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Immun-vermittelte Erkrankungen verzeichneten über die letzten Jahre hinweg einen steten Anstieg der Inzidenz. Hierbei kommt es durch eine Fehlregulation des Immunsystems zu einer pathologischen Entzündungsreaktion im Körper, was eine Schädigung des betroffenen Gewebes zur Folge hat. Die Symptome der immun-vermittelten Erkrankungen sind abhängig vom betroffenen Organsystem und insgesamt sehr variabel. So kann die Gewebsschädigung mit Symptomen, die die Lebensqualität einschränken einhergehen oder aber durch Organversagen zu lebensbedrohenden Verläufen führen.
Das HCTI vereint herausragende Expertise in den Bereichen der Organimmunologie und der Systemimmunologie mit einzigartigen Patient:innen Kohorten und neuen vergleichenden Analyseansätzen. Dies bietet die Chance für ein tiefgreifendes Verständnis der Erkrankungen, zur Generierung neuer Therapieansätze und letztlich einem Paradigmenwechsel auf dem Gebiet der immun-vermittelten Erkrankungen.
Die Diagnose von immun-vermittelten Erkrankungen ist häufig langwierig und komplex. Die Therapie hingegen ist aktuell meist von empirischer Natur und besteht aus einer unspezifischen Immunsuppression, mit zum Teil schweren, unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Als übergeordnetes Ziel wird das HCTI definieren, warum unterschiedliche Organsysteme so variable Reaktionsmuster auf die zu Grunde liegende Autoimmunerkrankung zeigen und hieraus fundamentale Erkenntnisse für nebenwirkungsarme organspezifische, sowie organübergreifende neue Therapien generieren (HCTI DISCOVERY IDEA). Hierzu führt das HCTI erstmals herausragende Experten für sehr unterschiedlich immun-tolerante Organsysteme (fetomaternales System, Leber, Darm, ZNS und Niere) zusammen, um die Immunreaktionen und Gewebeantworten systematisch und multidimensional zu kartieren und vergleichend zu analysieren.
Die HCTI-Translations-Strategie (HCTI DISCOVERY PATH) basiert auf (1.) z.T. weltweit einzigartigen Patientenkohorten und Biobanken im Bereich der autoimmunen Organmanifestation (HCTI BIOBANKS AND ORGAN ENCYCLOPEDIA), welche mittels der Kombination von hochauflösenden Gewebetechniken zur Erstellung von molekularen Organatlanten genutzt werden sollen; (2.) einer experimentellen Plattform für die detaillierte Analyse von Immunprozessen und der Interaktion von Immun- und Gewebestrukturen (HCTI EXPERIMENTAL PLATFORM); (3.) präklinischen, komplementären Modellen einschließlich Organoiden-, Zell- und Tiermodellen, um die erkrankungsrelevanten Signalwege dynamisch zu analysieren und zu manipulieren (HCTI DISEASE MODELLING PLATFORM); (4.) eine Innovationsplattform (HCTI CLUSTER FOR INNOVATIVE THERAPIES, HCTI-CIT) in welcher Immun-, Signalweg-, Gewebe- und Zellspezifische Techniken angewendet und weiter entwickelt werden und (5.) ein Studienboard (HCTI TRANSLATIONAL BOARDS) bestehend aus HCTI-Mitgliedern und Kliniken des UKE, um aus dem HCTI heraus eine Translation der Ergebnisse zu ersten klinischen Studien hin anzutreiben.
Alle 5 Forschungsschwerpunkte des HCTI werden durch die Systemimmunologie, inklusive Künstlicher Intelligenz-basierter Immunologie, mittels Daten-Management, Analyse, Modellierung, Vorhersage und Qualitätskontrolle katalysiert und miteinander verbunden (HCTI SYSTEMS AND AI-BASED IMMUNOLOGY CATALYST, HCTISysIm).
Entdecken Sie unsere spannenden Labore und innovativen Forschungsprojekte, in denen unsere Teams mit Begeisterung wissenschaftliche Fragen angehen und die translationale Forschung vorantreiben.