Corona-Routine an der Hauptpforte
Unbemerkt kommt hier keiner vorbei: An der Hauptpforte des UKE wacht das Sicherheitsteam Tag und Nacht darüber, dass niemand unbefugt und ohne ausreichende Mund-Nasen-Bedeckung auf das Klinikgelände gelangt. Ein Jahr COVID-19-Pandemie – da hat sich trotz aller Verwerfungen und Belastungen eine gewisse Corona-Routine eingestellt. „Normalität ist das aber nicht“, betont Peter Hinck, Leiter Hauptpforte.
„In der ersten Corona-Welle hatten wir eine deutlich erhöhte Arbeitsbelastung“, berichtet Sicherheitsmann Hinck, „denn wir haben einige zusätzliche Aufgaben übernommen.“ Seit 15 Jahren arbeitet der 61-Jährige an der Hauptpforte. Das Pförtnerhaus, der gläserne Pavillon direkt vorm Kreisel des Haupteingangs, ist sein Arbeitsplatz. Jeweils drei Leute sind dort pro Schicht im Einsatz. Sie informieren und unterstützen Ratsuchende, kontrollieren Besucherschein und Einfahrterlaubnis, das korrekte Parken im Eingangsbereich und die Einhaltung der Maskenpflicht.
Weil zu Beginn der Pandemie für das gesamte UKE-Gelände ein generelles Zutritts- und Besuchsverbot galt, wurde der Glaspavillon zu einer Art Annahme- und Verteilzentrum von Patienteneigentum: Angehörige von Patient:innen gaben dort frische Wäsche, elektronische Geräte und anderes ab. „Diese Dinge mussten gelagert, dokumentiert und zu jedem einzelnen Empfänger gebracht werden“, so Hinck. Hinzu kam aufwändige Telefonrecherche: Bei jeder Person, die eine Behandlung im UKE wahrnehmen wollte, fragte die Sicherheitscrew auf der betreffenden Station nach, ob der angegebene Termin vereinbart sei. Erst bei Bestätigung gab es das „Go".
Sicherheitsteam gehört zu UKE-eigener Tochtergesellschaft
Die Situation habe sich deutlich entspannt, so Hinck. Das Thema Wäsche wurde vom Infotresen im Hauptgebäude übernommen, der Krankentransport stellt seitdem die Wäsche zu. Und bei Therapieterminen werden die Betroffenen nun ebenfalls ins Hauptgebäude oder zu den Sicherheitskontrollen an den Einlässen der Kliniken und Stationen weitergeleitet. Da diese Regelung mehr Personal erfordert, wurde das 26 Mann und eine Frau starke Sicherheitsteam, das bei der UKE-eigenen Tochtergesellschaft KLE Klinik Logistik & Engineering beschäftigt ist, durch externe Kräfte verstärkt.
Das UKE-Gelände wird derzeit im Rahmen von mobilen Streifengängen überwacht, man darf es überqueren, sich frei bewegen – sofern man sich an die Hygieneregeln hält. Gelegentlich kommt es vor, dass Gästen diese Einsicht fehlt. Über den Sinn und die Notwendigkeit der Maskenpflicht wird an der Pforte aber nicht diskutiert, sondern freundlich und bestimmt auf Einhaltung gedrungen. Überhaupt hätten manche Menschen Probleme damit, Regeln zu akzeptieren. Er habe schon „sehr unwirsche Reaktionen erlebt, meist wegen Banalitäten“, erzählt Hinck, den man sich als besonnenen und zuvorkommenden Mann vorstellen darf. Da kann es passieren, dass der Hinweis auf das im absoluten Halteverbot abgestellte Besucherfahrzeug vom Fahrer als persönlicher Angriff empfunden und mit einer völlig unangemessenen Reaktion quittiert wird. „Das UKE ist eben auch ein Spiegel der Gesellschaft“, meint Hinck und fügt hinzu, dass die überwiegende Mehrheit sich tadellos verhalte.
Großes Hobby: Geschichte der regionalen Schifffahrt
Wenn der erfahrene Sicherheitsmann nach der Schicht im UKE ins Privatleben nach Stade zurückfährt, ist der unvermeidliche Stau für ihn kein Grund zur Aufregung. „Ich nehme eben die schönste Strecke, am Elbdeich entlang.“ Zuhause liest er zur Entspannung und mit großem Interesse über die Geschichte der regionalen Schifffahrt. Hinck ist bei diesem Thema Experte, 13 Jahre lang war er ehrenamtlich im Vorstand des Kehdinger Küstenschiffahrtsmuseums aktiv, das sich im Museumshafen von Wischhafen an der Elbe befindet. „Es ist das einzige Museum dieser Art in Deutschland“, sagt er nicht ohne Stolz. Seine Sehnsucht ist das Segeln. „Mit den Freunden auf einem historischen Besan-Ewer die Küste und Binnengewässer der Niederlande befahren, das gefällt mir sehr.“