26.03.2024 FORSCHUNG
UKE-Forschende wollen langfristig Diagnose- und Therapieverfahren bei Osteoporose entwickeln
DFG fördert neue Klinische Forschungsgruppe mit 6,3 Millionen Euro
Großer Erfolg für das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine neue Klinische Forschungsgruppe aus dem Bereich der Osteoporoseforschung bewilligt. Langfristiges Ziel des Projekts ist es, insbesondere für schwer erkrankte Patient:innen unter 50 Jahren spezifischere Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln. Die DFG unterstützt die Forschenden in den kommenden vier Jahren mit 6,3 Millionen Euro.
„Osteoporose gehört zu den Krankheitsbildern, die Patient:innen besonders stark belasten, sorgen die häufigen Knochenbrüche und der Verlust an Knochenmasse doch für eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität. Die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren, die am Ende des jetzt bewilligten Projektes stehen soll, gehört zu den ganz wichtigen Aufgaben der klinisch orientierten Forschung. Wir freuen uns über diese richtungsweisende Forschungsförderung und gratulieren den beteiligten Forschenden zu diesem herausragenden Erfolg“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und Mitglied des UKE-Vorstands.
Präzisionsmedizin für jüngere Patient:innen mit häufigen Knochenbrüchen
Osteoporose, früher auch Knochenschwund genannt, ist eine Erkrankung, bei der die Knochen porös werden und leicht brechen. Schätzungen zufolge leben in Deutschland sechs Millionen vor allem ältere Menschen mit Osteoporose. „Doch es gibt auch eine große Zahl an Frauen und Männern unter 50 Jahren mit niedriger Knochenmineraldichte und häufigen Knochenbrüchen, die nicht auf Stürze oder Ähnliches zurückzuführen sind. Diese Patient:innen leiden ganz erheblich unter den Folgen ihrer Erkrankung“, erläutert Prof. Dr. Michael Amling, Leiter des Instituts für Osteologie und Biomechanik des UKE und Sprecher der neuen Klinischen Forschungsgruppe 5029 „Präzisionsmedizin bei Erkrankungen mit früh-manifester Reduktion der Knochenmineraldichte“ (ProBone).
Für diese Gruppe von Patient:innen, die oft mit der Diagnose „idiopathische Osteoporose“ nur sehr unspezifisch klassifiziert werden und dann oft auch unbehandelt bleiben, gibt es derzeit keine therapeutischen Richtlinien. Das wollen die UKE-Forschenden ändern: „Präzisionsmedizin ist im Kontext unseres Forschungsprojekts ProBone kein Schlagwort, sondern entscheidend für die optimale Versorgung dieser schwer betroffenen Patient:innen. Mit Präzisionsmedizin wollen wir in vielen Fällen eindeutige genetische oder nicht-genetische Ursachen der Erkrankung identifizieren und dann auch sehr zielgerichtet behandeln“, erklärt Prof. Dr. Ralf Oheim, Institut für Osteologie und Biomechanik und Forschungsgruppenleiter. Ziel der jetzt bewilligten ersten Förderphase des Projekts sei es, die molekularen Grundlagen der Knochenschwäche für möglichst viele Patient:innen zu verstehen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten, so Prof. Oheim. In einer zweiten Förderphase sollten die gewonnenen Erkenntnisse genutzt werden, um neue, innovative Therapieoptionen zu entwickeln.
Neun Kliniken und Institute aus dem UKE und von der Universität Hamburg beteiligt
Klinische Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftler:innen, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Sie werden von der DFG bis zu acht Jahre lang gefördert. Das neue UKE-Forschungsvorhaben basiert auf Erkenntnissen aus Untersuchungen von Patient:innen, die bei der Spezialambulanz für seltene muskuloskelettale Erkrankungen (National Bone Board) am Institut für Osteologie und Biomechanik des UKE vorstellig wurden. Seit 2015 wurden im National Bone Board klinische und genetische Daten von über 1000 Patient:innen mit frühzeitig erniedrigter Knochenmineraldichte dokumentiert. An der Forschungsgruppe ProBone sind acht Institute und Kliniken aus dem UKE (Osteologie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Kinderklinik, Genetik, Biochemie, Immunologie, Pharmakologie) sowie das Institute for Computational Systems Biology der Universität Hamburg beteiligt.
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