18.10.2018 AKTUELLES
Rechtzeitig gegen Grippe impfen lassen
Fragen an… Prof. Dr. Ansgar W. Lohse
Wer sollte sich impfen lassen?
Prof. Lohse: Es sollten sich jedes Jahr alle Menschen ab 60 Jahre sowie alle Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen, insbesondere mit Lungenerkrankungen (zum Beispiel Asthma), Herzschwäche, Leber- oder Nierenerkrankungen oder Diabetes impfen lassen. Unbedingt geimpft werden sollten zudem Menschen mit Erkrankungen des Immunsystems und Patienten, die abwehrschwächende Medikamente nehmen. Da auch die Schwangerschaft das Immunsystem beeinflusst und Schwangere damit ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, sollten sich auch alle Schwangeren impfen lassen. Darüber hinaus sollte geimpft werden, wer mit dem oben genannten Personenkreis zusammenlebt oder -arbeitet; sowohl als Selbstschutz als auch, um die gefährdeten Personengruppen zu schützen. Deshalb sollten auch unbedingt Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker geimpft werden.
Wann ist der beste Zeitpunkt für das Impfen?
Prof. Lohse: Der beste Zeitpunkt für eine Impfung ist zwischen Oktober und November, auf jeden Fall möglichst vor Weihnachten.
Was unterscheidet den diesjährigen quadrivalenten Impfstoff vom vergangenen Jahr?
Prof. Lohse: Durch den Vierfachimpfstoff sind alle wahrscheinlichen Varianten des Influenzavirus abgedeckt, insbesondere sowohl Influenza A als auch Influenza B.
Kann die Impfung eine Infektion auslösen, kann man davon krank werden?
Prof. Lohse: Nein, da der Impfstoff nur Virusteile, aber keine lebenden Viren enthält, kann die Impfung keine Infektion auslösen – aber wie jede Impfung können leichte Schmerzen an der Impfstelle für ein bis zwei Tage auftreten, manchmal sogar ein leichtes Krankheitsgefühl für diese Zeit. Da aber im Herbst geimpft wird und im Herbst Erkältungen sehr häufig sind, kann man natürlich auch kurz nach einer Impfung eine Erkältung bekommen, die auch ohne Impfung aufgetreten wäre, aber für die dann fälschlicherweise die Impfung wegen der zeitlichen Nähe verantwortlich gemacht wird.
Hilft die Impfung auch gegen Erkältungen?
Prof. Lohse: Nein, „normale“ Erkältungen, häufig auch irreführend „grippale Infekte“ genannt, werden durch völlig andere Viren ausgelöst, von denen es eine sehr große Vielfalt gibt und die ganz anders aufgebaut sind als Influenzaviren. Diese Viren sind aber viel weniger gefährlich, und es bedarf keines Impfschutzes. An Influenza sterben in Deutschland jedes Jahr Tausende Menschen, an Erkältungen wahrscheinlich kaum jemand.
Pressemitteilung als PDF-Download
Unternehmenskommunikation
Telefon: | +49 (0) 40 7410 - 56061 |
Fax: | +49 (0) 40 7410 - 54932 |
E-Mail: | presse@uke.de |
Adresse: | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf GB Unternehmenskommunikation Martinistraße 52, Gebäude O35 20246 Hamburg |