Arbeiten im Rahmen des PhD-Programms am UKE
Laufende Promotionsverfahren
Entwicklung eines messwertbasierten Expositionskatasters für Muskelskeletterkrankungen (MSE) der oberen Extremität als Grundlage für Berufskrankheiten-Verfahren und Handlungshilfen der Präventionsdienste
Matthias Wanstrath
MSE gehören zu den Hauptursachen für Arbeitsunfälle und -unfähigkeit in Industrie- und Entwicklungsländern, die in den Volkswirtschaften dieser Länder zu hohen Kosten und Produktionsausfällen führen. Im Gegensatz zu vielen Berufskrankheiten (BK), die auf die Expositionen gegenüber spezifischen Risikofaktoren zurückzuführen sind, werden MSE als multifaktorielle Erkrankungen betrachtet. Zu den multifaktoriellen Risikofaktoren gehören repetitive Bewegungen, hohe Kraftanstrengungen, ungünstige Arbeitshaltungen, Vibrationen und körperliche Ermüdung. Diese vielfältigen Expositionen können zu verschiedenen Krankheitsbildern wie der Tenosynovitis, Schmerzen im unteren Rückenbereich oder dem Karpaltunnelsyndrom (CTS) führen. In den letzten Jahrzehnten hat die Prävalenz von Muskelskeletterkrankungen der oberen Extremität zugenommen.
Bei der BGW sind die Angehörigen der Branchen im Gesundheitswesen und im Friseurhandwerk versichert. In diesen Branchen, die sich durch Arbeitsplätze mit vielfältigen Tätigkeiten und unterschiedlichen biomechanischen Expositionen auszeichnen, sind tätigkeitsbezogene Expositionsermittlungen sinnvoll. Bei diesem Ansatz wird die berufliche Exposition einer Person geschätzt, indem die Exposition einer Tätigkeit (d.h. die spezifischen Expositionen gegenüber einer bestimmten Körperregion, die sich aus der Ausübung einer bestimmten Tätigkeit ergibt) entsprechend der Verteilung der Tätigkeit (Häufigkeit und Dauer der Tätigkeit im Verhältnis zur gesamten Arbeitszeit) gewichtet werden. Expositionsangaben zu den beruflichen Expositionen hinsichtlich von MSE der BGW-Branche sind in der Forschung unterrepräsentiert. Mit dieser Arbeit wird somit ein wichtiger Beitrag geleistet, um diese Forschungslücke zu schließen.
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines messwertbasierten Expositionskatasters für Muskelskeletterkrankungen (MSE) der oberen Extremität als Grundlage für BK-Verfahren und Handlungshilfen der Präventionsdienste. Die im Studienprojekt ermittelten Expositionsdaten und Informationen zu den Tätigkeitsinhalten der einzelnen Branchen werden in ein Kataster überführt. Das Kataster basiert auf einer Datenbank und wird den Präventionsdiensten der BGW für die Ermittlung der arbeitstechnischen Voraussetzungen im BK-Verfahren in Form einer Handlungshilfe zur Verfügung gestellt.
Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung gegenüber Pflegekräften mit Migrationshintergrund
Nazan Ulusoy
In der Dissertation sollen Erkenntnisse von in Deutschland Beschäftigten mit Migrationshintergrund zu den Erfahrungen mit Diskriminierung gewonnen werden. Aufbauend auf den Ergebnissen einer qualitativen Studie soll ein Fragebogen entwickelt und eine Online-Befragung durchgeführt werden. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, ob sich die subjektive Wahrnehmung von sexueller Gewalt und die daraus resultierenden Folgen bei Pflegekräften mit und ohne Migrationshintergrund voneinander unterscheiden. Die Ergebnisse der Dissertation sollen zur Entwicklung von zielgruppenspezifischen Präventionsmaßnahmen beitragen und auch den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen wichtige Hinweise liefern.
Publikationen dieser Promotion
Arbeitsbedingte Erkrankungen durch ionisierende Strahlen in der Medizin – Ermittlung der Strahlenexposition in der interventionellen Kardiologie
Christiane Behr-Meenen
In der interventionellen Kardiologie werden Eingriffe am Herzen unter dem Einsatz von Röntgenstrahlen vorgenommen. Hierbei befindet sich der Kardiologe direkt im Untersuchungsraum und somit in unmittelbarer Nähe der Strahlungsquelle. Ionisierende Strahlung, wirkt selbst inkleinen Dosen gesundheitsschädlich. Bei höheren Dosen kann es zur akuten Schädigung von Gewebe kommen. Da die menschliche Linse gegenüber radioaktiver Strahlung, beziehungsweise Röntgenstrahlung, sehr empfindlich ist, besteht weiter die Möglichkeit, dass eine sogenannte Katarakt, auch „Grauer Star“ genannt, entsteht. In der Vergangenheit wurde die Empfindlichkeit der Augenlinse deutlich unterschätzt. Lange ist man davon ausgegangen, dass es sich bei der Trübung der Augenlinse um einen deterministischen Effekt mit einer Schwellendosis oberhalb von 2 Gy handelt. Aus diesem Grund lag der Grenzwert bei 150 mSv/Jahr. Da bereits Trübungen der Linse bei deutlich geringeren Dosen beobachtet wurden, ist der Grenzwert für die Augenlinse im neuen Strahlenschutzgesetz, das am 12. Mai 2017 in Kraft getreten ist, auf 20 mSv/Jahr abgesenkt worden. Die Beschäftigten im Herzkatheterlabor tragen zum Schutz vor der Röntgenstrahlung unter anderem Bleischürzen. Zur Erfassung der Personendosimetriewerte werden amtliche Filmdosimeter unter der Bleischürze getragen. Diese Schürzen schirmen die auftretende Streustrahlung ab, sodass in der Regel keine oder nur sehr geringe Werte auf dem amtlichen Dosimeter erfasst werden. Da die Bleischürze nur den Rumpf abschirmt, sind Arme, Hände, Beine, Füße und vor allem der Kopf und die Augen ungeschützt. Diese Teilkörperdosen werden somit systematisch nicht erfasst. Im Rahmen der Studie sollen daher folgende Fragestellungen beantwortet werden
◼ Wird die effektive Dosis als auch die Organ-Äquivalenzstudie der Augenlinse durch die amtliche Personendosimetrie unterschätzt?
◼ Wie hoch ist die jährliche Organ-Äquivalentdosis der Augenlinse?
◼ Wird der neue Grenzwert von 20 mSv/Jahr erreicht?
Zur Beantwortung der Fragestellungen werden über einen Zeitraum von drei Monaten die Personendosimetriewerte von Beschäftigten aus der interventionellen Kardiologie an vier unterschiedlichen Positionen (hinter der Bleischürze, vor der Bleischürze, mittig Stirn, lateral Schläfe) gemessen. Mit Hilfe eines Fragebogens sollen Kardiologen zu ihren Arbeitstechniken befragt werden. Zu den Themen gehören neben den Arbeitstechniken, den Geräteausstattungen auch Fragen zu den Schutzeinrichtungen und der persönlichen Schutzausrüstungen.
Publikationen dieser Promotion
Katarakt durch ionisierende Strahlung. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren für Kardiologen? Behr-Meenen C, von Boetticher H, Liebmann M, Langer C, Nienhaus A. Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed. 2019;54(11):739-42.
Augenlinsendosis des Personals bei Durchleuchtung. Behr-Meenen C, von Boetticher H, Lynnyk O, Langer C, Kersten JF, Nienhaus A. Deutsches Ärzteblatt 2021;118(45):769-770.
Abgeschlossene Promotionsverfahren
2021
Untersuchungen zur latenten Tuberkuloseinfektion mit Schwerpunkt auf Beschäftigten im Gesundheitsdienst
Jan Felix Kersten
In der Arbeitsmedizin gilt es sinnvolle Entscheidungen auf der Basis gesicherter Erkenntnisse zu treffen. Im Rahmen dieser Promotionsarbeit sollen mithilfe von unterschiedlichen methodischen Ansätzen Empfehlungen und Handlungsansätze für die Tuberkulose-Vorsorge bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst (BiG) abgeleitet werden. Es erkranken pro Jahr immer noch etwa 70–90 BiG in Deutschland an einer aktiven Tuberkulose (TB), die beruflich verursacht ist. Eine aktive TB entwickelt sich u. U. erst nach Jahren aus einer latenten Tuberkuloseinfektion (LTBI), welche zuvor stattgefunden hat. Eine LTBI ist symptomfrei und nicht ansteckend. Beschäftigte im Gesundheitsdienst haben ein erhöhtes Risiko, eine LTBI durch Klienten- und Patientenkontakt zu erwerben. Das Progressionsrisiko einer LTBI ist generell idividuell unterschiedlich, basierend auf einer Vielzahl von Risikofaktoren. Das Risiko einer LTBI ist somit bei BiG individuell abzuschätzen und ggf. sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Jährlich wurden in den vergangenen fünf Jahren im Mittel 199 Verdachtsanzeigen auf TB bei der BGW gemeldet.
In dieser Arbeit wird zunächst die Prävalenz der LTBI unter Studierenden aus Hochinzidenzländern geschätzt. Die Variabilität eines aktuellen Testverfahrens zur Diagnose der LTBI wird in diesem Zusammenhang ebenfalls ermittelt. Es erfolgt ein Vergleich des QuantiFERON®-TB Gold Plus mit seinem unmittelbaren Vorgänger (QuantiFERON®-TB Gold In-Tube) über gleichzeitige Testungen mit den beiden Testverfahren zu vier Zeitpunkten mit einem Abstand von je einer Woche in einer Subgruppe (n = 41) von freiwilligen Probanden. Die Prävalenz der LTBI betrug 12 % bei Studenten aus Ländern mit hoher Tuberkuloseinzidenz. Die Variablität der beiden γ-Interferon-Tests war über einen Zeitraum von vier Wochen gering und unterschied sich zwischen den beiden Testversionen nur marginal.
In einer weiteren Arbeit wird das Infektionsrisiko für BiG im Vergleich zu nicht exponierten Personen abgeschätzt. Dafür wurden die Ergebnisse von Vorsorgeuntersuchungen bei BiG mit Kontakt zu infektiösen Patienten oder Materialien verglichen mit Untersuchungen bei Beschäftigten, die nicht im Gesundheitswesen arbeiten und aus anderen Gründen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge kamen. Insgesamt wurde die LTBI-Prävalenz bei 100 nicht exponierten Beschäftigten bestimmt und mit derjenigen von 1.000 exponierten BiG verglichen. Hierzu erfolgte ein 1:10 Matching nach Alter, Geschlecht und Herkunft mit BiG aus einem bestehenden Tuberkuloseregister für Vorsorgeuntersuchungen. Im Ergebnis war das Infektionsrisiko hinsichtlich einer LTBI für exponierte BiG etwa doppelt so hoch wie das der Beschäftigten der Vergleichsgruppe.
Publikationen dieser Promotion
Veröffentlichte Dissertation
Edition Gesundheit und Arbeit Band 15
Kersten JF: Untersuchungen zur latenten Tuberkuloseinfektion mit Schwerpunkt auf Beschäftigten im Gesundheitsdienst. Edition Gesundheit und Arbeit Bd. 15, tredition GmbH: Hamburg 2021, 102 S. ISBN 978-3-347-30054-5
2020
Arbeitsbedingte Belastungen und Beanspruchungen bei Beschäftigten in der Sozialen Arbeit – Schwerpunkt: Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe
Tanja Wirth
Beschäftigte in der sozialen Arbeit unterstützen Menschen bei der Bewältigung ihrer Problemlagen, betreuen und beraten diese und vermitteln weiterführende Hilfen. Dabei stehen sie vor Herausforderungen wie begrenzten finanziellen Mitteln, eingeschränkten Handlungs- und Entscheidungsspielräumen sowie Rollenkonflikten. Emotional herausfordernd kann insbesondere der intensive Kontakt zu Menschen sein, die sich in sehr prekären Lebenslagen befinden, wie in der Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe. Dort werden die Beschäftigten regelmäßig mit traumatischen Erlebnissen ihrer Klient/-innen konfrontiert.
Die großen beruflichen Anforderungen von Beschäftigten in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit wurden bisher selten untersucht. Diese Dissertation soll einen Beitrag zur Einschätzung der arbeitsbezogenen Belastungen und Beanspruchungen dieser Berufsgruppe leisten. Anhand von Routinedaten der Kranken- und Unfallversicherung wurden zunächst die Häufigkeit und Ursachen von Arbeitsunfähigkeit und Arbeitsunfällen untersucht. Anhand eines Scoping Reviews sowie einer qualitativen Interviewstudie wurden zudem Erkenntnisse über spezifische Belastungen und Ressourcen, die mentale Gesundheit und Bewältigungsstrategien von Beschäftigten in der sozialen Arbeit mit Menschen in prekären Lebenslagen am Beispiel der Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe gewonnen.
Aus diesen Projekten ist die Broschüre „Praxishandbuch – Gesundheit und Unterstützung in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten und wohnungslosen Menschen“ entstanden.
Publikationen dieser Promotion
Sick leave and work-related accidents of social workers in Germany: an analysis of routine data.
Veröffentlichte Dissertation
Edition Gesundheit und Arbeit Band 14
Wirth T: Arbeitsbedingte Belastungen und Beanspruchungen bei Beschäftigten in der Sozialen Arbeit – Schwerpunkt: Geflüchteten- und Wohnungslosenhilfe. Edition Gesundheit und Arbeit Band 14, tredition GmbH: Hamburg 2020, 125 S. ISBN 978-3-7323-8008-4
2019
Blutübertragbare Virushepatitis C bei Beschäftigten im Gesundheitswesen
Claudia Westermann
Virale Hepatitis-C-Infektionen (HCV) sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten blutübertragbaren Infektionskrankheiten. Unbehandelt verursachen sie schwere chronische Verläufe, die zu Berufsunfähigkeit und zum Tod führen können. Die Übertragung des Hepatitis-C-Virus erfolgt von Mensch zu Mensch, eine Schutzimpfung gibt es bislang nicht. Beschäftigte im Gesundheitswesen arbeiten in Settings mit spezifischen Unfall- und Erkrankungsrisiken. Bei den blutübertragbaren Infektionskrankheiten ist vor allem der Kontakt zu infizierten Patienten bei invasiven Tätigkeiten, die mit einer erhöhten Verletzungsgefahr für die Beschäftigten einhergehen, von Bedeutung. Die Frage nach dem beruflichen Ursachenzusammenhang einer HCV-Infektion wird anhand einer Metaanalyse untersucht. Über Jahrzehnte ist die chronische HCV-Infektion nicht gut therapierbar gewesen. Anhand der Daten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) werden Kosten und Trends der berufsbedingten HCV-Infektion analysiert. Für die HCV-Infektion als Berufskrankheit ist ein anhaltend rückläufiger Trend bei der Anzahl der Fälle zu beobachten, bei gleichzeitig steigenden Kosten für Rentenleistungen und seit 2014 für medikamentöse Therapien. Seit der Einführung von neuen, direkt antiviral wirksamen Medikamenten (direct-acting antiviral agents, DAA) zeichnet sich eine Trendwende bei der Behandlung der Infektion ab. Durch die effektiven antiviralenTherapien haben Beschäftigte mit einer HCV-Infektion neben einer verbesserten gesundheitlichen auch eine günstigere berufliche Prognose. Die Analyse der DAA-Therapieergebnisse bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst und deren potenziellen Auswirkungen auf die Berufskrankheitsfolgen sind ebenfalls Inhalt dieser Publikation.
Publikationen dieser Promotion
The prevalence of hepatitis C among healthcare workers: a systematic review and meta-analysis.
Veröffentlichte Dissertation
Edition Gesundheit und Arbeit Band 12
Westermann C: Blutübertragbare Virushepatitis C bei Beschäftigten im Gesundheitswesen. Edition Gesundheit und Arbeit Band 12, tredition GmbH: Hamburg 2019, 84 S. ISBN 978-3-7482-8319-5
2018
Gesundheitliche Belastungen und Beanspruchungenvon Erzieher/-innen
In der Dissertation wird der Zusammenhang zwischen ausgewählten gesundheitlichen Beanspruchungen (muskuloskelettale Beschwerden und Burnout) und einem Ungleichgewicht zwischen beruflicher Verausgabung und gewährter Belohnung (Effort-Reward-Imbalance) bei Erzieher/-innen untersucht. Des Weiteren wird untersucht, inwiefern der Einsatz von persönlichem Gehörschutz (Otoplastiken) bei Erzieher/-innen eine Möglichkeit der Lärmprävention darstellt und unter welchen raumakustischen Gegebenheiten die Beschäftigten arbeiten. Für die Berufsgruppe wurden hohe Prävalenzen von Effort-Reward Imbalance und Burnout beobachtet, wobei Erzieher/-innen aus Kindertagesstätten hiervon am häufigsten betroffen waren. Unabhängig von körperlicher Belastung wurde Effort-Reward-Imbalance im Längsschnitt als ein statistischer signifikanter Einflussfaktor für muskuloskelettale Beschwerden und Burnout identifiziert. Im Längsschnitt zeigte der Einsatz von Otoplastiken bei Erzieher/-innen keine Reduktion der subjektivenLärmbelastung und des Burnouts. Vielmehr wurde offensichtlich,dass die Bereitschaft Otoplastiken zu tragen über dieZeit abnahm, und dass für die Mehrheit der Einrichtungen, aus denen die Studienteilnehmer/-innen stammten, ein Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Raumakustik bestand.
Publikationen dieser Dissertation
Musculoskeletal Symptoms and Risk of Burnout in Child Care Workers - A Cross-Sectional Study.
Use of moulded hearing protectors by child care workers - an interventional pilot study.
Veröffentlichte Dissertation
Edition Gesundheit und Arbeit Band 11
Koch P. Gesundheitliche Belastungen und Beanspruchungen von Erzieher/-innen. tredition GmbH: Hamburg 2018, 92 S. ISBN 978-3-7439-9748-6
2017
Infektionsrisiken bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst
Beschäftigte in Gesundheitsberufen kommen häufig in Kontakt mit infizierten Personenund haben durch ihre berufliche Tätigkeit ein erhöhtes Infektionsrisiko im Vergleich zurAllgemeinbevölkerung. Routinedaten zeigen, dass die klassischen InfektionskrankheitenTuberkulose und Hepatitis immer noch einen großen Anteil an den Berufskrankheiten haben.In zunehmendem Maße werden die multiresistenten Erreger (MRE) zu einem Public Health-Problem. Als bekanntester Vertreter gilt der weltweitverbreitete Methicillin-resistente Staphylococcus aureus(MRSA), der für das Personal und die medizinischenEinrichtungen eine besondere Herausforderung darstellt.Auch für die Altenpflege sind MRE ein großes Problem.Ältere Menschen haben ein höheres Infektionsrisiko z. B.durch Multimorbidität, Immobilität und häufige Krankenhausaufenthalte.
Die Dissertation soll einen Beitrag zur Einschätzungdes beruflichen Infektionsrisikos von Mitarbeitern imGesundheitsdienst leisten. Dafür werden drei Studienim Zusammenhang mit MRE vorgestellt, die sich mitdem Hygienemanagement, der MRSA-Prävalenz und demUmgang mit MRSA-besiedeltem Personal befassen.
Publikationen zu dieser Promotion
Der Umgang mit MRSA bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst aus Sicht der Krankenhaushygiene. Peters C, Dulon M, Lietz J, Nienhaus A. Gesundheitswesen. 2017 Aug;79(8-09):648-654
Veröffentlichte Dissertation
Edition Gesundheit und Arbeit Band 10
Peters C. Infektionsrisiken gegenüber multiresistenten Erregern (MRSA) bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst. tredition GmbH: Hamburg 2018, 84 S. ISBN 978-3-7439-9534-5
2016
Muskel-Skelett-Erkrankungen und Beschwerden bei Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen
Im Rahmen einer kumulativen PhD-Arbeit zum Thema Muskel-Skelett-Erkrankungen und Beschwerden (MSE/MSB) bei Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen wurde zunächst die Häufigkeit von MSE/MSB in bestimmten Berufsgruppen beschrieben. Für Tierärzte und Auszubildende in pflegerischen und sozialen Berufen wurde gezeigt, dass die Prävalenz von MSE/MSB hoch ist. Ferner konnten mögliche Zusammenhänge zwischen beruflichen Belastungen und MSB aufgezeigt werden.
In einer vertieften Analyse der Literatur wurde die wissenschaftliche Evidenz für den Zusammenhang zwischen beruflichen biomechanischen Belastungsfaktoren und MSE am Beispiel des Karpaltunnel-Syndroms (KTS) dargestellt. Unabhängig von der Berufsgruppe erwiesen sich Repetition, Kraftaufwand und Vibration als arbeitsbedingte Risikofaktoren für dasKTS.
Schließlich wurden in einer Interventionsstudie Möglichkeiten zur Vermeidung beruflicher Belastungsfaktoren in der Altenpflege aufgezeigt. Statische Körperhaltungen sowie häufige Oberkörperneigungen, die als Risikofaktoren für Rückenbeschwerden gelten, konnten durch relativ einfache ergonomische Maßnahmen signifikant reduziert werden.
Publikationen zu dieser Promotion
Veröffentlichte Dissertation
Edition Gesundheit und Arbeit Band 7
Kozak A: Muskel-Skelett-Erkrankungen und Beschwerden bei Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen - Kumulative Dissertation zu Häufigkeiten, Risiken und Interventionsmöglichkeiten. tredition GmbH: Hamburg 2017, 128 S. ISBN 978-3-7323-8678-9