Hamburg klärt auf: Gemeinsam gegen HPV
Liebe Eltern, liebe Schüler:innen, liebe Lehrer:innen, liebe Interessierte,
weltweit ist fast jede 20. Krebserkrankung auf eine Infektion mit Humanen Papilloma-Viren zurückzuführen.
Eine Impfung im Jugendalter gegen HPV schützt vor einer HPV Infektion.
Anlässlich des internationalen HPV Awareness-Days am 4. März luden wir Sie herzlich ein, sich über HPV zu informieren. Das Programm mit den Sparten Wissen – Forschen – Schützen war das Ergebnis einer gemeinsamen Arbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern, bei denen wir uns herzlich bedankten.
Wissen: In kurzen Vorträgen fassten wir die wichtigsten Fakten zu HPV, den damit verbundenen Erkrankungen und der Impfung zusammen. Die Stadt Hamburg stellte ihre neue Impfkampagne vor. An Infoständen hatten Sie die Möglichkeit, mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen.
Forschen: Wollten Sie noch mehr Hintergrundinformationen oder waren Sie gar Betroffener einer HPV-assoziierten Erkrankung? Von 16 bis 18 Uhr konnten Sie sich in der Posterausstellung im 2. Obergeschoss des UKE-Hauptgebäudes über aktuelle Forschungsergebnisse informieren und mit Expert:innen aus Klinik und Wissenschaft ins Gespräch kommen.
Schützen: Haben Sie sich bereits entschieden, Ihr Kind impfen zu lassen? Besuchen Sie eine der zehn Impfstätten in ganz Hamburg.
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Teilnahme im Namen aller teilnehmenden Institutionen.
Aktionstag im UKE: Gemeinsam gegen HPV
Am 4. März wird jährlich weltweit auf die Bedeutung der Impfung gegen das Humane Papillomavirus (HPV) aufmerksam gemacht. In diesem Jahr haben sich zum HPV Aktionstag verschiedene überregionale und Hamburger Partner zusammengeschlossen, um auf die Wichtigkeit der HPV-Impfung hinzuweisen.
Jede 20. Krebserkrankung ist auf eine Infektion mit Humanen Papillomaviren zurückzuführen. HPV bezeichnet eine Virengruppe mit über 200 verschiedenen Arten. Einige dieser Viren werden durch Intimkontakte und Haut- sowie Schleimhautkontakt übertragen und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.
Fast jeder Mensch steckt sich im Laufe des Lebens mit dem Virus an, wobei die meisten Infektionen unbemerkt verlaufen, ohne Krankheitszeichen, und in der Regel ohne Folgen wieder ausheilen. Doch nicht immer gelingt es dem Körper, die Viren abzuwehren. Eine mögliche Folge einer Infektion kann beispielsweise Gebärmutterhals- oder Vaginalkrebs, Peniskrebs, Mund- und Rachenkrebs oder Feigwarzen im Intimbereich sein. Eine Impfung im Jugendalter schützt vor einer Infektion. Während bereits seit längerem Mädchen geimpft werden, gibt es seit 2018 auch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut für Jungen.
Mit einer gemeinsamen Aktion der Sozialbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung, der ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF e.V.), der Hamburger Krebsgesellschaft e.V., des Dysplasiezentrums am Krankenhaus Jerusalem, des Leibniz-Instituts für Virologie, des Selbsthilfe-Netzwerks Kopf-Hals-Mund-Krebs sowie weiterer Patient:innenvertretender des UCC Hamburg Netzwerks sollte auf die Impfdefizite aufmerksam gemacht werden.
Auch die Berufsverbände haben sich dieser Aktion verschrieben, deren Vorsitzende zum großen Teil persönlich vor Ort waren und ihr Engagement betonten. Beteiligt waren der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V., der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. Hamburg, die Deutsche Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV Medizin (dagnä) e.V., der Bundesverband der Deutschen Urologie e.V., der Hausärzteverband Hamburg e.V. sowie der Berufsverband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Deutschland e.V.
Das Universitäre Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) lud ins Hauptgebäude O10 des UKE ein, um über das Thema zu informieren. Die Veranstaltung wurde mit einem gemeinsamen Grußwort von Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCC Hamburg, und Staatsrat Tim Angerer von der Sozialbehörde eröffnet. Zudem stellte Staatsrat Angerer die Kampagne „Die beste Zeit ist JETZT!“ der Stadt vor. Die Kampagnenmotive sind sowohl digital als auch analog auf den Stadtinformationsanlagen (SIA) und im Fahrgastfernsehen des HVV in ganz Hamburg zu sehen.
Wissen – Forschen – Schützen war das Motto des Aktionstags. In Vorträgen und Infoständen im Foyer wurde erklärt, was genau hinter dem Virus steckt und ab wann welche Altersgruppen geimpft werden sollten. Im 2. Obergeschoss gab es eine Posterausstellung zu wissenschaftlichen Projekten und Forschungsarbeiten rund um die Behandlung von HPV-Erkrankungen. Hier konnten Besucher:innen mit Forscher:innen aus verschiedenen Bereichen wie Gynäkologie, HNO, Strahlentherapie, Urologie, Pädiatrie und Dermatologie in Kontakt kommen. Die Impfung gegen HPV war ein zentrales Thema. Parallel zur Veranstaltung wurden in der Infektiologie am UKE sowie in neun Gesundheitsämtern und Impfzentren der Stadt Impfungen angeboten.
Zuvor wurden Familien über Ranzenpost auf dieses Angebot hingewiesen. Über das soziale Netzwerk TikTok wurde eine Kampagne mit Hinweis zum Aktionstag ausgespielt.
„Mit unserer Forschung zu HPV-bedingten Krebserkrankungen tragen wir am UCC Hamburg dazu bei, die Mechanismen der Krebsentstehung besser zu verstehen und innovative, zielgerichtete Therapieverfahren hierfür zu entwickeln. Doch die einfachste und wichtigste Maßnahme ist immer die Vorbeugung: Durch die Impfung von Mädchen und Jungen im Kinders- und Jugendalter gegen HPV besteht die Möglichkeit, sich effektiv vor diesen bösartigen Erkrankungen zu schützen. Wir freuen uns über die tolle Zusammenarbeit in der Stadt mit allen Akteuren.
“ so Prof. Dr. Carsten Bokemeyer.
Bilder: Anja-Kathrin Meyer, Laura Lehmann
Weitere Informationen:
Zur Pressemitteilung der Hamburger Sozialbehörde
Robert Koch Institut (RKI): Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Erreger und Impfung
Die beste Zeit ist JETZT! Hamburger HPV-Kampagne
Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF e.V.)
HPV – Was bedeutet das?
HPV steht für Humane Papillomaviren, dies ist eine Virengruppe mit 200 verschiedenen Arten. Einige davon werden bei Intimkontakten durch Haut und Schleimhautkontakt übertragen.
Sie gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen. Man unterscheidet bei den übertragbaren HPV-Typen zwischen Hochrisikotypen, die Krebs und dessen Vorstufenauslösen können, und Niedrigrisikotypen, die Feig-/Genitalwarzen (Condylome) verursachen.