Gesunde Vielfalt - Hamburger Curriculum zur Stärkung Interkultureller Kompetenzen in der PatientInnenversorgung

 

Fortbildung "Gesunde Vielfalt im UKE:
Interkulturelle Kompetenzen im klinischen Alltag kennen und nutzen"

ab 4. Juni 2018

Veranstaltungsflyer

 

Förderer: Robert Bosch Stiftung & UKE-Akademie für Bildung und Karriere

Laufzeit: November 2017 – Oktober 2018

Schlagwörter: Interkulturelle Kompetenzen, MigrantInnen, Fortbildung, Interprofessionalität/ Interdisziplinarität

Projektbeschreibung

Hintergrund:

Die Gesundheitsversorgung von PatientInnen mit Migrationshintergrund kann PatientInnen wie Behandelnde gleichermaßen vor verschiedenste Herausforderungen stellen: Sprachbarrieren, divergierende Konzepte bspw. zu Krankheit und Genesung, divergierende Wert- und Rollenvorstellungen ziehen Fehldiagnosen oder negative Gefühle gegenüber vermeintlich ‚fremder‘ PatientInnen nach sich, führen zu schlechteren Behandlungsergebnissen sowie zu einer gleichzeitigen Unter- und Überversorgung dieser PatientInnengruppe. Insgesamt sind Menschen mit Zuwanderungsgeschichte trotz gleicher oder erhöhter Morbidität in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung unterrepräsentiert.

In der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Professionelle im Gesundheitswesen wurden bislang vereinzelte interkulturelle Lehrformate evaluiert. Diese richten sich jedoch lediglich an einzelne Berufsgruppen – obgleich in der ambulante wie stationären PatientInnenversorgung stets mehrere Berufsgruppen interprofessionell zusammenarbeiten.

Zielsetzung und Zielgruppe:

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die langfristige Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von PatientInnen mit Migrationshintergrund.

Dies soll über die Entwicklung, Durchführung, Evaluation und Implementierung einer interdisziplinären Fortbildung zur Stärkung Interkultureller Kompetenzen aller an der PatientInnenversorgung beteiligten Berufsgruppen erreicht werden, um (a) individuell interkulturelle Handlungskompetenzen Mitarbeitender des Gesundheitswesens zu stärken, sowie um (b) berufsgruppenübergreifend eine interprofessionelle Teamkultur zu festigen.

Das Projekt richtet sich zunächst an alle interessierten Mitarbeitenden mit einer abgeschlossenen Gesundheitsausbildung, die im direkten PatientInnenkontakt stehen (wie z.B. ÄrztInnen, DiätassistentInnen, ErgotherapeutInnen, Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpflegende, Medizinisch-technische Fachangestellte).

Disseminationsziel: Bei nachgewiesener positiver Evaluation soll die Fortbildungsmaßnahme von anderen Fortbildungsträgern übernommen werden.

Projektansatz:

Um ein qualitativ hochwertiges, anwendungsorientiertes und interdisziplinäres Fortbildungskonzept zu erarbeiten, erfolgt die Entwicklung, Durchführung und Evaluation der Fortbildungsmaßnahme in enger Zusammenarbeit mit (a) fachlich ausgewiesenen, erfahrenen Dozierenden verschiedener Disziplinen, (b) VertreterInnen unterschiedlicher an der PatientInnenversorgung beteiligten Berufsgruppen sowie mit (c) einem internationalen ExpertInnenbeirat. In mehreren Bearbeitungsschleifen fließen auf diese Weise nicht nur fachliche Expertisen, sondern auch Nutzerperspektiven potenzieller Fortbildungsteilnehmender mit ein. Nach einem ersten Durchlauf, nach qualitativer wie quantitativer Evaluation – erneut unter Einbeziehung der Dozierenden, der BerufsgruppenvertreterInnen und des ExpertInnenbeirats – erfolgt die Finalisierung und schließlich Veröffentlichung des Fortbildungskonzepts. Mit diesem Ansatz soll sowohl eine optimale Ausrichtung der Inhalte und Methoden am Arbeitsalltag der Zielgruppe wie auch eine interdisziplinäre und interprofessionelle Ausrichtung der Maßnahme gewährleistet werden.

Projektnutzen:

Durch die Stärkung interkultureller Handlungskompetenzen Mitarbeitender des Gesundheitssystems sowie durch die Etablierung einer interprofessionellen Teamkultur in den an der PatientInnenversorgung beteiligten Berufsgruppen wird langfristig die Gesundheitsversorgung von PatientInnen mit Migrationshintergrund verbessert. Die Integration der Fortbildungsinhalte und -methoden in o.g. Fortbildungsprogramme wie auch der öffentliche Zugang zum Fortbildungskonzept stärken mittelfristig die Qualität der Bildung und Lehre im Gesundheitswesen.

ProjektmitarbeiterInnen

  • Mike Mösko, Dr. phil., Dipl.-Psych., Projektleiter, E-Mail: mmoesko@uke.de
  • Heide Lindtner-Rudolph, M.A., Sprachwissenschaftlerin, Kommunikationstrainerin für Interkulturelle Kompetenz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, E-Mail: h.lindtner-rudolph@uke.de