Prospektive formative und summative Evaluation der Beratungs- und Interventionsangebote der Krebsberatungsstellen Eppendorf und Harburg der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. (HKG-EVA)
Förderer: Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Laufzeit: 1. April 2018 – 31. März 2021
Hintergrund:
Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. bietet in ihren beiden Beratungsstellen in Eppendorf und Harburg onkologischen Patienten und ihren Angehörigen eine niederschwellige, unabhängige Beratung und Information zu medizinischen, psychischen und sozialen Belangen und Fragestellungen in allen Phasen der Krebserkrankung an. Gleichzeitig erfüllt sie eine Lotsenfunktion hinsichtlich der Vermittlung an weiterführende Hilfsangebote. Neben Einzelberatungen erfolgen Aufklärung, Information und Edukation in Form von Seminaren, Kursen, psychoedukativen und künstlerischen Gruppenangeboten und Informationsveranstaltungen.
Es liegen derzeit jedoch nur sehr wenige Erkenntnisse über Beratungsanliegen, Zufriedenheit mit der Beratung, dem Leistungsspektrum und der Inanspruchnahme psychosozialer Beratungsstellen vor. Diese stammen im Wesentlichen aus einer Erhebung in den 26 psychosozialen Krebsberatungsstellen, die im Förderschwerpunkt „Psychosoziale Krebsberatungsstellen“ der Deutschen Krebshilfe e.V. zeitlich befristet gefördert wurden.
Erkenntnisse über die Effektivität der Beratungs- und Informationsangebote von Krebsberatungsstellen hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und weiterer relevanter psychosozialer Variablen, wie u.a. Informationsstand, Wohlbefinden, soziale Unterstützung, Aktivitäten und Partizipation der Ratsuchenden und Inanspruchnehmenden fehlen weitgehend. Es bedarf somit einer Grundlage für eine zielorientierte Weiterentwicklung von psychoedukativen und anderen Beratungs- und Interventionsangeboten für onkologische Patienten und deren Angehörige, eine Anpassung an den speziellen Bedarf der Ratsuchenden und eine entsprechende Abstimmung und Optimierung der personellen Ressourcen in den beiden im Fokus stehenden Beratungsstellen (Eppendorf und Harburg).
Zielsetzung:
Bei der hier beantragten Studie handelt es sich um eine Arbeit, die der Optimierung der psychosozialen Versorgung von Krebspatienten und ihren Angehörigen in Hamburg durch die Krebsberatungsstellen der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. dienen soll:
Es erfolgt die Erhebung der Bedarfe, der Nachhaltigkeit sowie der Zufriedenheit mit den Beratungs- und Interventionsangeboten in den beiden Beratungsstellen der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. Außerdem sollen mögliche Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie weiterer psychosozialer Variablen (Angst, Depression, Zufriedenheit, Anliegen etc.) bei den Ratsuchenden bzw. Teilnehmern nach Inanspruchnahme eines Interventionsangebots (psychoedukative Kurse, künstlerische Therapien, Informationsveranstaltungen usw.) - im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Inanspruchnahme - überprüft werden. Mit Hilfe der Kontrollgruppe sollen ebenfalls Barrieren für die Nicht-Inanspruchnahme, ebenso wie ungedeckte Unterstützungsbedürfnisse identifiziert werden, um die Angebote in beiden Beratungsstellen optimieren zu können.
Studiendurchführung:
Geplant ist die Evaluation der abhängigen Variablen gesundheitsbezogene Lebensqualität sowie Lebensstil und weiterer psychosozialer Variablen mittels standardisierter psychometrisch überprüfter Fragebögen. Unter anderem werden Daten zu klinischen Charakteristika, Lebensqualität, psychischer Symptomatik (Angst, Depression, Fatigue), psychosozialer Belastung, Bedarfe, Anliegen, Inanspruchnahme der Versorgungsangebote, Zufriedenheit mit der Beraterin, Prozessqualität und Zufriedenheit erhoben. Die Befragung findet nach dem Paper-Pencil-Prinzip vor der Beratung oder anderen Angeboten statt (Baseline), sowie nach zwei (post) und 12 Wochen (follow-up) statt. Die Kontrollgruppe erhält lediglich den Baseline und den Follow-up Fragebogen und wird in onkologischen Praxen und Kliniken in Eppendorf und Harburg rekrutiert.
ProjektmitarbeiterInnen
Prof. Dr. Holger Schulz
Dr. Christiane Bleich
M. Sc. Psych. Solveigh Lingens
Hamburger Krebsgesellschaft e.V:
https://krebshamburg.de/