Angebote für Sexuelle Gesundheit
Sexuelle Gesundheit ist von grundlegender Bedeutung für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden von uns Menschen. Sie erfordert einen positiven und respektvollen Umgang mit Sexualität und sexuellen Beziehungen sowie die Möglichkeit, lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen, die frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt sind. In Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstehen wir
Sexuelle Gesundheit
als einen „Zustand körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf Sexualität“, der mehr umfasst als „die Abwesenheit von Krankheit, Funktionsstörungen oder Beschwerden“.
Wenn sexuelle Gesundheit erreicht und bewahrt werden soll, müssen die sexuellen Rechte aller Menschen anerkannt, geschützt und eingehalten werden. Dazu gehört in Anlehnung an die Definitionen der WHO ein bestmöglicher Standard sexueller Gesundheit, einschließlich des Zugangs zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung.
Dazu soll das digitale Angebot „Sexuelle Gesundheit“ auf UKE@home beitragen.
Welcher Bereich interessiert Sie?
ANGEBOT
Wenn das (körperliche) Geschlecht als Belastung empfunden werden:
Das Innovationsfonds-geförderte Projekt „i2TransHealth“ soll trans Menschen eine moderne, fachübergreifende Behandlung ermöglichen. Dafür wurde ein Online-Behandlungsangebot entwickelt, dessen Wirksamkeit zunächst im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie geprüft wurde. Aktuell steht die Rückmeldung des Innovationsausschusses zu den Möglichkeiten der Verstetigung von i2TransHealth noch aus.
Weitere Infos erhalten Sie hier: https://www.i2transhealth.de und hier: i²TransHealth – Interdisziplinäre, internetbasierte Trans Gesundheitsversorgung - G-BA Innovationsfonds
ANGEBOT
Wenn Sie sexuelles Interesse an Kindern haben:
Das EU-Projekt „Priority“ verfolgt das Ziel, sexuellen Kindesmissbrauch zu verhindern. Hierzu bieten wir die kostenlose und anonyme Online-Intervention "Prevent It“ an, die sich an Menschen richtet, die ein sexuelles Interesse an Kindern haben. Das Programm basiert auf kognitiver Verhaltenstherapie, dauert in der Regel neun Wochen und soll dabei helfen, ein besseres Verständnis und bessere Kontrolle über die eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu erlangen.
Das Programm richtet sich an Personen (18+), die
- noch nie ein Kind sexuell missbraucht haben, aber über ihr dranghaftes Bedürfnis besorgt sind, dies zu tun
in der Vergangenheit ein Kind sexuell missbraucht oder Bilder/Filme von Kindern zu sexuellen Zwecken angesehen haben und Hilfe für diese Gedanken und dranghaften Bedürfnisse suchen- aktiv Missbrauchsabbildungen (sog. Kinderpornografie) ansehen oder andere problematische sexuelle Verhaltensweisen zeigen, und Hilfe brauchen, um damit aufzuhören
Das Programm besteht aus neun Modulen. Jedes Modul enthält ein kurzes Einführungsvideo (1-2 Minuten), Informationen, Arbeitsblätter und die Möglichkeit, ein:e Berater:in über eine Nachrichtenfunktion auf der Plattform zu kontaktieren. Die Arbeit an den einzelnen Modulen, einschließlich des Ansehens der Videos und des Bearbeitens der Arbeitsblätter, dauert etwa 1-2 Stunden pro Woche.
Weitere Infos erhalten Sie hier:
https://www.iterapi.se/sites/preventit/
ANGEBOT
Wenn Sie eine Sexualstraftat gegen Kinder (sexueller Kindesmissbrauch und/oder Konsum von Missbrauchsabbildungen) begangen haben:
Das BMBF-geförderte Verbundprojekt "@myTabu" hat zum Ziel, eine therapeutengestützte Online-Intervention (eHealth-App) für Menschen, die wegen einer Sexualstraftat gegen Kinder verurteilt wurden (d.h. wegen sexuellem Kindesmissbrauch und/oder dem Konsum von Kindesmissbrauchsabbildungen), zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu prüfen. Diese eHealth-App kommt zusätzlich zu den regulären Maßnahmen der Bewährungshilfe und Führungsaufsicht zum Einsatz. Menschen, die wegen einer Sexualstraftat gegen Kinder verurteilt wurden, nehmen hierzu an einer randomisierten Wirksamkeitsstudie teil.
Im Verbundprojekt wird außerdem der ökonomische Nutzen der Intervention evaluiert und es werden juristische sowie ethische Richtlinien für eine mögliche Routine-Anwendung der Maßnahme entwickelt. Darüber hinaus erstellen die Forschenden ein online-basiertes Risikoerfassungssystem.
Derzeit läuft die wissenschaftliche Überprüfung der Online-Intervention. „@myTabu“ verfolgt dabei den Open-Source Gedanken. Das bedeutet, die im Rahmen des Projektes entwickelte eHealth-App wird nach Abschluss der wissenschaftlichen Überprüfung unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Dadurch können interessierte Institutionen, Forschende, Behörden und auch Menschen, die eine Sexualstraftat gegen Kinder begangen haben, selbst die App nutzen – ohne das zusätzliche Kosten anfallen.
Weitere Infos erhalten Sie hier: https://www.kompetenz-gegen-missbrauch.de/mytabu/