Friedrich Haag

Unser lieber Kollege Professor Dr. Friedrich Haag ist am 8.7.25 verstorben.

Friedrich Haag promovierte 1989 am Bernhard Nocht Institut für Tropenkrankheiten mit einer Dissertationsarbeit über Leishmanien. 1996 habilitierte er sich am UKE in den Fächern Immunologie und Molekularbiologie. 2004 wurde er von der Universität Hamburg zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit 2007 leitet er das Labor für Immundiagnostik. 2020 erhielt er den Facharzt für Laboratoriums-Medizin.

In unserem Diagnostiklabor etablierte "Frieder" die Durchflusszytometrie für die Differenzierung von Lymphozyten im Blut und anderen Körperflüssigkeiten. Zudem führte er zahlreiche Assays für die bessere Diagnostik der rheumatoiden Arthritis und anderen Autoimmun-Erkrankungen ein.

Am UKE widmete Frieder sich 40 Jahre lang der klinischen Immunologie in Forschung, Lehre und Diagnostik. Besonders interessierten ihn die T-Zellen. Diejenigen Zellen also, die unsere Abwehrreaktionen gegen Infektionen und Krebs steuern. Er untersuchte Membranproteine, die als Sensoren für Gefahrensignale in entzündeten Geweben dienen. Zu diesen Gefahrensignalen gehören NAD und ATP, zentrale Metabolite des Energiestoffwechsels. Geschädigte Zellen entlassen diese Purine in das umliegende Gewebe. Um die Reaktion der Immunzellen auf diese extrazellulären Purine besser zu verstehen, entschlüsselte er die Gene für ihre Rezeptoren und für Enzyme, die ihren Abbau katalysieren. Gegen diese Proteine entwickelte er Antikörper als Werkzeuge und potentielle neue Medikamente. Außerdem bastelte er Sensoren zum Nachweis von ATP und NAD.

Frieder war ganz entscheidend an der Etablierung und Entwicklung von Forschungskonsortien am UKE zum purinergen Signaling beteiligt: an der Landes-Forschungs-Förderung ReadMe (Regulatorische Adenine Nukleotide an Membranflächen), dem DFG-geförderten PAK362 (Purinergic signaling in T cells) und dem aktuellen DFG-Sonderforschungsbereich SFB 1328 (Adenine Nucleotides in Immunity and Inflammation).

Frieder betreute am UKE über 30 Promovierende der Medizin, Biologie und Chemie, darunter schon früh Studentinnen aus China, Mexiko, Pakistan und Libyen. Die Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe wurden in über 200 Fachartikeln publiziert. Für seine Arbeiten erhielt er Forschungspreise der Martini Stiftung, der Sandoz Stiftung und der Werner Otto Stiftung. In Hamburg organisierte er drei internationale Fachtagungen: ADP-Ribosylation in Animal Tissues (1996), NAD-2008 und Purines-2015.

In seinen Seminaren und Vorlesungen hat er Studierenden die Zellen und Botenstoffe des Immunsystems verständlich und mit Freude vermittelt, so im Studium der Medizin, dem Aufbaustudium Molekularbiologie und den interdisziplinären Studiengängen Biochemie und Molecular Life Sciences.

Frieder hat es genossen, an fast vierzig Jahren bahnbrechender Fortschritte in der Immunologie zu partizipieren und uns zum Mitmachen zu motivieren. Er war stets bereit, sein fundiertes Wissen und seine sprudelnden Ideen mit uns zu teilen. Wir haben seine ruhige, überlegte und freundliche Art sehr geschätzt. Er hat uns berührt, geprägt und inspiriert und wird so in unseren Erinnerungen weiter leben.

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