Arbeitsgruppen der Neuropathologie

  • Aufgaben

    Die Arbeitsgruppe Forensische Neuropathologie vereinigt interdisziplinär die methodische und wissenschaftliche Kompetenz der Institute für Neuropathologie und Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist neben einer bestmöglichen interdisziplinären Diagnostik und Begutachtung auch die wissenschaftliche Bearbeitung rechtsmedizinisch relevanter Themen innerhalb der Neuropathologie.

    Dienstleistungen

    Die Arbeitsgruppe erstellt forensisch-neuropathologische Gutachten im Auftrag von Ermittlungsbehörden (Staatsanwaltschaften, Gerichte), Versicherungsträgern oder auch Privatpersonen. Hierzu gehören neben der makroskopischen Untersuchung von Gehirn, Rückenmark, Muskel- und peripheren Nervengewebe auch feingewebliche Spezialtechniken mit mikroskopischen und / oder immunhistochemischen Untersuchungen. Jedes Gutachten wird durch den Arbeitsgruppenleiter in enger Kooperation zwischen Neuropathologie und Rechtsmedizin erstellt, wobei die jeweilige Fragestellung aus beiden Blickwinkeln analysiert und gutachterlich beantwortet wird, auch als Sachverständiger bei Gericht.

    Forschung

    Besonderes Interesse gilt u.a. folgenden Bereichen: Zentrale Ursachen des plötzlichen unerwarteten Todes, allgemeine Neurotraumatologie, traumatische Schädigung intrakranieller Gefäße, Folgen von Alkoholmissbrauch auf das Nervensystem, Morphologie bei Krampfanfallsleiden, Schädel-Hirn-Verletzungen bei Säuglingen und Kleinkindern (non-accidental head injury / traumatic brain injury in infants) unterer besonderer Berücksichtigung des sog. Schütteltraumas (shaken baby syndrome).


    Hinweise für Einsender

    Um der Individualität jedes Falls Rechnung zu tragen wird prinzipiell bereits im Vorfeld einer Obduktion bzw. einer Gutachtenbeauftragung die persönliche Kontaktaufnahme mit der Arbeitsgruppe (Arbeitsgruppenleiter) dringend empfohlen. Im allgemeinen erbitten wir die Einsendung des in Formalin asservierten und nicht vorsezierten Gehirns inklusive der harten Hirnhaut, je nach Fragestellung auch des Rückenmarks, der Muskulatur oder von peripherem Nervengewebe. Sollte eine Versendung des gesamten Gehirns nicht möglich sein, können alternativ auch in Formalin asservierte Gewebsausschnitte oder Paraffinblöcke in Betracht kommen.

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  • Nach den Leukämien machen die Hirntumoren die zweithäufigsten Krebserkrankungen im Kindesalter aus, und manche Tumortypen gehen noch immer mit einer sehr schlechten Prognose einher. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit zellulärem Ursprung, Pathogenese und Therapiemöglichkeiten von Medulloblastomen, atypischen teratoid/rhabdoid Tumoren, ) und kindlichen Gliomen. Eigene Vorarbeiten und die anderer Arbeitsgruppen haben deutlich gemacht, dass die Fehlregulationen evolutionär hoch konservierter Entwicklungskontrollsignalwege wesentlich zur Entstehung kindlicher Hirntumoren beitragen. Die Signalwege, mit denen sich die Arbeitsgruppe besonders intensiv beschäftigt, sind der Sonic-Hedgehog-Signalweg und der Wnt-Signalweg. Das fundierte Verständnis der Funktion dieser Signalwege während der normalen Gehirnentwicklung soll dabei als Grundlage für Erkenntnisse während der Tumorgenese dienen. Wir arbeiten dabei mit humanem Tumormaterial, Zellkultursystemen und transgenen Mausmodellen, die wir der Molekularbiologie humaner Tumoren entsprechend entwickeln. Methodisch bedient sich unser Labor klassischer molekularbiologischer Techniken (Expressionsanalysen mittels real-time PCR am LightCycler, globale Genexpressionsanalysen, Luciferaseassays, Mutationsanalysen, Western Blot, FACS Analysen) histologischer Techniken (konventionelle Histologie, Immunhistochemie) und zellbiologischer Ansätze (primäre Kultur neuraler und neuronaler Vorläuferzellen und Tumorzellen, Proliferationsassays, Apoptoseassays, siRNA mittels lentiviraler Transduktion). In enger Zusammenarbeit mit der deutschlandweiten Studienzentrale für kindliche Hirntumoren (HIT) an der Klinik für pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE versuchen wir stets, unsere Ergebnisse im Lichte klinischer Krankheitsverläufe zu interpretieren und vielversprechende Erkenntnisse möglichst rasch in die Klink zu transferieren.

    Website Forschungsgruppe Schüller

  • Ziel der Nachwuchsforschungsgruppe ist es, die entscheidenen Ursachen für die Entstehung bösartiger Hirntumoren zu entschlüsseln, um neue Therapieansatzpunkte zu entwickeln. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich die Arbeitsgruppe dabei mit embryonalen Hirntumoren, wie den embryonalen Tumoren mit mehrschichtigen Rosetten (ETMRs), und mit malignen Gliomen, wie beispielsweise den K27M-mutierten Mittelliniengliomen. Diese Entitäten treten vorwiegend im Kindes-und Jugendalter auf und haben eine sehr schlechte Prognose. Ein Protein, welches uns im Rahmen der Tumorentstehung besonders interessiert, ist der Stamm- und Vorläuferzellmarker LIN28A, der in ETMRs, atypischen teratoid/rhabdoid Tumoren (AT/RTs), aber auch Keimzelltumoren und Gliomen stark exprimiert ist. Die Funktion dieses Proteins wird dabei mit Hilfe von verschiedenen in vitro und in vivo Systemen während der Gehirnentwicklung und in Tumormodellen untersucht.