MultiTool-Entwicklung und Evaluation eines computergestützten Tools für das hausärztliche Management von Multimorbidität

Hintergrund

In der MultiTool-Studie wurde eine Intervention (vgl. Abbildung 1) entwickelt, die diese Entscheidungsfindung unterstützt. Das zentrale Element ist dabei die Implementation der DEGAM-S3 Leitlinie Multimorbidität durch ein computergestütztes Tool, das Informationen und Entscheidungshilfen für die Behandlung bereitstellt. Kernelement des Tools sind Untersuchungsbögen, mit denen Informationen über Behandlungsziele des Patienten, Aktivitäten und Teilhabemöglichkeiten, medikamentöse Versorgung und Behandlungssituation in der Schnittstelle zu anderen Leistungserbringern sowie die Beschwerdelast erhoben werden können. Die dafür benötigten Daten können vom Hausarzt in Konsultationen erhoben oder von Patienten zu Hause elektronisch eingegeben werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden im Tool übersichtlich zusammengefasst. Dabei können Zeitverläufe dargestellt werden. Zusätzlich bietet MultiTool einen vereinfachte Recherchemöglichkeit in gängigen Literaturdatenbanken sowie direkten Zugang zu hausärztlichen Behandlungsleitlinien.

Intervention

In der MultiTool-Studie wurde eine Intervention (vgl. Abbildung 1) entwickelt, die diese Entscheidungsfindung unterstützt. Das zentrale Element ist dabei die Implementation der DEGAM-S3 Leitlinie Multimorbidität durch ein computergestütztes Tool, das Informationen und Entscheidungshilfen für die Behandlung bereitstellt. Kernelement des Tools sind Untersuchungsbögen, mit denen Informationen über Behandlungsziele des Patienten, Aktivitäten und Teilhabemöglichkeiten, medikamentöse Versorgung und Behandlungssituation in der Schnittstelle zu anderen Leistungserbringern sowie die Beschwerdelast erhoben werden können. Die dafür benötigten Daten können vom Hausarzt in Konsultationen erhoben oder von Patienten zu Hause elektronisch eingegeben werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden im Tool übersichtlich zusammengefasst. Dabei können Zeitverläufe dargestellt werden. Zusätzlich bietet MultiTool einen vereinfachte Recherchemöglichkeit in gängigen Literaturdatenbanken sowie direkten Zugang zu hausärztlichen Behandlungsleitlinien.

Abbildung 1: schematischer Ablauf der Intervention

Methoden und erwartete Ergebnisse

Das Projekt hat drei Phasen (vgl. Abbildung 2), von denen zwei bereits abgeschlossen werden konnten. Zunächst wurde mit 32 Hausärzten und 33 Patienten in zwölf Fokusgruppen die Webapplikation gp-multitool.de entwickelt und gemeinsam mit einem IT-Dienstleister programmiert. Anschließend wurden mit 123 Patienten aus 20 Hausarztpraxen eine cluster-randomisierte kontrollierte Evaluationsstudie und die Intervention auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Die für die letzten drei Projektjahren geplante cluster-randomisierte, kontrollierte Evaluationsstudie mit 660 Patienten aus 66 Hausarztpraxen gibt schließlich Auskunft darüber, ob Patienten von der Intervention profitieren. Ein möglicher Nutzen wird dabei über die Vermeidung von Krankenhausaufenthalten gemessen. Das Projekt folgt einem partizipativen Ansatz, der Betroffene, Versorgende und andere gesellschaftliche Gruppen in die Entwicklung, Durchführung und Evaluation der Intervention einbindet. Nach Abschluss der Projektlaufzeit soll das Tool interessierten Hausärzten kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Abbildung 2: Projektphasen

Weitere Information zu dem Projekt

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Veröffentlichungen

Schäfer I, Jahns, V, Paucke, V, Lühmann D, Scherer M, Nothacker J. Integrating general practitioners’ and patients’ perspectives in the development of a digital tool supporting primary care for older patients with multimorbidity: a focus group study. Front Digit Health. 2025;7:1499333

Ansprechpartnerin: Julia Nothacker

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (01GY2109)

Projektlaufzeit: 2022-2027

MultiTool Intervention interner Bereich