Brustkrebs verursacht üblicherweise keine Symptome. Die Tumore werden z.B. als Veränderungen in der Brust getastet oder durch bildgebende Verfahren (Ultraschall oder Mammographie) festgestellt. Es gibt viele verschiedene Formen von Brustkrebs. Wird die Erkrankung früh entdeckt, ist sie meist sehr gut zu behandeln und damit heilbar.
Was sind Anzeichen für Brustkrebs? Wie häufig tritt Brustkrebs auf? Wie entsteht die Erkrankung und wie kann man sie behandeln? Antworten auf diese und andere Fragen rund um das Thema Brustkrebs erhalten Sie im folgenden Video. Zusätzlich können Sie Ihr Wissen mit dem Fact Sheet vertiefen.
[Film zur Erkrankung]
Früher Brustkrebs verursacht in der Regel keine Symptome. Brustkrebs wird meist durch die Mammographie im Rahmen der Brustkrebs-Früherkennung entdeckt oder als Tastbefunde (Veränderungen der Brust) durch die Frauen selbst oder die Frauenärzt:innen ertastet.
Brustkrebs ist eine multifaktorielle Erkrankung, d.h. viele unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, ob eine Frau an Brustkrebs erkrankt oder nicht - die meisten Faktoren sind nicht beeinflussbar.
Nach aktuellem Wissensstand sind nur etwa 5-10% der Brustkrebserkrankungen erblich bedingt. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist jedoch deutlich geringer als bei Frauen.
Zur Diagnostik gehören neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung auch Ultraschall und Mammographie der Brust. Die Therapie erfolgt sehr differenziert und kann Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Antikörpertherapien und Antihormontherapien beinhalten. Nach abgeschlossener Therapie bleiben Betroffene in einer regelmäßigen Nachsorge.
Früher Brustkrebs verursacht in der Regel keine Symptome. Daher wird Brustkrebs bei den meisten Frauen in Deutschland durch die Mammographie im Rahmen der Brustkrebs-Früherkennung entdeckt.
Darüber hinaus gibt es bestimmte Anzeichen, die auf Brustkrebs hindeuten können – oft ertasten Frauen zunächst eine Verhärtung in der Brust, die auch als Knoten bezeichnet wird.
Jede auffällige Veränderung der Brust sollten Frauen ärztlich abklären lassen. Denn je früher Brustkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen der Betroffenen.
Auffällige Veränderungen der Brust sind oft kein Brustkrebs – wenden Sie sich jedoch an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt, sobald sie länger anhalten.
Brustkrebs entsteht bei den meisten Menschen ohne erkennbaren Auslöser. Es gibt jedoch Faktoren, die das Brustkrebsrisiko erhöhen. Man unterscheidet beeinflussbare und nicht bzw. bedingt beeinflussbare Faktoren. Nicht beeinflussbare Risikofaktoren sind: höheres Alter, erbliche Veranlagungen, dichtes Brustgewebe, bestimmte Veränderungen des Brustdrüsengewebes, eine frühere Strahlentherapie des Brustkorbs, Diabetes mellitus Typ 2, hormonelle Faktoren Beeinflussbare Risikofaktoren sind: Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, hormonelle Verhütungsmittel (Pille und Spirale), Übergewicht nach den Wechseljahren, Lange Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren. Bedingt beinflussbare Faktoren sind: Anzahl an Schwangerschaften, keine oder kurze Stillzeiten, Zeitpunkt der ersten Schwangerschaft.
Nur bei wenigen Frauen ist Brustkrebs durch krebsfördernde Genveränderungen bedingt. Besteht der Verdacht auf eine erbliche Veranlagung, können sich Brustkrebspatientinnen und noch nicht erkrankte Personen humangenetisch beraten lassen. Je nachdem, wie viele Familienangehörige betroffen und in welchem Alter sie erkrankt sind, ist eine erbliche Veranlagung in der Familie mehr oder weniger wahrscheinlich. Welche genauen Kriterien auf erblichen Brustkrebs hindeuten, lesen Sie auf der Internetseite des Deutschen Konsortiums für familiären Brust- und Eierstockkrebs.
Nach einer Bildgebung (Ultraschall und Mammographie) erfolgt eine Gewebeprobe aus der Veränderung in der Brust. Dies geschieht in lokaler Betäubung und unter bildgebender Kontrolle. Die Diagnose erfolgt durch die Untersuchung des entnommenen Gewebes durch die Pathologie.
Brustkrebs im Frühstadium ist heilbar. Die Behandlung beinhaltet meist eine brusterhaltende Operation und eine Strahlentherapie. Daneben kommen ggf. Chemotherapie, Antikörpertherapie und Antihormontherapie in Betracht. Welche Therapie für welche Patientin erforderlich ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Durch verbesserte Therapiemöglichkeiten haben Brustkrebspatientinnen heutzutage deutlich bessere Heilungschancen als früher. Rechtzeitig erkannt und leitliniengerecht behandelt, sind die meisten Brustkrebs-Erkrankungen heilbar. Die Zahl der Sterbefälle sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich, obwohl mehr Frauen an Brustkrebs erkranken.
Selbst wenn es sich um Brustkrebs handelt – die Diagnose bedeutet keinen medizinischen Notfall, der sofortiger Behandlung bedarf. Für die notwendigen Untersuchungen bleibt ausreichend Zeit. Steht fest, dass es sich tatsächlich um Brustkrebs handelt, so sollte die Behandlung innerhalb von vier bis sechs Wochen beginnen.
Dr. Lisa Steinhilper
Leitung universitäres Brustzentrum UKE
Prof. Dr. med. Volkmar Müller
Stellvertretener Klinikdirektor und Leitung konservative Gynäkologie
Website:
Telefon:
E-Mail-Adresse:
Dr. Lisa Steinhilper ist Leiterin des universitären Brustzentrums im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Neben der Diagnostik und Behandlung von Brustkrebserkrankungen bietet sie eine Spezialsprechstunde für rekonstruktive operative Verfahren im Bereich der Brust an. Eine weitere Expertise sind fertilitätsprotektive Maßnahmen vor onkologischen Therapien. Sie leitet als Prüfärztin klinische Studien am Brustzentrum.
Prof. Dr. Müller ist stellvertretender Direktor der Klinik für Gynäkologie. Er leitet die konservative Onkologie (Systemtherapie) und verfügt auch über die Qualifikation Palliativmedizin. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist das Thema Brustkrebs und Hirnmetastasen sowie die Beteiligung an der Erstellung von nationalen und internationalen Leitlinien zum Thema Brustkrebs.
Zugang nur für Studierende und Mitarbeiter:innen des UKEs
Mit dem Ziel die klinischen und tumorbiologischen Daten der Patientinnen mit cerebralen Metastasen eines Mammakarzinoms zu strukturieren und auszuwerten sowie eine Versorgungsrealität in Deutschland zu erfassen, wurde im Jahr 2015 das Hirnmetastasenregister Brain Metastases in Breast Cancer (BMBC) gegründet. Federführend ist die Klinik für Gynäkologie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf.
Weitere kooperierende Einrichtungen sind die German Breast Group Forschungs GmbH, Translationale Forschungsgruppe der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO-Trafo) und Breast Study Group der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO-B). Im Rahmen des Registers werden multizentrisch deutschlandweit klinische Daten der Patient:innen mit cerebralen Metastasen eines Mammakarzinoms retrospektiv und prospektiv erfasst.
Hyaluronidase 1 (HAYL1), ein kataboles Enzym des Hyaluronan (HA)-Stoffwechsels, wurde als ein Marker für Hirnmetastasen (BM) bei Brustkrebs identifiziert. Basierend auf diesen Daten werden in diesem Forschungsprojekt die molekularen Mechanismen, die der Entwicklung von HYAL1-vermittelter BM in Brustkrebszellen zugrunde liegen, untersucht.
Im Rahmen der Forschung am UKE wurde vor kurzem Desmocollin-2 (DSC2) als ungünstiger prognostischer Marker bei dreifach negativen Brustkrebspatientinnen (TNBC) identifiziert. Darüber hinaus werden hohe DSC2-Werte in dieser Patientenuntergruppe mit einer verstärkten Entwicklung von Lungen- und Hirnmetastasen in Verbindung gebracht. Im aktuellen Projekt sollen die molekularen Mechanismen hinter diesen Befunden aufgeklärt werden.
Durch verbesserte Therapiemöglichkeiten kann Brustkrebs in den meisten Fällen geheilt werden.
Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Die Behandlung von Brustkrebs ist multimodal, d.h. es kommen unterschiedliche Therapieansätze zum Einsatz. Deshalb ist es wichtig, dass verschiedene Fachrichtungen in einem Zentrum gut zusammenarbeiten.
Im Frühstadium der Erkrankung ist die Operation ein wesentlicher Baustein der Therapie, wobei bei den allermeisten Betroffenen die Brust erhalten werden kann. Neben der Operation sind die Bestrahlung und die Antihormontherapie in Tablettenform für die meisten Betroffenen weitere Säulen der Brustkrebstherapie. In einigen Fällen wird die Therapie um eine Chemotherapie und/oder zielgerichtete Therapien (z.B. Antikörper) ergänzt. Welche Therapien im Einzelfall notwendig sind, hängt v.a. von den Eigenschaften des Tumors, dem Tumorstadium sowie dem Alter und der Gesundheit der an Brustkrebs erkrankten Person ab.
Die Teilnahme an Studien bietet Betroffenen eine gute Möglichkeit, bereits frühzeitig von neuen Therapien zu profitieren.
Am UKE stehen Fachexpert:Innen aus allen Fachdisziplinen für alle Säulen der Brustkrebstherapie für unserer Patient:Innen unter einem Dach zur Verfügung.