Die kleinste Transplantation
Bei schweren Augenerkrankungen wie der Fuchs’schen Endotheldystrophie, die zur Erblindung führen kann, lässt sich durch eine Hornhauttransplantation die volle oder eine sehr gute Sehkraft wiederherstellen. Für geübte Operateur:innen ein Routineeingriff, sagt Prof. Dr. Martin Spitzer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde.
„Fast schon eine Art Volkskrankheit“ nennt Prof. Spitzer die Fuchs’sche Endotheldystrophie: Bei nahezu vier Prozent der Bevölkerung bricht sie im Laufe ihres Lebens aus. „Die Patient:innen werden blendungsempfindlich, entwickeln ein Fremdkörpergefühl im Auge, die Sehkraft verschlechtert sich“, so Prof. Spitzer.
Hornhäute zu transplantieren, gelingt schon seit über hundert Jahren, bereits 1905 wurde die erste Hornhaut verpflanzt. Die Techniken haben sich seitdem deutlich verbessert. Um die Folgen der Fuchs’schen Endotheldystrophie zu beheben, reicht ein kleiner Ausschnitt des Endothels, der innersten von fünf Schichten der Hornhaut. Dadurch bleibt die natürliche Wölbung des Auges erhalten, das Bild ist hinterher klarer und der Eingriff am Auge kleiner. Die Entdeckung dieser Operationsmethode geht auf den niederländischen Augenexperten Gerrit Melles vor rund 15 Jahren zurück. „Bei der Operation ziehen wir das erkrankte Endothel im Auge der Patient:innen ab und rollen das Spender:innen-Endothel aus“, erklärt Prof. Spitzer. „Mit der Pump-Saugfunktion saugt es sich dann am Auge fest und beginnt seine Funktion wieder auszuüben.“
Häufig müssen die Patient:innen mehrere Monate auf eine Spender:innenhornhaut warten. „Wenn sich noch mehr Menschen zu einer Organ- und auch Gewebespende nach ihrem Tod entschließen würden, könnte vielen Menschen das Augenlicht gerettet werden“, so der Operateur. Je früher die Transplantation bei der Fuchs’schen Endotheldystrophie durchgeführt wird, desto besser das Ergebnis. Prof. Spitzer: „Erhalten die Patient:innen rechtzeitig ein neues Endothel, können sie nach der Operation wieder hundert oder annähernd hundert Prozent Sehkraft erreichen.“
Weitere Informationen und Hinweise zur Sprechstunde: www.uke.de/augenbehandlung
Neue Praxis für ambulante Augenoperationen
Seit 2022 können sich Menschen mit Grauem Star auch in der Praxis für Ambulante Augenoperationen in Hamburg-Rahlstedt behandeln lassen: In der Praxis bietet das Team um Dr. Alexander Tunas Katarakt- und Laseroperationen an. Als Fachbereich des Ambulanzzentrums des UKE ist die Praxis eng angebunden an die Klinik für Augenheilkunde des UKE. Wer sich näher informieren möchte, klickt auf die Webseite: www.uke.de/ambulante-augenop.