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Depression im Alter: Versorgungsbedarf, Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Kosten (AgeMooDe Studie)

Paola Brusa Düwel, Hanna Kaduszkiewicz, Anne Stark, Martin Scherer

Hintergrund

13,3% der Altenbevölkerung weisen klinisch relevante depressive Symptome auf. Unter den Hausarztpatienten ab 75 Jahren ist sogar jeder Vierte betroffen. Unbehandelt geht die Depression mit einer reduzierten Lebensqualität, der Verschlechterung körperlicher Erkrankungen, Angst und Somatisierung einher. Die Depression im Alter ist aufgrund der demografischen Entwicklung eine zentrale Herausforderung für die gesundheitlichen Versorgungssysteme.

Ziele

Erstmalig erfolgte eine umfassende Beschreibung des Versorgungsbedarfs, der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und der Kosten von Depression im Alter auf der Ebene der Primärversorgung in Deutschland. Hierbei wurden alle relevanten Akteure (Patienten, Angehörige, Hausärzte) in die Datenerhebung einbezogen. Ein Vergleich der Kosten von erkannten und nicht erkannten Depressionsfällen sowie die longitudinale Kostenentwicklung ist so möglich.

Methodik

Es handelte sich um eine prospektive multizentrische Kohortenstudie. An insgesamt 4 Standorten wurde eine Kohorte von 1.200 Patientinnen und Patienten im Alter von 75 Jahren und älter rekrutiert. Insgesamt wurden 600 Patienten mit Symptomen einer Depression rekrutiert (Score auf der Geriatrischen Depressionsskala (GDS) # 6) und 600 Patienten ohne bzw. mit wenigen Depressionssymptomen (GDS < 6). Die in die Studie eingeschlossenen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige wurden zur Baseline und ein Jahr später mit Hilfe standardisierter Instrumente befragt. Kern der Befragung war die Erhebung der tatsächlichen Versorgung und der subjektive Versorgungsbedarf. Auch die behandelnden Hausärztinnen und Hausärzte wurden zu jedem Patienten standardisiert befragt.

Projektpartner

  • Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Universität Leipzig
  • Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
  • Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Bonn
  • Institut für Medizinische Soziologie, Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, UKE
  • Institut für Biometrie, Medizinische Hochschule Hannover

Veröffentlichungen

The assessment of met and unmet care needs in the oldest old with and without depression using the Camberwell Assessment of Need for the Elderly (CANE): Results of the AgeMooDe study
Stein J, Pabst A, Weyerer S, Werle J, Maier W, Heilmann K, Scherer M, Stark A, Kaduszkiewicz H, Wiese B, Mamone S, König H, Bock J, Riedel-Heller S
J AFFECT DISORDERS. 2016;193:309-317

Excess health care costs of late-life depression - Results of the AgeMooDe study
Bock J, Brettschneider C, Weyerer S, Werle J, Wagner M, Maier W, Scherer M, Kaduszkiewicz H, Wiese B, Moor L, Stein J, Riedel-Heller S, König H
J AFFECT DISORDERS. 2016;199:139-47

The impact of depressive symptoms on utilization of home care by the elderly: Longitudinal results from the AgeMooDestudy.
Hoell A, Weyerer S, Maier W, Wagner M, Scherer M, Stark A, Kaduszkiewicz H, Wiese B, König HH, Bock JO, Stein J, Riedel-Heller SG.J Affect Disord. 2016 Nov 1;204:247-54

Unmet care needs of the oldest old with late-life depression: A comparison of patient, caring relative and general practitioner perceptions - Results of the AgeMooDestudy
Stein J, Pabst A, Weyerer S, Werle J, Maier W, Miebach L, Scherer M, Stark A, Kaduszkiewicz H, Wiese B, Moor L, Bock JO, König HH, Riedel-Heller SG.J Affect Disord. 2016 Nov 15;205:182-189

Treatment preferences for depression in the elderly
Luck-Sikorski C, Stein J, Heilmann K, Maier W, Kaduszkiewicz H, Scherer M, Weyerer S, Werle J, Wiese B, Moor L, Bock JO, König HH, Riedel-Heller SG.Int Psychogeriatr. 2017 Mar;29(3):389-398

The Impact of Depressive Symptoms on Healthcare Costs in Late Life: Longitudinal Findings From the AgeMooDeStudy.
Bock JO, Hajek A, Weyerer S, Werle J, Wagner M, Maier W, Stark A, Kaduszkiewicz H, Wiese B, Moor L, Stein J, Riedel-Heller SG, König HH.Am J Geriatr Psychiatry. 2017 Feb;25(2):131-141

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Ansprechpartner: sekretariat-ifa