Lebendspende
Eine Nierentransplantation oder eine Lebertransplantation kann auch als sogenannte Lebendspende erfolgen. Dabei wird eine Niere oder ein Teil der Leber transplantiert. Ausführliche Informationen finden Sie weiter unten.
Bei Fragen zur Nierenlebendspende oder zur Leberlebendspende stehen Ihnen unsere Koordinatorinnen Cathleen Adler, Claudia Beneke, Justyna Rachfahl und Daniela Waschow unter den unten angegebenen Kontaktmöglichkeiten gerne zur Verfügung.
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Informationen zur Leberlebendspende
Neben der Möglichkeit, eine Leber von einem verstorbenen Menschen zu transplantieren, kann auch eine gesunde, erwachsene Person einen Teil ihrer Leber spenden. Die Leber hat die Fähigkeit, sich zu erneuern, und wächst sowohl beim Spender wie auch beim Empfänger innerhalb weniger Wochen nach der Operation auf ihre ursprüngliche Größe.
Die Vorteile einer Leberlebendspende sind zum Beispiel, dass das Spenderorgan oft eine bessere Qualität hat und die Transplantation individuell geplant werden kann. Allerdings muss die Leber des Spenders eine ausreichende Größe haben, und es besteht ein Operationsrisiko für den Spender.
Wer kommt als Spender infrage?
Als Spender für die Leberlebendspende kommen alle gesunden erwachsenen Personen infrage, die dem Empfänger emotional sehr nahe stehen und bereit sind, das Operationsrisiko auf sich zu nehmen.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Leberlebendspende erfüllt sein?
Der Spender sollte möglichst eine zum Empfänger passende Blutgruppe besitzen. Dies stellen wir mit einer Blutabnahme fest. Weiter muss der Spender das 18. Lebensjahr vollendet haben und sollte möglichst nicht älter als etwa 60 Jahre sein. Es dürfen keine wesentlichen chronischen Erkrankungen vorliegen und der Spender darf kein deutliches Übergewicht haben. Bei einer vorangegangenen Thombose oder Lungenembolie ist leider keine Leberlebendspende möglich. Zudem ist es für die Leberlebendspende vonnöten, dass die Spenderin oder der Spender einige Monate lang auf Nikotin, Alkohol sowie auf die Einnahme der Antibabypille verzichtet. Wichtig ist, dass die Spende freiwillig und rein aus emotionaler Verbundenheit des Spenders zum Empfänger erfolgt. Mit der Spende darf auf keinen Fall ein finanzieller Vorteil für den Spender verbunden sein.
Vor einer Leberlebendspende führen wir eine Reihe von Untersuchungen durch. Neben einer Blut- und Urinuntersuchung untersuchen wir den Spender körperlich, erheben die Krankengeschichte und führen unter anderem eine Computertomografie der Leber mit Kontrastmittel sowie ein EKG beim Herzspezialisten durch. Zudem erfolgt ein ausführliches Gespräch mit einem Psychologen. Zum Abschluss entscheidet die Kommission Lebendspende der Ärztekammer Hamburg, ob die Voraussetzungen für eine Leberlebendspende erfüllt sind.
Wie verläuft die Operation beim Spender?
Die Leber besteht aus insgesamt acht Lebersegmenten. Bei der Spende für ein kleines Kind wird in der Regel das Lebersegment II und III transplantiert. Dies ist der sogenannte linkslaterale Leberlappen. Bei der Spende für einen Erwachsenen wird in der Regel der gesamte rechte Leberlappen, das sind die Segmente V bis VIII, transplantiert. Diese Operation ist deutlich größer als die Spende des linkslateralen Leberlappens für ein Kind.
Vor der geplanten Leberlebendspende werden Empfänger und Spender ausführlich über die Operation und die Risiken informiert und aufgeklärt.
Wie geht es nach der Leberlebendspende weiter?
Der Klinikaufenthalt für den Spender dauert in der Regel sieben bis zehn Tage. Anschließend kann der Leberspender, wenn erwünscht, eine zwei- bis dreiwöchige Kur antreten. Mit einer Arbeitsunfähigkeit ist je nach Art der Berufstätigkeit für vier bis sechs Wochen zu rechnen.
Die Leber wächst innerhalb von wenigen Wochen wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurück. Dennoch sind jährliche Nachuntersuchungen unbedingt notwendig und vom Gesetzgeber gefordert, die in unserer Transplantationsambulanz durchgeführt werden. Alternativ können uns nach Absprache Befunde eingesandt werden.
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Informationen zur Nierenlebendspende
Neben der Möglichkeit, eine Niere von einem verstorbenen Menschen zu transplantieren, kann unter bestimmten Bedingungen auch eine Transplantation durch Spende einer Niere von einer gesunden, erwachsenen Person erfolgen.
Die Vorteile einer Nierenlebendspende sind vor allem eine deutlich kürzere Wartezeit auf das Organ und häufig ein optimaler Operationsablauf mit kürzeren Transferzeiten für das Spenderorgan sowie eine sehr gute Organqualität. Die Spender werden gründlich untersucht und die Transplantation kann individuell geplant werden. Auch Nierenspenden bei verschiedenen Blutgruppen können heute routinemäßig realisiert werden.
Wer kommt als Spender in Frage?
Grundsätzlich kommen gesunde Erwachsene mit enger emotionaler Verbundenheit zum späteren Nierenempfänger für die Prüfung einer Nierenlebendspende in Frage. Die möglichen Spender klären wir intensiv über mögliche Operations- und Folgerisiken auf und beraten sie umfassend zum Leben mit nur einer Niere.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Nierenlebendspende erfüllt sein?
Neben einer engen emotionalen Verbundenheit zum Empfänger der Niere sollte die Spenderin oder der Spender möglichst die passende Blutgruppe besitzen, wobei Transplantationen auch bei abweichender Blutgruppe möglich sind. Der Spender muss mindestens 18 Jahre alt sein und sollte nicht älter sein als etwa 65 Jahre. Es dürfen bei ihm keine wesentlichen chronischen Erkrankungen, kein deutliches Übergewicht und keine vorangegangenen Thrombosen oder Lungenembolien vorliegen.
Vor der Organentnahme darf die Spenderin oder der Spender für etwa vier keinen Alkohol trinken und muss bestimmte Medikamente wie die Antibabypille absetzen; auf Nikotin sollten Spender möglichst dauerhaft verzichten. Die Spende muss freiwillig erfolgen; mit ihr darf kein finanzieller Vorteil für den Spender verbunden sein. Vor einer Nierenlebendspende sind zahlreiche ambulante Untersuchungen erforderlich. Der zeitliche Ablauf wird durch unsere Lebendspendekoordinatorinnen geplant. Abschließend erfolgt die Vorstellung vor der Kommission Lebendspende der Landesärztekammer, um sicherzustellen, dass alle ethischen Kriterien für eine Nieren-Lebendspende erfüllt werden.
Wie verläuft die Operation beim Spender?
Die Entnahme der Niere beim Spender erfolgt in aller Regel durch einen minimalinvasiven Eingriff. Das heißt, die Niere wird über die Einführung eines Endoskops präpariert und am Ende durch einen kleinen Schnitt geborgen. Nach der Operation wird der Spender sofort wieder auf der Transplantationsstation betreut; bereits am Operationstag wird er mit Unterstützung durch Physiotherapeuten und spezialisierte Pflegekräfte mobilisiert.
Wie geht es nach der Nierenlebendspende weiter?
Der Krankenhausaufenthalt nach einer Nierenspende dauert in der Regel vier bis fünf Tage. Wenn der Spender dies wünscht, kann er, oft auch gemeinsam mit dem Empfänger, an einer Anschluss-Heilbehandlung teilnehmen. Mit einer Arbeitsunfähigkeit ist je nach Art der Berufstätigkeit für vier bis sechs Wochen zu rechnen, in dieser Zeit sollte insbesondere schweres Heben vermieden werden. Danach kann der Spender üblicherweise unbeeinträchtigt wieder seinem bisherigen Alltag nachgehen. Zur Wahrung der Spendersicherheit sind nach einer Nierenlebendspende jährliche Verlaufskontrollen gesetzlich vorgeschrieben, die wir in unserer Transplantationsambulanz durchführen können. Die Kosten für die Behandlung, berufliche Ausfälle sowie Nachsorge und Behandlung eventueller Folgekomplikationen trägt vollständig die Krankenkasse des Nierenempfängers.
Kontaktdaten der Evaluationskoordination
Unsere Patienten berichten
Neustart mit neuer Leber
Nelly Schall kommt 2005 mit der seltenen Stoffwechselstörung OTC-Mangel zur Welt. Ihrer Leber fehlte ein Enzym, das dafür sorgt, Eiweiße im Köper abzubauen. Jahrelang muss sie streng Diät halten, damit ihr Stoffwechsel nicht zu viel Ammoniak produziert und sie vergiftet. Im April 2019 erhält Nelly im UKE eine neue Leber – für die heute 16-Jährige wie ein Neustart ins Leben.
Ein Geschenk fürs Leben
Mit Ende 20 wird bei Anna eine schwere Nierenerkrankung festgestellt. Ihre Mutter Lea ist bereit zur Organspende, doch der Weg zur Transplantation entpuppt sich als dramatischer Behandlungskrimi.
Anmerkung: Die veröffentlichten Fotos entsprachen zum Zeitpunkt der Aufnahme den jeweils geltenden Corona-Richtlinien bzw. sind vor der Pandemie entstanden.