Die Geschichte des UKE
Das UKE wurde am 17. Mai 1889 als Neues Allgemeines Krankenhaus (NAK) in Hamburg-Eppendorf feierlich eingeweiht. Es wurde auf Initiative von Heinrich Curschmann gegründet, der 1879 zum Ärztlichen Direktor des bis dahin einzigen Allgemeinen Krankenhauses in St. Georg berufen wurde. Das NAK sollte das Krankenhaus in St. Georg bei der Versorgung der Patient:innen unterstützen. Denn die Hamburger Bevölkerung wuchs damals rasant und zugleich war die Hansestadt mit seinem internationalen Hafen Einfallstor für Epidemien. Außerdem war die Nachfrage nach einer Behandlung im Krankenhaus groß, weil der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck eine gesetzliche Sozialversicherung eingeführt hatte. Ursprünglich sollte das neue Krankenhaus in Hafennähe entstehen. Doch aus Kostengründen entschied sich der Senat für einen Neubau am damaligen Stadtrand in Eppendorf.
In den folgenden Jahren entstand in Hamburg-Eppendorf mit dem NAK eines der modernsten Krankenhäuser seiner Zeit – auch wegen seiner innovativen Bauweise, die jahrzehntelang für viele Krankenhausneubauten in aller Welt Vorbild war. Es bestand aus 55 Pavillons, die auf einem parkartigen Gelände großzügig verteilt waren. Für Hamburg war es das erste moderne Krankenhaus, in dem Forschung und Versorgung unter einem Dach stattfanden. Zu Beginn arbeiteten 25 Ärzte im NAK, die rund 1.400 Patient:innen versorgten. Erster Ärztlicher Direktor war Alfred Kast, da Curschmann eine Professur in Leipzig annahm. Ein besonderes Anliegen von Alfred Kast war die Förderung des wissenschaftlichen Lebens. Er bemühte sich vor allem um die Assistentenausbildung. Anfang des 20. Jahrhunderts setzte zudem eine zunehmende Spezialisierung im NAK ein und es wurden Spezialärzte – etwa für Hautkrankheiten oder das Röntgenfach – eingestellt. Doch die Ernennung zum Universitätskrankenhaus ließ auf sich warten – auch wenn einige Ärzt:innen des Neuen Allgemeinen Krankenhauses nach der Gründung der Universität Hamburg zu Professor:innen berufen wurden. Der Senat fasste im Gegenteil sogar den Neubau eines Universitätskrankenhauses ins Auge und der Medizinischen Fakultät am Neuen Allgemeinen Krankenhaus in Eppendorf drohte die Schließung. Erst am 1. April 1934 wurde das Neue Allgemeine Krankenhaus offiziell zum Universitäts-Krankenhaus Eppendorf ernannt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das UKE durch mehrere Bombenangriffe stark zerstört. Dennoch führte es trotz schwerster Rahmenbedingungen wie Wasser-, Strom-, Raum- und Personalmangel die Krankenversorgung ohne Unterbrechung weiter.
Nach Kriegsende wurde das UKE neu aufgebaut. Nur vereinzelt wurden die alten Pavillons wiederhergestellt, weil deren weiträumige Verteilung nicht mehr den Anforderungen zeitgemäßer Patient:innenversorgung entsprach. Vielmehr wurden größere funktionale Klinikbereiche geschaffen, zum Teil durch die Verbindung einzelner Pavillons. Auch der Lehrbetrieb wurde nach Genehmigung durch die britische Besatzung wieder aufgenommen.
Um die Jahrtausendwende wurde vom Senat ein Masterplan für die Weiterentwicklung und Reorganisation des UKE verabschiedet und im Jahr 2001 wurde es schließlich in Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf umbenannt. Im Jahr 2009 wurde das neue Hauptgebäude eingeweiht, 2017 die neue Universitäre Kinderklinik.
Heute umfasst das UKE in 13 Zentren 78 Kliniken und Institute. Es arbeiten rund 15.300 Menschen im UKE. Jährlich nimmt das Klinikum etwa 95.000 Patient:innen stationär auf. Hinzu kommen 455.000 ambulante Patient:innen. Damit ist das UKE eines der größten Krankenhäuser Hamburgs. Zudem studieren am UKE rund 3.500 Studierende Human- und Zahnmedizin sowie Hebammenwissenschaften.
Die enge Vernetzung von Spitzenmedizin, Forschung und Lehre im UKE macht es möglich, sich ständig weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass die Patient:innen mit den neuesten Behandlungsmethoden bestmöglich versorgt werden können. Darüber hinaus hat sich das UKE auch durch seine vielen Kongresse und Weiterbildungen einen internationalen Ruf erarbeitet und arbeitet mit renommierten Institutionen wie zum Beispiel der Harvard University in Cambridge (USA) zusammen.