Haltung der Tiere im UKE

Das UKE führt unter strenger Beachtung des 3R-Prinzips , des Tierschutzes sowie der artgerechten Haltung und auf Basis eines Umgangs nach dem Prinzip der Culture of Care Versuche mit Forschungstieren durch.

99 Prozent der rund 40.000 Versuchstiere in der Forschungstierhaltung des UKE sind Mäuse (siehe auch: Versuchstierzahlen ). Alle Versuchstiere im UKE werden artgerecht gehalten . Über 70 Mitarbeitende (unter anderem Tierärzt:innen, Tierpfleger:innen, Betriebshelfende, Auszubildende, Tierschutzbeauftragte) kümmern sich um das Wohl der Tiere. Dazu gehören auch eine strenge Hygieneüberwachung, die Verwendung ausreichend großer Käfige und die tägliche Betreuung der Tiere durch geschultes und motiviertes Fachpersonal.

Die Mitarbeitenden der Forschungstierhaltung im UKE versorgen einen großen Bestand Mäusen , die auf sieben räumlich getrennte Bereiche verteilt sind. Daneben wird eine geringe Anzahl von Ratten , Frettchen , Krallenfröschen , Kaninchen sowie einzelne Schafe und Schweine gehalten.

Mit dem Neubau der Forschungstierhaltung im UKE und seiner Fertigstellung im Jahr 2023 reduziert sich die Nutzfläche der Tierhaltung von zuvor rund 3.400 Quadratmetern auf rund 2.900 Quadratmeter. Die Kapazitäten in der Tierhaltung werden nicht erweitert. Durch den Neubau werden die Anforderungen an eine zeitgemäße Tierhaltung und moderne Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden erfüllt.

In der Tierexperimentellen Forschung des UKE wird durchgängig das 3R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine – Ersetzen, Reduzieren, Verbessern) angewandt, um unnötiges Leiden von Versuchstieren zu verhindern und so wenig Tiere wie möglich für die Forschung einzusetzen.

Interview

3 Fragen an: Alexandra Hansen, Tierpflegerin im UKE

Alexandra Hansen, wie geht es den Tieren, die Sie pflegen?

Ich arbeite in einer ‚Zuchtbarriere‘ für Versuchsmäuse. Es ist im Prinzip ein Raum mit mehreren Dutzend Käfigen, in denen sich meist je zwei Mäuse befinden. Wenn die Tiere Nachwuchs bekommen, leben die Jungtiere bis zu einem bestimmten Alter mit im Käfig der Eltern. Die Mäuse haben Nagehölzer und Materialien zur Verfügung, mit denen sie sich beschäftigen können. Einmal in der Woche setzen wir die Mäuse in frische Käfige um. Ansonsten versuchen wir Handkontakt zu vermeiden, da das Stress für die Tiere bedeuten würde.

Stressen Tierversuche die Tiere nicht auch sehr?

Die Tierversuche finden statt, um Lösungen für schwere Erkrankungen von Menschen zu finden. Dabei wird den Tieren keinerlei unnötiges Leid zugefügt. Wenn ich weiß, dass bei den Mäusen, mit denen ich arbeite, voraussichtlich nach einiger Zeit eine bestimmte genetisch verursachte Erkrankung ausbricht, ziehe ich die Kontrollrhythmen enger und achte besonders darauf, wie es ihnen geht. Verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand, werden sie getötet. Aus meiner Sicht ist das ein humaner Umgang mit Tieren: Wenn sie unheilbar krank sind und es ihnen nicht mehr gut geht, werden sie eingeschläfert, um ihnen unnötiges Leid zu ersparen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Tieren?

Es war immer mein Wunsch, Tierpflegerin zu werden. Gelernt habe ich in einem Tierpark, später habe ich in einer Zoohandlung gearbeitet. Mein derzeitiger Job im UKE gefällt mir von diesen drei Aufgabenbereichen am besten. Hier herrscht eine Culture of Care, die ich manchmal vermisse, wenn Menschen sich unreflektiert ein Haustier zulegen. Nachtaktive Hamster etwa sind sehr gestresst, wenn sie in einer Wohnung mit Kindern den ganzen Tag Lärm und Interaktionen ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite werden Tiere in unserer Gesellschaft massenweise zu Discountprodukten verarbeitet, da wünsche ich mir eine Abkehr von der industriellen Fleischproduktion. Ich selbst lebe auf dem Land und wir haben dort viele Tiere, unter anderem einen Hund, Wasserschildkröten sowie Hühner und Gänse. Die Hühner und Gänse bei uns zu Hause sind Nutztiere, wir essen ihre Eier und schlachten das Geflügel nach einiger Zeit. Wichtig ist der Respekt vor jedem Lebewesen.