Forschung
Die Forschungsschwerpunkte des Instituts für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung liegen im Bereich der ökonomischen Evaluation von Gesundheitsleistungen und der Versorgungsforschung, mit einem Schwerpunkt im Bereich der Versorgung psychisch kranker und alter Menschen.
Gegenwärtig werden Methoden zur Messung der präferenzbasierten Bewertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der Kosten in verschiedenen Diagnosegruppen weiterentwickelt und getestet. Außerdem werden Krankheitskostenstudien durchgeführt und Krankheitsmodelle als Grundlage für entscheidungsanalytische Evaluationsstudien entwickelt. Darüber hinaus werden ökonomische Evaluationsstudien von neuen präventiven, diagnostischen und therapeutischen Versorgungsleistungen für Patienten aus verschiedenen Krankheitsgruppen durchgeführt sowie neue Finanzierungsformen der psychiatrischen Versorgung evaluiert.
Des Weiteren liegt ein Forschungsschwerpunkt im Feld der Versorgungsepidemiologie. Dieser Bereich ist an der Schnittstelle von Versorgungsforschung, Gesundheitsökonomie und Epidemiologie angesiedelt. Interdisziplinäre Fragenstellungen der Versorgungsforschung werden dort empirisch analysiert, ebenfalls mit einem Schwerpunkt auf Versorgung im Alter und bei psychischen Erkrankungen und überwiegend basierend auf Daten aus Kohortenstudien.
Arbeitsgruppen
Aktuelle Forschungsprojekte
Geriatrische und pflegebezogene Forschungsprojekte
-
Attitudes towards informal caregivers (ATTIC)
Die Versorgung von pflegebedürftigen Personen im Alter von 60 Jahren und älter kann für pflegende Personen große Belastung und Unterstützungsbedarf bedeuten. Wir gehen davon aus, dass hierbei die Wahrnehmung und Verinnerlichung von gesellschaftlichen Vorstellungen zu Pflege und Pflegenden eine Rolle spielen. Die mit Pflege verknüpften Vorstellungen und die daraus resultierenden emotionalen und behavioralen Reaktionen wurden jedoch bei informell Pflegenden selten untersucht. Vor allem fehlen bislang Untersuchungsinstrumente mit diesem Fokus. Im Rahmen dieses von der Akademie der Wissenschaften Hamburgs geförderten Projekts, soll daher ein Befragungsinstrument zur Erfassung dieser Vorstellungen und damit verknüpften Emotionen und Verhaltensweisen im Bezug auf Angehörigenpflege für ältere Personen (≥60 Jahre) entwickelt und validiert werden.
Förderer: Akademie der Wissenschaften Hamburg, Young Academy Fellowship Individualförderung
Laufzeit: 2023-2024
Zuständigkeit: Professur für Interdisziplinäre Versorgungsepidemiologie
-
Entwicklung und Testung eines interprofessionellen patientenzentrierten Versorgungskonzeptes für zuhause lebende Patient*innen (Interprof HOME)
-
Interaktionen von Systemischen Erkrankungen und Mundgesundheit bei ambulanter Pflegebedürftigkeit (InSEMaP)
Für ältere Menschen mit Pflegebedürftigkeit treten zunehmende Hemmnisse auf, Ihre häusliche Mundpflege selbstständig zu erbringen und die empfohlenen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis wahrzunehmen. Ohne adäquate häusliche Zahnpflege und ohne regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen verschlechtert sich jedoch die Mundgesundheit und dies kann wiederum negative Auswirkungen auf die Ausprägung der systemischen Erkrankungen haben, derentwegen die Pflegebedürftigkeit eingetreten ist.
Durch den Abbruch der zahnärztlichen Betreuung sind die Konsequenzen für die Mundgesundheit häufig nicht bekannt. Hinzu kommt, dass es keinen koordinierten und verbindlichen Austausch zwischen Zahn- und Hausarztpraxis, Pflegepersonal, Angehörigen oder Patientinnen und Patienten gibt. Das Projekt InSEMaP knüpft an diese ungünstige Versorgungssituation von ambulant gepflegten Menschen an und zielt auf die Verbesserung von deren zahnärztlicher Versorgung.
Im Projekt werden zuerst förderliche und hinderliche Versorgungsfaktoren identifiziert sowie Versorgungspfade (Ablaufpläne zur Durchführung von medizinischen Behandlungen) beschrieben. Eine Routinedatenauswertung soll Zusammenhänge zwischen Zahnarztleistungen, Pflegebedürftigkeit, Morbidität und Kosten aufdecken. Parallel werden ambulant Pflegebedürftige von einem Studienzahnarzt aufgesucht. Durch anschließende radiologische Diagnostik wird objektiv analysiert, ob eine unerkannte Behandlungslast besteht. Aus den Daten wird ein Versorgungspfad entwickelt, in dem alle beteiligten Personen berücksichtigt sind. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,363 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann das Konzept weitergeführt und dadurch eine Verbesserung der Mundgesundheit von ambulant gepflegten Menschen erreicht werden. Durch Wechselwirkungen mit systemischen Erkrankungen kann sich dies wiederum positiv auf den gesamten Gesundheitszustand und die Lebensqualität auswirken.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2021-2024
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten III (Studienkoordination), Arbeitsgruppe Routinedaten I
-
Prävention für mehr Teilhabe im Alter (PromeTheus)
In einer multizentrischen randomisierten kontrollierten Studie soll ein multidimensionales Pro-gramm zur Förderung der Teilhabe älterer, zuhause lebender und zunehmend gebrechlicher Personen untersucht werden. Ziel dieses Programmes ist es, den weiteren Funktionsverlust aufzuhalten und die Teilhabe zu verbessern. Kernkomponente des multidimensionalen Pro-gramms ist ein zwölfmonatiges Trainingsprogramm. Bei Bedarf können weitere Komponenten wie Beratung zu Themen der sozialen Teilhabe und zu psychosozialen Themen sowie Ernäh-rungs- und Wohnraumberatung zusätzlich vermittelt werden. Begleitend zu dieser Studie be-stimmt das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des Universitätsklini-kums Hamburg-Eppendorf die Interventionskosten. Darüber hinaus wird eine gesundheitsöko-nomische Evaluation durchgeführt. Zur Bestimmung der Gesundheitseffekte werden qualitäts-adjustierte Lebensjahre basierend auf den EQ-5D-5L berechnet. Auf Basis dieser werden in-krementelle Kosten-Effektivitätsrelationen sowie Kosten-Effektivitäts-Akzeptanzkurven berechnet.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2020-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Evaluation des unfallchirurgisch-geriatrischen Co-Managements bei alterstraumatologischen Frakturen älterer Patientinnen und Patienten (EvaCoM)
In Deutschland werden derzeit mehr als 400.000 alterstraumatologische Frakturen pro Jahr stationär behandelt, von denen die Mehrzahl bei älteren Menschen auftritt. Diese Patienten leiden häufig unter einer Vielzahl von Begleiterkrankungen (Multimorbidität) und nehmen deshalb eine Reihe unterschiedlicher Medikamente ein (Polypharmazie). Die Behandlung dieser Patienten ist komplex und erfordert nicht nur die operativ-unfallchirurgische, sondern auch die internistisch-geriatrische Expertise. Um die Versorgung dieser Patienten zu verbessern, wurde in den letzten Jahren in bestimmten deutschen Krankenhäusern das orthogeriatrische Ko-Management als neuer Versorgungsansatz eingeführt. Dieses Projekt untersucht den Einfluss von orthogeriatrischem Ko-Managements auf relevante Outcomes wie Mortalität, Pflegebedürftigkeit, Pflegeheimaufnahme, Rehospitalisierung oder Kosten von Patienten mit alterstraumatologischen Frakturen. Zudem wird eine Kosteneffektivitätsanalyse durchgeführt. Es werden Kranken- und Pflegekassendaten genutzt. Die Ergebnisse dieses Projekts werden von besonderem Interesse für Länder einer mit alternden Bevölkerung sein und die Verteilung von finanziellen Ressourcen unterstützen.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2020-2022
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten I
-
Eine multizentrische cluster-randomisierte kontrollierte Multikomponenten-Interventionsstudie zur Prävention kognitiver Abbauprozesse bei älteren Hausarztpatienten (AgeWell)
Das Projekt AgeWell.de zielt auf selbstständig lebende Personen zwischen 60 und 77 Jahren ab, die unter einem erhöhten Risiko stehen Demenz zu entwickeln. Die Intervention besteht aus sieben Komponenten, u.a. Ernährungsberatung, kognitives Training, Medikamentenoptimierung. Im Rahmen einer multizentrischen, zweiarmigen, Beobachter-verblindeten, cluster-randomisierten kontrollierten Studie wird diese Intervention mit der Standardversorgung verglichen. Primärer Endpunkt ist die kognitive Funktionsfähigkeit gemessen einer neuropsychologischen Testbatterie zum 24-Monats-Zeitpunkt.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung führt eine Kosten-Effektivitätsanalyse basierend auf Befragungsdaten durch. Berücksichtigung finden direkte Kosten. Als Effektmaß dienen qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY), die mittels des EQ-5D-5L berechnet werden. Zielgrößen sind die inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelation (IKER) und Wahrscheinlichkeit für Kosteneffektivität erfasst mittels einer Kosten-Effektivitätsakzeptanzkurve (KEAK). Es findet der Net-Benefit Ansatz hierbei Anwendung.Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2017-2021
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
Effekte von Strategien zur Verbesserung ärztlich-pflegerischer Zusammenarbeit auf Krankenhausaufnahmen von Pflegeheimbewohnern (interprof ACT): Gesundheitsökonomische Evaluation
Interprof ACT ist ein von Prof. Hummers-Pradier (Universitätsmedizin Göttingen) geleitetes, BMBF-gefördertes Verbundprojekt. Im Rahmen des Projektes wird untersucht ob durch eine Verbesserung der Koordination zwischen Pflegeheimen und Hausärzten gegenüber der Regelversorgung eine Verringerung der Krankenhauseinweisungsrate von Pflegeheimbewohnern erreicht werden kann. Im Rahmen des gesundheitsökonomischen Teilprojektes wird die Kosteneffektivität der Intervention im Vergleich zur Regelversorgung analysiert. Zu diesem Zweck wird die Inanspruchnahme der Pflegeheimbewohner gemessen, um Kosten zu ermitteln. Darüber hinaus wird mit Hilfe des EQ-5D-5L Lebensqualitätsfragebogens die gesundheitsbezogene Lebensqualität gemessen, um qualitätsgewichtete Lebensjahre zu ermitteln und eine Kosten-Effektivitäts-Analyse der Interprof ACT-Intervention durchzuführen. Primäres Outcome der Kosten-Effektivitäts-Analyse ist die inkrementelle Kosten-Effektivität-Relation (ICER) von Interprof ACT im Vergleich zur Regelversorgung aus gesellschaftlicher Perspektive.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2017-2020
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten III
-
Needs, health service use, costs and health-related quality of life in a large sample of oldest-old primary care patients (AgeQualiDe)
Die AgeCoDe-Kohorte gehört zu den international größten prospektiven Studien der Altenbevölkerung (n = 3.327 Personen zur Indexuntersuchung; 75+ Jahre). Die Kohorte wurde 2003-2005 als repräsentative Stichprobe von Patienten ohne Demenz in Hausarztpraxen (Studienzentren Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Mannheim, München) rekrutiert. Die Weiterführung der AgeCoDe-Kohorte im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten AgeQualiDe-Studie verfolgt das Ziel, eine detaillierte Untersuchung der bedarfsgerechten Versorgung der hochaltrigen Hausarztpatienten unter der speziellen Berücksichtigung von gedeckten und ungedeckten Bedarfen, der assoziierten Versorgungsinanspruchnahme (und den direkten Kosten) und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität durchzuführen.
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum: 2013-2017
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II , Professur für Interdisziplinäre Versorgungsepidemiologie
-
Geriatrische Rehabilitationserfolge nachhaltig sichern (GeRas)
Beim Projekt „Geriatrische Rehabilitationserfolge nachhaltig sichern“ (GeRas) handelt es sich um eine multizentrische randomisierte kontrollierte Studie, in der ein Nachsorgeprogramm nach stationärer geriatrischer Rehabilitation evaluiert wird. Primäre Ziele des Programms sind eine Verbesserung von Funktionalität und Teilhabe sowie ein Erhalt der Selbstständigkeit nach Entlassung aus der stationären Reha in das häusliche Umfeld. Die Proband:innen werden in 3 Studienarme randomisiert (2 Interventionsgruppen, 1 Kontrollgruppe). Der erste Interventionsarm beinhaltet neben einem strukturierten Trainingsprogramm ein Schnittstellenmanagement zwischen dem Sozialdienst der Reha und sog. Versorgungsmanager:innen der Krankenkassen sowie eine strukturierte Überprüfung der Person-Umwelt-Passung. Diese Leistungen werden durch Hausbesuche und Telefonate erbracht. Im zweiten Interventionsarm werden dieselben Inhalte über eine Telemedizin-Plattform erbracht. Begleitend zu dieser Studie bestimmt das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf die Interventionskosten der jeweiligen Interventionsarme. Darüber hinaus wird eine gesundheitsökonomische Evaluation durchgeführt. Zur Bestimmung der Gesundheitseffekte werden qualitäts-adjustierte Lebensjahre basierend auf dem EQ-5D-5L berechnet. Auf Basis dieser werden inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelationen sowie Kosten-Effektivitäts-Akzeptanzkurven berechnet.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2022 – 2025
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Altern in Bewegung für Menschen im ländlichen Raum (ABSCHaLoM)
Das Projekt ABSCHaLoM evaluiert im Rahmen einer dreiarmigen randomisierten kontrollierten Studie, inwieweit Stürze und sturzbedingte Verletzungen bei älteren Menschen der neuen Bundesländer durch die Implementierung von konventionellen und Tele-Bewegungskursen vermieden und die motorische Funktionalität und körperliche Aktivität verbessert werden können. Hierzu werden insgesamt mehr als 2.700 Menschen im Alter von 70 bis 90 Jahren nach dem Zufallsprinzip einer konventionellen Bewegungsgruppe, Tele-Bewegungsgruppe oder Kontrollgruppe zugeteilt. In diesem Zusammenhang führt das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf eine gesundheitsökonomische Evaluation der konventionellen und Tele-Bewegungskurse im Vergleich zu einer Kontrollgruppe durch. Auf Grundlage eines Fragebogens zur Erhebung von Gesundheitsleistungen im Alter wird die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen über 12 Monate retrospektiv erhoben. Zusätzlich wird die sturzbedingte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen sowie die generische gesundheitsbezogene Lebensqualität durch den EQ-5D-5L alle 3 Monate retrospektiv erfasst. Die Berechnung der aus der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen resultierenden Kosten erfolgt aus gesellschaftlicher Perspektive anhand standardisierter monetärer Bewertungssätze. Zur Bestimmung der Gesundheitseffekte werden qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALYs) basierend auf dem EQ-5D-5L berechnet. Zur Analyse der Kosteneffektivität nach 12 Monaten werden die Unterschiede in den Kosten und
QALYs zwischen den beiden Interventionsgruppen und der Kontrollgruppe bestimmt und in Form von inkrementellen Kosten-Nutzwert-Relationen in Beziehung gesetzt. Zur Unsicherheitsanalyse wird das nicht-parametrische Bootstrap-Verfahren eingesetzt. Zusätzlich werden zur Visualisierung der statistischen Unsicherheit der Kosten-Nutzwert-Relationen auf Net-Benefit-Regressionen basierende Kosten-Effektivitäts-Akzeptanz-Kurven konstruiert.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2022-2026
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
Forschungsprojekte zu psychischer Gesundheit
-
Efficacy and safety of Thrombectomy in Stroke with extended lesion and extended time window: a randomized controlled trial (TENSION)
Tension ist ein von Prof. Bendszus (Universitätsklinikum Heidelberg) geleitetes, von der Europäischen Union gefördertes, multinationales Verbundprojekt, in dem die Wirksamkeit von später Thrombektomie im Vergleich zu bestmöglicher Standardversorgung bei Schlaganfallpatienten untersucht wird. In einem gesundheitsökonomischen Teilprojekt wird eine Kosteneffektivitätsanalyse des Versorgungsansatzes für Deutschland und gegebenenfalls für weitere Länder durchgeführt. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der Studie Inanspruchnahmedaten erhoben und anschließend monetär bewertet, während die Effektivität mit qualitätsgewichteten Lebensjahren (QALYs) abgebildet wird. Um die Kosteneffektivtät zu analysieren wird ein Markov-Modell entwickelt, mit dem die langfristigen Kosten und Effekte für verschiedene Ausprägungen des mRS-Scores abgebildet werden.
Förderer: Europäische Union
Förderzeitraum: 2018-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Versorgungs- und Bedarfsanalyse zur barrierefreien Teilhabe an Diagnostik und Therapie von Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störung (BarrierefreiASS)
BarrierefreiASS ist ein von Prof. Schulz (UKE) geleitetes, vom Innovationsfonds gefördertes Projekt, in dem die Versorgungssituation von Menschen mit Autismus-Spektrum-Erkrankungen in Deutschland analysiert und ein gestuftes Modellkonzept der Versorgung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Assistenzansätze, des spezifischen Bedarfes und Implementationschancen entwickelt werden soll. Im Rahmen des gesundheitsökonomischen Teilprojektes wird in einem ersten Schritt eine Krankheitskostenstudie von Autismus-Spektrum-Erkrankungen aus einer gesellschaftlichen Perspektive durchgeführt. Zu diesem Zweck werden in einer Online-Erhebung fragebogengestützt die Inanspruchnahme spezifischer Gesundheitsleistungen und Parameter zur Abschätzung krankheitsbedingter Produktivitätsverluste erhoben und anschließend mit Standardkostensätzen monetär bewertet. In einem zweiten Schritt wird eine modellgestützte orientierende Kosteneffektivitätsanalyse des zu entwickelnden Modellkonzeptes durchgeführt.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2020-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten III
-
Spezialisierte post-stationäre Psychotherapie mittels Videotherapie zur Erhaltung der Genesung bei Anorexia nervosa: eine randomisierte kontrollierte Studie (SUSTAIN)
Im Rahmen einer multizentrischen, prospektiven randomisierten kontrollierten Studie erhalten Patientinnen und Patienten mit Anorexia nervosa im Anschluss an einen stationären Aufenthalt eine 20 Sitzungen umfassende individuelle Psychotherapie, die größtenteils mittels Videokonferenz erbracht wird. Die Kontrollgruppe erhält eine optimierte Standardversorgung. Primärer Endpunkt ist der Body Mass Index am Ende der Behandlung nach 8 Monaten.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung führt eine Kosten-Effektivitätsanalyse basierend auf Befragungsdaten durch. Die Analyse wird über einen Zeithorizont von 14 Monaten aus der gesellschaftlichen Perspektive durchgeführt. Berücksichtigung finden direkte wie auch indirekte Kosten. Als Effektmaß dienen qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY), die mittels des EQ-5D-5L berechnet werden. Zielgrößen sind die inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelation (IKER) und Wahrscheinlichkeit für Kosteneffektivität erfasst mittels einer Kosten-Effektivitätsakzeptanzkurve (KEAK).Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2020-2024
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
Die Wirksamkeit einer Rückmeldung nach Depressionsfrüherkennung. Eine web-basierte randomisiert-kontrollierte Studie (Online Feedback)
Diese web-basierte Studie ist eine dreiarmige, randomisiert-kontrollierte Studie mit einem 6-monatigen Zeithorizont zur Erfassung der Wirksamkeit einer Rückmeldung nach Depressionsfrüherkennung. Die Kontrollgruppe erhält nur die Depressionsfrüherkennung, die Interventionsgruppen erhalten zusätzlich ein standardisiertes bzw. ein personalisiertes Feedback. Primärer Endpunkt ist die Depressionsschwere gemessen mit dem PHQ-9 nach 6 Monaten.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung führt eine Kosten-Effektivitätsanalyse basierend auf Befragungsdaten aus der gesellschaftlichen Perspektive durch. Berücksichtigung finden direkte wie auch indirekte Kosten. Als Effektmaß dienen qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY), die mittels des EQ-5D-5L berechnet werden. Zielgrößen sind die inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelation (IKER) und WahrscheinlichkeitFörderer: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Laufzeit: 2020-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
Förderung der psychischen Gesundheit bei geflüchteten Eltern und ihren Kindern (IMPROVE-MH)
Das Projekt IMPROVE-MH hat das Ziel, die psychische Gesundheit geflüchteter Familien mit jungen Kindern zu verbessern. Die Intervention richtet sich an geflüchtete, arabischsprachige Eltern, die ein erhöhtes Maß an Depressivität, Angst und/oder Stress erleben, sowie an ihre Kinder (0-6 Jahre). Die Intervention ist ein 10-wöchiges Programm, das aus drei Aspekten (4 Sitzungen beim Allgemeinmediziner, online Eltern-Erziehungsprogramm und regelmäßige Telefonate mit einem Psychologen) besteht. Im Rahmen einer multizentrischen, zweiarmigen, Beobachter-verblindeten, randomisierten kontrollierten Studie wird diese Intervention mit der Standardversorgung verglichen. Primäre Endpunkte sind die Erziehungskompetenz und die psychische Gesundheit von Eltern und Kindern nach 12 Monaten.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung führt eine Kosten-Effektivitätsanalyse basierend auf Befragungsdaten durch. Berücksichtigung finden direkte Kosten. Als Effektmaß dienen qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY), die mittels des EQ-5D-5L berechnet werden. Zielgrößen sind die inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelation (IKER) und Wahrscheinlichkeit für Kosteneffektivität erfasst mittels einer Kosten-Effektivitätsakzeptanzkurve (KEAK). Es findet der Net-Benefit Ansatz hierbei Anwendung.Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2019-2024
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
Depressionsscreening in der Hausarztpraxis: Steigerung der klinischen Effektivität und ökonomischen Effizienz durch Patienten-orientiertes Feedback (GET.FEEDBACK.GP): gesundheitsökonomische Evaluation
Die Intervention innerhalb des Projektes GET.FEEDBACK.GP liefert dem Patienten und dem Hausarzt basierend auf einem routinemäßigen Depressionsscreening in der Hausarztpraxis individuell zugeschnittene Feedbacks zu den Ergebnissen an. Im Rahmen einer multizentrischen, dreiarmigen, Beobachter-verblindeten, randomisierten kontrollierten Studie unter Praxisbedingungen wird diese Intervention verglichen mit einem Feedback, welches ausschließlich an den Hausarzt geht, und einer Variante ohne automatisiertes Feedback. Primärer Endpunkt ist die Depressionsschwere gemessen mit dem PHQ-9 zum 6-Monats-Zeitpunkt.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung führt eine Kosten-Effektivitäts- analyse basierend auf Befragungsdaten durch. Berücksichtigung finden direkte wie auch indirekte Kosten. Als Effektmaß dienen qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY), die mittels des EQ-5D-5L berechnet werden. Zielgrößen sind die inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelation (IKER) und Wahrscheinlichkeit für Kosteneffektivität erfasst mittels einer Kosten-Effektivitätsakzeptanzkurve (KEAK). Der Net-Benefit-Ansatz findet hier Anwendung.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2019-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
Enhancing treatment and understanding of post-traumatic stress disorder related to child maltreatment (PTSD-CM) (ENHANCE)
Im Rahmen des Projektes „ENHANCE“ wird eine multizentrische randomisierte kontrollierte Studie zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen nach Misshandlung in der Kindheit durchge-führt. Die Behandlung erfolgt durch eine ambulante traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (STAIR-Exposition) oder durch eine ambulante psychodynamische Therapie (TF-PDT). Patientinnen und Patienten in der Kontrollgruppe sind auf einer 6-monatigen Warteliste. Die Ergebnismaße werden zu Baseline, nach 8 und 16 Sitzungen, unmittelbar sowie 6 und 12 Monate nach Abschluss der Behandlung erhoben.
In diesem Zusammenhang führt das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung eine gesundheitsökonomische Evaluation zum Vergleich von STAIR-Exposition und TF-PDT im Vergleich mit einer Kontrollgruppe (Wartelite) durch. Direkte und indirekte Kosten werden aus gesellschaftlicher Perspektive auf Basis der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, reduzierter Produktivität am Arbeitsplatz und Arbeitsunfähigkeitstagen berechnet. Zur Bestimmung der Gesundheitseffekte wer-den qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALYs) basierend auf dem EQ-5D-5L berechnet. Auf dieser Basis werden inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelationen (IKER) berechnet sowie Kosten-Effektivitäts-Ak-zeptanzkurven (KEAK) mittels net-benefit-Regressionen konstruiert.Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2019-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Internet based refugee mental health care (I-REACH)
Die I-REACH-Studie unter der Leitung von Prof. Knaevelsrud (Freie Universität Berlin) ist ein vom BMBF gefördertes Verbundprojekt, in dem transdiagnostische Screening- und Behandlungsprogramme für geflüchtete Menschen mit psychischen Erkrankungen entwickelt und evaluiert werden. Zu diesem Zweck werden existierende Screeninginstrumente und E-Mental-Health-Interventionen an die Zielgruppe angepasst und in verschiedene Zielsprachen übersetzt. Im Rahmen des gesundheitsökonomischen Teilprojektes werden Budget-Impact-Analysen und Kosten-Effektivitäts-Analysen der entwickelten Behandlungsprogramme durchgeführt. Dafür notwendige Kostendaten werden im Rahmen der klinischen Projekte erhoben. Als Maß für die Effektivität werden mit Hilfe des EQ-5D-5L Lebensqualitätsfragebogens qualitätsgewichtete Lebensjahre ermittelt. Primäres Outcome der gesundheitsökonomischen Evaluation ist der Budget-Impact der entwickelten Behandlungsprogramme, sekundäres Outcome ist ihre inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relation im Vergleich zur Regelversorgung aus gesellschaftlicher Perspektive.
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2019-2024
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten III
-
eHealth gestütztes Case-Management für psychisch Erkrankte in der hausärztlichen Primärversorgung (PREMA)
Depressionen und Angststörungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der hausärztlichen Praxis. Durch die oft unspezifisch auftretenden Symptome und die im hausärztlichen Setting häufige Multimorbidität der Pati-enten gestaltet sich die Diagnostik in vielen Fällen schwierig und langwierig.
Ziel des Projekts ist es, aus der hausärztlichen Praxis heraus maßgeblich zu einer besseren und bedarfsgerechte-ren Versorgung von psychisch Kranken beizutragen. Der Hausarzt soll dabei unterstützt werden, Depressionen und Panikstörungen früher und zuverlässiger zu erkennen und zügig eine adäquate Behandlungsstrategie entwi-ckeln zu können, d.h. zu entscheiden, ob der Patient umgehend an einen Fachspezialisten überwiesen werden muss oder ob er zunächst selber behandeln kann. Dafür werden digitale Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die sowohl die Diagnostik als auch die Behandlung unterstützen. Die Intervention wird im Dreierbündnis Hausarzt – medizinische Fachangestellte – Patient durchgeführt und beinhaltet ein 12-monatiges, E-Health-gestütztes Case-Management-Programm.
Anhand einer cluster-randomisierten Studie werden eine Interventions- und eine Kontrollgruppe hinsichtlich der Auswirkungen auf die Symptomatik, die Lebensqualität und die Versorgungskosten verglichen. In der Kon-trollgruppe werden die Patienten herkömmlich behandelt, während in der Interventionsgruppe das zwölfmona-tige Case-Management-Programm durchgeführt wird. Eine qualitative Studie untersucht, ob die neue Versor-gungsform im hausärztlichen Behandlungsalltag funktioniert und für Patienten und Praxen eine spürbare Ver-besserung der Versorgung bringt. Im Erfolgsfall ist davon auszugehen, dass sich die neue Versorgungsform auch auf andere Regionen und weitere psychische Erkrankungen ausweiten lässt. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 4,9 Millionen Euro gefördert.Konsortialpartner: Kassenärztliche Vereinigung Hessen; Embloom GmbH; Klinik Universität München, Institut für Allgemeinmedizin; Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2018-2022
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten II
-
Modell der sektorenübergreifend-koordinierten, schweregradgestuften, evidenzbasierten Versorgung psychischer Erkrankungen (RECOVER): Gesundheitsökonomische Evaluation
Die RECOVER-Studie unter der Leitung von Prof. Lambert (UKE) ist eine vom Innovationsfonds finanzierte Studie, in der ein Modellprojekt zur sektorenübergreifend-koordinierten, schweregradgestuften und evidenzbasierten Versorgung von psychischen Erkrankungen untersucht wird. Hauptziel der Intervention ist eine Reduktion von stationären Aufenthalten durch einen schweregrad-gestuften und gezielten Einsatz ambulanter Versorgungsformen. Im Rahmen des gesundheitsökonomischen Teilprojektes wird primär untersucht welche Auswirkungen die Recover-Intervention auf die Kosten der Versorgung psychischer Erkrankungen hat. Um die Kosten der Versorgung aus einer gesellschaftlichen Perspektive zu messen, werden Fragebögen eingesetzt, für die Analyse aus GKV-Perspektive werden Routinedaten der beteiligten Krankenkassen genutzt. Darüber hinaus wird mit Hilfe des EQ-5D-5L Lebensqualitätsfragebogens die gesundheitsbezogene Lebensqualität gemessen, um qualitätsgewichtete Lebensjahre zu ermitteln und eine Kosten-Effektivitäts-Analyse der RECOVER-Intervention durchzuführen. Primäres Outcome der Kosten-Effektivitäts-Analyse ist die inkrementelle Kosten-Effektivität-Relation (ICER) von RECOVER im Vergleich zur Regelversorgung aus einer gesellschaftlichen Perspektive.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2017-2020
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten III
-
Integrierte und gestufte Versorgung im Bereich mentale Gesundheit durch Überwindung sektoraler Behandlungsbarrieren (COMET)
COMET ist eine cluster-randomisierte kontrollierte Interventionsstudie. Das Ziel ist die Evaluation eines multiprofessionellen, integrierten und gestuften Versorgungsansatzes für Hausarztpatienten, die an einer Depression, einer Angststörung, einer somatoformen Störung und/oder einem Alkoholabhängig-keitssyndrom erkrankt sind. Hausarztpatienten in der Kontrollgruppe erhalten die Regelversorgung. Die Datenerhebung erfolgt mittels telefonischer Befragung zu vier Messzeitpunkten innerhalb eines Jahres (Baseline, 3, 6 und 12 Monate nach Baseline). In diesem Zusammenhang führen wir eine ge-sundheitsökonomische Evaluation zum Vergleich von COMET mit der Regelversorgung durch. Direkte und indirekte Kosten werden aus gesellschaftlicher Perspektive auf Basis der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, reduzierter Produktivität am Arbeitsplatz und Arbeitsunfähigkeitstagen be-rechnet. Zur Bestimmung der Gesundheitseffekte werden qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALYs) ba-sierend auf dem EQ-5D-5L berechnet. Auf Basis dieser werden inkrementelle Kosten-Effektivitätsrela-tionen (IKER) berechnet sowie Kosten-Effektivitäts-Akzeptanzkurven (KEAK) konstruiert.
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2016-2021
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
PTSD after ICU Survival, Caring for Patients with Traumatic Stress Sequelae following Intensive Medical Care (PICTURE)
Im Rahmen einer bizentrischen (LMU Klinikum München, Charité Berlin), prospektivenrandomisierten kontrollierten Studie erhalten Patient:innen mit posttraumatischerBelastungsstörung (PTBS), die nach einer Behandlung auf der Intensivstation auftrat, eine durch dieHausärzt:innen erbrachte, auf den Prinzipien der narrativen Expositionstherapie basierte Behandlungim Umfang von 3 Sitzungen. Zusätzlich erfolgt ein telefonisches Fallmanagement durch dasPraxisteam. Die Kontrollgruppe erhält eine optimierte Standardversorgung. Primärer Endpunkt ist dieSchwere der Symptomatik der PTBS nach 6 Monaten.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung führt eine Kosten-Effektivitätsanalyse basierend auf Befragungsdaten durch. Die Analyse wird über einen Zeithorizontvon 12 Monaten aus der gesellschaftlichen Perspektive durchgeführt. Berücksichtigung findendirekte wie auch indirekte Kosten. Als Effektmaß dienen qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY), diemittels des EQ-5D-5L berechnet werden. Zielgrößen sind die inkrementelle Kosten-Effektivitätsrelation (IKER) und Wahrscheinlichkeit für Kosteneffektivität erfasst mittels einer Kosten-Effektivitätsakzeptanzkurve (KEAK).Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit: 2018-2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
Forschungsprojekte zu somatischen Erkrankungen
-
INterdisziplinäre und sektorenübergreifende Versorgung in der HerzChiRurgiE am Beispiel von minimal-invASiven HErzklappeneingriffen (INCREASE)
INCREASE ist ein von Prof. Girdauskas (Universitätsklinikum Augsburg) geleitetes, vom Innovationsfonds gefördertes, multizentrisches Verbundprojekt, in dem die Wirksamkeit eines perioperativen Managements auf Grundlage des ERAS (early recovery after surgery) Models bei minimalinvasiven Herzklappeneingriffen analysiert werden soll. Im Rahmen eines gesundheitsökonomischen Teilprojektes wird zunächst untersucht, welche Kosten mit dem Ansatz im Vergleich zur Standardversorgung einerseits aus einer Krankenhausperspektive und andererseits aus einer Sozialversicherungsperspektive verbunden sind. Darüber hinaus wird eine Kosteneffektivitätsanalyse aus einer gesellschaftlichen Perspektive durchgeführt. Zu diesem Zweck wird mit Hilfe von Fragebögen die krankheitsspezifische Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen abgefragt und anschließend monetär bewertet. Als Maß für die Effektivität in der Kosteneffektivitätsanalyse werden qualitätsgewichtete Lebensjahre (QALYs) auf Grundlage des EQ-5D-5L ermittelt.
Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2021-2024
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
Sektorenübergreifende koordinierte Nachsorgebehandlung von Schlaganfallpatienten mit patientenzentrierter Ergebnisqualitätsmessung (StroCare)
Das Modellprojekt StroCare beinhaltet die Umsetzung und Evaluation einer sektorenübergreifenden akutstationären Schlaganfallbehandlung mit anschließender neurologischer Rehabilitation. Die Besonderheit der Versorgung in diesem Projekt ist die sektorenübergreifenden Prozesskette mit einem strukturierten, sektorenübergreifenden und koordinierten Behandlungspfad mit Integration einer patientenorientierten Outcomemessung. Anknüpfend an die Akutphase wird der Übergang in die neurologische Rehabilitation optimal gestaltet, indem Fallmanager Patienten unterstützen und eine elektronische Portallösung die Übermittlung klinischer Daten in die Rehakliniken sicherstellt. Die anschließende ambulante medizinische Nachsorge findet in den beteiligten, auf Schlaganfall spezialisierten Klinikambulanzen statt und wird durch das Fallmanagement der Krankenkasse organisatorisch und inhaltlich unterstützt.
In diesem Zusammenhang vergleicht das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Evaluation die Kosten von StroCare mit den Kosten in der Routineversorgung. Des Weiteren soll die Leistungsinanspruchnahme in den einzelnen Sektoren analysiert werden. Die Kostenvergleichsanalyse wird unter Verwendung eines quasi-experimentellen Designs auf Basis von Routinedaten der BARMER durchgeführt. Zielgrößen der Kostenvergleichsanalyse sind die Versorgungskosten im gesamten Follow-up-Zeitraum (z.B. ambulant,stationär, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel, Pflege). Die Daten werden sowohl deskriptiv als auch inferenzstatistisch ausgewertet. Die Vergleichbarkeit der Gruppen in Hinsicht auf soziodemographische und klinische Charakteristika wird mittels geeigneter Matching-Verfahren hergestellt.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit 2019-2022
Zuständigkeit: Arbeisgruppe Routinedaten II Arbeitsgruppe Routinedaten I
-
Entwicklung und Evaluation eines Konzeptes zur berufsübergreifenden Zusammenarbeit bei Patienten mit palliativem Versorgungsbedarf (KOPAL)
Im Rahmen des Projektes wird ein Konzept zur strukturierten interdisziplinären und berufsübergrei-fenden Fallbesprechung (KOPAL) bei der Palliativversorgung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizi-enz, fortgeschrittener COPD und Demenz entwickelt. Die Effektivität, Plausibilität und Akzeptanz von KOPAL im Versorgungsalltag soll anhand einer prospektiven multizentrischen clusterrandomisierten kontrollierten Studie überprüft werden.
In diesem Zusammenhang führt das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung eine gesundheitsökonomische Evaluation in Form einer Kosten-Effektivitäts-Analyse durch, um die Kosten aus der gesellschaftlichen Perspektive und die Effektivität von KOPAL der Regelversorgung gegenüber-zustellen. Dabei wird die Effektivität anhand der Zunahme von qualitätsadjustieren Lebensjahre basie-rend auf EQ-5D-5L Indexwerten gemessen. Unsicherheiten bei der Kosten-Effektivität aufgrund ver-schiedener Zahlungsbereitschaften werden mittels Kosten-Effektivitätsakzeptanzkurven bestimmt. Diese werden mittels Net-Benefit-Regressionen basierend auf generalisierten linearen gemischten Modellen kalkuliert, um für Unterschiede in soziodemographischen und klinischen Parametern zu ad-justieren.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2019-2022
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Periphere arterielle Verschlusskrankheit: Gesundheitscoaching und telemetrisch unterstütztes Gehtraining zur Steigerung der Lebensqualität (pAVK-TeGeCoach)
In Deutschland weisen derzeit 4,5 Millionen Erwachsene eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) auf. Die Erkrankung wirkt sich gravierend auf die Gesundheit und Lebensqualität aus. 75 Prozent der Betroffenen sterben an den Folgen. Ziel des Projektes ist es daher, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, die Gehbeeinträchtigung zu verbessern, Amputationen zu vermeiden und Krankenhausaufenthalte und damit Versorgungskosten zu reduzieren. Weitere Ziele sind die Steigerung der Lebensqualität des Patienten sowie die Verbesserung der Gesundheitskompetenz, Patientenaktivierung und Adhärenz.
PAVK-Patienten, bei denen innerhalb der vergangenen 12 Monate eine pAVK der Stadien IIa und IIb festgestellt wurde, können an dem Coachingprogramm teilnehmen. Sie erhalten einen Aktivitätstracker (Fitnessarmband), der die Gehstrecke und evtl. Herzfrequenz erfasst und an telemetrisch geschulte Gesundheitscoaches übermittelt. Anhand dieser Daten beraten diese die Patienten zur pAVK und betreuen sie bei ihrem täglichen Gehtraining, das von dem behandelnden Arzt erstellt wurde. Da pAVK mit Begleiterkrankungen und Risikofaktoren, wie z. B. Koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Rauchen einhergeht, motiviert der Coach zur Lebensstilanpassung und Therapieadhärenz. Die Maßnahmen sollen schließlich eine Verhaltensänderung bewirken.
Zur Messung der Effekte wird eine prospektive randomisiert-kontrollierte Studie mit insgesamt 2.244 Teilnehmern durchgeführt. Dabei wird insbesondere geprüft, ob das Gesundheitscoaching die Versorgungskosten reduziert. Mittels Fragebögen wird zudem untersucht, ob sich die Lebensqualität, die Gesundheitskompetenz, Aktivierung und Therapieadhärenz positiv beeinflussen lässt. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. sieben Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann das Gesundheitscoaching auf selektivvertraglicher Basis weiter angeboten werden. Darüber hinaus kann die telemedizinische Lösung auch bei weiteren Erkrankungen und Indikationen Anwendung finden.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2017-2021
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten II
-
Randomized, Multi-Center, Event-Driven Trial of TAVI versus SAVR in Patients with Symptomatic Severe Aortic Valve Stenosis and Intermediate Risk of Mortality, as assessed by STS-Score (Dedicate)
Die DEDICATE-Studie unter der Leitung von Prof. Blankenberg (UKE) ist eine vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. geförderte Interventionsstudie in der der Einsatz endovaskulären Aortenklappenersatzes (TAVI) mit offen chirurgischem Herzklappenersatz (SAVR) verglichen wird. Die Studie ist mit einer geplanten Stichprobengröße von 800 Patienten pro Studienarm die größte ihrer Art weltweit und weist als weitere Besonderheit auf, das TAVI-Herzklappen einer Vielzahl von Herstellern eingesetzt und nach rein klinischen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Im Rahmen des gesundheitsökonomischen Teilprojektes soll eine vollständige ökonomische Evaluation von TAVI-Herzklappen durchgeführt werden. Zu diesem Zweck werden die krankheitsspezifische Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen dokumentiert, um Kosten zu ermitteln und der EQ-5D-5L Lebensqualitätsfragenbogen eingesetzt, um qualitätsgewichtete Lebensjahre zu ermitteln. Primäres Outcome der ökonomischen Evaluation ist die inkrementelle Kosten-Effektivität-Relation (ICER) von TAVI im Vergleich zu SAVR aus einer gesellschaftlichen Perspektive.
Förderer: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislaufforschung e.V. (DZHK)
Laufzeit: 2017-2021
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
-
PRECOVERY – Prehabilitation „Karl-Heinz“ mit Schwerpunkt auf cardiale und kognitive Funktionen vor Eingriffen am Herzen: eine Analyse des Gesundheitszustands
Etwa 40 Prozent der über 75-Jährigen in Deutschland leiden an Herz-Kreislauf-Erkrankungen; mehr als die Hälfte aller Todesfälle in dieser Altersgruppe sind darauf zurückzuführen. Insbesondere die Häufigkeit von fortschreitenden Herzklappenerkrankungen und koronaren Herzkrankheiten steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Bei Menschen in höherem Lebensalter, die an mehreren Krankheiten leiden, besteht zudem ein erhöhtes Risiko bei Eingriffen am Herzen, die oft mit einer langen Genesungsphase verbunden sind. Nur etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten kann das Krankenhaus direkt nach einem solchen Eingriff verlassen; bei jedem zehnten Betroffenen wird eine Langzeitpflege notwendig.
Vor allem für Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, eine Herzschwäche oder eine koronare Herzerkrankung aufweisen, ist ein kardiales Rehabilitationsprogramm angeraten. Genauso sinnvoll aber kann es sein, Patientinnen und Patienten über 75 Jahre gezielt auf einen bevorstehenden größeren Eingriff am Herzen vorzubereiten. Ein solches sektorenübergreifendes und auf zwei Wochen angelegtes „Prehabilitationsprogramm“ soll im Projekt PRECOVERY entwickelt und evaluiert werden. Im Rahmen des Programms wird untersucht, ob sich der Gesundheitszustand der an der Prehabilitationsmaßnahme namens „Karl-Heinz“ (Kognitiv & cArdiale PRehabiLitation vor HErZINterventionen) teilnehmenden Patientinnen und Patienten im folgenden Jahr im Vergleich zur teilnehmenden Kontrollgruppe verbessert. Darüber hinaus werden gesundheitsökonomische Aspekte berücksichtigt und die Interventionskosten des Programms bestimmt. Das Projekt ist als randomisierte kontrollierte Studie angelegt, bei der jeweils 211 Patientinnen und Patienten nach dem Zufallsprinzip einer Interventions- und einer Kontrollgruppe zugeordnet werden. Deutschlandweit nehmen acht kardiologische/kardiochirurgische Fachzentren teil. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 5,3 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann der postoperative Genesungsprozess unterstützt und beschleunigt und das Programm in die Regelversorgung aufgenommen werden. Dies würde die Versorgung im Bereich der Herzmedizin insgesamt verbessern.Förderer: Innovationsfonds
Laufzeit: 2022-2026
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten II
-
PANCAID: PANcreatic CAncer Initial Detection via liquid biopsy
Pankreaskarzinome werden normalerweise in einem späten Stadium erkannt und die meisten Patient:innen versterben innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Das Projekt PANCAID hat das Ziel einen neuartigen Bluttest basierend auf der Technik der Liquid Biopsy zu entwickeln, der es ermöglicht Pankreaskarzinome in einem frühen Stadium zu identifizieren und somit die Lebenserwartung substantiell zu beeinflussen.
Das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung ist verantwortlich für die Modellierung der Früherkennungsstrategien und die ökonomische Evaluation. Ziele dieser Aufgaben sind die Entwicklung eines computerbasieren Simulationsmodells zur Abbildung der Langzeitkonsequenzen verschiedener Früherkennungsstrategien, der Vergleich von Kosten und Effekten dieser Strategien, die Identifikation sensitiver Parameter, die einen Einfluss auf die (Kosten-)Effektivität der Strategien haben, sowie die Information von Entscheidungsträger:innen in Hinsicht auf den Budget-Impact der Strategien.
Förderer: Europäische Union (Horizon Europe)
Laufzeit: 2023-2027
Zustandigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten II
Methodische und weitere Forschungsprojekte
-
InterResilience – Interdisziplinäre Resilienzmechanismen in Krisen
Das Projekt InterResilience untersucht die unterschiedlichen Auffassungen von Resilienz, insbesondere in den verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen, die diesen Begriff übernommen haben. Resilienz wird im weitesten Sinne als adaptive Reaktion(en) auf Belastungen unterschiedlicher Art verstanden. InterResilience untersucht das Konzept bzw. die Konzepte von Resilienz als Rahmen für ein verbessertes Krisenmanagement und als Mittel zur Analyse, wie komplexe anpassungsfähige Systeme (vom Individuum bis hin zu sozialen und sozioökologischen Systemen) auf Belastungen wie Naturkatastrophen, Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen reagieren, die Störungen verursachen. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, Mechanismen der Resilienz in verschiedenen Kontexten - von Wirtschaftskrisen und politischer Instabilität bis hin zu Krisen des Gesundheitssystems durch demografischen Wandel und Pandemien - zu identifizieren und gleichzeitig zu untersuchen, wie sich die Politik der Resilienz in die neoliberale Vorstellung der individuellen Verantwortung für das tägliche Leben und das eigene Wohlergehen einfügt.
Förderer: Lund-Hamburg Funding Programme 2023-2025
Laufzeit: 2023-2025
Zuständigkeit: Professur für Interdisziplinäre Versorgungsepidemiologie
-
Nachwuchsgruppen Klima, Umwelt und Gesundheit: Auswirkungen von Wetter auf die menschliche Gesundheit (HeWeCon)
Der Klimawandel zieht vermehrt Wetterbedingungen nach sich, die die Gesundheit beeinflussen. Das Ziel dieser retrospektiven Kohortenstudie ist es, den Effekt von Wetterbedingungen auf die Gesundheit zu ermitteln. Krankenkassendaten und Wetterdaten ermöglichen eine Analyse auf Patientenebene, bei der individuelle Charakteristika wie Geschlecht, Alter, Pflegebedürftigkeit sowie Vorerkrankungen berücksichtigt werden können. Wir nutzen dazu eine breite, repräsentative Bevölkerungsstichprobe, um Zusammenhänge zwischen Wetter und Gesundheit mit Hilfe von Mehrebenenmodellen im Machine-Learning-Design zu finden (WP 1). Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein Risikoprädiktionstool entwickelt, um das Risiko für vulnerable Patientengruppen abschätzen zu können und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen während bestimmter Wetterbedingungen voraussagen zu können (WP 2). Zudem werden Mortalität, Krankenhausaufnahmen, Arbeitsunfähigkeitstage, DALYs und Versorgungskosten identifiziert, die direkt bestimmten Wetterbedingungen zugerechnet werden können („Excess“-Effekte). Dabei werden zeitliche Trends und saisonale Effekte durch folgende Vorgehen berücksichtigt (WP 3): Time-Series-Modelle zum Vergleich von zeitlichen Entwicklungen, und Querschnittsanalysen zum Vergleich von Personengruppen innerhalb bestimmter Wetterperioden und Vergleichszeiträumen anderer Jahre.
Wir erwarten z.T. unbekannte Zusammenhänge zwischen Wetter und Gesundheit in Deutschland aufzudecken. Das Risikoprädiktionstool soll relevante Wetterbedingungen und vulnerable Personen identifizieren und entsprechende Risikoscores zuordnen. Dadurch kann es zur Prävention von Risikogruppen beitragen, sowie die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen prädizieren. Außerdem soll die Höhe von gesundheitlichen und gesundheitsökonomischen Excess-Outcomes wie Mortalität, Morbidität, Arbeitsunfähigkeit und Versorgungskosten bestimmt werden, die direkt bestimmten Wetterbedingungen zugerechnet werden können.
Link zum Förderer: FONAFörderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit: 2023-2028
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten I
-
Zusammenhang zwischen Wetter und Krankenhausversorgung vor dem Hintergrund des Klimawandels (FFM-Klima)
Der aktuelle Klimawandel führt zu intensiveren und länger andauernden ungewohnten Wetterverhältnissen, die die Bevölkerungsgesundheit beeinflussen. In diesem Forschungsvorhaben soll der Zusammenhang zwischen Wetterverhältnissen auf der einen Seite, und Mortalität, Morbidität und Versorgungskosten im deutschen Krankenhaussektor auf der anderen Seite untersucht werden. Zur Untersuchung werden Daten des Deutschen Wetterdienstes und des Forschungsdatenzentrums der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (FDZ) genutzt. Das FDZ stellt eine Vollerhebung alle Krankenhauseinweisungen der letzten Jahre zur Verfügung. Aufgrund des großen Datensatzes können fortgeschrittene statistische Methoden wie Mehrebenenmodelle Anwendung finden, die über die Wetterverhältnisse hinaus auch regionale Cluster berücksichtigen können. In diesem Forschungsvorhaben wird identifiziert, welcher Anteil der Inanspruchnahme und Kosten von Krankenhausleistungen bestimmten Wetterverhältnissen zugerechnet werden können. Dadurch kann die Diskussion zum Thema Klimawandel weiter motiviert und mit epidemiologischen und gesundheitsökonomischen Zahlen unterlegt werden.
Förderer: Forschungsförderungsfonds der Medizinischen Fakultät des UKE
Laufzeit: 05/2022 – 04/2023
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten I
-
Somatomedizinische Behandlung bei Geschlechtsdysphorie im Jugendalter: Verbesserung der Versorgung durch epidemiologische und gesundheitsökonomische Evidenz (Transkids-Care)
Die medizinische Versorgungspraxis für Minderjährige, deren Geschlechtsidentität nicht den anatomisch-biologischen Gegebenheiten ihres Körpers entspricht (Geschlechtsinkongruenz), hat sich in den vergangenen Jahren rapide verändert. Bei Vorliegen einer Geschlechtsdysphorie (GD), früher Transsexualität genannt, kann nach anerkannten internationalen Leitlinienstandards auch bei Jugendlichen eine gestufte Hormonbehandlung indiziert werden, um einen sozialen Rollenwechsel ins trans*Geschlecht medizinisch zu unterstützen. Die Hormonbehandlung besteht in der Regel aus einer Unterdrückung der Pubertät, gefolgt von einer geschlechtsangleichenden Hormonbehandlung. Voraussetzung für eine solche Behandlung ist die Einhaltung bestimmter Kriterien. Gleichwohl gibt es in der Versorgungspraxis eine große Entscheidungsunsicherheit für Behandelnde.Um Entscheidungssicherheit und Versorgungsqualität zu verbessern, sind definierte Struktur- und Qualitätsstandards notwendig, für die eine epidemiologische Evidenzbasis bislang allerdings noch fehlt. Unklar ist zum Beispiel warum in den vergangenen fünf Jahren überregional ein rapider Anstieg an Behandlungsfällen zu beobachten ist und ob dieser Anstieg repräsentativ ist. Zudem können zu jedem Zeitpunkt vor oder nach der Transition psychosoziale Probleme und behandlungsdürftige Komorbiditäten auftreten.Mit dem Projekt TRANSKIDS-CARE werden erstmalig die heterogene Versorgungsrealität sowie das Spektrum der Verläufe medizinischer Inanspruchnahme auf epidemiologischer und gesundheitsökonomischer Basis untersucht. Dazu werden Daten von mehr als 1.000 Versicherten zweier großer Krankenkassen ausgewertet. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 900.000 Euro gefördert.Im Erfolgsfall können die Projektergebnisse genutzt werden, um die flächendeckende Realisierung von Struktur- und Qualitätsstandards nachhaltig zu verbessern. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, die individuellen Behandlungsentscheidungen sowohl für Behandelnde als auch für Behandlungssuchende zu stärken.
Förderer: Innovationsfonds
Förderzeitraum: 2021-2024
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Routinedaten I ; Arbeitsgruppe Routinedaten II
-
Interdisziplinäre, internetbasierte Trans Gesundheitsversorgung (i2TransHealth)
i2TransHealth ist ein Modellprojekt mit dem im Zuge einer sektorenübergreifenden, interdisziplinären und internetgestützten Gesundheitsversorgung für Menschen mit Transsexualismus (TS: ICD-10) und/oder Geschlechtsdysphorie (GD: DSM-5) die strukturelle Benachteiligung für Behandlungssu-chende aus versorgungsschwachen Regionen abgebaut werden soll. Im Rahmen einer prospektiven randomisiert-kontrollierten Studie soll durch Etablierung eines initialen und wohnortnahen Zugangs durch niedergelassene Haus- und Fachärzte zu einer Behandlung die Reduktion der Symptombelastung von Patienten untersucht werden.In diesem Zusammenhang führt das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung eine gesundheitsökonomische Evaluation zum Vergleich des i2TransHealth-Projektes mit einer Kontroll-gruppe (Warteliste) durch. Dabei sollen Excess-Kosten von TS und/oder GD im Vergleich zur deutschen Allgemeinbevölkerung bestimmt werden. Hierzu werden Daten zur Inanspruchnahme der deutschen Allgemeinbevölkerung mit Hilfe des entropy balancing der erhobenen Inanspruchnahme von Patienten mit TS und/oder GD gegenübergestellt. Unterscheide zwischen beiden Gruppen sollen anhand von generalisierten linearen Modellen oder two-part-Modellen bestimmt werden. Weiterhin wird eine Kos-ten-Effektivitäts-Analyse basierend auf qualitätsadjustieren Lebensjahren durchgeführt. Die Bestim-mung der Wahrscheinlichkeit von Kosteneffektivität erfolgt auf Grundlage von Kosten-Effektivitätsak-zeptanzkurven. Diese werden mittels des Net-Benefit-Ansatzes unter Anwendung generalisierter linearer Modelle kalkuliert.
Förderer: Innovationsfonds
Förderzeitraum: 2018-2020
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Programme in costing, resource use measurement and outcome valuation for use in multi-sectoral national and international health economic evaluations (PECUNIA)
PECUNIA ist ein von der europäischen Union gefördertes Verbundprojekt unter der Leitung von Prof. Simon (Universität Wien), in dem die Messung und monetäre Bewertung von Versorgungsleistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen länderübergreifend harmonisiert werden soll. Dies soll die länderübergreifende Vergleichbarkeit von ökonomischen Evaluationen verbessern, die heute noch stark eingeschränkt ist. Zu diesem Zweck werden in einem ersten Schritt in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Spanien, Ungarn und den Niederlanden alle Leistungen in und außerhalb des Gesundheitswesens, die in die Versorgung von psychischen Erkrankungen eingehen, erfasst. In einem zweiten Schritt werden diese Leistungen mit einem länderübergreifend standardisierten Verfahren beschrieben und klassifiziert, um in einem dritten Schritt ein einheitliches Befragungsinstrument zu entwickeln. In einem vierten Schritt werden mit einem länderübergreifend standardisierten Verfahren zu diesem Instrument passende monetäre Bewertungssätze ermittelt.
Förderer: Europäische Union
Laufzeit: 2018-2020
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten III
-
Übersetzung, Inhaltsvalidierung und Berechnung eines präferenzbasierten Wertesets für den ReQoL-Fragebogen
Laufzeit: 2017-2020
Zuständigkeit: Arbeitsgruppe Studiendaten I
-
Hamburg City Health Study (HCHS)
Link zur Studie: HCHS
Förderer: Eigenmittel des UKE, Industriesponsoren
Laufzeit: 2016-2026
Zuständigkeit: Professur für Interdisziplinäre Versorgungsepidemiologie
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Eine Übersicht über abgeschlossene Forschungsprojekte finden Sie hier .