Familien in Trauer stärken (FiT)

Adaptation und Pilotierung einer Gruppenintervention für Eltern nach Verlust des Co-Elternteils durch eine Krebserkrankung

Projektleitung: Prof. Dr. Laura Inhestern

Projektmitarbeiterinnen: Wiebke Geertz, Dipl.-Psych., w.geertz@uke.de ; Lene Johannsen, Dipl.-Psych., le.johannsen@uke.de

Förderung: Deutsche Krebshilfe (DKH) | Laufzeit: März 2025 – Februar 2028

Hintergrund. Das Versterben eines Elternteils durch eine Krebserkrankung kann für Kinder und Jugendliche mit langfristigen Folgen verbunden sein. Internationale Studien weisen darauf hin, dass der Tod eines Elternteils im Kindesalter mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung gesundheitlicher Folgen, somatischer und psychischer Art verbunden ist. Zudem zeigen sich negative Auswirkungen auf den Schulverlauf bis hin zu Schulabbrüchen. Auch für den hinterbliebenen Elternteil erweist sich die Verlust-Situation als eine große Belastung und er wird durch den Umgang mit der eigenen Trauer und dem Umgang und der Zuwendung zu den Kindern herausgefordert. Eine offene Eltern-Kind-Kommunikation durch den hinterbliebenen Elternteil kann dabei als ein zentraler Faktor für die Bewältigung des Kindes wirken. Vor diesem Hintergrund ist es essentiell, die hinterbliebenen Elternteile in ihrer elterlichen Kompetenz zu stärken und ihnen somit Ressourcen bereitzustellen, um ihren Kindern im Umgang mit dem Verlust beizustehen. Die Elterngruppe Resilient Parenting for Bereaved Families, welche im Rahmen des Family Bereavement Programs an der Arizona State University entwickelt wurde und erfolgreich umgesetzt wird, setzt daran an, verwitwete Eltern mit minderjährigen Kindern in ihrer Elternrolle zu stärken. Hierdurch sollen die Eltern-Kind-Interaktion und die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern sowie präventiv und langfristig die psychische Gesundheit der Kinder aufrechterhalten, beziehungsweise verbessert werden. Das Programm wurde seit der Entwicklung systematisch evaluiert und es zeigen sich positive Effekte auf Ebene der psychischen Gesundheit der Eltern und der langfristigen psychischen Gesundheit der Kinder.

Zielsetzung und Vorgehen. Das Ziel des vorliegenden Projekts ist die Übersetzung, Adaptation und Pilotierung der in der USA entwickelten Elterngruppe für Eltern minderjähriger Kinder nach Verlust der:des Partner:in durch eine Krebserkrankung. In einem ersten Schritt werden Fachkräfte für die Durchführung von Elterngruppen als Gruppenleiter:innen geschult. Zusätzlich soll die Machbarkeit und Umsetzbarkeit der Schulung von Gruppenleiter:innen überprüft werden. Die Elterngruppe soll in Anlehnung an das Original übersetzt, kulturell adaptiert, durchgeführt und in Hinblick auf Machbarkeit und Umsetzbarkeit überprüft werden. Im Rahmen der Pilotierung werden quantitative (Fragebögen) und qualitative Methoden (Interviews) eingesetzt.

Ausblick. Auf Basis der Projektergebnisse soll die Versorgung von Familien nach Versterben eines Elternteils langfristig verbessert werden, indem zu Projektende eine deutsche Adaptation der Elterngruppe des originalen Family Bereavement Programs zur Verfügung steht.