GET.FEEDBACK.GP
GET.FEEDBACK.GP

Depressionsscreening in der Hausarztpraxis: Steigerung der klinischen Effektivität und ökonomischen Effizienz durch patienten-orientiertes Feedback (GET.FEEDBACK.GP)

Martin Scherer, Lea Braunschneider*, Hanna Hardt, Marion Eisele, Sebastian Kohlmann*,
Marco Lehmann*, Tina Mallon, Gabriella Marx, Bernd Löwe*

*Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Hintergründe und Ziele

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und gravierendsten Erkrankungen und betreffen etwa 8% der deutschen Bevölkerung – in der Hausarztpraxis ist etwa jede sechste Patientin / jeder sechste Patient betroffen. In der randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie DEPSCREEN-INFO des Instituts und der Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie konnte gezeigt werden, dass die Effektivität einer Depressionsfrüherkennung bei kardiologischen Patientinnen und Patienten durch eine minimal aufwändige Intervention optimiert werden kann. Die multizentrische randomisiert-kontrollierte GET.FEEDBACK.GP-Interventionsstudie testet jetzt, ob eine patienten-orientierte Rückmeldung im Rahmen der hausärztlichen Versorgung den Verlauf der Depressivität verbessern kann.

Design und Methodik

Die schriftliche Rückmeldung der Depressivität an die Patientinnen und Patienten wurde mit Hilfe von Patientenworkshops entwickelt. Verständlichkeit, Entstigmatisierung sowie Anregung zum Selbstmanagement standen dabei im Vordergrund. Die Wirksamkeit der Patientenrückmeldung wird aktuell getestet.

In fünf Studienzentren werden in je zehn hausärztlichen Praxen insgesamt 1074 Patientinnen und Patienten rekrutiert, die nach Depressions-screening die Kriterien für eine Depression erfüllen. Die Patientinnen und Patienten werden zufällig einem der drei Studienarme zugeteilt (siehe Bild). Der erste Patient wurde am 17.07.2019 eingeschlossen. Die Patientinnen und Patienten nach 1, 6 und 12 Monaten telefonisch befragt.

Geplante Ergebnisverwertung

Erweist sich die Patientenrückmeldung als wirksam, wird unter Einbeziehung der Hausärztinnen und Hausärzte an-gestrebt, die Intervention in der hausärztlichen Versorgung zu implementieren. Dazu beteiligen sich die Techniker Krankenkasse, die DAK Gesundheit sowie die Barmer Ersatzkasse im Wissenschaftlichen Beirat der Studie.

Studienregistirerung: ClinicalTrials.gov ; Identifier: NCT03988985

Förderer: Innovationsfonds des G-BA zur Förderung von Versorgungsforschung

Laufzeit: 2018 bis 2022

Partner: Universitätskliniken Tübingen, Heidelberg, Jena & TU München

Ansprechpartner: Gabriella Marx Marion Eisele