Erarbeitung von Gesundheitsinformationen für die Stiftung Gesundheitswissen
Dagmar Lühmann, Stefanie Butz, Anne Stark, Hans-Hermann Dubben, Martin Scherer
Hintergründe und Ziele
Die Stiftung Gesundheitswissen ist eine im Februar 2015 errichtete, gemeinnützige, operative Stiftung mit Sitz in Berlin. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens. Ein Arbeitsbereich der Stiftung ist die Entwicklung und zeitnahe Bereitstellung von laienverständlichen Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen zu ausgewählten Krankheiten und Präventionsmaßnahmen. Sie basieren auf systematischen Recherchen des aktuellen Wissensstandes, der nach den Methoden der evidenzbasierten Medizin herausgearbeitet wird. Die Materialien werden multimedial aufbereitet und auf der Internetseite der Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Vorgehen bei der Erstellung von Gesundheitsinformationen orientiert sich am Positionspapier „Gute Praxis Gesundheitsinformation“ des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin (1).
Das Institut und die Poliklinik für Allgemeinmedizin erhält von der Stiftung Gesundheitswissen Aufträge zur Erarbeitung der Evidenzbasis für Gesundheitsinformationen zu unterschiedlichen Themen.
Arbeitsschritte zur Erstellung einer Gesundheitsinformation
Die Erstellung von Gesundheitsinformationen zu einem Thema gliedert sich in zwei Phasen: die Analysephase und die Konzeptionsphase. Die Analysephase dient der Erschließung, Strukturierung und Priorisierung von Fragestellungen innerhalb des Themas. In der Konzeptionsphase werden konkrete Fragestellungen mittels Evidenzsynthesen aufgearbeitet und das Konzept für die multimediale Umsetzung entworfen und realisiert.
Externe Experten sind in beide Phasen eingebunden: Sie setzen Nutzer- und Klinikerbefragungen um, tragen alle relevanten klinischen und epidemiologischen Informationen zu einem Krankheitsbild zusammen und erstellen Evidenzsynthesen zu ausgewählten Schwerpunkten.
Die Umsetzung in multimediale Formate gehört zu den Aufgaben der Stiftung.
Bisherige Ergebnisse
Die Kooperation des IPA mit der Stiftung Gesundheitswissen besteht seit Anfang 2015. Zunächst wurde unter gemeinsamer Federführung von Prof. Gerlach (Institut für Allgemeinmedizin, Universität Frankfurt am Main) und Prof. Scherer ein Methodenpapier für die Stiftung Gesundheitswissen erstellt. Es folgte die Erarbeitung von zwei prototypischen Gesundheitsinformationen zu den Themen „Vorhofflimmern“ und „Arthrose“.
Aktuell wird an der Erstellung von Gesundheitsinformationen und Evidenzsynthesen zu den Themen „nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ und „Schlafstörungen“ gearbeitet.
Bereits abgeschlossen ist das Thema „dementielle Erkrankungen“.
Referenz:
1.Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin. Gute Praxis Gesundheitsinformation. Berlin: 2015 - http://www.ebm-netzwerk.de/gpgi
Förderer: Stiftung Gesundheitswissen, Berlin
Ansprechpartnerin: Dagmar Lühmann