der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ in Hamburg freut sich über das Ergebnis: Die Stiftung Leben mit Krebs, die bundesweit die Rudern gegen Krebs Regatten verantwortet, konnte kürzlich den Erlös der letzten Hamburger Regatta im Sommer 2022 an das UCCH überreichen.
„Über 60 Doppelvierer-Mannschaften haben sich im letzten Jahr für den guten Zweck beteiligt,“ sagt Volker Zaehle, der Vertreter der Stiftung Leben mit Krebs, „Es ist wirklich toll, zu sehen, wie viele Ruder:innen jedes Jahr wieder teilnehmen und somit auch für den guten Zweck spenden. Ich freue mich sehr, im Namen der Stiftung diesen Betrag dem UCCH für dessen Bewegungsprogramm übergeben zu können. Ich danke allen Sponsoren und Spendern, die dies ermöglicht haben.“
Rudern gegen Krebs hat Tradition in Hamburg – im letzten Jahr wurde die Regatta bereits zum 12. Mal ausgetragen. Unter der Schirmherrschaft unseres Innensenators Andy Grote treten Vertreter:innen der Stadt, der Kliniken und verschiedenster Hamburger Firmen und Vereine im freundschaftlichen Wettkampf gegeneinander an.
Zugute kommt der Spendenbeitrag dem Bewegungsprogramm mit den onkologischen Patient:innen im UCCH: „Bewegung und Sport ist aus der Therapie unserer Krebspatient:innen nicht wegzudenken – viele Studien beweisen die positive Auswirkung eines bewegungsreichen Lebens,“ sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Centers Hamburg am UKE, „Wenn ich sehe, dass sich auch Patient:innen an der Regatta beteiligen, geht mir immer das Herz auf - sehe ich doch daran, dass unser Bewegungsprogramm funktioniert. Ich bin froh und glücklich, hier mit unseren Partnern – allen voran der Stiftung Leben mit Krebs und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. – und allen Sponsoren ein so tragfähiges Netzwerk in der Stadt zu diesem Thema aufgebaut zu haben und bedanke mich allen für ihr Engagement.“
Der Austragungsort an der Alster bei der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. (Schöne Aussicht) ist ein Platz, der vielen Hamburger:innen und Besucher:innen gut bekannt ist: „Für uns als Verein ist es ein absolutes Highlight im Ruderjahr, wenn wir Gastgeber dieser Regatta sein können,“ führt RG HANSA Vorsitzender Sebastian Franke aus, „Neben der Ausbildung und Ausübung im Rudersport ist es uns ein besonderes Anliegen, mit allen Mitgliedern an diesem besonderen Tag engagiert zu sein. Über 60 Doppelvierer – gut 300 Ruder:innen – da ist vom Anfänger bis zum Profi alles dabei, ein wunderbarer Tag mit wirklich guter Stimmung.“
Rudern gegen Krebs wird auch in diesem Jahr stattfinden – am 03. September 2023 wird die Regatta auf der Außenalster ausgetragen. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich gerne bei uns unter uke.de/ruderngegenkrebs .
Bild: Avin Hell, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sebastian Franke, Volker Zaehle, Dr. Wiebke Jensen (v.l.n.r.)
Foto von Laura Lehmann
Mai 2023
Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises 2022 an Stefan Pfister
Am 12. Mai 2023 erhielt Prof. Dr. Stefan Pfister den Wilhelm-Warner-Preis 2022 der gleichnamigen Stiftung. Der Preis wurde von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und Vorstandsmitglied in der Wilhelm-Warner-Stiftung, im Fritz-Schumacher-Hörsaal am UKE übergeben.
Prof. Dr. Stefan Pfister ist Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Kinderonkologe am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und erhält die Auszeichnung für seine herausragenden Beiträge zur Erforschung molekulargenetischer Eigenschaften von kindlichen Hirntumoren. Seine Untersuchungen liefern bislang unentdeckte Erkenntnisse über genetische Veränderungen, die zur Entstehung von Hirntumorarten führen. Zudem konnten neue Informationen über erblichen Faktoren gewonnen werden. Seine Ergebnisse sind auch eine wesentliche Grundlage für neue personalisierte Studienkonzepte bei kindlichen Hirntumoren.
Prof Pfister hat zudem im Rahmen seiner Forschungsprojekte eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, insbesondere mit den Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Stefan Rutkowski von der Klinik für Pädiatrische Hämatologie & Onkologie und Prof. Dr. Ulrich Schüller vom Institut für Neuropathologie.
Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftler im Bereich der Krebsforschung ausgezeichnet. Die Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wilhelm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb, und wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die Krebsforschung durch die jährliche Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises an namhafte deutsche Wissenschaftler:innen zu fördern.
Wir gratulieren dem Preisträger herzlich und wünschen viel Erfolg für das weitere Forschungsvorhaben.
Link:
KiTZ Heidelberg
Foto: Diana von der Goltz, Prof. Dr. Dieter K. Hossfeld, Prof. Dr. Stefan Pfister, Carl-Jan von der Goltz,
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (v.l.n.r.)
Aufgenommen: Laura Lehmann
Mai 2022
13. „International Symposium on Minimal Residual Cancer“ – ein voller Erfolg in Hamburg
Anfang Mai tauschten sich Mediziner:innen und Forschende in Hamburg zu den neusten Erkenntnissen der Onkologie, Immunologie und Liquid Biopsy aus. Der Einladung von Prof. Klaus Pantel vom Institut für Tumorbiologie im UCCH und Prof. Catherine Alix-Panabieres vom Laboratoire Cellules Circulantes Rares Humaines (LCCRH), Universität von Montpellier, folgten 420 Delegierte aus 26 Ländern.
Die ISMRC-Treffen wurden 1996 ins Leben gerufen, um sich besonders auf die Forschung und klinische Anwendungen von Liquid Biopsy ("Flüssigbiopsie") bei Krebspatient:innen zu fokussieren. Nach einer durch COVID-19 bedingten Pause kehrte das Symposium an seinen Ursprungsort Deutschland zurück und fand als Präsenzveranstaltung vom 2. bis 4. Mai 2023 statt.
Die international hochkarätig besetzte Tagung bot eine großartige Gelegenheit, drei Tage lang zusammenzukommen und sich über die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Onkologie, Immunologie und Liquid Biopsy auszutauschen. Der Kongress umfasste Vorträge über zirkulierende Nukleinsäuren (DNA, miRNA), zirkulierende Tumorzellen (CTCs), Exosomen und andere Flüssigbiopsie-Analysen mit dem Schwerpunkt auf klinische und translationale Studien und einem Schwerpunkt auf der Immuntherapie.
Das Symposium 2023 in Hamburg wurde unterstützt von der European Liquid Biopsy Society (ELBS), einem großen Konsortium von Institutionen aus dem akademischen Bereich und der Industrie mit der Vision, Flüssigbiopsie-Assays in die klinische Praxis zu bringen.
Die Plenarvorträge wurden von führenden internationalen Expert:innen auf dem Gebiet der Flüssigbiopsie, Krebsimmunologie, Metastasenforschung und Immuntherapie, darunter der Nobelpreisträgerin Tasuko Honjo aus Kyoto, Japan, gehalten.
Der ISMRC unterstützt auch junge Forschende – herausragende Präsentationen wurden mit dem "Young investigator Award" ausgezeichnet.
Mitglieder des UCCH waren in allen Sitzungen vertreten – der Austausch führte sich über die 3 Tage rege fort.
Weitere Informationen zur ELBS:
European Liquid Biopsy Society Network
Foto: Prof. Dr. Klaus Pantel, Prof. Dr. Catherine Alix-Pannabieres, Prof. Dr. Katja Weisel und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (von rechts)
Aufgenommen: Avin Hell
April 2023
Neue Kooperationspartner im UCCH-Netzwerk
Das Kompetenznetzwerk des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) wächst weiter.
Wir begrüßen zwei neue Kooperationspartner: Die Facharztpraxen Onkologische Tagesklinik im Heidekreis – Praxis für innere Medizin Hämatologie Onkologie und das Kinderwunschzentrum Altonaer Strasse im Gynaekologicum Hamburg (Medizinisches Versorgungszentrum GbR) stehen ab sofort mit unserem onkologischen Spitzenzentrum im gegenseitigen Austausch.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit zur optimalen Versorgung unserer Patient:innen.
Link:
Kinderwunschzentrum Altonaer Strasse Hamburg - Gynaekologicum
April 2023
#GemeinsamstarkgegenKrebs – UCCH Läuferinnen geben alles
Am vergangenen Sonntag, den 23.04.2023, nahmen mehrere UCCH Kolleg:innen erfolgreich am 37. Hamburg-Marathon teil.
Die Läufer:innen absolvierten die 42,195 Kilometer lange Strecke im Team als Staffel mit Begeisterung und Teamspirit. Die Hansestadt gab dabei bei sonnigem Wetter und mit zahlreichen begeisterten Zuschauern eine hervorragende Kulisse.
Wir gratulieren den Läufer:innen und freuen uns über die erfolgreiche Teilnahme.
Foto: Inga Melzer
April 2023
4. Cancer Careers Day : How to communicate your science
Am 21. April 2023 widmete sich der 4. Cancer Careers Day als gemeinsame Online-Veranstaltung des Mildred Scheel Nachwuchszentrums (MSNZ), des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und des Universitäres Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) sich der Frage, wie gute Wissenschaftskommunikation umgesetzt werden kann.
Wissenschaftskommunikation findet nahezu überall statt: Zwischen Projektpartner:innen in einer interdisziplinären Zusammenarbeit, im Austausch zwischen Ärzt:innen und Patient:innen oder im privaten Bereich in Erzählungen über die Arbeit. Überall wird Wissen kommuniziert und muss so verständlich sein, dass die verschiedensten Adressaten meist ohne Vorwissen ein hoch komplexes Thema verstehen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Nachwuchswissenschaftler:innen lernen, wie sie ihre Forschungsergebnisse auf verständliche und ansprechende Weise kommunizieren können.
Der Einführungsvortrag von Jens Foell, Redakteur bei maithink Media und Trainer bei NaWik, beleuchtete die Kommunikationskanäle in der Wissenschaftskommunikation bei Social Media und erläuterte, worauf man bei der Kommunikation von Wissenschaftsthemen achten sollte. Avin Hell, Referent:in für Kommunikation und Patient:innenbeteiligung am UCCH, stellte die Rahmenbedingungen und Formate für die Kommunikation von Wissenschaftsthemen vor.
Als weiteres Highlight der Veranstaltung wurden auch aktiv kommunizierende Wissenschaftler in einer Panel-Diskussion interviewt, darunter Marisa Kurz, Ärztin am LMU Klinikum Großhadern und freie Redakteurin bei Spektrum.de und Spektrum Gesundheit, sowie Lorenz Adlung, Nachwuchsgruppenleiter am UKE und Podcast Co-Moderator bei bugtales.fm. Beide berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen aus dem Alltag als Kommunikator:innen.
Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung erhielten somit wertvolle Einblicke in die verschiedenen Aspekte und Herangehensweisen der Wissenschaftskommunikation, um ihre eigenen Forschungsergebnisse bestmöglich an verschiedene Zielgruppen zu kommunizieren.
Die Veranstaltungsreihe „Cancer Careers Day“ gibt einen Überblick über Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der "klassischen" akademischen Welt und findet zweimal pro Kalenderjahr statt. In Diskussionen und Interviews mit Experten aus den verschiedensten Bereichen, von klassischen (aber auch unkonventionellen) "Universitätsjobs" über die Pharmaindustrie bis hin zu Kommunikation, Recht, PR und anderen, erhalten die Teilnehmer:innen einen Einblick, wie all diese Berufe tatsächlich aussehen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.
Link:
Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg - MSNZ Hamburg
Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik)
Foto: Pexels
April 2023
Nichtrauchen ist cool – UKE Präventionsveranstaltung für Schüler:innen wieder in Präsenz gestartet
Am 13.4. war es wieder soweit – 150 Schüler:innen der 6. Klassen von 3 verschiedenen Schulen aus dem Hamburger Umfeld kamen, um sich in der Rauchprävention schulen zu lassen. Die Initiative Nichtrauchen ist cool wird gemeinsam vom Universitären Cancer Center Hamburg und dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters durchgeführt. Aufgrund der aktuellen alarmierenden Zahlen zu rauchenden Kindern und Jugendlichen kommt der Neustart der Reihe nach der Corona-Pause genau zum richtigen Zeitpunkt.
Auf die Frage hin, ob sie heute etwas neues gelernt hätten, nickten viele Schüler:innen zustimmend: „Mein Vater raucht, ich werde heute zu Hause erzählen, dass er damit aufhören muss“, so eine Schülerin. Nichtrauchen ist schließlich cool, dies lernten die 150 Schüler:innen, die sich im Hörsaal W30 auf Einladung des UCCH und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters gemeinsam mit ihren Lehrer:innen eingefunden hatten.
Im Laufe der Nichtrauchen ist cool-Geschichte haben bereits über 100.000 Hamburger Schüler:innen an dem Aufklärungs- und Präventionsprogramm teilgenommen. Die Zahlen bestätigten bisher den Erfolg - viele Kinder und Jugendliche nahmen Abstand vom Rauchen.
Doch seit kurzem dreht sich der Trend um – die Anzahl der rauchenden Kinder und Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren hat sich lt. einer
neuen Studie der DEBRA
von 8,7% in 2021 auf 15,9% in 2022 nahezu verdoppelt. Hinzu kommen neben dem Griff zur Zigarette und dem Shisha-Rauchen auch die neuartigen E-Zigaretten, die vielfach unter Mißachtung des Jugendschutzgesetzes an Tankstellen und Kiosken verkauft werden und als mögliche Einstiegsdroge gelten.
Die Ärzt:innen des UKE erklärten in der Veranstaltung kindgerecht die Suchtgefahren des Rauchens und nahmen sich viel Zeit für die Fragen der Kinder. Dabei beschönigten sie nichts und wiesen auf die potentiellen Folgen, wie z.B. Krebserkrankungen oder schwere Lungenschäden, hin. Dass z.B. eine gerauchte Shisha das Äquivalent von 100 gerauchten Zigaretten darstellt, erzeugte ein erstauntes Raunen unter den Kindern. In einem Film erlebten die Kinder hautnah die Untersuchungen und Interviews mit den Patient:innen.
Herr Rohwerder, begleitender Lehrer vom Gymnasium Süderelbe, sagt zu Nichtrauchen ist cool: „Ich als Lehrer sehe in dieser Veranstaltung einen hohen Effekt. Wir gehen mitten ins Geschehen, direkt ins Klinikum hinein. Dass hier Ärzte das Thema vermitteln, gibt der Rauchprävention eine sehr professionelle und damit besonders glaubwürdige Perspektive. Auch finde ich es gut, dass hier schon Schüler:innen der 6. Klassen eingeladen sind, das bringt in unseren Augen viel, so früh zu starten.“
Nichtrauchen ist cool geht wieder in Serie – ab sofort wird die Präventionsveranstaltung bis zum Sommer alle 2 Wochen angeboten. Interessierte Lehrer:innen können ihre Fragen an Andrea Lentfer im Sekretariat des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters richten unter alentfer@uke.de
Weitere Informationen zu:
Nichtrauchen ist cool
Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Fotos: Anne Marie Asemissen und Avin Hell
von links: Vertreten das vortragende Ärzt:innen-Team: Dr. Anne Marie Asemissen, Dr. Sören Galow, Maximilian Kirchner, Martin Ansgar Horn (alle II. Med. Klinik)
März 2023
Innovationen in der Viszeralonkologie – erste Netzwerkveranstaltung im UCCH
Am 29.03.2023 kamen ärztliche Vertreter:innen der verschiedenen Disziplinen rund um die Viszeralonkologie zusammen, um sich über die neuesten Diagnostik- und Therapie-Entwicklungen auszutauschen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit den UCCH Netzwerkpartnern ausgeführt.
Das Symposium war interdisziplinär ausgerichtet mit dem Ziel, den Teilnehmer:innen einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Viszeralonkologie zu geben. Dazu gehörten innovative diagnostische Verfahren wie die Liquid Biopsy, aber auch neue Therapieoptionen wie die Immunonkologie und die personalisierte Medizin.
Im ersten Teil des Symposiums lag der Schwerpunkt auf der Viszeralchirurgie im Wandel hin zu neusten Operationstechniken. Prof. Dr. med. Thilo Hackert, neuer Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), nutzte die Gelegenheit sich vorzustellen und die Möglichkeiten und Grenzen in der Chirurgie des Pankreaskarzinoms zu erläutern. Außerdem sprach er über den Stellenwert robotisch gestützter Chirurgie mittels Operationsroboters.
Der zweite Teil der Veranstaltung fokussierte sich auf die Präzisionsmedizin in der Strahlen- und Systemtherapie von Gastrointestinalen Tumoren. Zudem wurden neuste Ansätze in der personalisierten Medizin vorgestellt, bei der das Tumorprofil einzelner Patient:innen analysiert wird, um eine individuell zugeschnittene Therapie zu entwickeln. Insgesamt war die Fortbildungsveranstaltung ein großer Erfolg, die in den nächsten Jahren in Serie gehen soll. Die Teilnehmer:innen konnten Einblicke in die neuesten Entwicklungen in der Viszeralonkologie gewinnen und diesemit den fachlichen Kolleg:innen diskutieren.
Foto: Avin Hell
März 2023
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin - neue AG Angehörige gegründet
Um sich gezielter den Bedürfnissen von Angehörigen in der Palliativversorgung widmen zu können, hat die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin eine eigene AG "Angehörige" am 7. März gegründet. Eine der Sprecherinnen ist Prof. Dr. Karin Oechsle, Leiterin der Palliativmedizin am UKE.
Die DGP dazu: "Das Thema der Angehörigenbegleitung und -mitbetreuung im Rahmen der Palliativversorgung ist ein multiprofessionell zu betrachtendes Thema, bei dem es sowohl im Bereich der Versorgung, aber vor allem auch im Bereich der Forschung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung verschiedener Berufsgruppen noch sehr großen Handlungsbedarf gibt. Angehörige gehören wie die erkrankten Menschen selbst in den Fokus der Palliativversorgung, da sie diverse unerfüllte Unterstützungsbedürfnisse, eine eingeschränkte Lebensqualität, eine deutliche psychosoziale Belastung sowie zahlreiche psychische Morbiditäten aufweisen."
Neben Prof. Dr. Karin Oechsle sind weitere Sprecherinnen: Prof. Dr. rer. medic. Stephanie Stiel von der Medizinisches Hochschule Hannover sowie Denise Kirsch vom Palliativnetz Hamburg-West e.V.
Weitere Informationen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
Februar 2023
Internationaler Kinderkrebstag: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“
Fragen an… Prof. Dr. Stefan Rutkowski
Mehr als 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Krebs – unter ihnen etwa 2.200 Kinder und Jugendliche. Wenn ein Kind die Diagnose Krebs erhält, sitzt der Schock tief. Die gute Nachricht ist, dass sich die Heilungschancen krebskranker Kinder dank der Fortschritte in Forschung und Therapie in den letzten Jahren enorm verbessert haben. Anlässlich des Internationalen Kinderkrebstags am 15. Februar spricht Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Leiter des Kinderonkologischen Zentrums des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), über aktuelle Entwicklungen in der Krebsmedizin und -therapie.
Welche Krebsarten kommen besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen vor?
Prof. Dr. Stefan Rutkowski: Die Diagnose Krebs ist immer ein Schock, besonders wenn sie Kinder trifft. In der Altersgruppe bis 15 Jahren sehen wir besonders häufig Leukämien, also Blutkrebs, mit einem Anteil von über 30 Prozent. Tumorerkrankungen im Gehirn und im Rückenmark sind an zweiter Stelle mit rund 24 Prozent, gefolgt von Erkrankungen des lymphatischen Gewebes mit 14 Prozent (Lymphknotenkrebs). In dieser Altersgruppe sind die Tumorerkrankungen besonders aggressiv, da sich die Krebszellen schnell vermehren.
Warum ist das so?
Prof. Rutkowski: Kinder sind noch in der Entwicklung, sie wachsen. Wachstum bedeutet immer Zellteilung. Krebs kommt bei Kindern besonders häufig dort vor, wo sich Zellen vermehrt teilen und wachsen, so zum Beispiel in den Lymphknoten. In der Pubertät wird Knochenkrebs als häufigste Krebsart bei Jugendlichen diagnostiziert, da diese in dieser Phase besonders schnell wachsen. Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen. Die Krebserkrankung, die Therapie und der Krankheitsverlauf unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen bei Erwachsenen.
Wie macht sich Krebs bei Kindern bemerkbar?
Prof. Rutkowski: Symptome, die auf eine Krebserkrankung beim Kind hinweisen können, sind unter anderem anhaltender Schmerz und Fieber, Kopfweh, Erbrechen, eine ungewöhnliche Wölbung des Bauches. Auch unerklärliche Blutungen oder Nachtschweiß sowie ein Schimmer in den Augen können Anzeichen sein. Machen sich derartige, auch unspezifische Symptome verstärkt bemerkbar, sollten Eltern aktiv werden und diese ärztlich abklären lassen.
Ist Krebs in Kinderjahren besser heilbar?
Prof. Rutkowski: Heutzutage sind dank der Fortschritte in Forschung und Therapie mehr als 80 Prozent der Krebserkrankungen, die bei Kindern und Jugendlichen festgestellt werden, heilbar. Das sind sehr erfreuliche Nachrichten! Dennoch bleibt die Diagnose Krebs bei Kindern ein Einschnitt in das Leben, das mit enormen organisatorischen und emotionalen Herausforderungen verbunden ist.
Welche Behandlungen gibt es?
Prof. Rutkowski: Welche Therapieoptionen infrage kommen, hängt von vielen Faktoren ab, in erster Linie von der Art der Krebserkrankung, dem Krankheitsverlauf, der Ausdehnung, Tumorbiologie und weiteren individuellen Faktoren, wie dem Alter der Patient:innen. Im Allgemeinen stehen die operative Therapie, die Strahlen- und die Chemotherapie zur Verfügung, aber auch neue, sogenannte zielgerichtete Therapieformen werden zunehmend eingesetzt. Auch wenn die Heilungschancen bei einem Großteil der Patient:innen sehr gut sind, muss die Versorgung der schwerkranken Kinder und Jugendlichen sichergestellt werden, und der Forschungsbedarf ist weiterhin sehr hoch.
Foto: UKE
Februar 2023
UCCH beteiligt sich an
Jugend forscht - Jury
„Mach Ideen groß“ – unter diesem Motto stellten Schüler:innen beim Regionalwettbewerb Jugend forscht am UKE ihre wissenschaftlichen Projekte vor. Das UCCH beteiligte sich dabei mit mehreren Mitgliedern an der Jury – alles zur Förderung des Nachwuchses.
Ca. 120 Schüler:innen stellten 52 Projekte in 7 Fachgebieten beim Regionalwettbewerb am UKE vor. Zuvor war eine intensive Auseinandersetzung mit ihren wissenschaftlichen Forschungsfragen und Versuchen an den Schulen vorangegangen. Die Jugend forscht-Jury, die sich u.a. aus UKE-Mitarbeiter:innen und Lehrer:innen zusammensetzt, beurteilte vorab die schriftlichen Projekte. Am Valentinstag, am 14. Februar, war es dann soweit: Die Projekte wurden den jeweiligen Jury-Mitgliedern live am UKE präsentiert.
Für das UCCH Ehrensache, hier als Jury-Mitglieder sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs einzusetzen:
Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, stellv. Direktorin des UCCH, Dr. Catarina Schlüter, Leiterin des Klinischen Krebsregisters, Dr. Britta Fritzsche, Koordinatorin der UCCH Biobanken, und Avin Hell, Referentin für (Wissenschafts)kommunikation, beteiligten sich mit Freude an der Jury.
Foto: Avin Hell
Februar 2023
Dr. Martini-Preis 2023: MSNZ-Forschende unter den Erstplatzierten
Am 13. Februar wurde der älteste Medizinpreis Deutschlands durch Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, und Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE, an fünf Forschende des UKE verliehen. Zwei Forschende des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums waren dabei unter den Erstplatzierten.
Der erste Preis wurde gleich zweimal vergeben: Er geht zum einen an Dr. Anastasios Giannou aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie Dr. Jan Kempski, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, für ihren Nachweis, dass das menschliche Immunsystem ein Treiber bei der Metastasierung einer Krebserkrankung ist. (Zum anderen wurde der erste Preis an Dr. Anne Mühlig und ihre Doktorandin Johanna Steingröver aus der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin für ihre Forschungen zu einem neuen Verständnis und Behandlungsoptionen von schweren kindlichen Nierenerkrankungen vergeben.)
Den zweiten Preis erhielt Dr. Michael Bockmayr, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, für seine innovativen Untersuchungen zur Risikoeinschätzung von Rückenmarkstumoren durch molekularbiologische und bioinformatische Verfahren.
Die onkologischen Forschungsthemen von Dr. Kempski und Dr. Bockmayr sind dabei durch die Förderung des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums des UCCH entscheidend voran gebracht worden.
„Seit 140 Jahren verleihen wir hier am Wissenschaftsstandort Hamburg den Dr. Erich Martini-Preis – das ist wirklich bemerkenswert. Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr fünf herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen des UKE auszeichnen. Wenn wir die Zukunft der Medizin mitgestalten wollen, müssen wir unseren medizinischen Nachwuchs gezielt fördern. In diesem Jahr sind es Arbeiten im Bereich der schweren kindlichen Nierenerkrankungen sowie in der Krebsforschung, die die jungen Wissenschaftler:innen vorangetrieben haben. Dank der Spitzenforschung am UKE lernen wir jeden Tag mehr über Krankheiten und mögliche Therapien, die unser aller Leben nachhaltig verbessern. Ich gratuliere allen Preisträger:innen herzlich zu dieser bedeutenden Auszeichnung!“, sagt Katharina Fegebank, Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg.
„Sie alle haben mit Ihrem exzellenten Forschungsgeist und Ihrem Engagement dazu beigetragen, neue Lösungsansätze für hochkomplexe medizinische Fragestellungen zu liefern. Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich im Namen der Stiftung. Gleichzeitig danke ich der Spenderin Eva-Maria Greve für die großzügige Unterstützung“, sagt Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr. Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Foto: UKE, Axel Kirchhof, Text: Anja Brandt, Avin Hell
Februar 2023
EU-Förderung soll Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ermöglichen
9,8 Millionen Euro für internationales Forschungsprojekt unter Leitung des UKE - Großer Erfolg für die Krebsforschung im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Ein Projekt zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs unter Leitung des UKE wird mit 9,8 Millionen Euro von der EU gefördert
Das Forschungskonsortium mit Partnern aus acht Ländern hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren einen Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln. Auf deutscher Seite gehören neben dem Universitären Cancer Center im UKE das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und das Universitätsklinikum Heidelberg zu dem Konsortium.
In dem von der EU bis 2027 geförderten Projekt PANCAID („PANcreatic CAncer Initial Detection via Liquid Biopsy“) wollen die beteiligten Wissenschaftler:innen Blutproben von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie von gesunden Personen und solchen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko sammeln. Mit Hilfe von Computeranalysen und Künstlicher Intelligenz sollen die wesentlichen zellulären Marker identifiziert werden, die für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verantwortlich sind. „Am Ende des Prozesses wollen wir das Design für eine klinische Studie entwickelt haben, in der der neue Bluttest zeitgleich in vielen europäischen Behandlungszentren auf seine Wirksamkeit überprüft wird“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie und Leiter des internationalen Forschungskonsortiums.
„Wir freuen uns sehr über die herausragende Förderung durch die EU für dieses wichtige Projekt der Krebsmedizin. Es gehört zu den lediglich fünf geförderten Projekten von 78 bei der EU im Programm ‚Mission Cancer‘ eingereichten Anträgen. Glückwunsch an das Team um Prof. Pantel, das die Krebsforschung am Universitären Cancer Center Hamburg im UKE mit diesem Projekt einen großen Schritt nach vorn bringen wird“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
Bluttest könnte Behandlungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs verbessern
Krebs an der Bauspeicheldrüse (Pankreas) verursacht in aller Regel erst dann Beschwerden wie Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauch- oder Rückenbereich, Appetitlosigkeit oder Übelkeit, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. „Die meisten Patient:innen sterben innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Deshalb besteht hier großer Handlungsbedarf“, erläutert Prof. Pantel. „Wenn es uns gelingt, in den kommenden Jahren einen aussagekräftigen Bluttest zu entwickeln, könnte dieser eine frühere Diagnosestellung ermöglichen und damit auch eine erfolgversprechendere Behandlung.“ An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken in Deutschland etwa 19.000 Menschen jährlich. Rauchen, starkes Übergewicht oder hoher Alkoholkonsum erhöhen das Krankheitsrisiko ebenso wie Typ-2-Diabetes, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder eine familiäre Häufung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Auftaktveranstaltung vom 13. bis 15. Februar in Hamburg
Die EU fördert das Projekt, an dem 18 Partner aus acht Ländern (Deutschland, Schweden, Spanien, Österreich, Belgien, Frankreich, England und Israel) beteiligt sind, im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ im Bereich „Mission Cancer“. Die Gesamtförderung beläuft sich auf 9,8 Millionen Euro, von denen 1,8 Millionen Euro direkt ans UKE fließen. Das Projekt ist am 1. Januar 2023 gestartet, mit dem ersten Treffen aller beteiligten Wissenschaftler:innen vom 13. bis 15. Februar in Hamburg erfolgt nun der gemeinsame Start.
Weitere Infos:
pancaid-interim ( pancaid-project.eu )
Foto: UKE
Februar 2023
Die ersten Patient:innen-
botschafter:innen sind ausgebildet
Die beiden Universitären Cancer Center Hamburg und Schleswig-Holstein an den Universitätskliniken UKE und UKSH haben im August 2022 das Patientenkompetenzzentrum Nord gegründet. Nach 6 Monaten sind nun die ersten Patient:innenbotschafter:innen ausgebildet.
Gleich 13 Patient:innenbotschafter:innen halten glücklich ihre Urkunde in den Händen - sie haben die Ausbildung am Patientenkompetenzzentrum Nord nach 6 Monaten erfolgreich absolviert.
Das Patientenkompetenzzentrum Nord wurde von den beiden Cancer Centern in Hamburg und Schleswig-Holstein an den Universitätskliniken UKE und UKSH im August mit dem Ziel gegründet, Betroffene einer Krebserkrankung für die aktive Beteiligung und kompetenten Mitarbeit bei Forschungsfragen, Vernetzung und strategischer Ausrichtung auszubilden. Die neuen Patient:innenbotschafter:innen bringen die wichtige Perspektive ihrer eigenen Erfahrungen in den zukünftigen Dialog mit Mediziner:innen, Forschenden und der Gesundheitspolitik ein.
Das Konzept des Patientenkompetenzzentrums Nord folgt den Forderungen der Nationalen Dekade gegen Krebs und wird zudem auch von der Landespolitik der beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützt.
Die Patient:innenbotschafter:innen werden in den nächsten Wochen ihre Arbeit bei Forschungsthemen, Gremienarbeit und Projekten aufnehmen und im folgenden Link über ihre Arbeit berichten.
Wer Interesse hat: In der 2. Jahreshälfte startet der nächste Ausbildungsgang. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an Avin Hell unter a.hell@uke.de .
Weitere Informationen über das Patientenkompetenzzentrum Nord
Foto: Laura Lehmann
Februar 2023
Weltkrebstag: Innovative Therapien im Kampf gegen den Krebs
Fragen an… Prof. Dr. Carsten Bokemeyer
Krebs – damit ist wohl jede:r von uns schon einmal in Kontakt gekommen: Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 500.000 Menschen diese Diagnose. Obwohl sich die Krebsmedizin in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat, ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar spricht Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Zentrums für Onkologie und Hämatologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH), über aktuelle Entwicklungen in der Krebsmedizin und -therapie.
Was genau ist Krebs und wo kann er auftreten?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Krebs ist zunächst erstmal eine schlimme Diagnose für die Betroffenen. Medizinisch gesehen handelt es sich bei Krebs um eine Vielzahl an unterschiedlichen Erkrankungsformen mit ganz unterschiedlichem Organursprung. Gemein haben sie aber alle eines: die bösartige Entwicklung der Körperzellen. Während gesunde Körperzellen kontrolliert wachsen und eine spezifische Aufgabe erfüllen, wachsen Krebszellen unkontrolliert und haben eine zerstörende Wirkung. Krebs kann im gesamten Körper auftreten und alle Organe betreffen.
Was ist die häufigste Krebserkrankung?
Prof. Bokemeyer: Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist Prostatakrebs, bei Frauen Brustkrebs, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs bei beiden Geschlechtern. Die Heilungschancen hängen oftmals vom Zeitpunkt der Diagnose und einer qualifizierten Therapie ab. Auch wenn noch nicht bis ins kleinste Detail geklärt ist, wie Krebs entsteht, wissen wir, dass es einige Risikofaktoren gibt, zum Beispiel Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel und virale Einflüsse. Ungefähr 40 Prozent der Tumorerkrankungen sind auf Lebensstil und entsprechende äußere Einflüsse zurückzuführen. Daher empfiehlt es sich, Risikofaktoren zu vermeiden und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
Was sind die größten Errungenschaften in der Krebsmedizin?
Prof. Bokemeyer: In den letzten Jahren gab es erhebliche Fortschritte in der Krebsbehandlung, vor allem aber zwei große Entwicklungen. Zum einen die Immuntherapie, bei der das körpereigene Immunsystem darauf trainiert wird, die Krebszellen zu bekämpfen. Zum anderen die zielgerichtete, personalisierte Krebstherapie. Hier wird eine Analyse der DNA der Krebszellen vorgenommen, um darauf basierend eine genau passende Medikation geben zu können und so die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Wie wird die Krebsmedizin der Zukunft aussehen?
Prof. Bokemeyer: Wir wissen, dass nicht jeder Mensch gleich auf eine Therapie anspricht, jede Person hat ihre ganz eigene Krankheitsgeschichte und spezifische Voraussetzungen. Genau hier setzt die Krebsmedizin der Zukunft an, denn sie wird immer individueller und genauer auf die Tumorerkrankung der einzelnen Patient:innen zugeschnitten. Das macht sie nicht nur viel wirksamer, sondern auch nebenwirkungsärmer und besser verträglich, um letzten Endes die Heilungschancen mit möglichst geringen Neben- und Langzeitfolgen zu erhöhen.
Welche Rolle spielt das Einbinden der Patient:innen?
Prof. Bokemeyer: Damit die Krebsmedizin noch besser werden kann, ist es extrem sinnvoll, die Perspektive der Patient:innen in die Forschung, die Behandlung und die Therapie miteinzubinden. Am UKE bilden wir daher Patientenbotschafter:innen aus: Ehemalige Krebs-Patient:innen werden in medizinischen Fragestellungen und Abläufen geschult, damit sie die Perspektive der Betroffenen einbringen können. Schließlich wissen Betroffene selbst am besten, wie die Therapie und Behandlung noch patient:innenorientierter gestaltet werden kann.
Foto: UKE
Januar 2023
Social Media Week anlässlich des Weltkrebstags am 04. Februar 2023
Das Motto des diesjährigen Weltkrebstags lautet „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Wir am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) möchten mit einer Aktionswoche auf dem UKE-Instagram-Kanal (uke_hamburg) vom 30.01.-04.02. auf das Thema Krebs und die zahlreichen Facetten der Erkrankung aufmerksam machen.
Jeder von uns ist schon einmal direkt oder indirekt mit dem Thema Krebs in Kontakt gekommen und jährlich erkranken etwa 510.000 Menschen neu, Tendenz steigend. Aber auch die Chancen, von einer Krebsdiagnose geheilt zu werden oder trotz Krebs eine hohe Lebensqualität zu haben, wächst durch innovative Forschung stetig weiter.
Mit unserer Krebsaktionswoche auf Instagram möchten wir auf die Diagnose Krebs aufmerksam machen und die zahlreichen Facetten der Erkrankung beleuchten.
Es erwartet Sie ein Mix aus allgemeinen Fakten, den neusten Forschungserkenntnissen der CAR-T-Zell Therapie bei flüssigen und soliden Tumoren, Prävention, Patient:innenbeteiligung, Pflege und Versorgung sowie Komplimentärmedizin.
Wir freuen uns auf Ihren digitalen Besuch auf dem UKE-Instagram-Kanal (uke_hamburg)!
Instagram Kanal des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (uke_hamburg)
Zum Beitrag der deutschen Krebshilfe anlässlich des Weltkrebstags
Foto:© Chinnapong - Fotolia.com
Dezember 2022
Hubertus Wald Promotionsförderungen und –stipendien 2023
Am 21. Dezember 2022 wurden im feierlichen Rahmen die Promotionsförderungen und die Promotionsstipendien der Hubertus Wald Stiftung für das Jahr 2023 an vier Nachwuchswissenschaftler:innen in den Themenbereichen Tumorbiologie, Krebsforschung und -therapie verliehen.
Die Hubertus Wald Stiftung unterstützt mit den verschiedenen Förderformen die Promotionsvorhaben von jungen Nachwuchwissenschaftler:innen. Die Stipendien sollen es den jeweiligen Promovenden ermöglichen, sich für mindestens ein Jahr vorrangig mit den Inhalten ihrer Promotionsarbeit zu beschäftigen. Gefördert werden sowohl experimentelle Ansätze wie auch klinische Untersuchungen im Rahmen von klinischen Studien oder Datenauswertungen.
Folgende Preise wurden verliehen:
Hubertus-Wald Promotionsförderung 2023
- Jeannine Bollmann
- Malte Friedrich
Hubertus-Wald Promotionsstipendium 2023
- Shari Schneider
- Yagana Wahid
Wir gratulieren den Preisträger:innen und wünschen viel Erfolg für das anstehende Promotionsvorhaben.
Foto: Avin Hell
November 2022
Drei Jahre Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Seit 2019 besteht das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum (MSNZ) in Hamburg – Zeit ein Resumée zu ziehen. Dafür trafen sich am 22. November 2022 Vorstand, Beiratsmitglieder, die MSNZ Fellows und Interessierte zu einem Symposium. Die Veranstaltung wurde zusätzlich per Livestream übertragen.
Im Rahmen der Förderung des MSNZ Hamburg durch die Deutsche Krebshilfe wurden bereits mehr als 40 Wissenschaftler:innen in verschiedensten Förderlinien unterstütz und (anteilige) Stellen gefördert. In drei Vortrags- so wie einer Poster Session am Mittag präsentierten die MSNZ Fellows die herausragenden Forschungsergebnisse der aktuellen Projekte mit dem Schwerpunkt Disseminierung und Metastasierung.
Von den Teilnehmer:innen wurde neben der finanziellen Unterstützung besonders das Angebot darüber hinaus gewertschätzt. Dazu zählen die Fortbildungs- und Informationsmöglichkeiten wie beispielsweise der Cancer Careers Day, das Mentoring und verschiedenste Networking-Veranstaltungen. Besonders unter den erschwerten Bedinungen der Corona-Pandemie wurde so ein wissenschaftlicher Austausch disziplinenübergreifend möglich gemacht.
Bruce Zetter (Dana Farber/Harvard Cancer Center, Boston) externer wissenschaftlicher Beirat des MSNZ, lobte besonders die gelebte Zusammenarbeit von Medical und Clinician Scientist in den einzelnen Projekten: „Many hospitals only talk about this cooperation, but here it is really practiced. And it’s the only way, how things go from bench to bed side. Congratulations!” (Viele Krankehäuser sprechen nur über die Zusammenarbeit, aber hier wird sie wirklich praktiziert. Das ist der einzige Weg, wie der Transfer aus der Forschung in die Versorgung funktioniert. Glückwunsch!) Unter den Medical Scientists werden Naturwissenschaftler:innen, die auf dem Gebiet der Medizin tätig sind, verstanden, wohingegen Clinician Scientists klinisch-wissenschaftlich tätige Ärzt:innen sind.
Die Zusammenarbeit aus Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen sowie externen Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-Institute oder DESY zählen zu den zentralen Anliegen des Nachwuchszentrums.
Die Förderung des Mildred-Scheel- Nachwuchszentrums in Hamburg durch die DKH läuft aktuell bis 2025 und ob es ein Anschlussförderprogramm danach gibt, ist derzeit unklar. Das aktuelle Symposium zeigt allerdings eindrucksvoll, wie erfolgreich derartige Förderprogramme in der wissenschaftlichen Nachwuchs-Community wirken können.
Zumindest eine teilweise Fortführung der Aktivitäten des Zentrums mittels eines leistungsbasierten Ansparmodells sowie Unterstützung durch lokale Stiftungen ist bereits geplant, sodass wir uns auch zukünftig auf spannende Veranstaltungen freuen dürfen.
Links:
Mildred-Scheel-Nachwuchszentren der deutschen Krebshilfe
Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Foto: Laura Lehmann
November 2022
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Frühzeitige Diagnose entscheidend
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gehört zu den dritthäufigsten Tumoren des Magen-Darm-Traktes. In Deutschland erhalten jährlich knapp 17.100 Menschen die Diagnose. Anlässlich des Welt-Pankreaskrebstags am 17. November informieren Priv.-Doz. Dr. Marianne Sinn, Oberärztin in der II. Medizinische Klinik und Poliklinik und im UCCH, und Priv.-Doz. Dr. Faik G. Uzunoglu, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), über die Erkrankung und Therapiemöglichkeiten.
Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Priv.-Doz. Dr. Uzunoglu: Unsere Bauchspeicheldrüse hat zwei wichtige Aufgaben: Zum einen produziert sie im exokrinen Gewebe Verdauungsenzyme, die uns bei der Verdauung und Aufnahme von Fetten, Eiweißen und Zuckern helfen. Zum anderen produziert sie im endokrinen Gewebe Hormone, insbesondere Insulin und Glukagon, die den Blutzucker regulieren. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine bösartige Gewebeveränderung, der Großteil der Tumore entwickelt sich aus dem exokrinen Drüsengewebe.
Welche Ursachen hat die Erkrankung?
Priv.-Doz. Dr. Sinn: Die Risikofaktoren, die zu Bauchspeicheldrüsenkrebs führen können, sind abschließend noch nicht geklärt. Wir wissen aber, dass Rauchen und hoher Alkoholkonsum das Risiko erhöhen. Neben genetischen Faktoren können eine chronische Entzündung, Adipositas sowie Diabetes mellitus ebenso zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko beitragen. Das Erkrankungsalter bei Männern liegt im Schnitt bei 72 Jahren, bei Frauen bei 75 Jahren. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gesunder Lebensstil können vorbeugend wirken.
Welche Symptome gibt es?
Priv.-Doz. Dr. Sinn: Das tückische ist, dass die Erkrankung zunächst kaum oder nur unspezifische Symptome verursacht, wodurch sie meist zu spät diagnostiziert wird. Zu möglichen Symptomen gehört unter anderem Appetitlosigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Durchfall, ein neu aufgetretener Diabetes mellitus oder ein unerklärlicher Gewichtsverlust. Sitzt der Tumor so, dass er den Gallenabfluss blockiert, kann sich auch eine Gelbsucht entwickeln.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Priv.-Doz. Dr. Uzunoglu: Ob das Pankreaskarzinom operativ entfernt werden kann, ist davon abhängig davon, ob der Tumor Kontakt zu den Leber- oder Dünndarmgefäßen hat und ob bereits Metastasen vorliegen. Wenn kein Kontakt zu den Gefäßen vorliegt und auch keine Metastasen bestehen, kann der Tumor direkt operativ entfernt werden. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann vor der Operation eine Chemotherapie notwendig sein. Letzteres kann auch erforderlich sein, wenn ein aggressives Tumorwachstum vorliegt oder der Zustand der Patient:innen keine direkte Operation ermöglicht. Insbesondere bei Tumoren, die bereits Metastasen aufweisen, steht die Chemotherapie und ggf. die Bestrahlung als Therapieoption zur Verfügung.
Wie erfolgreich sind die Therapiemöglichkeiten?
Priv.-Doz. Dr. Uzunoglu: Entscheidend für eine Verbesserung der Prognose ist die Diagnosestellung in einem frühen Erkrankungsstadium. Neben weiterer intensiver Forschungstätigkeit ist daher die Sensibilisierung der Kolleg:innen wie auch Patient:innen für mögliche Warnzeichen essentiell. Leider kommen Therapiemöglichkeiten mit heilender Intention nur für etwa 20 Prozent der Patient:innen infrage und von diesen sind fünf Jahre nach der Operation etwa 15 bis 30 Prozent am Leben. Leider handelt es sich um eine besonders aggressive Krebsform, daher ist die Kenntnis der Warnzeichen, die sich schon in einem frühen Stadium zeigen können, so wichtig.
Das zertifizierte Pankreaszentrum des Universitären Cancer Centers des UKE veranstaltet anlässlich des Welt-Pankreaskrebstags am 17. November 2022 eine Online-Videokonferenz, in der Patient:innen und Angehörige Fragen stellen können. Daneben haben Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, sich von 9:00 bis 16:00 Uhr in der Telefonsprechstunde der Pankreaskrebszentrums des UKE unter 0152 22 84 38 30 zu melden.
Weitere Information gibt es hier: UKE - Pankreassprechstunde - Welt-Pankreaskrebstag
November 2022
Neues Förderprogramm für onkologische Tandem-Forschung am UCCH und UCCSH
CONNECT – so heißen die neuen Grants, die von den beiden Cancer Centern an den Universitätsklinika Hamburg-Eppendorf und Schleswig-Holstein (Standorte Kiel und Lübeck) ausgeschrieben wurden. Ziel ist es, junge onkologisch klinisch tätige und naturwissenschaftliche Forschende beider Einrichtungen in Tandems zusammenzubringen, um ihnen eine einjährige gemeinsame Forschungszeit zu ermöglichen. CONNECT steht dabei für „Cooperative NORD-Networking for Early Career Teams“.
Nach einem Gutachter-Prozess erhalten eine Förderung:
- Dr. Dorothee Winterberg, Klinik für Innere Medizin II, Campus Kiel, und Dr. Richard Tilman Hauch, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Hamburg, forschen zu neuen Immuntherapiemöglichkeiten bei Hochrisikoleukämie im Kindesalter.
- Dr. Anna Maxi Wandmacher, Klinik für Innere Medizin II und Institut für Experimentelle Tumorforschung am Campus Kiel, und Dr. Franziska Brauneck, II. Med. Klinik, Hamburg, untersuchen immuntherapeutische Ansätze beim Bauchspeicheldrüsenkrebs und der Akuten Myeloischen Leukämie.
- Dr. Alexander Fabian, Klinik für Strahlentherapie, Campus Kiel, und Dr. Katharina Hintelmann aus der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, befassen sich mit der strahlenbiologischen Charakterisierung und Therapieüberwachung von Brustkrebs in verschiedenen Stadien der Metastasierung.
- Am Campus Lübeck erhält Dr. Lorenz Oelschläger aus der Klinik für Hämatologie und Onkologie, mit der Kollegin PD Dr. Jasmin Wellbrock, II. Med. Klinik, Hamburg, die Förderung, um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Transkriptionsfaktoren bei Fällen Akuter Myeloischen Leukämie, die eine besondere initiale Mutation in einer Tyrosinkinase (FLT3) aufweisen, zu untersuchen.
Die Projekte sind jeweils mit 50.000 EUR dotiert. Finanziell unterstützt wird CONNECT von der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Sektion Medizin der Universität zu Lübeck sowie vom Hamburger Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum, das von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird.
Zum Ende der gemeinsamen Forschungszeit sollen die Projekte im Rahmen des standortübergreifenden Northern Oncology Research & Development (NORD)-Seminars präsentiert werden.
Foto: Sebastian Bechstedt
November 2022
Festliche Verleihung der diesjährigen Hubertus Wald Forschungspreise
Gleich acht Forschungspreise und -stipendien wurden in diesem Jahr vom Hubertus Wald Tumorzentrum - UCCH an junge Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben. Ausgewählt wurden die Preisträger:innen beim diesjährigen UCCH Forschungsretreat im Sommer. Im Rahmen der Verleihung wurden alle Projekt in kurzen und verständlichen Vorträgen den Anwesenden, u.a. den Vertretern der Hubertus Wald Stiftung, die diese Preise seit Jahren ermöglichen, vorgestellt.
„Es ist nichts wichtiger, als denjenigen, die sich für die Krebsforschung und Krebsmedizin engagieren möchten, den Weg in die Forschungscommunity zu ebnen, sei es durch die Vernetzung oder eben durch die geeignete Förderung der Projekte“, sagte Prof. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, bei der Eröffnung der Preisverleihung im historisch restaurierten Fritz-Schumacher-Hörsaal. Mit drei Forschungspreisen für junge Nachwuchswissenschaftler:innen, zwei Posterpreisen und drei Forschungsstipendien für das kommende Jahr ist bewiesen, wie hoch das Interesse in der UCCH-Community ist, sich an der zukünftigen Forschungsentwicklung zu beteiligen.
Anwesend waren auch die beiden Vertreter des Kuratoriums der Hubertus Wald Stiftung, Prof. Dr. Hartwig Huland und Rüdiger Ludwig. Das Hubertus Wald Tumorzentrum wird insgesamt durch die Hubertus Wald Stiftung maßgeblich gefördert. Neben der Vergabe von Forschungspreisen steht die klinische Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt der Förderung. Der hanseatische Unternehmer Hubertus Wald (1903-2005) und seine Frau Renate haben sich über Jahrzehnte der Förderung von Kultur und Medizin verschrieben; daraus ist 1993 die Hubertus Wald Stiftung hervorgegangen. In einem kleinen Rückblick berichtete Prof. Bokemeyer von früheren Preisträger:innen und ihrem Werdegang, die es mittlerweile zu wichtigen Positionen in der Krebsforschung und –medizin gebracht haben.
Es wurden in diesem Jahr erneut die UCCH Research Fellowships, der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2022 an zwei erfolgversprechende Nachwuchswissenschaftler, erstmals der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychsocial Cancer Research 2022 sowie mehrere Posterpreise vergeben. Die Preise werden im Rahmen einer Feierstunde zu einem späteren Zeitpunkt verliehen.
Folgende Preisträger:innen freuten sich über die Auszeichnungen:
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2022:
Dr. Franziska Brauneck
II. Medizinische Klinik und Poliklinik / Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Projekt: „The blockade of CD39 by a newly engineered nanobody construct restores proliferation and activation of T cells in ovarian cancer”
Dr. Melanie Schoof
Forschungsinstitut Kinderkrebszentrum Hamburg / Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Projekt: „Exploration of cellular origins and therapeutic targets by modeling high-grade pediatric glioma of the MYCN subclass in mice”
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2022:
Cheyenne Topf, M. Sc.-Psych.
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Projekt: „Patient-centered cancer care through the provision of audio recordings of their clinical encounters for patients – Study protocol and first results of a feasibility study”
Poster Prize 2022:
Alicia Eckhardt
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie / Institut für Neuropathologie
Projekt: „Global mean methylation serves as independent prognostic marker in glioblastoma“
Ayham Moustafa
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie / Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Projekt: „Identification of predictive proteome profiles in prostate cancer sensitive to PARP- and/or ERG-inhibition plus irradiation“
UCCH Research Fellowship 2023
(für eine Forschungszeit im kommenden Jahr, finanziert durch je 1/3 durch die abgebende- und aufnehmende Institution und durch das Dekanat)
Sophia Cichutek
Abgebende Partei: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Partei: I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Schulze zur Wiesch)
Projekt: „Comparative characterization of exhaustion patterns of dysregulated T cells in acute myeloid leukemia and chronic viral infections“
Dr. Jacob Clausen
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Prof. Betz)
Aufnehmende Partei: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie (Prof. Rothkamm / PD Dr. Kriegs)
Projekt: „Monitoring head and neck cancer treatment by immune checkpoint inhibition using functional kinome profiling“
Dr. Alice Ryba
Abgebende Partei: Klinik für Neurochirurgie (Prof. Westphal)
Aufnehmende Partei: Institut für Tumorbiologie (Prof. Pantel)
Projekt: „The circulating immunome of glioblastoma patients“
Wir gratulieren herzlich allen Preisträger:innen!
Foto: Laura Lehmann
Oktober 2022
3. Cancer Careers Day unter dem Motto „Forschung im Ausland“
Wie geht es nach der Promotion, Post-Doc-Stelle oder Facharztausbildung weiter? Diese Frage stellen sich junge Nachwuchswissenschaftler:innen und die Karriereoptionen sind vielfältig! Unter dem Motto „Forschung im Ausland“ fand am 28. Oktober 2022 der dritte Cancer Careers Day als gemeinsame Online-Veranstaltung des Mildred Scheel Nachwuchszentrums (MSNZ), des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und des Universitäres Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) statt.
Die niedrigschwellige Möglichkeit, wissenschaftliche Projekte über einen umgrenzten Zeitraum im Ausland zu bearbeiten und dabei wertvolle methodische und persönliche Erfahrungen sammeln zu können, ist einer der Vorteile einer Tätigkeit in der akademischen Forschung. Der Aufenthalt kann dabei über Zeiträume von zwei Wochen bis hin zu mehreren Jahren überall auf der Welt geplant werden. Gefördert werden solche Aufenthalte von namhaften Fördermittelgebern wie der Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Nach einer kurzen Begrüßung aller Teilnehmenden stellten Kristin Günther (Universität Hamburg), Dunja Hofmann (KoWi - Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen) und Dr. Inga Melzer (MSNZ Hamburg) verschiedene Fördermöglichkeiten für Forschungsaufenthalte im Ausland vor.
So bietet beispielsweise die Deutsche Krebshilfe ein „Short Term Fellowship“ für kurzzeitige Forschungsaufenthalte an Institutionen im In- und Ausland an. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sich - speziell mit dem Walter Benjamin Programm - an Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase im Anschluss an die Promotion und bietet die Chance, ein eigenes Forschungsvorhaben am Ort der Wahl selbstständig umzusetzen.
Im Europäischen Forschungsraum (ERA) existiert das Programm „Horizont 2020“ für Forschung und Innovation. Die darin enthaltenen Marie Skłodowska-Curie Maßnahmen (MSCA) verfolgen die Ziele, die Karrieren von Forscher:innen durch internationale Mobilität und die Vernetzung von Forschungseinrichtungen innerhalb von Europa zu unterstützen.
In der anschließenden Panel-Diskussion erzählten sechs Teilnehmer:innen, zugeschaltet aus Stockholm, Melbourne, Liverpool, Kiel, Heidelberg, Oxford und Hamburg, von ihren Förderungen für den Weg ins Ausland und ihren zahlreichen Erfahrungen. Ein Auslandsaufenthalt ist nicht nur gewinnbringend für neue fachliche Eindrücke, sondern bietet ebenfalls die Möglichkeit, neue Kulturen, und den „Way-of-Life“ im jeweiligen Land kennenzulernen.
Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss keine Hürde auf dem Weg ins Ausland sein. Der persönliche Hintergrund wird u.a. von der DFG in der Fördersumme berücksichtigt. Für Auslandsinteressierte ist lediglich zu beachten, dass die organisatorischen Prozesse vom Förderungsantrag bis zum Beginn der Reise an den Zielort in der Regel zwischen sechs bis zwölf Monaten dauern können.
Die Veranstaltungsreihe „Cancer Careers Day“ gibt einen Überblick über Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der "klassischen" akademischen Welt geben und findet zweimal pro Kalenderjahr statt. In Diskussionen und Interviews mit Experten aus den verschiedensten Bereichen, von klassischen (aber auch unkonventionellen) "Universitätsjobs" über die Pharmaindustrie bis hin zu Kommunikation, Recht, PR und anderen, erhalten Sie einen Einblick, wie all diese Berufe tatsächlich aussehen und welche Fähigkeiten erforderlich sind, um erfolgreich zu sein.
Für aktuelle Informationen rund um Veranstaltungen für Wissenschaftler:innen, melden Sie sich gern unter ucch.science.info@uke.de für den UCCH-Science-Verteiler an.
Mildred Scheel Nachwuchszentrum
Walter Benjamin Programm – Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderprogramme der Leopoldina
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Förderprogramme - Alexander von Humboldt-Stiftung
Foto: Pexels
Oktober 2022
Prof. Dr. Cordula Petersen sowie Brainlab-Projektpartner gehören zum „Kreis der Besten“ des Deutschen Zukunftspreises 2022
Prof. Dr. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, sowie Stefan Vilsmeier und Claus Promberger von Brainlab, einem Anbieter im Bereich der digitalen Medizintechnologie, wurden am 26. November von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den "Kreis der Besten" des Deutschen Zukunftspreises 2022 aufgenommen.
Sie waren als Team mit der Entwicklung einer hochpräzisen Bestrahlungstechnologie gegen Lungenkrebs unter den drei Nominierten in diesem Jahr.
Etwa 60.000 Menschen pro Jahr erkranken an Lungenkrebs, jeder vierte von ihnen verstirbt. Ursächlich hierfür ist, dass in 70 Prozent der Fälle die bösartige Erkrankung erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Bei gut der Hälfte aller Krebspatient:innen in Deutschland trägt eine Strahlentherapie mittlerweile maßgeblich zur Heilung bei. Mit der neuartigen Technologie lässt sich selbst ein sehr kleiner Lungentumor frühzeitig und zielgenau bestrahlen, da sie die Atembewegungen der Patient:innen mit Hilfe von Daten in Echtzeit einrechnet. Auf diese Weise können die Strahlentherapie besser kontrolliert, Schädigungen des umliegenden gesunden Gewebes sowie Nebenwirkungen verringert und eine schnellere Behandlung ermöglicht werden als bei herkömmlichen Strahlenbehandlungen.
Die von Stefan Vilsmeier und Claus Promberger entwickelte Methode wird von Prof. Cordula Petersen und ihrem Team wissenschaftlich begleitet. Sie schaffen es durch ihre Erfahrungen in der stereotaktischen Radiochirurgie und Radiotherapie, die praktische Umsetzung speziell im Bereich der neuartigen Behandlungskonzepte entscheidend voranzutreiben.
Weitere Informationen zum Projekt
Foto: ©Brainlab
Oktober 2022
Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt zur Präsidentin der DGGG gewählt
Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie des UKE, ist zur neuen Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) gewählt worden.
„Mein Anliegen ist es in erster Linie, mit der DGGG die herausragende Bedeutung des Fachs Gynäkologie und Geburtshilfe im Gesundheitswesen, in der Gesellschaft und gegenüber der Politik zu vertreten", sagte sie nach ihrer Wahl am Rande des 64. DGGG-Kongresses in München. Prof. Schmalfeldt ist seit beinahe 20 Jahren in verschiedenen Funktionen der Fachgesellschaft tätig, seit 2015 ist sie Klinikdirektorin im UKE.
Foto: UKE
September 2022
Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022
Die beiden Psychoonkologinnen Prof. Dr. Isabelle Scholl und Dr. Pola Hahlweg haben den Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022 erhalten. Der Preis wurde im Rahmen der 20. Jahrestagung der AG Psychoonkologie der Deutschen Krebsgesellschaft verliehen. Prämiert werden richtungsweisende Studien, die der Förderung und Weiterentwicklung der Psychoonkologie dienen.
Der Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2022, dotiert mit 2.500 €, wurde in diesem Jahr in gleichen Teilen an zwei Arbeiten vergeben. Kristina Herzog vom Universitätsklinikum Dresden und Leipzig erhält die Auszeichnung für ihre Publikation „Illness perceptions in patients and parents in paedi-atric oncology during acute treatment and follow‐up care“, publiziert in der Zeitschrift Psycho-Oncology 2022. Als 2. Arbeit erhalten Prof. Dr. Isabelle Scholl und Dr. Pola Hahlweg als gemeinsame Erstautorinnen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Auszeichnung für ihre Arbeit „Evaluation of a program for routine implementation of shared decision-making in cancer care: results of a stepped wedge cluster randomized trial“, publiziert in der ZS Implementation Science 2021.
Die Arbeit von Scholl und Hahlweg widmet sich dem aktuellen und hochrelevanten Thema der Umsetzung der partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) in der Onkologie und fokussiert die Fragestellung, ob ein Programm zur Implementierung der PEF die Akzeptanz erhöhen kann. Der qualitative und quantitative Untersuchungsansatz mit differenzierter Methodik wurde von den Gutachtern besonders hervorgehoben. „Zur praktischen Umsetzung der Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) gibt es bisher kaum methodisch hochwertige Studien“, so Gabriele Blettner. „Die PEF wird in der Onkologie im Versorgungsalltag nur be-grenzt umgesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass neue Ansätze zur Einführung in der onkologischen Routine-versorgung entwickelt werden müssten“, so Blettner weiter.
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der 20. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
Der Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie wird seit 2013 durch die Weiterbildung Psycho-soziale Onkologie e.V. (WPO) vergeben und dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Weiterentwicklung der Psychoonkologie.
Die WPO bietet seit 1994 deutschlandweit Seminare und Curricula an, die aktuelles Fachwissen zu onko-logischen und psychosozialen Themen vermitteln. Ziel der WPO ist es, die praktischen Handlungskompetenzen zu erweitern sowie die interdisziplinäre Kooperation zwischen den verschiedenen psychoonkologisch tätigen Berufsgruppen zu fördern.
Wir gratulieren allen Preisträgerinnen!
Weitere Informationen zur
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie
Weitere Informationen zur
Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO)
Bild: Eva Hecht, UKE
September 2022
Interdisziplinärer Austausch beim II. GS InTechCanDiTh Retreat 2022
Am 15. und 16. September 2022 fand in Bad Bramstedt der 2. Retreat des Graduiertenkollegs „Innovative Technologien in der Krebsdiagnostik und –therapie“ (GRK) statt. Dabei tauschten sich Teilnehmer:innen aus 15 Forschungseinrichtungen des UKE und der TUHH über den Stand der Dinge in verschiedensten Forschungs- und Promotionsprojekten aus.
Um der großen Herausforderung exzellenter Forschung auch zukünftig gewachsen zu sein, ist eine stetige Weiterentwicklung der Krebsforschung unverzichtbar. Hier setzt das Graduiertenkolleg mit einer Nachwuchsförderung an und fördert besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entwicklung innovativer Schlüsseltechnologien in allen Bereichen der Krebsforschung.
In bekannter Tagungslocation fand ein fachlicher Austausch zu 12 geförderten Projekten des GRK zwischen Kliniker:innen, Natur- und Ingenieurswissenschaftler:innen statt. Beispielsweise untersuchen die Forschenden Biomarker, die Auskunft über die Resistenz gegenüber Immuntherapien in der Krebsbehandlung geben könnten. Außerdem laufen verschiedenste Projekte zu Analyseverfahren von Tumorgeweben, unter anderem mittels der Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI).
Neben der Weiterentwicklung von Analyseverfahren beschäftigen sich einige Forscher:innen mit Krebs in speziellen Organen. Ein Projekt untersucht verschiedene Freisetzungsprozesse von zirkulierenden Krebszellen bei Gewebeschäden in Zusammenhang mit Brustkrebs. Eine andere Forscher:innen-Gruppe untersucht Möglichkeiten zur Überwachung von kindlichen Hirntumoren durch Flüssigbiopsieansätze.
In diesem Jahr waren die teilnehmenden Promovierenden für die Organisation des Retreats selbst verantwortlich. Dafür bekamen sie einen festgesetzten Budget-Rahmen und koordinierten das Rahmenprogramm, Übernachtung und Versorgung für das leibliche Wohl. Der Retreat war eine gelungene Veranstaltung mit wertvollem Wissensaustausch aller Beteiligen.
Weitere Informationen zu den 12 Forschungsprojekten des GRK
Graduiertenkolleg (GRK) Projektübersicht Universität Hamburg
Foto: Moustafa, Ayham
September 2022
Stärkung der Hautkrebsforschung
Am 15. September 2022 wurde das Fleur Hiege-Centrum für Hautkrebsforschung im Beisein der Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und der Stifter Astrid und Dr. Wolfgang Hiege eingeweiht. Dessen Ziel ist die Stärkung der dermatoonkologischen Forschung. Das neue Centrum wird von Prof. Dr. Stefan W. Schneider, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, dem stellvertretenden Klinikdirektor Prof. Dr. Christoffer Gebhardt sowie Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie, unter dem Dach des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) geleitet und in den nächsten Jahren durch die Hiege-Stiftung unterstützt.
„Ich freue mich sehr, dass wir heute das Fleur Hiege-Centrum für Hautkrebsforschung einweihen konnten. Hier wird die erstklassige Arbeit eines jungen Forschungsteams zukünftig neue Standards in der Hautkrebsdiagnostik und -behandlung setzen. Das neue Centrum ist ein vielversprechender Meilenstein für dieses Fachgebiet. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten und natürlich dem Stifterpaar, Astrid und Dr. Wolfgang Hiege“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.
„Wir bedanken uns herzlich für das Engagement der Familie Hiege. Die Unterstützung dient der translationalen Forschung und wird damit unmittelbar unseren Patient:innen zugutekommen. Ich bedanke mich im Namen der Wissenschaftler:innen, Pflege, Ärzt:innen und Patient:innen“, so Prof. Schneider.
Namensgeberin des Centrums ist die Tochter des Stifterpaars Fleur-Mareen Habig, geborene Hiege, die im Alter von 32 Jahren am malignen Melanom verstorben ist. „Zur Erinnerung an Fleur, die heute 50 Jahre alt geworden wäre, haben wir 2006 die Hiege-Stiftung gegründet. Sie soll dazu beitragen, den Hautkrebs zu besiegen. Wir freuen uns, heute in Hamburg – an Fleurs Geburtsort –ein bleibendes Vermächtnis zu schaffen und gemeinsam mit dem UKE die Diagnostik, Behandlung und Prävention auf diesem Gebiet weiter vorantreiben zu können“, sagen Astrid und Dr. Wolfgang Hiege.
Prof. Bokemeyer, Direktor des UCCH, konstatiert: "Hier wurde ein wichtiger Grundstein für die Weiterentwicklung der translationalen Forschung geleistet. Das freut uns aus UCCH Sicht sehr."
Weitere Informationen zur Fleur Hiege Stiftung
(Bild von links: Prof. Bokemeyer, UCCH, Prof. Schneider, Hautklinik UKE, Prof. Pantel, Institut für Tumorbiologie, Stifter Astrid und Dr. Wolfgang Hiege, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Prof. Gebhardt, UCCH Hauttumorzentrum)
Bild: Eva Hecht, UKE
September 2022
Bei den #activeoncokids NORD liegt das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde!
Am Samstag den 10. September 2022 bot das Zentrum ActiveOncoKids Nord die Möglichkeit zum therapeutischen Reiten auf dem „Gärtnerhof am Stüffel“ in Bergstedt. Der Schnuppertag brachte ehemalige krebserkrankte Kinder und Jugendliche sowie deren Geschwisterkinder mit besonders ausgebildeten Therapiepferden in Kontakt.
Unter dem bekannten Motto der ActiveOncoKids „Möglichkeiten entdecken“ kamen 12 Kinder verschiedenster Altersklassen dieses Mal in den Hamburger Norden, um sich beim Reiten auszuprobieren. Für die Reittherapeut:innen des Stüffel steht dabei der ganzheitliche Umgang mit dem Pferd in Bezug auf Pflege und Reiten im Vordergrund.
Liebevoll widmeten sich die Kinder der Pferdepflege, sogar die Mähnen der Tiere durften mit Zöpfen und Blumen, welche aus dem hauseigenen Demeter-Garten stammten, verschönert werden. Die Therapiepferde werden an diesen Umgang mit langem Training gewöhnt – sogar das Fell durfte von den kleineren Kindern mit Fingermalfarbe in bunten Mustern verziert werden. Alles Punkte, um die Kinder an den Umgang mit den Tieren zu gewöhnen und auf spielerische Weise etwaige Ängste abzubauen.
Rauf aufs Pferd heiß es dann nach einer gemeinsamen Führrunde. Die jungen Reiter:innen konnten sich in Geschicklichkeitsspielen auf den Pferden üben, hierbei wurden Rüben auf Löffeln und Becher von einem zum nächsten Zaunpfahl zum nächsten balanciert.
Unter den Apfelbäumen mit Blick auf dem Reitplatz konnten die Eltern und Angehörige das Geschehen bei Kaffee und Kuchen verfolgen. Zum Demeter-Hof gehören weitläufige Apfelwiesen, Sonnenblumenfelder und Gemüsegärten, die sich herrlich um den Reitplatz verteilen. Neben Pferden gehören auch Galloway-Rinder zu den tierischen Bewohnern.
Die Kinder hatten sehr viel Spaß im Pflegen und dekorieren der Tiere, besonders die Fingermalfarbe finden alle super – ein gelungener Tag auf dem Gärtnerhof am Stüffel.
Die ActiveOncoKids bieten in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen für Kinder an. So wurde bereits beim FC St. Pauli Stadionluft geschnuppert, beim NRV gesegelt auf der Außenalster sowie verschiedene Aktionen in Kiel und Lübeck angeboten. Am 19. November findet als nächstes Indoor Parcours statt. Das Ziel des Netzwerks ist es, gemeinsam Bewegungsangebote und eine adäquate Sportförderung für Kinder und Jugendliche mit und nach einer Krebserkrankung zu ermöglichen.
Damit Sie keine weiteren Events des Netzwerks ActiveOncoKids Nord verpassen, senden Sie eine Mail an s.elmers@uke.de mit dem Betreff „Anmeldung Newsletter ActiveOncoKids Nord“ und Sie werden regelmäßig über die neusten Themen des Netzwerks informiert.
Fotos: Laura Lehmann
Weitere Informationen zum Netzwerk ActiveOncoKids Nord
Weitere Informationen zum Gärtnerhof am Stüffel e.V.
Weitere Informationen zur Arbeit der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Weitere Informationen zur Fördergemeinschaft des Kinderkrebs-Zentrums Hamburg e.V
September 2022
Informationstag zum Multiplen Myelom
Der 3. September stand ganz im Zeichen des Multiplen Myeloms. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Healthtree veranstaltete das UCCH den Informationstag für Patient:innen, Angehörige und Interessierte. Besonderer Tagungspunkt: Prof. Dr. Jesus Berdeja, einer der führenden Myelomspezialisten bei den neuen Immuntherapeutika, war eigens aus den USA für den Tag angereist.
Die Entwicklung neuer Medikamente und neuer Medikamenten-Kombinationen haben die Behandlung des Multiplen Myeloms in den letzten Jahren deutlich verändert, erweitert und verbessert. Auch gezielte zelluläre Therapien sowie neue Antikörperkonstrukte werden in Zukunft häufiger eingesetzt werden. Mit dieser Fülle an Möglichkeiten entstehen aber auch Fragen: Wann ist für mich welche Therapie die Richtige? Wie bekomme ich Zugang zu den neuen Behandlungen? Was kann ich zusätzlich an Begleitmaßnahmen tun?
Mit diesen Fragen setzten sich die Referent:innen des Informationstages, der im Hörsaal der Anatomie veranstaltet wurde, auseinander. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Gregor Brozeit von der Stiftung Healthtree: „Ich freue mich sehr, dass wir den Teilnehmer:innen heute drei weltweit auf diesem Gebiet bekannte Referent:innen bieten können und hoffe, dass wir unsere Zusammenarbeit auch in Zukunft intensivieren können.“
Den Start machte Prof. Dr. Katja Weisel, die verschiedene Formen der Immuntherapien für die Therapie des Multiplen Myeloms vorstellte. Sie freute sich besonders, dass mit Reinhard Uhde aus Tübingen ihr Patient teilnahm, der mit als einer der ersten die CAR-T-Zelltherapie unter ihrer Leitung im Rahmen einer Therapiestudie in Deutschland erhielt.
CAR-T-Zellen werden dem Körper der Patient:innen entnommen und im Anschluss daran außerhalb des Körpers gentechnisch verändert. Prof. Dr. Jesus Berdeja vom Sarah Cannon Institute in Nashville, USA, erklärte die Prozesse, die dahinter stecken und klärte über die möglichen Nebenwirkungen auf. Prof. Dr. Cyrus Khandanpour vom Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein am UKSH zeigte weitere Therapiemethoden in Form von bispezifischen Antikörpern auf.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Erfahrungsbericht von Reinhard Uhde in Zusammenarbeit mit Jürgen Martens, dem Leiter der Multiples Myelom Selbsthilfegruppe Hamburg. Nach einer Diskussionsrunde mit allen Expert:innen erläuterte Prof. Dr. Matthias Rostock, welche komplementären Maßnahmen bei der Behandlung des Multiplen Myeloms zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zur Healthtree Foundation:
HealthTree
Weitere Informationen zur Multiples Myelom Selbsthilfegruppe Hamburg:
Multiples Myelom Selbsthilfegruppe Hamburg
Foto: Avin Hell
August 2022
Das war Rudern gegen Krebs 2022
Bei besten Wetterbedingungen und ausgelassener Stimmung starteten 70 Doppel-Vierer bei der Benefizregatta auf der Hamburger Außenalster. Beim Einlagerennen am Morgen gingen die Vertreter:innen der Stadt und die Professoren des UCCH gegeneinander ins Rennen.
Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ wurde bereits zum 12. Mal von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. unter der Schirmherrschaft von Innensenator Andy Grote ausgetragen.
In diesem Jahr gab es einen Anmelderekord – über 70 Boote mit Unterstützern aus der Gesundheitsversorgung und anderen Firmen gingen für den guten Zweck an den Start. Gleich zu Beginn der Veranstaltung lieferten sich im Showrennen die Professoren des Cancer Centers und die Vertreter:innen des Senats, allen voran Staatsrat für Sport Christoph Holstein, ein spannendes Rennen, welches das Mediziner-Team für sich entscheiden konnte.
Auch Patient:innen ruderten mit – das Boot der „Alsterchaoten“ konnte sich eine gute Platzierung erkämpfen – sie hatten sich schließlich schon fleißig im Rudertraining für Krebspatient:innen trainiert. Die Vertreter:innen des Universitären Cancer Centers und des Asklepios Tumorzentrums Hamburg freuten sich sehr über die Beteiligung und betonten nochmals, wie wichtig es ist, sich mit Sport und Bewegungsangeboten unter und nach Therapie fit zu halten.
Mittags gab es eine kleine Überraschung: Der Ruder-Bundesliga 8er der Frauen lieferte sich einen harten Kampf gegen die Junioren-Achter, der bei Jugend für Olympia startet. Hier konnte man sehen, wie die Boote beim genau abgestimmten Taktschlag der Profis förmlich übers Wasser fliegen. Der Bundesliga 8er siegte bei lautem Jubel mit einer Sekunde Vorsprung.
Auch in den Einsteiger- und Experten-Rennen wurde bis zum Schluss hart gekämpft. Im Einsteiger-Finale errang die Mannschaft „Dynamo Tresen“ der Techniker Krankenkasse den Pokal. Auf Platz 2 kam ebenfalls ein TK-Team – „Die spontanen Techniker“. Die Bronzemedaille erhielt das Team „AZ3“ der Firma AstraZeneca.
Im Experten-Finale schaffte es wieder das Team „Herzschlag“ vom Universitären Herzzentrum des UKE auf das Siegertreppchen. Mit nur wenigen Sekunden dahinter lagen die Silbermedaillen-Gewinner „Team Sexy“ vom Ruder Club Allemannia. Über Platz 3 freute sich das Team „Gigwork Orange“ der Firma Deutsche GigaNetz GmbH.
Man merkte allen Teilnehmer:innen der Regatta die Freude an, den Tag draußen und auf dem Wasser gemeinsam verbringen zu können.
Ein besonderer Moment während der Regatta: In diesem Jahr feiert die Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ihr 150-jähriges Jubiläum und ist damit einer der ältesten Rudervereine Deutschlands. Im Namen des Bundespräsidenten und der Freien und Hansestadt Hamburg überreichte Staatsrat Christoph Holstein am Rande der Veranstaltung dem Vorsitzenden der RG Hansa, Sebastian Franke, die "Sportplakette des Bundespräsidenten" - wir vom UCCH gratulieren herzlich dazu!
Fotos: Laura Lehmann
Bildergalerien zur Veranstaltung der RG Hansa Hamburg:
August 2022
Nachruf: Im Gedenken an Dr. iur. Günter Heß
Dr. Günter Heß, Kuratoriumsvorsitzender der Hubertus Wald Stiftung, ist am 17. August 2022 nach schwerer Erkrankung verstorben.
Die Direktoren und der Vorstand des Hubertus Wald Tumorzentrums - Universitäres Cancer Centers Hamburg (UCCH) sowie unsere Mitarbeiter:innen trauern sehr um ihn.
Dr. Günter Heß war jahrelang engagierter Begleiter in der Förderung der Krebsforschung und -medizin durch die Hubertus Wald Stiftung an unserem Tumorzentrum. Ob bei der Hubertus Wald Preisverleihung für internationale Forschende oder bei der Begutachtung von Forschungsprojekten war er stets daran interessiert, den Stiftergedanken von Hubertus und Renate Wald zum Wohle der Krebspatient:innen umzusetzen.
Mit seinen konstruktiven Anregungen hat er sich für die kontinuierliche Entwicklung des Tumorzentrums eingesetzt. Wir werden ihn als warmherzigen, weltoffenen und zugewandten Gesprächspartner und geschätzten Wegbegleiter sehr vermissen.
August 2022
Weichenstellung für die UCCH Forschung beim jährlichen Research Retreat
Neuer Veranstaltungsort, mehr Teilnehmer:innen. Am 19. und 20. August tagten über 120 Forschende des UCCH und der Partner-Institutionen in Bad Bramstedt, um sich über ihre wissenschaftlichen Forschungsprojekte auszutauschen und mögliche Kooperationen zu besprechen. Neu dabei: Eine Session zum Thema „Versorgungsforschung“, die sehr guten Anklang fand.
„Wer am UCCH Research Retreat teilnimmt, möchte sich einen Überblick verschaffen, welche Forschungsthemen am Cancer Center bearbeitet werden. Durch diesen Blick über den Tellerrand lassen sich Kooperationen anbahnen. Junge Forschende haben zudem die Möglichkeit, in die Kongress-Atmosphäre einzutauchen und sich in Kurzvorträgen oder Posterarbeiten zu präsentieren,“ so Prof. Dr. Kai Rothkamm, der stellvertretende UCCH Direktor für wissenschaftliche Themen. „Dass auch Forschungsvertreter:innen vom Universitären Cancer Center Kiel und Lübeck teilgenommen haben, freut uns besonders, da dies ein Zeichen unserer guten Zusammenarbeit ist.“
Es wurden in diesem Jahr erneut die UCCH Research Fellowships, der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2022 an zwei erfolgversprechende Nachwuchswissenschaftler, erstmals der Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychsocial Cancer Research 2022 sowie mehrere Posterpreise vergeben. Die Preise werden im Rahmen einer Feierstunde zu einem späteren Zeitpunkt verliehen.
„Nach der Corona-Zeit konnten wir uns zum ersten Mal wieder in Präsenz treffen und das gleich mit so einer überwältigenden Teilnehmerzahl – es freut mich sehr, dass die Forschenden am UCCH so interessiert sind an der interdisziplinären Zusammenarbeit. Besonders hervorheben möchte ich, dass wir mit der Session zur Versorgungsforschung erstmals auch Forschenden aus der Psychoonkologie und Epidemiologie eine Plattform geben konnten,“ erklärt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH.
Folgende Preisträger:innen freuten sich über die Auszeichnungen:
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Oncology Research 2022:
Dr. Franziska Brauneck
II. Medizinische Klinik und Poliklinik / Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum Hamburg
Projekt: „The blockade of CD39 by a newly engineered nanobody construct restores proliferation and activation of T cells in ovarian cancer”
Dr. Melanie Schoof
Forschungsinstitut Kinderkrebszentrum Hamburg / Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Projekt: „Exploration of cellular origins and therapeutic targets by modeling high-grade pediatric glioma of the MYCN subclass in mice”
Hubertus Wald Junior Investigator Award in Psychosocial Cancer Research 2022:
Cheyenne Topf, M. Sc.-Psych.
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Projekt: „Patient-centered cancer care through the provision of audio recordings of their clinical encounters for patients – Study protocol and first results of a feasibility study”
Poster Prize 2022:
Alicia Eckhardt
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie / Institut für Neuropathologie
Projekt: „Global mean methylation serves as independent prognostic marker in glioblastoma“
Ayham Moustafa
Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie / Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Projekt: „Identification of predictive proteome profiles in prostate cancer sensitive to PARP- and/or ERG-inhibition plus irradiation“
UCCH Research Fellowship 2023
(für eine Forschungszeit im kommenden Jahr, finanziert durch je 1/3 durch die abgebende- und aufnehmende Institution und durch das Dekanat)
Sophia Cichutek
Abgebende Partei: II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Bokemeyer)
Aufnehmende Partei: I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Prof. Schulze zur Wiesch)
Projekt: „Comparative characterization of exhaustion patterns of dysregulated T cells in acute myeloid leukemia and chronic viral infections“
Dr. Jacob Clausen
Abgebende Partei: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Prof. Betz) Aufnehmende Partei: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie (Prof. Rothkamm / PD Dr. Kriegs)
Projekt: „Monitoring head and neck cancer treatment by immune checkpoint inhibition using functional kinome profiling“
Dr. Alice Ryba Abgebende Partei: Klinik für Neurochirurgie (Prof. Westphal)
Aufnehmende Partei: Institut für Tumorbiologie (Prof. Pantel)
Projekt: „The circulating immunome of glioblastoma patients“
Juli 2022
#ActiveOncoKids trainieren beim FC St. Pauli
Mal Stadionluft schnuppern? Das wurde wahr für Kinder des Kinderkrebszentrums des UCCH - sie waren vom FC St. Pauli eingeladen, einen Nachmittag am Millerntorstadium zu trainieren. Wo normalerweise die Rabauken des FC St. Pauli spielen, durfte sich die altersgemäß bunt gemischte Gruppe bei verschiedenen Fußball-Trainingseinheiten austoben.
Nach Segeln auf der Außenalster, Klettern in Kiel und Segelfliegen in Lübeck stand bei den ActiveOncoKids Nord dieses Mal eine Einladung zum Fußball spielen beim FC St. Pauli an. Oliver Hetze und Michel Welke luden die Kinder stellvertretend für die FC St. Pauli Rabauken zum Training am Millerntor ein.
Priv.-Doz. Dr. Gabriele Escherich von der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, die die Kinder schon aus ihrer Zeit am UKE kannte, begrüßte die Kinder und hoffte: „Ich freue mich, wenn Ihr durch das Training heute wieder am Spaß am Sport findet und eventuell Lust habt, damit später weiter zu machen.“
Simon Elmers, Sportwissenschaftler und Veranwortlicher für die ActiveOncoKids-Aktionen in Hamburg, dazu: „Ich spiele selbst seit Jahren privat Fußball - es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den Kindern vom bisherigen kleinen Kicken auf dem Krankenhausstationsflur auf den Rabauken-Platz direkt am Stadion zu wechseln. Wir danken dem FC St. Pauli sehr für diese Möglichkeit.“
Die Kinder verschiedener Altersgruppen hatten großen Spaß beim Training. In der wohlverdienten Pause führte Ex-Profi Jan-Philipp Kalla die Kinder durch „sein“ Stadion. In der Mannschaftskabine erzählte er den gespannten kleinen und großen Zuhörern, welche Mannschaften schon im Stadion zu Besuch waren. Highlight war es für die Kinder, durch den Spielertunnel rauszulaufen. Aber eines mussten sie sofort lernen: Der Spieler- Rasen des Stadions ist heilig, den darf kein Besucher betreten.
Fotos: Avin Hell
Mai 2022
Koesterpreis 2022 der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie geht an UCCH Wissenschaftlerin
Am 28.05.2022 wurde in Stuttgart der Koesterpreis 2022 an die Doktorandin Sandra Classen der Arbeitsgruppe Homologe Rekombination im Bereich der Strahlenbiologie und Experimentelle Radiologie von Prof. Kerstin Borgmann verliehen. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO), welcher in diesem Jahr unter dem Motto „Präzise, Personalisiert und Individualisiert“ stand.
Die Preisträgerin präsentierte auf dem Jahreskongress Forschungsergebnisse zu „Auswirkungen von BRCA1-Mutationen auf Strahlenresistenz und Immunphänotyp in Brustkrebszellen“. Ihre Untersuchungen zeigen, dass BRCA1-Mutationen den Immunphänotyp und die Strahlenresistenz bei Mammakarzinomen beeinflussen.
Unter BRCA1-Mutationen, welche die Wahrscheinlichkeit einer Brustkrebsbildung erhöhen, werden Mutationen innerhalb der individuellen Gene des Menschen verstanden, die wichtige Funktionen bei der Reparatur von DNA-Schäden einnehmen. Diese Mutationen beeinflussen die immunogenen Oberflächenmerkmale einer Zelle und infolgedessen, wie resistent ein Tumor gegenüber einer Strahlentherapie ist.
Frau Prof. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und gleichzeitig Präsidentin der DEGRO freut sich: „Der diesjährige Kongress der DEGRO in Stuttgart war wieder geprägt durch einen wissenschaftlich exzellenten Austausch. Umso mehr freut es mich, dass eine Forscherin aus dem UKE den Koesterpreis erlangt hat - dank der Unterstützung der Dr. Hans und Hildegard Koester-Stiftung. Ich gratuliere Frau Classen sehr herzlich zu dem Preis.“
Der Koesterpreis wird unter insgesamt acht der höchst bewerteten Vorträge des Jahreskongresses der DEGRO zusammen mit der Dr. Hans und Hildegard Koester-Stiftung verliehen. Das Preisgeld ist mit 2.000 € dotiert.
Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerin!
Bild: Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der DEGRO (Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.).
(v.l.n.r.): Prof. Dr. med. Cordula Petersen (DEGRO-Präsidentin), Sandra Classen (Preisträgerin) und PD Dr. Johanna Gellermann (Kuratoriumsmitglied der Stiftung Dr. Hans und Hildegard Koester-Stiftung).
Weitere Informationen über die DEGRO Degro – DEGRO – Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.
Weitere Informationen über die Arbeitsgruppe von Fr. Prof. Kerstin Borgmann UKE - Labor für Strahlenbiologie & Experimentelle Radioonkologie - AG1 Homologe Rekombination
Mai 2022
Segel setzen und rauf auf die Außenalster!
Unter diesem Motto stachen am 14. Mai die Onkopiraten auf Einladung der Stiftung des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) bereits zum zweiten Mal in See.
Die Aktion war im Rahmen des Netzwerks ActiveOncoKids Nord organisiert und bietet krebserkrankten Kindern und Jugendlichen aus dem kinderonkologischen Zentrum unter Prof. Rutkowski die Möglichkeit, sich im Segeln auszuprobieren und damit zurück in den Sport zu finden. Unterstützt wird die Sport- und Bewegungsarbeit von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V..
Nach einer Begrüßung durch Gunter Persiehl, Kommodore des NRV, hieß es Schwimmwesten an und ab in die wendigen J70 Segelboote. Die NRV Jugendtrainer:innen gaben sich viel Mühe, die Onkopiraten mit den Booten vertraut zu machen. Sie lernten was Fock und Schot sind und übten stolz die ersten Wenden und Halsen. Das Wetter bot dafür beste Windbedingungen und einen spektakulären Ausblick auf einige Sehenswürdigkeiten der Hansestadt.
In der Mittagspause wurden schon die ersten strategischen Überlegungen für die „Spaßregatta“ am Nachmittag ausgetauscht. Kleine Tipps gab Gunter Persiehl, der spannende Geschichten aus seiner 77-jährigen Segelerfahrung erzählte und den ein oder anderen Begriff nochmal erklärte.Nach der Regatta am Nachmittag stand fest: Ein erster und zwei zweite Plätze. Die Teilnehmenden segelten glücklich in den Hafen des NRV.
Simon Elmers, Sportwissenschaftler im kinderonkologischen Zentrum des UCCH und Hamburger Vertreter im Netzwerk ActiveOncoKids Nord, fasst den Tag zusammen: „Ich freue mich sehr, dass dank der Unterstützung des NRV unsere ehemals schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen in den Genuss des Segelsports gekommen sind. Sie haben wirklich einen sportlichen, und erfahrungsreichen Tag auf dem Wasser genießen können. Ein Erfolg durch und durch!“
Das Ziel des Netzwerks ActiveOncoKids ist es, gemeinsam Bewegungsangebote und eine adäquate Sportförderung für Kinder und Jugendliche mit und nach einer Krebserkrankung zu ermöglichen. Individuelle sportwissenschaftliche Beratung und Bewegungsangebote während und nach Abschluss der Behandlung unterstützen dabei, einen sportlichen Wiedereinstieg zu finden, frühere sportliche Aktivitäten (Freizeit, Vereins- und Schulsport) wieder aufzunehmen oder neue Sportarten zu entdecken. Spaß an der Bewegung, aber auch tolle Gruppen- und Naturerlebnisse stehen dabei im Vordergrund und fördern die Selbstwirksamkeit.
Im Netzwerk ActiveOncoKids Nord der Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck geht es in diesem Jahr noch sportlich weiter: Am 8. Juli 2022 von 14 – 17 Uhr können Kinder und Jugendliche beim FC St. Pauli im Millerntorstadium in den Fußball-Sport schnuppern. Anmeldungen sind noch bis zum 17. Juni 2022 unter s.elmers@uke.de oder l.hail@uke.de möglich.
Damit Sie keine weiteren Events des Netzwerks ActiveOncoKids Nord verpassen, senden Sie eine Mail an
s.elmers@uke.de mit dem Betreff „Anmeldung Newsletter ActiveOncoKids Nord“ und Sie werden regelmäßig über die neusten Themen des Netzwerks informiert.
Weitere Informationen zum Netzwerk ActiveOncoKids Nord .
Weitere Informationen zur Jugendarbeit und Angeboten des Norddeutschen Regatta Vereins .
Weitere Informationen zur Arbeit der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie .
Weitere Informationen zur Fördergemeinschaft des Kinderkrebs-Zentrums Hamburg e.V .
Februar 2022
Studienteilnehmer:innen für verschiedene Studien zu Fragen der Lebensqualität gesucht
Wir bieten verschiedene Studien zu Fragen der Lebensqualität aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Komplementärmedizin an.
Krebspatient:innen, die sich prinzipiell für die Teilnahme an einer Studie entscheiden, tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Forschung bei. Gleichzeitig gibt es den Teilnehmenden die Möglichkeit, Angebote im Rahmen der Studie wahr zu nehmen, die noch nicht in der Standardversorgung verankert sind.
Das Universitäre Cancer Center Hamburg verfügt über eine Vielzahl von Studien, zum einen in der präklinischen und klinischen Forschung, zum anderen auch über Studien, die sich mit der Frage zur Verbesserung der Lebensqualität beschäftigen. In den letzten Monaten sind verschiedene Studien am UCCH dazu gestartet, die hier gebündelt dargestellt werden.
Krebspatient:innen mit einem gastrointestinalen Tumor, die am Beginn ihrer (Chemo)-Therapie stehen, können an der PREVENT Studie teilnehmen. In der Studie wird untersucht, ob Akupunktur und Vibrationstraining einer Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie (d.h. gliedförmigen Sensibilitätsstörungen und schmerzhaften Missempfindungen) entgegenwirken können.
In der Studie FatiGO möchten die UCCH Forschenden herausfinden, ob verschiedene Trainingseinheiten bei Krebspatient:innen in der Krebsnachsorge zur Verbesserung der körperlichen Erschöpfung (Fatigue) beitragen können.
Die Studie VIBRANCY wendet sich ebenso an Krebspatient:innen in der Nachsorge. Hier soll ebenfalls durch angeleitetes Vibrations- und Sensomotoriktraining untersucht werden, ob dies eine Reduzierung der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie (CIPN) unterstützt.
Die Studie INTEGRATION ermittelt die Wirkung von Ernährung und körperlicher Aktivität während einer ambulanten onkologischen Therapie (Erstdiagnose), um dies ggfs. in die Standardversorgung zu übernehmen.
In der Taste II Studie wird der Frage nachgegangen, welchen Effekt ein gezieltes Geschmacks- und Geruchstraining und eine individuelle Ernährungsberatung auf die Verbesserung der Geschmackswahrnehmung bei Patient:innen unter Chemotherapie mit Geschmackseinschränkungen hat.
Mit der Gut Health Studie soll untersucht werden, ob bei Patient:innen nach einer Darmkrebserkrankung durch eine präbiotische Ernährung mit oder ohne der Unterstützung von Probiotika ihre gastrointestinale Beschwerden lindern können.
Um Krebspatient:innen zu helfen, die unter kognitiven Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit leiden, die sich im Zusammenhang mit der Krebserkrankung und deren Behandlung entwickelt haben, ist die komplementärmedizinische Studie MBSR entwickelt worden. Die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (sogenannte MBSR= Mindfulness Based Stress Reduction) wird mittels Online-Schulungen als klassisches MBSR-Programm vermittelt.
Die genannten Beschwerden wie Polyneuropathie, Fatigue, Geschmacks- bwz. Geruchsverlust und Konzentrationsstörungen bestehen teilweise über einen langen Zeitraum - meist über den Therapieabschluss hinaus - und wirken sich teilweise erheblich auf die Alltagsbewältigung aus und führen zu einer Verminderung der Lebensqualität, häufig auch zu einer Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit.
Um so wichtiger, wenn Sie als Krebspatient:in Interesse haben und zu unserer Forschung auf diesem Gebiet beitragen möchten.
Alle Studien und den jeweiligen Kontakt finden Sie unter:
UCCH Studienangebote zu Fragen der Lebensqualität (unterer Seitenteil)
Bild: Pexels-Mikhail Nilov
Februar 2022
Weltkrebstag 2022: Krebsmedizin und -forschung im Wandel der Corona-Pandemie
Seit zwei Jahren beherrscht die Corona-Pandemie den Alltag – auch den Klinikalltag. Doch welchen Einfluss hat dies auf Patient:innen mit Krebserkrankungen und wie entwickelt sich die Krebsforschung? Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar, der in diesem Jahr unter dem Motto „Close the Care Gap – schließen wir die Versorgungslücken“ steht, beantwortet Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Centers Hamburg, Fragen zur aktuellen Lage in der Krebsforschung und -medizin.
Was hat sich während der Corona-Pandemie in der Krebsmedizin verändert?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Die Corona-Pandemie hat nach wie vor sehr große Auswirkungen auf die Krebsmedizin, das betrifft sowohl die Versorgung der Patient:innen als auch die Forschung. Krebspatient:innen gehören zur vulnerablen Personengruppe, die sich leichter mit Corona infizieren, schlechter auf die Impfung ansprechen und zudem einen schwereren Verlauf haben können. So stehen die Etablierung und Durchführung adäquater Hygiene- sowie neuer Behandlungskonzepte im Mittelpunkt. Darüber hinaus hat eine bundesweite Erhebung der Comprehensive Cancer Center gezeigt, dass es auf dem Höhepunkt der Wellen insbesondere in der Nachsorge aber auch bei der Durchführung von Operationen durch begrenzte Intensivmedizinische Kapazitäten immer wieder zu Einschränkungen kommt. Gleichzeitig deuten erste Daten an, dass sich wegen reduzierter Vorsorgemaßnahmen die Stadien der Erkrankung bei Diagnosestellung weiter fortgeschritten darstellen als vor der Corona-Pandemie. Wir schließen daraus, dass Patient:innen ihre Vorsorgeuntersuchungen nicht oder später wahrnehmen, sei es aus Angst vor Ansteckung oder weil die medizinischen Versorger durch die Pandemie überlastet sind, so dass es nur wenige freie Termine gibt. Hier zeichnet sich ein erhebliches Problem ab und ich möchte deshalb an alle appellieren: Nehmen Sie körperliche Beschwerden nicht auf die leichte Schulter, kümmern Sie sich um rechtzeitige Vorsorge- und Behandlungstermine bei Ihren behandelnden Ärzt:innen.
Inwiefern hat sich auch der Alltag für die Wissenschaftler:innen stark verändert?
Prof. Bokemeyer: Im Bereich der Forschung hat es viele Anpassungen gegeben. In den Laboren haben wir zum Beispiel ein Schichtsystem eingeführt, um Versuchsreihen unter Einhaltung der pandemiebedingten Hygieneregeln durchführen zu können. Gleichzeitig aber hat Corona gezeigt, dass es möglich ist, die Entwicklung neuer Medikament voranzutreiben. Die wissenschaftlichen Grundlagen der mRNA-Impftechnologien sind auch für die Krebstherapie relevant; wir testen derartige Ansätze bereits in klinischen Studien in Kombination mit anderen neuen immunologischen Therapieverfahren.
Welche Herausforderungen sehen Sie für die nächsten Jahre in der Krebsforschung und -medizin?
Prof. Bokemeyer: Unser wichtigstes Augenmerk für die nächsten Jahre ist darauf gerichtet, unsere bauliche Infrastruktur als Krebszentrum des UKE zu erweitern und unsere Kompetenz-Netzwerke als Grundlage für Medizin und Forschung überregional weiter zu stärken. So haben wir im vergangenen Jahr das Konsortium „Cancer Center Nord Hamburg – Schleswig Holstein“ mit unseren Partnern am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck gegründet und bereits gemeinsame Projekte gestartet. Darüber hinaus ist es unser oberstes Ziel, Innovationen so schnell wie möglich zu den Patient:innen und ihren Angehörigen zu bringen und diesen Prozess gemeinsam mit den Patient:innen zu gestalten. So wird in den nächsten Monaten ein Patientenkompetenzzentrum Nord entstehen, in dem wir Patient:innen schulen möchten, an umfassenderen Themen unserer täglichen Arbeit und der Diskussion im Gesundheitswesen auf Augenhöhe teilnehmen zu können.Außerdem hat Corona den Sprung ins digitale Geschehen katalysiert: Unsere monatliche Fortbildungsserie für unsere Patient:innen findet komplett online statt, unser Patientenbeirat tagt online, unsere Kongresse sind online. Im nationalen Netzwerk ist zudem ein Online-Angebot für trauernde Angehörige entstanden. Wir freuen uns natürlich, wenn wir uns künftig auch wieder analog treffen können, aber Teile unserer Aktivitäten werden online bleiben.
Januar 2022
Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs in neuen Räumlichkeiten
Patient:innen, die eine Beratung und Betreuung zu Fragen einer genetischen Veranlagung zu Brust- oder Eierstockkrebs haben, finden die Angebote des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs (kurz BRCA-Zentrum) seit Januar 2022 in neuen Räumlichkeiten.
Das Team rund um die Leiterin Prof. Dr. Isabelle Witzel ist in das Gebäude N22 umgezogen, um das Beratungsangebot erweitern zu können.
Alle Kontaktdaten bleiben unverändert, das Team freut sich über Ihren Besuch.
Informationen zum BRCA-Zentrum
Weitere Informationen zum familiären Brust- und Eierstockkrebs finden Sie zusätzlich auf der Seite des BRCA-Netzwerks e.V.
Bild: Avin Hell, UCCH
Dezember 2021
Interaktive Website „Trauern in besonderen Zeiten“ ist online
Während der Corona-Pandemie ist auch das Trauern nach dem Versterben eines geliebten Menschen in vielen Bereichen sehr eingeschränkt. Nicht immer ist ein persönliches Abschiednehmen möglich und Beerdigungen können oft nur in kleinem Kreis stattfinden. Viele Menschen sind zudem nachhaltig belastet durch fehlende Besuchsmöglichkeiten in Krankenhäusern und Pflegeheimen oder durch andere Einschränkungen in der letzten Lebensphase ihrer Angehörigen.
Mitarbeitende der Palliativmedizin der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) haben im Rahmen des Forschungsverbundes Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan) des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) eine Trauer-Homepage entwickelt, die nun online gegangen ist.
Die interaktive Webseite „Trauern in besonderen Zeiten“ ( www.trauern-in-besonderen-Zeiten.de ) soll Trauernden die Möglichkeit geben, Informationen und Hilfestellungen zum Umgang mit Trauer in der Pandemie, weiterführenden Unterstützungsangeboten und Literaturempfehlungen zu erhalten. Vor allem aber soll die Webseite Trauernden ermöglichen, ihrer Trauer in einem virtuellen Trauerraum Ausdruck zu verleihen und durch Erfahrungsberichte anderer Betroffener zu erleben, dass sie in ihrer Situation nicht allein sind. Selbsttests sollen Trauernden helfen, ihre psychische Belastung durch das Trauererleben einzuschätzen. Auch wer nicht selbst betroffen ist, sondern einem nahestehenden Menschen in dieser Zeit helfen möchte, findet Anregungen und Ideen, wie andere in Pandemiezeiten in ihrer Trauer unterstützt werden können.
Weitere Informationen:
https://pallpan.de/
November 2021
Krebsforscher Prof. Dr. Benjamin Besse erhält Hubertus-Wald-Preis für Onkologie
Der französische Krebsforscher Prof. Dr. Benjamin Besse ist mit dem diesjährigen Hubertus-Wald-Preis für Onkologie ausgezeichnet worden. Damit wurden sein langjähriges Engagement und seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Therapie des Bronchialkarzinoms gewürdigt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vom Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) verliehen. Darüber hinaus erhielten mehrere junge Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) Nachwuchsförderpreise und Stipendien.
„Beim Bronchialkarzinom sind in den vergangenen Jahren wegweisende Therapieerfolge auf der Basis konsequenter Forschung entstanden, zum einen durch die sogenannte Immuntherapie und zum anderen durch die zielgerichtete Therapie bei Vorliegen genetischer Tumormutationen. Prof. Besse hat mit seiner medizinischen Forschung entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen. Es freut mich umso mehr, dass Prof. Besse den Preis in diesem Jahr erhält, da wir gemeinsam mit unserem Partner, der LungenClinic Grosshansdorf, zukünftig in nationalen Verbünden diese Therapieformen noch intensiver weiterentwickeln wollen und hier auch seine Expertise in der Beratung einbinden können“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums.
Prof. Besse ist Leiter der Abteilung für Thorax-Onkologie am großen französischen Krebszentrum, dem Institut Gustave Roussy. Gleichzeitig hat er eine Professur für Medizinische Onkologie an der Universität Paris-Sud, Orsay, inne. Neben seiner vielfältigen Arbeit in Klinik und Forschung ist er Initiator vieler europäischer Studien, die zu verbesserten immuntherapeutischen Behandlungsstrategien für Patient:innen mit Lungenkrebs geführt haben.
Neben Prof. Besse wurden auch mehrere UKE-Nachwuchswissenschaftler:innen geehrt: Den Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreis für onkologische Forschung erhielt Dr. Joseph Tintelnot, Assistenzarzt in der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Onkologie, Hämatologie, Knochenmarktransplantation mit Abteilung für Pneumologie). Drei weitere Forschende erhielten Posterpreise und vier weitere Studierende Promotionsstipendien. (Auflistung siehe PDF)
„Es ist uns in Hamburg seit Jahren ein Herzensthema, den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Onkologie zu stärken. Exzellente wissenschaftliche Forschung ist seit langem kein Einzelkämpferthema mehr, sondern lebt von der Vernetzung. Wir ermöglichen mit unserer Förderung sowohl Ärzt:innen ihre Arbeitszeit in der Forschung zu investieren, als auch Naturwissenschaftler:innen die Bereiche in der klinischen Versorgung kennenzulernen. Nur dadurch wird eine zukunftsweisende Partnerschaft zwischen Medizin und Wissenschaft ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, stellvertretender Direktor für Wissenschaft und Forschung im Hubertus Wald Tumorzentrum.
Das Hubertus Wald Tumorzentrum wird durch die Hubertus Wald Stiftung maßgeblich gefördert. Neben der Vergabe von Forschungspreisen steht die klinische Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt der Förderung. Der hanseatische Unternehmer Hubertus Wald (1903-2005) und seine Frau Renate haben sich über Jahrzehnte der Förderung von Kultur und Medizin verschrieben; daraus ist 1993 die Hubertus Wald Stiftung hervorgegangen.„Die Unterstützung der Stiftung für das Tumorzentrum des UKE ist uns ein wichtiges Anliegen und trägt in hohem Maße dazu bei, krebskranke Patient:innen bestmöglich zu versorgen“, sagt Prof. Dr. Hartwig Huland, Kurator der Stiftung sowie Gründer der Martini-Klinik des UKE.
Wir gratulieren herzlich allen Preisträgern!
Foto: Teresa Brachmann, UCCH
Prof. Bokemeyer (2.v.l.) sowie Dr. Herms und Prof. Huland (6.u.7.v.l.) von der Hubertus Wald Stiftung gratulierten Prof. Besse (4.v.l.) und allen weiteren Preisträgern.
November 2021
Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft für UCCH-Forschende
Prof. Dr. Katja Weisel, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, und Dr. Justine Münsterberg, Klinik und Poliklinik für Neurologie, sind mit dem Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, den sich die Preisträgerinnen teilen.
Prof. Weisel wurde für ihre Arbeit zur intensivierten Myelomtherapie bei älteren Patient:innen und solchen, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet sind, gewürdigt. Die Arbeit zeigt, dass die neue Therapie nicht nur effektiver ist, sondern weist insbesondere nach, dass sich die Lebensqualität mit der intensiveren Therapie für die betroffenen Patient:innen sogar besser darstellt.
Dr. Münsterberg hat im Rahmen einer multidisziplinären Arbeitsgruppe in einer grundlagenorientierten wissenschaftlichen Arbeit die Bedeutung der Expression von ALCAM für das Auftreten einer Hirnmetastasierung beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom untersucht. Die Arbeit bietet Ansätze für zukünftige Bestimmung prognostischer Faktoren und Therapieverfahren sowie potenziell auch zur Verhinderung von Hirnmetastasierung.
Wir gratulieren beiden Preisträger:innen!
Weitere Informationen über die Preisverleihung bei der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Bild: Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
November 2021
15-jähriges Jubiläum für die Palliativmedizin
Die Palliativmedizin versorgt Menschen mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankung. Ihr oberstes Ziel ist es, eine für die Patient:innen und ihre Angehörigen gute Lebensqualität zu erhalten oder wiederherzustellen. Dieses Ziel wird seit inzwischen 15 Jahren auch von den Palliativmediziner:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und seit zehn Jahren auf der eigenständigen Palliativstation der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) verfolgt. Die Leiterin der Palliativmedizin des UKE und Inhaberin der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung, Prof. Dr. Karin Oechsle, erklärt, wie sich die Palliativmedizin seitdem entwickelt hat und wie ihre Arbeit durch die Corona-Pandemie verändert wurde.
Die Palliativmedizin am UKE feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Wie haben sich die palliativmedizinischen Konzepte in dieser Zeit verändert?
Prof. Dr. Karin Oechsle: In der Palliativmedizin geht es darum, Patient:innen mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung die Erhaltung der Lebensqualität bis zum Schluss zu ermöglichen. Eine wichtige Aufgabe der Palliativmedizin ist die Symptomlinderung. Doch neben der Linderung der körperlichen Symptome wie zum Beispiel Schmerzen stehen auch die psychologischen, sozialen und spirituellen Probleme der Patient:innen und der Angehörigen im Vordergrund. Um dies zu gewährleisten, arbeiten wir in multiprofessionellen Teams zusammen. Neben der Arbeit auf der Palliativstation bieten wir Konsile in allen Kliniken des UKE an und betreuen Patient:innen und ihre Angehörigen auf anderen Stationen mit. In der palliativmedizinischen Sprechstunde im UCCH beraten wir zudem Patient:innen frühzeitig im Krankheitsverlauf darüber, wie sie sich am besten auf das vorbereiten können, was bei Fortschreiten der Erkrankung auf sie zukommen kann. Darüber hinaus arbeiten wir aktiv an der studentischen Lehre und verschiedenen Forschungsthemen in der Palliativmedizin mit. Im UKE liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Angehörigenforschung, also wie wir in unserem therapeutischen Alltag besser auf die Probleme und Bedürfnisse der Angehörigen aktiv eingehen und sie darin unterstützen können.
Wie hat sich Ihre Arbeit durch die Corona-Pandemie verändert?
Prof. Dr. Karin Oechsle: Besonders herausfordernd für uns, aber natürlich vor allem für unsere Patient:innen und deren Angehörige, waren die Besuchsbeschränkungen. Wir haben Angehörige dabei unterstützt, „aus der Ferne“ den Patient:innen nahe zu sein. So haben wir unter anderem Tablets zur Verfügung gestellt, mit denen Videokonferenzen von Patient:innen mit ihrenAngehörigen, aber auch eine Einbeziehung der Angehörigen in Patient:innengespräche oder zurVisite ermöglicht wurden. Darüber hinaus war uns wichtig, den intensiven Austausch mit denAngehörigen aufrecht zu erhalten. Seit Beginn der Pandemie hat ein Mitglied unseres multiprofessionellenTeams die Angehörigen täglich proaktiv angerufen und über denGesundheitszustand informiert. Außerdem boten unsere Trauerbegleiter:innen regelmäßigetelefonische Gespräche an. Auch spezielle Informationsmappen für Angehörige wurden erstellt.
Haben Sie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Palliativversorgung wissenschaftlichbegleitet?
Prof. Dr. Karin Oechsle: Wir sind am Forschungsverbund Palliativversorgung in Pandemiezeiten(PallPan) beteiligt, der ein Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertenForschungsnetzwerks der Universitätsmedizin ist. In diesem Rahmen haben wir gemeinsam mit derLudwig-Maximilians-Universität München (LMU) eine wissenschaftliche Studie zu den Bedürfnissenund Problemen von Angehörigen in der Palliativversorgung durchgeführt. Zudem haben wir dieAngehörigen-bezogenen Aspekte in die nationalen Handlungsempfehlungen eingebracht, die beizukünftigen Pandemien sowohl Patient:innen und Angehörigen als auch MitarbeitendenUnterstützung geben und die Aufrechterhaltung von Strukturen und Angebote derPalliativversorgung ermöglichen sollen.
Welche Auswirkungen hatte die COVID-19 Pandemie denn konkret auf die Bedürfnisse von Palliativpatient:innen und deren Angehörigen?
Prof. Dr. Karin Oechsle: In einer Interviewstudie mit Palliativpatient:innen sowie deren Angehörigen,die wir mit der LMU München durchgeführt haben, zeigte sich, dass viele der identifiziertenBedürfnisse unabhängig von der COVID-19-Pandemie sind. Darüber hinaus gab es aber auchpandemiebedingte Besonderheiten. So gaben Patient:innen und Angehörige an, Angst vor einerInfektion zu haben und beide Gruppen belasten die pandemiebedingten Kontakteinschränkungen,die zu Einsamkeitsgefühlen und sozialer Isolation bis hin zu traumatisierenden Erfahrungen amLebensende führen können. Darüber hinaus hat sich die Rolle der Angehörigen als Versorgendeverändert. Durch die Besuchseinschränkungen sind sie daran gehindert, ihre Aufgaben undBedürfnisse als Pflegende und/oder Begleitende von schwerkranken und sterbenden Patient:innenwahrzunehmen. Die Angehörigen erleben so psychische und moralische Belastungen im Ringen umdie Balance zwischen der Erhaltung der sozialen Beziehungen am Lebensende einerseits und desInfektionsschutzes durch Reduzierung der sozialen Kontakte andererseits.
September 2021
UCCH Forschungsstipendien für das Jahr 2022 vergeben
Am 22. September haben die UCCH Direktoren die UCCH Forschungsstipendien an 3 Ärzte vergeben, die dadurch im nächsten Jahr Zeit für ihre Forschungstätigkeiten erhalten.
Die UCCH Direktoren freuten sich sehr, als sie die drei UCCH Forschungsstipendien an die 3 Kandidaten übergeben konnte. So erhalten schließlich alle drei Ärzte Gelegenheit, im Jahr 2022 außerhalb des klinischen Betriebs gesonderte Zeit für die Forschung zu investieren.
Die Stipendien werden je zu einem Drittel von der abgebenden und auf der aufnehmenden Institution sowie vom Dekanat finanziert.
Über die Stipendien freuten sich:
Dr. Julian Kött (Assistenzarzt)
aus der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie (Prof. Schneider/Prof. Gebhardt) wird im Jahr 2022 forschen im Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Prof. Renné) zum Thema „The role of neutrophil extracellular traps for coagulation and metastasis of malignant melanoma patients treated with immune checkpoint inhibition“.
Dr. Julian Götze (Assistenzarzt)
aus der Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie (Prof. Bokemeyer/PD Dr. Sinn) wird im Jahr 2022 forschen im Institut für Tumorbiologie (Prof. Pantel/Prof. Wikman) zum Thema „Identification and characterization of circulating cancer-associated fibroblasts (cCAFs) in pancreatic cancer“.
Richard Hauch (Assistenzarzt)
aus der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Prof. Rutkowski)
wird forschen im Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg (Prof. Horstmann) zum Thema „Engineering of iPSC-derived natural killer cells for adoptive transfer as a treatment strategy for high risk acute lymphoblastic leukemia“.
Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Erfolg im Forschungsjahr!
Foto: Avin Hell, UCCH
Die UCCH Direktoren gratulierten den 3 Kandidaten: (von links)
Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, Prof. Dr. Katja Weisel, Dr. Julian Kött, Richard Hauch, Dr. Julian Götze, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer
September 2021
In Bewegung bleiben: Kinder und Jugendliche mit und nach einer Krebserkrankung stärken
Bewegungsangebote für krebserkrankte Kinder und Jugendliche sind seit Jahren ein wichtiger Baustein der Behandlung. Jetzt haben sich das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) und das Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) in dem von der Deutschen Krebshilfe geförderten ActiveOncoKids-Netzwerk zum Zentrum Nord zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie mit Aktionstagen auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen. Auftakt war am 11. September: Unter Anleitung von Bewegungstherapeut:innen und gefördert von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. konnten sich junge Krebspatient:innen des UCCH auf der Alster beim Stand-Up-Paddling ausprobieren.
Auf einem Stand-up Paddling Board kann es ganz schön wackelig sein, aber die Kinder und Jugendlichen, die beim Aktionstag des Active Onco Kids Netzwerks Nord mitmachten, zeigten keinerlei Berührungsprobleme. Nach einer kurzen Einweisung ging es schon raus auf die Außenalster zu einem gemeinsamen Ausflug. Nach starken Gewittern in den Tagen zuvor zeigte sich das Wetter so freundlich, dass die jungen Patient:innen bei einem eher unfreiwilligen Ausrutscher allenfalls nur nass von unten werden konnten.
„Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 2 000 Kinder und Jugendliche an Krebs. Für die jungen Patient:innen ist ein aktiver und gesunder Lebensstil wichtig, wie erste Studien zeigen. Denn langfristig verbessert sich durch regelmäßiges Sporttreiben der Fitnesszustand und die Wahrscheinlichkeit für Spätfolgen kann verringert werden. Das Kinderonkologische Zentrum verfolgt deshalb bereits seit Jahren das Ziel, junge Krebspatient:innen schon während der Therapie zur Bewegung zu animieren“, sagt Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie und Leiter des zertifizierten Kinderonkologischen Zentrums.
„Unser Team aus Sporttherapeutinnen und Sporttherapeuten geht bereits auf Station von Zimmer zu Zimmer und versucht, unseren Patient:innen Bewegungsangebote zu machen. Da wird der Stationsflur schon mal schnell zum Fußballfeld oder Standort für ein Tischtennis-Match“, sagt Simon Elmers, Sportwissenschaftler und Bewegungstherapeut für die Kinder und Jugendlichen.
Dr. Klaus Bublitz, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. resümert: „Unter dem Slogan KNACK DEN KREBS sensibilisieren wir seit Jahren die Öffentlichkeit für das Thema Krebs bei Kindern. Seit 2020 ermöglicht unser Verein zudem die Sport-und Bewegungstherapie am Kinderkrebs-Zentrum Hamburg durch die Finanzierung eines Sporttherapeuten. Wir unterstützen deshalb sehr gerne diesen Active Onco Kids-Day und haben dort die Stand-Up-Paddling-Aktion für betroffene Kinder gefördert.“
Auch an den Standorten Kiel, Lübeck und auf Sylt wurden im Rahmen des Aktionstages verschiedene Wassersportarten geboten – ob Stand-up Paddling, Segeln, Surfen oder Kanu fahren – die Kinder waren mit Begeisterung dabei.
„Ich freue mich, dass wir das Thema Sport und Bewegung durch unseren Zusammenschluss gemeinsam mit unseren Partnern im Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein im Zentrum Nord des ActiveOncoKids-Netzwerks bei jungen, krebserkrankten Patient:innen in den Mittelpunkt rücken. Mit unserem Kick-Off-Event und weiteren, folgenden Veranstaltungen möchten wir die Kinder und Jugendlichen für mehr Bewegung begeistern – ein wichtiger Baustein für eine gute Lebensqualität“, sagt UCCH-Direktor Prof. Dr. Carsten Bokemeyer.
Für die Veranstalter war klar: Diesen Aktionstag wird es noch häufiger geben.
Weitere Informationen:
Netzwerk Active Onco Kids
https://www.activeoncokids.de
Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V.
kinderkrebs-forschung.de
Kinderonkologisches Zentrum
UKE - Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Fotos: Copyright, UKE, Teresa Brachmann
September 2021
Onkologie am UKE unter den Top 30 weltweit
Im jährlichen Ranking des US-amerikanischen Magazins "Newsweek" über die international 200 besten onkologischen Einrichtungen belegt das Zentrum für Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf den 29. Platz und landet damit unter den Top 30 weltweit.
"Wir freuen uns sehr über diese Platzierung", sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Zentrums für Onkologie, "zeigt sie doch, welches Ansehen unsere Krebsmedizin weltweit hat."
Unter den Top 30 sind als einzige weitere deutsche Zentren die Einrichtungen in Berlin, Köln und Heidelberg aufgelistet.
Als Bewertungskriterium gilt die Fragestellung, welche Krankenhäuser oder medizinischen Zentren über die modernsten Einrichtungen und die sachkundigsten und erfahrensten Ärzte verfügen.
Außerdem wird beurteilt, bei welchen Einrichtungen Patient:innen den Zugang zu den besten Diagnostikern, der bestmöglichen Versorgung und den wirksamsten Behandlungen erhalten.
Weitere Informationen:
Newsweek world's best specialized hospitals in oncology 2021
September 2021
Onkopiraten: Segeln für krebserkrankte Kinder und Jugendliche auf der Außenalster
Am 4. September hieß es „Leinen los“ – krebserkrankte Kinder und Jugendliche aus dem kinderonkologischen Zentrum unter Prof. Rutkowski durften auf Einladung der Stiftung des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) Seeluft schnuppern und sich beim Segeln ausprobieren.
Der Norddeutsche Regatta Verein ist weltweit einer der führenden Segelvereine – der Medaillenspiegel der Olympiade in Tokio ist Beweis dafür. Dabei macht sich der Verein neben dem Leistungssport vor allem für die Ausbildung des Segler-Nachwuchses stark. Mehr als 250 Kinder und Jugendliche trainieren regelmäßig an der Außenalster.
„Uns ist es wichtig, dass Ihr den Spaß an der Bewegung wiederfindet. Ich bin zuversichtlich, dass der Tag auf dem Wasser und das Lernen der Segelhandgriffe einen wichtigen Beitrag dazu hat,“ sagte Gastgeber Gunter Persiehl, Kommodore des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) und gleichzeitig Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung des NRV, bei der Begrüßung zu den versammelten Kindern und Jugendlichen, die der Einladung auf Vermittlung des kinderonkologischen Zentrums des UCCH gefolgt waren. Dieser Begrüßung pflichteten Jürgen Flemming, Stiftungsvorsitzender, und Günther Cords, 2. Kuratoriumsvorsitzender, sehr gerne bei.
Mit offenen Armen wurden die Kinder von den Jugendtrainern in Empfang genommen und durften auf 3 J70 Segelbooten Seeluft schnuppern. Dabei zeigte sich die Außenalster von der schönsten Wetterseite – bei Sonne und leichten Windverhältnissen konnten die Boote richtig Fahrt aufnehmen. Als die Bootsbesatzungen am Nachmittag noch eine Regatta ausführen durften, war jubelnder Applaus vom Steg aus von allen anwesenden Eltern und NRV-Mitgliedern zu hören, währnd die Kinder und Jugendlichen erschöpft und glücklich zurück in den NRV Hafen segelten.
Die einhellige Meinung aller Teilnehmenden: „Das war wirklich ein toller Tag!“.
Prof. Dr. Stefan Rutkowski, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie und Leiter des zertifizierten Kinderonkologischen Zentrums, freute sich über die Großzügigkeit der Stiftung: „Das war wirklich ein besonderes Erlebnis für unsere junge Patientinnen und Patienten. Nach oft langen stationären Aufenthalten ist es für uns Behandler ein besonderer Moment, wie sich draußen bei der Bewegung an der frischen Luft das Lachen in den Gesichtern widerspiegelt. Ich möchte mich sehr herzlich für diese tolle Aktion im Namen aller Kinder und Eltern bedanken.“
Weitere Informationen zur Jugendarbeit und weiteren Angeboten des Norddeutschen Regatta Vereins:
www.nrv.de
Weitere Informationen zur Arbeit der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie:
Kinderonkologisches Zentrum
Bilder: Peter Kähl, NRV, und Avin Hell, UCCH
August 2021
5. Onko-Workshop zu Klinischen Studien
Am 31. August war es wieder soweit – im 5. Onko-Workshop für Klinische Studien wurde in 21 Themenblöcken die breite Palette von Studienangeboten für Patient:innen mit Tumorerkrankungen präsentiert. Die Veranstaltung wurde erstmalig als Kooperation zwischen den Universitären Cancer Center in Hamburg und Schleswig-Holstein durchgeführt.
Mit so einem Widerhall hatten die Veranstalter aus der UCCH Onkologischen Studienzentrale nicht gerechnet: Über 130 Interessierte aus dem UCCH und UCCSH hatten sich zur Teilnahme gemeldet. Das ursprünglich analog geplante Format wurde deshalb noch recht kurzfristig als Online-Konferenz durchgeführt.
Nach der Eröffnung durch die Direktoren der beiden Cancer Center gaben die Präsentierenden der einzelnen Fachbereiche in vielen Einzeltalks einen Kurzüberblick ihrer offenen und geplanten Studienkonzepte.
„Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Vielfalt unsere klinische Forschung vorangeht und sich damit direkt an die Versorgung unserer Patienten richtet“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, „Die Entwicklung in den letzten Jahren war dabei enorm: Noch vor 6 Jahren waren ca. 2.500 Patient:innen jährlich in klinischen Studien eingeschlossen, im letzten Jahr haben wir nahezu 7.000 Patient:innen mit unseren Angeboten erreicht. Nicht zuletzt ist dies eine hervorragende Leistung unserer gesamten Netzwerkpartner.“
Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf den entitätenübergreifenden frühen Phase-Studien mit CAR-T Zelltherapien sowie auf den molekular ausgerichteten Basket-Studien.
Weitere Informationen zum Onko-Workshop finden Sie unter:
www.onko-workshop.de
Bild: Mit Genehmigung des Elsa-Brändström-Hauses
August 2021
XIII. UCCH Research Retreat als Virtuelle Konferenz
Am 27. und 28. August trafen sich die Wissenschaftler:innen und Forschenden des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) zum Online-Retreat. Ca. 100 Teilnehmende tauschten sich zu ihren Forschungsergebnissen aus und entwickelten neue Ideen für weitere Projekte.
Mit der Frage „Who is the UCCH? YOU are the UCCH!“ stimmte Prof. Dr. Carsten Bokemeyer zu Beginn des Retreats in die Veranstaltung ein und gab den Teilnehmenden einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Forschungslandschaft des UCCH.
In die erste Session startete Prof. Dr. Matthias Wilmanns, Head des EMBL Hamburg, mit einem Übersichtsvortrag zum Thema „Metastasis & microenvironment interactions“. Weitere Sessions wurden zu den Themen „Immuno-oncology“, „Data science in cancer medicine“, „Prostate cancer“, „Neuro-oncology“, „Gastrointestinal cancer“ und „Gynecological tumors“ durchgeführt. Einige Sessions fanden dabei unter Beteiligung der Forschenden des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) statt. Darüber hinaus wurden weitere Forschungsthemen in Flash talks aufgegriffen.
„Der Research Retreat ist für unsere Forschenden eine wichtige Gelegenheit, neben den eigenen Themen einen Überblick über die gesamte Bandbreite der UCCH Forschung zu bekommen. Dabei ergeben sich häufig neue Ansätze, Synergien in den einzelnen Disziplinen, beispielsweise durch die Nutzung einer neuen Methodik, zu bilden“, erklärt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer.
„Gleichzeitig ist der Retreat auch ein Ort für junge Nachwuchswissenschaftler:innen, um sich im Präsentieren von ihren Inhalten zu üben und sich für ihre Arbeiten messen zu lassen“, so Prof. Dr. Kai Rothkamm, stellv. UCCH Direktor für Forschung.
So wurden auch in diesem Jahr einige Nachwuchswissenschaftler:innen durch die Abstimmung in einem interdisziplinären Gremium sowie durch das Voting der Retreat-Teilnehmer:innen für ihre Arbeiten prämiert.
Den Hubertus-Wald-Nachwuchspreis 2021 erhielt Dr. Joseph Tintelnot (Department of Oncology and Hematology/Department of Gastroenterology/Department of General, Visceral and Thoracic Surgery/Mildred Scheel Cancer Career Center Hamburg).
Die Preisträger des Posterpreises 2021 sind Shweta Godbole (ZMNH), Moritz Kaune (Department of Oncology and Hematology) und Benedict Markmann (Department of General, Visceral and Thoracic Surgery).
Wir gratulieren auch den Empfängern des UCCH-Forschungsstipendiums 2022:
Julian Kött, Department of Dermatology and Venereology
Julian Götze, Department of Oncology and Hematology
Richard Hauch, Department of Pediatric Hematology and Oncology
Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt über die Verleihung der Preise berichten – wir gratulieren bereits an dieser Stelle allen Preisträger:innen und Stipendiaten.
August 2021
UCCH startet Mentor:innenprogramm „Peer2Me“
Im UCCH startet nach einer erfolgreichen Pilotphase das Mentor:innenprogramm „Peer2Me“ für junge Krebspatient:innen. Ausgewählte Mentor:innen stehen künftig jungen Krebspatient:innen als „Buddies“ zur Seite, um die Patient:innen im Laufe der Erkrankung zu beraten. Das Projekt des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitätsklinikums Leipzig wird von der Deutschen Krebshilfe mit rund 340 000 Euro gefördert. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 17 000 junge Erwachsene im Alter von 15 bis 39 Jahren an Krebs.
„Eine Krebserkrankung im jungen Erwachsenenalter zu erleben, geht für die Betroffenen oftmals mit weitreichenden körperlichen, sozialen und psychischen Folgen einher. Die psychische Belastung der jungen an Krebs erkrankten Erwachsenen zeigt sich insbesondere in Form von Ängsten, Fatigue und Depressionen“, sagt die Leiterin des Forschungsprojekts, Psychoonkologin Prof. Dr. Corinna Bergelt aus dem Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE.
„Junge Krebspatient:innen berichten oft von emotionaler Belastung und fehlenden Informationen, insbesondere in den Bereichen Leistungsfähigkeit, Beruf und Fertilität. Neben der Familie und Freunden steht der Austausch mit anderen gleichaltrigen Betroffenen im Vordergrund“, ergänzt Co-Leiterin Sarah Dwinger, Psychologische Psychotherapeutin und Psychoonkologin in der Medizinischen Psychologie.
Das Projekt „Peer2Me“ setzt genau hier an. Die ausgewählten Mentor:innen haben selbst eine Krebserkrankung durchlebt und sind im Alter von 18 bis 39 Jahren. Sie werden im Rahmen des Programms geschult, um jungen Erwachsenen im gleichen Alter, bei denen in den vergangenen sechs Monaten Krebs diagnostiziert worden ist, während der akuten Behandlung mit ihrer Erfahrung zur Seite zu stehen. Mithilfe der Unterstützung der Mentor:innen soll die psychische Belastung der jungen Krebspatient:innen verringert werden. Außerdem soll den Patient:innen ermöglicht werden, sich besser über die verschiedenen Aspekte der Erkrankung informieren zu können, um sie dadurch im Umgang mit dieser Herausforderung zu unterstützen.
Wer selbst gern Mentorin oder Mentor werden möchte, kann sich per E-Mail an s.dwinger@uke.de wenden.In einer Pilotphase wurde das vom Universitätsklinikum Leipzig entwickelte Programm bereits erprobt und in einer wissenschaftlichen Studie ausgewertet. Insgesamt 19 akut erkrankte junge Krebspatient:innen sind in der Leipziger Studie eingeschlossen worden. Sie wurden über drei Monate individuell von 11 Mentor:innen begleitet. In anschließenden Interviews äußerten sich sowohl die Mentor:innen als auch die Patient:innen positiv über den Austausch auf Augenhöhe. Am meisten profitierten die Patient:innen von dem informellen Austausch über Nebenwirkungen und Behandlungen und der Möglichkeit, Fragen zu verschiedenen Themen mit Betroffenen besprechen zu können. Alle Patient:innen konnten sich vorstellen, zukünftig selbst als Mentor:in tätig zu werden.
Bild: Pexels
August 2021
Rudern gegen Krebs 2021 – Benefizregatta auf der Außenalster
Zwischendurch zwar mit etwas Regen, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch - über 40 Boote gingen bei der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ am 22. August an den Start für den guten Zweck. Mit dabei auch 6 Patient:innenboote, die sich in speziellen Trainings vorbereitet hatten.
Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ wurde bereits zum 11. Mal von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ausgetragen.
Ein detailreiches Hygiene-Konzept, genehmigt vom Gesundheitsamt, machte es möglich: Über 40 Boote konnten so an den Start an der Außenalster gehen. Spannend wurde es, als Andy Grote, Senator für Inneres und Sport, Christoph Holstein, Staatsrat für Sport, und ihr Team im Showrennen gegen die Professor:innen des UKE antraten. Bei den Professor:innen machten sich Prof. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin und Vorstandsmitglied des UKE, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und Prof. Dr. Katja Weisel, beide aus dem Direktorium des UCCH, stark für das UKE - und gewannen. Sie zogen sogar an Ex-Olympionik und Ex-Ruderweltmeister Lauritz Schoof, mittlerweile Arzt am UKE, vorbei. Er hatte versucht, im Einer gegen die beiden Vierer-Mannschaften anzutreten.
Bei den Patient:innen-Rennen um die Mittagszeit fieberten alle Zuschauer:innen auch an Land mit, in vorderster Reihe die Ärzt:innen des Universitären Cancer Centers und des Asklepios Tumorzentrums gemeinsam. Die ersten drei Plätze belegten die Teams „Kiel 2“ (1. Platz), „Happy“ (2. Platz) und die „Alsterchaoten“ (3. Platz). Auch die restlichen Teams freuten sich über ihre Platzierungen 4-6. „Das war ein tolles Erlebnis und ein perfekter Höhepunkt für unsere Patient:innen, die aufgrund der Corona-Pandemie erst sehr kurzfristig über den Sommer mit dem Training starten konnten“, sagte Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH.
In den Einsteiger- und Experten-Rennen wurde bis zum Schluss hart gekämpft. Im Einsteiger-Finale war die Freude besonders groß bei Britta Petersen, die als Krebspatientin einen langen Weg hinter sich gebracht hat und zum Schluss mit ihrem Team „Nordfriesland“ den Pokal erringen konnte. Auf Platz 2 kam das UKE Hauttumorzentrum-Team „Sonnenschirmchen“, Platz 3 holte sich das Asklepios-Team „AK Heidberg“.
Im Experten-Finale ruderten gleich 2 UKE-Teams mit. Platz 1 ging an das Team „Herzschlag“ aus dem UKE Herzzentrum, Platz 2 an das Team „Öko Profit“ rund um Jens Beckmann von Copy Druck, Platz 3 an das Team „UKE Club“ aus dem Dekanat rund um Dekanin Prof. Blanche Schwappach-Pignataro.
Man merkte allen Teilnehmer:innen der Regatta die Freude an, den Tag draußen und auf dem Wasser gemeinsam verbringen zu können.
Bilder, Copyright Alexander Rose, UKE und Jean-Marc Göttert, RG Hansa.
August 2021
Richtfest für neues UKE-Prostatakrebszentrum: Rohbau der Martini-Klinik fertiggestellt
Mit dem traditionellen Aufziehen der Richtkrone ist am Donnerstag im Beisein von Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, der Abschluss der Rohbauarbeiten für die neue Martini-Klinik gefeiert worden. Das UKE-Prostatakrebszentrum unter dem Dach des UCCH ist mit mehr als 2.500 Prostatakrebsoperationen pro Jahr weltweit führend in der operativen Behandlung von Prostatatumoren. Im Neubau können zukünftig noch mehr Patienten von der frühen Diagnostik bis hin zu fortgeschrittenen Erkrankungsstadien interdisziplinär behandelt werden.
„Das Richtfest der Martini-Klinik in Zeiten dieser tiefgreifenden Pandemie zeigt nicht nur die Zu-kunftsfähigkeit der Gesundheitsversorgung unserer Stadt und der Metropolregion, sondern auch die ungebrochene Energie und den Spirit des gesamten Teams der Martini-Klinik und aller Baube-teiligten. Ich beglückwünsche das gesamte Team, dass der Klinik-Neubau auch in dieser für das UKE so anspruchsvollen Phase trotzdem im Zeit- und Kostenplan umgesetzt werden kann. Der Neubau symbolisiert eindrucksvoll das hohe Versorgungsniveau, das Patienten mit Prostatakrebs hier er-fahren und das weltweite Anerkennung findet“, sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank.
„Wir wollen, dass Patienten mit Prostatakrebs bestmöglich versorgt werden. Mit dem Neubau schaffen wir ideale Bedingungen für die frühe MRT-Diagnostik bis hin zur Chemotherapie – alles unter einem Dach. Mit der Fertigstellung des Rohbaus kommen wir dem Ziel, die spezialisierte in-terdisziplinäre Versorgung von Patienten mit Prostatakrebs langfristig zu sichern und deren stetige Weiterentwicklung zu ermöglichen, einen bedeutenden Schritt näher“, sagt Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE.
„Der Erfolg der Martini-Klinik beruht auf der Spezialisierung auf eine Erkrankung und der systematischen Patientenbefragung zur Behandlungsergebnisqualität. Den größten Anteil daran haben unsere spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unsere Patienten einfühlsam und fachkompetent versorgen und immer bereit sind, ihr Handeln zu hinterfragen, weiter zu lernen und sich stetig zu verbessern. Die medizinische Ergebnisqualität, die in allen Dimensionen Spitzenwerte er-reicht, macht uns stolz und zeigt, dass unser Qualitätsmanagement funktioniert und unsere klini-schen Studien und unsere Grundlagenforschung wesentlich dazu beitragen“, sagt Prof. Dr. Markus Graefen, Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik.
„Das Haus steht. Dieser Meilenstein ist geschafft! Unser Dank gilt allen, die am Bau mitwirken, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Patienten und allen Nachbarn, die in den letztenMonaten einiges an Baulärm und Staub ertragen mussten. Unser Ziel ist es, unsere an Prostatakrebserkrankten Gäste so zu behandeln, wie man selbst gern behandelt würde: mit Empathie, in Würde,mit Herz und medizinischer Expertise. Das ist der Leitgedanke des Gründers der Martini-Klinik, Prof.Dr. Hartwig Huland“, sagt Dr. Detlef Loppow, Geschäftsführer der Martini-Klinik.
Juli 2021
Vorsorgeprogramm HANSE mit kostenlosem Lungencheck für ehemalige und aktive Raucher:innen in Norddeutschland
Drei Lungenkrebszentren in Norddeutschland, darunter wichtige Kooperationspartner des UCCH, starten gemeinsam den HANSE Lungen-Check als großangelegte Präventionsstudie für ehemalige und aktive Raucher:innen. Schirmherr Dr. Eckard von Hirschhausen wirbt in einer Videobotschaft für eine Teilnahme an dem Programm.
Ein Großteil aller bösartigen Lungenkrebs-Erkrankungen sind dem Rauchen zuzuschreiben. Eine geeignete Raucherprävention hilft, das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, zu vermindern. Darüber hinaus gibt es auch erste positive Daten zu Screening und Früherkennung, auch wenn diese noch gar nicht umfassend etabliert ist.
Das UCCH ist seit Jahren in verschiedenen Präventionsprogrammen und Screening-Aktivitäten involviert. Nun hat der UCCH designierte Partner im Bereich Lungenkrebs, die LungenClinic Großhansdorf, gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Campus Lübeck) den sog. HANSE Lungen-Check als Pilotstudie ins Leben gerufen, um den Nachweis zu erbringen, dass ein ganzheitliches Lungenkrebs-Früherkennungsprogramm in Deutschland durchgeführt werden kann.
Prominenter Schirmherr der HANSE-Studie ist Dr. Eckert von Hirschhausen. Er wirbt in einer Videobotschaft auf der HANSE-Homepage für eine Teilnahme an der Studie.
Sind Sie Raucher:in oder ehemalige:r Raucher:in? Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten über die Teilnahmebedingungen. ·
Juli 2021
UCCH als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet
Großartige Neuigkeiten für unser Zentrum: Die Deutsche Krebshilfe hat das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) – Hubertus Wald Tumorzentrum nach einer umfangreichen Begutachtung durch internationale Expert:innen erneut zum Onkologischen Spitzenzentrum ernannt.
Ein wichtiges Ziel des UCCH in der neuen Förderperiode 2025 ist es, mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein an den Standorten Kiel und Lübeck ein norddeutsches Kompetenznetzwerk für die Krebsforschung und -medizin zu bilden und diese Standorte so in einem Konsortium mit dem Hamburger Spitzenzentrum einzubinden. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Förderung von drei Millionen Euro.
„Wir freuen uns sehr, dass das Universitäre Cancer Center Hamburg des UKE von der Deutschen Krebshilfe erneut als Onkologisches Exzellenzzentrum ausgezeichnet worden ist. Damit werden unsere intensiven Anstrengungen, die translationale Krebsforschung auch über die Grenzen Hamburgs hinaus zu stärken und unmittelbar an den Bedürfnissen der Patient:innen zu orientieren, gewürdigt“, sagt Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE.
„Die erneute Ernennung zum deutschen Spitzenzentrum ist eine Auszeichnung unserer stetigen Arbeit für eine innovative erstklassige Krebsversorgung unserer Patient:innen. Um den Spitzenzentrumscharakter überregional weiter auszudehnen, haben wir bereits vielfältige Verbindungen mit den Kolleg:innen des Krebszentrums am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein aufgebaut. Wir wollen durch die überregionale Vernetzung exzellenter Forschung und erstklassiger klinischer Versorgung allen Patient:innen in Norddeutschland ein hochwertiges Angebot machen können“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH und Ärztlicher Direktor der II. Medizinischen Klinik für Onkologie und Hämatologie des UKE.
„Mit unserer CCC-Initiative haben wir vor 14 Jahren einen wichtigen Anstoß gegeben, um die Krebsmedizin bundesweit auf ein sehr hohes Niveau zu bringen. Es freut uns sehr, dass das Programm und dessen Entwicklung inzwischen auch international höchste Anerkennung finden“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Onkologische Spitzenzentren in Deutschland
Bundesweit hat die Deutsche Krebshilfe derzeit 14 Onkologische Spitzenzentren ernannt. Kriterienfür die Auswahl der Onkologischen Spitzenzentren sind unter anderem die enge Verzahnung vontranslationaler Forschung und Behandlung, so auch mittels Durchführung innovativer früherklinischen Studien. Außerdem liegt ein besonderes Augenmerk auf der programmatischen Bildungvon wissenschaftlichen Schwerpunkten und in der Kooperation im deutschlandweiten Netzwerk onkologischer Spitzenzentren.
Darüber hinaus sind eine fachübergreifende zentrale Anlaufstelle füralle Krebspatient:innen, die Durchführung interdisziplinärer Tumorkonferenzen, die Entwicklung gemeinsamer Behandlungspfade, eine strukturierte Zusammenarbeit mit niedergelassenenÄrzt:innen und Kliniken in der Metropolregion sowie die Zusammenarbeit mitPatient:innenvertreter:innen und Selbsthilfegruppen wesentliche Bestandteile einesSpitzenzentrums. Das UCCH wurde erstmals 2009 zum Onkologischen Spitzenzentrum ernannt.
Juni 2021
UCCH beteiligt: Forschungsverbund Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan) stellt nationale Strategie vor
Die Pandemiezeit stellt die Versorger von schwerstkranken Menschen vor besondere Herausforderungen. Der Forschungsverbund PallPan, an dem die Palliativmedizin des UKE beteiligt ist, stellt nun die „Nationale Strategie für die Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen in Pandemiezeiten“ vor.
Der Forschungsverbund Palliativversorgung in Pandemiezeiten, kurz PallPan, ist ein Teil des BMBF-geförderten Forschungsnetzwerkes der Universitätsmedizin. In PallPan sind palliativmedizinische Einrichtungen von 13 Universitätskliniken vertreten. Aus dem UCCH nimmt hier die Palliativmedizin unter Prof. Dr. Karin Oechsle teil.
Nach umfassenden Studien hat der Forschungsverbund 33 konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, die bei zukünftigen Pandemien sowohl Patient:innen und Angehörigen als auch Mitarbeitenden Unterstützung geben und die Aufrechterhaltung von Strukturen und Angebote der Palliativversorgung ermöglichen sollen.
Weitere Informationen in der unten aufgeführten Pressemitteilung des Forschungsverbundes und im Nationalen Strategiepapier.
Pressemitteilung Forschungsverbund PallPan 24.06.2021
Direkter Link zum Nationalen Strategiepapier von PallPan
Juni 2021
Hamburger Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch geht an UCCH Forscherin
UCCH Wissenschaftlerin Dr. Sabrina Köcher wurde für ihre Forschung zu einer neuartigen Kultivierungsmethode von Tumorgewebeschnitten mit dem Hamburger Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch ausgezeichnet. Der mit insgesamt 50.000 EUR dotierte Preis wurde am 28.06.21 von der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke zum dritten Mal im Hamburger Rathaus verliehen.
Ein besonderer Fokus der präklinisch-onkologischen Forschung liegt auf der Individualisierung und Prädiktion der Therapie. Um klinisch relevante Ergebnisse zu erlangen, reichen jedoch Zellkulturexperimente nicht aus. Eine effektive Alternative zum Tierversuch stellt die ex vivo Untersuchung von Gewebeschnittkulturen aus humanen Tumoren dar.
Dr. Sabrina Köcher, Wissenschaftlerin im Labor für Strahlenbiologie und experimenteller Radioonkologie unter Leitung von Prof. Dr. Kai Rothkamm, untersuchte mit Hilfe dieser Methodik am Beispiel des Prostatakarzinoms die Wirkung von Substanzen, die den Effekt der Strahlentherapie verbessern könnten. Diese Methodik bietet die Möglichkeit unterschiedliche Behandlungsmodalitäten parallel an nur einem Gewebestück bzw. dem korrespondierenden Normalgewebe zu testen, wodurch Tierversuche, die sonst für derlei Testungen herangezogen werden müssten, komplett ersetzt werden können.
Der Hamburger Forschungspreis, der gemeinsam von der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke vergeben wird, soll die Entwicklung und Etablierung von Alternativmethoden vorantreiben. Über die Vergabe entscheidet ein unabhängiges Gremium. Die Dotierung des Preises wurde seit der 1. Vergabe auf 50.000 Euro erhöht, um die Wichtigkeit zu unterstreichen.
Dr. Sabrina Köcher erhielt nun den ersten Preis mit einem Anteil von 40.000 Euro verliehen, der 2. Platz in Höhe von 10.000 Euro geht an 2 Forscher am Robert-Koch-Institut.
Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem Preis!
Zur Pressemitteilung der Behörde
Weitere Informationen zur Arbeit des Labors für Strahlenbiologie und exp. Radioonkologie
Weitere Informationen zur Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Bild (©BJV) von links: Dr. Eva Gümbel (Staatsrätin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung), Dr. Daniel Stern (Robert-Koch-Institut), Dr. Sabrina Köcher (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Dr. Brigitte Dorner (Robert-Koch-Institut), Anna Gallina (Senatorin für Verbraucherschutz)
Juni 2021
Prof. Dr. Cordula Petersen wird Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO)
Prof. Dr. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, wird zur Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). Das Amt wird sie für die nächsten 2 Jahre bekleiden. Sie übernimmt das Amt von Prof. Dr. Rainer Fietkau vom Universitätsklinikum Erlangen. Zwei weitere Hamburger wurden in den Vorstand gewählt.
Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V. (DEGRO) wurde 1995 als Vereinigung der in der Radioonkologie tätigen Ärzte, Medizinphysiker und Strahlenbiologen gegründet. Seitdem fördert die Gesellschaft die wissenschaftliche Entwicklung der Strahlenphysik, der Strahlenbiologie und der Klinischen Forschung insbesondere im Bereich der Onkologie und setzt sich für die evidenz-basierte Information von Patient:innen ein.
Prof. Dr. Cordula Petersen, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKE und gleichzeitig Vorstandsmitglied des UCCH, wurde nun als Präsidentin der DEGRO gewählt. Sie vertritt die DEGRO für die nächsten zwei Jahre und löst damit Prof. Dr. Rainer Fietkau vom Universitätsklinikum Erlangen ab. Gleichzeitig wurden Prof. Dr. Kerstin Borgmann aus dem Labor für Strahlenbiologie & Experimentelle Radioonkologie sowie Prof. Dr. Florian Würschmidt von der Radiologischen Allianz, einem der UCCH Kooperationspartner, in den Vorstand berufen.
Juni 2021
UCCH in der German Biobank Alliance aufgenommen
Der German Biobank Node ist die Dachorganisation akademischer Biobanken in Deutschland. Das UCCH wurde nun als Teil des UKE-Biobankverbundes in die German Biobank Alliance aufgenommen. Damit arbeiten 35 akademische Standorte und ein IT-Entwicklungszentrum in dem Exzellenz-Verbund zusammen, um gemeinsam die biomedizinische Forschung voranzubringen.
Die umfassende Analyse von Bioproben ist eine wichtige Säule der wissenschaftlichen biomedizinischen Forschung gerade auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Präzisionsmedizin. Die Bioproben wie DNA-, Blut- und Gewebeproben werden dazu in Biobanken gelagert, um die Qualität der Proben und den schnellen datenbasierten Zugriff für Forscher:innen zu garantieren.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die 2017 gegründete German Biobank Alliance, in der 21 Allianz-Partner und 14 sogenannte Observer zusammengeschlossen sind. Koordiniert wird der Verbund vom German Biobank Node, der die Interessen der Allianz im europäischen Biobanken-Netzwerk BBMRI-ERIC vertritt.
Das UKE ist nun mit seinem Biobanken-Verbund als Observer aufgenommen worden. Zum UKE Biobankenverbund zählen neben der Bioprobenressource des UCCH auch die Biobank der populations-basierten Hamburg City Health Study (HCHS), die Hamburger Patienteninformationssystem Multiple Sklerose Biobank (HAPIMS) und die Biobank der Clinical Cohort Studies (CCS) am Universitären Herz- und Gefäßzentrum am UKE.
Die Vernetzung von Biobanken dient zur Entwicklung einheitlicher Qualitätsstandards und einer gemeinsamen IT-Struktur, um die Forschung flächendeckend in Deutschland zu unterstützen. So können Wissenschaftler:innen das Online-Tool
„Sample Locator“
nutzen, um passende Proben für ihre Forschung aus dem Proben-Pool der Allianz finden zu können.
Weitere Informationen zur UCCH Biobank
Weitere Informationen zum Biobankenverbund des UKE
Weitere Informationen zur German Biobank Alliance
Weitere Informationen zum BBMRI-ERIC (europäische Infrastruktur für Biobanking)
Juni 2021
Mildred Scheel Lectureship in diesem Jahr in Hamburg
Wir freuen uns sehr, dass die Deutsche Krebshilfe dem UCCH / MSNZ die Aufgabe übertragen hat, die diesjährige Mildred Scheel Lectureship auszurichten. Die Lectureship wurde gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center der Charité Berlin durchgeführt und hat neben der wissenschaftlichen Exzellenz der Referent:innen auch deren persönlichen Werdegang als Motivation bzw. Anregung für unsere jungen Nachwuchswissenschaftler:innen im Fokus. Am 21. Juni 2021 hielt Professor Karen Vousden vom Francis Crick Institute in London ihren Online-Vortrag “A Role for Diet in Cancer Therapy” vor knapp 100 Wissenschaftler:innen.
Juni 2021
Forschungspreis der DGP geht an UCCH Forscher
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) hat auf ihrem Jahreskongress die Forschungspreise vergeben. Für die Kategorie Grundlagenforschung ging der Preis an den UCCH Forscher Dr. Jan K. Hennigs aus der Abteilung für Pneumologie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik.
Die Corona- Pandemie ist bei den Themen des diesjährigen 61. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) allgegenwärtig. Dringende Aspekte der Behandlung von COVID-Patient:innen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Langzeit-Wirkungen der Corona-Erkrankung („Long-COVID“) werden präsentiert. Natürlich bilden Bronchialkarzinome, insbesondere die dramatischen Fortschritte in der Behandlung durch zielgerichtete Therapie, eine weitere wichtige Säule des Kongresses.
Im Rahmen des Kongresses werden jährlich auch zwei Forschungspreise für die Bereiche „Klinische Forschung“ und „Grundlagenforschung“ vergeben. Die erfreuliche Nachricht für das UCCH: Dr. Jan K. Hennigs aus der Abteilung für Pneumologie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis für Grundlagenforschung.
Dr. Hennigs wurde für eine Arbeit zur Identifikation eines neuartigen molekularen Mechanismus ausgezeichnet, der im Tiermodell den pathologischen Gefäßumbau und das überschießende Wachstum von Gefäßwandzellen bei der seltenen, aber lebensbedrohlichen, vasoproliferativen Erkrankung der Pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) umkehren kann.
Das Team aus Forschern des UCCH und der Stanford University konnte mithilfe eines integrierten Multiomik-Ansatzes einen epigenetischen Mechanismus identifizieren, der Endothelzellen in Lungengefäßen bei oxidativem und DNA-schädigendem Stress schützt. Durch ein zusätzlich medikamentös induzierbares Zusammenspiel der Transkriptionsfaktoren PPARg und p53 wird ein regeneratives Transkriptions-Programm in Lungengefäßen gestartet, das über die Umkehr pathologischer Lungengefäßveränderungen bei der PAH hinaus auch erstmals eine mögliche Option zur Behandlung von DNA-Schäden an den Lungengefäßen aufzeigt.
Dr. Hennigs hatte die Arbeiten für dieses Forschungsthema im Labor von Dr. Marlene Rabinovitch an der Stanford Universität gestartet und später in der von ihm (gemeinsam mit Dr. Jakob Körbelin) unter Priv.-Doz. Dr. Hans Klose und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer an der II. Medizinischen Klinik neu gegründeten Arbeitsgruppe ENDomics fortgeführt.
Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem Preis!
Juni 2021
German Cancer Survivors Week: Dt. Krebsstiftung lädt zu Online-Informationsveranstaltungen in der 1. Juniwoche
Vom 31. Mai bis zum 5. Juni können Menschen mit Krebs, deren Angehörige und weitere Interessierte an der kostenfreien Online-Veranstaltungswoche German Cancer Survivors Week teilnehmen. Jeden Tag wird es ein anderes Schwerpunktthema geben, zu dem sich Teilnehmer*innen informieren können. Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. gestaltet in Kooperation mit dem UCCH am Donnerstag, den 03. Juni, eine Sitzung zu dem Thema "Achtsamkeit – den Alltag achtsam gestalten".
Eine Übersicht des Programms finden Sie hier:
Montag, 31.5. – Komplementäre Methoden bei Krebs
(Thüringische Krebsgesellschaft e.V. und Krebsgesellschaft Nordrhein-Westphalen e.V.)
Dienstag, 1.6. – „Sprich mit mir! Über Krebs“ – Krebs und Kommunikation
(Krebsgesellschaft Nordrhein-Westphalen e.V.)
Mittwoch, 2.6. – Bewegung und Sport bei Krebs
(Sächsische Krebsgesellschaft e.V.)
Donnerstag, 3.6. – Achtsamkeit – den Alltag achtsam gestalten
Hamburger Krebsgesellschaft e.V. in Kooperation mit dem UCCH
Hauptsession ab 17:00 Uhr
- Einführung und Talk
- Wie gehe ich mit chronischer Erschöpfung (Fatigue) um? – mit UCCH Experte Prof. Dr. Matthias Rostock
- Digitale Fotoausstellung der Künstlerin Heike Günther und Interview
Parallele Session ab 17:45 Uhr
- Genussvoll essen – Eine gesunde Koch-Show mit den UCCH-Expertinnen Julia von Grundherr und Raika Mühlberg
Freitag, 4.6. – In der Diskussion: Wie gestaltet sich die Versorgung von Langzeitkrebserkrankten
(Krebsverband Baden-Württemberg e.V.)
Samstag, 5.6. / 11-14 Uhr – Krebs und Teilhabe
(Deutsche Krebsstiftung, Deutsche Krebsgesellschaft e.V. gemeinsam mit der Brandenburgischen Krebsgesellschaft e.V.)
Weitere Informationen und Einwahllinks:
Mai 2021
Weltnichtrauchertag 2021: UCCH aktiv bei der Förderung des Nichtrauchens
„Qualmst Du noch? Ich hör auf!“ – unter diesem Motto steht der diesjährige Weltnichtrauchertag 2021 unter Beteiligung vieler gesundheitspolitischer Einrichtungen. Auch das UCCH fördert seit Jahren das Nichtrauchen bei Schülern und entwickelt richtungsweisende Konzepte zum Rauchstopp bei Krebs.
Jedes Jahr erkranken ca. 85.000 Menschen in Deutschland durch die Folgen von Rauchen an Krebs. Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai ist deshalb auch für alle onkologisch-tätigen Fachgesellschaften und Einrichtungen ein wichtiger Awareness Tag, um auf die Gefahren des Rauchens hinzuweisen.
Seit über 15 Jahren engagiert sich das UCCH für das Präventionsprojekt „Nichtrauchen ist cool“ - gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) führen Expert:innen der II. Medizinischen Klinik die multimodale Aufklärungsveranstaltung durch. In den letzten Jahren haben bereits über 100.000 Schüler:innen der 5. bis 7. Schulklassen aus dem Hamburger Raum an den Veranstaltungen teilgenommen. Das Vorgehen ist dabei sehr einfach: Lehrkräfte melden in Abstimmung mit den Eltern die Teilnahme der Schulklasse an und integrieren die Vor- und Nachbereitung in den Schulunterricht. „Nichtrauchen ist cool“ informiert über kurz- und langfristige gesundheitliche Folgen des Rauchens und über den Einfluss rauchender Gleichaltriger. Dabei werden auch sehr aktuelle Aspekte rund um den Konsum von Verdampfern, E-Zigaretten und Shishas sowie Informationen zur Manipulation durch Image und Werbung angesprochen. Um für die Schüler:innen das persönliche Ausmaß einer durch den Tabakkonsum verursachten Erkrankung fassbar zu machen, stellt sich am Ende der Veranstaltung ein:e Patient:in mit Bronchialkarzinom den Fragen der Schüler:innen. Der Austausch mit einem Patienten bzw. einer Patientin wird von den Schüler:innen immer wieder als beeindruckenster Abschnitt der Veranstaltung erlebt.
Darüber hinaus engagiert sich das UCCH bei der Entwicklung richtungsweisender Konzepte zum Thema Rauchstopp bei Krebs. Derzeit läuft eine von der Stiftung Immunonkologie geförderte Studie am UCCH in Kooperation mit dem Bereich Psychoonkologie zu der Fragestellung, ob ein Rauchstopp auch dann noch sinnvoll ist, wenn die Krebserkrankung bereits diagnostiziert ist. Dabei geht es auch um Fragen, warum Patient:innen trotz der Krebsdiagnose häufig nicht mit dem Rauchen aufhören und wie man diese besser aufklären und zum Rauchstopp motivieren kann. „Mehr als 400 Patienten konnten bereits zu ihrer Motivation mit dem Rauchen aufzuhören bzw. über die Hemmnisse, es eben nicht zu tun, befragt werden. Darüber hinaus liefert die Studie erste umfassende Ergebnisse zum Rauchverhalten von Krebspatienten am UKE. Unsere eigenen Metaanalysen zeigen zudem, dass es in jedem Lebensstadium - insbesondere auch bei Diagnose einer Krebserkrankung - sinnvoll ist, mit dem Rauchen aufzuhören,“ bestätigt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, der Leiter der Studie.
Rauchen ist für 20% – 25% aller Krebserkrankungen verantwortlich. Auch das Weiterrauchen nach einer Krebsdiagnose kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. Dies gilt für Therapieergebnisse, Langzeitüberleben und Lebensqualität. Im Projekt „QSAC“ soll erstmalig die Prävalenz von rauchenden Krebspatient:innen (<800) im UKE und seinen kooperierenden Partnern erhoben sowie deren Rauchverhalten und die Veränderungsmotivation analysiert und Risikogruppen identifiziert werden. Die Studie hat im Dezember 2020 gestartet und nun wurde der erste große Meilenstein erreicht: Bereits 400 Krebspatient:innen haben an der Studie teilgenommen. Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, das Rauchverhalten von Krebspatient:innen zu analysieren und langfristig ein geeignetes und effektives Raucherentwöhnungsprogramm für Krebspatient:innen am UKE entwickeln zu können.
Weitere Informationen:
Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters
Weltnichtrauchertag bei der Deutschen Krebshilfe
(Bildnachweis: Pexels von Ann H)
Mai 2021
Neue Kooperation mit der Volkshochschule Hamburg - Ernährungskurse für Krebspatient:innen
Nach einer Krebserkrankung ergeben sich häufig auch Fragen zur Ernährung. Wir freuen uns über eine neue Kooperation mit der Volkshochschule Hamburg zu diesem Thema. Am 20. Mai 2021 fand der erste digitale "Gesunde Ernährung nach Krebs" Kurs in Zusammenarbeit mit unseren Ernähungsexpertinnen statt. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Volkshochschule:
April 2021
NORD-Seminarreihe in Kooperation mit dem Universitären Cancer Center (UCCSH) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein gestartet
Das Northern Oncology Research & Development-Seminar, kurz NORD-Seminar, ist am 6. April mit einem Kick-Off Vortrag von Prof. Dr. Klaus Pantel, Institut für Tumorbiologie gestartet. Die Standorte Hamburg, Kiel und Lübeck nutzen dabei ihre wissenschaftliche Kooperation zwischen den beiden Cancer Center.
Das NORD-Seminar wendet sich an forschende Ärzte und Wissenschaftler aller Standorte. Die verschiedenen Termine werden im Zyklus-Verfahren von den jeweiligen Städten Hamburg, Kiel und Lübeck ausgerichtet. Der ersten Kick-Off Veranstaltung zum Thema „Liquid Biopsy: From Discovery to Clinical Application” von Prof. Dr. Klaus Pantel, Institut für Tumorbiologie, folgten knapp 90 Teilnehmer.
„Ich freue mich sehr, dass wir in diese neue Kooperation mit den Standorten Kiel und Lübeck am UCCSH des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein gleich so erfolgreich gestartet sind,“ sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, „Diese NORD-Seminarserie wird sicherlich ein hervorragendes Instrument sein, um Ideen und Projekte in der Wissenschaft auszutauschen und die interdisziplinäre Forschung zwischen Kiel, Lübeck und Hamburg zu fördern.“
Die Entwicklung der Seminarserie wurde von allen Standorten gleichermaßen geplant: Beteiligte Partner waren im Einzelnen Prof. Dr. Susanne Sebens, Prof. Dr. Norbert Arnold und Prof. Dr. Anne Letsch aus Kiel, Prof. Dr. Nikolas von Bubnoff, Prof. Dr. Timo Gmoll und Prof. Dr. Hauke Busch aus Lübeck sowie Prof. Dr. Katja Weisel, Prof. Dr. Klaus Pantel, Prof. Dr. Udo Schumacher und Prof. Dr. Kai Rothkamm aus Hamburg.
Einen Überblick über die Termine der kompletten Serie erhalten Sie hier:
NORD-Seminar
Weitere Informationen zum University Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) Kiel/Lübeck:
https://www.uksh.de/uccsh/
Februar/März/April 2021
Krebs in der Coronavirus-Pandemie – aktuelle Informationen zu Impfungen und mehr
Die Pandemie-Situation bringt häufig große Unsicherheit für Krebserkrankte mit sich: Wie komme ich an Informationen? Wann und wie kann ich geimpft werden? Was kann ich trotz Isolation tun, um mich fit zu halten? Dies sind nur einige der Fragen, die unsere Patient:innen derzeit bewegen. Im Folgenden möchten wir Ihnen Hilfestellung geben.
Von den über 4 Millionen Menschen in Deutschland, die derzeit mit der Erkrankung Krebs leben oder diese vor kurzem überwunden haben, sehen sich viele derzeit besonderen Fragen in der Pandemie-Situation gegenüber. Allen voran die Fragen nach ihrer eigenen Impfung. In der neuen Impfverordnung vom 8. Februar 2021 wurden verschiedene Punkte im Hinblick auf die Berücksichtigung von Krebserkrankungen geändert
Fragen und Antworten zur Coronavirus-Impfverordnung - Bundesgesundheitsministerium.
Patient:innen mit behandlungsbedürftigen Krebserkrankungen, unabhängig vom Alter, haben Anspruch auf eine Impfung in der zweiten Impfwelle. Das gilt auch für Krebsbetroffene bis zu fünf Jahre nach Erkrankung. Selbst wenn die Krebserkrankung länger als fünf Jahre zurückliegt, ist eine bevorzugte Impfung in der dritten Impfwelle möglich. Darüber hinaus haben auch bis zu zwei Angehörige von pflegebedürftigen Krebsbetroffenen, die sich nicht in einer Einrichtung befinden, einen Impfanspruch.
Voraussetzung für eine Impfpriorisierung ist die Vorlage eines ärztlichen Attests. Dieses sollte nach einer individuellen Beratung mit den behandelnden Ärzt:innen erstellt werden. Bitte fragen Sie Ihre behandelnden Ärzt:innen danach. Diese können Ihnen auch eine Einschätzung im Zusammenhang mit der Impfung und Ihrer individuellen Krebserkrankung geben. Allerdings hängt die individuelle Empfehlung zur Impfung auch von der jeweilig stattfindenden Therapie ab und bedarf daher einer persönlichen Beratung durch den behandelnden Krebsspezialisten.
Die Impfung erhalten Sie grundsätzlich in den für Ihren Wohnort zuständigen Impfzentren. Derzeit können im UKE noch keine Patient:innen geimpft werden, wir arbeiten aber an einer Lösung. Bitte verfolgen Sie die aktuelle Presse, um weitere Informationen, z.B. zur Impfmöglichkeit in den onkologischen Schwerpunktpraxen, zu erhalten.
Information zur COVID-19-Schutzimpfung
Krebs macht keine Pause – bitte scheuen Sie sich nicht, auch während der Pandemie die Praxen und Krankenhäuser aufzusuchen und Ihre Termine wahrzunehmen. Alle Partner unseres Netzwerks sind gut aufgestellt und haben funktionierende Kontrollpläne, um Ihnen die für Sie nötige Therapie anzubieten.
Inhaltliche Fragen werden Ihnen beim Krebsinformationsdienst www.krebsinformationsdienst.de beantwortet, es gibt eine Internetseite speziell für Fragen zu Covid und Krebs Corona und Krebs: Antworten auf häufig gestellte Fragen .
Ebenso sind die Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften per Telefon für Sie da. Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, rät: „Auch wenn Sie sich womöglich in Isolation befinden, können Sie selbst einiges für sich tun. Bitte achten Sie auf eine gesunde Lebensweise. Bewegen Sie sich regelmäßig, achten Sie auf Ihre Ernährung und verzichten Sie auf das Rauchen. Falls Sie das Gefühl haben, nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll, nutzen Sie die Angebote des Sozialdiensts und der psychoonkologischen Versorgung. Wir wünschen Ihnen, dass Sie trotz aller schwierigen Umstände gut durch die Pandemie kommen – das UCCH steht an Ihrer Seite.“
Übrigens: Der Monat März steht im Zeichen der Darmkrebsprävention. Die Felix Burda Stiftung, die Stiftung LebensBlicke und das Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. engagieren sich seit 20 Jahren, um die Darmkrebsvorsorge in den Blickpunkt zu rücken. Unter dem Motto #Präventiophobie „Wenn die Angst vor der Darmkrebsvorsorge größer ist als die Angst vor dem Krebs“ informiert das Bündnis über alle Themen und Aktionen zur Darmkrebsvorsorge.
Darmkrebsmonat März | Felix Burda Stiftung
März 2021
Universitäres Krebszentrum am UKE unterstützt Aktion „Flieger fliegen gegen Krebs“
Menschen, die an Krebs erkranken, erleben oft einen Ausnahmezustand - den Eingriff an Körper und Seele überstehen, Entscheidungen treffen, Familie und Angehörige zusammenhalten. Einige geraten dabei in eine finanzielle Schieflage und müssen sich unter Umständen im Berufsleben neu orientieren. Dabei bleibt wenig Zeit und v.a. Budget für die schönen Dinge im Leben wie ein Urlaub, um sich eine innerliche Verschnaufpause zu gönnen und zurück zu einem Miteinander mit den Angehörigen zu finden.
Der Verein Auszeit für die Seele e.V. kümmert sich darum, Besitzer von Ferienimmobilien zu motivieren, leerstehende Ferienwohnungen kostenfrei für bedürftige Krebspatient:innen zur Verfügung zu stellen. „Die normale Auslastungsquote bei Ferienwohnungen und Hotelzimmer beträgt im Schnitt nur 72 Prozent im Jahr, 30 Prozent stehen die Objekte also eigentlich immer leer“, so Reinhard Göddemeyer, Gründungsmitglied und erster Vorstand des Vereins, „Wir haben ganz unterschiedliche Ferienwohnungs-, aber auch Hotel- und Pensionsbesitzer in Deutschland, die uns 1 Ferienwoche spenden. Es gibt auch besondere Vermieter wie z.B. die Jugendherberge Wangerooge oder ein Haus von den Johannitern auf Langeoog - es ist querbeet alles dabei.“
Alle zwei Jahre macht der Verein mit einer besonderen Kampagne auf seine Arbeit aufmerksam, so in diesem Jahr mit der Aktion „Flieger fliegen gegen Krebs“. „Wir hatten schon „Biker gegen Krebs“ dabei und haben auch mit Feuerwehrautos die Aktion gestartet,“ sagt Vereinsmitglied Frank Brockbals „In diesem Jahr gehen wir mit Fliegern in ganz Deutschland an den Start. Angeflogen werden sollen auch Städte wie Aachen, Flensburg, München, Frankfurt, Berlin, Potsdam, Dresden, Chemnitz und Leipzig.“
Die Segelflugschule „Hamburger Aero-Club Boberg e.V.“, eine der größten Segelflugschulen in Deutschland, unterstützt die Aktion und hat dafür eigens ein Segelflugzeug vor das UKE gebracht. Marcel Rast, einer der Piloten, sagt „Jeder hat in seiner Familie/Freundeskreis oder wir in unserem Verein schon Erfahrungen mit dem Thema Krebs machen müssen und insofern haben wir uns über die Chance gefreut, so eine schöne Aktion durch die Ausstellung eines unserer Flugzeuge hier zu unterstützen.“
„Im norddeutschen Netzwerk unseres Cancer Center arbeiten wir natürlich auch sehr eng mit Patientenvertretern und patientenorientierten Einrichtungen zusammen, so auch seit einiger Zeit mit dem Verein Auszeit für die Seele und konnten so deren Angebote hier an bedürftige Patientinnen und Patienten vermitteln“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) am UKE, „Auch wenn derzeit Urlaubsreisen für alle nicht möglich sind, möchte ich doch im Namen dieser Aktion ermutigen, sich mit einer Ferienspende für die Zeit nach der Pandemie zu beteiligen. Krebs betrifft den Patienten und die Angehörigen und daher ist eine gemeinsame Auszeit wichtig, um Kraft für die anstrengende Behandlungsphase zu sammeln. Unsere Krebspatientinnen und –patienten werden es Ihnen sehr danken.“
Weitere Informationen erhalten Interessierte unter www.auszeitseele.de.
Interessiert am Thema Segelfliegen? Hier geht es zur Segelflugschule: Home (hac-boberg.de)
Bild: (v.l.) Marcel Rast (Hamburger Aero-Club Boberg e.V), Prof. Dr. Kai Rothkamm (stellv. Direktor UCCH), Frank Brockbals (Verein Auszeit für die Seele e.V.), Prof. Dr. Katja Weisel (stellv. Direktorin UCCH), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (Direktor UCCH), Annemarie Hunecke (Verein Auszeit für die Seele e.V.), Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke (stellv. Direktorin UCCH), Reinhard Göddemeyer (Verein Auszeit für die Seele e.V.)
Dezember 2020
Neuer Vorstandsvorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. steht seit vielen Jahren als Landeskrebsgesellschaft der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. für eine umfassende Patientenberatung und –information sowie für die Förderung der Krebsforschung in Hamburg. Neuer Vorstandvorsitzender ist der UCCH Direktor Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, der für die Periode 2020-2023 auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am 27. November 2020 gewählt wurde.
Prof. Dr. Bokemeyer übernimmt den Vorsitz von Prof. Dr. med. Ulrich Kleeberg, der Ende November seine 28-jährige Tätigkeit als Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft beendet hat. Als stellvertretender Vorsitzender wurde PD Dr. med. Gunter Schuch von der Onkologischen Schwerpunktpraxis Altona (HOPA) gewählt.
November 2020
Teilnehmer gesucht: Studie startet zu den Erfahrungen und Bedürfnissen von Krebsbetroffenen mit ihrer Versorgung und der Selbsthilfe
Die gesa-k Studie - ist ein von der Deutschen Krebshilfe gefördertes Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Medizinische Soziologie und dem Haus der Krebs- Selbsthilfe Bundesverband e.V.. In der groß angelegten Studie sollen 4.000 Krebsbetroffene zur ihrer Gesundheitskompetenz und ihrer eigenen Versorgungserfahrung und der ihrer Angehörigen befragt werden.
Welche Erfahrungen haben Sie als Krebsbetroffene bei der Kommunikation mit dem medizinischen Personal gemacht? Wie haben Sie die für Sie wichtigen Informationen erhalten? Wie gestaltet sich Ihr Leben mit der Krebs-Erkrankung in Bezug auf Ihren Lebensstil, Ihre soziale und wirtschaftliche Situation? Haben Sie auf Ihrem Heilungsweg die Angebote der Krebs-Selbsthilfe wahrgenommen und genutzt?
Das Ziel der gesa-k Studie ist es, den Stand der Patientenorientierung und der Bedarfsgerechtigkeit in der Versorgung, Beratung und Begleitung von Krebspatient*innen und ihren Angehörigen zu evaluieren. Darüber hinaus soll die Studie dazu dienen, den Einfluss der Krebs-Selbsthilfe auf die onkologische Versorgung einzuschätzen.
In der großangelegten Studie werden deutschlandweit die Onkologischen Zentren, Schwerpunktpraxen, Reha-Kliniken, Landes-Krebsgesellschaften, Krebs-Beratungsstellen und weitere Versorgungs- und Beratungseinrichtungen sowie die Krebs-Selbsthilfeorganisationen eingebunden.
„Ich freue mich sehr, dass nun nach einigen Teilprojekten die letzte Stufe unserer Studie gestartet ist“, sagt Projektleiter Dr. Christopher Kofahl vom Institut für Medizinische Soziologie, „Wir erhoffen uns wichtige Hinweise darauf, wie sich die Versorgungslage von Menschen mit Krebs in Deutschland und die Nutzung von Selbsthilfe-Angeboten darstellt.“
„Ohne das starke Netzwerk der verschiedenen Versorgungs- und Beratungseinrichtungen, der Deutschen Krebshilfe und den Selbsthilfe-Organisationen wäre so ein wissenschaftliches Projekt nicht möglich,“ betont Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, der Direktor des UCCH, „Bitte nutzen Sie die Gelegenheit zur Teilnahme und berichten anhand des Fragebogens über Ihre Erfahrungen.“
Weitere Informationen zu dem Projekt und dem Online-Fragen erhalten Sie unter
https://www.uke.de/extern/gesa/
Das UKE engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für die Patientenorientierung, auch unter Beteiligung aus dem UCCH. Alle Bemühungen laufen im Forum Patientenorientierung zusammen:
November 2020
Online Vortrag der UKE Gesundheitsakademie zum Thema (Brust-)Krebs
Unter dem Motto „Medizin für Menschen mit Neugier“ lud das UCCH im Rahmen der UKE Gesundheitsakademie am 30. November zum Vortrag „Gib dem (Brust-)Krebs keine Chance- Früh erkennen und behandeln = Gute Aussichten“ ein. Per Livestream schauten schätzungweise 300 Personen zu.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr erhalten etwa 69.000 Frauen die Erstdiagnose Brustkrebs. Zudem werden bei 6000 weiteren Frauen Vor- oder Frühformen von Brustkrebs diagnostiziert. Etwa ein Prozent aller Neuerkrankungen betrifft Männer. Diese Zahlen veröffentlicht das Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts (RKI, www.krebsdaten.de).
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, und Prof. Dr. Isabell Witzel, Leiterin des Brustzentrums und des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs, informierten in einem patientennahen Vortrag über den Fortschritt der modernen Medizin, die verbesserten Therapien und Möglichkeiten der Früherkennung von Tumoren im Rahmen des Brustkrebs-Screenings.
Weitere Informationen zur Gesundheitsakademie erhalten Sie unter:
UKE Gesundheitsakademie
Oktober 2020
Harburger Schwerpunktpraxis und Ambulante Onkologie Bremerhaven neue Kooperationspartner im UCCH
Das UCCH Netzwerk hat sich vergrößert: Seit Oktober sind die Harburger Schwerpunktpraxis Schloßmühlendamm und die Ambulante Onkologie Bremerhaven neue niedergelassene Partner. Die Harburger Schwerpunktpraxis Schloßmühlendamm, vertreten in den Bereichen Hämatologie und Onkologie durch Dr. Henning Vellguth und Dr. Thomas Faak, hat neben der Diagnostik und Therapie von Blut-und Krebserkrankungen einen besonderen Schwerpunkt im palliativmedizinischen Bereich. Die Praxis schaut auf eine langjährige Expertise zurück, die seit 1981 in den Bereichen internistische Hämato-Onkologie und Gastroenterologie kontinuierlich ausgebaut wird.
Die von Dr. Matthias Kröger 2005 gegründete Ambulante Onkologie Bremerhaven war die erste hämatologisch-onkologische Facharztpraxis ihrer Art in der Region und stellt bis heute eine wichtige Säule im Rahmen der Krebsdiagnostik- und Behandlung in der Stadtgemeinde Bremerhaven dar.
Gemeinsame Ziele der Kooperationsvereinbarung sind die Zusammenarbeit bei der Festlegung diagnostischer und therapeutischer Verfahrensweisen, die Möglichkeit gemeinsamer Tumorboards und der Austausch bei der Entwicklung von klinischen Studien.
„Die überregionale Vernetzung unserer Mitglieder ist ein zentraler Bestandteil unserer UCCH Mission. Wir schätzen uns glücklich, nun auch die Harburger Schwerpunktpraxis Schloßmühlendamm und die Ambulante Onkologie Bremerhaven in unserem Netzwerk begrüßen zu dürfen. So können wir nun gemeinsam unsere Ziele zur Optimierung der klinischen Versorgung der Patienten verfolgen,“ fasst Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher und Direktor des UCCH, zusammen.
März - November 2020
UCCH Netzwerk - Information für Krebspatienten zur CoVID-19 Pandemie
Aufgrund der CoVID19-Pandemie erleben wir momentan besonders viele Anfragen von unseren onkologischen Patienten. Kann ich meine Therapie fortsetzen? Soll ich überhaupt noch aus dem Haus gehen? Ist mein Heilungsweg gefährdet? Wir möchten Sie beruhigen – unsere Netzwerkpartner und wir im UKE sind gemeinsam weiterhin gut gerüstet, um Ihre Therapie zu ermöglichen.
Das UCCH Netzwerk besteht aus knapp 20 Praxen und über 20 Kliniken in der Metropolregion Hamburg – ein starkes Netzwerk, welches seit über 10 Jahren als onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet ist. Wir stehen in unserer täglichen Arbeit im engsten Austausch mit allen Kollegen – wir möchten Ihnen deshalb versichern: Grundsätzlich können Ihre Krebstherapien wahrgenommen werden.
In allen Kliniken und Praxen werden Vorkehrungen zur Risikominimierung getroffen. Die Fachgesellschaften tauschen sich laufend aus und passen Empfehlungen zur Krebsbehandlung an. Diese werden von uns im UCCH Netzwerk kommuniziert – Ihr Arzt / Ihre Ärztin wird Sie darüber informieren.
Sie selbst können viel tun, um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden und sich selbst vor einer Infektion zu schützen. Bitte beachten Sie die Hygieneregeln (s. infektionsschutz.de):
- Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich.
- Vermeiden Sie direkte Kontakte mit Mitmenschen so gut wie möglich, halten Sie 2 Meter Abstand von Ihren Mitmenschen.
- Begeben Sie sich in eine freiwillige Isolation und halten Sie sich fern von Menschenansammlungen.
- Halten Sie beim Husten oder Niesen mindestens zwei Meter Abstand von anderen Personen und drehen Sie sich weg.
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch. Verwenden Sie dies nur einmal und entsorgen es anschließend in einem Mülleimer mit Deckel.
- Ist kein Taschentuch griffbereit, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und ebenfalls sich dabei von anderen Personen abwenden.
- Und immer gilt: Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen!
Achtung:
Wenn bei Ihnen Krankheitszeichen wie Husten, Schnupfen oder Fieber auftreten sollten und Sie befürchten, sich mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19-Erkrankung) angesteckt zu haben: Melden Sie sich bei Ihrem betreuenden Onkologen/ Ihrer betreuenden Onkologin unbedingt vorher telefonisch, bevor Sie in die Praxis oder Klinik kommen.
Wir möchten Sie auch bitten, die aktuellen Regelungen für Begleitpersonen in den jeweiligen Praxen oder Kliniken zu beachten. Diese sind meist online auf den Homepages zu finden. Grundsätzlich sollten Begleitungen auf ein notwendiges Minimum reduziert werden.
Falls Sie noch weitergehende Fragen haben, möchten wir Ihnen folgende Links zur Verfügung stellen:
Allgemeine Informationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zum Corona-Virus
Besucherregelung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Informationen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. (DGHO)
Informationen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT)
Informationen des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
Grundlegende Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI)
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Oktober 2020
Online-Informationstag für Patient*innen unter sehr guter Beteiligung
Mitte Oktober wurde ein erster Pilot gestartet, um Patient*innen auch in Pandemie-Zeiten den Zugang zu Informationen im Rahmen eines Online-Informationstages zu ermöglichen. Es ging um das Thema "Multiples Myelom", bei dem auch therapiebegleitende Themen wie Sport und Bewegung sowie die komplementärmedizinischen Möglichkeiten zur Sprache kamen.
Kombiniert war der Online-Informationstag mit einem Gastvortrag des bekannten Politikers und Rechtsanwalts Wolfgang Bosbach, welcher im Jahr 2010 an Prostatakrebs erkrankte und mit dem Vortragstitel "Leben mit Krebs - persönliche Erfahrungen eines medizinischen Laien, aber erfahrenen Patienten" einen sehr persönlichen Blick auf seine Geschichte gab. Die rege Beteiligung, auch aus überregionalen Umfeld, zeigt, wie wichtig digitale Konzepte in der Durchführung von Veranstaltungen für Patient*innen und Interessierte sind.
Foto: Manfred Esser, mit Genehmigung von W. Bosbach
September 2020
Rudern gegen Krebs 2020 – Wir sagen Danke!
Rudern gegen Krebs konnte in diesem Jahr aufgrund der Pandemie-Situation nicht durchgeführt werden. Wir - die Stiftung Leben mit Krebs, die Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. und das UCCH - danken dennoch allen Förderern und Sponsoren und freuen uns auf Rudern gegen Krebs im nächsten Jahr.
Die Stiftung Leben mit Krebs hatte bereits im Frühsommer entschieden, dass alle Rudern gegen Krebs Regatten deutschlandweit aufgrund der unwägbaren Pandemie-Situation abgesagt werden müssen. Das Risiko war aufgrund der geringen Abstände in den Ruderbooten einfach zu groß. Wir möchten uns besonders bei unseren Förderern und Sponsoren bedanken, die ihr Sponsoring dieses Mal als Spende umfunktioniert haben, um die Arbeit der Bewegungstherapie im UCCH auch in diesem Jahr zu unterstützen.
Dies sind im Einzelnen:
- Else Kröner-Fresenius Stiftung
- Merck KGaA
- Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
- Novartis Pharma GmbH
- AstraZeneca GmbH
- Copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbH
- Pfizer Deutschland GmbH
- Art Company Werbeagentur GmbH
- Medac GmbH
Die Planungen für das nächste Jahr gehen schon weiter – am 22. August 2021 soll wieder kräftig gerudert werden. Auch Ruder-Olympionik Lauritz Schoof hat sich wieder der guten Sache verschrieben und wird im nächsten Jahr auch dabei sein. Wir freuen uns schon darauf, mit Ihnen in die Boote zu steigen.
Das Rudertraining für Krebspatient*innen auf der Außenalster musste ebenso pausieren, da der Sicherheitsabstand in den Booten nicht eingehalten werden konnte. Das Winterrudertraining an den Ruderergometern wird hoffentlich wieder starten. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen erhalten Sie bei unseren Bewegungsexpert*innen unter ucch-sport@uke.de .
Bild (von links nach rechts): Katharina von Kodolitsch (Vorsitzende Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.), Lauritz Schoof (Ruder-Olympionik), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (Direktor des UCCH), Avin Hell (UCCH), Claus Feucht (Vorstand der Stiftung Leben mit Krebs)
September 2020
Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. geht an UCCH-Krebsforscher
Drei Preisträger aus dem UKE erhalten den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft e.V..
Bekanntermaßen läuft in diesem Jahr vieles ganz anders als geplant! „Doch wenigstens manch gute Tradition hat Bestand, auch über Corona hinaus“, mit diesen Worten eröffnete Professor Carsten Bokemeyer, stellvertretender Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft und Ausschussvorsitzender der Vergabekommission für den Forschungspreis, die Verleihungsfeier für den Forschungspreis 2020.
Nur ein ganz kleiner Kreis von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, allesamt Kolleg*innen aus den Arbeitsgruppen der Preisträgerin und der Preisträger, und ein bis zwei ganz nahe Verwandte, durften coronabedingt an der Veranstaltung vor Ort, in unserem Haus im Butenfeld, teilnehmen. Weitere Interessierte, Mitglieder der Krebsgesellschaft, Kolleg*innen, Freunde und Verwandte der Geehrten, waren dennoch per Videoschalte dabei.
Das Auditorium auf Abstand und mit Nase-Mund-Bedeckung, das tat der Spannung auf die Vorträge aber keinen Abbruch.
5000 Euro gehen in diesem Jahr an Dr. Nina Struve und Priv. Doz. Dr. Malte Kriegs, die seit etlichen Jahren, gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKE, an der Verbesserung für die Behandlung des Glioblastoms forschen. Sie haben neue Biomarker entdeckt, mit deren Hilfe man das Ansprechen der Tumorzellen auf bestimmte Chemotherapeutika vorhersagen kann.
Die zweite ebenfalls mit 5000 Euro prämierte Arbeit wurde von dem Medizinstudenten Nico Gagelmann eingereicht, der seit nunmehr 5 Jahren, zunächst als studentische Hilfskraft, später als wissenschaftlicher Mitarbeiter, in einer Arbeitsgruppe der Klinik für Stammzell-Transplantation am UKE, unter Leitung von Prof. Dr. Nicolaus Kröger, arbeitet und erst in zwei Monaten sein Medizinstudium abschließen wird. In seinem Vortrag stellte der junge Nachwuchswissenschaftler dem Publikum ein neues Scoring-System für Myelofibrose-Patienten vor einer geplanter Stammzell-Transplantation dar, das die Risikoaufklärung für Erkrankte vor dem Eingriff verbessern helfen soll.
Beide Arbeiten beeindrucken durch ihre wissenschaftliche Qualität und die hohe klinische Relevanz für die Behandlung von Krebserkrankten und schlagen somit den für die Betroffenen entscheidenden Bogen von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendbarkeit.
Wir gratulieren allen Preisträgern und der Preisträgerin ganz herzlich!
Bild, mit freundlicher Genehmigung der HKG (von links nach rechts): Prof. Dr. U. R. Kleeberg, Prof. Dr. C. Bokemeyer, Nico Gagelmann, Priv. Doz. Dr. Malte Kriegs, Dr. Nina Struve
Weitere Informationen über die Hamburger Krebsgesellschaft e.V..
August 2020
XII. UCCH Research Retreat in diesem Jahr virtuell
Der traditionell jährlich in Jesteburg stattfindende UCCH Research Retreat wurde in diesem Jahr zum ersten Mal als Online-Format durchgeführt. Über 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UCCH trafen sich virtuell, um sich über ihre Forschungsergebnisse auszutauschen und die besten NachwuchswissenschaftlerInnen zu küren.
„Ich freue mich stets über die erstklassigen Forschungsarbeiten unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im UCCH, die beim UCCH Research Retreat präsentiert werden. Viele wegweisende wissenschaftliche Publikationen aus unserem Netzwerk haben in den letzten Jahren die Art und Weise, wie wir die Krebserkrankung bekämpfen können, entscheidend beeinflusst“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, der als Direktor des UCCH die Veranstaltung eröffnete.
Das Programm war auch in diesem Jahr wieder sehr gehaltvoll – gleich 23 Talks und 10 Posterbeiträge wurden virtuell von den Teilnehmern präsentiert. Darunter waren auch 5 Vorträge des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums, welches sich seit Sommer 2018, von der Deutschen Krebshilfe unterstützt, besonders für die Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses einsetzt.
„Die Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Onkologie ist für uns ein großes Anliegen.“, sagt deshalb auch Prof. Dr. Kai Rothkamm, stellv. Direktor des UCCH für Forschungsthemen. „Auch in diesem Jahr konnten wir vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für ihre hervorragenden Bestrebungen mit einem Preis belohnen. Dabei gaben alle Retreat-Teilnehmer ganz demokratisch in einer Online-Abstimmung ihre Stimme ab.“, erklärte Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie.
Die Hubertus-Wald-Nachwuchsforschungspreise werden von der Hubertus-Wald-Stiftung mit einer Höhe von je 4.000 EUR finanziert und honorieren die hervorragenden Leistungen der Nachwuchswissenschaftlerrinnen und -wissenschaftler. In diesem Jahr gehen die Preise an Krystian Fita aus der Klinik für Neurochirurgie / AG Prof. Dr. Katrin Lamszus mit seiner Arbeit zur gezielten Behandlung von Glioblastomen sowie an Dr. Nina Struve aus dem Labor für Strahlenbiologie und Exp. Radioonkologie unter Priv.-Doz. Dr. Malte Kriegs für ihre Arbeit zur gestörten Erbgutsynthese bei Glioblastomen.
Darüber hinaus wurden die Posterpreise mit je 1.000 EUR Preisgeld vergeben an Jurek Hille aus der Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie / Institut für Tumorbiologie (AG Prof. Dr. Sonja Loges) sowie Hannah Voß aus dem Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, AG Prof. Dr. Hartmut Schlüter / Institut für Neuropathologie, AG Dr. Julia Neumann.
Doch beim Research Retreat werden nicht nur vergangene Arbeiten honoriert und vorgestellt. Zudem bekommen junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Chance, Stipendien zu gewinnen, die ihnen im kommenden Jahr ermöglichen, neben ihrer klinischen Arbeit Zeit für ihre Forschungsarbeiten zu investieren. Die Research Fellowships 2021 gehen in diesem Jahr an:
- Sina Al-Kershi
Abgebende Institution: Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Prof. Dr. Rutkowski)
Aufnehmende Institution: Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg/Institut für Neuropathologie (Prof. Dr. Schüller) - Antonia Fitzek
Abgebende Institution: Institut für Rechtsmedizin (Prof. Dr. Püschel)
Aufnehmende Institution: Institut für Tumorbiologie (Prof. Dr. Pantel/Prof. Dr. Wikman-Kocher) - Mia Peters
Abgebende Institution: Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie (Prof. Dr. Bokemeyer)
Aufnehmende Institution: Labor für Strahlenbiologie und Exp. Radioonkologie (Prof. Dr. Rothkamm/Dr. Oing/PD Dr. Mansour) - Dr. Joseph Tintelnot
Abgebende Institution: Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie (Prof. Bokemeyer)Aufnehmende Institution: Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie/Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie (Prof. Dr. Gagliani)
Der nächste UCCH Research Retreat ist im kommenden Jahr wieder in Jesteburg geplant, und zwar am 27./28.08.2021.
Weitere Informationen zur Hamburg School of Oncology
Juli 2020
Nachruf Prof. Dr. Sebastian Haen
Der seit Dezember 2019 im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätige Prof. Dr. Sebastian P. Haen, Professor für Immunologische Krebsforschung und –therapie und Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Onkologie, Hämatologie, Knochenmarktransplantation mit Abteilung für Pneumologie), ist am 4. Juli 2020 plötzlich und unerwartet nach einer kurzen schweren Erkrankung verstorben.
Die Leitung des Zentrums für Onkologie, die Direktoren und der Vorstand des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) sowie alle Mitarbeiter trauern sehr um ihren geschätzten Kollegen.
Prof. Dr. Sebastian Haen, geboren 1979 in Ulm, begann sein Studium der Humanmedizin im Jahr 2001 an der Eberhard Karls Universität Tübingen mit Stationen in Berlin, New York und Zürich. Nach dem Abschluss im Jahr 2007 blieb er der Stadt Tübingen treu und startete seine Karriere als Arzt an der Medizinischen Universitätsklinik unter Prof. Dr. Lothar Kanz. Parallel zu seiner Facharztausbildung vertiefte er seine grundlagenwissenschaftliche Tätigkeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Rammensee am Interfakultären Institut für Zellbiologie, Abteilung Immunologie, und wirkte dort zuletzt auch als Koordinator für klinische Forschung. Ab 2018 bekleidete er die Position des Oberarztes in der Medizinischen Klinik II der Tübinger Uniklinik, bevor er den Ruf an das UKE nach Hamburg erhielt.
Im Dezember 2019 übernahm er die von der Hubertus Wald Stiftung unterstützte Stiftungsprofessur für Immunologische Krebsforschung und -therapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Mit großem Engagement widmete er sich seinen neuen Aufgaben und gab wichtige Impulse für den weiteren Ausbau seines Fachgebiets. Als Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie leistete er wertvolle Arbeit in der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik. Er vertrat das UCCH Netzwerk in wichtigen Belangen der Immunonkologie und war in der Vorbereitung wegweisender klinischer und translationaler Konzepte in diesem Themengebiet. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschung von Prof. Haen lag in der Modifikation der Oberflächen-Antigene durch physiologische Prozesse und Therapien. Seine zahlreichen Kooperationen beinhalteten neben der Netzwerkarbeit im UCCH auch das nNGM (nationales Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs), und das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.
Privat war Prof. Haen im Bereich der klassischen Musik äußerst aktiv und erfolgreich. Hier gestaltete er als Solosänger Liederabende, Opern und Chor-Konzerte im gesamten deutschsprachigen Raum. Zudem war er begeisterter Hobbyfotograf und liebte das Bergwandern in den Alpen.
Wir sind zutiefst bestürzt und fassungslos über seinen Tod und vermissen einen engagierten und liebenswürdigen Kollegen, der sich in den letzten 8 Monaten aktiv und mit großer Freude in unsere Arbeit hier im Norden eingebracht hat. Hamburg war für ihn seine neue Wirkungsstätte und er fühlte sich im Kreis der Kollegen wohl aufgenommen und angekommen. Prof. Dr. Sebastian Haen hinterlässt seine Ehefrau und seinen kleinen Sohn. Unser tiefstes Mitgefühl und besondere Anteilnahme gelten seiner jungen Familie und seinen Eltern.
Aufgrund der Kontaktbeschränkungen zu Corona ist es leider nicht möglich, eine größere Gedenkfeier zu veranstalten. Personen, die ihre Anteilnahme ausdrücken möchten, haben die Gelegenheit, sich in ein Kondolenzbuch im Raum der Stille des UKE ab Freitag, den 10. Juli, bis Mittwoch, den 15. Juli einzutragen. Das Kondolenzbuch wird danach seiner Familie übergeben. Der Raum der Stille befindet sich im Hauptgebäude (O10) im 2. Obergeschoss am Ende des Patienten-Boulevards und ist durchgängig geöffnet (Bitte beachten Sie, dass sich aufgrund der Corona-Beschränkungen nur max. 8-10 Personen im Raum gleichzeitig aufhalten dürfen). Sollten Sie aufgrund der Urlaubsphase nicht persönlich kommen können, nehmen wir gerne Ihre Kondolenzen per Mail oder Post an und nehmen sie nachträglich in das Buch auf.
Am Freitag, 10. Juli, um 14 Uhr, werden wir zudem in unserem Tun inne halten und 5 Gedenkminuten einlegen. Wir möchten Sie dazu herzlich einladen, diesen Moment des Gedenkens mit uns zu teilen.
Juni 2020
Diesjähriger Nutricia Förderpreis geht an das UCCH
Julia von Grundherr, gewann mit der TASTE (Taste disorders during chemotherapy)-Studie den diesjährigen Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung 2020.
Die Ernährungswissenschaftlerin und Diätassistentin des UCCH untersuchte in der TASTE Studie erstmals die Wirksamkeit eines strukturierten Interventionsprogramms auf die Geschmackswahrnehmung von Krebspatienten während einer Chemotherapie. Die Ergebnisse zeigen: Ein Geruchs- und Geschmackstraining mit individueller Ernährungsberatung kann einen erheblichen, positiven Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung haben.
Die „TASTE“- Studie ist für die Praxis von großer Bedeutung. Das bestätigt Prof. Dr. Peter Stehle, Vorsitzender der Jury des Nutricia Förderpreises und Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): „Wie die Studie erstmals belegt, ist effektives Geschmackstraining in der Praxis gut durchzuführen, sodass die Patientinnen und Patienten offensichtlich davon profitieren. Wir sind daher sehr beeindruckt von Frau von Grundherrs Forschungsarbeit und sind uns sicher, dass die Studie eine wichtige, innovative Grundlage für weitere Untersuchungen in diesem Bereich darstellt.“
In der randomisierten, kontrollierten Folgestudie TASTE II sollen nun die Ergebnisse bestätigt und vertieft werden. Unter der Leitung von Frau von Grundherr wird die TASTE II Studie voraussichtlich ab August 2020 im UCCH in Kooperation mit zwei weiteren Zentren starten. Der mit 5.000 Euro dotierte Nutricia Förderpreis für medizinische Ernährungsforschung (ehemals Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis) wird von Nutricia Milupa in Kooperation mit der DGEM und der Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz (GESKES) seit 2002 jährlich an Nachwuchswissenschaftler verliehen. Das Preisgeld wird für zukünftige Ernährungsprojekte zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen finden Interessierte hier (in Englisch)
Juni 2020
UCCH Präventionsprogramm zur Vermeidung von Rauchen
Nachdem sich das Präventionsprogramm „Nichtrauchen ist cool“ in diesem Jahr schon 15 Jahre am UKE bewährt hat, engagieren sich Vertreter des UCCH nun auch in der Vision Zero „Rote Karte für Tabakwerbung“-Aktion des Nationalen Netzwerks für Genomische Medizin Lungenkrebs. Ziel ist es, einen aktuell eingebrachten Gesetzesentwurf im Deutschen Bundestag zum weiteren Werbeverbot der Tabakwerbung zu verschärfen. Ende 2019 startete zudem das Programm „Quit Smoking after Cancer“, welches dazu beitragen soll, Krebspatienten darüber aufzuklären, welchen negativen Einfluss die Fortsetzung des Rauchens auf deren Behandlung sowie deren Lebensqualität haben kann.
Lungenkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Dabei haben Raucher ein 20-fach erhöhtes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken im Vergleich zu Nie-Rauchern. Wenn man die Geschlechtsverteilung betrachtet, sind 89% der Lungenkrebsfälle bei Männern und 83% bei Frauen dem Rauchen zuzuschreiben (Quelle: DKFZ, Krebslast in Deutschland). Somit ist die Vermeidung von Rauchen eines der wichtigsten Ziele im Präventionsprogramm des UCCH.
15 Jahre Nichtrauchen ist cool
Dabei sind die Bemühungen vielfältig. Im Mittelpunkt steht u.a. die Förderung von qualifizierten und bedarfsgerechten Präventionsveranstaltungen sowie von Entwöhnungsprogrammen für Kinder und Jugendliche zur Reduzierung der Nikotinsucht. Der im August 2005 gegründete Verein 'Prävention der Nikotinsucht bei Kindern und Jugendlichen in Hamburg und Umgebung e.V.', an dem aus dem UKE das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters sowie das UCCH beteiligt sind, möchte einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft erreichen und hat das Präventionsprogramm „Nichtrauchen ist cool“ ins Leben gerufen. Viele Prominente haben sich dem Programm verschrieben, so auch Sky du Mont oder die Band Revolverheld. Und nach 15 Jahren Programmdurchführung ist sicher: Die wissenschaftlich fundierte Evaluation bestätigt die Wirksamkeit der Maßnahmen. Über 100.000 Schüler sind bereits am UKE geschult und auf die Gefahren des Rauchens hingewiesen worden. Eine große Jubiläumsveranstaltung Ende Mai musste aufgrund der Corona-Pandemie leider verschoben werden, der Stolz auf das Vollbrachte ist dennoch groß.
Vision Zero – Rote Karte für Tabakwerbung
Doch damit nicht genug, es geht auch um politische Dimensionen. In diesen Tagen läuft eine Kampagne in der Presse, in der sich das Nationale Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs engagiert mit dem Titel „Rote Karte für die Tabakwerbung“. Das UCCH ist an dieser Aktion stellvertretend mit Prof. Klaus Pantel, Institut für Tumorbiologie, und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, II. Medizinische Klinik und Direktor UCCH, beteiligt. Es geht um die Forderung, einen Gesetzesentwurf, der von den Fraktionen von CDU/CSU und SPD in den Deutschen Bundestag eingebracht worden ist (Entwurf eines 2. Gesetzes zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes) zu verschärfen. In dem Gesetzesentwurf sind zusätzliche Werbeverbote für Tabakerzeugnisse und elektronische Zigaretten sowie entsprechende Nachfüllbehälter vorgesehen. Die Akteure sehen diese Änderung als längst überfällig, ihnen geht sie aber bei weitem nicht weit genug: So seien im Entwurf lange Übergangsfristen vorgesehen und nur etwa ein Drittel der bisherigen Werbung erfasst. So soll weiterhin Tabakwerbung im Kino erlaubt sein (bei Filmen ab 18 Jahren) und Werbung am Verkaufstresen (z.B. an Tankstellen) gestattet werden. Darüber hinaus bemängelt die Kampagne, dass in Deutschland nach wie vor 300.000 frei zugängliche Zigarettenautomaten aufgestellt sind.
QSAC- Quit smoking after Cancer
Darüber hinaus hat das UCCH in Kooperation mit dem Institut der Medizinischen Psychologie am UKE Ende 2019 ein neues Projekt gestartet, das einen weiteren bisher kaum beachteten Ansatzpunkt verfolgt. Bis zu 60 Prozent der rauchenden Krebspatienten schaffen es nicht nach ihrer Diagnose mit dem Rauchen aufzuhören. Das Projekt „Quit smoking after Cancer“ soll dazu beitragen, Krebspatienten darüber aufzuklären, welchen negativen Einfluss die Fortsetzung des Rauchens auf deren Behandlung sowie deren Lebensqualität haben kann. Langfristig soll sogar ein eigenes Raucherentwöhnungsprogramm für Krebspatienten am UCCH entwickelt und etabliert werden, um noch gezielter Krebspatienten helfen zu können, das Rauchen endgültig aufzugeben.
Juni 2020
Jetzt neu: Booklet der Hamburger Nachlese vom amerikanischen Krebskongress erhältlich
Die traditionsreiche Hamburger Nachlese vom amerikanischen Krebskongress - in Kooperation mit dem Katholischen Marienkrankenhaus - ist in diesem Jahr als Booklet erhältlich.
Der amerikanische Krebskongress wurde in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie digital übertragen, so dass unsere bewährten Referenten der letzten Jahre aus ihrem jeweiligen Themenbereich eine schriftliche Zusammenfassung der klinisch wichtigen Ergebnisse erstellt haben.
Sofern Sie Fachexperte/in sind und daran Interesse haben, senden Sie bitte eine E-Mail an Frau Deike Dirks unter d.dirks@uke.de.
Bild: Fotolia © Claus Schlüter
Mai 2020
Cancer Survivors Day ist abgesagt
Der jährlich stattfindende Cancer Survivors Day, den das UCCH gemeinsam mit der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. durchführt, muss in diesem Jahr leider entfallen (ursprünglich geplanter Termin 18. Juni 2020). Dennoch haben die Vortragenden kleine Übungen für zu Hause für Sie bereitgestellt.
Der Cancer Survivors Day bietet Betroffenen die Möglichkeit, in Vorträgen und Workshops Anregungen zum Umgang mit ihrer Erkrankung zu bekommen. Im kulturellen Teil am Abend berichten ehemalige Krebspatienten von ihrem Weg aus der Krise. Nach dem Hauptthema „Motivation“ des letzten Jahres sollte es in diesem Jahr um das Thema „Achtsamkeit“ gehen. Voraussichtlich ist das Thema auf das nächste Jahr verschoben, so dass die Inhalte nicht verloren gehen. Trotzdem haben die Vortragenden kleine Übungen für Sie bereitgestellt, die wir Ihnen hier als Angebot für zu Hause zur Verfügung stellen möchten.
Übung zum Selbstmitgefühl von Dr. Annette Brechtel, Speyer
Übung zu Achtsamkeit im Alltag von Sigrid Happ, Hamburg
Allgemeine Empfehlungen zu Bewegung und körperlicher Aktivität vom UCCH Bewegungsteam
Rezept für bewusste Achtsamkeit bei Ernährung vom UCCH Ernährungsteam
Mai 2020
Neuigkeiten aus dem Mildred Scheel Nachwuchszentrum Hamburg (MSNZ)
Mit viel Schwung ist das MSNZ in das Jahr 2020 gestartet. Die ersten Geförderten haben bereits zum Januar die Arbeit an ihren Projekten aufgenommen. Weitere Geförderte werden in diesem Jahr noch folgen.
Das Förderprogramm des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums Hamburg (MSNZ) mit dem Schwerpunkt "Dissemination and Metastasis" hat es sich zur Aufgabe gemacht, den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Onkologie zu stärken. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Programm über einen Zeitraum von 5 Jahren.
So startete unser erstes Partnerlabor in die Förderung und wird sich in den kommenden drei Jahren, unterstützt von kompetenter technischer Assistenz mit der Aufklärung von Resistenz- und Metastasierungsmechanismen beim Prostatakarzinom befassen. Ein zweites Partnerlabor wird ab Mitte des Jahres gefördert.
Zeitgleich begannen auch zwei Clinician Scientists und zwei Naturwissenschaftler/innen mit externem Kooperationspartner ihre Projekte. Die Themengebiete der Geförderten umfassen ein breites Spektrum der onkologischen Forschung von pädiatrischer Onkologie über hämatologische, gynäkologische und urologische Erkrankungen bis zu innovativen Anwendungen in der Strahlentherapie.
Alle Langzeit-Geförderten werden durch ein Begleitprogramm unterstützt, das sowohl gemeinsame Anteile umfasst wie die Führungskräfte-Entwicklung, ein Team-Coaching und die Durchführung von Netzwerktreffen und Seminaren. Auch die individuellen Bedarfe der Geförderten werden berücksichtigt durch fachliche Fortbildungen sowie dem Angebot vonEinzelcoaching und Mentoring. Bei der Gestaltung und Organisation des Begleitprogrammes wird die Zentrumskoordinatorin Inga Melzer seit Anfang des Jahres von Natascha Kömm (UCCH, Hamburg School of Oncology) unterstützt.
Weiterhin starten in diesem Jahr erstmals 11 Geförderte in die Clinician Scientist Kurzzeitförderung. Mit dieser Förderlinie möchte das MSNZ Freiräume im klinischen Alltag ermöglichen, um z.B. klinische Studien oder größere Anträge auf den Weg zu bringen oder jungen Kollegen den Start in eine Karriere als Clincian Scientist zu ebnen.
Aktuell wird erneut über weitere Langzeit-Förderungen für Clinician Scientists mit externem Kooperationspartner entschieden. Gerade in der Kooperation mit externen Partnern, wie Forschungseinrichtungen, Kliniken oder Firmen/Startups in der Metropolregion Hamburg liegt die Möglichkeit, das Netzwerk des UCCHs noch stärker auch im Bereich Forschung und Entwicklung auszubauen und Zusammenarbeit auch interdisziplinär und überregional zu stärken, immer auch mit dem Blick auf die Bedürfnisse unserer Patienten, die von den innovativen Ergebnissen der Studien profitieren werden.
April 2020
Informationen zum Umgang mit COVID19-positiv getesteten Personen im Zentrum für Onkologie
Wir möchten aufgrund der aktuellen Berichterstattung in der Presse folgende Informationen zum Umgang mit COVID19-positiv getesteten Personen im Zentrum für Onkologie zur Verfügung stellen:
Im Zentrum für Onkologie sind in den letzten Wochen insgesamt ca. 20 Patienten und ca. 20 Mitarbeiter COVID19-positiv getestet worden. Alle gesetzlichen Meldeauflagen an die Behörden wurden dabei zu jedem Zeitpunkt erfüllt. Die Infektionsketten sind komplex und Gegenstand kontinuierlicher Aufarbeitung, derzeit gehen wir von verschiedenen Infektionsquellen aus.
Alle onkologischen Patienten, die COVID19 positiv getestet sind, sind auf einer Spezialstation isoliert und werden dort betreut und behandelt, sowohl für die COVID19- als auch für ihre Krebs- Erkrankung von onkologischem Fachpersonal, welches auch nur dort tätig ist. Zum Schutz aller Patienten und Mitarbeiter erfolgt bei stationärer Aufnahme von onkologischen Patienten bereits seit längerer Zeit ein Abstrich auf SARS-Cov-2. Auf dieser Basis sind alle behandelten Mitarbeiter und Patienten des Zentrums für Onkologie SARS-Cov-2 negativ.
Seit Wochen werden u.a. von uns kontinuierlich Richtlinien erarbeitet für die Behandlung von COVID19-positiv getesteten Krebspatienten. Die Versorgung onkologischer Patienten auf allen Stationen des Zentrums erfolgt mit Maskenschutz und adäquaten hygienischen Maßnahmen, um die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten. Durch diese Maßnahmen wird alles unternommen, um nicht infizierte Krebspatienten möglichst infektionsfrei onkologisch behandeln zu können und gleichzeitig in einen getrennten Bereich Covid19-positiven Krebspatienten die notwendige onkologische Versorgung anzubieten.
Bei SARS-Cov-2 handelt es sich um eine Pandemie, d.h., dass wir selbstverständlich jetzt und in Zukunft auch Krebspatienten mit einer COVID 19 Infektion betreuen werden. Der klinische Verlauf der COVID19-positiven Krebspatienten wird intensiv überwacht und stellt sich aktuell überwiegend positiv dar.
Weitere Informationen in den Pressemitteilungen des UKE.
Gerne möchten wir Ihnen auch zur weiteren Information die Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO) zu diesem Thema zur Verfügung stellen.
Februar 2020
UCCH beim Deutschen Krebskongress zahlreich vertreten
Der Deutsche Krebskongress fand Ende Februar in Berlin statt. Alle zwei Jahre treffen sich die Experten aus ganz Deutschland, um sich zu vielseitigen Themen rund um Krebs auszutauschen. Auch viele Vertreter des UCCH haben ihre Projekte auf dem Kongress vorgestellt.
382 Sitzungen, 1180 Referenten, 1339 Vorträge – das viertägige Programm beim Deutschen Krebskongress in Berlin stand ganz im Zeichen des Austausches. Mehr als 11.000 Teilnehmer aus Wissenschaft, Ärzteschaft, Gesundheitswesen sowie Politik und Verwaltung, Studierende und Pflegekräfte diskutierten die neusten Erkenntnisse der Krebsmedizin. Der Deutsche Krebskongress ist somit der größte und wichtigste deutschsprachige onkologische Fachkongress und eine feste Institution für alle, die sich mit der Krebsbekämpfung beschäftigen.
Bei der Eröffnungsveranstaltung begrüßte auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Teilnehmer mit den Worten: „Krebs geht uns alle an. 2020 wird ein wichtiges Jahr für die Krebsbekämpfung.“ In diesem Sinne war auch das UCCH mit vielen verschiedenen Projekten vertreten. Dies umfasste einerseits viele gesundheitspolitische Aspekte und netzwerkorientierte Themen, andererseits auch die Präsentation von Ergebnissen aus der Grundlagen- und klinischen Forschung.
Das Besondere am Krebskongress: Auch die Patienten und Patientenvertreter waren im Programm mit zahlreichen Vorträgen eingebunden. Die UCCH Sprecherinnen der Selbsthilfegruppen Heide Lakemann (Frauenselbsthilfe Krebs e.V.) und Ulrike Göbel (Aplastische Anämie / DLH) waren ebenso beim DKK vertreten und nutzten die Zeit zum Austausch mit den anderen Teilnehmern.
Unter dem Hashtag #dkk2020 können viele Beiträge und Wortmeldungen bei Twitter nachgelesen werden.
Februar 2020
UCCH Patientenbeirat Forschung gegründet
Der Weltkrebstag am 4. Februar war nicht nur Informationstag, sondern auch Gründungsdatum für den neuen UCCH Patientenbeirat Forschung. 11 Patientenvertreter werden dem UCCH ab sofort beratend zur Seite stehen.
Die Zusammenarbeit des Universitären Cancer Center Hamburg mit den Selbsthilfegruppen hat eine lange Tradition. Mit der Diagnose einer Krebserkrankung und der von vielen Patientinnen und Patienten damit wahrgenommenen existentiellen Bedrohung sind unterschiedlichste Lebensbereiche eines Menschen und seines Umfeldes betroffen. Eine professionelle medizinische Versorgung im UCCH wird dabei maßgeblich durch das Beratungs- und Begleitungsangebot zahlreicher Selbsthilfegruppen für die Betroffenen und ihre Angehörigen ergänzt.
Mit der Gründung eines Patientenbeirates Forschung werden nun dieser Konsequenz folgend Patientenvertreter weiter gestärkt, sich über die Gestaltung der Versorgung krebskranker Menschen und ihrer Angehörigen hinaus aktiv in der klinischen und experimentellen Krebsforschung im UCCH einzubringen. Damit wird ein aktiver und unmittelbarer Austausch mit den Entscheidungsträgern des Universitären Cancer Center Hamburg zu sämtlichen, den Krebspatienten betreffenden Aspekten, ermöglicht. Daraus resultiert ein tieferes Verständnis für die Versorgungsrealität und –notwendigkeiten aus Sicht der Betroffenen, um den tatsächlichen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten noch besser als bisher gerecht werden zu können. Darüber hinaus kann mit Hilfe des Patientenbeirates ein tieferes Verständnis für die Forschungskonzepte der Krebsmedizin vermittelt und zugleich Wünsche und Bedenken auf Seiten der Patientinnen und Patienten besser berücksichtigt werden.
Konkrete Aufgaben und Ziele
Der Patientenbeirat des UCCH berät den Vorstand des UCCH und die im UCCH tätigen Ärzte und Wissenschaftler in Belangen der Zusammenarbeit mit Patientenvertretern hinsichtlich der Weiterentwicklung und Umsetzung von Krebsforschung und -versorgung.
Der Patientenbeirat erhält die Möglichkeit, die Patientenorientierung des UCCH auf Nachhaltigkeit zu überprüfen und dazu beizutragen, dass sich die Forschung und Patientenversorgung am UCCH wesentlich am Patientennutzen ausrichtet.
Der Patientenbeirat erhält darüber hinaus die Möglichkeit, sich unmittelbar über die Entwicklung von Versorgungsstrukturen und wissenschaftlichen Konzepten am UCCH zu informieren sowie sich bei der Planung neuer Konzepte aktiv einzubringen und Vorschläge zur Verbesserung vorzulegen. Dies betrifft neben der Versorgungsforschung insbesondere auch die klinische Forschung. In letzterem Bereich besteht vor allem die Möglichkeit der gemeinsamen Identifikation des Bedarfs an klinischen Studienprotokollen.
Der Patientenbeirat berät das UCCH bei der Planung von strategischen Partnerschaften und der Erweiterung des bestehenden Kooperationsnetzwerks.
Die Gründungsmitglieder sind Patientenvertreterinnen und -vertreter aus verschiedenen onkologischen Entitäten. Ebenso sind die Vertreter/innen der jungen Krebspatienten als auch von Eltern krebserkrankter Kinder eingebunden.
Über die Arbeit des Patientenbeirates wird in Zukunft regelmäßig berichtet.
Februar 2020
Gemeinsam gegen Krebs
Über 100 Patienten, Angehörige und Interessierte begingen am 4. Februar gemeinsam mit dem UCCH den diesjährigen Weltkrebstag. Das UCCH lud zu einem großen Informationstag unter dem Motto „Gemeinsam gegen Krebs“ ins Erika-Haus. Dieses Jahr lockten Vorträge, zahlreiche Informationsstände und eine Podiumsdiskussion.
Wie gehe ich mit Nebenwirkungen um? Wie hilft mir als Krebspatient Bewegung? Wer kann von den neuen Ansätzen der Immuntherapie profitieren? Diese und zahlreiche weitere Fragen beantworteten die Experten des UCCH und der Hamburger Krebsgesellschaft in Vorträgen und im persönlichen Gespräch.
Zahlreiche Selbsthilfegruppen präsentierten sich und ihre Arbeit an Infoständen. Das Angebot wurde rege angenommen, informative Gespräche mit Patienten und Angehörigen geführt. Zum Austausch standen darüber hinaus auch die Experten des Kopf-Hals-Tumorzentrums, des Brustzentrums sowie Gynäkologischen Krebszentrums des UKE bereit.
In diesem Jahr neu: Eine Podiumsdiskussion mit hochrangigen Vertretern aus Klinik und Forschung am UKE. Gemeinsam wurde unter anderem darüber diskutiert, wie klinische Forschung 2020 aussieht und wie Ergebnisse dieser ihren Weg in den klinischen Alltag finden.
Die Weltkrebsorganisation (UICC) wird auch im kommenden Jahr wieder zum Weltkrebstag aufrufen – wie gewohnt am 4. Februar.
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Foto: UCCH
Februar 2020
Katja Weisel neue stellv. UCCH Direktorin
Prof. Dr. Katja Weisel ist seit 1. Januar neue stellvertretende Direktorin des UCCH. Sie verantwortet den klinischen Bereich und übernimmt damit die Position von PD Dr. Alexander Stein.
Prof. Weisel wechselte im April vergangenen Jahres von der Universitätsklinik Tübingen ans UKE. Neben ihrer neuen Rolle im UCCH Direktorium ist sie zudem stellvertretende Klinikdirektorin der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik für Onkologie, Hämatologie und Knochenmarktransplantation mit Abteilung für Pneumologie am UKE. Ihr Schwerpunkt liegt unter anderem in der Behandlung des Multiplen Myeloms und von Lymphomen. Darüber hinaus leitet sie zahlreiche Studien in diesem Bereich.
Zu dem Thema Myelom wird am 20. April 2020 ein Patiententag im UCCH angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie hier
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Foto: UKE
Februar 2020
Max-Eder-Förderung für psychoonkologische Studie
Dr. Sigrun Vehling wird als erste Psychoonkologin im Rahmen des Max-Eder-Nachwuchsprogramms durch die Deutsche Krebshilfe gefördert. Ihre mit rund 660.000 Euro finanzierte Studie befasst sich mit existenziellen Belastungen von Patienten mit einer fortgeschrittenen Erkrankung und deren Angehörigen.
Die nun geförderte Studie ist ein Kooperationsprojekt der II. Medizinische Klinik und Poliklinik, des Bereichs Palliativmedizin und des Instituts für Medizinische Psychologie des UKE, an dem Dr. Vehling tätig ist. Ziel der Studie ist zum einen die konzeptionell fundierte Bestimmung der Häufigkeit von spezifisch bei Schwerkranken und ihren Angehörigen auftretenden psychischen Belastungen. Zum anderen soll hierauf abgestimmt, eine therapeutische Intervention entwickelt und pilotiert werden.
Im Rahmen des Max-Eder-Nachwuchsprogramms fördert die Deutsche Krebshilfe junge hoch qualifizierte Onkologinnen und Onkologen sowie kliniknah tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die bereitgestellten Mittel sollen es Ihnen ermöglichen eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen und vielversprechende Forschungsvorhaben umzusetzen.
Januar 2020
Lutetium-177-PSMA-Therapie am UKE
Erstmals seit Dezember 2019 wird die Lu-177-PSMA-Therapie nun auch im Großraum Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf angeboten.
PSMA ist ein Transmembranprotein, welches sich vermehrt auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen findet. Bei der Therapie mit Lu-177-PSMA Liganden wird das PSMA mit einem Teilchenstrahler (Beta-Strahler = Lutetium-177) gekoppelt, der dann gezielt an Tumorzellen bindet und dort über seine Strahlenwirkung einen therapeutischen Effekt erzielt. Die energiereiche Beta- Strahlung trifft auf Tumorzellen, die dadurch gezielt zerstört werden. Zur Vorbereitung der Therapie wird mit einer PSMA-PET/CT Untersuchung abgeschätzt, ob die Tumorzellen fähig sind, das Lutetium-177-PSMA ausreichend zu binden und ob diese Therapie daher sinnvoll und erfolgversprechend sein wird. Die Therapie wird in der Regel sehr gut vertragen. Aufgrund der kurzen Reichweite von Lutetium-177 kommt es nur zu einer geringen Belastung des Knochenmarks und der inneren Organe. Wechselwirkungen mit anderen Therapeutika sind derzeit nicht bekannt.
Die Lu-177-PSMA-Therapie ist eine palliative Therapie bei einem fortgeschrittenen Prostatakarzinom im metastasierten Stadium. Die Lu-177-PSMA-Antagonisten haben bisher keine arzneimittelrechtliche Zulassung, ihre Anwendung erfolgt daher ausschließlich im Rahmen „individueller Heilversuche“ nach Ausschöpfung der zugelassenen Behandlungsoptionen und erst nach Indiktionsstellung in einem interdisziplinären Tumorboard. Zur Therapie selbst wird der Patient stationär für wenige Tage im „Kontrollbereich“ der Abteilung für Nuklearmedizin aufgenommen. Die Gabe von Lu-177-PSMA erfolgt direkt am Aufnahmetag einmalig mit einer Infusion über eine Venenverweilkanüle. Im Laufe des stationären Aufenthaltes erfolgen dann mehrmalige Ganzkörperszintigraphien, um die Verteilung von Lu-177-PSMA sichtbar zu machen. Eine Therapie besteht meist aus drei Therapiezyklen, die im Abstand von etwa 8 Wochen, jeweils stationär durchgeführt werden. Zwischen den einzelnen Zyklen werden regelmäßige Kontrollen aller relevanten Blutwerte durchgeführt.
Eine Beratung zu einer Therapie wird gerne in der Abteilung für Nuklearmedizin des UKE angeboten. Hierzu werden die Vorbefunde des Patienten bzw. Informationen zu allen relevanten Vorbehandlungen benötigt. Ansprechpartner in der Nuklearmedizin: Frau Prof. Susanne Klutmann, Tel.
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Foto: UKE
Januar 2020
Claudia von Schilling Preis für UKE Gynäkologen
Als Preisträger des Claudia von Schilling Preises 2019 wurden Herr Professor Volkmar Müller und Frau Professorin Isabell Witzel von der Klinik für Gynäkologie des Universtätsklinikums Hamburg-Eppendorf für Ihre Publikation Treatment and outcome of patients in the Brain Metastases in Breast Cancer Registry Network ausgewählt.
Diese Arbeit fasst die ersten Ergebnisse einer seit 2014 laufenden Registerstudie in Deutschland zusammen: Professor Müller und Professorin Witzel haben das Register Brain Metastases in Breast Cancer (BMBC) Registry ins Leben gerufen, um umfassend Daten zu Hirnmetastasen bei fortgeschrittenem Brustkrebs, unter denen rund ein Viertel aller Patientinnen in diesem Krankheitsstadium leiden, zu erfassen und damit erstmals eine breite wissenschaftliche Basis für Auswertungen und Forschungsprojekte zum Thema Hirnmetastasen zu schaffen. Etwa 150 Zentren sind in Deutschland an dem Projekt aktiv beteiligt und haben dazu beigetragen, Daten von bisher etwa 3000 Patientinnen zu sammeln. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Behandlung dieser bedrohlichen Komplikation zu verbessern.
Der Preis wurde anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover am 15. Januar 2020 im Alten Rathaus feierlich übergeben.
Januar 2020
Scheckübergabe: Förderung Rauch-Stopp-Programm bei Krebspatienten
Die Bristol-Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie unterstützt mit einer Fördersumme in Höhe von 210.000 Euro die Entwicklung eines Rauch-Stopp-Programms bei Patienten mit einer Krebsdiagnose. Heute fand die symbolische Scheckübergabe durch die Stiftungsvertreter im Universitären Cancer Center Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf statt.
Ein Rauchstopp lohnt sich in jedem Alter und senkt das Krebsrisiko – das belegen bereits zahlreiche Studien. Doch wie sieht es aus, wenn man bereits an Krebs erkrankt ist? Auch hier deuten erste Studienergebnisse an, dass eine Beendigung des Rauchens die Prognose der Krebserkrankung deutlich verbessern kann und eine Krebstherapie zudem besser vertragen wird. Warum aber hören Patienten trotz der Krebsdiagnose oft nicht auf zu rauchen? Wie kann man Patienten besser aufklären und gleichzeitig zu einem effektiven Rauchstopp motivieren? Um diesen wichtigen Fragen nachzugehen, fördert die BMS Stiftung Immunonkologie die Entwicklung eines Rauch-Stopp-Programmes für Krebspatienten am Universitären Cancer Center Hamburg. Die Unterstützung von 210.000 Euro ist auf insgesamt zwei Jahre angelegt.
„Rauchen ist eine der Hauptrisikofaktoren für Krebserkrankungen“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH. „Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Patienten zu zeigen, dass es auch nach der Diagnose noch Sinn hat, damit aufzuhören.“ Prof. Dr. Holger Schulz, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE: „Wir möchten uns in diesem Projekt zunächst auf die psychologischen Aspekte rund um den Rauchstopp konzentrieren, und effektive Programme testen, um diese bei möglichst vielen Patienten zukünftig umsetzen zu können. Hierzu sind umfassende psychologische Erhebungen und Forschungsarbeiten notwendig.“
Die Prävention von Rauchen wird im UCCH bereits seit Jahren großgeschrieben. Bereits im 15. Jahr finden hier „Nichtrauchen ist cool“-Vorlesungen für Schüler statt. Über 100.000 Schüler haben in den letzten 15 Jahren das Programm bereits durchlaufen. Die Zahlen beweisen den Erfolg des Programms: Unter Jugendlichen bis 17 Jahren nimmt die Zahl der Raucher kontinuierlich ab, wobei der Bildungsstand einen Einfluss hat. Es zeigt sich also, dass Prävention und Bildungsmaßnahmen dazu sehr eng zusammenhängen.
„Mehr als 80 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Die Raucherentwöhnung auch im bereits erkrankten Stadium ist also ein wichtiges Thema, welche wir als Stiftung gerne fördern möchten“, begründet Dr. Michael May vom Vorstand der Bristol-Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie die Förderung.
Foto (UCCH) von links: Prof. Dr. Holger Schulz, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH), UKE, Dr. Michael May, Vorstand BMS Stiftung Immunonkologie, Prof. Dr. Katja Weisel, Vorstand BMS Stiftung Immunonkologie, Viola von Elsner, Geschäftsführung BMS Stiftung Immunonkologie
Januar 2020
Promotionsstipendien der E.W. Kuhlmann-Stiftung vergeben
Bereits zum zweiten Mal wurden dank einer Zuwendung der E.W. Kuhlmann-Stiftung drei Promotionskandidaten mit einem Stipendium ausgezeichnet. Über die Auszeichnung können sich in diesem Jahr Chiara Blomen, Joelle Korte und Jurek Hille freuen.
Das Promotionsstipendium soll es den ausgezeichneten Studierenden ermöglichen, sich ein Jahr lang voll und ganz auf ihre Promotion mit onkologischer Ausrichtung zu konzentrieren. Wie im vergangenen Jahr konnten dank der E.W. Kuhlmann Stiftung gleich drei dieser Stipendien vom UCCH vergeben werden.
Die im kommenden Jahr geförderten Preisträger sind Frau Chiara Blomen mit dem Projekt „Informationsvermittlung an Angehörige von Patienten und Patientinnen mit Nachweis einer Krankheitsursächlichen Genveränderung“, Frau Joelle Korte mit dem Projekt: „Entwicklung eines Gentherapievektors für das humane pulmonal-vaskuläre Endothelium“ und Herr Jurek Hille mit dem Projekt „Anreicherung und Analyse von zirkulierenden Tumorzellen aus diagnostischen Leukapheresen bei Patientinnen/en mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC)“.
Die E.W. Kuhlmann-Stiftung wurde im Jahr 1997 durch Edith und Edmund Kuhlmann in Hamburg gegründet. Die Stiftung leistet Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie wirtschaftlich schwächer gestellte Menschen bei ihrer Ausbildung zum baldigen Einstieg ins Berufsleben finanziell unterstützt. Die Empfänger sollen die Hilfe wertschätzen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu beitragen, die Welt zum Guten zu verändern.
Weitere Informationen auf der Website der E.W. Kuhlmann-Stiftung
Bild (UCCH) von links: Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Chiara Blomen, Prof. Dr. Kai Rothkamm, Joelle Korte, Jurek Hille, Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke
Januar 2020
UKE Gesundheitsakademie mit dem Thema Krebs ins neue Jahr gestartet
Unter dem Motto „Medizin für Menschen mit Neugier“ findet die Gesundheitsakademie UKE in regelmäßigen Abständen immer montags auf dem UKE-Gelände statt. Mit dem Titel „Gib dem Krebs keine Chance – neue Therapien + aktive Vorsorge = bessere Aussichten“ startete die diesjährige Veranstaltungsserie im Hörsaal von Campus Forschung.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, informierte in seinem patientennahen Vortrag, was die moderne Medizin heute über Krebserkrankungen weiß. Dass wir immer höhere Krebsneuerkrankungszahlen sehen, so Prof. Bokemeyer, sei schlicht der Tatsache geschuldet, dass wir heutzutage eine immer höhere Lebenserwartung haben. Da Krebs eine Krankheit des Alters sei, würden wir den verbesserten Heilungschancen zum Trotz immer mehr Neuerkrankungen haben.
Im Anbetracht dieses drängenden gesellschaftlichen Problems, hat die Wissenschaft in den vergangenen Jahren aber auch maßgebliche Fortschritte gemacht, die schon heute vielen Patientinnen und Patienten in der Praxis zugutekommen können. Beispielhaft nannte Prof. Bokemeyer hier die Immuntherapie, die sich des körpereigenen Immunsystems bemächtigt, um die entarteten Zellen zu bekämpfen. Gerade die Behandlung mit im Labor modifizierten Abwehrzellen, sogenannten CAR-T-Zellen, ist ein echter Meilenstein in der Krebsbehandlung – und ein neuer Behandlungsansatz, der deutlich macht, wie schnell sich die Forschung in diesem Bereich derzeit weiter entwickelt.
Im Anschluss an den Vortrag bot sich den Besuchern an den Mitmach- und Informationsstationen auf dem „Markt der Gesundheit“ die Möglichkeit, sich auch darüber zu informieren, was Sie selbst tun können, um dem Krebs möglichst erst gar keine Chance zu geben. Zudem informierten die zahlreichen Fachexperten des UCCH über Chancen und Grenzen, die etwa die Ernährung oder die Komplementärmedizin für Erkrankte aber auch Nicht-Erkrankte bereithalten.
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Foto: UCCH
Dezember 2019
Benefizaktion: Hand in Hand für Norddeutschland
Unter dem Titel „Hand in Hand für Norddeutschland – Hilfe für Krebskranke und ihre Familien im Norden“ startet der NDR am Montag, 2. Dezember, seine diesjährige Benefizaktion. Zwei Wochen lang – bis Freitag, 13. Dezember – berichten alle NDR Radioprogramme, das NDR Fernsehen und das Online-Angebot NDR.de über die Situation von an Krebs erkrankten Menschen und ihren Angehörigen sowie die zahlreichen Hilfsangebote der norddeutschen Krebsgesellschaften. Sie sind in diesem Jahr Partner der NDR Benefizaktion, in deren Rahmen der NDR auch zum Spenden aufruft. Der Erlös kommt zu 100 Prozent den Angeboten der Krebsgesellschaften im Norden zugute.
Der große NDR Spendentag am Freitag, 13. Dezember, ist Schluss- und Höhepunkt der Aktion. Zahlreiche Prominente sowie NDR Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen den ganzen Tag über telefonisch Spenden entgegen.
Spenden auch Sie: Die zentrale kostenfreie Spenden-Telefonnummer ist 08000 637000. Für die NDR Benefizaktion ist bei der Bank für Sozialwirtschaft ein Spendenkonto eingerichtet (IBAN: DE 32 251 205 100 200 300 400; Empfänger: Krebsgesellschaften im Norden).
Weitere Informationen zur Aktion Hand in Hand für Norddeutschland
Weitere Informationen zur Arbeit der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Dezember 2019
Hubertus-Wald-Preis für Onkologie geht an Krebsforscher Prof. Dr. Pieter Sonneveld
Der Hubertus-Wald-Preis für Onkologie ist in diesem Jahr an den renommierten Krebsforscher Prof. Dr. Pieter Sonneveld aus Rotterdam verliehen worden. Geehrt wurden damit sein langjähriges Engagement und seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Leukämie- und Myelomforschung. Der mit 10.000 Euro dotierte, alle zwei Jahre vergebene Preis wurde bereits zum siebten Mal vom Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) verliehen. Darüber hinaus erhielten vier junge UKE-Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) Nachwuchsförderpreise und Stipendien.
„Prof Sonneveld ist ein international anerkannter Experte für die Myelomerkrankung. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit hat er die Grundlage für viele aktuelle Behandlungsansätze bei dieser Erkrankung gelegt. Darüber hinaus hat er maßgeblich zu den Erkenntnissen über die Resistenz von Medikamenten bei Leukämien beigetragen und es ist uns daher eine große Freude, ihn für diese hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Hubertus Wald Preis zu ehren“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums. Prof. Sonneveld ist Leiter der Abteilung für Hämatologie an der Erasmus Universität in Rotterdam. Neben seiner experimentellen Arbeit ist er Initiator vieler europäischer Studien, welche im Endeffekt zu verbesserten medikamentösen Behandlungsstrategien für Leukämie- und Myelom-Patienten geführt haben.
Darüber hinaus wurden mehrere UKE-Nachwuchswissenschaftler geehrt: Den Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreis für onkologische Forschung erhielten Dr. Michael Bockmayr, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie sowie Forschungsinstitut Kinderkrebszentrum Hamburg, und Maria-Elena Vargas-Delgado, Labor für Tumorimmunologie der II. Medizinischen Klinik. Mit UCCH-Forschungsstipendien wurden Dr. Glenn Geidel, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, sowie Catena Kresbach, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, ausgezeichnet.
„Die ambitionierten Forschungsprojekte der Preisträger zeigen, auf welch hohem Niveau sich die Krebsforschung in Hamburg bei jungen Wissenschaftlern befindet“, sagt der stellvertretende Direktor für Wissenschaft und Forschung im Hubertus Wald Tumorzentrum, Prof. Dr. Kai Rothkamm.
Das Hubertus Wald Tumorzentrum wird durch die Hubertus Wald Stiftung maßgeblich gefördert. Neben der Vergabe von Forschungspreisen steht die klinische Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen im Mittelpunkt der Förderung, wie Dr. Günter Hess, der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, betont. Der hanseatische Unternehmer Hubertus Wald (1903-2005) und seine Frau Renate haben sich über Jahrzehnte der Förderung von Kultur und Medizin verschrieben; daraus ist 1993 die Hubertus Wald Stiftung hervorgegangen. „Die Unterstützung der Stiftung für das Tumorzentrum des UKE ist außergewöhnlich und trägt in hohem Maße dazu bei, krebskranke Patienten bestmöglich zu versorgen“, sagt Prof. Dr. Hartwig Huland, Kurator der Stiftung sowie Gründer und Leitender Arzt der Martini-Klinik des UKE.
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Foto (UCCH) von links: Dr. Volkmar Herms, Prof. Dr. Klaus Pantel, Maria-Elena Vargas-Delgado, Dr. Michael Bockmayr, Prof. Dr. Kai Rothkamm, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Pieter Sonneveld, Dr. Glenn Geidel, Janik Engelmann, Dr. Günter Hess, Catena Kresbach, Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Prof. Dr. Hartwig Huland, Prof. Dr. Katja Weisel
November 2019
Beteiligungsaktion der Nationalen Dekade gegen Krebs
Die Nationale Dekade gegen Krebs wurde Anfang des Jahres von der Bundesregierung und dem Deutschen Krebsforschungszentrum ausgerufen. Ziel ist es, die Kräfte aller relevanten Akteure im Kampf gegen den Krebs zu bündeln und nach dem Motto "Krebserkrankungen verhindern, Heilungschancen verbessern, Lebensqualität erhöhen" zu handeln.
Nun sind alle Interessierten aufgerufen sich im Rahmen der Bürgerpartizipation bis zum 15. Dezember am Krebsdialog zu beteiligen. Unter dem Titel #Jeder ist Xperte! können Erwartungen, Ideen und Wünsche zur Krebsforschung eingebracht und so die Zukunft dieses Forschungsfeldes mitgestaltet werden.
Beteiligen auch Sie sich am Onlinedialog der Nationalen Dekade gegen Krebs
Bild: pexels.com
November 2019
Frauenselbsthilfe Krebs feiert ihr 40-jähriges Jubiläum
Der Landesverband Niedersachsen/Bremen/Hamburg e.V. der Frauenselbsthilfe Krebs feierte Anfang November sein 40-jähriges Jubiläum in Soltau. Dem Verband gratulierten u.a. die Sozialministerin von Niedersachsen, Dr. Carola Reimer, Professor Dr. Carl aus Bremen und die UCCH Selbsthilfekoordinatoren PD Dr. Andreas Block und Avin Hell.
Die über 20 Ortsgruppen der FSH Niedersachsen/Bremen/Hamburg feierten unter dem Motto "Wir feiern das Leben" drei Tage lang mit einem Festakt und vielen Aktionen. So wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Experten aus verschiedenen Bereichen über die Aspekte einer Krebserkrankung und ihre Bedeutung für die Betroffenen diskutiert. Kabarettist Oliver Tissot brachte das Publikum mit seinem treffenden Vortrag "Humor hilft heilen" in Stimmung.
Das UCCH gratuliert herzlich den Jubilaren und freut sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
Weitere Informationen zur Frauenselbsthilfe Krebs
Foto: (von rechts) Helga Hungeling, Burkhard Lebert, Dr. Carola Reimer, Helmut A. Kurtz, Heide Lakemann, Anke Höpker, Hilde Schulte, Claudia Altmann-Pospischek, PD Dr. Andreas Block, Hedy Kerek-Bodden, Avin Hell u.a.
September 2019
Hamburger Sterne des Sports – 2. Platz für Rudern gegen Krebs
Bereits zum 9. Mal wurden in Hamburg die Sterne des Sports vergeben. In diesem Jahr hat das Benefiz-Projekt Rudern gegen Krebs / Rudertraining für Krebspatienten von der Stiftung Leben mit Krebs, der Ruder-Gesellschaft Hansa e.V. und dem UCCH den 2. Platz errungen. Dies ist ein besonderer Meilenstein für das gesamte Rudern gegen Krebs Team, feierte doch die Regatta in Hamburg in diesem Jahr ihr 10jähriges Jubiläum.
Ohne ehrenamtliches Engagement geht es im Sport nicht. Um die Arbeit der vielen Helfer in den Vereinen zu würdigen, wurden die „Sterne des Sports" ins Leben gerufen. Die Hamburger Volksbank und der Hamburger Sportbund vergaben in diesem Jahr am 11. September zum neunten Mal die Preise. Der Verein, die Ruder-Gesellschaft Hansa e.V., errang mit dem Projekt Rudern gegen Krebs und dem ganzjährigen Rudertraining für Krebspatienten den 2. Platz mit dem kleinen Stern in Silber. Das Team der RG Hansa nahm den Preis stellvertretend für alle Beteiligte des Projektes entgegen.
Interessierte finden hier weitere Informationen zum ganzjährigen Rudertraining. Das Training steht allen Hamburger Krebspatienten offen.
Rudertraining / UCCH Bewegungsangebote
Die nächste Rudern gegen Krebs Regatta steigt Ende August in Hamburg. Wer wissen möchte, wie die diesjährige Regatta gelaufen ist, kann sich folgenden Film auf youtube.de anschauen.
Rudern gegen Krebs 2019 (YouTube)
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Foto (WITTERS) von links: Ralph Lehnert (HSB Vorstand) und Sylvia Pille-Steppat (Para-Rudererin), ganz rechts Dr. Rainer Brüggestraat (Hamburger Volksbank), mittig das Team der RG Hansa, vertreten durch Katharina von Kodolitsch und Jens Beckmann.
September 2019
Tag der Patientenorientierung im UKE
Das Thema Patientenorientierung und Patientensicherheit wird im UKE großgeschrieben. Den Welttag der Patientensicherheit am 17. September nahm das UKE-eigene Forum für Patientenorientierung zum Anlass, alle Projekte und Maßnahmen, die bisher als Best practice Beispiele prämiert wurden, vorzustellen. Auch das Thema "Selbsthilfegruppenarbeit am UCCH" war unter den Ausstellern vertreten.
Patientenorientierung ist fester Bestandteil des UKE Konzernleitbildes. Zugrunde liegt stets der Ansporn, wie wir unsere Patientinnen und Patienten noch stärker in den Mittelpunkt unserer gemeinsamen Arbeit stellen können. Dieser elementaren Frage hat sich das UKE-weite Forum Patientenorientierung gewidmet, an dem das UCCH beteiligt ist. Eine wichtige Maßnahme des Forums ist die UKE Auszeichnung „Best practice Wettbewerb“, bei der sich jährlich UKE eigene Projekte bewerben können. Die Projekte dienen somit als Vorreiter oder Anregung für andere Mitarbeiter im Haus.
So wurde in diesem Jahr die UCCH Selbsthilfegruppenarbeit mit dem Best practice Award ausgezeichnet. Bei dem Tag der Patientenorientierung am 17. September gab es die Möglichkeit, die Projekte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Priv.-Doz. Dr. Andreas Block, Koordinator für Selbsthilfegruppenthemen, und Kommunikationsmanagerin Avin Hell standen den Interessierten Rede und Antwort.
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Foto (UCCH) von links: PD Dr. Andreas Block, Nina Braunger (Projektmanagerin Forum Patientenorientierung), Avin Hell
September 2019
Aufgeben gibt’s nicht: Ärzte und Patient bezwingen gemeinsam den Heldenlauf
Anfang September war wieder Heldenlauf-Zeit in Blankenese. Als ganz besonderes Laufteam in diesem Jahr dabei: Prof. Katja Weisel und Myelom-Patient Thomas. Komplettiert wurde das Team von Kaspar und Dr. Henning Vellguth von der Harburger Schwerpunktpraxis am Schloßmühlendamm.
Jedes Jahr tummeln sich tausende Laufbegeisterte beim Blankeneser Heldenlauf auf der Strecke an der Elbe, um nicht nur gegen die großen Containerpötte auf dem Wasser, sondern vor allem gegen sich selbst und den inneren Schweinehund, anzutreten.
Thomas, extra aus der Pfalz angereist, läuft auch gegen etwas Anderes an – seine Krankheit. Bei ihm wurde ein sogenanntes schwelendes Myelom diagnostiziert, eine Vorstufe zu einem Multiplen Myelom. In dieser Phase findet derzeit meist noch keine Therapie statt, in Studien wird aber untersucht, welche Therapien auch schon in diesem Stadium sinnvoll eingesetzt werden können, um die Prognose für die Patienten zu verbessern.
Prof. Katja Weisel, die im April diesen Jahres vom Universitätsklinikum Tübingen ans UKE gewechselt ist und nun das Team der II. Medizinischen Klinik am UCCH verstärkt, leitet solche Studien – Thomas war bereits in Tübingen Teilnehmer einer dieser Studien. Am vergangenen Wochenende kam es nun zu einem Wiedersehen auf der Laufstrecke in Hamburg. Gemeinsam wollten sie den Lauf auf der Elf-Kilometer-Strecke bezwingen – klarer Taktgeber dabei war Thomas.
„Er hatte das Potenzial und auf dem Papier die Laufzeit, den Lauf zu gewinnen. Er ist Ironman Triathlet, aber er hat Henning und mich gezogen und seinen potenziellen Sieg für die Gemeinschaftsaktion hergegeben“, so Katja Weisel nach dem Lauf. „Eine tolle Sache, denn im Endeffekt sind es auch in der Klinik oder Praxis die Patienten, die das Tempo machen und vorgeben – wann wir anfangen, wie intensiv wir behandeln oder auch, wann wir aufhören. Schaffen tun wir das alles dabei dennoch immer nur gemeinsam als Team!“
Der Leiter der Plasmozytom-Myelom Selbsthilfegruppe Hamburg, Jürgen Martens, fieberte beim Rennen mit und empfing die vier Läufer im Ziel: „Es war mir ein echtes Anliegen, die vier zu unterstützen!“.
Weitere Informationen zu aktuellen Studien finden Sie hier
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Foto: Privat
August 2019
Weichenstellung für die UCCH Forschung beim jährlichen Research Retreat
Ende August trafen sich 90 Wissenschaftler des UCCH in Jesteburg, um sich über ihre wissenschaftlichen Forschungsprojekte auszutauschen und mögliche Kooperationen zu besprechen.
„Der Research Retreat steht für eine wichtige Zusammenarbeit in der Wissenschaft und Forschung im UCCH. Zudem bietet er die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen und die Themen der anderen Forschungsgruppen am UCCH kennenzulernen. Uns ist es wichtig, dass nicht nur die Leitungsebene teilnimmt, sondern die Arbeitsgruppen sich gesamt vernetzen können,“ so Prof. Dr. Kai Rothkamm, der stellvertretende UCCH Direktor für wissenschaftliche Themen. Auch Forschungsvertreter vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein aus Kiel und Lübeck nahmen am Retreat teil, um überregionale gemeinsame Themen zu planen.
Es wurden in diesem Jahr erneut die UCCH Research Fellowships, der Hubertus Wald Junior Investigator Awards in Oncology Research 2019 an zwei erfolgversprechende Nachwuchswissenschaftler sowie ein Posterpreis vergeben. Die Preise werden im Rahmen einer Feierstunde Anfang Dezember verliehen.
„Zum ersten Mal war ein Anteil des Retreats dem Hamburger Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum (MSNZ) gewidmet. Hier ist die Vernetzung ja Grundgedanke für die Schaffung der Partnerlabore, die im MSNZ verankert sind,“ erklärt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH und gleichzeitig im Vorstand des MSNZ.
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Foto: UCCH
August 2019
Interdisziplinärer Austausch zu Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lebertumoren
Über sechzig Experten kamen in der vergangenen Woche in den Festsaal der Alten Krankenpflegeschule, um sich gemeinsam über aktuelle Entwicklungen in Therapie und Forschung auszutauschen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Vortrag von Prof. Thierry Conroy aus Frankreich, der als Gastredner zum „Pancreatic-Hepatobiliary Tumors“ Symposium gekommen war.
Bis heute stellen Tumorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Leber/den Gallengängen die Medizin vor eine große Herausforderung – die Tumoren sind vergleichsweise resistent gegenüber den verfügbaren Therapien und gehen oft mit einer schlechten Prognose für die Erkrankten einher. Nichtsdestotrotz konnten in den vergangenen Jahren auch Fortschritte gemacht werden – etwa mit Blick auf neue Substanzen in der systemischen Therapie von Lebertumoren oder perioperative Therapiekonzepte beim Pankreaskarzinom.
Diesen stark interdisziplinären Therapieansätzen entsprechend, versammelten sich für das Symposium Experten aus allen relevanten Fachrichtungen, um diese Entwicklungen zu diskutieren. So wurde intensiv zwischen Medizinischen Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten und Gastroenterologen diskutiert und sich gegenseitig ausgetauscht.
Prof. Thierry Conroy vom Institut de Cancerologie de Lorraine, Nancy, Frankreich, gab in seinem Gastvortrag ein Update zur Chemotherapie beim Pankreaskarzinom. Prof. Conroy gilt als „Erfinder“ des FOLFIRINOX-Regimes, das, wie Studien gezeigt haben, als adjuvante Therapie das Gesamtüberleben von Patienten mit einem Pankreaskarzinom maßgeblich positiv beeinflussen kann.
Federführend organisiert wurde das Symposium von PD Dr. Marianne Sinn, die Anfang 2019 von der Charité in die II. Medizinische Klinik des UKE gewechselt ist und nun den Schwerpunkt medikamentöse Therapie von GI-Tumoren und das „Leben nach Krebs“-Programm im UCCH mitverantwortet.
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Foto (UCCH) von links: PD Dr. Andreas Block, PD Dr. Faik Uzunoglu, Dr. Benedikt Westphalen, Prof. Dr. Cordula Petersen, PD Dr. Alexander Stein, Prof. Dr. Thierry Conroy, Prof. Dr. Dr. Sonja Loges, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, PD Dr. Marianne Sinn
August 2019
Hautkrebs - erkennen, vermeiden und behandeln
Ende August veranstaltete das UCCH Hauttumorzentrum einen Informationstag, um die Risiken und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Hautkrebserkrankungen vorzustellen. Gleichzeitig konnten die Teilnehmer die neuen Räumlichkeiten des Hauttumorzentrums in W14 besichtigen.
Gerade an den besonders sonnenreichen Tagen im Sommer setzen wir unsere Haut häufig zu lange der Sonnenstrahlung aus und versäumen es, die Haut ausreichend zu schützen. Dass die Aufklärung über diesen Hauptrisikofaktor für Hautkrebserkrankungen weiter enorm wichtig ist, belegt unter anderem die seit Jahren stark ansteigende Zahl der Neuerkrankungen.
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, hat sich in diesem Jahr unter dem Dach des Hubertus Wald Tumorzentrums - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) und eingegliedert in die Klinik und Poliklinik für Dermatologie unser Hauttumorzentrum zertifiziert. In diesem sind alle Disziplinen gebündelt, die eine Behandlung aller Formen von Hauttumoren auf höchstem, universitären Niveau und die Zugang zu innovativen, neuen Verfahren in der Diagnostik und Therapie garantieren. Ferner werden durch klinische Forschung und Studien die Therapieerfolge unterstützt und weiter vorangetrieben.
Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen Hautkrebserkrankungen wie z. B. beim weißen und schwarzen Hautkrebs wurden während des Informationstages vorgestellt. Auch die Selbsthilfegruppe, die mit dem Hauttumorzentrum eng zusammenarbeitet, stellte sich vor. Ein Highlight für die Teilnehmer war die Führung durch die neuen Räumlichkeiten des Hauttumorzentrums in W14, welche im Sommer eröffnet worden sind.
Zum Angebot des Hauttumorzentrums
Foto: Prof. Christoffer Gebhardt, Prof. Dr. Stefan Schneider, PD Dr. Nina Booken, Thomas Haalck und das Team des Hauttumorzentrums sowie Elke Müller (Selbsthilfegruppe Hautkrebs Hamburg)
August 2019
Team der Leukämiestation zu Hamburgs beliebtesten Pflegeprofis gewählt
Hamburgs beliebteste Pflegeprofis arbeiten auf der José Carreras Leukämiestation des UKE (C5A). Eine ehemalige Patientin hat das Team bei einem Internet-Wettbewerb des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) nominiert. Nun läuft die Abstimmung um den Bundessieg.
„Das Pflegepersonal ist sehr sensibel und fürsorglich im Umgang mit den Patienten“, schreibt Andrea aus Lübeck über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leukämiestation in ihrer Nominierung für „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“. „Drei Monate durchlief ich mehrere Stationen und der positive Eindruck blieb. Man hat jeden Tag gemerkt, dass es für diese Menschen nicht nur ein Job, sondern eine Berufung ist.“
Rund 35.000 Personen haben an der sechswöchigen Online-Abstimmung teilgenommen und für ihren Favoriten gestimmt. Am 7. August bekam das Pflegeteam um Stationsleiter Carsten Nordbrock die Auszeichnung für das Bundesland Hamburg überreicht. Bis zum 30. September läuft nun das Voting auf Bundesebene. Auf der Seite www.deutschlands-pflegeprofis.de können auch Sie Ihre Stimme abgeben.
Nach 2017 ehrt der PKV-Verband zum zweiten Mal Pflegekräfte aus den Bereichen Gesundheits- und Kranken- beziehungsweise Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege für ihr herausragendes Engagement. Am 21. November sind alle Landessieger zu einer Galaveranstaltung ins Berliner Reichstagsgebäude eingeladen.
Text: Stefanie Gerling (UKE) | Foto: PKV
August 2019
Kopf-Hals-Onkologie: Eine interdisziplinäre Herausforderung
Das Kopf-Hals-Tumorzentrum lud zur Fortbildungsveranstaltung für Niedergelassene ein. Ca. 50 Teilnehmer hörten sich die Vorträge zu den verschiedensten Möglichkeiten der chirurgischen und konservativen Therapie an.
Unter dem Begriff Kopf-Hals-Tumoren werden verschiedene Krebsarten zusammengefasst, die im Kopf-Halsbereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren der Mundhöhle (Mundhöhlenkarzinome), des Rachens (Pharynxkarzinom), des Kehlkopfes (Larynxkarzinom), der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse. Geschätzt wird, dass in Deutschland pro Jahr etwa 50 von 100.000 Einwohnern an Krebs im Kopf-Halsbereich erkranken (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft).
Die Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der Experten der Hals-Nasen-Ohren- bzw. Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Strahlentherapie und der Onkologie. Die verschiedenen Therapiestrategien und – angebote des Kopf-Hals-Tumorzentrums wurden in der Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene Kollegen vorgestellt und diskutiert.
Die Leitung unter Prof. Dr. med. Christian Betz und Prof. Dr. Dr. med. Martin Gosau stellte die Bereiche des Kopf-Hals-Tumorzentrums vor, danach gab es Vorträge der einzelnen Disziplinen, darüber hinaus vertreten durch die Strahlentherapie (Prof. Dr. med. Cordula Peteresen) und der medikamentösen Therapie (Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer).
Weitere Informationen zum Kopf-Hals-Tumorzentrum
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Foto (UCCH) von links: Prof. Dr. Cordula Peteresen, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Dr. Martin Gosau, Prof. Dr. Christian Betz
August 2019
Zum zehnten Mal: Rudern gegen Krebs
"Rudern gegen Krebs" feierte am Sonntag, 18. August, Geburtstag: Zum zehnten Mal startete die Benefizregatta auf der Hamburger Außenalster. Unter der Schirmherrschaft von Andy Grote, Senator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, ruderten mehr als 60 Mannschaften für den guten Zweck. Die Erlöse der Regatta kommen dem Sport- und Bewegungsprogramm im Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zugute. Ziel des geförderten Projekts ist es, die Lebensqualität von an Krebs erkrankten Patienten entscheidend zu verbessern.
Der Schirmherr Andy Grote gratulierte persönlich zum Jubiläum und betonte den wichtigen Beitrag der Regatta zur Active City Hamburg. Seine Mitarbeiter Christoph Holstein, Staatsrat für Sport, und Kollegin Juliane Timmermann stiegen auch gleich in eines der Boote und lieferten sich ein Wettrennen gegen die UCCH Direktoren (Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, Prof. Dr. Kai Rothkamm und Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein) und den Olympia-Sieger Lauritz Schoof, welches die UCCH Direktoren erfreut für sich entschieden. Die stolzen Gewinner belegten auch in der Gesamtwertung einen guten 4. Platz im Finale der Einsteiger.
Thomas Beyer, ehemaliger Sportsamt-Chef und engagierter Ruderer, berichtete über seine eigene Krebserkrankung vor einigen Jahren und konnte so das Highlight des Tages – das Patientenrennen – aus ganz persönlicher Sicht kommentieren. Die Patienten freuten sich sichtlich über die Auszeichnung und die Leistung. Schließlich haben die meisten von ihnen im ganzjährigen Rudertraining, welches auf Initiative der Stiftung Leben mit Krebs bei der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. vor Ort angeboten wird, das ganze Jahr über trainiert. Den Sieg trug in diesem Jahr das Team „Happy“ davon, knapp gefolgt von den „Alsterschlawinern“, den „Alsterchaoten“ und den „Alsterperlen“. Das eigens aus Lübeck angereiste Team „Trave Nessie“ konnte den 5. Platz für sich entscheiden.
Beim Finale der Einsteiger verteidigte die Mannschaft „Ermel hoch“ ihren Goldtitel vom letzten Jahr, knapp gefolgt vom UKE-Boot „Brainlab-Innovation moves fast“ (Silber) und dem Team „Star Finanz“ (Bronze). Das Finale der Experten war bis zum Schluss spannend zu verfolgen. Nur um Haaresbreite gewann das „Team Sexy“ (Gold) vor dem UKE-Team „Herzschlag“ (Silber) und dem Team „Alstersterne“ (Bronze).
Die UCCH Vertreter freuten sich, dass auch die UCCH Kooperationspartner, hier im Bild das Krankenhaus Reinbek St. Adolf Stift, dem guten Beispiel folgten und mit ihrem Team dabei waren. Ebenso erreichten die Teams des neu zertifizierten Hauttumorzentrums mit Prof. Christoffer Gebhardt und das der II. Med. mit Prof. Katja Weisel („MMU (c) KE“) sehr gute Platzierungen.
Wichtige Initiatoren und Wegbegleiter der Regatta, allen voran Claus Feucht von der Stiftung Leben mit Krebs, Katharina v. Kodolitsch, Jens Beckmann und Jörn Franck von der RG Hansa sowie Prof. Carsten Bokemeyer vom UCCH, berichteten über den Anfang von Rudern gegen Krebs in Hamburg und führten gut gelaunt in einer kleinen Modenschau die T-Shirt-Kollektion der letzten 10 Jahre vor.
Lauritz Schoof, 2-facher Olympia-Goldgewinner im Rudern und gleichzeitig in ärztlicher Ausbildung am UKE, erklärte interessierten Zuschauern zudem in der Aktion „In 5 Min zum Ruder-Profi“ am Ruder-Ergometer die wichtigsten Grundlagen des Ruderns.
Rudern gegen Krebs wird von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ausgetragen.
Fotos: UCCH
August 2019
Erste Summer School zur Komplementärmedizin in der Onkologie
130 Interessierte kamen am vergangenen Samstag in den Campus Lehre am UKE, um sich intensiv und interdisziplinär rund um das Thema Komplementärmedizin auszutauschen. Erstmals richtete sich die vom UCCH und der Klinik für Gynäkologie ausgerichtete und aus dem Jubiläumsfonds der Universität Hamburg finanzierte Veranstaltung gleichzeitig sowohl an medizinische Experten als auch interessierte Laien.
Die Einbeziehung von komplementärmedizinischen Therapieverfahren in die Behandlung von Krebserkrankungen nimmt im Alltag stetig zu – ein Trend, der auch auf die gestiegene Nachfrage von Patienten nach diesen Möglichkeiten zurückzuführen ist. So taucht in der medizinischen Praxis immer häufiger die Frage danach auf, was für Chancen aber auch Risiken etwa die Pflanzenheilkunde, Mind Body Medizin, die traditionelle chinesische Medizin einschließlich Akupunktur oder auch Ernährung und Bewegung für Krebspatienten beinhalten.
Dem Rechnung tragend kamen zur Summer School neben Patienten, Angehörigen und Interessierten auch Ärzte, Pfleger oder Heilpraktiker zusammen, um gemeinsam über diese Verfahren zu diskutieren. Die versammelten Referenten stellten einzelne Therapieverfahren in Vorträgen vor und ermöglichten in den acht angebotenen Workshops eine weitere interaktive Vertiefung sowie Diskussion der Inhalte.
Neben einer allgemeinen Einführung in das breite Feld der Komplementärmedizin, gab etwa der NDR-„Ernährungs-Doc“ Dr. Jörn Klasen einen Überblick in die Möglichkeiten, die eine gute Ernährung Krebspatienten bietet. Zudem eröffnete Dr. Sven Schröder vom HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin(TCM) am UKE einen Einblick in die traditionelle chinesische Medizin, Dr. Holger Cramer von der Universität Duisburg-Essen berichtete von der Mind Body Medizin und Dr. Mirjam Wüsthof vom UCCH blickte auf die Chancen und Risiken der Misteltherapie.
Den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen - Brustkrebs - und bei Männern - Prostatakrebs - wurden eigene Workshops gewidmet in Bezug auf die Komplementärmedizin. Weitere Themen waren der Umgang mit Geschmacksstörungen und Fatigue sowie die Einführung in die Akupressur, Qigong oder die Achtsamkeitsmeditation.
Weitere Informationen zur komplementärmedizinischen Sprechstunde des UCCH
Foto: UCCH
August 2019
Hamburger Krebsgesellschaft e.V. verleiht Forschungspreise an UCCH Krebsforscher im Beisein der Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank
In diesem Jahr wurden die Forschungspreise der HKG e.V. an zwei Arbeitsgruppen aus dem UCCH für ihre wissenschaftlichen Publikationen in der Krebsforschung verliehen. Die Arbeiten zeichnen sich u.a. durch ihre interdisziplinären Aktivitäten aus, denn "Forschung ist vor allem Teamarbeit und gemeinsames Problemlösen", so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH und stellvertretender Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft e.V..
In ihrem Grußwort betonte die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin, Katharina Fegebank, wie stolz die Stadt Hamburg auf ihren wissenschaftlichen Nachwuchs, aber auch auf das große bürgerliche Engagement der Spender und Spenderinnen sein kann und dankte diesen und der Hamburger Krebsgesellschaft für den Einsatz auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung.
Die in 2019 prämierten Arbeiten beschäftigen sich beide mit der Weiterentwicklung und Individualisierung von Tumortherapien. Dr. rer. nat. Sabrina Köcher und Dr. rer. nat. Wael Yassin Mansour aus dem Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie am UKE werden für ihre Arbeit ‘A functional ex vivo assay to detect PARP1-EJ repair and radiosensitization by PARP-inhibitor in prostate cancer’ ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Kai Rothkamm entwickelte einen Marker zur Vorhersage der Strahlenempfindlichkeit von Tumorgewebe. Das Preisgeld von insgesamt 10.000 € teilen sie sich mit einem großen Forschungsteam, in dem Mitarbeiter*innen aus verschiedenen UKE-Instituten und Kliniken zusammenarbeiten. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bannas und Prof. Dr. med. Friedrich Koch-Nolte hat eine Publikation zum Thema ‚CD38-Specific Biparatopic Heavy Chain Antibodies Display Potent Complement-Dependent Cytotoxicity Against Multiple Myeloma Cells’ eingereicht, die das Preisgericht überzeugt hat. Über das Preisgeld und die besondere Anerkennung ihrer Arbeit freuen sich ganz besonders die jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen Julia Hambach, Katharina Petry und Kerstin Schütze, die mit ihrer Arbeitsgruppe zum Thema Effektivitätssteigerung der AK-basierten Krebstherapie forschten.
Der Dekan des UKE, Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, gratulierte allen Preisträgern und lobte die Spitzenmedizin, die den Krebserkrankten im UCCH angeboten wird und die ohne eine engagierte und hochkarätige Spitzenforschung nicht denkbar wäre. Koch-Gromus hob einmal mehr die gute und langjährige Kooperation zwischen dem UKE und der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. hervor.
Wir gratulieren allen Preisträger*innen ganz herzlich!
Weitere Infos zur Hamburger Krebsgesellschaft e.V. erhalten Sie hier .
Bild HKG e.V. (von links): Dr. W. Mansour, Dr. S. Köcher, Prof. Dr. F. Koch-Nolte, J. Hambach, PD Dr. P. Bannas, K. Petry, Dekan Prof. Dr. U. Koch-Gromus, Wissenschaftssenatorin K. Fegebank, aus dem HKG-Vorstand Prof. Dr. C. Bokemeyer sowie K. Schütze
Juli 2019
Nobelpreisträger für Medizin, Prof. Tasuku Honjo, hält Festvortrag im Erika-Haus
Der japanische Immunologe war auf Einladung des Heinrich-Pette-Instituts (HPI), der Leibniz-Gemeinschaft sowie dem Leibniz Center Infection nach Hamburg gekommen. Über 150 Teilnehmer verfolgten die Ausführungen des Wissenschaftlers von der Universität Kyoto in Japan zu den aktuellen Entwicklungen der Immunologie.
Nachdem Prof. Tasuku Honjo am Vormittag schon vom Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher im Rathaus empfangen worden war und sich im Goldenen Buch der Stadt eingetragen hatte, traf er im Erika-Haus gemeinsam mit dem Botschafter Japans, Takeshi Yagi, am UKE ein. Der Ehrengast vom Institute for Advanced Study an der Universität Kyoto hielt einen Festvortrag zu den Entwicklungen in der Immunologie und den Herausforderungen, die in Zukunft auf diesem Gebiet noch zu meistern sind, ganz gemäß seinem persönlichen Motto „Life sciences is an investment in the future.“
Im Jahr 2018 wurde ihm der Nobelpreis für Medizin gemeinsam mit James P. Allison für die Entdeckung einer Krebstherapie durch die Hemmung der negativen Immunregulation verliehen. Beide Wissenschaftler hatten parallel zueinander herausgefunden, dass bestimmte Proteine wie eine Bremse auf das Immunsystem wirken, wodurch das Immunsystem von der Bekämpfung von Tumorzellen abgehalten wird. Löst man diese Bremse, attackieren die Immunzellen die Krebszellen. Basierend auf diesem Konzept konnten neue Therapien entwickelt werden, welche bereits für verschiedene Krebsarten im Einsatz sind.
Im Anschluss an den Festvortrag interessierte sich Prof. Honjo vor allem an einem Austausch mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Das HPI plant, die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den japanischen Netzwerkpartnern zu vertiefen und auszubauen.
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Foto: HPI
Juni 2019
Neue Brückenprofessur verbindet medizinische und urologische Onkologie am UCCH
Prof. Dr. Gunhild von Amsberg wurde zum 01. Juni 2019 auf die Brückenprofessur für Uroonkologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) berufen. Die Professur wird durch die II. Medizinische Klinik und Poliklinik für Onkologie, Hämatologie und Knochenmarktransplantation sowie durch die Martini-Klinik finanziert. Zudem wird die Professur jährlich durch die Hubertus Wald Stiftung unterstützt.
„Die Professur dient insbesondere dem Ausbau des Schwerpunktes Systemtherapie des Prostatakarzinoms zwischen der II. Med. Klinik und der Martini-Klinik. Dieser Bereich entwickelt sich derzeit rasant. Den zahlreichen neuen Aspekten bis hin zur molekular gesteuerten Therapie soll so Rechnung getragen werden“, erklärt Prof. von Amsberg, die seit 2013 als Oberärztin der II. Med. Klinik tätig war. „Von zentralem Interesse werden die klinische und translationale Forschung sein. Mit Hilfe der Brückenprofessur sollen hier nicht nur Urologie und Onkologie noch näher zusammengeführt werden, sondern über den Ausbau unterschiedlicher Kooperationen eine Brücke zu grundlagenwissenschaftlichen Fächern geschlagen werden. Dies wird es uns ermöglichen, nicht nur Patienten mit urogenitalen Tumoren nach neuestem Kenntnisstand zu behandeln, sondern auch neue, innovative Therapie- und Screeningkonzepte frühzeitig im Behandlungsalltag zu integrieren.“
„Im universitären Bereich arbeiten die Uroonkologen in Deutschland bereits in unterschiedlichen Konstellationen zusammen. Diese Kooperationen möchten wir mit der neuen Brückenprofessur gemeinsam stärken“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Klinikdirektor der II. Med. Klinik und Direktor des UCCH Netzwerks. „Es gibt bereits eine vergleichbare Brückenprofessur in Essen, aber das Besondere an unserem Hamburger Konzept ist die gleichzeitige Ansiedlung in der II. Med. Klinik und der Martini-Klinik.“
Prof. Markus Graefen, ärztlicher Leiter der Martini-Klinik, bestätigt dies: „Die bisherige sehr gut funktionierende Zusammenarbeit der II. Medizinischer Klinik, der Martini-Klinik und der Urologischen Klinik des UKE wird weiter gestärkt werden. Die Sprechstunden werden auch weiterhin interdisziplinär durchgeführt werden. Dies dient nicht nur dem Wohle der Patienten, die von den unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Fachdisziplinen sehr profitieren, sondern auch der Weiterbildung der onkologischen und urologischen Kollegen.“
Die Sprechstundenzeiten für die Patienten sollen weiter ausgebaut werden, um insbesondere mehr Raum für Studienpatienten und Patienten mit speziellen Fragestellungen (z.B. ungewöhnliche Metastasierungsmuster, erbliche Krankheitskomponenten, individuelle Behandlungsansätze etc.) zu schaffen. Zudem sollen patientenspezifische Aspekte (z.B. Lebensqualität, Ernährungszustand etc.) systematisch erfasst werden. „All dieses wird zu einer Optimierung im Rahmen der Systemtherapie urogenitaler Tumorpatienten führen. Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Herausforderungen und die Stärkung der Kooperationen“, so Prof. von Amsberg.
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Foto (von links): Prof. Dr. Markus Graefen, Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Hartwig Huland
Juni 2019
Ärzte-Delegation aus Shanghai besucht das UCCH
Die Onkologen vom Shanghai Hospital No 10 kamen nach Hamburg, um sich zu den Themen medizinische Versorgung, Studien und Forschung zu vernetzen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und Prof. Dr. Kai Rothkamm informierten sich die 5 chinesischen Ärztinnen und Ärzte zu verschiedenen Aspekten der Arbeit des UCCH-Netzwerkes.
In den letzten Jahren kamen Delegationen aus China, Portugal und verschiedenen arabischen Ländern.
Juni 2019
Mikroskopieren per Ipad beim Sommer des Wissens
Die Experten des UCCH und des Kooperationspartners Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg hatten alle Hände voll zu tun. Beim Sommer des Wissens war das Zelt voll – viele interessierte Besucher drängten sich um die Ipads, auf denen sie selbst durch das mikroskopische Präparat von Leukämie-Zellen navigieren konnten. Die Präparate werden dazu im Vorfeld eingescannt und ermöglichen so im wissenschaftlichen Alltag eine Zusammenarbeit der Wissenschaftler auch auf Distanz.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Universität Hamburg wurde die Stadt Hamburg vier Tage lang, vom 20. bis zum 23. Juni, zum Campus. Auf dem Rathausmarkt boten rund 40 Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen Einblicke in Klima und Umwelt, Technik, Naturwissenschaften, Medizin, Kunst oder Stadtgeschichte. Das UCCH war mit einem Stand vertreten im Themenzelt „Gesundheitszentrum“.
Unter der Schirmherrschaft von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank wurde das Wissenschaftsfestival mit einem bunten Programm gefeiert.
Die Universität Hamburg unterstützt im Jubiläumsjahr auch sogenannte Jubiläumsprojekte. So wird das UCCH am 17. August die Summer School Komplementärmedizin veranstalten, um in einer gemeinsamen Veranstaltung Fachpersonal, Studenten und Patienten gleichermaßen zu informieren.
Juni 2019
Motivation finden – Cancer Survivors Day 2019
Nach dem großen Zuspruch im vergangenen Jahr, haben die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) auch in diesem Jahr wieder zu einem Cancer Survivors Day geladen. Der in diesem Jahr unter der Überschrift „Motivation“ stehende Tag wurde von über 80 Patienten und ehemaligen Patienten genutzt, um sich zu informieren, auszuprobieren und zu erfahren, was andere Survivor motiviert und antreibt.
Auch lange nach einer überstandenen Krebserkrankung leiden viele Krebsüberlebende (Survivor) oft noch unter körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen. Um diese Nach- und Nebenwirkungen zu bekämpfen, gibt es mittlerweile aber eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten und Maßnahmen. Diese aber auch konsequent im Alltag umzusetzen ist häufig eine große Hürde und erfordert meist viel Eigenmotivation.
Daher war es ein zentrales Anliegen der Referenten auf eben jene Motivationssuche und -aufrechterhaltung gezielt einzugehen. In den Vorträgen konnten die Teilnehmer dementsprechend erfahren, was für Impulse es gibt, die einen dazu motivieren können eine Veränderung im Alltag auch langfristig umzusetzen und wie jene Impulse auch selbst gesetzt werden können.
Darüber hinaus wurde auch beleuchtet, was jeder Einzelne ganz individuell tun kann um langfristig seine Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen. Dementsprechend bekamen die Teilnehmer in den interaktiven Workshops ganz praktische Tipps und Methoden für den Umgang mit Ihren Beschwerden, wie Fatigue, Polyneuropathie oder Geschmacksverlust, an die Hand. Die Besucher nutzten ihrerseits die Möglichkeit vertiefend mit den Experten ins Gespräch zu kommen und individuelle Fragen zu stellen.
Zum Abschluss des Tages berichteten Klaus Bolz und Brigitte Ehrke sehr eindrücklich davon, wie sie mit dem Leben nach Krebs umgehen und was sie motiviert – die Fotografie und die Begehung des Jakobsweges.
Juni 2019
UCCH Immuno-Oncology Symposium
Dass Wissenschaftler und Ärzte sich das Immunsystem zunutze machen, um Krebserkrankungen zu bekämpfen ist ein enormer Durchbruch – auch und vor allem für die Patienten. Gleichzeitig bedeutet er, dass in der Krebsforschung neben der onkologischen vor allem auch immunologische Expertise benötigt wird. Um beide Gruppen noch enger zu vernetzen, luden das UCCH und das Labor für Hirntumorbiologie daher zum ersten UCCH Immuno-Oncology Symposium.
Angestoßen von Dr. Malte Mohme und Prof. Katrin Lamszus vom Labor für Tumorbiologie, hat sich das Symposium zum Ziel gesetzt, einen Austausch zwischen onkologischen und immunologischen Forschungsgruppen im UKE anzustoßen, um so die vorhandene Expertise im Kampf gegen den Krebs besser zu bündeln und zu nutzen.
Dahinter steht die Erkenntnis, dass es nur mit einem klaren Verständnis für die komplexen Regulierungsnetzwerke und dynamischen Wechselwirkungen zwischen einer Vielzahl von Immunzellpopulationen möglich ist, zielgerichtete Immunantworten hervorzurufen, die dann gezielt einen Tumor angreifen können.
Das Interesse daran, sich enger zu diesem Thema zu vernetzen war überwältigend. Über 120 Teilnehmer verfolgten die 30 Talks und nutzten die Chance sich auszutauschen und neue Kooperationen auf den Weg zu bringen, um so der immunonkologischen Forschung am UKE weiteren Schub zu geben.
Juni 2019
Neue Partner im UCCH-Netzwerk
Das UCCH wächst auch im Jubiläumsjahr weiter und wird durch vier neue Partner verstärkt. Mit dem Beitritt des Ev. Amalie Sieveking Krankenhauses, der Klinik Sonneneck, dem Ambulanten Tumorzentrum Bremerhaven und der Urologischen Gemeinschaftspraxis Buxtehude/Neu Wulmstorf zählt das UCCH mittlerweile 20 Klinik- und 19 Praxispartner, die sich dem stetig wachsenden Kompetenznetzwerk angeschlossen haben.
Die Neuzugänge im Netzwerk sind in ihren Tätigkeitsschwerpunkten sehr vielfältig und zeigen daher in besonderem Maße, wie breit das Spektrum an Akteuren ist, die in die Versorgung von Krebspatienten eingebunden sind. Während im Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus im Nordosten Hamburgs mit der „Amalie Tumormedizin“ die akute Therapie von Krebserkrankungen im Zentrum steht, ist die Klinik Sonneneck in Wyk auf Föhr in der umfassenden onkologischen Nachsorge tätig. Im niedergelassenen Bereich wird das Netzwerk auf der einen Seite mit dem Ambulanten Tumorzentrum Bremerhaven onkologisch verstärkt, während die Urologische Gemeinschaftspraxis Buxtehude/Neu Wulmstorf weiteres urologisches Know-how in das UCCH einbringt.
„Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem Jahr bereits wieder zahlreiche Neuzugänge in unserem Netzwerk begrüßen können. Damit gewinnt unser Netzwerk weitere fachliche Expertise im Bereich der Krebstherapie sowie Nachsorge hinzu, wovon wir als Partner, aber vor allem unsere Patienten nur profitieren können“, zeigt sich Prof. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, zufrieden über die Entwicklung des Netzwerks.
Mai 2019
Palliativmedizinerin Karin Oechsle mit Springer CME-Award ausgezeichnet
Der Springer Medizin Verlag zeichnet jedes Jahr exzellente Fortbildungsbeiträge aus. Im Mai wählten die Leser der Fachzeitschrift „Der Internist“ den Artikel zur Palliativmedizin von Prof. Dr. Karin Oechsle, Inhaberin der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung am UKE, zum besten Beitrag des vergangenen Jahres.
Im ausgezeichneten Beitrag gibt Prof. Oechsle einen umfassenden Einblick in die Palliativmedizin und stellt diese umfassend dar. Das zentrale Ziel aller Akteure sei dabei die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Darüber hinaus stellt Prof. Oechsle aber insbesondere auch die Einbeziehung von Angehörigen in die ärztliche Betreuung und die besondere Berücksichtigung des Patientenwillens in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung.
Bei der Verleihung im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Mannheim wurde vor allem die sehr hohe Zahl an Teilnehmern sowie die sehr gute Bewertung des Fortbildungsbeitrages durch die Teilnehmer hervorgehoben. Überreicht wurde die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung durch Prof. Hendrik Lehnert, Mitherausgeber der Rubrik „CME Zertifizierte Fortbildung“.
Foto: DGIM/Sven Bratulic
Mai 2019
Symposium zur Therapiezielfindung bei schwer kranken Menschen
Das interdisziplinäre und multiprofessionell besetzte Referententableau widmete sich gemeinsam mit den zahlreichen Teilnehmern ethischen, juristischen, medizinischen aber auch ganz persönlichen Fragen und Herausforderungen, die bei der Findung von Therapiezielen einen Platz einnehmen. So seien etwa die Vorstellungen und Werte von Patienten, die mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung konfrontiert sind, oftmals nicht deckungsgleich mit denen seiner Angehörigen oder Behandler. Letztere würden häufig vor allem kurativ denken, während die Betroffenen selbst oft den stark individuellen Wunsch nach Lebensqualität im Blick hätten.
Diese unterschiedlichen Vorstellungen und Konzepte in einem gemeinsamen Dialog in Einklang zu bringen sei daher eine oft sehr schwierige Aufgabe. Die Referenten stellten dementsprechend heraus, dass die zu formulierenden Therapieziele sehr vielfältig und hochindividuell sein können.
„Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir uns mit diesem Thema kontinuierlich und vor allem stark interdisziplinär auseinandersetzen. Denn nur so können wir Strategien entwickeln, mit denen wir sicherstellen, dass keiner der Beteiligten mit seinen Wünschen und Werten bei der Festlegung von Therapiezielen übergangen wird“, so Prof. Dr. Karin Oechsle, Inhaberin der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin am UKE.
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(Bild (von links): Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Dr. Katharina Woellert, Prof. Dr. Philipp Osten, Prof. Dr. Karin Oechsle, Franziska Holz, Dr. Oliver Tolmein, Prof. Dr. Bernd Alt-Epping)
Mai 2019
European Liquid Biopsy Society gegründet
Anfang Mai wurde im UKE die European Liquid Biopsy Society (ELBS) gegründet. Über 40 europäische Partner aus Forschung, Klinik und Wirtschaft wollen gemeinsam die Forschung rund um die Flüssigbiopsie sowie deren Einsatz in der Praxis vorantreiben. Prof. Dr. Klaus Pantel vom Institut für Tumorbiologie des UKE hat die Leitung des Konsortiums übernommen. Damit wird das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) zum zentralen europäischen Knotenpunkt der Krebsforschung in diesem Bereich.
Schon eine einfache Blutentnahme könnte Aufschluss geben, wie eine Krebstherapie anschlägt oder wann die Behandlung besser umgestellt werden sollte. Mit der sogenannten Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) entwickeln die Forscherinnen und Forscher des UKE ein vielversprechendes Diagnose- und Therapieverfahren, indem sie im Blut treibende Tumorzellen (CTC) und Erbgut-Fragmente (ctDNA) identifizieren und diese auf bestimmte Biomarker untersuchen. Ziel der Forschung ist es, zukünftig anhand solcher Marker vorhersagen zu können, wie gut eine Therapie anschlägt, ob ein Rezidiv droht oder ob überhaupt eine Ersterkrankung vorliegt.
Die umfangreiche Forschung in die Klinik bringen
„Wir haben heute eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema, aber die Übertragung des Verfahrens in die klinische Versorgung ist noch stark ausbaufähig“, sagt Prof. Pantel, der mit seinen europäischen Kollegen seit Jahrzehnten an diesem Thema arbeitet. Die neugegründete European Liquid Biopsy Society (ELBS), die das bisherige EU-Projekt CANCER-ID Konsortium ablöst, arbeitet mit Hochdruck daran, das Verfahren der Flüssigbiopsie in die klinische Praxis bringen.
„Um das zu erreichen, bringen wir in der ELBS Menschen und Institutionen aus ganz Europa zusammen, die daran arbeiten möchten, die vielversprechenden Forschungsergebnisse in die Klinik zu bringen, sodass in Zukunft die Krebspatientinnen und Krebspatienten auch wirklich davon profitieren können“, so Prof. Pantel.
In Hamburg laufen die Fäden für die Krebsforschung und Implementierung zusammen
Die über 40 internationalen Partner der ELBS werden sich künftig noch enger über aktuelle Forschungsprojekte und klinische Studien austauschen und gegenseitig unterstützen, etwa bei der Kommunikation mit Regulierungsbehörden. Zudem wollen sie gemeinsam an der Entwicklung von Standards für die medizinische Praxis arbeiten. „Eine so umfangreiche Koordination und Zusammenarbeit rund um die Liquid Biopsy ist weltweit einzigartig, sodass wir sehr stolz darauf sind, hier eine Führungsrolle einzunehmen“, so Prof. Pantel, der die Arbeit der Gesellschaft von Hamburg aus im Rahmen des UCCH Netzwerkes koordinieren wird.
April 2019
Hubertus Wald Stiftung fördert Untersuchungen zur Gentherapie bei Lungenkrebs
Mit einer gesonderten Zuwendung aus dem Nachlass von Frau Annelise Düren hat die Hubertus Wald Stiftung beschlossen, Analysen zu neuen Therapieansätzen für die Behandlung des Lungenkrebses zu fördern.
Wissenschaftler am UCCH untersuchen, inwiefern man gezielt Lungenkrebszellen und Gefäßzellen, die den Tumor versorgen, genetisch verändern kann, um sie damit empfänglicher für neue Therapieansätze zu machen. Das Projekt wird mit insgesamt 75.000 Euro unterstützt.
April 2019
10 Jahre Onkologisches Spitzenzentrum in Hamburg
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Personen im Bild (Bildinformation)
Bild 1 (von links): Gerd Nettekoven, Deutsche Krebshilfe, Prof. Dr. Burkhard Göke, UKE Vorstand, Prof. Dr. Uwe Koch-Gromus, UKE Vorstand und Dekan, Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin, Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH.
Bild 2 (von links): Prof. Dr. Burkhard Göke, UKE Vorstand, Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt, UCCH Vorstandsmitglied, Prof. Dr. Hartwig Huland, Hubertus Wald Stiftung, Prof. Dr. Barbara Petersen, UCCH Vorstandsmitglied, Joachim Prölß, UKE Vorstand, Prof. Dr. Michael Baumann, DKFZ Heidelberg, Gerd Nettekoven, Deutsche Krebshilfe, Marya Verdel, UKE Vorstand, Prof. Dr. Martin Reck, UCCH Vorstandmitglied, Katharina Fegebank, Wissenschaftssentatorin, Prof. Dr. Holger Schulz, UCCH Vorstandmitglied, Prof. Dr. Kai Rothkamm, stellv. UCCH Direktor, Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein, stellv. UCCH Direktor, Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, stellv. UCCH Direktorin, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, UCCH Direktor, Vera Cordes, Medizinjournalistin, Heide Lakemann, UCCH Selbsthilfegruppensprecherin, Prof. Dr. Uwe Koch-Gromus, UKE Vorstand, Prof. Dr. Markus Graefen, UCCH Vorstandsmitglied, Prof. Dr. Klaus Pantel, UCCH Vorstandsmitglied, Dr. Erik Engel, UCCH Vorstandsmitglied.
Fotos: Axel Kirchhof / UCCH
Das UCCH feierte gestern 10 Jahre als Onkologisches Spitzenzentrum in Hamburg mit einem abwechslungsreichen Jubiläum unter Beteiligung vieler Vertreter aus Politik, Verbänden, Krebsforschung und –medizin und Patientenorganisationen. Bei dem Festakt nahmen auch Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank teil. Zuvor präsentierten Fachexperten in einem wissenschaftlichen Symposium am Vormittag ihre Ergebnisse der Krebsforschung. Darüber hinaus gab es für Patienten und ihre Angehörige die Möglichkeit, sich auf einem Patiententag über neuste Themen zu informieren.
„Das Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung in Hamburg. Es bietet Krebspatientinnen und -patienten eine exzellente Behandlung nach höchsten internationalen Standards und verfügt über eine Vielzahl besonderer Hilfs- und Beratungsangebote. Dies unterstreicht die führende Stellung der Metropolregion Hamburg als Gesundheitsstandort in Europa“, sagt Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
„Die Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum ist Beleg für die erstklassige Arbeit des UKE und aller beteiligten Partner. Das Engagement der Deutschen Krebshilfe und die damit verbundene Förderung ermöglicht es dem UKE, diesen erfolgreichen Weg mit Projekten in der Behandlung, Ausbildung und Forschung fortzusetzen“, sagt Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg.
„Wir freuen uns sehr, von der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet und gefördert zu werden. Ein solches Zentrum wie das UCCH hat für die Forschungsschwerpunkte des UKE eine enorme Bedeutung. Außerdem tragen wir entscheidend zur dringend erforderlichen Nachwuchsförderung in der Krebsforschung in Deutschland bei“, sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan und Vorstandsmitglied des UKE.
„Mit dem Programm der Spitzenzentren hat die Deutsche Krebshilfe die onkologische Versorgungslandschaft in Deutschland entscheidend geprägt und vorangebracht. Wir freuen uns, auch in Zukunft Impulse aus dem norddeutschen Raum für die Gesamtentwicklung der Krebsmedizin in Deutschland zu geben. Die Chance, die Erkenntnisse aus der Forschung in neue und innovative Behandlungen umzusetzen, war noch nie so gut wie heute. Es ist das Ziel des UCCH, hier an vorderster Stelle zum Wohle der Patientinnen und Patienten mitzuwirken“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH und Ärztlicher Direktor der II. Medizinischen Klinik für Onkologie und Hämatologie.
2009 wurde das UCCH erstmals als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet, ebenso im Jahre 2013. Bundesweit hat die Deutsche Krebshilfe derzeit 13 solcher Zentren ernannt. Bei einer weiteren, im April 2016 durchgeführten Begutachtung konnten die Krebsmediziner des UKE das internationale Expertengremium erneut von der innovativen Kraft des UCCH überzeugen.
Ziel der Förderung durch die Deutsche Krebshilfe ist es, die Versorgung krebskranker Menschen in Deutschland grundlegend zu verbessern. Kriterien für die Auswahl der Onkologischen Spitzenzentren waren unter anderem die Einrichtung einer fachübergreifenden zentralen Anlaufstelle für alle Krebspatienten, die Behandlung von Patientinnen und Patienten in innovativen klinischen Studien und die Durchführung von interdisziplinären Konferenzen. Auch die Entwicklung und das Angebot zahlreicher unterstützender Sprechstunden und Projekte für Patienten wie Komplementärmedizin, Survivorship und Präventionsprogramme, die Entwicklung und Umsetzung von Behandlungspfaden, eine enge Verzahnung von Forschung und Klinik, eine strukturierte Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Kliniken in der Umgebung sowie die Zusammenarbeit mit Patientenvertretern und -selbsthilfegruppen gehören zu den wesentlichen Voraussetzungen eines Spitzenzentrums.
Das UCCH hat ein Jubiläumsheft herausgegeben. Hier geht es zur Online-Version
April 2019
Erneute Millionenförderung von der EU für UKE-Krebsforscher Prof. Dr. Klaus Pantel
Bereits zum zweiten Mal ist Prof. Dr. Klaus Pantel aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) vom Europäischen Forschungsrat mit einem „ERC Advanced Grant" ausgezeichnet worden. Die Ehrung ist verbunden mit einer Forschungsförderung in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Damit will Prof. Pantel mit seinem Wissenschaftlerteam die Bildung von Metastasen bei Brust- und Prostatakrebs untersuchen und die Forschung im Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) mit vorantreiben.
„Nur sehr wenige Zellen eines Tumors – vermutlich weniger als ein Prozent – sind in der Lage, im Blut zu überleben, sich danach in einem fremden Gewebe an anderer Stelle im Körper einzunisten und dort dann auch tatsächlich Metastasen zu bilden", erklärt Prof. Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des UKE. „Wir wollen nun untersuchen, ob sich solche Zellen unter denjenigen befinden, die bei einer Tumor-OP oder bei der Entnahme einer Gewebeprobe aus einem Tumor in die Blutbahn gelangen." Mit der neuen, auf fünf Jahre angelegten Studie mit dem Titel INJURMET („Impact of tissue injury induced by diagnostic biopsies and surgery on cancer metastasis") knüpft Pantel an seine Forschungs- und Entwicklungsarbeit zur sogenannten Flüssigbiopsie („Liquid Biopsy") an. Damit kann nachgewiesen werden, ob sich Tumorzellen oder Bestandteile von Tumorzellen im Blut befinden. In den vergangenen Jahren habe sein Team bereits sehr empfindliche Technologien zum Aufspüren von Krebszellen entwickelt, so Prof. Pantel. Beispielsweise könne man Tumorzellen mithilfe molekularbiologischer Marker charakterisieren und feststellen, welche Zellen mit einem aggressiven Krebswachstum verbunden sind und welche nicht.
Zweite Förderung unterstreicht Bedeutung der Flüssigbiopsie für die Krebsdiagnostik
„Dass wir erneut von der EU gefördert werden, ist eine tolle Geschichte für uns und das UKE", freut sich Prof. Pantel. Bereits 2011 ist der UKE-Wissenschaftler vom Europäischen Forschungsrat mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet worden. Damals bekamen Prof. Pantel und sein Team ebenfalls 2,5 Millionen Euro zur Entwicklung der Liquid-Biopsy-Methode. 2015 folgte eine weitere EU-Förderung, mit der Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Flüssigbiopsie geprüft werden sollten. „Die wiederholte Förderung zeigt, welche Bedeutung die neue Methodik für die Krebsdiagnostik erlangen kann. Ziel der Forschungen ist die Entwicklung eines Verfahrens, anhand dessen man mit nur einer Blutprobe umfassende und zeitnahe Informationen über die jeweilige Krebserkrankung gewinnen kann", so Prof. Pantel.
Bislang 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem UKE mit ERC Grant ausgezeichnet
Die Förderung von grundlagenorientierter Pionierforschung ist einer der Schwerpunkte der Europäischen Union. Dafür wurde der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) geschaffen. ERC Grants sind Teil des „Horizon 2020" genannten EU-Rahmenprogramms, mit dem die Europäische Union sowohl die Grundlagenforschung als auch anwendungsnahe Forschungsfelder finanziert. 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am UKE sind in den vergangenen Jahren mit einem ERC Grant ausgezeichnet worden, Prof. Pantel hat mit diesem ERC Grant als Erster jetzt einen zweiten der höchstdotierten Advanced Grants bekommen. Deutschlandweit hat der ERC bei seiner aktuellen Vergaberunde lediglich 12 Projekte aus dem Bereich Life Science gefördert; auch dies unterstreicht die Bedeutung der Forschungen des UKE-Wissenschaftlers.
März 2019
3. Hamburger Tag der Psychoonkologie
Bereits zum dritten Mal versammelten das Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, die Hamburger Krebsgesellschaft sowie das UCCH Ende März eine ganze Reihe an internationalen und nationalen Experten am UKE, um über die neusten Entwicklungen und Ansätze im Bereich der Psychoonkologie zu diskutieren.
Der erneut sehr gut besuchte Fachtag stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Krebs und Über-Leben“. Dieser Titel wurde dabei ganz bewusst gewählt, da hierunter eine Vielzahl von Themen und Blickwinkeln zum Thema Überleben, aber auch dem Leben nach Krebs gefasst werden konnte. Diese wurden in zahlreichen Vorträgen und Workshops gemeinsam diskutiert und beleuchtet.
Die internationalen Referenten und Workshop-Leiter widmeten sich dabei unter anderem den Themen Nebenwirkungen nach einer Krebstherapie, der ambulanten und stationären Nachsorge, sowie umfangreichen interdisziplinären „Survivorship-Programmen“. Die Experten berichteten von bereits etablierten, als auch in Entwicklung befindlichen Angeboten aus der Praxis und stellten diese dem Fachpublikum vor. In den sieben Workshops, die dieses Jahr angeboten wurden, nutzten die Teilnehmer zudem die Gelegenheit und diskutierten vertieft über diese Ansätze und deren Umsetzung in der eigenen beruflichen Praxis.
Eine Neuauflage für das kommende Jahr ist bereits geplant: Der 4. Hamburger Tag der Psychoonkologie findet voraussichtlich am 3. April 2020 statt.
März 2019
UCCH Kooperationspartner: 40 Jahre Onkologie Lerchenfeld
Das UCCH gratuliert herzlich unserem langjährigen Kooperationspartner, der Onkologie Lerchenfeld, zum 40jährigen Bestehen.
Die Onkologie Lerchenfeld, UCCH Kooperationspartner erster Stunde, feierte kürzlich ihr 40jähriges Praxisbestehen im Medizinzentrum Hammonia Bad. Knapp 70 Gäste wohnten der Feierstunde bei. Gegründet am 15.02.1979 durch Dr. Walter Weber und Dr. Hartmut Horst, wird die onkologische Schwerpunktpraxis mit insgesamt knapp 20 Mitarbeitern geleitet von Dr. Andreas Mohr, Dr. Klaus Becker, Dr. Volkmar Böhme, Dr. Thomas Wolff und Dr. Ulrike Brandl.
Wir gratulieren herzlich zu so einem langjährigen Bestehen!
März 2019
Erstmalig Promotionsstipendien der E.W. Kuhlmann-Stiftung vergeben
Drei Promotionskandidaten wurden dank einer Zuwendung der E.W. Kuhlmann-Stiftung mit einem Promotionsstipendium ausgezeichnet. Meryem Cetin, Janik Engelmann und Maximilian Jung freuen sich über die Auszeichnung.
Das Promotionsstipendium soll Studierenden ermöglichen, sich ein Jahr lang voll und ganz auf ihre Promotion mit onkologischer Ausrichtung zu konzentrieren. Dank der E.W. Kuhlmann Stiftung konnten im Februar gleich drei dieser Stipendien vergeben werden. Es freuen sich über die Auszeichnung: Frau Meryem Cetin mit dem Projekt „Inhibition von Zellzyklus-Checkpoints zur Radio- und Chemosensitivierung beim Glioblastom“, Herr Maximilian Jung mit dem Projekt „CD38 CARs und ihre präklinische Weiterentwicklung“ und Herr Janik Engelmann mit dem Projekt „Die Rolle des Rezeptors Mer in der Pathobiologie des Myeloms und der assoziierten osteolytischen Knochenerkrankung“
Die E.W. Kuhlmann-Stiftung wurde im Jahr 1997 durch Edith und Edmund Kuhlmann in Hamburg gegründet. Die Stiftung leistet Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie wirtschaftlich schwächer gestellte Menschen bei ihrer Ausbildung zum baldigen Einstieg ins Berufsleben finanziell unterstützt. Die Empfänger sollen die Hilfe wertschätzen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu beitragen, die Welt zum Guten zu verändern.
Weitere Informationen zur Arbeit der Kuhlmann-Stiftung
(Bild (von links): Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Janik Engelmann, Meryem Cetin, Maximilian Jung, Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein)
Februar 2019
Patientenorientierung ausgezeichnet
Bereits zum vierten Mal zeichnete der Vorstand des UKE am vergangenen Dienstag Projekte aus, die sich in besonderem Maße um die Patientensicherheit und -orientierung verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurde diese Ehre auch der Selbsthilfegruppen-Arbeit des UCCH zuteil.
Stellvertretend für das UCCH-Selbsthilfegruppen-Team nahmen PD Dr. Andreas Block, Koordinator der Selbsthilfegruppen-Arbeit am UCCH und Avin Hell, Kommunikation im UCCH, den Preis für Patientenorientierung in Empfang. Besonders hervorgehoben wurde von der Jury nicht nur die Einbindung der zwei gewählten SHG-Sprecherinnen in den erweiterten UCCH Vorstand, sondern auch die vielschichtige Zusammenarbeit mit den Vertretern der Selbsthilfe in den Task Forces und die übersichtliche Broschüre „Gemeinsam Hilfe geben“, die es den Patienten erleichtert für sie passende Selbsthilfeangebote zu finden.
Der Best Practice Award für Patientenorientierung, für den sich Einzelpersonen wie auch ganze Stationen bewerben können, wird seit 2015 vom Forum Patientenorientierung vergeben. Dieses setzt sich für eine konsequente Ausrichtung aller Aktivitäten am UKE auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten ein und arbeitet in einer Vielzahl interdisziplinärer Arbeitsgruppen an diesem Ziel.
Februar 2019
Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen-Leiter
Bereits Tradition: Das UCCH lud auch in diesem Jahr wieder alle Vertreterinnen und Vertreter der mittlerweile mehr als 35 kooperierenden Selbsthilfegruppen zum Neujahrsempfang ein. Neben einem Blick in die Zukunft der gemeinsamen Arbeit nutzten alle Beteiligten die Gelegenheit sich intensiv auszutauschen und weiter zu vernetzen.
PD Dr. Andreas Block, Koordinator der Selbsthilfegruppen-Arbeit am UCCH, nutzte seine Begrüßungsworte, um die zahlreichen in diesem Jahr neu zum Netzwerk gestoßenen Selbsthilfegruppen und Ihre Vertreter ganz herzlich zu begrüßen und einen kleinen Überblick in die Arbeit des UCCHs zu geben. Zudem stellte er die Ergebnisse aus den intensiven Beratungen, die die SHG-Sprecher gemeinsam mit dem UCCH-Selbsthilfegruppen-Team im vergangenen Jahr angestellt haben, vor, um die gemeinsame Arbeit weiter zu verbessern.
So präsentierte Avin Hell, zuständig für die Kommunikation im UCCH, unter anderem Maßnahmen um die Kommunikation mit und in den Selbsthilfegruppen selbst weiter zu verbessern, um so einen noch intensiveren Austausch zu ermöglichen und auch die Angebote, die sowohl die Selbsthilfegruppen als auch das UCCH bereitstellen, einem noch weiteren Kreis an Patienten bekannt zu machen.
Darüber hinaus sprachen die im letzten Jahr neu gewählten SHG-Sprecherinnen Heide Lakemann und Ulrike Göbel über ihre bisherigen Erfahrungen, bevor Anja Weber, seit diesem Jahr Hamburgs erste Onkolotsin, den Selbsthilfegruppen ihre neue Aufgabe vorstellte. Das Angebot traf auf reges Interesse und wurde einhellig begrüßt. Auch Dr. Frank Schulz-Kindermann präsentierte noch einmal sein Coaching-Angebot für Selbsthilfegruppenleiter – ein Angebot, dass seit vielen Jahren gerne von diesen angenommen wird. Termine finden Sie im Veranstaltungskalender .
Im Anschluss lud das UCCH-Selbsthilfegruppen-Team zu einem kleinen Empfang, auf dem viele weitergehende und intensive Gespräche geführt wurden. Darüber hinaus bot sich die Möglichkeit für die Selbsthilfegruppen-Vertreter, sich auch untereinander weiter zu vernetzen.
Februar 2019
Im Gespräch: Prof. Bokemeyer zum Weltkrebstag
Am 4. Februar 2019 findet der diesjährige Weltkrebstag unter dem Motto „Ich bin und Ich werde" statt. Wie jeder Einzelne einen Beitrag zur Vermeidung von Krebs leisten kann und wie vielschichtig die Arbeit der Gesundheitsnetzwerke gegen Krebs ist, darüber sprachen wir mit Professor Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH.
Wir erleben in der Krebsforschung und -therapie in den letzten Jahren wichtige Fortschritte – heißt das, wir können alle aufatmen?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Trotz vieler Verbesserungen der letzten Jahre – die Zahlen zeigen es deutlich: Krebs geht uns alle an. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 480.000 Menschen neu an Krebs. Die Heilungs- und Überlebensraten steigen, das ist eine gute Nachricht. Aber es bringt nichts, zu hoffen, dass man nie mit Krebs in Berührung kommen wird. Jeder wird im Laufe des Lebens entweder im Familien- und Freundeskreis oder gar selbst betroffen sein. Ich möchte deshalb jedem Menschen eindringlich raten, alles ihm oder ihr Mögliche zur Vermeidung von Krebs zu versuchen.
Was sind denn die wichtigsten Faktoren, die zu einer Krebserkrankung führen können?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Mindestens 40 Prozent aller Krebserkrankungen sind auf Lebensstilfaktoren zurückzuführen. Die Stärkung unserer Gesundheit ist sicherlich Basis für die Vermeidung von vielen Erkrankungen, aber gerade bei Krebserkrankungen konnten großangelegte epidemiologische Studien zeigen, dass Faktoren wie das Rauchen, falsche Ernährung, mangelhafte Bewegung, zu viel Alkohol und UV-Strahlung die Entstehung von Krebs begünstigen. Hinzu kommt in einigen Fällen noch die erbliche Vorbelastung, wenn Familienmitglieder bereits an bestimmten Krebsformen erkrankt sind.
Was sind Ihre Empfehlungen, wie Krebs vermieden werden kann?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Ein ausgewogener rauchfreier Lebensstil mit einer vitaminreichen und fleischarmen Ernährung, täglichen Bewegungseinheiten, reduziertem Alkoholkonsum und einem verantwortungsvollen Umgang mit der Sonnenbestrahlung trägt dazu bei, Krebs zu vermeiden. Sie können sich das so vorstellen: Sie zahlen mit dieser Verbesserung Ihres Lebensstils auf eine Art Lebenslangzeitkonto ein, in späteren Jahren werden Sie die Früchte daraus ernten. Wichtig bei der Umstellung des Lebensstils ist, sich Schritt für Schritt dem Ziel zu nähern und keine großen Pläne zu machen, die unter Umständen langfristig nicht eingehalten werden können. Ein weiterer wesentlicher Baustein ist natürlich die Nutzung von Früherkennungsmaßnahmen, um gegebenenfalls bereits gegen die Frühformen des Krebses einschreiten zu können. Dies ist bei erblich belasteten Familien ein bedeutender Faktor, um Risiken frühzeitig einschätzen zu können. In unserem Gesundheitssystem gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die dafür genutzt werden können.
Führt diese Vielzahl von Angeboten nicht eher zu einer gewissen Entscheidungsunfähigkeit zu beurteilen, welches Angebot fundiert und welchen Richtlinien zu trauen ist?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Ja, das kann durchaus sein. Die Bekämpfung von Krebs ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung geworden, bei der die Gesundheitsanbieter erkennen, dass nur die Vernetzung und der Austausch untereinander zu einer besseren Information der Bevölkerung führen. Der Weltkrebstag heute ist ja nur ein Element von vielen, um das Bewusstsein für die Thematik zu stärken. Unsere medizinischen Fachgesellschaften, Krankenkassen bis hin zu Sportvereinen und Arbeitgeberverbänden arbeiten das ganze Jahr an teilweise großangelegten Kampagnen zur Prävention. Wir am Universitären Cancer Center Hamburg haben uns beispielsweise jüngst mit dem Gesundheitskiosk in Hamburg-Billstedt/Horn zusammengeschlossen, um mit Hilfe unserer On-kolotsen auch den Zugang für Menschen aus allen Sozial- und Bevölkerungsschichten zum Thema Krebsprävention zu ermöglichen. Wir möchten vermeiden, dass die Entstehung und auch das Wiederauftreten von Krebs durch soziale Ungleichheit begünstigt werden.
Was raten Sie Patienten und ihren Angehörigen, die bereits von der Krebserkrankung betroffen sind?
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer: Wenn eine Krebsbehandlung erstmal überstanden ist, arbeiten wir gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten an individuellen Konzepten, um ein Wiederauftreten der Erkrankung und die Reduktion von Langzeitnebenwirkungen zu erreichen. Die höheren Überlebensraten führen heute dazu, Krebs zunehmend als chronische Erkrankung zu verstehen. Das bedeutet im Umkehrschluss für die Patienten und deren Angehörige auch, dass sie stärker Eigenverantwortung für ihr Leben übernehmen müssen, wobei auch hier der Lebensstil mit Ernährung und Bewegung eine sehr wichtige Rolle spielt. Hinzu kommt auch der psychologische Faktor – die Betroffenen erleben oft erst einige Zeit nach ihrer Erkrankung, was sie ihnen widerfahren ist. Wir im Krebszentrum des UKE bieten dafür ein „Leben nach Krebs"-Programm an, um Patienten und ihre Angehörige in dieser Lebenssituation zu begleiten.
Foto: Axel Kirchhof (UKE)
Januar 2019
Onkolotse übernimmt in Hamburg das Ruder
Eine neue Onkolotsin im UCCH betreut ab sofort Krebspatientinnen und -patienten sowie ihre Angehörigen in jeder Phase der Erkrankung. Das neue Programm beinhaltet auch eine Kooperation mit dem Gesundheitskiosk Billstedt und Horn, um Krebspatienten in allen Sozial- und Bildungsschichten Beratung und Unterstützung zu bieten.
Wo sind seriöse Informationen zu finden, welche Gesundheits- und Sozialeinrichtungen stehen im Umfeld zur Verfügung, welche Plattformen bieten Austausch und Hilfe? Um Krebspatientinnen und -patienten bei der Beantwortung solcher Fragen zu unterstützen, hat das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) das Onkolotsen-Programm gestartet. Wichtiger Einsatzort der Onkolotsen ist neben dem UKE der Gesundheitskiosk Billstedt und Horn, der im letzten Jahr als Gesundheitsangebot speziell für Hamburgerinnen und Hamburger in sozial benachteiligten Stadtteilen etabliert wurde.
„Onkolotsen sind stetiger Ansprechpartner und Begleiter für Krebspatienten und ihre Angehörigen. Sie stimmen sich eng mit den Netzwerken aus Behandlern und Gesundheitsversorgern ab und können so Lotsenhilfe bieten, um einen optimalen Weg durch die medizinischen, sozialrechtlichen und organisatorischen Versorgungsangebote zu finden“, sagt Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, Stellvertretende Direktorin des UCCH.
Onkolotse hilft bei der Steuerung durch die „Untiefen“ der Erkrankung
Die aktuellen Daten bei Krebserkrankungen zeigen: Krebs entwickelt sich zunehmend zu einer chronischen Erkrankung. Das stellt viele Krebspatienten und ihre Angehörigen vor die Aufgabe, Eigenverantwortung für ihre Erkrankung zu übernehmen. Gleichzeitig sind die Gesundheitsversorger herausgefordert, die vielfältig vorhandenen Informationen für alle sozialen Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen und strukturelle Hilfe zu bieten.
„Mit der Erweiterung unseres Beratungsangebotes durch die Onkolotsin tragen wir einem großen Bedarf unserer Patienten Rechnung. Gesundheit umfasst aus unserer Sicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen sowie Chancengleichheit in der Versorgung. Mit dem Gesundheitskiosk und in Zusammenarbeit mit dem Ärztenetz Billstedt-Horn e.V. ermöglichen wir eine neue Struktur, in der unsere Patienten genau dies bekommen sollen. Die Onkolotsin schließt insofern eine bisher vorhandene Beratungslücke für Krebspatienten in Billstedt und Horn“, sagt Alexander Fischer, Geschäftsführer der Gesundheit für Billstedt/Horn.
Anja Weber ist die erste Onkolotsin in Hamburg. Sie wurde im bundesweiten Programm der sächsischen Krebsgesellschaft e.V. ausgebildet und freut sich jetzt auf den neuen Aufgabenbereich. „Patienten und ihre Angehörigen haben in jeder Phase der Krebserkrankung immer wieder viele Fragen. Ich möchte dabei helfen, Antworten auf diese Fragen zu geben und die richtigen Ansprechpartner in unserem komplexen Gesundheitssystem zu finden. So berate ich beispielsweise in der Vorbereitung auf Arztgespräche, in der Kommunikation mit den Krankenkassen oder helfe, Bewegungsangebote in der Nähe zu finden.“
Bei diesen und vielen weiteren Themen können Onkolotsen kompetente Unterstützung bieten, Ansprechpartner benennen oder Informationsmaterialen zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen zum Angebot
Foto (Mit freundlicher Genehmigung des Gesundheitskiosk Billstedt/Horn (K. Balzer)) von links:
Oliver Manske, Versorgungsmanager Gesundheitskiosk Billstedt; Anja Weber, Onkolotsin UCCH; Prof. Andrea Morgner-Miehlke, stellv. Direktorin UCCH; Avin Hell, Kommunikation UCCH; Alexander Fischer, Geschäftsführer Gesundheitskiosk Billstedt
Januar 2019
Allianz gegen Lungenkrebs
Um Lungenkrebspatienten einen noch besseren Zugang zu neuesten Therapien zu bieten und die Forschung auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben, haben die LungenClinic Grosshansdorf und das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine strategische Kooperation abgeschlossen, die in das von der Deutschen Krebshilfe geförderte „nationale Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs" integriert ist. Zum Auftakt der Ko-operation fand am 9. Januar 2019 ein Symposium zu den Themen Tumorevolution, personalisierte Krebsmedizin und Immuntherapie im Erika-Haus statt.
„Mit dieser Kooperation bringen wir die besondere Expertise in der Behandlung von Lungenkrebs-patienten, die das zertifizierte Lungenkrebszentrum der LungenClinic seit Jahren auszeichnet, noch enger mit der umfassenden Forschung des UCCH zusammen", konstatiert Prof. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Center Hamburg. Ziel ist, gemeinsam einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von schwerkranken Lungenkrebspatienten im norddeutschen Raum zu leisten.
Mit gebündelter Kompetenz gegen Lungenkrebs
Das Bronchialkarzinom stellt nach wie vor die häufigste Krebserkrankung und -todesursache dar, gleichzeitig hat die Forschung in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Heute stehen neben der Strahlen- und Chemotherapie aufgrund der Genomforschung auch hochindividuelle, maßgeschneiderte Behandlungen den Patientinnen und Patienten zur Verfügung.
Diese Möglichkeiten beruhen auf einer umfassenden molekularen Diagnostik, bei der Marker iden-tifiziert werden, die eine zielgerichtete Bekämpfung der Mutationen zulassen. Darüber hinaus er-möglichen diese Erkenntnisse die Identifikation und Auswahl von Inhibitoren (Hemmstoffen), um eine effektive Immuntherapie durchführen zu können. „Mittels beider Therapieformen sind wir in der Lage, vielen Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer Lungenkrebserkrankung ein deutlich verlängertes Überleben zu ermöglichen, als wir es bisher konnten", so Prof. Dr. Martin Reck, Chef-arzt des onkologischen Schwerpunktes an der LungenClinic Grosshansdorf.
Für die genaue Analyse des Tumorgenoms ist eine exzellente Molekularpathologie eine Grundvo-raussetzung. Diese „Entschlüsselung" von therapierelevanten genetischen Veränderungen erfolgt im Institut für Pathologie des UKE. „Wir setzen modernste Verfahren, wie die Hochdurchsatzse-quenzierung von Tumormaterial, ein und haben ein interdisziplinäres Team aus Pathologen und Molekularbiologen zur Datenauswertung zusammengestellt", sagt Prof. Guido Sauter, Leiter des Instituts für Pathologie des UKE.
Das UCCH und die LungenClinic Grosshansdorf bringen sich gemeinsam in das seit April 2018 von der Deutschen Krebshilfe geförderte „nationale Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungen-krebs" ein. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, neue Therapieansätze möglichst schnell allen Patienten zugänglich zu machen. „In diesem Rahmen übernehmen wir als Kooperationspartner eine Schlüsselfunktion, um federführend die Lungenkrebspatienten der behandelnden Kliniken und Praxen im norddeutschen Raum noch enger zusammenzuführen", erläutert Prof. Sonja Loges, Bereichsleiterin personalisierte Onkologie des UKE.
Den Auftakt der Kooperation bildete ein wissenschaftliches Symposium mit einem international besetzten Referententableau. Prof. Dr. Charles Swanton vom University College London und Co-Direktor des Cancer Research UK UCL berichtete über seine Forschung in der personalisierten Krebsmedizin. Prof. Dr. Benjamin Besse vom Institut Gustave Roussy in Paris stellte die aktuellen Entwicklungen in der klinischen Forschung vor. Prof. Dr. Martin Reck und Prof. Dr. Dr. Sonja Loges führten dies weiter mit der Darstellung der klinischen Forschung auf nationaler Ebene in Deutschland sowie der Versorgungsstrukturen zur personalisierten Krebsmedizin in der neuen Kooperation.
Die Initiatoren der "Allianz gegen Lungenkrebs", Prof. Dr. Klaus F. Rabe und Prof. Dr. Martin Reck (LungenClinic Grosshansdorf) und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und Prof. Dr. Dr. Sonja Loges (UCCH) zeigten sich anschließend sehr zufrieden über den gelungenen Auftakt mit knapp 150 Besuchern.
Weitere Informationen zum Programm Personalisierte Krebsmedizin des UCCH
Weitere Informationen zu den Angeboten der LungenClinic Grosshansdorf
Bild (UCCH) von links: Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Klaus F. Rabe, Prof. Dr. Benjamin Besse, Prof. Dr. Charles Swanton, Prof. Dr. Dr. Sonja Loges, Prof. Dr. Martin Reck
Dezember 2018
Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. geht an UCCH-Krebsforscher
Gleich drei Forscher aus dem UCCH erhielten den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.. Über den ersten Preis freute sich Dr. Malte Mohme aus der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, die zweiten Preise teilten sich Prof. Dr. Mascha Binder, jetzt am Universitätsklinikum Halle tätig, und Dr. Dr. Thorsten Frenzel aus der Klinik für Strahlentherapie.
Der neue Staatsrat der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr. Matthias Gruhl, führte in die Feierlichkeiten ein: „Die Hamburger Krebsgesellschaft ist eine der hochangesehensten Vereinigungen in der Stadt Hamburg, die die Felder Medizin, Patientenorientierung und Prävention in sich vereint. Durch die Spenden und Zuwendungen der Bürger unserer Stadt gibt die Hamburger Krebsgesellschaft so viel Gutes zurück, so kann sie auch die Forschung maßgeblich unterstützen.“
Die Zahlen geben ihm Recht - im Jahr 2018 hat die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. bisher bereits 450.000 Euro für Forschungsförderung im Bereich Krebsforschung bereitgestellt. Der Forschungspreis der HKG wird jährlich verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der Dekan des UKE, Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, gratulierte herzlich den Preisträgern: „Das UKE und die Hamburger Krebsgesellschaft verbindet über viele Jahre eine sehr enge Kooperation, es gibt viele UKE-Wissenschaftler, die sich in der Hamburger Krebsgesellschaft engagieren. Die Krebsgesellschaft fördert ja auch ein sehr breites Spektrum von Projekten, welches von biomedizinischer Grundlagenforschung bis hin zur Psychoonkologie reicht.“
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) und Vorsitzender des Auswahl-Komitees der HKG, sagte: „Wir haben in diesem Jahr gleich drei Preise vergeben, da so viele sehr gute Arbeiten eingereicht wurden. Erfolgreiche Krebsforschung entsteht gemeinsam und interdisziplinär - derartige Arbeiten sind heutzutage nur durch gut vernetzte Arbeitsgruppen durchzuführen. Hierfür bietet das UCCH am UKE eine hervorragende Plattform.“
Dr. med. Malte Mohme, Assistenzarzt in Weiterbildung in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie und gleichzeitig Forscher im Labor von Prof. Dr. Katrin Lamszus, erhielt den 1. Preis in Höhe von 5.000 Euro für seine Arbeiten zum Verständnis von immunologischen Mechanismen bei Glioblastomen.
Den 2. Preis jeweils in Höhe von 2.500 Euro teilten sich Prof. Dr. med. Mascha Binder, die seit Oktober 2018 die Klinik für Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Halle (Saale) leitet, für ihre Arbeiten zur Antikörper-Therapie bei Kopf-Hals-Tumoren und Dr. rer. nat. Dr. med. Thorsten Frenzel aus der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, der im Mausmodell untersuchte, welchen Einfluss die Strahlentherapie eines lokalen Tumors auf die Metastasierung hat.
Wir gratulieren sehr herzlich allen Preisträgern!
Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 1951 im Gesundheitsbereich in Hamburg aktiv ist und sich seither dank Hamburger Spendern regelmäßig und fortdauernd in der Forschungs- und Nachwuchsförderung engagiert.
Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. stiftet maßgeblich die Professur Palliativmedizin mit dem Schwerpunkt Angehörigenforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit über 1 Million Euro und unterstützt damit auch die Forschung zum Thema Angehörige von Krebspatienten. Ein Stipendienprogramm unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Die Ausschreibung für den Forschungspreis 2019 läuft, weitere Infos erhalten Sie hier:
Bild (UCCH) von links: Prof. Dr. Ulrich Kleeberg, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Dr. Dr. Thorsten Frenzel, Prof. Dr. Mascha Binder, Dr. Malte Mohme, Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dr. Matthias Gruhl
November 2018
Gewinnbringende Tage rund um die Palliativversorgung und Schmerzmedizin
Das letzte Novemberwochenende stand ganz im Zeichen der Palliativmedizin. Während am Freitag Patienten und Angehörige zu einem Patiententag bei der Hamburger Krebsgesellschaft zusammenkamen, bildeten sich die Fachexperten am Samstag beim Interdisziplinären Schmerz- und Palliativtag am UKE fort.
Der Patientennachmittag, der von der Hamburger Krebsgesellschaft und der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin im UCCH gemeinsam ausgerichtet wurde, widmete sich einigen der drängenden Themen, mit denen Patienten und Angehörige bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung häufig konfrontiert werden – so ging es um die Biologie von Krebs, die Nebenwirkungen von Therapien, es ging um Schmerzen, Übelkeit und Luftnot aber auch Ängste vor dem, was bei Fortschreiten der Erkrankung auf einen zukommen kann.
Die Teilnehmer hörten mit großem Interesse zu und nutzten intensiv die Gelegenheit zum Gespräch mit den Experten und anderen Betroffenen. Auch der anschließende Festvortrag von Prof. von Engelhardt zum Thema war sehr gut besucht und ein voller Erfolg.
Den Samstag nutzten dann etwa 80 Fachexperten aus verschiedenen Berufsgruppen selbst, um sich in interdisziplinärer Runde über die neusten Erkenntnisse rund um die Palliativversorgung und Schmerzmedizin zu informieren und über eigene Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen. Wie im vergangenen Jahr luden die Palliativmedizin im UCCH sowie die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie zu diesem Zweck zu einem Mix aus Vorträgen und interaktiven Workshops. Prof. Karin Oechsle, seit vergangenem Jahr Inhaberin der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung, zeigte sich zufrieden und konstatierte: „Der interdisziplinäre Austausch, den diese Veranstaltung bietet, ist für unsere tägliche Arbeit überaus bereichernd – so gibt es die Möglichkeit intensiv über Erfahrungen aus dem Praxisalltag zu diskutieren und diese gemeinsam mit den Fachkollegen zu reflektieren“.
November 2018
Hubertus Wald Preis für Nachwuchswissenschaftler und UCCH Stipendienvergabe unter Rekordbeteiligung
Zum ersten Mal wurden gleich drei Hubertus Wald Preise für Nachwuchswissenschaftler vergeben - Fabian Freisleben, Dr. Lena Behrmann und Tabea Sturmheit erhielten den Preis, der im UCCH jährlich vergeben wird. Der neu ins Leben gerufene Posterpreis ging an Dr. Cécile Maire. Außerdem wurden 7 Forschungsstipendien für das kommende Jahr ermöglicht.
Gleich zwei der renommierten Hubertus Wald Nachwuchspreise gingen an Wissenschaftler der AG Fiedler, die sich mit der akuten myeloischen Leukämie (Fabian Freisleben) sowie dem Knochenmarkgewebe (Dr. Lena Behrmann) auseinandersetzten. Beide Preisträger sind Assistenzärzte in der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik und arbeiten als Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe von Prof. Walter Fiedler. Frau Tabea Sturmheit aus der AG von Priv.-Doz. Dr. Andreas Block und Research Scientist bei 2cureX hatte im Zusammenhang mit der Gewebegewinnung von Lebermetastasen über die Zusammenstellung von individuellen Tumor-Assays geforscht. Auf dem diesjährigen UCCH Science Retreat im September wurden alle drei Preisträger aufgrund ihrer Ergebnisse und Präsentationen durch die anwesenden UCCH Wissenschaftler ausgewählt. Die drei Wissenschaftler bekamen am 2. November den Hubertus Wald Preis für Nachwuchswissenschaftler von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor und Sprecher des UCCH, und Prof. Dr. Kai Rothkamm, stellvertretender UCCH-Direktor für Forschung, verliehen. Der Preis wird als Wertschätzung der hervorragenden Leistungen und zur Unterstützung der weiteren Arbeiten vergeben.
Aufgrund der vielen Einreichungen wurde erstmalig ein Posterpreis verliehen. Diesen erhielt Dr. Cécile Maire aus dem Hans-Dietrich-Herrmann Labor für Hirntumorbiologie von Prof. Dr. Katrin Lamszus / Klinik für Neurochirurgie über die optische Codierung von Gliomen.
Zahlreiche Gratulanten erschienen für die Verleihung der Preise und zollten somit den Wissenschaftlern Respekt für ihre Forschungsaktivitäten.
Darüber hinaus wurden bei der Verleihung auch die UCCH Forschungsstipendien für 2019 vergeben, so viele wie noch nie zuvor.
Die Stipendiaten listen sich wie folgt:
Franziska Brauneck
Abgebende Abteilung: II. Medizinische Klinik und Poliklinik
Gastlabor: I. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG Schulze zur Wiesch
Leonie Konczalla
Abgebende Abteilung: Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Gastlabor: I. Medizinische Klinik und Poliklinik, AG Gagliani
Henrike Zech
Abgebende Abteilung: Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Gastlabor: Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, AG Kriegs
Dr. Lukas Böckelmann
Abgebende Abteilung: II. Medizinische Klinik und Poliklinik
Gastlabor: Institut für Anatomie und Experimentelle Morphologie, Schumacher
Dr. Tara Leven
Abgebende Abteilung: Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Gastlabor: Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg, AG Schüller
Dr. Jochim Reinert
Abgebende Abteilung: II. Medizinische Klinik und Poliklinik
Gastlabor: Institut für Tumorbiologie, AG Loges
Dr. Julia Stadler
Abgebende Abteilung: Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Gastlabor: Institut für Tumorbiologie, Pantel
Die Stipendiaten werden die Ergebnisse ihrer Arbeiten beim UCCH Retreat im August 2019 präsentieren.
Wir gratulieren allen Preisträgern!
November 2018
Facharztklinik Hamburg ergänzt das UCCH-Netzwerk
In unmittelbarer Nachbarschaft gelegen rückt die Facharztklinik Hamburg nun auch im Tagesgeschäft noch näher an das UKE. Besonders im Bereich der Krebsdiagnostik und -therapie findet in Zukunft eine intensivierte Zusammenarbeit statt. So schließt sich die Facharztklinik als inzwischen achtzehnter Klinikpartner dem UCCH-Netzwerk an.
Schwerpunkt der Kooperation ist die Versorgung der Brustkrebspatientinnen. Die Kooperation wird durch einen verstärkten und schnelleren Austausch zwischen den Fachexperten beider Kliniken eine noch bessere Vernetzung bei Konsiliardiensten und der Beteiligung am UCCH Tumorboard ermöglichen. Darüber hinaus werden sich die Experten der Facharztklinik zukünftig auch bei der gemeinsamen Entwicklung von Behandlungsleitfäden im UCCH einbringen.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, freut sich, dass sich mit der Facharztklinik Hamburg wie auch der Regio Klinik Wedel in kurzer Zeit zwei weitere Klinikpartner dem Netzwerk angeschlossen haben: „Das zeigt, dass das Netzwerk für die Patientinnen und Patienten, aber auch Partner, ein echter Gewinn ist und dies von außen auch so wahrgenommen wird. Ich freue mich deshalb sehr, dass sich kontinuierlich weitere Kliniken und Praxen dem Netzwerk anschließen und wiederum ihre Expertise in dieses einbringen.“
Foto: AMF Facharztklinik Hamburg GmbH
Oktober 2018
Erfolgreiche UKE Gesundheitsakademie: Gib dem Krebs keine Chance
Wie entsteht Krebs, wer kann daran erkranken und was können Ärzte und auch ich selbst tun, um eine Krebserkrankung zu vermeiden? Diesen und weiteren Fragen sind Prof. Bokemeyer, Direktor des UCCH, die Teams der Gesundheitsakademie und des UCCH sowie knapp 200 Besucher in der neusten Gesundheitsakademie nachgegangen.
Nachdem Prof. Blankenberg vom Universitären Herzzentrum Anfang des Monats den Auftakt machte, widmete sich die Gesundheitsakademie des UKE am vergangenen Montag ganz dem Thema Krebs. Prof. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, nutzte seine Key-Note im sehr gut besuchten Ian Karan-Hörsaal dazu, die Besucher über aktuelle Erkenntnisse zur Krebsentstehung und -therapie zu informieren.
Dabei ging es etwa darum, warum heute trotz verbesserter Überlebensraten immer mehr Menschen an den vielfältigen Krebsarten erkranken – eine Entwicklung, die laut Prof. Bokemeyer, zum einen mit unserer gestiegenen Lebenserwartung, aber auch mit einfacher Statistik zu beantworten ist. Nichtsdestotrotz habe die Wissenschaft in den vergangenen Jahren auch maßgebliche Fortschritte gemacht, die schon heute vielen Patienten in der Praxis zugutekommen und dabei helfen, ihre Überlebenschancen deutlich zu verbessern.
Darüber hinaus konnten die Besucher sich an den Mitmach- und Informationsstationen auf dem „Markt der Gesundheit“ darüber informieren, was Sie tun können, um dem Krebs möglichst erst gar keine Chance zu geben. Hierzu war auch das UCCH mit seinen Fachexperten unter anderem zu den Themen Sport und Bewegung, Ernährung und Prävention vertreten. Neben der Beantwortung von Fragen und dem vermitteln von praktischen Tipps für den Alltag nutzten die Besucher zudem zahlreich die Möglichkeit im Rahmen eines Ernährungsquiz Ihr Wissen zu testen und im Bewegungsraum ihre Fitness unter fachkundiger Anleitung unter Beweis zu stellen.
Oktober 2018
Forschungsmöglichkeit mit Daten des Hamburgischen Krebsregisters (HKR) für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am UKE
Das Hamburgische Krebsregister (HKR)
In Hamburg ist das Hamburgische Krebsregister (HKR) verantwortlich für die integrierte flächendeckende epidemiologische und klinische Krebsregistrierung, es erfüllt die landes- und bundesrechtlich vorgegebenen Aufgaben (§ 65c SGB V sowie § 1 HmbKrebsRG). Die Krebsregistrierung, das heißt die fortlaufende Erfassung von Krebserkrankungsfällen einschließlich Therapie und Verlauf, dient der Krebsforschung und der Verbesserung der Qualität der onkologischen Versorgung. Das HKR erfasst aktuell pro Jahr ca. 10.000 Fälle bösartiger Neubildungen (ohne Basaliome) als Wohnortregister und ca. 14.000 klinisch gemeldete Fälle als Behandlungsortregister, letztere schließen Erkrankungen von Personen mit Wohnsitz außerhalb Hamburgs sowie in situ Neubildungen und gutartige ZNS-Tumoren ein. Die zu meldenden Angaben sind bundeseinheitlich in dem sogenannten ADT/GEKID-Datensatz definiert (siehe z.B. http://www.gekid.de/adt-gekid-basisdatensatz ). Je nach Meldeanlass werden die klinisch vorliegenden Informationen übermittelt. Dies betrifft die Diagnosestellung, die Histologie bzw. Zytologie, Therapiebeginn und -ende in Bezug auf verschiedene Behandlungsarten, therapierelevante Änderungen des Erkrankungsstatus (v.a. Rezidive, Metastasen) und den Sterbefall. Es handelt sich weitestgehend um strukturierte Daten auf der Basis gängiger Klassifikationen wie ICD-10, ICD-O, TNM, OPS.
Das HKR wertet seine Daten regelmäßig, d.h. ohne spezifische Forschungsfrage in Berichtsform aus, aktuell sind die Hamburger Krebsdokumentation 2013-2015, der Klinische Krebsregistrierung / Jahresbericht 2017 sowie interaktive Abfragemöglichkeiten online verfügbar. Es beteiligt sich mit seinen Daten an nationalen und internationalen Forschungsvorhaben, etwa zum Überleben von Krebspatienten (EUROCARE, CONCORD), und veröffentlich themenspezifische Analysen. Die klinischen Behandlungsdaten werden seit Ende 2016 zweimal im Jahr im Rahmen der entitätenspezifischen regionalen Qualitätskonferenzen diskutiert.
Aggregierte Angaben und anonymisierte Einzeldaten dürfen vom HKR nach §§ 7 und 8 HmbKrebsRG an Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen übermittelt werden. Auch personenbezogene Daten sind bei nachweislicher Erfordernis für ein Forschungsvorhaben unter Einhaltung der Ethikvorgaben, des Datenschutzes und nach Freigabe durch die Senatorin auf Antrag verfügbar.
Das Klinische Krebsregister am UKE (KKR)
Das KKR ist die zentrale Dokumentationsstelle zur Speicherung von Tumordaten am UKE (Ausnahme Martini-Klinik) und ist organisatorisch am Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) angegliedert. Unter Nutzung des Gießener Tumordokumentationssytems GTDS werden alle Patientinnen und Patienten am UKE mit ICD-10-GM C- oder D-Diagnose automatisiert über eine HL-7 Schnittstelle aus Soarian im KKR erfasst und mittels ADT/GEKID Datensatz dokumentiert. Das KKR am UKE erfüllt grundsätzlich drei Aufgaben: 1: die Rolle des Melderegisters an das HKR, 2. die Rolle des Qualitätsregisters für die Bereitstellung von Kennzahlen für interne und externe Belange (z.B. Audits und Zertifizierungen) und 3. die Rolle eines Forschungsregisters durch die Zurverfügungstellung pseudonymisierter Daten für spezielle wissenschaftliche Fragestellungen und onkologische Versorgungsforschungsprojekte (nach § 11 HmbKHG). Insbesondere die unter 3 genannte Nutzung der Daten zu Forschungszwecken erfordert allerdings einen separaten Einwilligungsprozess der Patientinnen und Patienten und muss schriftlich vom behandelnden Arzt/von der behandelnden Ärztin eingeholt werden. Die Einwilligungsquote zur Nutzung der Daten zu Forschungszwecken liegt UKE-weit leider nur bei durchschnittlich 40% und bildet somit die größte Hürde in der Nutzung der Daten. Die Sensibilisierung für den Einwilligungs- und Beantragungsworkflow zur Nutzung der KKR-Daten zu Forschungszwecken, auch als Daten-Backbone für übergeordnete Forschungsfragen, wird das KKR auch in Zukunft weiter forcieren. Alle Details zum Workflow finden Sie im Intranet auf den Seiten des KKR .
Nutzung der Daten für Ihre Forschungsfragestellungen
Die Möglichkeit zur Nutzung der Daten des KKR sowie des HKR für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind vielfältig, wobei durchaus je nach Fragestellung die Vollständigkeit der Angaben abzuklären ist. In einer ersten UKE-weiten Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Klinik, Versorgungsforschung, Gesundheitsökonomie, Datenmanagement und dem HKR wurden Chancen und Möglichkeiten erörtert. Die Registerdaten eignen sich zur Beantwortung konkreter Forschungsfragestellungen und zur Abschätzung, inwieweit das Studienkollektiv eine für die jeweils betreffenden onkologischen Patienten verallgemeinerbare Aussage zulässt. Auch übergeordnete Forschungsprojekte und langfristige Forschungsstrategien gehören zu den vielfältigen Möglichkeiten der Kooperation von Wissenschaft und Registern. Aus klinischer Sicht sind entitätsspezifische Fragen zur Therapie, Leitlinientreue oder Studienteilnahme interessant sowie im Rahmen von Projekten oder auch Doktorarbeiten umsetzbar.
Bei Interesse an der Nutzung der Daten des HKR zu Forschungszwecken steht Ihnen das HKR oder das KKR am UKE für weitere Informationen sehr gerne zur Verfügung.
Kontakt HKR:
Dr. Stefan Hentschel
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Abteilung Gesundheit
Billstraße 80, 20539 Hamburg
Tel.:
E-Fax.: +49 (0) 40 42794 - 48410
E-Mail:
Stefan.Hentschel@bgv.hamburg.de
Internet:
www.hamburg.de/krebsregister
Kontakt KKR am UKE/UCCH:
Dr. Catarina Schlüter
Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke
Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH)
Klinisches Krebsregister am UKE, Haus W37
Martinistraße 52, 20249 Hamburg
Tel.:
Fax: +49 (0) 40 7410 - 57934
E-Mail:
UCCH_Daten@uke.de
Internet:
www.ucch.de
;
www.uke.de
Oktober 2018
Prof. Dr. Mascha Binder erste weibliche Ordinaria für Hämatologie und Onkologie
Prof. Dr. Mascha Binder hat, als erste weibliche Ordinaria für Hämatologie und Onkologie in Deutschland, am 01. Oktober die Universitätsklinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Halle (Saale) übernommen.
Sie war die bisherige stellvertretende Klinikdirektorin der II. Medizinischen Klinik für Hämatologie und Onkologie im UCCH und hat als hervorragende Wissenschaftlerin die Weiterentwicklung der immunonkologischen Forschung am UCCH entscheidend geprägt. Im klinischen Bereich arbeitete Sie schwerpunktmäßig an der Behandlung von Multiplen Myelomen, CLL und Hirnlymphomen.
Die Ehre, die verantwortungsvolle neue Aufgabe angehen zu können, ist die konsequente Fortführung einer bereits bemerkenswerten Karriere als Ärztin und Wissenschaftlerin, die durch die II. Medizinische Klinik maßgeblich mit unterstützt wurde.
Auch Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, Klinikdirektor der II. Medizinischen Klinik und ehemaliger unmittelbarer Vorgesetzter von Prof. Binder freut sich über diese tolle wissenschaftliche Anerkennung und sieht darin eine Bestätigung der Bemühungen innerhalb seiner Abteilung: „Wir haben es uns schon sehr früh zur Aufgabe gemacht, herausragende Ärztinnen und Forscherinnen in unseren Reihen im Rahmen einer speziellen Frauenförderung aktiv zu unterstützen Führungsrollen einzunehmen. Dass Prof. Binder, die die Forschung am UCCH in besonderem Maße geprägt hat, nun diese Anerkennung zu Teil wird, freut uns vor diesem Hintergrund besonders und bestärkt auch uns in unserer Arbeit.“
Wir wünschen Frau Prof. Binder alles Gute für ihren weiteren beruflichen Weg.
September 2018
10 Jahre UCCH Research Retreat
Über 70 Wissenschaftlicher trafen sich vergangenes Wochenende in Jesteburg am Rande der Lüneburger Heide, um sich über ihre wissenschaftlichen Forschungsprojekte auszutauschen.
„Die Attraktivität des Retreats für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nimmt immer weiter zu. Wir haben in diesem Jahr einen Vergaberekord von Preisen und Stipendien zu verzeichnen, wir mussten sogar Vortragsanfragen ablehnen, weil es sonst den zeitlichen Rahmen gesprengt hätte,“ so Prof. Dr. Kai Rothkamm, der stellvertretende UCCH Direktor für wissenschaftliche Themen.
Es wurden in diesem Jahr 3 Hubertus Wald Nachwuchsförderpreise vergeben, hinzu kommt ein neu eingeführter Posterpreis. Die UCCH Forschungsstipendien gehen an 7 Nachwuchswissenschaftler/innen. Die Preise werden im Rahmen einer Feierstunde Anfang November verliehen.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass sich der Retreat sich in diesem Jahr schon zum 10. Mal jährt, zeigt es doch, wie lebendig und interdisziplinär sich die Forschung im UCCH gestaltet. Einige unserer jetzt etablierten Wissenschaftler/innen haben hier damals ihre ersten englischen Talks gegeben und den Rahmen genutzt, um ihr Auftreten auf wissenschaftlichen Kongressen zu proben,“ resümiert Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, der Direktor des UCCH.
September 2018
Regio Kliniken GmbH verstärken das UCCH-Netzwerk
Das UCCH-Netzwerk wächst weiter - mit dem Verbund der Regio Kliniken Elmshorn, Pinneberg und Wedel gewinnt unser Netzwerk einen weiteren starken Partner hinzu und begrüßt damit den bereits siebzehnten klinischen Partner in unseren Reihen.
An den Standorten in Elmshorn, Pinneberg und Wedel werden jährlich rund 90.000 Patienten behandelt. In die Kooperation unter dem Dach des UCCH bringt sich federführend die Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxonkologie und Palliativmedizin unter der Leitung von Dr. Gerasimos Varelis ein. Im Mittelpunkt der zukünftigen Zusammenarbeit stehen der Austausch zu wissenschaftlichen Studien und der Versorgung von Patienten mit komplexen Krebserkrankungen sowie die gemeinsame Weiterentwicklung von Patientenpfaden.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, begrüßt den neuen Zuwachs im Netzwerk und konstatiert: „Dass wir erneut einen starken Partner in unseren Reihen begrüßen können zeigt, wie wichtig ein intensiver fachlicher Austausch in der modernen Behandlung komplexester Krebserkrankungen ist. Dementsprechend freue ich mich sehr, dass das Netzwerk mit dieser Kooperation weitere Expertise hinzu gewinnen konnte.“
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Regio Kliniken GmbH
August 2018
Erfolgreicher Informationstag im neuen Hauttumorzentrum
Das neu gegründete Hauttumorzentrum im UCCH lud alle Patienten, Angehörige und Interessierte am Mittwoch, dem 29. August, zu seinem ersten Informationstag mit dem Thema "Hautkrebs - erkennen, vermeiden und behandeln" ein.
Die Experten des Hauttumorzentrums nutzten den ersten von ihnen veranstalteten Informationstag nicht nur, um sich und das Zentrum der Öffentlichkeit zu präsentieren, sondern auch um den Interessierten einen vertiefenden Einblick in die Thematik Hautkrebs zu ermöglichen. Dementsprechend stellten die Vorträge neueste Erkenntnisse aus der Forschung zu den zahlreichen Erscheinungsformen des Hautkrebses dar. Die Selbsthilfegruppe Hautkrebsnetzwerk Deutschland e.V. berichtete zudem über ihre Arbeit. Vor Ort wurde die Gelegenheit genutzt, eine regionale Selbsthilfegruppe zu gründen, die zukünftig eng mit dem Hauttumorzentrum kooperieren wird. Darüber hinaus konnten sich die Besucher über Möglichkeiten der Prävention informieren und an den Informationsständen eigene Fragen an die Experten richten. Abgerundet wurde das Programm mit der Möglichkeit, die Hautklinik im Rahmen eines geführten Rundganges näher kennenzulernen.
Juli 2018
Deutsche Krebshilfe finanziert Mildred Scheel Nachwuchszentrum für Krebsforschung am UKE
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat den Zuschlag zur Gründung eines von fünf Mildred Scheel Nachwuchszentren in Deutschland erhalten; die Deutsche Krebshilfe fördert das UKE in den nächsten fünf Jahre mit insgesamt zehn Millionen Euro. Um dem drohenden Mangel an wissenschaftlichen Fachkräften in der Onkologie zu begegnen, hat die Deutsche Krebshilfe vor einem Jahr das Förderprogramm zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses ins Leben gerufen.
„Wir sind sehr glücklich und stolz, dass wir im Auswahlverfahren überzeugt haben. Hier hat die im UKE vorhandene Forschungsexzellenz eine wichtige Rolle gespielt", sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan und Vorstandsmitglied des UKE. Prof. Koch-Gromus ist Mitantragsteller des von den Klinikerinnen und Klinikern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE entwickelten Konzepts zum Aufbau eines Forschungs- und Nachwuchszentrums im Profilbereich der Tumordisseminierung und Metastasierung.
„Unsere zukünftigen Bemühungen als Mildred Scheel Nachwuchszentrum zielen zum einen darauf ab, jungen Wissenschaftlern in Klinik und Labor bessere Karrierechancen zu geben, und zum anderen die Krebsforschung am Standort Hamburg zu stärken", erklärt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH.
„Mit Hilfe des neuen Förderprogramms können wir den Forscherinnen und Forschern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stellen, im Rahmen familienkompatibler Arbeitszeitmodelle ihre wis-senschaftliche Karriere über einen längeren Zeitraum zu verfolgen", sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, Stellvertretender Direktor für Wissenschaft und Forschung im UCCH.
Wichtiger Faktor für das Hamburger Mildred Scheel Zentrum ist zudem die Ausbildung von überre-gionalen Netzwerken mit klinischen und industriellen Partnern zum Beispiel in Lübeck und Kiel. Dar-über hinaus stehen der Ausbau der Forschungsinfrastruktur, die Einrichtung von Forschungsstipen-dien sowie die Etablierung von Mentoringprogrammen und Karrierebörsen im Fokus. Neben dem UKE werden Einrichtungen in Frankfurt, Würzburg, Köln-Bonn und Dresden gefördert.
Juli 2018
Hauttumorzentrum am UKE gegründet
Als neues sechstes Organkrebszentrum innerhalb des UCCH wurde auf Initiative der Klinik für Dermatologie und Venerologie ein interdisziplinäres Hauttumorzentrum gegründet.
Ca. 100 interessierte Ärzte waren beim 2. Eppendorfer Dermatologie Symposium anwesend, als die Gründung durch das Leitungsteam des neuen Hauttumorzentrums bekannt gegeben wurde.
Das Hauttumorzentrum ist federführend in der Klinik für Dermatologie und Venerologie angesiedelt, die Leitung übernimmt Prof. Dr. Christoffer Gebhardt. Vertreten wird er von Dr. Janina Staub und Thomas Haalck. Für kutane Lymphome zeichnet sich PD Dr. Nina Booken verantwortlich. Das dermatoonkologische Zentrum ist Mitglied im UCCH und bildet damit das sechste Organkrebszentrum im Angebot des UKE.
„Die Zahl der Neuerkrankungen der Hauttumoren steigt jährlich immer weiter an. Im neuen Hauttumorzentrum werden für unsere Patienten die Disziplinen gebündelt, die eine moderne Therapie aller Formen der Hauttumoren möglich machen. Wir richten uns vor allem an Hochrisikopatienten, um besonders in der Metastasierung durch klinische Forschung und Studien die Therapie zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Gebhardt, der neue Leiter des Hauttumorzentrums.
„Ich freue mich sehr, dass wir an unserer Klinik mit dem Team rund um Prof. Gebhardt die Expertise bieten können, um mit dem Hauttumorzentrum umso mehr ein verlässlicher Ansprechpartner für dermatoonkologische Fragestellungen zu sein“ ergänzt Prof. Dr. Schneider, der Klinikdirektor der Klinik für Dermatologie und Venerologie.
Das Hauttumorzentrum ist unter dem Dach des UCCH verankert. Prof. Dr. Bokemeyer, der Direktor des UCCH, begrüßt die Entwicklung: „Unser onkologisches Spitzenzentrum im UKE bekommt mit dem neuen Hauttumorzentrum ein weiteres wichtiges Mitglied unter den Organkrebszentren dazu, welches sich bereits schon jetzt sehr engagiert in all unsere Themen der Patientenversorgung und wissenschaftlichen Forschung einbringt. Wir arbeiten bereits ganz aktiv an den Grundlagen, um im nächsten Zyklus in 2019 die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft zu erhalten.“
Die Sprechstunden und weiteren Informationen wie z. B. über kooperierende Selbsthilfegruppen des neuen Hauttumorzentrums finden Sie hier .
Foto (v. links): PD Dr. Nina Booken, Dr. Janina Staub, Prof. Dr. Schneider, Thomas Haalck, Prof. Dr. Bokemeyer, Prof. Dr. Christoffer Gebhardt
Juni 2018
Drei UKE Patientenboote bei „Rudern gegen Krebs“ vertreten
Vielen Unwetterwarnungen zum Trotz: Das Wetter hielt und schickte am Nachmittag auch die Sonne vorbei. Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ startete am 10. Juni unter leicht windigen Bedingungen auf der Hamburger Außenalster. Unter der Schirmherrschaft von Andy Grote, Senator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, ruderten mehr als 55 Vierer-Mannschaften für einen guten Zweck. Die Erlöse der Regatta kommen dem Sport- und Bewegungsprogramm im Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zugute. Ziel des geförderten Projekts ist es, die Lebensqualität von an Krebs erkrankten Patienten entscheidend zu verbessern.
Die Regatta begann gleich mit dem wichtigsten Highlight, dem Patientenrennen. Drei Hamburger Boote gingen an den Start, alle Patienten hatten zuvor beim mittlerweile seit einem Jahr angebotetenen ganzjährigen Rudertraining für Krebspatienten teilgenommen. Den Sieg trugen mit einer beachtlichen Leistung die „Alsterchaoten“ davon, knapp gefolgt von den „Schlawinern“. Die „Trave Nessie“ aus Lübeck belegte Platz 3, die „Happy“ Platz 4.
Ein weiteres Highlight des Tages war das Sonderrennen „Olympia-Sieger“ gegen die „Mediziner“. Nachdem im letzten Jahr die UCCH Direktoren Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, Prof. Dr. Kai Rothkamm und Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein sich gegen den zweifachen Olympia-Goldmedaillen-Gewinner Lauritz Schoof geschlagen geben mussten, konnten sie in diesem Jahr die Revanche für sich verbuchen. Die stolzen Gewinner belegten im Einsteiger-Finale außerdem noch Platz 6 der Gesamtwertung.
Bei den Einsteiger- und Expertenrennen konnten sich dieses Mal die Mannschaften „Ermel hoch“ (Einsteiger) und „Klabautermann“ (Experten) für Gold qualifizieren. Auch aus dem UKE war die Mannschaft „Martini“ (6. Platz Experten) bis zum Finale vertreten.
Die UCCH Vertreter freuten sich, dass auch die UCCH Kooperationspartner, hier im Bild das Krankenhaus Reinbek St. Adolf Stift, dem guten Beispiel folgten und mit ihrem Team dabei waren.
„Rudern gegen Krebs“ wird von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. ausgetragen.
Fotos: RG HANSA e.V. und UCCH
Juni 2018
Den Krebs überleben - Cancer Survivors Day 2018
Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und das UCCH veranstalteten erstmalig gemeinsam den internationalen Cancer Survivors Day. Die Veranstaltung ermöglichte neben Vorträgen auch den direkten Austausch in den angebotenen Workshops. Im kulturellen Teil am Abend schilderten ehemalige Krebspatienten ihre Erfahrungen zurück ins Leben anhand von Lesung und Reiseberichten.
Nach einer Krebserkrankung stehen die Krebsüberlebenden vor ganz neuen Herausforderungen und Anforderungen, die den Kampf gegen die Krankheit zwangsläufig in den Hintergrund treten lassen. Fragen, die sich auftun, sind dann unter anderem: Wie geht es weiter? Was kann ich tun, um ein Wiederauftreten der Krankheit zu vermeiden? Schaffe ich den Einstieg zurück in das Berufsleben?
Diese Fragen versuchten die Referenten des Cancer Survivors Days zu beantworten. Die über 100 Teilnehmer konnten sich zu dem Hauptthema „Back to work“ informieren. Darüber hinaus wurden Workshops in kleineren Gruppen zu den Themen „Lachen ist die beste Medizin – ein Clown-Workshop“, „Ernährung und Bewegung“ und vertiefend „Zurück zur Arbeit“ durchgeführt.
Im kulturellen Teil am Abend berichtete die Autorin Sabine Dinkel über ihre Erfahrungen mit der Erkrankung mit einer Lesung ihres neuen Buches „Krebs ist, wenn man trotzdem lacht“. Die Reiseberichte von Marc Naumann über die Segelrebellen und Raliza Danailow waren so eindrücklich, dass eine Besucherin noch in der Nacht zu einem Törn in Dänemark aufbrach.
Auch im nächsten Jahr wird der Cancer Survivors Day wieder gemeinsam durchgeführt, bitte beachten Sie die Ankündigungen.
Weitere Informationen über die Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Weitere Informationen zum Leben nach Krebs Programm des UCCH
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der HKG e.V.
Mai 2018
Palliativversorgung onkologischer Patienten - gemeinsames Symposium
"Palliativversorgung onkologischer Patienten – Chancen und Herausforderungen", unter diesem Thema veranstalteten die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und das UCCH am 30. Mai ein gemeinsames Symposium.
Etwa 70 Teilnehmer aus verschiedenen Berufsgruppen aus der Palliativversorgung und Onkologie diskutierten dabei intensiv die Herausforderungen und Grenzen, aber auch die Vorteile für die Patienten, Angehörigen und Behandler eine funktionierenden integrierten Palliativversorgung bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung.
Zu Beginn berichtete Prof. Dr. Karin Oechsle, die Inhaberin der von der Hamburger Krebsgesellschaft maßgeblich finanzierten Stiftungsprofessur für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigen über eine aktuelle Studie, die bei über 200 Angehörigen von Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankungen eine Vielzahl an psychosozialen Belastungen, eingeschränkter Lebensqualität und eine Vielzahl unerfüllter Bedürfnisse aufzeigt. Cornelia Hlawatsch, die pflegerische Leitung der Palliativstation am UKE setzte einen Impuls zur Reflexion im Umgang mit Patientenwünschen im Spannungsfeld zwischen pflegerischem Anspruch und Versorgungsrealität. Prof. Dr. Volkmar Müller und Stationsleitung Sinja Friedl zeigten am Beispiel der Gynäkologie am UKE wie eine allgemeine Palliativversorgung im Krankenhausalltag aufgebaut werden kann und wie die Zusammenarbeit mit der spezialisierten Palliativversorgung exemplarisch funktionieren kann. Dr. Wiebke Hollburg von der Hämatologisch-Onkologischen Praxis Altona diskutierte Herausforderungen in den Schnittstellen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung sowie ihre Erfahrungen aus integrierter ambulanter onkologischer und spezialisierter ambulanter palliativmedizinischer Versorgung in Hamburg. Die spezifischen Herausforderungen, Vorteile und Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung einer integrierten onkologischen und palliativmedizinischen Versorgung im stationären Setting diskutierte PD Dr. Anne Letsch von der Charite in Berlin. Prof. Dr. Bernd Alt-Epping von der Universitätsmedizin Göttingen präsentierte einen Überblick über medizinische, juristische und ethische Aspekte von Indikation und Entscheidungsprozesse zur Definition und Änderung von Therapiezielen in der Onkologie. Monika Bohrmann, Leiterin des Psychosozialen Dienstes der Hamburger Krebsgesellschaft, sensibilisierte die Teilnehmer nochmal dazu, wie sehr – unbedacht gewählte - Worte bei Patienten und Angehörigen an Ängsten und Sorgen hervorgerufen können und wie sehr die vielen neuen Begrifflichkeiten im Kontext von modernen Versorgungs- und Behandlungsstrategien verwirrend oder missverständlich sein können. Abgerundet wurde der Abend von PD Dr. Georgia Schilling von der Asklepios Klinik Altona, die kritisch die Prinzipien von „Personalisierter“ Medizin bzw. Patientenversorgung in Onkologie und Palliativmedizin reflektierte.
Mai 2018
Hand in Hand gegen Krebs: Gemeinsames Gründungsprojekt von UKE und TUHH
Wissenschaftler am Forschungszentrum Medizintechnik Hamburg (FMTHH), ein Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Technischen Universität Hamburg (TUHH), arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines elektronischen Implantats zur Überprüfung von Tumorbehandlungen. Ziel ist, dass das Implantat kontinuierlich Daten über das Wachstumsverhalten des Tumors Aufschluss geben kann. Für das Projekt „Elektronisches Tumormonitoring" erhalten die Wissenschaftler eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung über 862.000 Euro.
Ein interdisziplinäres Team um Priv.-Doz. Dr. Christine Stürken vom Institut für Anatomie und Experimentelle Morphologie im UCCH und Dr. Lait Abu-Saleh vom Institut für Nano- und Medizinelektronik der TUHH wollen ein elektronisches Implantat entwickeln, das kontinuierlich Aufschluss über den Zustand von Tumoren geben soll. Gemeinsam mit dem betriebswirtschaftlichen Know-how von Dipl.-Kffr. Sandra Schubring vom Dekanat Managementwissenschaften und Technologie der TUHH soll für das elektronische Tumorimplantat die Ausgründung eines eigenständigen Unternehmens erfolgen.
Kontinuierliche Verlaufskontrolle über Wirksamkeit der Chemotherapie
Anders als bei den üblichen bildgebenden Verfahren, die in größeren zeitlichen Abständen (circa alle drei Monate) zur Überprüfung der Wirksamkeit von chemotherapeutischen Behandlungen ein-gesetzt werden, soll das neue Tumorimplantat kontinuierlich pro Minute Daten über den Zustand eines Tumors liefern. Das Implantat misst den Druck und die Temperatur des bösartigen Ge-schwürs. Diese Daten geben Aufschluss über die Stoffwechselaktivität des Tumors und somit über sein Wachstumsverhalten. Mit Hilfe der durchgehenden Tumorbeobachtung könnte künftig die Wirksamkeit von Chemotherapien schneller überprüft werden, um die Behandlung rascher anzu-passen.
„Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung des Implantats. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis es im klinischen Einsatz den Patienten zugutekommen könnte", sagt Prof. Dr. Udo Schumacher, Institut für Anatomie und Experimentelle Morphologie des UCCH, der gemeinsam mit Prof. Dr. Wolf-gang Krautschneider und Prof. Dr. Christian M. Ringle von der TUHH das Projekt unterstützt.
EXIST-Forschungstransfer ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit Cofinanzierung des Europäischen Sozialfonds (ESF). Unterstützt werden her-ausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Ent-wicklungsarbeiten verbunden sind. Das Projekt von Priv.-Doz. Dr. Christine Stürken vom UCCH und Dr. Lait Abu-Saleh, Sandra Schubring sowie Rajeev Ranjan von der TUHH hat zum Ziel, Arbeiten zum Nachweis der technischen Realisierbarkeit durchzuführen, Prototypen zu entwickeln und schließ-lich ein Unternehmen zu gründen, um so das Implantat für die Erkrankten verfügbar zu machen. Gefördert wird das Projekt „Elektronisches Tumormonitoring" über drei Jahre bis 2020.
Siehe Foto von links:
EXIST Gründerteam:
Rajeev Ranjan (Doktorand, TU Harburg)
PD Dr.rer.nat. Christine Stürken (UKE)
Dipl.Kffr. Sandra Schubring (TU Harburg)
Dr.Ing. Lait Abu Saleh (TU Harburg)
Mentoren:
Prof. Dr. Christian Ringle (TU Harburg)
Prof. Dr. Wolfgang Krautschneider (TU Harburg)
Prof. Dr. Udo Schumacher (UKE)
Zum Institut für Anatomie und Experimentelle Morphologie, UKE
Zum Institut für Nano- und Medizinelektronik, TUHH
Foto: Pablo Mendoza TU Harburg, mit freundlicher Genehmigung
Mai 2018
IV. Onko-Workshop des Hubertus Wald Tumorzentrums
Am 25. und 26. Mai diesen Jahres war es wieder soweit: Aufgrund vielfacher Nachfrage von Klinikern und Sponsoren hat das UCCH in diesem Jahr seinen bereits IV. Onko-Workshop abgehalten.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, und PD Dr. Andreas Block, Leiter des Onkologischen Studienzentrums, begrüßten die Teilnehmer vor malerischer Kulisse im Elsa Brändström Haus direkt an der Elbe. Dort erwartete die zahlreichen Teilnehmer ein umfangreiches Programm aus Vorträgen, Kursen und Gelegenheiten, das eigene Netzwerk zu erweitern.
Neben dem nach 2015 erneut angebotenen Grundlagenkurs nach AMG stellte in diesem Jahr vor allem die Key Note zum Thema „Big Data in Clinical Research“ eines der Highlights dar. So wird aufgrund zunehmend komplexer werdender Studiendesigns sowie hoch-individueller Therapieansätze gerade dieses Thema immer wichtiger in der klinischen Forschung. Annika Grosse (IBM) gab dementsprechend einen umfangreichen und spannenden Einblick in die Zukunft und den Nutzen von Big Data in diesem Feld.
Darüber hinaus bot der Freitag neben den umfangreichen wissenschaftlichen Vorträgen der jeweiligen UKE-Fachexperten den Teilnehmern die viel genutzte Möglichkeit in einem interdisziplinären Umfeld eigene Studienprojekte vorzustellen und im Rahmen der erneut eingerichteten Onko-Lounge in eine vertiefende Diskussion einzusteigen.
Abgerundet wurden die gewinnbringenden Workshop-Tage durch ein gemeinsames Abendessen mit anschließendem Get-together, bei dem alle Teilnehmer noch einmal die Möglichkeit hatten mit den Kollegen und Experten ins Gespräch zu kommen.
Mai 2018
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer erhält Wilhelm-Warner-Preis für Krebsforschung
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor der II. Medizinischen Klinik und des Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) des Universitätsklinikums Ham-burg-Eppendorf (UKE), ist mit dem Wilhelm-Warner-Preis für Krebsforschung 2017 ausgezeichnet worden. Der UKE-Wissenschaftler erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für sein internationales Engagement im Bereich der Therapie von Hodenkarzinomen bei jungen Männern. Ebenso wurde er ausgezeichnet für seinen Einsatz in der Fortbildung von Onkologen auf europäischer Ebene und die Weiterentwicklung der Medizinischen Onkologie in Deutschland. Am 25. Mai wurde der Preis im Rahmen eines Festakts im UCCH von Prof. Dr. K. Hossfeld als Repräsentant der Stiftung übergeben.
Keimzelltumoren des Mannes zählen zu den seltenen Krebserkrankungen. In Deutschland gibt es etwa 4.000 Neuerkrankte pro Jahr. Die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Keimzelltu-moren hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Heute können 80 bis 90 Prozent aller Patienten mit metastasierter Erkrankung geheilt werden, da sie ausgesprochen gut auf die Chemotherapie reagieren. Die aktuelle Forschung konzentriert sich darauf, wie hohe Heilungsraten bei wenigen Therapienebenwirkungen erzielt werden und warum einige Patienten gegenüber der Therapie trotzdem resistent sind und nicht geheilt werden können.
„Wir arbeiten seit Jahren daran, die Ursachen der Resistenz gegenüber den äußerst wirksamen Me-dikamenten bei dieser Erkrankung zu verstehen. Unser Ziel ist es, die Prognose der Patienten weiter zu verbessern wie auch daraus für andere Erkrankungen und neuartige Therapieansätze zu lernen", sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer. Seine Arbeitsgruppe hat zahlreiche multizentrische klinische Stu-dien durchgeführt und eine Vielzahl von grundlagenorientierten Untersuchungen zur Resistenz bei Keimzelltumoren durchgeführt. Auch kümmert sie sich im Rahmen von sogenannten Survivorship-Programmen seit vielen Jahren intensiv um die Untersuchung und Behandlung von Langzeitfolgen der Therapie bei geheilten Patienten.
Die II. Medizinische Klinik des UKE ist eines der nationalen Referenzzentren für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Keimzelltumoren des Hodens und dafür sowohl im Netzwerk der deutschen Krebszentren als auch der europäischen Zentren für seltene Krebserkrankungen aner-kannt.
Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftler im Bereich der Krebs-forschung ausgezeichnet. Die Wilhelm-Warner-Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wil-helm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb; sie wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet u.a. mit dem Ziel, die Krebsforschung durch die jährliche Verleihung des Wilhelm-War-ner-Preises an namhafte Wissenschaftler zu fördern.
Mai 2018
Deutsch-Österreichische AML Studiengruppe des Kompetenznetzes Leukämie tagte in Hamburg mit über 200 Teilnehmern
Eine Ehre für Hamburg und das UCCH – die Deutsch-Österreichische Studiengruppe für Akute Myeloische Leukämie (AMLSG) tagte zum ersten Mal in Hamburg und das gleich mit einer Rekordbeteiligung von über 200 Teilnehmern.
Bei der Leukämie (ugs. auch „Blutkrebs“) handelt es sich um Erkrankungen des blutbildenden Systems. Abhängig davon, welche unreifen Blutkörperchen durch ein unkontrolliertes Zellwachstum betroffen sind, spricht man von der myeloischen (Erythrozyten, Granulozyten, Monozyten) oder der lymphatischen Leukämie (Lymphozyten). Beide Leukämien können in unterschiedlichen Formen auftreten – einerseits in der akuten Form, welche plötzlich auftritt und in wenigen Wochen zum Tode führen kann, andererseits in der chronischen Form, die einen langsameren Krankheitsverlauf aufweist.
Die deutsch-österreichische Studiengruppe für akute myeloische Leukämien (AML) hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einer der größten Studiengruppen zur Erforschung und Behandlung der AML entwickelt. Allein in Deutschland sind über 60 Zentren an der Studiengruppe beteiligt, so auch das UCCH. Während der Tagung in Hamburg konnte weiter gemeinsam an neuen Therapiekonzepten und Studienentwicklungen gearbeitet werden.
„Wir freuen uns sehr, dass sich die Leiter der Studiengruppe - Prof. Döhner von der Universität Ulm und Prof. Ganser von der Medizinischen Hochschule Hannover - in diesem Jahr entschieden haben, das Studientreffen hier in Hamburg durchzuführen.“, so Prof. Dr. Walter Fiedler, leitender Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik im UCCH mit dem Schwerpunkt Leukämien. „Die stetig steigenden Fallzahlen in unseren Studien und die Übersetzung in konkrete Therapiekonzepte sind ein Zeichen unserer erfolgreichen Arbeit“.
„Die AML Studiengruppe gehört zum Kompetenznetz Akute und chronische Leukämien, welches vor knapp 20 Jahren gegründet wurde mit dem Ziel, ein weltweit führendes kooperatives Leukämie-Netzwerk zu entwickeln.“ sagt Prof. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH, „Die bisherigen Arbeitsergebnisse unterstreichen die Relevanz dieser Studiengruppe und damit des Netzwerkes für unsere tägliche Arbeit.“
Mai 2018
Second Track Onkologie / Tumorbiologie: Medizinstudierende nutzen rege die angebotenen Wahlpflichtmodule
Im integrierten Modellstudiengang Medizin Hamburg (iMED) werden die theoretischen Grundlagenfächer von Anfang an mit der klinischen Praxis und der aktuellen Forschung vernetzt. Aus 15 Wahlpflichtmodulen, den sogenannten Second Tracks, können sich die Studierenden schon frühzeitig ihren Interessensbereich auswählen. In dieser Woche ist so auch im UCCH der Second Track Onkologie/Tumorbiologie frisch gestartet.
„Der Second Track Onkologie stellt eine besonders enge translationale Verzahnung aus Grundlagenforschung und Klinik dar. Uns ist es wichtig, die Studierenden an die Thematik heranzuführen und Einblicke aus vielen verschiedenen Perspektiven zu ermöglichen“ sagt Prof. Dr. Kai Rothkamm, wissenschaftlicher Direktor des UCCH. Er ist neben weiteren UCCH-Kollegen aus Forschung und Klinik für die Organisation des Second Tracks Onkologie/Tumorbiologie verantwortlich. Die UCCH Vertreter bieten während der zweiwöchigen Wahlfplichtkurse für ca. 120 Studierende im 2.-4. Fachsemester ein kompaktes ca. 45-stündiges Lehrprogramm, welches in die Thematik einführt.
„Es wird hier mit ca. 20 Dozenten personell und organisatorisch ein sehr hoher Aufwand aus dem UCCH heraus betrieben, da uns die Ausbildung des wissenschaftlich-medizinischen Nachwuchses sehr am Herzen liegt. Die Qualität unseres detaillierten Angebotes kann erst durch ein gut funktionierendes Netzwerk wie das UCCH ermöglicht werden.“ so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH.
Die Zahlen bestätigen den Erfolg des anspruchsvollen Onkologie-Wahlpflichtprogramms: Die 40 verfügbaren Plätze, die ab dem 5. Semester für die Spezialisierung auf die Onkologie in weiteren 5 Modulen plus Studienarbeit angeboten werden, sind immer sehr gefragt und schnell vergeben.
Dieses Konzept des Reformstudiengangs ist richtungsweisend für weitere Strukturplanungen anderer Medizin-Studiengänge in Deutschland.
Mai 2018
Anmeldestart zum X. UCCH Research Retreat 2018
Das Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) lädt UKE-Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler sowie -Ärztinnen/Ärzte ein, für anderthalb Tage am diesjährigen UCCH Research Retreat in der Lüneburger Heide teilzunehmen, um mit Fachkolleginnen und -kollegen zum wissenschaftlichen Austausch zu Themen aus experimenteller, translationaler, klinischer und epidemiologischer Krebsforschung sowie der Versorgungsforschung in der Krebsmedizin zusammenzukommen. Die Teilnahme ist kostenfrei, unabhängig davon, ob Sie bei Ihrer Teilnahme einen wissenschaftlichen Vortrag präsentieren möchten.
Termin: 21. bis 22. September 2018
Tagungsort: Tagungshotel Jesteburg, Itzenbütteler Straße 35, 21266 Jesteburg
Deadline zur Anmeldung und Zusendung Ihres Abstracts: 30. Juli 2018
Anmeldung:
Auf der Website
www.uke.de/ucch-research-retreat
(in englischer Sprache) finden Sie alle weiteren Informationen rund um die Veranstaltung, unser Online-Anmeldeformular sowie alle Dateivorlagen, die zur Teilnahme erforderlich sind. Außerdem finden Sie hier Informationen zur Bewerbung für das UCCH Research Fellowship (UCCH-Drittelstipendium) für forschungsinteressierte Assistenzärztinnen und -ärzte sowie zur Verleihung des Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreises für onkologische Forschung.
Ansprechpartnerin:
Dr. Britta Fritzsche (
April 2018
Große Ehre für das UCCH: Prof. Klaus Pantel eröffnet Amerikanischen Krebsforschungskongress
Der renommierte Hamburger Krebswissenschaftler Prof. Klaus Pantel, Vorstandsmitglied des Universitären Cancer Centers Hamburg und Direktor des Instituts für Tumorbiologie am UKE hat den Amerikanischen Krebsforschungskongress, AACR - vom 14. bis 18. April 2018 in Chicago - mit einem Plenarvortrag zu dem Thema „Liquid biopsy: Novel technologies and clinical applications“ eröffnet. Dieser Kongress ist das weltweit größte Treffen von Krebsforschern mit über 22.000 Teilnehmern aus der ganzen Welt.
Prof. Pantel hat den Begriff „Liquid Biopsy“ vor 8 Jahren ins Leben gerufen und konnte nicht nur seine wegweisenden Arbeiten zum Gebiet der zirkulierenden Tumorzellen und der zirkulierenden zellfreien Tumor-DNA vorstellen, sondern wies insbesondere auch auf die relevanten translationalen Ergebnissen hin, die er in Konsortien, zum Teil geleitet vom Universitären Cancer Center Hamburg, an Patientenkohorten erzielt hat. Prof. Pantel: „Das Überleben der zirkulierenden Tumorzellen im Blut ist ein wichtiges Kennzeichen der metastasierten Progression bei Krebspatienten und die Analyse dieser Zellen und deren Produkte gibt klinisch wichtige Informationen für eine gezieltere, individuelle Risikoeinschätzung und Krebstherapie“.
Die Erforschung von Mechanismen der Metastasierung und Möglichkeiten derer Beeinflussung ist Inhalt der translationalen Vision des Universitären Cancer Centers Hamburg, mit dem das Zentrum in den nächsten zehn Jahren die Behandlungsergebnisse für Krebspatienten erheblich voranbringen will. Prof. Bokemeyer, Direktor des Universitären Cancer Centers: „Krebspatienten sterben in der Regel an den Metastasen der Erkrankung, daher ist es logisch, hier alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu bündeln und anzusetzen, um den Metastasierungsprozess zunächst besser zu verstehen und dann auch aktiv zu bekämpfen!“
April 2018
Hubertus Wald Stiftung unterstützt Tumorepidemiologie am UCCH
Die Hubertus Wald Stiftung bewilligt einen Antrag zur Unterstützung der Tumorepidemiologie am UCCH. Die erhaltenen Mittel werden dabei die Auswertung relevanter epidemiologischer Studien rund um das Risiko von Brustkrebs und Ovarialkrebserkrankungen ermöglichen.
Mit Hilfe eines Nachlasses der Familie Dühren ermöglicht die Hubertus Wald Stiftung eine personelle Unterstützung des tumorepidemiologischen Bereichs am Hubertus Wald Tumorzentrum in Höhe von 75.000 Euro. Dieses Geld gestattet es dem UCCH Personal mit der Auswertung relevanter epidemiologischer Studien rund um das Risiko von Brustkrebs und Ovarialkrebserkrankungen zu betrauen.
„Mit dieser Unterstützung ermöglicht die Hubertus Wald Stiftung die Auswertung wirklich relevanter und über einen langen Zeitraum erhobener Daten über epidemiologische Risikofaktoren bei verschiedenen Tumorerkrankungen. Die Erkenntnisse sind wiederum Grundlage für zukünftige Präventionsbemühungen“, so Professor Chang-Claude, die die entsprechenden Mittel zielgerichtet für ihre Untersuchungen einsetzen wird.
Bild: Hubertus Wald Stiftung
April 2018
Erfolgreicher 2. Hamburger Tag der Psychoonkologie
Knapp 300 Teilnehmer aus den Fachgebieten der Psychoonkologie, Psychologie, Psychotherapie, Onkologie u.a. folgten am 13. April der Einladung des Instituts und Poliklinik für Medizinische Psychologie, der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und des UCCH zum 2. Hamburger Tag der Psychoonkologie mit dem Thema „Krebs und Sinn“. Damit hat sich die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt.
Individuelle Fragen nach Hoffnung und Sinn sowie Würde, Demoralisierung und Todesangst beschäftigen schwerkranke Krebspatientinnen und -patienten und ihre Angehörigen. Verschiedene wirksame spezifische psychoonkologische Interventionen, die sich diesen Fragen widmen, wurden in den vergangenen Jahren entwickelt.
In sechs verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer sich über Themen bezüglich Krebs und Sinn in kleineren Gruppen austauschen, am Nachmittag gab es ein gemeinsames Programm im Erika-Haus mit Key Notes zum Praxis-Alltag und wissenschaftlichen Themen.
Die Fachtagung wird weiterhin jährlich mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen wiederholt werden und unterstreicht damit die weitgefächerte Zusammenarbeit im Netzwerk des Universitären Cancer Center Hamburg.
April 2018
Kochkurs für Krebspatienten
Auch in diesem Jahr wurde anlässlich des Weltkrebstages ein Kochkurs im UCCH verlost. Die Gewinnerinnen haben neues darüber gelernt, welche Speisen und Zubereitungen speziell für Krebserkrankte empfehlenswert sind.
Die UCCH Ernährungswissenschaftlerin und Diätassistentin Julia von Grundherr leitete die Teilnehmerinnen durch den Kurs. "Wir raten unseren Krebspatienten stets zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Frische Kräuter und Gewürze haben vielfältige Aromen, wodurch wir nahezu auf den Einsatz von Salz verzichten können."
Die Teilnehmerinnen des Kochkurses lernten neue Rezepte kennen und kosteten die eigenen Ergebnisse dann in geselliger Runde. Durch die vielen Fragen entstand eine angeregte Diskussion.
Alle Ernährungsvorschläge basieren auf den Empfehlungen des World Cancer Research Funds (WCRF), der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).
Eine Beratung zu Ernährungsthemen im Rahmen der Leben nach Krebs Sprechstunde steht allen Krebspatienten offen.
Foto: Avin Hell / UKE
März 2018
Neue Musiktherapie-Gruppe in der Psychoonkologie gestartet
Das therapiebegleitende Angebot im UCCH wurde um eine neue Musiktherapie-Gruppe in der Psychoonkologie erweitert. Unter dem Motto „Das Leben zum Klingen bringen“ können sich ab sofort alle Krebspatienten für die neuen kostenlosen Kurseinheiten anmelden.
Musiktherapie eröffnet die Möglichkeit, sich mithilfe von Musik in einer ganzheitlichen Weise wahrzunehmen und auszudrücken. Das Erleben der verschiedenen Facetten von Musik, das Suchen und Finden von stimmigen Klängen und Spielweisen kann zu einem besseren Selbstverstehen führen. Darin entstehen kreative Momente, die neue Spielräume und Perspektiven ermöglichen.
Weitere Informationen zum Musiktherapie-Angebot
Foto: UKE
März 2018
UKE als europäisches Spitzenzentrum für neuroendokrine Tumore zertifiziert
Um die Versorgung von Patienten mit neuroendokrinen Tumoren am UKE zu verbessern und auszubauen, haben sich unter dem Dach des UCCH mehrere Kliniken zu dem Netzwerk NETzUKE zusammengeschlossen. In der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Chirurgie, Endokrinologie, Gastroenterologie, Nuklearmedizin, Onkologie, Pathologie und Radiologie konnte die Versorgung der Patienten mit dieser seltenen Tumorerkrankung kontinuierlich verbessert werden. Unter der Leitung von Dr. Jörg Schrader (I. Medizinische Klinik) und Prof. Dr. Dr. Jakob R. Izbicki (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie) wurde dieses Konzept nun mit der Auszeichnung als zertifiziertes Exzellenzzentrum der europäischen Gesellschaft für neuroendokrine Tumore („ENETS Center of Excellence“) belohnt. Das UKE ist das einzige Exzellenzzentrum für diese seltene Tumorerkrankung in Norddeutschland.
(Bildnachweis auf Nachfrage)
Februar 2018
UCCH zahlreich vertreten beim Deutschen Krebskongress
Mit fast 12.000 Experten wurde beim alle zwei Jahre in Berlin stattfindenden Deutschen Krebskongress ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Zahlreich vertreten war in der vergangenen Woche auch das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. Onkologen, Strahlentherapeuten, Chirurgen und Psychosozialmediziner aus dem UCCH haben zahlreiche Vorträge gehalten und Symposien geleitet. Am Freitagnachmittag blieb noch Zeit für ein gemeinsames Gruppenfoto und interdisziplinären Wissensaustausch.
Fotos: Uwe Groenewold/GB Unternehmenskommunikation
Februar 2018
Starkes UCCH Selbsthilfegruppen-Netzwerk
Der alljährliche Neujahrsempfang für die Vertreter der über 20 mit dem UCCH kooperierenden Selbsthilfegruppen ist mittlerweile feste und gern gesehene Tradition.
Auch in diesem Jahr folgten viele Teilnehmer der Einladung. Im regen Austausch wurde über neue Ansätze und Projekte für das kommende Jahr diskutiert.
Die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen bildet einen zentralen Bestandteil der patientenorientierten Arbeit - so wurde kürzlich die 1. Auflage der "Gemeinsam Hilfe geben" Selbsthilfegruppen-Broschüre vorgestellt, die alle Informationen rund um die Selbsthilfe im UCCH darstellt.
Weitere Informationen zu den UCCH Selbsthilfegruppen
(Bildnachweis auf Anfrage)
Februar 2018
Gemeinsam gegen Krebs - Informationstag im UCCH
Unter dem Motto "Gemeinsam gegen Krebs" lud das UCCH zum Informationstag im Rahmen des jährlichen Weltkrebstages ein. Am 1. Februar konnten sich Patienten, Angehörige und Interessierte im Erika-Haus zu wichtigen Themen der Krebsmedizin informieren. Die Besucher erlebten ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Gesprächsrunden und Infoständen, welches die große Bandbreite des UCCH Netzwerkes darstellte.
Es waren Vorträge zu personalisierter Krebsmedizin, therapiebegleitenden Möglichkeiten wie Komplementärmedizin, psychoonkologische Begleitung, Sport und Ernährung sowie zu den Eckpunkten einer guten Arzt-Patienten-Kommunikation im Programm. Darüber hinaus standen Fachexperten aus vielen Disziplinen für persönliche Fragen zur eigenen Erkrankung zur Verfügung.
Viele Selbsthilfegruppen, Fördervereine und Institutionen stellten zudem ihre Angebote vor.
Über die erfolgreiche Teilnahme an der Kochkurs-Verlosung freuten sich die glücklichen Gewinnerinnen.
(Bildnachweis auf Anfrage)
Januar 2018
Eröffnung der Ausstellung "Ansichtsache" im Brustzentrum
Außergewöhnliche Fotos zum Thema familiärer Brust- und Eierstockkrebs sind vom 17. Januar bis 16. Februar 2018 im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (O24, Zentrum für Onkologie) zu sehen. Die Fotografien von 17 Frauen, die aus dem vom BRCA-Netzwerk herausgegebenen Bildband „Ansichtssache. Wissen und Entscheidungen bei familiären Brust- und Eierstockkrebs“ stammen, zeigen eindrücklich den Umgang mit der Diagnose oder dem Wissen um das Risiko einer Erkrankung. Die Wanderausstellung, die zuvor an der Berliner Charité zu sehen war, möchte betroffenen Frauen und Familien zeigen, wie zum Beispiel eine Brustrekon-struktion aussehen kann, sie will Ängste nehmen und Entscheidungshilfe sein.
Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, 17. Januar, um 19.30 Uhr vom Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden des UKE, Prof. Dr. Burkhard Göke. Zuvor halten ab 18 Uhr UKE-Experten im Hubertus-Wald-Seminarraum (O24, 7.OG) Vorträge über familiären Brust- und Eierstockkrebs.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland 75000 Frauen an Brustkrebs und 8000 Frauen an Eierstock-krebs. Bis zu einem Fünftel der Erkrankten hat eine genetische Veränderung zum Beispiel in den so genannten BRCA-Genen (engl. breast cancer, dt. Brustkrebs), die auch an ihre Kinder vererbt werden kann. In diesen Familien kommen Krebserkrankungen deshalb deutlich häufiger vor und dies oftmals auch in einem sehr frühen Alter.
Informationen über die Arbeit des 2010 gegründeten Vereins BRCA-Netzwerk – Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs e.V. gibt es im Internet unter www.brca-netzwerk.de.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Bildnachweis auf Anfrage
November 2017
Schauspieler Hans-Jörg Frey liest zum 1. Advent
Der Freundeskreis der Psychoonkologischen Ambulanz lädt ein zur Benefizveranstaltung mit dem Hamburger Schauspieler Hans-Jörg Frey sowie dem CAT-Quartett & Clarinett am 2. Dezember.
Der gebürtige Schweizer Frey, bekannt als langjähriges Mitglied des Deutschen Schauspielhauses und des Thalia Theaters in Hamburg, liest Texte zur Adventszeit. Darüber hinaus spielt das Quartett Kammermusik von Mozart und Brahms.
Der Eintritt ist frei – Spenden sind willkommen.
Weitere Informationen zur Benefizveranstaltung
Bildnachweis auf Anfrage
November 2017
UCCH im nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) vertreten
Der Verbundantrag des CCC-Netzwerkes der Deutschen Krebshilfe für die Förderung eines nationalen Netzwerkes Genomische Medizin Lungenkrebs war erfolgreich. Das UCCH ist mit seinem Bereich Personalisierte Krebsmedizin durch Prof. Dr. Dr. Sonja Loges in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie, Herrn Prof. Dr. Sauter und Herrn Priv.-Doz. Dr. rer.nat. Ronald Simon, vertreten.
Ziel des Netzwerkes ist es, eine umfassende und qualitativ hochwertige molekulare Diagnostik für alle Patienten mit einem nicht resektablen, bösartigen Lungenkrebs anzubieten und so die Implementierung personalisierter Therapie in der klinischen Routineversorgung zu fördern.
Das UCCH und seine Hamburger Koopertionspartner sind an dem Netzwerk beteiligt. Das Netzwerk stellt dabei die europaweit größte Plattform zur molekularen Diagnostik dar.
Weitere Informationen zur Personalisierten Krebsmedizin im UCCH
November 2017
Hubertus-Wald-Preis für Onkologie geht an Prostatakrebs-Forscher Prof. Dr. Fritz Schröder
Der Hubertus-Wald-Preis für Onkologie ist in diesem Jahr an den renommierten Krebsforscher Prof. Dr. Fritz Schröder aus Rotterdam verliehen worden. Geehrt wurden damit sein langjähriges Engagement und seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Prostatakarzinomforschung. Der mit 5000 Euro dotierte, alle zwei Jahre vergebene Preis wurde bereits zum sechsten Mal vom Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) verliehen.
Darüber hinaus erhielten vier junge UKE-Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) Nach-wuchsförderpreise und Stipendien: Den Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreis für onkologische Forschung erhielten Dr. Simon A. Joosse, Institut für Tu-morbiologie, und Donjete Statovci, Labor für Tumorimmunologie der II. Medizinischen Klinik. Mit UCCH-Forschungsstipendien wurden Dr. Joanna C. Bartels, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkunde, sowie Dr. Franziska Modemann, II. Medizinische Klinik, ausgezeichnet.
Wir gratulieren herzlich allen Preisträgern!
November 2017
Nacht des Wissens im UKE – das UCCH gibt Einblick in die Arbeit eines onkologischen Spitzenzentrums
Mehr als 1.000 Programmpunkte und viele 1.000 Besucher – die Nacht des Wissens am 4. November in Hamburg zeigte wieder eine beeindruckende Bandbreite des Wissenschafts-Standortes Hamburg. Alle zwei Jahre präsentieren sich dabei wissenschaftliche Einrichtungen der Hamburger Bevölkerung und versuchen, ihre Themen und Arbeiten auf spielerische Art und Weise verständlich zu machen.
Auch das UCCH beteiligte sich mit einer Vielzahl von Fachdisziplinen an der siebenstündigen Veranstaltung. Zahlreiche Besucher jeden Alters informierten sich über Krebserkrankungen wie zum Beispiel Brust-, Haut- und Prostatakrebs. In der Kinder-Rallye lernten die Kinder, wie Krebs im Allgemeinen vermieden werden kann und spielten dazu sehr gerne das eigens dafür entwickelte UCCH Präventions-Onlinememory. Die angebotenen Führungen in der Strahlentherapie wurden rege genutzt, ebenso das Mikroskop-Versuchslabor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik für Hämatologie und Onkologie.
Für viele Besucher stand fest – sie kommen gerne wieder.
Weitere Informationen zur Veranstaltung Nacht des Wissens 2017
Oktober 2017
Interdisziplinärer Schmerz- und Palliativtag am UKE
Am letzten Oktoberwochenende versammelten sich erneut zahlreiche Interessierte aus der Praxis, um sich in multiprofessioneller Zusammensetzung intensiv über aktuelle Themen rund um die Palliativversorgung und Schmerzmedizin auszutauschen.
In den Vorträgen und zahlreichen Workshops wurden neue Erkenntnisse und Behandlungsmöglichkeiten rund um die Schmerztherapie und Palliativversorgung vorgestellt und diskutiert. Insgesamt zeigten sich alle Teilnehmer sehr zufrieden mit den spannenden Vorträgen, lebhaften Diskussionen und vor allem praktischen Einblicken und Erfahrungen aus den Workshops.
Oktober 2017
Young Investigators' Award der DGHO
Dr. Julia Quidde erhält auf der diesjährigen Jahrestagung der DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämetologie und Onkologie e.V.) in Stuttgart einen der Young Investigators' Awards 2017 für ihre Arbeit zur Lebensqualität bei Patienten mit Kolonkarzinom.
Ärzte und Wissenschaftler unter 35 Jahren hatten die Möglichkeit, sich für den Young Investigators‘ Award durch die Einreichung eines Abstracts zu bewerben. Unter allen eingereichten Arbeiten wurden die von den Gutachtern am höchsten bewerteten Arbeiten der jungen Wissenschaftler/innen für den Preis ausgewählt. Die Arbeiten sind mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro verbunden.
Logo mit freundlicher Genehmigung der DGHO.
September 2017
Neues UCCH Gebäude offiziell eröffnet
Am 25. September wurde das neue UCCH Gebäude in O43 durch den UKE Vorstand offziell eingeweiht. Seit Juli befinden sich die Zentrale Anlaufstelle sowie die Koordinative Einheit des UCCH in den neuen Räumlichkeiten im Gebäude O43.
Prof. Dr. Göke und Prof. Dr. Koch-Gromus unterstrichen in ihren Eröffnungsreden die wichtige Stellung des Krebszentrums im UKE, welches nun unter einem Dach vereint ist.
Prof. Dr. Bokemeyer stellte im Anschluss die wichtigsten Meilensteine im letzten Jahr den knapp 60 anwesenden Kooperationspartnern aus Praxis, Klinik und Forschung sowie der Selbsthilfe vor.
Umgezogen sind neben der Zentralen Anlaufstelle im Einzelnen folgende Abteilungen des Onkologischen Zentrums: Psychoonkologie, Palliativmedizin, Musik- und Kunsttherapie, Ernährung- und Bewegungstherapie sowie das COSIP-Team. Die Koordinative Einheit umfasst das Science Team, Qualitäts- und Strategiemanagement, Marketing/Kommunikation und ärztliche Koordinatoren.
Alle bisherigen Sprechstunden und therapiebegleitenden Angebote der Zentralen Anlaufstelle laufen für die Patienten und Angehörige in den neuen Räumen wie gewohnt weiter.
September 2017
UCCH Forschung vernetzt
Der UCCH Research Retreat hat bereits Tradition im UCCH. Über 70 Wissenschaftler und Ärzte trafen sich am vergangenen Wochenende 2 Tage lang, um sich über ihre aktuellen Krebsforschungsprojekte, Studien und Publikationen auszutauschen.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer eröffnete die Veranstaltung und wies auf die erfolgreichen Anträge und Netzwerk-Bemühungen in der UCCH Forschung hin.
„Es gab im letzten und in diesem Jahr eine Reihe exzellenter Forschungsförderung im UCCH, die u.a. möglich gemacht werden durch eine ausgezeichnete translationale Forschung. Für mich war der Retreat sehr eindrucksvoll mit vielen motivierten Wissenschaftlern, die durchaus hochwertige Ergebnisse vorgestellt haben.“
„Über 40 Vorträge aus über 11 Forschungsfeldern zeigen die rege wissenschaftliche Tätigkeit im UCCH,“ sagt Prof. Kai Rothkamm, der neue stellvertretende Direktor für Wissenschaft und Forschung des UCCH. „Der Research Retreat bietet sowohl für etablierte als auch Nachwuchsforscher die Möglichkeit, ihre Fokusthemen vorzustellen und sich zu vernetzen. Solch ein lebendiges Netzwerk ist Grundlage für die erfolgreiche Forschung im UCCH.“
Das Besondere beim Retreat: „Die Bemühungen der Nachwuchsforscher honorieren wir jährlich mit einem Nachwuchsförderpreis für Onkologische Forschung, dessen Preisträger wir gemeinsam per Wahl bestimmen, als auch mit der Vergabe von Forschungsstipendien.“ sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, UCCH Vorstandsmitglied für Forschungsthemen. Die Preisträger für die Nachwuchsförderpreise als auch die Stipendiaten werden bei der kommenden Hubertus Wald Preisverleihung Anfang November geehrt.
September 2017
Kinder-UKE feierlich eröffnet
Das neue Kinder-UKE, die Werner und Michael Otto Universitätskinderklinik, verfügt über eine Nutzfläche von über 10.000 Quadratmetern. 148 Betten insgesamt stehen in hellen und lichten Räumen für die kleinen Patienten zur Verfügung.
Der Fokus des Kinder-UKE liegt auf seltenen, komplexen und ungeklärten Erkrankungen. Behandlungsschwerpunkte sind Krebserkrankungen, schwere neurologische und seltene angeborene Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen sowie Leber-, Nieren- und Knochenmarktransplantationen. Hier gibt es zudem die einzige onkologische Tagesklinik in der Metropolregion Hamburg.
„Im Kinder-UKE haben wir kurze Wege zwischen den Fachbereichen, die an der medizinischen Versorgung komplex kranker Kinder und Jugendlicher beteiligt sind. Die Diagnostik und die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Krebs oder Bluterkrankungen wird so noch enger mit den beteiligten Spezialbereichen verzahnt“, sagt Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Am 21. September beginnt der Umzug bei laufendem Betrieb in den Neubau, ab 29. September werden alle Funktionsbereiche vollständig eingerichtet sein. Insgesamt 600 Mitarbeiter werden im Kinder-UKE arbeiten.
August 2017
Europäischer Forschungsrat zeichnet Prof. Dr. Dr. Sonja Loges aus
Erneute Auszeichnung für eine renommierte Krebsforscherin des UCCH: Prof. Dr. Dr. Sonja Loges erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) für ein Projekt zur Eliminierung von Tumorzellen aus dem Knochenmark einen sogenannten ERC Starting Grant. Damit werden ihre Forschungen in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert. Erst 2016 ist Prof. Loges mit einer Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet worden.
„Mit einem ERC Grant wird exzellente Grundlagenforschung auf europäischer Ebene gefördert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UKE haben in den vergangenen Jahren 14 dieser begehrten Auszeichnungen erhalten. Das unterstreicht die deutlich gestiegene internationale Wettbewerbsfähigkeit des UKE. Für Prof. Loges freue ich mich sehr", sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstand.
Ziel des neuen Forschungsprojekts von Prof. Loges ist es, mit Hilfe von immuntherapeutischen An-sätzen Tumorzellen zu bekämpfen, die nach einer Behandlung im Knochenmark verblieben sind. „Im Knochenmark eingenistete Krebszellen können trotz aggressiver Chemo- oder Strahlentherapie häufig überleben und später ein erneutes Tumorwachstum anregen. Bei Patienten mit ursprünglich heilbarer Krebserkrankung ist die Sterblichkeitsrate verdoppelt, wenn bösartige Zellen im Knochen-mark verblieben sind", erläutert die Wissenschaftlerin. Warum das menschliche Immunsystem die malignen Zellen nicht erkennt und beseitigt, ist bis heute ein ungelöstes Problem. Das Forscherteam um Prof. Loges will jetzt das Zusammenspiel von Knochenmarkzellen und Immunzellen analysieren, um daraus therapeutische Strategien zu entwickeln, mit denen das Immunsystem die verbliebenen Krebszellen erfolgreich bekämpfen kann. Wie erfolgreich Prof. Loges auf dem Gebiet der Therapie-entwicklung sein kann, hat sie kürzlich unter Beweis gestellt: Mit ihrem Team hat sie einen Hemm-stoff zur Behandlung fortgeschrittener Akuter Myeloischer Leukämie (AML) zur klinischen Reife ge-bracht, der jetzt in einer von ihr geleiteten internationalen klinischen Studie auf seine Wirksamkeit geprüft wird.
Die Förderung von grundlagenorientierter Pionierforschung ist einer der Schwerpunkte der Euro-päischen Union. Dafür wurde 2007 der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) geschaffen. ERC Grants sind Teil des „Horizont 2020" genannten EU-Rahmenprogramms, mit dem die Europäische Union sowohl die Grundlagenforschung als auch anwendungsnahe For-schungsfelder finanziert. Das Gesamt-Fördervolumen des 2014 begonnenen Programms beträgt bis 2020 rund 70 Milliarden Euro.
August 2017
Palliativmedizin im UCCH erhält europäische Auszeichnung
Die Europäische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (European Society of Medical Oncology, ESMO) hat die Palliativmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Oechsle erneut als „ESMO Designated Center of Integrated Oncology & Palliative Care“ ausgezeichnet und damit für die nächsten drei Jahre für das Designated Center-Programm akkreditiert.
Die Ziele des Programms sind der Ausbau der Palliativmedizin gemäß der nationalen Leitlinien, die Förderung der Forschung mit besonderen Forschungsstipendien sowie der fundierten palliativmedizinischen Ausbildung von Onkologen und anderen Fachexperten.
„Die Palliativmedizin am UKE hat in den letzten Jahren einen wichtigen Stellenwert in der integrierten Versorgung unserer Krebspatienten erreicht. Die Auszeichnung durch die ESMO ist ein sehr erfreuliches Ergebnis der tagtäglich hervorragenden Arbeit des gesamten multiprofessionellen Teams der Palliativmedizin, aber auch der gute Vernetzung und Zusammenarbeit mit den onkologischen Strukturen im UCCH. Die Beteiligung an dem ESMO-Programm ermöglicht uns die Netzwerk-Arbeit auf europäischer Ebene, wodurch sich wichtige Impulse für die Versorgung onkologischer Patienten im UCCH und die Weiterentwicklung der Palliativmedizin in Hamburg ergeben können,“ sagt Prof. Karin Oechsle, die seit dem 1. Juli 2017 zudem die Stiftungsprofessur der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. für Palliativmedizin am UKE inne hat.
In Deutschland werden seitens der ESMO 22 Zentren als Designated Center gelistet, das UKE ist bereits seit dem Jahr 2008 akkreditiert.
August 2017
Weniger Menschen wegen Passivrauchens an Lungenkrebs gestorben
Passivraucher haben genau wie Raucher ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Doch die Zahl der auf Passivrauchen zurückzuführenden Todesfälle an Lungenkrebs ist in den vergangenen 20 Jahren trotz einer allgemein alternden Bevölkerung gesunken. Das haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg‐Eppendorf (UKE) in einer Studie ermittelt, die sie im Fachmagazin International Journal of Public Health veröffentlicht haben. Als Vergleich wurde eine Studie herangezogen, die der UKE‐Studienleiter Prof. Dr. Heiko Becher bereits 1994 mit den damals aktuellen Zahlen zu diesem Thema durchgeführt hatte. Die Forscher gehen davon aus, dass der Rückgang auf den seitdem gestiegenen Schutz der Nichtraucher zurückzuführen ist.
Im Jahr 2012 sind rund 47.000 Menschen an Lungenkrebs gestorben. Darunter waren etwa 41.000 Raucher und damit rund 6000 Nichtraucher. Basierend auf diesen Zahlen haben die Wissenschaftler errechnet, dass 7,6 Prozent der männlichen und 4,7 Prozent der weiblichen Lungenkrebstodesfälle bei den Nichtrauchern auf Passivrauch zurückzuführen sind.
„Nach unseren Schätzungen sind pro Jahr 167 Lungenkrebstodesfälle auf Passivrauchen zurückzuführen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Jahr 1994 deutlich gesunken, damals waren es 400. Trotz der Alterung der Bevölkerung und einem daraus folgenden Anstieg der Krebstodesfälle insgesamt sind damit deutlich weniger Todesfälle an Lungenkrebs durch Passivrauchen als vor 20 Jahren zu beklagen. Dieser positive Trend sollte durch weitere Maßnahmen im Bereich des Nichtraucherschutzes gestärkt werden“, sagt Prof. Dr. Heiko Becher, Studienleiter und Direktor des Instituts für Medizinische Biometrie und Epidemiologie des UKE.
Insgesamt waren im Jahr 2012 ein Viertel der nichtrauchenden Frauen und etwa 40 Prozent der nichtrauchenden Männer Passivrauch ausgesetzt. 1994, als in Deutschland zuletzt eine Risikobewertung von Passivrauchen durchgeführt wurde, waren noch etwa 60 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen passivrauchexponiert, das heißt, sie waren durch den rauchenden Partner, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit Zigarettenrauch ausgesetzt.
Weitere Informationen über das Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie
Juli 2017
UKE unterstützt weltweiten Patiententag für Kopf-Hals-Tumoren
Am 27. Juli wird weltweit der Tag für Kopf-Hals-Tumoren, der World Head and Neck Cancer Day begangen. Dieser wurde erstmalig 2014 unter anderem vom US-Schauspieler Michael Douglas und dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton in den USA initiiert und hat sich zum Ziel gesetzt unter anderem Risikofaktoren von Kopf-Hals-Karzinomen bekannter zu machen und über Therapiemöglichkeiten aufzuklären.
Auch das Kopf-Hals-Tumorzentrum beteiligte sich dieses Jahr wieder mit einem Aktionstag für Kopf-Hals-Tumoren für interessierte Besucher und Patienten und unterstützte damit die weltweiten Bemühungen, Informationen und den Austausch zu diesem Thema in den Fokus zu rücken.
Zahlreiche Besucher folgten der Einladung und nutzen die Gelegenheit, sich in Kurzvorträgen zu informieren, das Organmodell der Mundhöhle näher zu erforschen oder den Kontakt mit den Selbsthilfegruppen und medizinischen Experten zu suchen.
Ebenso genutzt wurden die Beratungsangebote für pflegende Angehörige und zu Möglichkeiten in der Palliativversorgung. Darüber hinaus stellte das UCCH Zusatzangebote wie die komplementärmedizinische Beratung oder das Programm Sport und Bewegung bei Krebs der Zentralen UCCH-Anlaufstelle vor.
Fotos: UCCH
Juli 2017
Rudern gegen Krebs auf der Außenalster
Bei schönstem Sonnenschein startete die 8. Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ am 9. Juli auf der Hamburger Außenalster. Unter der Schirmherrschaft von Andy Grote, Senator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, ruderten 65 Vierer-Mannschaften für einen guten Zweck. Die Erlöse der Regatta kommen dem Sport- und Bewegungsprogramm im Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zugute. Ziel des geförderten Projekts ist es, die Lebensqualität von an Krebs erkrankten Patienten entscheidend zu verbessern.
„Rudern gegen Krebs“ wird von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg und der Ruder-Gesellschaft HANSA ausgetragen.
Die Regatta wurde eröffnet von Christoph Holstein (Staatsrat für Sport), Claus Feucht (Stiftung Leben mit Krebs), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (UCCH), Katharina v. Kodolitsch (RG Hansa), Werner Glowik (Landesruderverband AAC) und Lauritz Schoof.
Ein Highlight des Tages war das Sonderrennen „Olympia-Sieger“ gegen die „Mediziner“.
Zweifacher Olympia-Goldmedaillen-Gewinner Lauritz Schoof fuhr im Einer gegen den Vierer der UCCH-Direktoren mit Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, Prof. Dr. Kai Rothkamm und Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein. Die UCCH Direktoren gaben sich am Ende „knapp“ geschlagen und nahmen gut gelaunt die Silbermedaille entgegen.
Wichtigster Meilenstein des Tages war das Patientenrennen, welches mit 7 Booten u.a. aus Frankfurt, Kiel und Lübeck startete. Die Boote fuhren unter großem Applaus und Jubel über die Zielgerade, die Boote lagen dabei eng aufeinander. Mit dabei waren auch die beiden Patientenboote der Hamburger Patienten, die sich in diesem Jahr zum ersten Mal während des neuen Rudertrainings in der RG Hansa (s. News aus dem März 2017) auf den Wettkampf vorbereiten konnten.
Am Ende gewann die Mannschaft „Lübsche Hydra“ aus Lübeck. Die Hamburger Teams „Schlawiner“ und „Säbelzahn“ belegten die Plätze 2 und 7.
Bei den Einsteiger- und Expertenrennen konnten sich dieses Mal die Mannschaften „MS Oh-nassis“ (Einsteiger) und „Braatzhammer“ (Experten) für Gold qualifizieren. Auch aus dem UKE waren die Mannschaften „Herzschlag“ (Silber Experten) und „Martini“ (5. Platz Experten) bis zum Finale vertreten.
Das fantastische Sommerwetter ließ die vorhergehenden G20-Krawalle vergessen machen. Prof. Dr. Carsten Bokemeyer sagte: „Wir möchten mit dieser Veranstaltung ein Zeichen setzen. Das hier ist Hamburg, der Gemeinschaftssinn zum Wohle unserer Patienten - Krawalle haben keinen Platz in unserer Stadt.“
Juli 2017
Neues UKE Patientenmagazin mit Titelgeschichte zum UCCH
Das UKE hat ein neues Magazin: Das Patientenmagazin UKE Life ist aktuell erschienen. Die Titelgeschichte "Wieder an Bord" dreht sich um einen jungen Krebspatienten, der im UCCH behandlet wurde. Das Magazin wird zukünftig vierteljährlich erscheinen. Es ersetzt damit das bisherige UCCH Patientenmagazin "Aussichten".
Juni 2017
UKE erhält Stiftungsprofessur für Palliativmedizin von Hamburger Krebsgesellschaft
Die Leiterin der Palliativmedizin im UKE, Prof. Dr. Karin Oechsle, wird zum 1. Juli 2017 auf die neue Stiftungsprofessur für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigenforschung im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) berufen. Die Professur wird durch die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. (HKG) mit einer Million Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziert. Zusätzlich wird die Professur vom UKE und dem Förderverein der Palliativmedizin am UKE unterstützt.
Foto: (von links) Cornelia Hlawatsch (UKE), Prof. Dr. Carsten Bokemeyer (UKE), Prof. Dr. Karin Oechsle (UKE), Prof. Dr. Ulrich Kleeberg (HKG), Monika Bohrmann (HKG)
Juni 2017
Innovations-Netzwerk: Strategische Kooperation im Bereich Immunonkologie
UCCH unterzeichnet Vertrag zur strategischen Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative „Global Expert Centers Initiative (GECI)“. Übergeordnetes Ziel ist es, die Forschung in der Immunonkologie zu beschleunigen. Die Initiative wird maßgeblich durch das Unternehmen Bristol-Myers Squibb unterstützt.
In der Behandlung von Krebspatienten werden immunonkologische Therapieansätze, die das körpereigene Immunsystem zur Abwehr von Krebs nutzen, derzeit vor allem in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt.
Ziel der neu von der Firma Bristol-Myers Squibb gegründeten Initiative „Global Expert Centers Initiative (GECI)“ ist es, immunonkologische Therapieansätze im Bereich der Grundlagen besser zu verstehen und in der klinischen Forschung umzusetzen. Damit sollen die Möglichkeiten immunonkologischer Behandlungskonzepte für Krebspatienten zukünftig noch verbessert werden.
GECI legt dabei einen besonderen Schwerpunkt darauf, vor allem die akademische Forschung an universitären onkologischen Spitzenzentren zu fördern und diese zu vernetzen. Nach dem Krebszentrum „Gustave Roussy“ in Paris, dem Westdeutschen Tumorzentrum in Essen und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg schließt nun auch das Onkologische Spitzenzentrum UCCH in Hamburg den Vertrag für die strategische Kooperation ab.
Die im Rahmen der Kooperation in Hamburg aktuell gestarteten neuartigen Studienkonzepte bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren und mit Magenkarzinomen sind bereits auf die Weiterentwicklung der Immuntherapie in Kombination mit Chemo- und zielgerichteter Therapie sowie Bestrahlung ausgerichtet.
(Foto: © Eisenhans - Fotolia)
Juni 2017
Prostate Cancer Summit: Internationale Experten treffen sich in Hamburg
Über 200 Teilnehmer kamen am 8.-10. Juni 2017 zum Prostate Cancer Summit, der bereits zum zweiten Mal von der Martini-Klinik hier in Hamburg veranstaltet wurde. Das Programm drehte sich um die wichtigsten Themen in der Behandlung des Prostatakarzinoms, wie z. B. das PSA Screening, Biomarker und die aktive Überwachung und Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms. Die wissenschaftlich hochkarätigen Vorträge in den verschiedenen Sessions wurden von internationalen Fachexperten, u.a. aus den USA, Australien, Kanada und Schweden, präsentiert.
Weitere Informationen über den Summit
(Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Martini-Klinik)
Juni 2017
UCCH stark beim diesjährigen ASCO-Kongress vertreten
Die American Society of Clinical Oncology, kurz ASCO, ist die weltweit größte Krebsgesellschaft mit über 38.000 Mitgliedern in 190 Ländern. Mehr als 30.000 Onkologen trafen sich in Chicago Anfang Juni, um sich über den aktuellen Stand der Forschung, Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen auszutauschen.
Wichtige Themen waren die neuesten Erkenntnisse in Krebsprävention, Immunonkologie und personalisierte Krebsmedizin.
Das UCCH war mit zahlreichen Vorträgen, Postern und Abstracts auf wissenschaftlicher Ebene vertreten. So z. B. Prof. Klaus Pantel, UCCH Vorstand für Forschungsfragen, der einen Vortrag über zirkulierende Tumorzellen (CTCs) vor 1.500 Zuhörern in der gemeinsamen Sitzung „Liquid Biopsy“ hielt, die von den beiden Präsidenten von ASCO und AACR geleitet wurde.
„Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die UCCH-Kollegen zum Thema Forschung wichtige Impulse in die weltweite Wissenschaftsgemeinschaft geben können und eine große internationale Anerkennung erfahren. Dies ist ein wichtiger Aspekt für ein onkologisches Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe." so Prof. Pantel.
Ärztliche Kollegen, die nicht selbst zum ASCO reisen konnten, können sich auf verschiedenen Veranstaltungen über die neusten Ergebnisse des Kongresses informieren.
Juni 2017
"Cancer Survivors Day" - 1. Patiententag der Hamburger Krebsgesellschaft unter Beteiligung des UCCH
Am 1. Juni fanden sich Patienten, Angehörige und weitere Interessierte zu einem besonderen Patiententag in der Hamburger Krebsgesellschaft ein – denn anlässlich des von der Deutschen Krebsstiftung ausgerufenen „German Cancer Survivors Day“ soll jährlich auf die Situation von Menschen, die von Krebs geheilt sind oder mit einer (chronischen) Krebserkrankung leben, aufmerksam gemacht werden. Der Andrang war so groß, dass viele keinen Platz für die Teilnahme mehr bekommen konnten. „Das zeigt uns aber auch, wie wichtig dieses Thema für die Betroffenen ist und dass es noch nicht genug Angebote dazu gibt“, sagt Monika Bohrmann, Psychoonkologin und Leiterin des Beratungsdienstes der HKG e.V.
Noch nie standen die Chancen so gut, eine Krebserkrankung lange zu überleben oder gänzlich von ihr geheilt zu werden. So zählen in Deutschland zur Zeit mehr als 3,2 Millionen Menschen zu den so genannten „Cancer Survivors“, den „Krebsüberlebenden“ (Quelle: DKG). Doch mit erfolgreicher Beendigung einer Krebstherapie sind viele Menschen nicht wieder so gesund, wie sie es vor der Erkrankung einmal waren. Viele Langzeitüberlebende leiden noch lange unter körperlichen, seelischen und sozialen Folgen. Diese sind abhängig von der ursprünglichen Krebserkrankung und ihrem individuellen Verlauf sowie von der Behandlung und den Nebenwirkungen. Besonders häufig leiden Krebsüberlebende unter Erschöpfung (Fatigue), Schmerzen, Schlafstörungen, Ängsten und Sorgen, kognitiven Einschränkungen und Polyneuropathie. Aber auch der Umgang mit körperlichen Veränderungen und Einschränkungen durch z.B. Operationen kann die Betroffenen sehr belasten. Nicht zu vergessen die finanziellen Schwierigkeiten, in die viele ehemalige Krebspatienten durch lange Arbeitspausen oder sogar dauerhafte Berufsunfähigkeit geraten.
Gezielte Hilfe dabei gibt auch das Leben nach Krebs Programm des UCCH, über welches die UCCH Ärztin Barbara Koch beim Patiententag berichtete.
Der Cancer Survivors Day soll künftig jährlich Anfang Juni von der Hamburger Krebsgesellschaft und dem UCCH mit einem Patiententag begangen werden.
Zum Leben nach Krebs-Programm des UCCH
Ausführliche Informationen bei der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
(Foto: Mit freundlicher Genehmigung der HKG e.V.)
Mai 2017
Ärzte-Delegation aus Ägypten zu Besuch
Die Onkologen aus Ägypten nahmen am alljährlichen Kurs für kolorektale Karzinome teil, der in diesem Jahr erstmalig um die Ovarialkarzinome erweitert wurde.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Dirk Arnold und Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt informierten sich die Onkologen zu verschiedenen Aspekten aus Medizin und Forschung der kolorektalen und Ovarial-Karzinomen.
In den letzten Jahren kamen die Delegationen aus China, Portugal und anderen arabischen Ländern.
April 2017
4. Symposium Palliativmedizin tagt in Hamburg
Erst im letzten Jahr feierte die Palliativstation am UKE ihr 5-jähriges Bestehen. Durch Prof. Dr. Karin Oechsle ist das UCCH bundesweit vertreten in Gremien und Arbeitsgruppen, so auch im Kooperationsnetzwerk der Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland, welches durch die Deutsche Krebshilfe gefördert wird.
Aufgrund dieses Engagements wurde nun dem Palliativ-Team des UCCH die Ehre zuteil, das 4. Netzwerksymposium Palliativmedizin am 20. April in Hamburg durchzuführen.
Wie die Palliativmedizin als integraler Bestandteil auch schon früh in der Versorgung unheilbar erkrankter onkologischer Patienten für die Patienten und ihre Angehörigen bestmöglich umgesetzt werden kann, wird in den letzten Jahren zunehmen diskutiert. Dennoch sind in diesem Zusammenhang viele Fragen noch nicht abschließend geklärt. Im Rahmen des 4. Symposiums Palliativmedizin wurden in Vorträgen diese Fragen vor allem aus multiprofessioneller Sicht betrachtet und gemeinsam rege diskutiert. Besonders berücksichtigt wurden dabei die Perspektive von Pflegenden, psychologische Aspekte und die besonderen Fragen in der integrierten ambulanten onkologischen und palliativmedizinischen Versorgung.
Seitdem die Deutsche Krebshilfe (DKH) im Jahr 1983 in Köln das erste Hospiz eingerichtet hat, wurden mittlerweile seitens der DKH rund 70 Mio. EUR in den Aufbau der Struktur der palliativmedizinischen Versorgung in Deutschland investiert. Das von der DKH gegründete CCC Netzwerk und hier im Besonderen die AG Palliativmedizin hat den Auftrag, diese Strukturen zu stärken und in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten die Behandlungskonzepte zu definieren und umzusetzen. Seit der Gründung der AG Palliativmedizin sind hier bereits große Schritte gemacht worden, so wird z. B. in Kürze ein Leitfaden mit empirisch erhobenen Best Practice Empfehlungen zur Integration von Palliativmedizin in die Versorgung onkologischer Patienten an deutschen CCCs herausgegeben.
April 2017
Innovationsfond fördert Nachsorge-Programm für junge Krebspatienten mit 3,1 Mio EUR
Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Nachsorge-Programm für junge Krebspatientinnen und -patienten „CARE for CAYA“ des Universitären Krebszentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) mit 3,1 Millionen Euro.
Die Abkürzung CAYA steht für children (Kinder), adolescents (Heranwachsende) und young adults (junge Erwachsene). Mithilfe der Förderung soll in den nächsten zwei Jahren ein bundesweites Konsortium aus 14 Standorten unter der Leitung des UKE gebildet werden. Ziel des Konsortiums ist eine bessere Vernetzung von Studien und Behandlungsmöglichkeiten zum Wohle der jungen Patienten. Die Techniker Krankenkasse und die AOK Rheinland/Hamburg unterstützen das Projekt als Kooperationspartner.
Konkret sollen an den 14 Standorten deutschlandweit multiprofessionelle und interdisziplinäre Teams aus Sporttherapeuten, Ernährungsberatern und Psychoonkologen entstehen, die gemeinsam ein individuelles Präventionskonzept für Krebspatienten zwischen 15 und 39 Jahren entwickeln. Das Konzept soll die Themen Ernährung und Sport sowie psychosoziale Aspekte beinhalten und die medizinische Nachsorge durch Hämatologen und Onkologen der Kinderheilkunde und Erwachsenenmedizin ergänzen. Es geht dabei um die integrative Prävention von Langzeitfolgen nach einer überstandenen Krebserkrankung in jungen Jahren.
Das Präventions-Programm „CARE for CAYA“ befindet sich derzeit im Aufbau und soll im Dezember starten.
„Gerade für junge Patienten ist es wichtig – neben den notwendigen medizinischen Nachsorgeuntersuchungen, um frühzeitig Erkrankungs- und Therapiefolgen zu erkennen –, das Entstehen von Langzeitfolgen durch frühzeitige präventive Maßnahmen zu verhindern oder zumindest zu minimieren“, sagt Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein, Leiter des deutschlandweiten Programms und stellvertretender Direktor des Universitären Krebszentrums, dem Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE. „Das CARE for CAYA-Team des Universitären Krebszentrums des UKE geht daher auf grundlegende Themen wie Ernährung und Bewegung ein, betrachtet aber auch etwaige psychologische Belastungen oder den Wiedereinstieg in Schule oder Beruf. Dabei ist die enge Kooperation und konkrete Absprache aller Fachbereiche unerlässlich.“
Durch Fortschritt in der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen steigt die Anzahl der Krebsüberlebenden aller Altersgruppen stetig an und wird aktuell auf 2,6 Millionen in Deutschland geschätzt. Eine besondere Gruppe umfasst dabei die Patienten zwischen 15 und 39 Jahren nach überstandener Krebserkrankung im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Durch verbesserte Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen sind die Überlebensraten in dieser Patientengruppe in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls erheblich gestiegen, so dass auch die Gruppe der Krebsüberlebenden zwischen 15 und 39 Jahren kontinuierlich größer wird.
Damit erhöht sich das Risiko für Langzeitfolgen, die auch noch Jahrzehnte nach der Therapie auftreten können. Davon sind Patienten zwischen 15 und 39 Jahren besonders betroffen. Zwei Drittel dieser Patienten entwickeln therapiebedingte Folgeerkrankungen. Dies können körperliche Probleme (z.B. chronische Schmerzen, Erschöpfungszustände, Herz-Kreislauf-Erkrankungen), psychische Beschwerden (z.B. Zukunftsängste, Depressionen, Anpassungsstörungen), soziale Probleme (z.B. Abbruch der Schul- oder Berufsausbildung, ausbleibende Reintegration in die Arbeitswelt, finanzielle Schwierigkeiten) und kognitive oder neurologische Beeinträchtigungen (z.B. Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen) sein. Sie haben zudem ein deutlich erhöhtes Risiko für weitere Krebserkrankungen.
„Bei weit mehr als der Hälfte der Krebsüberlebenden bleibt aber nach überstandener Erkrankung der Unterstützungsbedarf insbesondere in körperlichen oder psychosozialen Bereichen unerfüllt“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Stein. Bislang erhalten Patient in der Regel eine Tumornachsorge, die meist rein ärztlich durchgeführt wird. „Unser Nachsorge-Programm ‚CARE for CAYA‘ soll durch den Aufbau von Präventions-Teams an zentralen Standorten in Deutschland die fachübergreifende und vernetzte Versorgung und damit Langzeitprognose von jungen Krebsüberlebenden nachhaltig verbessern“, sagt Stein.
April 2017
UCCH startet in neue Förderperiode mit neuer Leitungsstruktur
Nach erneuter erfolgreicher ausgiebiger Begutachtung durch ein internationales Expertengremium wurde das UCCH im Juli letzten Jahres erneut als Onkologisches Spitzenzentrum durch die Deutsche Krebshilfe ausgezeichnet. Die nunmehr dritte Förderperiode startet am 1. April 2017. Gleichzeitig hat sich das UCCH in der Leitungsstruktur neu ausgerichtet, um die vielfältigen zukünftigen Aufgaben noch effektiver angehen zu können.
Herr Prof. Dr. Carsten Bokemeyer hat zusätzlich zu seiner Funktion als UCCH Sprecher die Aufgaben des UCCH Direktors übernommen. Als stellvertretende Direktoren betreuen die Nachfolgenden spezifische Aufgabengebiete:
- Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke
Leitung des kaufmännischen Bereiches, Klinisches Krebsregister und Personal
- Prof. Dr. Kai Rothkamm
Leitung des wissenschaftlichen Bereiches und der UCCH Core Facilities
- Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein
Leitung des klinischen Bereiches inkl. der Zentralen Anlaufstelle
Die neue Führungsstruktur des UCCH ist zunächst für 2 Jahre festgelegt, die inhaltliche Arbeit des Hubertus Wald Tumorzentrums wird wie bisher vom UCCH Vorstand gesteuert.
März 2017
Ganzjähriges Rudertraining für Krebspatienten
Die jährliche Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ auf der Außenalster hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Institution im sportlichen Jahreskalender der Stadt Hamburg entwickelt. Bereits seit 7 Jahren in Folge trainieren und rudern die Breitensportler und Krebspatienten gemeinsam für den guten Zweck. Finanziert wird dadurch das „Aktiv leben – durch Bewegung“ – Programm des Hubertus Wald Tumorzentrums - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) mit Unterstützung der Stiftung „Leben mit Krebs“ und der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V..
Dieses Programm wird nun in diesem Jahr auf Initiative der Stiftung „Leben mit Krebs“ erweitert mit einem ganzjährigen Rudertraining für Krebspatienten. Die Patienten haben die Möglichkeit, mit anderen Betroffenen an einem ganzjährigen Rudertraining teilzunehmen und sich in eine Rudergemeinschaft zu integrieren. Das Rudertraining findet 1–2x pro Woche am Bootssteg der Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. statt und ist für alle Patienten kostenlos. Die Trainingseinheiten werden von erfahrenen Trainern angeleitet.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, der Direktor und Sprecher des UCCH, sagt „Das Ziel dieser Bewegungs- und Trainingsangebote ist es, die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten zu verbessern und Symptome wie Fatigue oder Schmerzen zu verringern. Eine Vielzahl von onkologischen Patienten hat bisher bereits dank des außerordentlichen Engagements der Stiftung „Leben mit Krebs“ unsere Sportprogramme mit großer Begeisterung angenommen. Es zeigt sich, dass viele Patienten von diesen Möglichkeiten profitieren.“ Katharina von Kodolitsch, Vorstandsvorsitzende der RG HANSA, ergänzt: „Unsere Ruder-Gesellschaft setzt sich seither für eine Förderung von Projekten zum guten Zweck ein, dies wird nur durch den großartigen gemeinsamen Einsatz aller unserer Mitglieder ermöglicht. Wir danken der Stiftung Leben mit Krebs, ohne die wir dieses große Projekt nicht realisieren können.“ Claus Feucht, Vorstandsmitglied der Stiftung Leben mit Krebs, resümiert: „Ich freue mich sehr, dass die gute Kooperation mit dem UCCH und der RG HANSA in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass wir gemeinsam in der Lage sind, das Rudertraining allen Krebspatienten ganzjährig kostenfrei zugänglich zu machen.“
März 2017
Krankenhaus Reinbek neuer klinischer Kooperationspartner
Die Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift GmbH ist eine gemeinnützige Gesellschaft des Elisabeth Vinzenz Verbundes. Erst kürzlich wurde die Bettenzahl von 320 auf 351 durch das Kieler Gesundheitsministerium erhöht und der Bereich internistische Onkologie ausgebaut. Darüber hinaus ist das St. Adolf-Stift Reinbek Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg.
Im Zuge der Schwerpunktbildung unterschrieb die Direktion unter Prof. Dr. Stefan Jäckle (Ärztlicher Direktor), Martin Klein (Pflegedirektor) und Björn Pestinger (Kaufm. Direktor) kürzlich den Vertrag als Partner des UCCH. Wichtige Bausteine in der Kooperation sind die gemeinsame Entwicklung von Behandlungspfaden, der Austausch zu wissenschaftlichen Studien und die Versorgung von Patienten mit seltenen oder komplexen Krebserkrankungen.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer sagt: „Ein weiterer klinischer Kooperationspartner stärkt das UCCH Netzwerk – wir heißen das Krankenhaus Reinbek herzlich willkommen und freuen uns auf eine produktive, interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Versorgung unserer gemeinsamen Patienten.“
Weitere Informationen über das Krankenhaus Reinbek
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift GmbH
März 2017
Aktionswoche Hodenkrebs
Hodentumoren sind die häufigste bösartige Erkrankung bei jungen Männern. Sie sind aber auch besonders gut frühzeitig erkennbar und selbst bei weit fortgeschrittener Erkrankungssituation bei einem Großteil der Patienten heilbar.
Anlässlich der Aktionswoche Hodenkrebs der Deutschen Gesellschaft für Urologie lud das UKE-Team zum Netzwerktreffen ein. Patienten und Angehörige konnten sich über die wichtigsten Neuigkeiten informieren, darüber hinaus wurde die weitere interdisziplinäre Zusammenarbeit des urogenitalen Schwerpunkts im Rahmen der neuen Förderperiode des Onkologischen Spitzenzentrums festgelegt.
Das UKE bietet seit mehr als zehn Jahren eine interdisziplinäre Sprechstunde für Patienten mit Hodentumoren an, in der Onkologen und Urologen gemeinsam diagnostizieren und die Therapie planen – ein bislang einzigartiges Modell in Deutschland. Zudem ist das UCCH Zweitmeinungszentrum für frühe Stadien (www.zm-hodentumor.de) sowie fortgeschrittene und rezidivierte Erkrankungen.
Daneben ist das UKE von der Europäischen Kommission als Teil des Konsortiums „EURACAN Testi-cular Cancer Branch G 3“ anerkannt worden, in dessen Rahmen die Therapien komplexerer Fälle europaweit vernetzt und ein europäisches Register der Behandlungsergebnisse eingerichtet wer-den sollen. Darüber hinaus beteiligt sich das UKE als eines von wenigen Zentren in Deutschland an einer weltweiten Studie zur Behandlung von rezidivierten Hodentumoren (TIGER-Studie).
Februar 2017
Westküstenkliniken neuer Kooperationspartner im UCCH
Die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH sind neuer klinischer Kooperationspartner im Netzwerk des UCCH. Die beiden Kliniken an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste mit ihren 801 Betten gelten als eines der wichtigsten Gesundheitszentren in Schleswig-Holstein.
Gemeinsame Ziele der Kooperationsvereinbarung sind die Zusammenarbeit bei der Festlegung diagnostischer und therapeutischer Verfahrensweisen, die Möglichkeit der gemeinsamen Tumorboards und der Austausch bei der Entwicklung von klinischen Studien. „Die überregionale Vernetzung unserer Mitglieder ist ein zentraler Bestandteil unserer UCCH Mission. Wir schätzen uns glücklich, nun auch die Westküstenkliniken in unserem Netzwerk begrüßen zu dürfen. So können wir nun gemeinsam unsere Ziele zur Optimierung der klinischen Versorgung der Patienten verfolgen.“ fasst Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher und Direktor des UCCH, zusammen.
Weitere Informationen über die Westküstenkliniken
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH
Februar 2017
Kochkurs für Krebspatienten
Ein winterlicher Salat, Ofengemüse mit Rosmarinkartoffeln und vieles mehr stand auf der Menükarte, welche die UCCH Ernährungswissenschaftlerin und Diätassistentin Julia von Grundherr für den UCCH Kochkurs vorbereitet hatte.
Schon zu Beginn des Kochkurses fiel allen Teilnehmern der frische Duft nach vielen Kräutern auf. „Wir raten unseren Krebspatienten stets zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung“ sagt Fr. von Grundherr. „Heute Abend haben wir z. B. vegetarische Rezepte mit viel Gemüse und Obst ausgesucht. Die dabei verwendeten frischen Kräuter und Gewürze haben eine unglaubliche Kraft, durch die vielfältigen Aromen können wir nahezu auf den Einsatz von Salz verzichten.“
Die Ergebnisse der Kochkünste wurden in geselliger Runde genossen, die Teilnehmerinnen konnten sich dabei noch über verschiedene Aspekte der Ernährung informieren.
Alle Ernährungsvorschläge basieren auf den Empfehlungen des World Cancer Research Fund (WCRF) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).
Derzeit haben im UCCH die Patienten des Lebens nach Krebs-Programms die Möglichkeit, sich zu Ernährungsthemen von Fr. v. Grundherr beraten zu lassen.
Februar 2017
Benefizveranstaltung mit Hannelore Hoger
Vor ausverkauften Reihen las die Schauspielerin Hannelore Hoger am Freitag Abend, 24.2., im Erika-Haus aus den Werken von Siegfried Lenz. Sie ist Schirmherrin des Freundeskreises der Spezialambulanz für Psychoonkologie und engagiert sich seit Jahren für die Benefizveranstaltungen des Freundeskreises.
„Krebskranke und ihre Angehörige brauchen gute psychologische und soziale Begleitung“, sagt die Hamburger Mimin. Der Krebstod des Schauspielers Hermann Lause – „ einer meiner liebsten Kollegen“ – habe sie sehr berührt. Als sie später von seiner Frau Beate Lause gefragt wurde, ob sie den Freundeskreis der Spezialambulanz unterstützen wolle, habe sie gern zugesagt.
Hannelore Hoger als Schirmherrin gewonnen zu haben, ist ein Glücksfall für den Freundeskreis. Dies zeigte sich wieder einmal bei ihrem eindrucksvollen, mitreißenden Auftritt im Erika Haus. Begleitet wurde die Lesung durch Darbietungen der Harfenistin Marina Paccagnella, die auch ein Werk von Marco Antonio Sumann aus ihrer Heimatstadt Padova spielte, sowie vom Chor des Freundkreises.
In der Spezialambulanz für Psychoonkologie finden krebserkrankte Patienten und ihre Angehörige in dieser schwierigen Zeit Unterstützung bei einem interdisziplinären Team aus Psychologen, Ärzten und Therapeuten. Sie helfen bei der Bewältigung der belastenden und nebenwirkungsreichen Behandlung, bieten praktische Alltagshilfe und komplementäre Therapien anhand vieler verschiedener therapeutischer Angebote.
Die Spezialambulanz ist Mitglied im Netzwerk des Hubertus Wald Tumorzentrums - Universitäres Cancer Center Hamburg (UKE)
Februar 2017
Erfolgreicher 1. Hamburger Tag der Psychoonkologie
Rund 150 Teilnehmer aus den Fachgebieten der Psychoonkologie, Psychologie, Psychotherapie, Onkologie u.a. folgten am 24. Februar der Einladung des Instituts und Poliklinik für Medizinische Psychologie, der Hamburger Krebsgesellschaft und des UCCH zum 1. Hamburger Tag der Psychoonkologie.
„Als wir uns für das Thema „Familie und Krebs“ als Start dieser Reihe entschieden hatten, wagten wir nicht zu hoffen, dass es auf derartige Resonanz stoßen würde. Schon nach wenigen Wochen war die Tagung mitsamt aller Workshops ausgebucht. Es kann also keinen Zweifel daran geben, dass die Aspekte, die hinter dieser Tagung stehen, von großer Relevanz sind.“ sagt Prof. Martin Härter, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie in seinem Grußwort.
In vier verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer sich über Themen bezüglich Familie und Krebs in kleineren Gruppen austauschen, am Nachmittag gab es ein gemeinsames Programm im Erika-Haus mit Key Notes zum Praxis-Alltag und wissenschaftlichen Themen.
„Wir von der Hamburger Krebsgesellschaft freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem UKE so ein Projekt auf die Beine stellen konnten. Wir sehen es in der täglichen Praxis, dass in der Begleitung von Krebserkrankten und ihren Angehörigen auch der Austausch unter den Fachexperten unbedingt stattfinden muss.“, so PD Dr. Georgia Schilling, Geschäftsführerin der Hamburger Krebsgesellschaft e.V..
„Wir haben über die Jahre Erfahrungen in der Begleitung von Familien und besonders von Kindern gesammelt – es ist eine Freude, diese Erfahrungen zu teilen und mit den Teilnehmern über ihre Beobachtungen zu diskutieren.“, sagt Dr. Frank Schulz-Kindermann, Leiter der Spezialambulanz für Psychoonkologie am UKE.
Die Fachtagung soll jährlich mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen wiederholt werden und unterstreicht damit die weitgefächerte Zusammenarbeit im Netzwerk des Universitären Cancer Center Hamburg.
Februar 2017
Hans-Dietrich Herrmann Vorlesung für Neuroonkologie
Die Hans-Dietrich Herrmann Ehrenvorlesung wird in jedem Jahr aus einem unterschiedlichen Blickwinkel heraus veranstaltet, die Vorträge stammen alternierend aus den drei wissenschaftlichen Hauptthemengebieten der Onkologie, der Neurochirurgie und der Grundlagenforschung.
In diesem Jahr hat Prof. Manfred Westphal, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Prof. E. Antonio Chiocca als Dozenten gewinnen können. Prof. Chiocca ist der Direktor der Neurochirurgie am Brigham and Women‘s Hospital in Boston und steht damit in der direkten Nachfolgelinie von Harvey Cushing, der als Begründer der modernen Neurochirurgie vor etwa 100 Jahren angesehen wird. Zudem hat Prof. Chiocca einen Lehr- und Forschungsauftrag an der Harvard Medical School inne und ist derzeit Präsident der größten wissenschaftlichen Organisation in der Neuroonkologie– der Society for Neuro-Oncology. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf steht im stetigen Forschungsaustausch mit seinem Labor, so u. a. mit der Entsendung von postgraduierten Wissenschaftlern.
Auch wenn sich die Neurochirurgie in diesen 100 Jahren extrem weiterentwickelt hat, ist doch die Perspektive für Patienten mit einem Hirntumor, einem Glioblastom, noch immer ausgesprochen unbefriedigend. In den letzten Jahren wurden verschiedene Wege in der Therapie dieser Erkrankung erforscht und dargestellt. Es zeigt sich dabei eine Form von Tumoren, die durch ihre Eigenschaft der Heterogenität und komplexen genomischen Struktur als auch in ihrem adaptiven Verhalten, wenig geeignet sind für die zielgerichtete Therapie. Prof. Chiocca steht mit seiner Forschungstätigkeit für die onkolytische Virustherapie dieser Hirntumoren, so dass mittlerweile derartige Agenzien tatsächlich auch für die klinisch-therapeutische Umsetzung zur Verfügung stehen. Diese Entwicklungen, die auch für die Onkologie im Allgemeinen richtungsweisend und vergesellschaftet sind mit Untersuchungen zur Tumorimmunologie und der Entwicklung von Biomarkern, zeigen in seinen Arbeiten erste positive Ergebnisse in der postoperativen Therapie der Glioblastome.
Februar 2017
Hannelore Hoger liest Siegfried Lenz im UKE
Die Schauspielerin Hannelore Hoger liest am Freitag, 24. Februar, im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bei einer Benefizveranstaltung zugunsten der Spezialambulanz für Psychoonkologie aus den Werken des Schriftstellers Siegfried Lenz. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Auftritten der Harfenistin Marina Paccagnella und des Chors des Freundeskreises der Psychoonkologie. Die Benefizveranstaltung beginnt um 19 Uhr im Festsaal des Erikahauses (Gebäude W29). Die Karten kosten 25 Euro und sind in allen Filialen der Buchhandlung Heymann erhältlich. Die Erlöse aus dem Kartenverkauf werden der Spezialambulanz für Psychoonkologie des UKE gespendet.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des 1. Hamburger Tages für Psychoonkologie statt. In diesem Jahr geht es um das Thema "Familie und Krebs" - zum Fachkongress werden ca. 150 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet, der Kongress ist damit seit Wochen ausgebucht.
Weitere Informationen zur Lesung von Hannelore Hoger
Weitere Informationen zum 1. Hamburger Tag der Psychoonkologie
Februar 2017
Gemeinsamer Bundesausschuss: Innovationsfond fördert UCCH Projekt
Krebspatienten erleben häufig große Veränderungen des Alltagslebens und der Lebensqualität. Für die Erfassung dieser durch die Patienten berichteten gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Krankheitsverlauf liegt bisher jedoch kein geeignetes ausreichend kurzes und in der Routine praktikables Instrument vor. Dementsprechend bleiben Bedarfe der Patienten häufig unerkannt und unbehandelt und es bleibt ungeprüft, ob Probleme erfolgreich adressiert werden.
In dem Projekt wird ein kurzes Instrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Krebspatienten entwickelt und erprobt. Die Patienten kreuzen bei diesem Instrument die Stärke ihrer allgemeinen Belastung in fünf für Krebspatienten relevanten Bereichen an. Das Instrument soll Problemfelder, beispielsweise hinsichtlich Schmerzen oder sozialer Beziehungen, früher erkennen und Behandlungsverläufe besser abbilden können.
Um relevante Themenbereiche für das Instrument zu identifizieren, wird eine umfassende Literatursuche vorgenommen und es werden Diskussionen und Interviews mit Patienten, Behandelnden und Experten geführt. Anhand dieser Ergebnisse wird das Instrument zur Erfassung von Patient Reported Outcomes entwickelt. Mit dem neuen Instrument werden Patienten dann zu Beginn und Ende der Behandlung sowie ggf. auch zu weiteren Zeitpunkten im Behandlungsverlauf befragt/um ihre Einschätzung gebeten. Die im Rahmen des Projektes implementierte Integration von Patientenangaben zu ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität in die elektronische Patientenakte soll den Zugriff aller an der Behandlung beteiligten Personen ermöglichen. Dies soll die medizinische und die psychosoziale Versorgung der Betroffenen steuern und verbessern helfen. Im Erfolgsfall kann das zunächst für die Behandlung in Krankenhäusern entwickelte Instrument auch für niedergelassene Praxen oder auch für andere chronische Erkrankungen angepasst und evaluiert werden.
Das im Rahmen des Innovationsfonds des Bundesministeriums für Gesundheit geförderten Projektes wird geleitet von Prof. Dr. Holger Schulz und Dr. Christiane Bleich (Stiftungslehrstuhl Klinische Versorgungsforschung, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE) und erfolgt innerhalb des UKE in Kooperation mit der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, stellv. Projektleitung), Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, UKE (Prof. Dr. Volkmar Müller), Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie (Prof. Dr. Cordula Petersen) und Interdisziplinäre Klinik für Stammzelltransplantation (Prof. Nicolaus Kröger). Für die Biometrie zeichnet PD Dr. Levente Kriston (Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE) verantwortlich.
Februar 2017
Medikamentöse Tumortherapie von Kopf-Hals-Tumoren
Bereits zum achten Mal veranstaltete das Kopf-Hals-Tumorzentrum den Kursus für medikamentöse Tumortherapie von Kopf-Hals-Tumoren im Dorint-Hotel.
Das Kopf-Hals-Tumorzentrum als Organkrebszentrum des UCCH hat sich in den letzten Jahren sehr aktiv entwickelt und wird auch in den nächsten Jahren eine tragende Rolle spielen. So wurden z. B. neue innovative Studien zur Rolle der Radiotherapie und zur Rolle der Immuntherapie in der Behandlung von fortgeschrittenen Patienten aus dem Zentrum initiiert und werden zum Wissensgewinn in diesem Feld beitragen. Darüber hinaus finden innerhalb des UCCH in der Grundlagenforschung zu diesen Themen wichtige Kooperationen statt.
Das Programm des diesjährigen Kursus spiegelte diese Fortschritte und Entwicklungen wider.
Priv.-Doz. Dr. Adrian Münscher, komm. Direktor der HNO-Klinik, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Onkologischen Zentrums, Direktor der II. Med. und Sprecher des UCCH, sowie Prof. Dr. Rainer Fietkau, Direktor der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Erlangen, waren Gastgeber des Kursus. Die Resonanz war sehr gut – über 90 Teilnehmer, auch aus Österreich und der Schweiz, nahmen an der Fortbildung teil, um sich über die neusten Entwicklungen, Prinzipien und Grundlagen in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren zu informieren.
Februar 2017
Großer Informationstag im UCCH
"Gemeinsam gegen Krebs" - das Motto des diesjährigen Informationstages zum Weltkrebstag am 4. Februar zeigte die unterschiedlichen Möglichkeiten und Ansätze für den Heilungsweg von Krebspatienten auf.
Knapp 100 Patienten, Angehörige und Interessierte kamen, um sich in einem abwechslungsreichen Programm aus Vorträgen, Gesprächsrunden und Infoständen zu informieren. Die Teilnehmer waren sehr interessiert an den Vorträgen über therapiebegleitende Möglichkeiten wie Naturheilverfahren, traditionelle chinesische Medizin, Sport und Ernährung sowie die psychoonkologische Begleitung.
Viele persönliche Fragen zur eigenen Erkrankung konnten zudem an die Fachexperten aus allen beteiligten Disziplinen im "Meet the Expert" gestellt werden. Verschiedene Netzwerkpartner stellten sich vor, so berichtete ein Patient und der niedergelassene Kooperationspartner Dr. Erik Engel aus der HOPA über ihre Erfahrungen. Darüber hinaus stellten viele Selbsthilfegruppen, Fördervereine und Institutionen ihre Angebote vor. Das besondere in diesem Jahr – vier Gewinner freuten sich über Plätze in einem Kochkurs bei unserer Ernährungsspezialistin, der speziell auf die Bedürfnisse von Krebspatienten ausgerichtet ist.
Januar 2017
Gemeinsam Hilfe geben
Am 31. Januar 2017 lud das UCCH alle Vertreter der kooperierenden Selbsthilfegruppen zum Neujahrsempfang ein. Im regen Austausch wurde über neue Ansätze und Projekte für das kommende Jahr diskutiert.
Der alljährliche Neujahrsempfang für die Vertreter der über 20 kooperierenden UCCH Selbsthilfegruppen ist mittlerweile feste Tradition im UCCH. Auch in diesem Jahr folgten knapp 40 Teilnehmer der Einladung. Zur Begrüßung ließen Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und PD Dr. Andreas Block, SHG-Koordinator im UCCH, das vergangene Jahr Revue passieren und gaben einen Ausblick auf die zukünftigen wichtigen Meilensteine in diesem Jahr.
Nach dem Feedback aus der SHG-Befragung und dem SHG-Workshop waren in diesem Jahr die Vortragsthemen auf das Netzwerk ausgerichtet.
Avin Hell, Kommunikationsmanagerin im UCCH, berichtete über die Netzwerk-Kommunikation, gab praktische Tips zur Darstellung auf der UCCH Plattform und zeigte die wichtigen Kommunikationsthemen für 2017 auf.
Michaela Eggers, Qualitätsmanagerin im UCCH, führte in das Thema Risiko- und Fehlermanagement im UKE ein und erklärte die Prozesse, die zu einer erfolgreichen systematischen Bearbeitung von Fehlern, Risiken und dem Erkennen von Verbesserungspotential führen.
Die anschließenden Gespräche zeigten das große Interesse an der Zusammenarbeit, weitere Wünsche wurden aufgenommen und diskutiert, z. B. die Einführung eines regelmäßigen SHG-Stammtisches.
Januar 2017
Internationale Netzwerkarbeit
Das Multidisziplinäre Centrum für maligne Keimzelltumore des Mannes am UKE ist ein Kompetenzzentrum des Martin Zeitz Centrums für Seltene Erkrankungen und Mitglied im Netzwerk des Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH). Eine enge Zusammenarbeit besteht dabei zwischen internistischen Onkologen, Urologen, Strahlentherapeuten, Chirurgen, Pathologen, Nuklearmedizinern, Wissenschaftlern und Psychologen.
Dieses Kompetenzteam ist nun von der Europäischen Kommission als Teil des Konsortiums „EUROCAN Testicular Cancer Branch G 3“ anerkannt worden. Ziel dieser Förderung ist es, die bestmöglichen Heilungschancen bei der Therapie der seltenen Tumorerkrankung der Keimzelltumoren des Hodens zu erreichen.
Dazu wird unter Mitwirkung von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Onkologischen Zentrums des UKE, eine europaweit vernetzte Therapie der komplexeren Fälle angestrebt sowie ein europäisches Register der Behandlungsergebnisse eingerichtet. Neben der Verbesserung der Heilungsraten geht es aber auch um die Vermeidung potentieller Spätfolgen der Therapie für die Gruppe dieser meist relativ jungen Krebspatienten.
Dieses Projekt zählt zu den fünf neuen großen Gesundheitsprojekten, an denen sich das UKE auf europäischer Ebene beteiligt.
Dezember 2016
Uro-onkologische Praxisgemeinschaft neuer UCCH Kooperationspartner
Zum Ende des Jahres erweitert das Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) auch das Netzwerk der niedergelassenen Kooperationspartner. Die Praxisgemeinschaft für Onkologie und Urologie, Wilhelmshaven, unter Dr. med. Gerald Rodemer und Dr. Navid Berdjis trat im Dezember dem UCCH Kompetenznetzwerk bei.
„Wir haben das Bestreben, auch die einzelnen Fachbereiche der Onkologie verstärkt in das Netzwerk einzubringen. Wir heißen Dr. Rodemer und Dr. Berdjis mit ihrem Team im UCCH herzlich willkommen.“ sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des UCCH.
Weitere Informationen über die Praxisgemeinschaft für Onkologie und Urologie, Wilhelmshaven
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rodemer
Dezember 2016
Neuer UCCH Kooperationspartner aus Wilhelmshaven
Im Universitären Cancer Center Hamburg arbeiten die Kliniken und Institute des UKE eng mit allen externen Kooperationspartnern in einem aktiven Kompetenznetzwerk zusammen. Das Netzwerk wurde nun erweitert: Das Klinikum Wilhelmshaven ist ab sofort zwölfter klinischer Kooperationspartner im UCCH.
Reinhold Keil, Geschäftsführer des Klinikums Wilhelmshaven, Dr. Tanja Trarbach, Geschäfsführende Direktorin des Zentrums für Tumorbiologie und Integrative Medizin, und Priv.-Doz. Dr. Alexandra König, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, unterschrieben kürzlich den Kooperationsvertrag mit dem UKE. Ziel ist es, eine Beteiligung ihrer Patienten am Zweitmeinungssystem sowie weiteren Angeboten unseres onkologischen Spitzenzentrums zu ermöglichen.
Das UKE ist mit ca. 200 Kilometern Entfernung das nächstgelegene Kompetenzzentrum für Krebserkrankungen und unterstreicht mit der Kooperation seine Position als überregionaler Maximalversorger.
„ Wir freuen uns, das Klinikum Wilhelmshaven als neuen Kooperationspartner für unser Netzwerk gewonnen zu haben.“, sagt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des UCCH, „Das Klinikum stellt einen starken und verlässlichen Partner in der Nordsee-Region westlich der Elbe dar. Gemeinsam vereinen wir unsere Onkokompetenz und stehen somit als umfassender Ansprechpartner in allen Belangen der Krebsmedizin zur Verfügung.“
Weitere Informationen über das Klinikum Wilhelmshaven
Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Klinikums Wilhelmshaven
Dezember 2016
Nachwuchswissenschaftler erhalten Hubertus Wald Preis
Wie wirken Tumorzellen von Hirntumoren (Glioblastomen) auf die Immunantwort des Körpers ein? Welche immunmodulatorischen Prozesse stehen dahinter? Diesen Fragen geht Dr. med. Malte Mohme, Assistenzarzt der Klinik für Neurochirurgie und Wissenschaftler im Hans Dietrich Herrmann Labor für Hirntumorbiologie sowie im Institut für Tumorbiologie nach.
Auf dem diesjährigen UCCH Science Retreat im September wurde er aufgrund seiner Ergebnisse und Präsentation durch die anwesenden UCCH Wissenschaftler für den Hubertus Wald Preis für Nachwuchswissenschaftler gewählt.
Sein UCCH Kollege Levin Schriewer, Medizin-Doktorand im Institut für Immunologie sowie in der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, wurde ebenso für seine Forschungsarbeiten über spezifische Nano-Antikörper, gewonnen aus Lamas, in der Lymphom-Therapie auserwählt.
Beide Wissenschaftler bekamen am 2. Dezember den Hubertus Wald Preis für Nachwuchswissenschaftler von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des UCCH, und Prof. Dr. Klaus Pantel, UCCH Vorstand für Forschungsthemen, verliehen. Der Preis ist mit je 5.000 EUR als Wertschätzung der hervorragenden Leistungen und zur Unterstützung der weiteren Arbeiten dotiert.
Zahlreiche Gratulanten erschienen für die Verleihung der Preise und zollten somit den Wissenschaftlern Respekt für ihre Forschungsaktivitäten.
Darüber hinaus wurden bei der Verleihung auch die UCCH Forschungsstipendien für 2017 vergeben:
Dr. med. Lara Bußmann, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, wird im Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie über Kopf-Hals-Tumoren forschen. Antonia Beitzen-Heineke aus der II. Medizinischen Klinik wird im Institut für Tumorbiologie die Grundlagen der Signaltransduktion bei myeloproliferativen Neoplasien analysieren.
Wir gratulieren allen Preisträgern und Stipendiaten!
Aktueller Bericht über UCCH Forschungsthemen zum Thema Krebs
Fotos: UCCH
November 2016
Palliativstation am UKE feiert 5-jähriges Bestehen
„Den Tagen mehr Leben geben“ – dieser Aufgabe hat sich die Palliativstation am UKE als eigenständige Einheit verschrieben. Am 21. November luden der Bereich Palliativmedizin und der Förderverein zur Unterstützung der Palliativmedizin am UKE e.V. zur Jubiläums-Festveranstaltung in das Erika-Haus ein.
Eigentlich war es sogar ein doppeltes Jubiläum: Die ersten Schritte zum Aufbau der Palliativmedizin am UKE wurden vor 10 Jahren begonnen, die eigenständige Station vor 5 Jahren eingerichtet. Maßgeblich an der Entwicklung der letzten 5 Jahre beteiligt waren Prof. Dr. Karin Oechsle und Cornelia Hlawatsch, ärztliche und pflegerische Leitung der Palliativmedizin am UKE, die sich als Gastgeberinnen herzlich bei allen Beteiligten bedankten.
Der UKE-Vorstand, vertreten durch Prof. Dr. Burkhard Göke, Prof. Dr. Uwe Koch-Gromus und Joachim Prölß, zollte in der Laudatio seinen Respekt für die hervorragenden Leistungen und das berufliche Engagement der UKE-Palliativmediziner in den letzten Jahren, gerade in Zeiten in der nicht nur die Hochleistungsmedizin, sondern v.a. der Umgang mit chronischen Leiden in den Fokus rückt.
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer als Direktor des Onkologischen Zentrums ging auf die Entwicklung der Palliativmedizin am UKE als integraler Bestandteil der Versorgung ein. Ergänzend zu den stationären, konsiliarischen und ambulanten Angeboten der Palliativmedizin entwickelten sich in den letzten Jahren verschiedene multiprofessionelle Lehr- und Fortbildungskonzepte sowie eine breite Forschungslandschaft im Bereich Palliativmedizin am UKE.
Auch Prof. Dr. Ulrich Kleeberg, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft e.V., lobte die humanitäre Arbeit der Palliativmediziner und die gute Zusammenarbeit.
Laudator Dr. Dr. Jürgen Lüthje, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins, rief Erinnerungen an die Anfangszeiten der Station wach und freute sich über die Wertschätzung und den guten Geist, die in der Veranstaltung durch die Anwesenden und Laudatoren gezeigt wurde.
In seinem Vortrag "Das Gute Ende. Gelingendes Sterben in Geschichte und Gegenwart" widmete sich Festredner Prof. Dr. Gerhard Schulze, emeritierter Professor der Universität Bamberg, unter anderem der Frage, wie sich Sterbekultur über die Zeit verändert hat, von welchen gesellschaftlichen Paradigmen das Sterben heute geprägt ist und welche Auswirkungen dies auf den Sterbenden selbst, seine Angehörigen und die Palliativmedizin hat.
Auf der Palliativstation kümmert sich ein interdisziplinäres Team aus spezialisierten Ärzten, Pflegenden, Psychologen, Sozialarbeitern, Physio-, Musik- und Kunsttherapeuten, Seelsorgern und ehrenamtlichen Mitarbeitern um die Bedürfnisse der unheilbar erkrankten Patienten und deren Angehörige. Ziel ist es, durch eine umfassende Betreuung die Voraussetzung für eine möglichst hohe Lebensqualität bis zuletzt zu schaffen. Zusätzlich bietet das Palliative Care-Team neben der stationären Versorgung auch eine konsilarische Mitbetreuung und ambulante Sprechstunden an. Die Palliativmedizin am UKE ist fester Bestandteil des Hamburger Hospiz- und Palliativnetzes. Es bestehen Kooperationen mit allen Hospizen, Spezialisierten Ambulanten Palliativversorger-Teams (SAPV) und anderen Hospiz- und Palliativversorgern in und um Hamburg
Weitere Informationen zum Palliativbereich am UKE
Foto:
Vorne von links:
Prof. Dr. Gerhard Schulze, Prof. Dr. Karin Oechsle, Cornelia Hlawatsch
Hinten von links:
Carsten Nordbrock, Prof. Dr. Burkhard Göke, Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Ulrich Kleeberg, Joachim Prölß, Prof. Dr. Uwe Koch-Gromus
Fotografin: F. Tomrlin, UKE
Oktober 2016
UCCH unter neuer kaufmännischer Leitung
Frau Prof. Dr. med. habil. Andrea Morgner-Miehlke, MHM, (45) hat am 1. Oktober die kaufmännische Leitung des Zentrums für Onkologie als auch des UCCH übernommen. Die gebürtige Oldenburgerin war zuletzt Bereichsleiterin Forschung & Entwicklung der Asklepios Kliniken in Hamburg.
Frau Prof. Morgner-Miehlke studierte Medizin an der Ludwig-Maximilian-Universität München und war langjährig unter anderem als Oberärztin im Bereich Gastroenterologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden tätig. Nach einem Masterstudium der Gesundheitsökonomie verantwortete sie im selben Haus im Geschäftsbereich Vorstand die Organisations- und Unternehmensentwicklung mit Schwerpunkt Netzwerke und Kooperationen. Zudem unterhält sie einen Lehrauftrag an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft in Bremen mit Schwerpunkt Wissensmanagement.
„Das Krebszentrum hier im UKE hat durch die erneute Auszeichnung als onkologisches Spitzenzentrum in diesem Jahr bereits sehr viel erreicht.“, sagt Prof. Morgner-Miehlke „Ich freue mich, die Umsetzung der Ziele und Themen von nun an unterstützen und begleiten zu können. Für die Weiterentwicklung unseres Krebszentrums möchte ich meine Expertise aus Medizin und Unternehmensmanagement einbringen, wobei mir dabei die optimale Vernetzung aller Bereiche besonders am Herzen liegt.“
Oktober 2016
Erfolgreicher Informationstag Brustkrebs
Im Rahmen des Brustkrebsmonats Oktober veranstaltete das Brustkrebszentrum am 05. Oktober den Informationstag Brustkrebs im Neuen Klinikum. In 27 Vorträgen und 3 Workshops konnten sich die zahlreichen Besucher über alle Aspekte der Erkrankung Brustkrebs informieren. Selbsthilfegruppen, Dachorganisationen, Stiftungen und Gesellschaften boten ein breites Spektrum an Informationen und Mitmach-Aktionen bei den Informationsständen an. Ziel war es, den direkten Austausch mit den Interessierten zu fördern.
Fotos: Felizitas Tomrlin, Fotografik und UCCH
September 2016
Besuch aus arabischen Ländern
Jedes Jahr veranstaltet das UCCH einen internationalen Kurs zu kolorektalem Krebs unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Prof. Dr. Dirk Arnold und Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein. Nach Besuchen aus China und Portugal kamen in diesem Jahr gleich zwei Gruppen aus arabischen Ländern zum fachlichen Austausch nach Hamburg. Die arabischen Onkologen aus Saudi-Arabien, Iran, Irak, Libanon, Oman, Kuwait, Ägypten und Dubai zeigten sich sehr interessiert an der interdisziplinären Behandlung von Krebspatienten und hatten vielen Fragen zu den verschiedenen Aspekten der Forschung, Diagnostik und Therapie von kolorektalem Karzinom.
Fotos: UCCH
September 2016
UCCH Research Retreat 2016
Bereits zum 8. Mal fand der diesjährige UCCH Research Retreat im Tagungszentrum Jesteburg statt. Knapp 70 UCCH Wissenschaftler und Ärzte trafen sich 2 Tage lang, um sich über ihre aktuellen Krebsforschungsprojekte, Studien und Publikationen auszutauschen.
„Der Research Retreat ist die wichtigste Forschungsveranstaltung im UCCH Jahreskalender. Nirgendwo sonst bekommen unsere Wissenschaftler und Ärzte einen solch ausführlichen und doch kompakten Überblick über die Forschungslandschaft des UCCH“ so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des UCCH.
„Über 40 Vorträge aus über 11 Forschungsfeldern zeigen die rege wissenschaftliche Tätigkeit im UCCH, die wir sehr gerne fördern.“, ergänzt Prof. Dr. Jörg Haier, Direktor des UCCH.
Das Besondere dabei – auch Nachwuchswissenschaftler kommen zu Wort.
„In diesem sehr kollegialen Rahmen können unsere Nachwuchswissenschaftler lernen, sich im wissenschaftlichen Umfeld zu präsentieren und Fragen zu ihrem Forschungsprojekt zu beantworten“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, UCCH Vorstandsmitglied für Forschungsthemen. „Diese Bemühungen honorieren wir jährlich mit einem Nachwuchsförderpreis für Onkologische Forschung, dessen Preisträger wir gemeinsam per Wahl bestimmen, als auch mit der Vergabe von Forschungsstipendien.“
Den Nachwuchsförderpreis haben erhalten:
Dr. Malte Mohme (Neurochirurgie) und Levin Schriewer (Immunologie/Diagn. Radiologie).
Antonia Beitzen-Heineke (II. Med) und Dr. Lara Bußmann (HNO) werden zukünftig ein Forschungsstipendium erhalten (UCCH Research Fellowship).
Weitere Infos zu den UCCH Forschungsprogrammen und -angeboten
Fotos: UCCH
September 2016
Erfolgreicher Tag des Wissens auch unter Beteiligung des UCCH
Bei schönstem Sonnenschein kamen am Samstag, 10. September, zahlreiche große und kleine Besucher in das UKE (Campus Lehre), um zu lernen, zu staunen und kleine Experimente selbst durchzuführen. Schwerpunkt der hamburgweiten Veranstaltung war das Thema "Life Sciences", viele an der Forschung beteiligten Unternehmen hatten sich Aktionen und anschauliche Versuche ausgedacht.
Die Senatorin für Wissenschaft und Forschung, Katharina Fegebank, und der UKE-Vorstand und Dekan Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus eröffneten die Veranstaltung mit einem kleinen Experiment der NDR-Wisenschaftsshow "Plietsch", die vor dem Campus Forschung ihre Versuchsstation aufgebaut hatte.
Im Gebäude Campus Lehre konnten die Besucher den Wissenschaftlern über die Schulter schauen oder selbst Experimente durchführen.
Das UCCH war auch vertreten mit einem Wissensquiz für Kinder, einem Fragespiel zur Vorbeugung von Krebserkrankungen und einer Mikroskopierstation, bei der die Unterschiede zwischen gesunden und Tumor-Zellen von den Wissenschaftlern erläutert wurde.
Darüberhinaus gab Prof. Pantel, Leiter des Instituts für Tumorbiologie, in seinem Vortrag Einblicke zum aktuellen Stand der personalisierten Krebsdiagnostik und -therapie.
Weitere Informationen über den Tag des Wissens
Fotos: UCCH
September 2016
Externer wissenschaftlicher Beirat besucht das UCCH
Die Arbeit eines onkologischen Spitzenzentrums ist sehr vielschichtig und komplex. Das UCCH greift bei fundamentalen Fragen auf einen externen wissenschaftlichen Beirat von international bekannten Krebsexperten zurück, die aus ihren Bereichen neue Impulse und Ideen zur strategischen Unterstützung einbringen können.
Der externe wissenschaftliche UCCH Beirat traf diese Woche mit Vertretern des UCCH zusammen, um die neue Förderperiode und die strukturelle Ausrichtung des onkologischen Spitzenzentrums zu diskutieren. Die Mitglieder sind:
- Professor Kevin CP Conlon MA MCh MBA FRCSI FACS FRCS FTCD aus Dublin, Irland
- Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus aus Heidelberg
- Prof. Dr. med. Martin F. Fey aus Bern, Schweiz
- Professor Christoffer Johansen aus Kopenhagen, Dänemark
- Håkan Mellstedt, MD, Ph.D. aus Stockholm, Schweden
- Professor, MD DMSc, Jens Overgaard aus Aarhus, Dänemark
Die internationale Zusammenarbeit ist essentieller Baustein der Arbeit eines onkologischen Spitzenzentrums. Natürlich unterscheidet sich in den einzelnen Ländern die Arbeit im gesundheitspolitischen Umfeld, aber gerade die Planung von wissenschaftlichen Schwerpunkten und –Programmen lebt von diesem kollegialen Austausch. So wurden Themen zu klinischer Forschung, Entwicklung von neuen Studien und die strategische Ausrichtung diskutiert. Einer der Schwerpunkte war auch die Positionierung zum Thema “Präsizionsmedizin”.
Der Beirat tagt im Abstand von zwei Jahren.
Fotos: UCCH
August 2016
Neues Forschungsvorhaben untersucht Verbesserungsmöglichkeiten in der Versorgung von unheilbar erkrankten Krebspatienten
Die spezialisierte Palliativversorgung umfasst die Behandlung von unheilbar erkrankten Krebspatienten auf einer Palliativstation oder zu Hause durch ein sog. SAPV-Team (spezialisierte ambulante Palliativversorgung). Die Deutsche Krebshilfe e.V. unterstützt nun ein neues Forschungsvorhaben, das die Versorgungsqualität in der spezialisierten Palliativversorgung am Beispiel von Hamburg untersucht.
Bisher ist nicht hinlänglich bekannt, welchen Bedürfnissen, Symptomen und Problemen von unheilbar erkrankten Krebspatienten die Behandlung im Rahmen der spezialisierten Palliativversorgung wirklich gerecht werden kann und welche womöglich doch unerfüllt bleiben.
Nun hat die Deutschen Krebshilfe e.V. Wissenschaftlern des Universitären Cancer Center Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf unter Leitung von Prof. Dr. med. Karin Oechsle (Ärztliche Leiterin des Bereich Palliativmedizin der 2. Medizinischen Klinik), Prof. Dr. phil. Holger Schulz (Stiftungslehrstuhl Klinische Versorgungsforschung am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie) sowie Dr. phil. Frank Schulz-Kindermann (Leiter der psychoonkologischen Spezialambulanz am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie) eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 237.850 Euro für das Projekt „Bedürfnisse, Symptome und Problemstellungen von Patienten in der spezialisierten ambulanten und stationären Palliativversorgung bei flächendeckender Umsetzung am Beispiel von Hamburg“ bewilligt.
Das Projekt wird gemeinsam mit einem Netzwerk aus spezialisierten ambulanten und stationären Palliativversorgern in Hamburg durchgeführt: Das Palliativteam (Dr. Maja Falckenberg, Annette Rommel, Kerstin Hafenbrack), PalliativPartner Hamburg GbR (Dr. Wiebke Hollburg, Dr. Claudia Wenzel, Dr. Sigrun Müller-Hagen, Sven Goldbach, Udo Hansen), Palliativnetz Hamburg-West e.V. (Denise Kirsch), Palliativstation Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg (Dr. Eva Müller), Onkologische Palliativeinheit Albertinen-Krankenhaus (Dr. Joachim Guntau) und Palliativstation Asklepios Westklinikum Hamburg (Maike Fobbe-Maeke, Marten Müller).
Hamburg hat als erstes Bundesland Deutschlands eine flächendeckende ambulante und stationäre spezialisierte Palliativversorgung entsprechend aller derzeit existierenden gesetzlichen Vorgaben umgesetzt. Daher ist Hamburg prädestiniert, um exemplarisch aufzuzeigen, welchen Bedürfnissen der Patienten diese vollständig umgesetzte spezialisierte Palliativversorgung in Deutschland tatsächlich gerecht wird bzw. welchen Symptomen und Problemen sterbenskranker Patienten dennoch bisher nicht ausreichend gut begegnet werden kann.
Im Projekt werden in einem 12-Monats-Zeitraum alle unheilbar kranken Patienten und ihre Angehörigen, die neu in eine spezialisierte Palliativversorgung in Hamburg aufgenommen werden, ab dem Erstkontakt zu einem Palliativversorger im Hinblick auf ihre Symptomatik und ihre Bedürfnisse befragt und untersucht. So soll sichergestellt werden, dass sie auch in ihrer letzten Lebensphase qualitativ hochwertig versorgt werden.
Bild: Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin, Sigrid Mathiszig
Juli 2016
Weltweiter Patiententag für Kopf-Hals-Tumore 27. Juli 2016
Am 27. Juli wird weltweit der Tage für Kopf-Hals-Tumore, der World Head and Neck Cancer Day begangen. In den USA wird er von den Initiatoren wie dem US-Schauspieler Michael Douglas und dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton begleitet - deutschlandweit hatte die Koordination der Leiter des Kopf-Hals-Tumorzentrums im UCCH, Prof. Dr. Rainald Knecht, inne. Ein Tag für Kopf-Hals-Tumore für interessierte Besucher und Patienten unterstützte hier im UKE die weltweiten Bemühungen, die Information und den Austausch zu diesem Thema zu fokussieren.
Zahlreiche Besucher folgten der Einladung und nutzen die Gelegenheit, sich in Kurzvorträgen zu informieren, das Organmodell näher zu erforschen oder den Kontakt mit den Selbsthilfegruppen-Vertretern zu suchen. Besonders gefragt waren die kostenlosen Untersuchungen, so z. B. der Ultraschall, ein HPV-Schnelltest sowie Endoskopie von Kehlkopf und Rachen.
Ebenso genutzt wurden die Beratungsangebote für pflegende Angehörige oder Möglichkeiten in der palliativen Situation. Darüber hinaus stellte das UCCH Zusatzangebote wie Komplementärmedizinische Beratung oder Sport und Bewegung bei Krebs der zentralen UCCH-Anlaufstelle vor.
Fotos: UCCH
Weitere Informationen zu den Angeboten des Kopf-Hals-Tumorzentrums
Juli 2016
Rudern gegen Krebs
Bereits zum siebten Mal startete am Samstag die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ auf der Hamburger Außenalster. Unter der Schirmherrschaft von Andy Grote, Senator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, ruderten 58 Vierer-Mannschaften für einen guten Zweck. Die Erlöse der 7. Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ kommen dem Sport- und Bewegungsprogramm im Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zugute. Ziel des geförderten Projekts ist es, die Lebensqualität von an Krebs erkrankten Patienten entscheidend zu verbessern.
„Rudern gegen Krebs“ wird von der Stiftung Leben mit Krebs in Kooperation mit dem Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg und der Ruder-Gesellschaft HANSA ausgetragen.
Ein Highlight des Tages war das Sonderrennen „Senat“ gegen „Mediziner“. Das Senatsboot war von Sportsenator Andy Grote, Christoph Holstein (Staatsrat für Sport), Elke Badde (Staatsrätin für Gesundheit und Verbraucherschutz) sowie Werner Glowik (Vorsitzender Landesruderverband Hamburg) besetzt. Das Team der Mediziner bestand aus Mitgliedern des Universitären Cancer Centers: Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski (Direktor der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie), Prof. Dr. med. Cordula Petersen (Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie), Dr. Ute Straub (Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie) sowie als Unterstützung aus der RG Hansa: Jörn Franck. Am Ende musste sich das Boot der Senatoren sehr knapp geschlagen geben.
Weiterer Meilenstein waren die Patientenrennen – der Jubel und die Anfeuerungsrufe am Ufer schallten über die ganze Außenalster als die Patientenboote sich der Zielgeraden näherten. Den Wettkampf für sich entscheiden konnte das Team „Trave Nessie“ vor den Teams „Lübsche Hydra“, „Säbelzahn“ und „Killerwal“.
Auch die Einsteiger- und Expertenrennen liefen hervorragend – beide Rennen gewannen UKE-Boote (Einsteiger: Jörgs Sportlerherzen mit Besatzung aus der HNO, Experten: Herzschlag mit Besatzung aus dem UHZ).
Das tolle Kaiserwetter an der Alster lockte viele Besucher, ein buntes Rahmenprogramm begleitete die Veranstaltung. Für viele stand fest – wir kommen wieder!
Das UCCH dankt allen Teilnehmern, Spendern, Sponsoren für ihren Einsatz, v.a. den engagierten Verantwortlichen der Stiftung Leben mit Krebs und den enthusiastischen Gastgebern, der Ruder-Gesellschaft Hansa e.V..
Fotos: Ruder-Gesellschaft HANSA Hamburg und UCCH
Juli 2016
Krebszentrum des UKE als einziges onkologisches Exzellenzzentrum in Norddeutschland ausgezeichnet
Große Auszeichnung für die Krebsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE): Die Deutsche Krebshilfe hat das Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) nach einer umfangreichen Begutachtung durch internationale Experten erneut als Onkologisches Spitzenzentrum ernannt.
Mit der Auszeichnung verbunden ist zunächst eine Förderung von 1,5 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre, weitere 1,5 Millionen Euro können nach erneuter positiver Zwischenbegutachtung bereitgestellt werden. Das UCCH vereint alle an Diagnostik, Therapie und Forschung beteiligten Kliniken und Institute innerhalb des UKE und arbeitet in der Metropolregion Hamburg mit zahlreichen Partnern in Versorgung und Wissenschaft zusammen.
Juni 2016
Juni 2016
Anmeldestart zum diesjährigen UCCH-Trainingsprogramm “Translational Cancer Research for Junior Scientists”!
"Translational Cancer Research for Junior Scientists" ist ein Trainings- bzw. Fortbildungsprogramm, das sich an naturwissenschaftliche Doktoranden und Junior Postdocs der UCCH-Partnerkliniken und -institute richtet, die ein krebsbezogenes Forschungsthema bearbeiten und ein starkes Interesse an translationaler Krebsforschung mitbringen. Die im Rahmen des Programms angebotenen Module haben zum Ziel, den teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlern ein besseres Verständnis translationaler Forschung zu vermitteln und ihnen Impulse zu geben, ihre gegenwärtige oder zukünftige Forschungsarbeit auf größtmöglichen Anwendungsbezug in der Krebsmedizin auszurichten.
Wir weisen darauf hin, dass es sich bei diesem Programm nicht um ein PhD-Programm im klassischen Sinne handelt. Es ist also nicht möglich, auf diesem Wege einen akademischen Abschluss zu erzielen. Das Programm stellt jedoch eine gute Möglichkeit dar, den eigenen Horizont zu erweitern und sich mit Wissenschaftlern und Ärzten auf dem Gebiet der translationalen Krebsmedizin zu vernetzen. Die angebotenen Module können (das Einverständnis des verantwortlichen PI vorausgesetzt) begleitend zum eigenen Forschungsprojekt durchgeführt werden. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich.
Deadline zur Anmeldung: 19. August 2016
Flyer: UCCH Training Program 2016
Ansprechpartnerin: Dr. Natascha Kömm (
Alle weiteren Informationen zu den Modulen und zur Anmeldung stehen auf unserer englischsprachigen Website zur Verfügung.
Mai 2016
Ausschreibung der UCCH Research Fellowships 2017
Das Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) schreibt derzeit bis zu vier Stellen als sogenannte UCCH Research Fellowships (UCCH-Drittelstipendien) aus. Diese Stellen werden auf Bewerbung an Assistenzärztinnen/-ärzte im 2. bis 5. Ausbildungsjahr vergeben, die sich durch ein hohes Interesse an experimenteller klinischer Forschung auszeichnen. Der Forschungsaufenthalt dauert maximal ein Jahr und beginnt im Januar 2017. In dieser Zeit wird die vollständige Freistellung des Klinikers für translationale, laborbezogene Forschung gefördert.
Das besondere Element dieser Stipendien zur Förderung der Verbundforschung innerhalb des Universitären Cancer Centers Hamburg ist die Abgabe und Freistellung des Stipendiaten aus einer klinischen UCCH-Abteilung in eine UCCH-Abteilung mit vorwiegend wissenschaftlichen, experimentellen Tätigkeiten. Daher ist es nicht möglich, das Forschungsprojekt in einem Labor der eigenen Klinik durchzuführen.
Umfassende Informationen zu den Stipendien sowie zum Bewerbungsprozess können der folgenden pdf-Datei entnommen werden:
UCCH Research Fellowships 2017
Die Auswahl geschieht traditionsgemäß durch ein mehrköpfiges Gremium im Rahmen des UCCH Research Retreat. Bewerber stellen hierzu das in Aussicht genommene Projekt in Form eines Kurzvortrags beim Retreat vor. Dieser findet am 23. und 24. September 2016 in Jesteburg, Lüneburger Heide statt.
Deadline zur Bewerbung für das UCCH Research Fellowship, zur Anmeldung für den UCCH Research Retreat und zur Einreichung eines Abstracts ist der 29. Juli 2016!
Die Anmeldung zum UCCH Research Retreat ist online unter www.uke.de/ucch-research-retreat möglich.
Mai 2016
Anmeldestart zum VIII. UCCH Research Retreat 2016!
Das Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) lädt UKE-Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler sowie -Ärztinnen/Ärzte ein, für anderthalb Tage am diesjährigen UCCH Research Retreat in der Lüneburger Heide teilzunehmen, um mit Fachkolleginnen und -kollegen zum wissenschaftlichen Austausch zu Themen aus experimenteller, translationaler, klinischer und epidemiologischer Krebsforschung sowie der Versorgungsforschung in der Krebsmedizin zusammenzukommen. Die Teilnahme ist kostenfrei, unabhängig davon, ob Sie bei Ihrer Teilnahme einen wissenschaftlichen Vortrag präsentieren möchten.
Termin: 23. bis 24. September 2016
Tagungsort: Tagungshotel Jesteburg, Itzenbütteler Straße 35, 21266 Jesteburg
Deadline zur Anmeldung und Zusendung Ihres Abstracts: 29. Juli 2016
Anmeldung:
Auf der Website
www.uke.de/ucch-research-retreat
(in englischer Sprache) finden Sie alle weiteren Informationen rund um die Veranstaltung, unser Online-Anmeldeformular sowie alle Dateivorlagen, die zur Teilnahme erforderlich sind. Außerdem finden Sie hier Informationen zur Bewerbung für das UCCH Research Fellowship (UCCH-Drittelstipendium) für forschungsinteressierte Assistenzärztinnen und -ärzte sowie zur Verleihung des Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreises für onkologische Forschung.
Ansprechpartnerin:
- Dr. Natascha Kömm (
+49 (0) 40 7410 - 57932 , n.koemm@uke.de )
April 2016
Brustzentrum: Genetischer Test der Gene BRCA 1 und BRCA 2 gibt Auskunft über Veranlagung für familiären Brust- und Eierstockkrebs
Sie haben einen Fall von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie und möchten gerne Ihr eigenes Risiko abschätzen lassen? Am Brustzentrum des UKE können Sie eine Beratung und Betreuung für Personen mit einer genetischen Veranlagung zu Brust- oder Eierstockkrebs wahrnehmen.
Mittels familiären Stammbaum, Computeranalyse und einem genetischen Bluttest werden Sie über Ihre Situation aufgeklärt und es wird mit Ihnen besprochen, ob weitere Maßnahmen zur Vorbeugung bzw. Behandlung notwendig sind.
Bei den folgenden Familienkonstellationen ist eine genetische Testung der Gene BRCA1 und BRCA2 sinnvoll.
Familien mit:
- mindestens zwei an Brustkrebs erkrankten Frauen, davon eine mit einem
Ersterkrankungsalter vor dem 51. Lebensjahr - mindestens einer an Brustkrebs erkrankten Frau und mindestens einer an
Eierstockkrebs erkrankten Frau oder einer an Brust- und Eierstockkrebs
erkrankten Frau - mindestens zwei an Eierstockkrebs erkrankten Frauen
- mindestens einer an beidseitigem Brustkrebs erkrankten Frau, deren
Ersterkrankung vor dem 51. Lebensjahr diagnostiziert wurde - mindestens einer an Brustkrebs erkrankten Frau vor dem 36. Lebensjahr
- mindestens einem an Brustkrebs erkrankten Mann und zusätzlich einer an
Brust– oder Eierstockkrebs erkrankten Person - mindestens drei an Brustkrebs erkrankten Frauen unabhängig vom
Ersterkrankungsalter
Alle weiteren Informationen finden Sie auf den Seiten des Brustkrebszentrums, einem der fünf Organkrebszentren des UCCH:
Brustzentrum
Das Brustzentrum ist Zentrum des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs der Deutschen Krebshilfe. Weitere Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten des BRCA Netzwerkes
BRCA Netzwerk e.V.
Februar 2016
Weltkrebstag 4. Februar - Aktiv gegen Krebs
Der jährliche Weltkrebstag stand in diesem Jahr unter dem Motto "Wir können. Ich kann." ("WeCanICan"). Dabei wurde die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient in den Vordergrund gestellt sowie der Gedanke gestärkt, dass jeder Einzelne zum Fortschritt in der Krebsbekämpfung beitragen kann.
Zahlreiche Besucher kamen zu unserem jährlichen Patienteninformationstag, um sich über die aktuellen Entwicklungen in der Krebsmedizin und die Angebote des UKE zu informieren.
Das ausführliche Vortrags- und Informationsprogramm folgte dem Motto, den direkten Dialog zwischen Patient, Angehörige oder Interessierte und unseren Behandlern zu stärken. Während des "Meet the expert" hatten die Besucher die Gelegenheit, ihre Fragen direkt an die anwesenden Ärzte zu stellen.
Die Zusammenarbeit mit unseren Selbsthilfegruppen stand dabei an oberster Stelle. Mehrere Selbsthilfegruppen waren anwesend und luden zum regen Informationsaustausch an ihren Infoständen ein.
Flyer zum Patienteninformationstag "Aktiv gegen Krebs" am 4. Februar 2016
Poster zum Patienteninformationstag "Aktiv gegen Krebs" am 4. Februar 2016
Dezember 2015
Prof. Dr. Jörg Haier neuer Direktor des UCCH
Prof. Dr. Jörg Haier hat am 1. Dezember die Stelle als Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) übernommen.
Seine Funktion am UKE wird er gemeinsam mit dem Sprecher Prof. Dr. Carsten Bokemeyer und dem geschäftsführenden Vorstand des UCCH ausüben. Er war zuvor am Universitätsklinikum Münster tätig, wo er neun Jahre die koordinierende Leitung des dortigen Comprehensive Cancer Centers inne hatte.
Er wird insbesondere seine Expertise zur Tumorepidemiologie und -dokumentation sowie zur translationalen Forschung im Bereich Biomarker ins UKE einbringen.
Das Team des UCCH heißt ihn herzlich willkommen!
Dezember 2015
Neuer Internetauftritt des UCCH
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf präsentiert sich seit Dezember online im neuen Gewand. Ein Mammutprogramm: Mehr als 10.000 Unterseiten wurden überarbeitet - mehrere hundert Mitarbeiter waren über Monate am Entwicklungsprozess beteiligt.
So wurden auch die Internetseiten des Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) überarbeitet. Das Ziel war es, die Seiten nicht nur optisch ansprechender zu gestalten, sondern auch die Informationen und vielfältigen Strukturen besser zu verdeutlichen.
Wir freuen uns über Ihr Feedback bei Fragen, Anregungen oder Kritik unter Email .
September 2015
Italienische Krebsforscherin erhält den Hubertus-Wald-Preis 2015
Alle zwei Jahre vergibt das Hubertus Wald Tumorzentrum den Hubertus-Wald-Preis für Onkologie an namhafte internationale Forscher, die die Krebsmedizin entscheidend voran gebracht haben. Am 17.09.2015 wurde der Preis bereits zum fünften Mal verliehen. Die Preisträgerin Prof. Dr. Lisa Licitra arbeitet am Nationalen Tumorzentrum in Mailand, Italien, und wurde für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Kopf-Hals-Tumore geehrt. Überreicht wurde der Preis von Dr. Günther Hess, Vorsitzender des Kuratoriums der Hubertus-Wald-Stiftung, Prof. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg, sowie Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des Hubertus Wald Tumorzentrums. Prof. Dr. Rainald Knecht, Leiter des Kopf-Hals-Tumorzentrums am UKE, hielt eine sehr persönliche Laudatio für die sichtlich gerührte Preisträgerin.
Darüberhinaus ist es stets ein Anliegen des Tumorzentrums, Forscher aus den eigenen Reihen zu ehren, die sich um die translationale Forschung, d.h. die direkte Übersetzung ihrer Forschungsergebnisse in eine verbesserte Behandlung von Patienten, verdient gemacht haben.
Den Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreis für onkologische Forschung erhielten Dr. Stefan Horn, Forschungsabteilung Zell- und Gentherapie an der Klinik für Stammzelltransplantation, und Dr. Wael Mansour, Labor für Strahlenbiologie und Experimentelle Radioonkologie an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. Mit UCCH-Forschungsstipendien wurden Simon Schliffke, II. Medizinische Klinik, Janna-Lisa Velthaus, II. Medizinische Klinik, Dr. Yvonne Goy, Ambulanzzentrum (Strahlentherapie) und Dr. Lara Bußmann, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ausgezeichnet.
Wir gratulieren herzlich allen Preisträgern!
September 2015
VII. Annual UCCH Research Retreat
Am 11. und 12. September 2015 trafen sich 70 Wissenschaftler und Ärzte der zum Hubertus Wald Tumorzentrum - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) gehörenden Kliniken und Institute zum „UCCH Research Retreat“, der bereits das 7. Mal in Folge in Jesteburg stattfand.
Ziel dieser jährlichen Veranstaltung sind der Austausch und die Vernetzung von Wissenschaftlern und forschenden Ärzten über die Fachgrenzen hinweg, um die klinische, experimentelle und translationale Krebsforschung am UKE weiter voranzutreiben.
Hierbei spielt auch die Nachwuchsförderung eine wichtige Rolle: Auch in diesem Jahr wurden nach Abstimmung eines Expertengremiums und der anwesenden Teilnehmer zwei Nachwuchswissenschaftler mit dem „Hubertus-Wald-Nachwuchsförderpreis für onkologische Forschung“ ausgezeichnet.
Der Preis ist mit 4.000 Euro Projektförderung und 1.000 Euro Preisgeld dotiert und wird an junge Forscher vergeben, welche ein besonders exzellentes Projekt mit hohem interdisziplinären Vernetzungspotential vorstellen.
Ausgezeichnet wurden
- Dr. Stefan Horn, Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation, mit dem Projekt „Defining the roles of Akt isoforms in hematopoietic cell transformation and leukemogenesis“ und
- Dr. Wael Yassin Mansour, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, für sein Projekt „Specific radiosensitization of prostate cancer via targeting double strand break repair: A first step towards personalized radiotherapy“.
Ferner erhielten 4 Assistenzärzte das sogenannte „UCCH-Forschungsstipendium“, das ihnen ermöglicht, sich ein Jahr lang – freigestellt von allen klinischen Verpflichtungen – ganz ihren Forschungsprojekten zu widmen.
Die diesjährigen Stipendiaten sind:
- Dr. Lara Bußmann, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde mit ihrem Projekt „Charakterisierung des Aktivitätsmusters von Tyrosinkinasen bei Kopf-Hals-Tumoren: Identifizierung neuer Ziele für die molekulare Therapie“,
- Dr. Yvonne Goy, Ambulanzzentrum (Strahlentherapie), mit ihrem Projekt „DNA-Schadensantwort nach Bestrahlung in CTCs beim Mammakarzinom – Expression und Aktivierung der DNA-Reparaturmarker RAD51 und CHK1 in PTCs und CTCs“
- Simon Schliffke aus der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik für sein Forschungsvorhaben „Receptor for activated kinase 1 (RACK1) and pathologic B-cell receptor signaling in chronic lymphocytic leukemia (CLL)“ und
- Janna-Lisa Velthaus, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, mit dem Projekttitel „Biomarker analysis in the nationwide CHARTA trial and preclinical development of novel approaches to minimize anti-angiogenic therapy resistance“.
Wir gratulieren herzlich allen Preisträgern!
Juni 2015
10-jähriges Jubliäum für die Präventionskampagne "Nichtrauchen ist cool"
Das Präventionsprogramm „Nichtrauchen ist cool“ feierte im Frühsommer 2015 sein 10-jähriges Jubiläum im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Bisher wurden über 80.000 Schüler zwischen 10 und 13 Jahren aus mehr als 250 Schulen in Norddeutschland über die Gefahren des Rauchens durch die UKE-Ärzte aufgeklärt.
Zahlreiche Prominente unterstützen "Nichtrauchen ist cool". Einige von Ihnen nahmen am Donnerstag, 28. Mai 2015, an der Jubiläumsveranstaltung im Hörsaal der Alten Frauenklinik und der anschließenden Pressekonferenz teil: Zu Gast waren die Band Revolverheld und die Schauspieler Svenja Beneke und Sky du Mont.
Im Publikum des Jubiläumsvortrages saßen ca. 200 Schüler aus verschiedenen Schulen in Hamburg – mit vielen Wortbeiträgen und Fragen zeigten sie großes Interesse an den Inhalten der Veranstaltung. Als eine junge Patientin, die geraucht hatte und an Lungenkrebs erkrankt ist, von ihrer Geschichte erzählte, war es mucksmäuschenstill im Hörsaal.
Auch die Prominenten sprachen über ihre Erfahrungen mit dem Rauchen, so z. B. die Band Revolverheld, welche mittlerweile für rauchfreie Konzerte sorgt.
Eins stand fest für die Schüler der 6. Klassen am Ende der Veranstaltung: Ob normale Zigarette, Shisha oder E-Zigarette – „wir lassen die Finger davon!“.
"Nichtrauchen ist cool" wird von der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik und dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) des UKE gemeinsam durchgeführt und ist ein fester Bestandteil des Präventionsprogramms des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) des UKE.
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