Rheuma wirksam in Schach halten

Das Expert:innenteam der Gesundheitsakademie des UKE vermittelt regelmäßig neueste Erkenntnisse aus der Welt der Medizin. Heute gibt es wertvolle Tipps bei entzündlichem Rheuma.

Prof. Dr. Ina Kötter
Prof. Dr. Ina Kötter
Leiterin der Sektion Rheumatologie

Gesund essen, viel bewegen

Beim entzündlichen Rheuma, der Rheumatoiden Arthritis, kommt es insbesondere in den kleinen Gelenken zu Schmerzen und Schwellungen. Langfristig und unbehandelt können Knochen und Knorpel zerstört werden. Positiv beeinflussen lässt sich Rheuma mit gesunder Ernährung („Mittelmeerdiät“), regelmäßiger Bewegung, Physiotherapie und Manueller Therapie. Hilfe und Unterstützung finden Betroffene auch bei der Deutschen Rheuma-Liga.

Zielgerichtete Behandlung

Die Entwicklung hochwirksamer Medikamente ist in den vergangenen Jahren rasant vorangeschritten. 2017 wurden erstmals Tabletten zugelassen, mit denen zielgerichtet Entzündungsvorgänge gestoppt werden können. Seitdem kommen jedes Jahr mehrere solcher Medikamente auf den Markt. Sie halten die Erkrankung bei etwa zwei Drittel der Patient:innen wirksam in Schach. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch eine:n Rheumatolog:in sind weiterhin sinnvoll.

Rheuma bei Kindern und Jugendlichen

Auch Kinder und Jugendliche können an Rheuma erkranken. Etwa eines von 1000 Kindern unter 16 Jahren erkrankt pro Jahr an einer Gelenkentzündung. Bei den meisten klingen die Beschwerden innerhalb von Tagen oder Wochen ab, bei 10 bis 20 Prozent der Betroffenen verlaufen sie allerdings chronisch. Je früher eine Therapie aus Medikamenten, Krankengymnastik und Ergotherapie beginnt, desto besser. Tipp: Bei anhaltenden Beschwerden frühzeitig zum Arzt gehen.


Die nächsten Termine finden Sie unter www.gesundheitsakademie-uke.de

Text: Uwe Groenewold; Fotos: Eva Hecht; Illustration: tai111/AdobeStock