Krankheit Schmerz Musik

6. Madrigalbuch von Gesualdo da Venosa (1566-1613)
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6. Madrigalbuch von Gesualdo da Venosa (1566-1613)

Themenschwerpunkt des Medizinhistorischen Museums Hamburg, 12.04.-29.06.2016

Der Themenschwerpunkt des Medizinhistorischen Museums Hamburg beleuchtet diesmal das Verhältnis von Krankheit, Schmerz und Musik. Wie und wodurch wirkt Musik auf Körper und Psyche? Welchen Einfluss hat Musik auf Krankheit und Schmerzen? Wie wurde und wie wird mit Musik behandelt? Wenn Musik Schmerzen lindern kann, kann sie dieselben auch verursachen? Kann Musik wehtun? Was ist akustische Gewalt? Und welche Bedeutung übernimmt Musik als ein Medium des Ausdrucks, um Schmerzen, die sich nur bedingt verbalisieren lassen, hörbar zu machen? Was hat das Hören mit dem Fühlen zu tun? Alle diese Fragen sollen an konkreten Beispielen sowohl in aktueller, wie historischer Perspektive erörtert und diskutiert werden, um den vielfältigen Funktionen von Musik im Zusammenhang mit Krankheit und Schmerz nachzuspüren.

In der Vortragsreihe, zu der ReferentInnen aus den Bereichen Medizin, Musikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Musiktherapie geladen sind, werden daher so unterschiedliche Themen wie die Wirkung von Musik auf unser Gehirn, der Zusammenhang von Ohrwurm und Psychoanalyse, die Funktion von Musik im Krieg, der Einsatz von Musik in der Schmerzbehandlung und die Geschichte des hörenden Patienten erörtert.

Zum Themenschwerpunkt gibt es ein Begleitheft mit einer Einführung sowie Kurztexten zu den Vorträgen . Und am 16.06.2016 wird der Musiker Felix Kubin das Hörspiel „Paralektronoia“ im Medizinhistorischen Museum aufführen – eine Hamburg Premiere!

Konzept und Organisation: Dr. Monika Ankele, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des UKE, m.ankele@uke.de

Dienstag, 12. April 2016, 18.30 Uhr:

Musik und Medizin: Möglichkeiten zur Heilungsförderung durch Musik
Vortrag mit anschließender musikalischer Darbietung im historischen Sektionssaal

(Eintritt frei)

Prof. Dr. E. Sebastian Debus, Leiter der Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin des UKE Hamburg
Dr. med. Fiona Rohlffs, Ärztin der Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin des UKE Hamburg


Mittwoch, 4. Mai 2016, 18.30 Uhr:

Dr. Charlotte Seither, Komponistin:

Ruf und Schrei. Komponieren zwischen Ausdruck und Verweigerung (Eintritt frei)

Die preisgekrönte Komponistin Charlotte Seither wird im Rahmen der Themenreihe "Krankheit Schmerz Musik" Einblicke in den Prozess des Komponierens geben und dabei das Verhältnis von Musik und Schmerz, das als Teil dieses Prozesses beschrieben werden kann, reflektieren und ausgewählte Musik vorspielen.

Dr. Charlotte Seither (*1965 in Landau / Pfalz) studierte Komposition, Klavier, Musikwissenschaft und Germanistik in Hannover und Berlin und ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Promotion zum Dr. phil. (1998). Sie sie Mitglied im GEMA-Aufsichtsrat und Vorstandsmitglied im Deutschen Komponistenverband. Regelmäßig ist sie Gast bei internationalen Festivals wie Wien Modern, Biennale Venedig, BBC Proms, ISCM Weltmusiktage Tongyeong, Warschauer Generationen Festival oder IFWM Seoul. Für ihr Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Stipendium für die Deutsche Akademie Villa Massimo (2009) und den Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen (2010). Charlotte Seither ist Preisträgerin des Deutschen Musikautorenpreises 2014.

Der Vortrag von Prof. Dr. Susanne Metzner zum Thema "Wunde.Klänge – Zum Einsatz von Musik in der Schmerzbehandlung" fällt leider aus.


Mittwoch, 25. Mai 2016, 18.30 Uhr:

Haunting Melodies. Zur literarisch-musikalischen Vorgeschichte eines psychoanalytischen Theorems (Eintritt frei)

Prof. Dr. Nicola Gess studierte Germanistik, Musikwissenschaft und Querflöte in Hamburg und Princeton und habilitierte sich 2012 mit der Schrift „Primitives Denken. Wilde, Kinder und Wahnsinnige in der literarischen Moderne (Müller, Musil, Benn, Benjamin)“ . Seit 2015 ist sie Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Sie ist Gründungsmitglied im Wissenschaftlichen Netzwerk „Hör-Wissen im Wandel. Zur Wissensgeschichte des Hörens in der Moderne“ (DFG), Initiatorin der Forschungsplattform „Musik, Klang, Literatur“ und Mitherausgeberin des Handbuchs „Literatur und Musik“ in der Reihe Handbücher für kulturwissenschaftliche Philologie (Verlag De Gruyter).


Mittwoch, 15. Juni 2016, 18.30 Uhr:

„vnd wird der Feind offt gantz zitternt gemacht.“ Funktionen und Wirkungen von Musik im Kriegswesen (Eintritt frei)

Silke Wenzel, M.A., studierte Musikwissenschaft, Musikpraxis, Romanistik und Archäologie in Weimar und Jena. Seit 1999 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in verschiedenen Forschungsprojekten tätig. 2013 promovierte sie mit einer Dissertation über „Das Verhältnis von Musik und Krieg zwischen 1460 und 1600“, die demnächst als Buch erscheint.


Donnerstag, 16. Juni 2016, 20 Uhr:

Paralektronoia . Ein Live-Hörspiel von und mit Felix Kubin, veranstaltet im Rahmen von blurred edges, Festival für aktuelle Musik Hamburg

! Eintritt: 8 Euro !


Mittwoch, 29. Juni 2016, 18.30 Uhr:

„Der hörende Patient“ – Entwicklung und Verständnis rezeptiver Musikanwendung in medizinischer Praxis (Eintritt frei)

Prof. Dr. Manuela Schwartz studierte Musikwissenschaft, Neuere Geschichte und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in Mainz und Berlin. Seit 2000 ist sie Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal und seit 2013 Mitglied im Forschernetzwerk „Hör-Wissen im Wandel. Zur Wissensgeschichte des Hörens in der Moderne“ (DFG). Sie forscht unter anderem zur Geschichte der Musiktherapie im 19. und 20. Jahrhundert, zur Musikpolitik und Musikpropaganda sowie zur Musik im Salon.

Alle Vorträge finden im großen Hörsaal des Fritz-Schumacher Hauses (Haus N30.b) statt, das Konzert von Felix Kubin findet im historischen Sektionssaal statt.