Corona kompakt

Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im UKE sind auf die eine oder andere Art mit der Corona-Pandemie beschäftigt. Sie betreffen Forschung und klinische Versorgung gleichermaßen. Hier eine kleine Auswahl verschiedenster Projekte.

Im Test:

Wie sicher ist der Mund-Nasen-Schutz?

Wie gut halten Masken Tröpfchen und Aerosole ab? Das wollte ein UKE-Forscher­team um Anästhesistin Dr. Stefanie Beck wissen. Dafür nutzten sie einen Atemwegstrainer, an dem normalerweise Beatmungssituationen geübt werden. Bei jedem imitierten Atemzug stieß das Gerät fluoreszierende Partikel aus, die sich hellgrün schimmernd auf Gesicht und Oberkörper verteilten. „Im Test haben wir gesehen, dass das Tragen eines Mundschutzes eine sehr gute Maßnahme ist, um die austretende Menge an potenziell infektiösen Tröpfchen und deren Reichweite deutlich zu reduzieren.“ Wird durch eine gute Passform und weitere Maßnahmen ein enger Kontakt der Maske zur Haut an den Rändern erzielt, dann treten – anders als bei diesem Test – kaum noch Partikel aus. Dr. Beck: „Daher sollten wir auch bei selbstgenähten Masken neben der Materialauswahl auf einen optimalen Sitz achten.“

Andrea Kollotzek mit Alltagsmaske und weißem Kittel drückt den Hebel des Spenders für Desinfektionsmittel. Die rechte Hand fängt die Flüssigkeit auf
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So geht´s
Andrea Kollotzek demonstriert die richtige Händehygiene

Gefragte Hygiene-Experten

Schutz für alle

Wie kann man vermeiden, sich im Angesicht des Corona-Virus selbst anzustecken? Diese Frage beschäftigte in den vergangenen Monaten nicht nur Andrea Kollotzek aus dem Hygieneteam von Prof. Dr. Johannes Knobloch . Im UKE werden alle, die in der Patientenversorgung mit dem Virus in Berührung kommen könnten, entsprechend geschult. Andrea Kollotzek freut sich: „Die Aufmerksamkeit für Hygiene-Schutzmaß­nahmen ist bei allen Kolleginnen und Kollegen ausgesprochen groß!“

Prof Osten betrachtet ein historisches Mikroskop im Historischen Museum des UKE
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Wie bei der Spanischen Grippe
Vor 100 Jahren wurde die Pandemie anfangs auch unterschätzt

Medizinhistoriker sieht Parallelen zur Spanischen Grippe 1917 und 1918

50 Millionen Tote weltweit

Damals wurde die Pandemie anfangs auch unterschätzt, erinnert Prof. Dr. Philipp Osten, Medizinhistoriker im UKE. Als die Opferzahlen weiter stiegen, wurden Hygie­­ne­regeln eingeführt, Veranstaltungen ver­boten – Lektionen aus der Vergangenheit für die Bewältigung der Pandemie von heute. Prof. Osten: „Wir machen die Welle selbst, durch unser Verhalten.“

Zwei Notärzte versorgen einen Notfallpatienten. Er liegt auf der Bahre des Rettungswagens. Das Bild ist leicht verzerrt, um das Tempo der Handlungen deutlich zu machen.
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Schnelle Hilfe
Bei Herzinfarkt und Schlaganfall ist jede Minute wichtig

Corona- und Infarktpatienten werden räumlich getrennt versorgt

Im Notfall sofort in die Klinik

Herzbeschwerden? Verdacht auf Schlaganfall? Dann wählen Sie den Notruf 112! Im Frühjahr haben viele Menschen keinen Arzt gerufen – aus Angst vor Ansteckung. „Das ist lebensgefährlich“, sagt Prof. Dr. Christian Gerloff, Leiter der Neurologie. „Bei Schlaganfall und Herzinfarkt zählt jede Minute.“ Im UKE werden Corona- und Infarktpatienten getrennt versorgt.

eine blaue Illustrations zeigt ein riesiges Mikroskop durch das ein Männchen auf den Glasträger blickt. Darauf steht ein anderes, winkendes Figürchen. im Hintergrund vier Weitere, die unterschiedliches Alter und Geschlecht versinnbildlichen.
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Langzeitfolgen im Blick
So sieht´s der Illustrator

UKE untersucht Langzeitfolgen

Wie geht’s Patientinnen und Patienten in einem Jahr?

150 Patientinnen und Patienten, die COVID-19 überstanden haben, werden künftig regelmäßig auf Langzeit­fol­gen untersucht. Lungenspezia­list Priv.-Doz. Dr. Hans Klose und Intensivmediziner Prof. Dr. Stefan Kluge wollen mögliche Spätschäden feststellen.

Fotos: Axel Kirchhof, Illustration: Björn von Schlippe (Stand: 1. Dezember 2020)