Nationales Obduktionsnetzwerk (NATON)

Das Nationale Obduktionsnetzwerk NATON ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Universitätsklinika und Obduktionszentren, der insbesondere im Pandemiefall dazu dient, aus Obduktionen systematische und standardisierte Erkenntnisse über Krankheitserreger zu gewinnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM). Koordiniert wird NATON von den Universitätsklinika Hamburg-Eppendorf (UKE), RWTH Aachen und der Charité Berlin.

Die Rechtsmediziner des UKE haben die Bedeutung von Obduktionen bei Pandemien schon früh erkannt. In enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden wurden am Hamburger Institut mehr Corona-Tote obduziert als irgendwo sonst auf der Welt. Dabei wurde beispielsweise schnell deutlich, dass Blutgerinnsel in der Lunge eine wesentliche Rolle beim tödlichen Verlauf der Erkrankung spielen. Diese Erkenntnis führte zur Gabe von Gerinnungshemmern in der Therapie schwer erkrankter Corona-Patienten und damit zu einer Erhöhung ihrer Überlebenschancen.

NATON vernetzt pathologische, neuropathologische und rechtsmedizinische Institute von fast allen deutschen Universitätsklinika sowie nicht-universitäre Partner. Zentrale Datenplattform für das Netzwerk ist das Nationale Obduktionsregister (NAREG). Auch Daten zu Todesfällen, die potenziell (und ggf. zumindest zeitlich) in Verbindung zur COVID-19-Impfung stehen könnten, werden im Register erfasst. Eine Erweiterung von NAREG auf zusätzliche Infektionserkrankungen und weitere medizinische Fragestellungen ist in Vorbereitung. Dies dient auch dem Ziel einer Pandemic Preparedness, um künftigen Krisensituationen schneller, schlagkräftiger und besser vorbereitet begegnen zu können.

Bei Fragen zu NATON-Forschungsprojekten am UKE, wenden Sie sich bitte an naton@uke.de . Weitere Informationen finden Sie auch auf der NATON-Website .


Ansprechpartner:

Dr. rer. nat. Kristina Allgoewer-Martin, MPH (Projektmanagement)
k.allgoewer-martin@uke.de

Christiane Stark (Studienkoordination)
ch.stark@uke.de