27.07.2023 AKTUELLES
Pride Week: Gesundheitsversorgung für trans und nichtbinäre Menschen
Fragen an… Priv.-Doz. Dr. Timo Nieder
Die Hamburger Pride Week findet dieses Jahr vom 29. Juli bis zum 6. August unter dem Motto „Selbstbestimmung jetzt – verbündet gegen Transfeindlichkeit“ statt. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bietet mit der Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung sowie dem Interdisziplinären Transgender Versorgungscentrum Hamburg eine verlässliche und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung für trans und nichtbinäre Menschen in Hamburg an. Anlässlich der Pride Week erklärt Priv.-Doz. Dr. Timo Nieder, Leiter der Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung am Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des UKE, wie trans und nichtbinäre Menschen Unterstützung finden können und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Was bedeutet trans?
Priv.-Doz. Dr. Timo Nieder: Trans ist ein Sammelbegriff, der verschiedene geschlechtliche Identitäten oder Selbstverständnisse umfasst. Gemeinsam ist trans und nichtbinären Menschen, dass sie ihr individuelles Geschlecht nicht oder nicht vollständig im Einklang mit dem Geschlecht empfinden, das anhand der körperlichen Geschlechtsmerkmale bei Geburt bestimmt wurde.
Wo finden trans und nichtbinäre Menschen Unterstützung?
Am UKE kann die Spezialambulanz für sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung eine erste Anlaufstelle sein. Die Spezialambulanz ist deutschlandweit einzigartig und wird gemeinsam mit weiteren Fachdisziplinen des UKE, wie der Urologie, der Gynäkologie und der plastischen Chirurgie, betrieben. Über unser Netzwerk können wir auch Behandlungssuchende, die nicht aus Nord-Deutschland kommen, an passende Stellen vermitteln. Das können niedergelassene Fachärzt:innen, wie auch überregionale Versorgungszentren sein.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Übergeordnet geht es für trans und nichtbinäre Menschen häufig um die Frage, wie sie ihr individuelles Geschlecht selbstbestimmt leben können. Grundsätzlich stehen am UKE alle Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen körperliche Geschlechtsmerkmale verändert werden können. Hierzu gehören unter anderem die Behandlung mit Hormonen, die Entfernung von Gesichtsbehaarung sowie verschiedene chirurgische Eingriffe, beispielsweise im Brust- oder im Genitalbereich. Die meisten Behandlungen zur Veränderung der körperlichen Geschlechtsmerkmale haben unwiderrufliche Folgen. Die betreffenden Menschen sollten sich vorher sorgfältig mit den zu erwartenden Ergebnissen und der Bedeutung dieser Eingriffe auseinandersetzen.
Wie kann eine Psychotherapie unterstützen?
Prinzipiell kann eine Psychotherapie trans und nichtbinären Menschen genauso helfen, wie sie allen Menschen helfen kann. Spezifisch wirksam kann sie sein, wenn sie sich unterstützend mit Diskriminierungserfahrungen auseinandersetzt. Oftmals wirken sich wiederkehrende Diskriminierungserfahrungen spürbar nachteilig auf die körperliche und psychische Gesundheit der betreffenden Menschen aus. Darüber hinaus kann es in der Psychotherapie auch um die Frage gehen, wie ich mein Geschlecht gut und selbstbestimmt leben kann und damit auch darum, welche körperlichen Veränderungen ich dafür brauche.
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