27.11.2024        FORSCHUNG

Neues aus der Forschung

Bundesforschungsministerium fördert Verbundprojekt zur intraoperativen Analyse von entferntem Tumorgewebe | DFG verlängert Sonderforschungsbereich zur Nephrogenetik mit UKE-Beteiligung | Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert Medical Scientist Programm „iPRIME“ im Bereich Organimmunologie | Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft an UKE-Nachwuchswissenschaftler:innen | „wissen + forschen“: Die neue Ausgabe des UKE-Forschungsmagazins ist da

Bundesforschungsministerium fördert Verbundprojekt zur intraoperativen Analyse von entferntem Tumorgewebe

In einem gemeinsamen Projekt wollen Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, und der Universität zu Lübeck intraoperativ gewonnenes, fragmentiertes Tumorgewebe mittels Aspirathistologie analysieren. Gefördert wird das Projekt ASPIRAT vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms Gesundheitsforschung Deutschland, Fachprogramm Medizintechnik, über drei Jahre mit insgesamt 3,3 Millionen Euro. Davon gehen 812.000 Euro an die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Julia Neumann im Institut für Neuropathologie und im Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg des UKE, in dem die Aspirathistologie analysiert und validiert wird und KI-basierte Auswertesysteme entwickelt werden sollen. Geleitet wird das Verbundprojekt von der Neurochirurgie des UKSH. Ziel des Projekts ist es, die Entfernung von Tumorgewebe zu optimieren und durch eine schnellere Diagnose deutlich früher mit einer personalisierten Therapie zu beginnen.

Zur Entfernung von Tumoren am zentralen Nervensystem wird in 30 bis 40 Prozent aller Operationen ein Ultraschallaspirator verwendet. Dieser zertrümmert das Gewebe und saugt die entstandenen Gewebefragmente unter Zugabe einer Spüllösung kontinuierlich ab. Die Tumorgewebefragmente fallen als „Abfallprodukt“ (Aspirat) an. In dem Projekt sollen diese Aspirate unmittelbar neuropathologisch untersucht werden, um zu zeigen, ob die Neurochirurgin oder der Neurochirurg noch im Tumor operiert oder sich bereits in Tumor-freien Arealen befindet. Zudem sollen Aussagen zur Tumorart getroffen werden. Zu diesem Zweck soll das Aspirat mit Hilfe einer besonders schnellen Form der Multiphotonen-Mikroskopie (Imaging Flow Histology) noch während der Gewebeaspiration KI-unterstützt untersucht werden.

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Julia Neumann , Institut für Neuropathologie und Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg

DFG verlängert Sonderforschungsbereich zur Nephrogenetik mit UKE-Beteiligung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung des bereits bestehenden Sonderforschungsbereichs (SFB) 1453 „Nephrogenetik (NephGen)” verlängert. In dem SFB suchen Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen anhand genetischer Informationen nach Mechanismen, die Nierenerkrankungen zugrunde liegen. Das UKE beteiligt sich unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, an einem Teilprojekt zu Morbus Fabry, einer seltenen genetischen lysosomalen Speichererkrankung, mit dem Ziel, molekulare Mechanismen und neue Therapieansätze zu erforschen. Insgesamt wird der von Forschenden der Universität Freiburg geleitete SFB in den kommenden vier Jahren mit 12 Millionen Euro gefördert.

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Tobias Huber , III. Medizinische Klinik und Poliklinik

Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert Medical Scientist Programm „iPRIME“ im Bereich Organimmunologie

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKSF) fördert das UKE-Nachwuchsprogramm „iPRIME – Integrative (Inter-)Organimmunologie und Karriereentwicklung“ als eines von deutschlandweit nur drei Medical Scientist Kollegs über vier Jahre mit 1,1 Millionen Euro. Mit dem Kolleg soll herausragenden Nachwuchswissenschaftler:innen im Bereich der Grundlagenforschung eine stärkere Verankerung im medizinischen Kontext ermöglicht und ihre Arbeit gezielt in Richtung klinische Anwendung gefördert werden.

Das neue iPRIME-Kolleg untersucht Immunprozesse auf drei Ebenen: organspezifische Immunität, systemische Immunantwort und Interorgankommunikation und wird von Prof. Dr. Tobias Huber, Dr. Sybille Köhler und Dr. Kristina Schulz aus der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik sowie Prof. Dr. Petra Arck aus dem Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin des UKE geleitet. Ziel ist es, neue therapeutische Ansätze zu identifizieren und klinische Beobachtungen in neue Diagnose- und Therapieansätze zu überführen. Nachwuchswissenschaftler:innen profitieren von personalisierten Karriereplänen, intensivem Mentoring und interdisziplinärer Vernetzung.

Das neu geförderten iPRIME-Programm für Medical Scientists ergänzt das bereits etablierte iPRIME-Promotionskolleg und das iPRIME-Clinical Scientist-Programm am UKE. Gemeinsam bilden sie nun ein national einzigartiges, interdisziplinäres EKFS-Cluster mit Schwerpunkt auf immun-vermittelten Erkrankungen.

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Tobias Huber , III. Medizinische Klinik und Poliklinik

Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft an UKE-Nachwuchswissenschaftler:innen

Die Hamburger Krebsgesellschaft hat ihren Forschungspreis 2024 an zwei Nachwuchswissenschaftler:innen des UKE verliehen. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt herausragende Arbeiten in der Krebsforschung. Der erste Preis (6500 Euro) geht an Dr. Lisa Leypoldt, II. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE, die für ihre bahnbrechende Forschung zur Behandlung von Hochrisiko-Myelomen ausgezeichnet wurde. Als Studienleiterin der GMMG-CONCEPT-Studie untersucht sie eine neuartige Vierfach-Therapie. Die Ergebnisse, die bereits in internationale Leitlinien eingeflossen sind, haben das Potenzial, die Therapie dieser Erkrankung grundlegend zu verbessern und das Überleben der Hochrisiko-Erkrankten deutlich zu verlängern. Der zweite Preis (3500 Euro) wurde Dr. Matthias Dottermusch, Institut für Neuropathologie, verliehen, der die Jury mit seiner Arbeit zur molekulardiagnostischen Klassifikation von Hypophysenadenomen überzeugte. Seine Forschung optimiert die Einteilung dieser Tumore und schafft so eine wichtige Grundlage für neue Therapieansätze.

Kontakt für Rückfragen: Dr. Lisa Leypoldt , II. Medizinische Klinik und Poliklinik und Dr. Matthias Dottermusch , Institut für Neuropathologie

Porträt Dr. Lisa Leypoldt: UKE - Zukunftsplan 2050 - Preisregen für Nachwuchswissenschaftlerin

„wissen + forschen“: Die neue Ausgabe des UKE-Forschungsmagazins ist da

Ein bislang ungeklärtes Nierenleiden ist durch UKE-Forschende entschlüsselt, ein Impfstoff gegen den Schwarzen Hautkrebs befindet sich in der Erprobung und Tabletten mit Himbeergeschmack aus dem 3D-Drucker könnten kleinen Krebspatient:innen die Chemotherapie erleichtern: Die neue Ausgabe der „wissen + forschen 2025“ beschäftigt sich erneut mit der Medizin von morgen. Die einzelnen Beiträge des Forschungsmagazins aus dem UKE sind online und im Gesamt-PDF zu finden. Sie möchten ein gedrucktes Exemplar nach Hause? Schreiben Sie einfach eine kurze Mail an redaktion@uke.de .


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