CoALL Studiengruppe: Multizentrische europäische ALLtogether Studie
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- Studienleitung
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Einleitung
Die COALL Studieleitung und zentrale istseit Anfang der 80iger Jahre in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf angesiedelt. Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter, mit ca. 450 Neuerkrankungen/Jahr in Deutschland. Es können heute sehr gute Ergebnisse mit Heilungsraten bis zu 90% erzielt werden. Problematisch bleibt jedoch, dass durch die verwendeten Medikamente schwere akute Nebenwirkungen sowie gravierende Spätfolgen auftreten können und ein kleiner Teil von Patienten die Erkrankung weiterhin nicht überlebt.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden insgesamt 8 mulitzentrische, nationale Therapieoptimierungsstudien zur Behandlung der akuten lymphoblastischen Leukämie durch die CoALL Studiengruppe durchgeführt. Seit 2020 ist die CoALL Studiengruppe Teil des europäischen ALLtogether Consortiums. In diesem ATC-Konsortium haben sich die BSPHO, CoALL, DCOG, NOPHO, PHOAI ,SHOP, SFCE und UKALL Studiengruppen zusammengeschlossen, welche alle mit den abgeschlossenen Studienprotokollen vergleichbare Ergebnisse erzielt haben.
ALLtogether Studie
Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter, mit ca. 450 Neuerkrankungen/Jahr in Deutschland. Es können heute sehr gute Ergebnisse mit Heilungsraten bis zu 90% erzielt werden. Problematisch bleibt jedoch, dass durch die verwendeten Medikamente schwere akute Nebenwirkungen sowie gravierende Spätfolgen auftreten können und ein kleiner Teil von Patienten die Erkrankung weiterhin nicht überlebt.
Darüber hinaus werden selbst große Studiengruppen in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie mit immer kleiner werdenden, molekulargenetisch definierten Subgruppen konfrontiert, deren risikoadaptierte Behandlung den statistischen Anforderungen an die Durchführung von Studien nicht gerecht werden kann. Daher hat sich die deutsche CoALL Studiengruppe an der Gründung eines großen, europäischen Konsortiums (ALLTogether-ATC) beteiligt, und hat maßgeblich dazu beigetragen, innovative Stratifizierungs- und Therapiekonzepte für die ALL des Kindesalters zu entwickeln.
Für eine substantielle Patientengruppe, die auf Basis eines neuartigen Risikoprofils mit einem niedrigen Rückfallrisiko identifiziert wird, soll getestet werden, ob ein Verzicht auf Anthrazykline am Ende der Konsolidierungstherapie ohne Einbuße im ereignisfreien Überleben möglich ist. Eine Therapiereduktion kann hier einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung von akuten und späten Therapiekomplikationen ermöglichen. Patienten mit einem erhöhten Rezidivrisiko sollen zwei neuartige Therapiemodalitäten erhalten. Ein konjugierter Antikörper – Inotuzumab – soll randomisiert in ca. 35% der Patienten nach Ende der Konsolidierungstherapie eingesetzt werden. Inotuzumab verbindet die gegen das CD 22 Oberflächenmolekül gerichtete Immuntherapie mit der klassischen Chemotherapie. Daneben soll erstmals geprüft werden, ob eine Intensivierung der Erhaltungstherapie durch die molekular-pharmakologisch gesteuerte Verabreichung von Thioguanin mit einer Reduktion an Rezidiven einhergeht. Für therapierefraktäre Patienten sieht das ACT Therapieprotokoll eine primäre Immuntherapie mittels CAR-T Zellen vor. Das Mitwirken an dieser konsortialen Behandlungsstudie eröffnet unseren Patienten eine präzise Risikostratifizierung und Adaptation der Therapieintensität sowie innovative immuntherapeutische Verfahren, die wir auch den kleinen Patienten in Deutschland nicht vorenthalten sollten.
CoALL 2020 Register
Die systematische Erfassung und Bewertung von Therapiekonzepten im Rahmen multizentrischer Therapieoptimierungsstudien hat über Jahrzehnte dazu beigetragen, neue Risikofaktoren zu ermitteln und durch eine Intensivierung der Therapie die Prognose der Patienten nachhaltig zu verbessern. Zudem konnte durch Modifizierungen das Toxizitätsprofil der Therapie verbessert werden.
Das Register soll personen- und krankheitsspezifische Daten von Kindern und Jugendlichen erfassen, die auf Grund einer neu diagnostizierten ALL/T-NHL oder B-Vorläufer-NHL in CoALL Studienzentren betreut werden und aufgrund spezifischer Ausschlußkriterien nicht in eine laufenden Studie eingeschlossen werden können. Es werden krankheitsbezogene Daten zur Biologie und zum Verlauf der Erkrankung gesammelt.
Das Register gibt keine speziellen Therapieempfehlungen. Patienten sollten nach einer aktuell in Deutschland geltenden etablierten Standardtherapie behandelt werden.
Die Studienzentrale berät auch in Einzelfällen zu individuellen Therapiestrategien.
Interfant 21 Studie
Während sich in den vergangenen Jahrzehnten bei älteren Kindern mit akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) das ereignisfreie Überleben auf >85 % verbessert hat, liegt das Ergebnis bei Säuglingen weiterhin bei nur ca 50 %, ohne dass in den letzten zwei Jahrzehnten eine wesentliche Verbesserung beobachtet wurde. Dies gilt insbesondere für die 80 % der Kinder mit einer besonderen molekulargenetischen Veränderung, dem sogenannten KMT2A-Rearrangements, die trotz intensiver Chemotherapie ein deutlich schlechteres Ergebnis aufweisen als ältere Kinder mit dieser molekulargenetischen Veränderung. Neben einer hohen behandlungsbedingten Sterblichkeit ist es in den vergangenen 2 Jahrzehnten nicht gelungen, trotz der Einführung einer risiko-adaptieren Stratifizierung und Intensivierung der Therapie, die Rückfallrate zu reduzieren.
Daher besteht ein dringender Bedarf, bisherige Therapiestrategien durch innovative Therapieansätze zu optimieren. Die deutsche Kinderkrebsstiftung ermöglicht mit ihrer Förderung die Durchführung derInterfant 21 Studie auch in Deutschland. Ziel dieser internationalen, multizentrischen Studie, welche aus Utrecht, in den Niederlanden koordiniert wird, ist das ereignisfreie Überleben dieser Patientengruppe zu verbessern.
Dies soll durch folgende Ansätze erreicht werden:
- Einführung von Blinatumomab nach Ende der Induktion bei allen Patienten.
Blinatumomab ist ein neuer immuntherapeutischer Ansatz für Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie, welcher bei älteren Kindern bereits sehr erfolgreich eingesetzt wird. Für Kinder älter als ein Jahr mit schlechtem Ansprechen auf die Therapie oder einer Rückfall der Erkrankung ist dieses Medikament bereits zugelassen. Um dieses Medikament auch Pateinten im ersten Lebensjahr anbieten zu können, erfolgt die Prüfung im Rahmen dieser StudieNach Abschluss der Induktionstherapie erhalten alle Patienten einen 4-wöchigen Zyklus Blinatumomab. Bei gutem Ansprechen erhalten Patienten mit mittlerem Risikoprofil einen zweiten Zyklus Blinatumomab (siehe Therapieübersicht unten).
- Die prognostische Rolle der minimalen Resterkrankung (MRD)
Die prognostische Rolle der minimal residual disease (MRD) -Kinetik ist für viele hämato-onkologische Erkrankungen bereits gut belegt. Die Ergebnisse der Vorläufer – Interfant 06-Studie bestätigen diese Beobachtungen. Daher erfolgt in dieser Studie erstmals der Einsatz der MRD Diagnostik für die Zuordnung zu einzelnen Therapiearmen.
Wir freuen uns, dass Dank der Förderung der deutschen Kinderkrebsstiftung, diese Therapiemöglichkeiten auch den kleinen Patienten in Deutschland angeboten werden können.
Weitere Informationen:
Studienportal der GPOH
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Studienleitung
Studienleiterin:
Prof. Dr. med.Gabriele Escherich- Leitende Oberärztin Ambulanz und Tagesklinik
- Studienleiterin COALL-Studie
- Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
- Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Kinder-Hämatologie und - Onkologie
Kontakt
TelefonTelefaxE-MailStandort
O47 , EGStellvertretende Studienleiterin:
Prof. Dr. med.Gabriele Escherich- Leitende Oberärztin Ambulanz und Tagesklinik
- Studienleiterin COALL-Studie
- Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
- Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Kinder-Hämatologie und - Onkologie
Kontakt
TelefonTelefaxE-MailStandort
O47 , EG
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Kontakt Studienzentrale
Studienleiterin:
Prof. Dr. Gabriele Escherich
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Tel.:+49 (0) 40 7410 54369
E-Mail: escherich@uke.deDokumentation:
Kseniya Bakharevich
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 52580
Fax: +49 (0) 40 7410 - 58101
E-Mail: k.bakharevich@uke.deIm Notfall und am Wochenende:
Kinderstation 1
Tel.:+49 (0) 40 7410 - 52725
Fax: +49 (0) 40 7410 - 53725