Die Martini-Klinik im Überblick
Mit mehr als 2.600 Prostatakrebsoperationen pro Jahr ist die Martini-Klinik nicht nur deutschlandweit das größte Prostatakarzinomzentrum, sondern auch weltweit die Nummer 1: In keinem anderen Zentrum werden so viele Entfernungen der Prostata durchgeführt wie hier. Unsere Superspezialisierung auf ein einziges Krankheitsbild ermöglicht es uns, Ihnen ein sehr hohes diagnostisches und therapeutisches Niveau zu bieten.
Die Daten zu den Langzeitergebnissen von mittlerweile über 40.000 Patienten nutzen wir in der Beratung von Patienten im Hinblick auf die Wahl der Therapiestrategie und die Chancen auf Heilung, auf Kontinenz und Potenz. Wir sagen mit Stolz, dass es nicht viele Kliniken in der Welt gibt, die eine derart fundierte, auf Daten der Ergebnisqualität (Outcome Measurement) basierende Qualitätskontrolle praktizieren.
Sie stehen für uns im Mittelpunkt – von der ersten Minute bis zu Ihrer Abreise und darüber hinaus! Uns ist bewusst, dass für Sie der bevorstehende Eingriff mit vielen Unsicherheiten, Sorgen und Ängsten verbunden ist. Um Ihnen hoffentlich einen Großteil der Ängste schon vor Ihrem geplanten Termin nehmen zu können, haben wir Ihnen einige Informationen über den Ablauf Ihres Aufenthaltes in unserem Haus zusammengestellt.
Wir behandeln Sie so, wie wir selbst behandelt werden möchten: medizinisch auf höchstem Niveau und während Ihres Aufenthalts mit viel Zeit und Aufmerksamkeit. Das ist für uns kein Luxus, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Hinter jedem Behandlungserfolg einer Klinik steht immer ein hervorragendes interdisziplinäres Team. In der Martini-Klinik wird diese enge Zusammenarbeit nicht nur betont, sondern gelebt. International renommierte und sozial kompetente Ärzte, für die Bedürfnisse unserer Gäste geschulte und freundliche Pflegekräfte sowie erfahrene Servicemitarbeiter:innen arbeiten Hand in Hand, um Ihnen, unseren Gästen, einen angenehmen und heilungsfördernden Aufenthalt zu bieten.
Überall dort, wo Behandlungsergebnisse gemessen werden, verbessert sich die Qualität dramatisch. Leider ist die konsequente Ergebnismessung immer noch die Ausnahme.
Michael E. Porter Wirtschaftswissenschaftler an der Harvard-Universität, Cambridge, USA
Gesundheit unserer Patienten nach 10 Jahren | |||
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Krankheitsspezifisches Überleben*1 | Biochemische Rezidivfreiheit*2 | ||
pT2 | Tumor auf die Prostata begrenzt | 98 % | 87 % |
pT3a | Tumor infiltriert die Kapsel | 98 % | 53 % |
pT3b | Tumor infiltriert die Samenblase | 87 % | 28 % |
pT4 | Tumor infiltriert die benachbarten Strukturen / Organe | 77 % | 6 % |
Qualität der Behandlung / Lebensqualität unserer Patienten | Deutschlandweit *3 | Martini-Klinik *4 |
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Volle Kontinenz | 56,7 % | 93,5 % *5 |
Schwere Inkontinenz *6 | 4,5 % | 0,4 % |
Schwere, erektile Dysfunktion (1 Jahr) *7 | 75,5 % | 34,7 % |
Operationsmethoden der Martini-Klinik
Die potenzerhaltende Entnahme der Prostata und die vollständige Schonung des Harnröhrenschließmuskels sind das Ziel jeder radikalen Prostatektomie. Die Erreichung dieses Ziels ist ein besonderer Schwerpunkt der Martini-Klinik. Durch spezielle Operationstechniken bleiben Kontinenz und Potenz in den meisten Fällen auf dem Niveau von vor dem Eingriff.
Die Operationstechniken werden sowohl bei der offenen Operation, als auch bei der minimal-invasiven roboterassistierten Operation angewendet.
Besondere Operationstechniken in der Martini-Klinik
Die potenzerhaltende Entnahme der Prostata und die vollständige Schonung des Harnröhrenschließmuskels sind das Ziel jeder radikalen Prostatektomie, dessen Erreichung ein besonderer Schwerpunkt der Martini-Klinik ist. Durch spezielle Operationstechniken bleiben Kontinenz und Potenz in den meisten Fällen auf dem Niveau von vor dem Eingriff. Die Operationstechniken werden bei beiden Operationsmethoden angewandt, sowohl bei der klassischen offenen Operation, als auch bei der roboterassistierten Operation mit dem da Vinci-System.
Erhaltung der Kontinenz durch spezielle Harnröhrenpräparation
Inkontinenz ist die gefürchtetste Begleiterscheinung, die nach der radikalen Prostatektomie auftreten kann. Um diese zu vermeiden, haben wir die FFLU-Operationstechnik (Full-Functional-Length-Uretha) entwickelt, mit der die Funktionstüchtigkeit des Harnröhrenschließmuskels komplett erhalten bleiben kann. Dabei wird die Harnröhre so präpariert, dass der Schließmuskel vollständig, in kompletter funktioneller Länge erhalten bleibt und seine anatomisch einwandfreie Lage im Beckenboden rekonstruiert wird.
Durch dieses Verfahren kann eine signifikante Verbesserung der Frühkontinenz erzielt werden und ein Großteil der Patienten erlangt schon kurz nach der Operation die Kontrolle über ihre Blase vollständig zurück.
Erhaltung der Potenz durch intraoperativen Schnellschnitt
Die Prostata ist unmittelbar von wichtigem funktionellem Nervengewebe umgeben. Dieses feine Nervengeflecht steuert die Erektion und ist somit auch für den Erhalt der Potenz notwendig. Kann man diese feine Gefäß-/ Nervenstruktur während der Operation schonen, indem sie vorsichtig Millimeter für Millimeter von der Prostata gelöst wird, bleibt in den überwiegenden Fällen auch die Erektionsfähigkeit erhalten.
Zurzeit gibt es noch kein Verfahren, das vor der Operation diese für die Therapie entscheidenden Informationen mit einer Genauigkeit liefern kann, die unseren Ansprüchen an die Sicherheit des Patienten gerecht wird. In keinem Falle ist es mit dem bloßen Auge möglich, eine Tumorausbreitung in die Gefäß-Nerven-Stränge zweifelsfrei zu erkennen.
Um nervschonend und somit potenzerhaltend zu operieren, hat die Martini-Klinik ein Verfahren für die vollflächige Untersuchung der Kontaktflächen der entnommenen Prostata zum Gefäß-Nerven-Geflecht entwickelt, das noch während der Operation eine Entscheidungshilfe bietet: den sogenannten intraoperativen Schnellschnitt, die NeuroSAFE-Technik. Ist die Prostata entnommen, schneidet der Operateur im Operationssaal die Seitenränder des Organs ab. Diese werden umgehend im auf Prostatakrebs spezialisierten Institut für Pathologie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mikroskopisch untersucht. Etwa 30 Minuten später teilt der Pathologe dem Operateur das Ergebnis telefonisch mit. Sind die untersuchten Seitenränder der Prostata tumorfrei, können die Gefäß-Nerven-Stränge erhalten werden. Werden Krebszellen am Schnittrand nachgewiesen, müssen Teile des betroffenen Gefäß-Nerven-Strangs während der laufenden Operation zugunsten der Tumorheilung entfernt werden. Dank der NeuroSAFE-Technik wird tatsächlich nur das wirklich vom Tumor betroffene Nervengewebe entfernt. Gesundes Nervengewebe kann sicher geschont werden.