Eng vernetzt
Die Neurowissenschaften gehören zu den wesentlichen Forschungsschwerpunkten des UKE. Besonders im Fokus stehen die klinische Forschung und die Nachwuchsförderung – neue Behandlungsansätze und die Ausbildung herausragender Mediziner sind das Ziel.
THRILL, CONNECT, TOPOS: Hinter diesen kryptischen Bezeichnungen verbergen sich klinische Studien, bei denen es darum geht, bestehende Therapien zu optimieren. „Aber auch bei der Erforschung neuer Behandlungsansätze sind solche Studien wichtig, um die klinische Forschung weiterzubringen und die medizinische Versorgung erkrankter Menschen zu verbessern", erläutert Prof. Dr. Christian Gerloff, Ärztlicher Leiter des Kopf- und Neurozentrums des UKE und stellvertretender Ärztlicher Direktor.
So konnte beispielsweise die Zuverlässigkeit neuer Bildgebungstechniken bei Schlaganfallpatienten, die in Pilotstudien nachgewiesen worden war, rasch mit mehr Patienten in der Klinik untersucht werden. „Klinische Versorgung und medizinische Forschung sind im UKE eng vernetzt", so Gerloff. Der Übertragung von Ergebnissen aus dem Labor ans Krankenbett („from bench to bedside") komme zentrale Bedeutung zu; ebenso wie dem umgekehrten Weg („bedside to bench"), auf dem Fragestellungen aus der Klinik von Forschenden untersucht werden.
Graduiertenkolleg fördert Lust auf Forschung
Mediziner, Physiker, Biologen, Mathematiker, Psychologen und Informatiker – mehr als 30 Promovierende werden im Graduiertenkolleg des SFB 936 ausgebildet. Das Graduiertenkolleg fördert nicht nur den exzellenten Nachwuchs, sondern zugleich auch das transdisziplinäre Gespräch und den wissenschaftlichen Diskurs zwischen den unterschiedlichen Fakul täten. Ziel ist es, den jungen Wissenschaftlern früh die Chance zu geben, selbständig und unabhängig zu forschen. „Wir wollen erreichen, dass gerade die angehenden Mediziner Lust auf Forschung entwickeln", betonen die SFB-Sprecher Prof. Gerloff und Prof. Dr. Andreas Engel, Direktor des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie. Sie wollen eine „Hamburg Brain School" als Graduiertenschule etablieren, um wissenschaftlichen Nachwuchs gemeinsam in den Neurowissenschaften auszubilden.
Neurowissenschaften in der Lehre
Noch einen Schritt früher setzt der Schwerpunktbereich während des Studiums an. „Gehirn und Geist – Faszination Neurowissenschaften" ist eines von 15 Wahlpflichtangeboten („Second Track") während des Medizinstudiums. Pro Semester nehmen 40 Studierende an dem Second Track teil. Sie erweitern damit ihre Kenntnisse über Forschung in der Neurologie, Neurophysiologie, Psychiatrie, Neurochirurgie und Neuroanatomie.
Second Tracks sind wesentliche Baustein des Modellstudiengangs iMED, in dem Studierende vom ersten Semester an Medizin eng vernetzt in Theorie und Praxis lernen. Die oft interdisziplinären Lehrteams verknüpfen dabei anatomische, physiologische und biochemische Grundlagen mit klinischen Symptomen – zusammen mit weiteren spezialisierten Lehrmethoden eine Erleichterung für den späteren Berufseinstieg.