Ein Schnitt genügt
Die Martini-Klinik am UKE ist spezialisiert auf die Behandlung von Prostatakrebs und setzt seit 20 Jahren roboterassistierte Operationssysteme ein. Jetzt ist für die OP nur noch ein einziger Schnitt erforderlich.
Bei dem neuen Single-Port-Operationssystem setzt Prof. Dr. Alexander Haese, leitender Arzt in der Martini-Klinik, „statt der sonst bei der da Vinci-Methode üblichen sechs halbkreisförmig um den Bauchnabel verteilten Zugänge nur einen einzigen, rund zweieinhalb Zentimeter langen Schnitt knapp unterhalb des Bauchnabels“, so der Operateur. Neben den bekannten Vorteilen der Robotik wie etwa der zehnfachen Vergrößerung des OP-Feldes und einer Skalierbarkeit der Handbewegungen bietet das neue Verfahren den Patienten eine qualitativ hochwertige Operation mit einem geringeren Schmerzerleben und operativem Trauma, einer schnelleren Mobilisation und Rekonvaleszenz. „Wir können jetzt alle Instrumente über nur einen Schnitt einsetzen und bewegen sie zudem am Bauchraum vorbei direkt zur Prostata“, erklärt Prof. Haese. „Das minimiert die inneren Verletzungen und verbessert die Nervschonung weiter.“
Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung: Jährlich erkranken rund 66.000 Männer alleine in Deutschland. Die Therapiemöglichkeiten sind sehr vielfältig und vom jeweiligen Erkrankungsstadium abhängig. Die gute Nachricht: Behandlungsbedürftige, lokal begrenzte Tumore können durch eine Operation vollständig entfernt werden.
Bei der operativen Behandlung gibt es zwei Wege: Der Tumor kann durch einen klassischen Schnittzugang oder mit Hilfe roboterassistierter Operationstechnik entfernt werden. Beide Verfahren zielen darauf ab, die gesamte Prostata und gegebenenfalls Lymphknoten zu entfernen, um den Patienten von seinem Tumor zu befreien.
Welche Vorteile diese Methode für Patienten hat und wie das neue da Vinci Single-Port-Operationssystem funktioniert, erklärt Prof. Dr. Alexander Haese, Leitender Arzt in der Martini-Klinik.