Arzneimittel bei chronischer Herzinsuffizienz in der Hausarztpraxis

Marc Hirt, Aljosha Muttardi, Thomas Eschenhagen, Hendrik van den Bussche

Zusammenfassung

Im Rahmen dieser Studie wird untersucht, wie Patienten mit Herzinsuffizienz in Hamburg hausärztlich versorgt werden. Insbesondere wird untersucht, welche Gründe im Einzelfall dazu führen, dass einzelne Patienten abweichend von den Leitlinien behandelt werden. Diese Gründe werden sowohl aus hausärztlicher Sicht als auch aus Patientensicht untersucht.

Hintergründe und Ziele des Projekts

Die Therapie der chronischen Herzinsuffizienz wird hauptsächlich medikamentös durchgeführt. Die Studien der letzten 10 Jahre haben gezeigt, dass sich die hausärztliche Therapie zunehmend an Leitlinien orientiert, viele Patienten aber immer noch abweichend von den Leitlinien therapiert werden. Es ist weitgehend unerforscht, welche Gründe im Einzelfall dazu führen. Dies können z.B. Kontraindikationen, individuelle Unverträglichkeiten, schlechte Erfahrung mit Medikamentengruppen, (gefühlte) Unwirksamkeit, Polypharmakotherapie-Probleme, psychische oder soziale Faktoren sein. Diese "non-guideline-adherence" soll differenzierter als bisher dargestellt werden. Damit sollen auch die hausärztlichen Behandlungsentscheidungen nachvollziehbarer gemacht werden.

Methodik

Rekrutierung von 15 Hausärztinnen und Hausärzten.
Identifikation aller Patienten mit Herzinsuffizienz in der hausärztlichen Dokumentation, Anschreiben aller Patienten, Zufallsauswahl von 10 Patienten.
Zufallsauswahl von 3 Patienten, Gewinnung ergänzender Informationen beim Hausarzt: Gründe für das jeweilige Verschreibungsmuster, Kenntnisstand über Verschreibungen durch andere Ärzte, Angaben über Nebenwirkungen und Polypharmazie-Probleme, Einschätzung der Patientencompliance bezüglich der Medikamenteneinnahme.
Parallele leitfadengestützte Interviews mit den 45 Patienten: Einlösen der Rezepte, Einnahmeverhalten, (Dis-)Kontinuität und Gründe, Kenntnisstand über die Funktion der jeweiligen Präparate, Wirksamkeitsannahmen, zusätzliche Medikation (andere Vertragsärzte, over-the-counter- drugs).

Ergebnisse

Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Projektpartner

  • Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie, UKE
  • Deutsche Stiftung für chronisch Kranke

Ansprechpartner: Hendrik van den Bussche