Überbrückt

Brücken haben in einer Stadt wie Hamburg eine besondere Bedeutung. Das war nicht nur in der Vergangenheit so, auch heute sind die Wasserquerungen unverzichtbar für das tägliche Leben im „Venedig des Nordens“. Die eine oder andere ist nicht nur schön anzusehen, sondern erzählt bei näherer Betrachtung auch ihre eigene Geschichte.

„Über sieben Brücken musst Du gehen…" – dieses Lied kennt vermutlich jede:r. In Hamburg sind es allerdings ein paar mehr Brücken, die erkundet werden können. Rund 2500 sind in der gesamten Stadt zu finden. Aufgrund der Lage mit viel Wasser rund um die Stadt galt und gilt es nach wie vor an vielen Stellen, Wasser zu überwinden. Ja, es stimmt, dass Hamburg über weitaus mehr Brücken verfügt als Venedig und Amsterdam, aber beide Städte sind in ihrer Fläche deutlich kleiner als die Hansestadt, sodass der Vergleich ein bisschen hinkt.

Blick von der Mahatma-Gandhi-Brücke auf die Elbphilharmonie
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Blick von der Mahatma-Gandhi-Brücke auf die Elbphilharmonie
Symbole der ewigen Liebe - Vorhängeschlösser an Brücken
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Symbole der ewigen Liebe - Vorhängeschlösser an Brücken
Gäste auf den Stahlbögen
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Neugierige Gäste auf den Stahlbögen der Elbbrücken

Buntes Treiben an Land und auf dem Wasser

Ein großer Touristenmagnet, aber auch für die Einheimischen immer wieder schön, sind die Landungsbrücken am Hafen. Dort gibt es viel zu sehen, buntes Treiben an Land und auf dem Wasser, an- und abfahrende Schiffe und – wenn man Glück hat – auch den einen oder anderen großen Pott auf der anderen Elbseite in einer Werft.

Von dort ist es nicht weit in die historische Speicherstadt, in der es aufgrund der vielen Fleete zahlreiche Brücken zu überqueren und zu bestaunen gibt. Die Querung auf die südliche Elbseite spielt seit jeher eine bedeutende Rolle. Die Alte Harburger Elbbrücke, die unter Denkmalschutz steht, wurde 1899 eröffnet und verbindet Harburg und Wilhelmsburg über die Süderelbe. Die Stahlbogenbrücke mit dem imposanten Sandsteinportal ist nur noch für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zugänglich – Autos kreuzen mittlerweile über die Brücke des 17. Juni und die Europabrücke.

Nicht zu vergessen ist das besondere Bauwerk der Köhlbrandbrücke, die seit 1974 die Elbe überquert. Die Schrägseilbrücke, die zweitlängste Straßenbrücke Deutschlands, bietet besonders zur „blauen Stunde“ ein unvergleichliches Fotomotiv – zumindest noch bis 2030. Dann sind ein Abriss und der Bau eines Tunnels mit zwei Ebenen geplant.

Zum Schluss ein schneller Blick zum anderen großen Hamburg-Gewässer, der Alster. Die kann ebenfalls mit zahlreichen Brücken aufwarten. Ein besonderes Exemplar ist die Krugkoppelbrücke an der Außenalster, die 1927/28 errichtet wurde und mit Klinkerkeramiken sowie Weinranken und zweischwänzigen Meerwesen verziert ist. Der Name geht vermutlich auf eine Gaststätte namens „Krug Koppel“ im 16. Jahrhundert zurück.

Text: Monica Estevez; Fotos: powell83/AdobeStock; Carl-Jürgen Bautsch/AdobeStock (2); Kerstin Bittner/Westend61; powell83/AdobeStock; Anna/AdobeStock; Esquire/AdobeStock; Julien/AdobeStock; Valery/AdobeStock