Es geht um Leben und Tod
Über 100 Stationen bieten Pflegenden im UKE eine immense Auswahl. Und jede Station tickt anders. Im UKE können Jobsuchende in der Pflege online „spielend“ rauskriegen, welcher Beat im Herzkatheterlabor, auf einer psychiatrischen Jugend-Sucht-Station oder in der Kinderonkologie schlägt und was zu einem passt. Zwei, die ihre Station gefunden haben, stellen sich vor.
Keziah Müller
„Patient:innen, die zwischen Leben und Tod schweben, kann ich aktiv mit zurück ins Leben führen.“
„Auf der Intensivstation behandeln wir Menschen mit schweren Erkrankungen, nach komplexen Operationen oder bei Notfällen. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich. Viele Patient:innen sind nicht oder nicht komplett bei Bewusstsein. Umso wichtiger sind kleine Gesten –auf der Intensivstation bedarf Dankbarkeit keiner Worte. Schon ein Blick einer schwer erkrankten Person drückt oft viel aus. Ich freue mich, wenn ich mit ganz einfachen Mitteln die beginnende Motorik der Patient:innen anregen kann, zum Beispiel mit einem kleinen Gelkissen, das ich innerhalb weniger Sekunden aus einem Einmalhandschuh herstelle. Die Zusammenarbeit im Team ist sehr eng. Sowohl innerhalb der Pflege als auch mit den Ärzt:innen stimmen wir uns eingehend und häufig ab. Beim Er stellen des Dienstplans wer-den unsere persönlichen Vorlieben berücksichtigt. Ich arbeite meist im Spät- und Nachtdienst, weil mir diese Dienste besser gefallen. Zwei Wochenenden im Monat haben wir auf jeden Fall frei.
Dann gehe ich gern im Stadtpark spazieren. Frische Luft tut gut, besonders jetzt während der Corona-Zeit, in der man sonst nicht so viel unternehmen kann.“
Toyah Dombrowski
„Die Intensivstation stellt für viele Menschen eine Grenzerfahrung dar. Für mich ist sie Normalität.“
„Ein großer Teil meiner Arbeit auf der Intensivstation besteht aus Kommunikation. Gerade, wenn Patient:innen im künstlichen Koma liegen oder vielleicht nur kurze Bewusstseinsphasen haben, ist es sehr wichtig, mit ihnen zu reden: Ich erkläre ihnen dann, was ich tue, was als Nächstes passiert. Wir lesen Erkrankten, die während oder nach einer Beatmung noch nicht wieder sprechen können, buchstäblich von den Lippen ab, was sie brauchen: Haben sie Schmerzen? Durst? Diese enge Arbeit mit unseren Patient:innen setzt sich in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Ärzt:innen und dem physiotherapeutischen Personal fort – und auch im Kontakt mit den Angehörigen. Zurzeit müssen wir wegen der Corona- Pandemie die fehlenden Besuche per Telefon überbrücken, damit unsere Patient:innen vertraute Stimmen hören können. Das trägt zu ihrem Wohlbefinden bei. Gerade habe ich eine zweijährige Fachweiterbildung zur Intensivpflegerin mit Spezialgebiet Anästhesie abgeschlossen, da ich meine Kompetenzen erweitern wollte. Dabei habe ich unter anderem viel über den angrenzenden medizinischen Bereich der Anästhesie gelernt."
Aufgezeichnet von: Katja Strube
Fotos: Axel Kirchhof
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