Home-Based Screening for Early Detection of Atrial Fibrillation in Primary Care
Patients Aged 75 Years and Older: the SCREEN-AF Randomized Trial
Dagmar Lühmann1, Martin Scherer1, Christiane Muth2, Katharina Schmalstieg-Bahr3, Eva Hummers-Pradier3, Rolf Wachter4, David Gladstone5
1 Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin, UKE
2 Institut für Allgemeinmedizin, Universität Frankfurt
3 Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Göttingen
4 Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Universitätsmedizin Göttingen
5 University of Toronto, Canada
Hintergründe und Ziele
Vorhofflimmern ist ein wichtiger, beeinflussbarer Risikofaktor für Schlaganfälle. Wird es rechtzeitig erkannt, kann das Schlaganfallrisiko der betreffenden Patient*innen durch eine Behandlung mit oralen Antikoagulanzien signifikant und relevant gesenkt werden. Da Vorhofflimmern bei vielen Patient*innen keine offensichtlichen Symptome verursacht und nur phasenweise auftritt, wird es häufig entweder als Zufallsbefund oder sogar erst nach einem Schlaganfall diagnostiziert. Es wird postuliert, dass eine effektive Früherkennungsstrategie geeignet wäre, das Schlaganfallrisiko in der Risikogruppe relevant zu senken.
Im Rahmen der Studie soll die Wirksamkeit und Handhabbarkeit eines Screeningprogramms mittels eines aufklebbaren Herzrythmusmonitors (ZIO-Patch®) zur Erkennung von Vorhofflimmern geprüft werden. Die Ergeb-nisse der Strategie werden mit dem Ergebnis der normalen hausärztlichen Versorgung verglichen.
Design und Methodik
Randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie: In Göttingen, Hamburg und Frankfurt sollen je 200 bzw. 45 Hausarztpatient*innen, 75 Jahre oder älter mit bekanntem Bluthochdruck rekrutiert werden. Sie werden nach Aufklärung und Einwilligung randomisiert entweder der Interventionsgruppe oder der Kontrollgruppe zugewiesen. Die Patient*innen in der Interventionsgruppe erhalten einen aufklebbaren Rhythmusmonitor, der zu Studienbeginn und nach drei Monaten jeweils für zwei Wochen kontinuierlich getragen werden muss. Die Kontrollgruppe erhält die übliche hausärztliche Versorgung, auf jeden Fall aber eine Puls- und Blutdruckmessung sechs Monate nach Studienbeginn. Der Hauptendpunkt der Studie wird sechs Monate nach Randomisierung bestimmt: die Häufigkeit von im EKG bestätigten Episoden von Vorhofflimmern > als fünf Minuten innerhalb des sechsmonatigen Beobachtungszeitraums.
Geplante Ergebnisverwertung
Die Ergebnisse der Studie werden in einschlägigen wissenschaftlichen Publikationsorganen veröffentlicht und finden auf diesem Wege Berücksichtigung bei der Aktualisierung von Leitlinien zur kardiovaskulären Prävention.
Förderer: DKFZ Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung
Laufzeit: 2017 bis 2021
Partner:Universitätsmedizin Göttingen, Universitäten Frankfurt, Leipzig, Greifswald, Toronto (Kanada)
Ansprechpartner: Dagmar Lühmann