In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum operativer Eingriffe an der Leber und der Galle angeboten.
Neben der routinemäßig durchgeführten minimal-invasiven Entfernung der Gallenblase aufgrund von Steinen oder einer Entzündung führen wir auch größere Operationen an der Leber durch, wann immer sinnvoll über die sogenannte Schlüssellochtechnik.
Erkrankungen der Leber und Galle erfordern ein enges Zusammenspiel von verschiedenen Fachdisziplinen wie der Gastroenterologie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Endoskopie.
Als Teil des Universitären Leberzentrum Hamburg bieten wir Ihnen durch eine enge interdisziplinäre Betreuung die bestmögliche Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen von Leber und Gallenwegen. Für die Entwicklung eines optimalen Therapiekonzeptes für jedes Krankheitsbild werden daher die Erkrankungen in interdisziplinären Konferenzen besprochen und eine Empfehlung für eine Therapie vorgeschlagen, welche dann mit Ihnen diskutiert werden.
Als Maßstab für die hohe Qualität sind wir als Leberkrebszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
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Ihre AnsprechpartnerPriv.-Doz. Dr. med.Asmus Heumann
- Facharzt für Viszeralchirurgie
- Facharzt für Thoraxchirurgie
- Spezielle Viszeralchirurgie
TelefonE-MailPriv.-Doz. Dr. med.Tarik GhadbanFEBS MHBA FACS- Facharzt für Viszeralchirurgie
- Facharzt für Thoraxchirurgie
- Spezielle Viszeralchirurgie
- EBSQ Surgical Oncology
TelefonE-Mail -
Unsere Sprechstunde
Antworten auf häufige Fragen
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Kann ich mich bei Ihnen zur Einholung einer Zweitmeinung vorstellen?
Sie können sich jederzeit bei uns in der chirurgischen Sprechstunde oder über das universitäre Leberzentrum zur Einholung einer Zweitmeinung vorstellen. Dabei Sichten wir Ihre Befunde diskutieren mit Ihnen ausführlich die weiteren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
In aller Regel stellen wir Ihren Fall in unserem interdisziplinären Tumorboard vor.
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Gibt es andere Möglichkeiten außer der Operation Lebertumore zu behandeln?
Grundsätzlich bedarf nicht jeder Lebertumor einer operativen Therapie. Ob und in welcher Weise eine operative Therapie erfolgen sollte, besprechen wir mit Ihnen individuell in unserer Sprechstunde. Grundsätzlich bestehen darüber hinaus weitere, alternative Therapieverfahren, die wir ebenfalls mit Ihnen besprechen. Diese reichen von der Bestrahlung, über die lokale Chemotherapie bis hin zur Ablation mittels Mikrowelle oder Radiofrequenz.
In unserem interdisziplinären Leber Tumorboard werden wir gemeinsam mit den weiteren beteiligten Disziplinen Ihnen das beste Therapieverfahren empfehlen.
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Was sind die typischen Symptome von Lebertumoren?
Oft werden Lebertumor zufällig im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen entdeckt. Insgesamt sind die Symptome oft unspezifisch. Diese reichen von lokalen Beschwerden bei Verdrängung umgebender Organe (z.B. bei großen Leberzysten) bis hin zur Gelbsucht bei Kompression der Gallenwege durch Lebertumore. Auch Schmerzen und Druckgefühl im Bauchbereich können vorkommen.
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Welche Art von Lebertumoren gibt es?
Man unterscheidet bei Lebertumoren zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Des Weiteren erfolgt die Einteilung in Leber eigene (das heißt von der Leber selbst ausgehende) oder leberfremde Tumore (welche ihren Ursprung von Geweben/Organ außerhalb der Leber nimmt z.B. Metastasen)
Die häufigsten gutartigen Tumore in der Leber sind Hämangiome (Blutschwämme), Adenome (gutartige Wucherung der Leberzellen), die fokal noduläre Hyperplasie sowie Leberzysten.
Die häufigsten bösartigen Tumoren in der Leber sind Metastasen (Absiedelung anderer bösartiger Tumore) vor allem aus dem Magen und Darm. Des Weiteren kommen bösartige Tumore der intra- und extrahepatischen Gallenwege sowie das hepatozelluläre Karzinom, welches dann häufig als Leberkrebs bezeichnet wird vor.
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Wie werden Lebertumore diagnostiziert?
Eine Vielzahl von Lebertumoren kann mittels Sonografie (Ultraschall), CT und MRT sicher diagnostiziert werden. Bei Unklarheiten erfolgt die Probenentnahme aus dem Tumor.
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Welche Tumore müssen operiert werden?
Grundsätzlich werden alle Patienten mit gutartigen und bösartigen Lebertumoren in unserem interdisziplinären Leber Tumorboard besprochen. Dabei wird individuell für jede Patientin/jeden Patienten ein optimales Behandlungskonzept festgelegt. Gutartige Lebertumoren werden grundsätzlich nur bei Beschwerden operiert. Eine Ausnahme hiervon ist das Leberzelladenom, welches ab einer Größe von 5 cm entfernt werden sollte, da dann ein gering erhöhtes Risiko für eine bösartige Entartung besteht.
Bei bösartigen Lebertumoren wird wann immer sinnvoll die Operation angestrebt.
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Was kann ich tun, um mich bestmöglich auf meine Operation vorzubereiten?
Wir bieten unseren Patient:innen, die sich einem Eingriff an der Leber unterziehen, das ERAS® Programm (Enhanced Recovery After Surgery) an, das zur Optimierung der Erholung der Patient:innen nach einem großen chirurgischen Eingriff dient. Durch Standardisierung der Behandlungsabläufe, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, hat das ERAS® Programm zum Ziel, das Komplikationsrisiko nach einer Operation zu senken und eine raschere Erholung zu ermöglichen. Im Rahmen der Vorbereitungen der Operation einige Tage bis Wochen vor der Operation lernen Sie eine unserer speziell ausgebildeten ERAS® Studienschwestern kennen. Ihre ERAS- Studienschwester koordiniert ein Team aus Pflegekräften, Physiotherapeut:innen und Ernährungsberater:innen mit dem Ziel Ihnen die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
So erlernen Sie schon vor der Operation mit unseren Physiotherapeut:innen, wie Sie nach der Operation aufstehen und welche Atemübungen Sie nach der Operation selbstständig durchführen können. Um Ihren Körper bestmöglich auf die bevorstehende Operation vorzubereiten, bekommen Sie energie- und eiweißreiche Trinknahrung, die Sie zwei Mal pro Tag in der Woche vor der Operation zu sich nehmen sollen.
Weitere Informationen zum ERAS® Programm erhalten sie hier .
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Kann man ohne Gallenblase leben?
Die Produktion der Galle erfolgt durch die Leberzellen in der Leber und wird dann über Gallenwege in den Darm abgegeben. Da die Gallenblase lediglich Speicherort und nicht Produktionsort der Galle ist, ist die Lebensqualität nach erfolgter Entfernung der Gallenblase typischerweise nicht beeinträchtigt.
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Wächst die Leber nach?
Die Leber verfügt über ein außerordentliches Regenerationspotenzial. Grundsätzlich können 2/3 des Lebergewebes entfernt werden. Falls Vorerkrankung der Leber vorliegen wie z.B. Verfettung oder Zirrhose ist das Regenerationspolyp der Leber herabgesetzt und es kann entsprechend weniger funktionsfähiges Lebergewebe entfernt werden.
Nach erfolgter Resektion wächst die Leber innerhalb 6-12 Wochen nach.
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Was passiert, wenn zu viel Lebergewebe entfernt wird?
Die Leber verfügt über eine zentrale Stellung im Stoffwechsel unseres Körpers. Sie ist das zentrale Kraftwerk welches den Energiehaushalt unseres Körpers steuert. Grundsätzliche Funktion wie die Wärmeproduktion und der Zuckerhaushalt werden über die Leber gesteuert. Des Weiteren ist die Leber für die Verarbeitung von Nahrungsbestandteilen zuständig und produziert daraus wichtige Eiweiße, die z.B. für die Blutgerinnung essenziell sind. Darüber hinaus dient die Leber zur Entgiftung des Körpers.
Wenn zu wenig funktionelles Lebergewebe vorhanden ist, kann die Leber diesen Funktionen nicht mehr nachkommen. Dies kann lebensbedrohlich sein, da auch mit der modernen Medizin die Leberfunktionen nur unzureichend ersetzt werden können. Daher bedarf es einer differenzierten Diagnostik, um präoperativ die Leberfunktion adäquat einzuschätzen und diese schwerwiegende Komplikation entsprechend vermeiden zu können.
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Kann man die Leber präoperativ trainieren?
Falls zur vollständigen Entfernung eines Tumors eine ausgedehnte Leberresektion erforderlich ist, bei der möglicherweise zu wenig funktionelles Lebergewebe zurückbleibt bestehen verschiedene Behandlungsoptionen.
Als Besonderheit verfügt die Leber neben der Leberarterie über ein weiteres Gefäßsystem, welches Blut aus dem Darm in die Leber bringt. Dieses Gefäßsystem wird als Pfortader bezeichnet und bringt nährstoffreiches und sauerstoffarmes Blut aus dem Darm zur weiteren Verarbeitung in die Leber. In der Leber erfolgt die Aufzweigung der Pfortader in ein rechten und linken Ast. Durch den Verschluss eines Astes wird entsprechend mehr Blut auf die Gegenseite umgeleitet. Der erhöhte Blutfluss führt dann zu einem entsprechenden Wachstum des anhängenden Lebergewebes. Nach einer Wartezeit von 4-6 Wochen kann dann auch ausgedehnte Leberresektion durchgeführt werden.
Eine Modifikation dieses Vorgehens stellt das sogenannte ALPPS Verfahren dar. Dabei erfolgt in einer ersten Operation die Durchtrennung des Lebergewebes zwischen erkrankter und gesunder Seite und die Unterbindung des Pfortaderastes der kranken Seite. Nach 10-14 Tagen kommt es dann zu einer Größenzunahme von bis zu 70 % auf der gesunden Seite sodass dann in einer weiteren Operation eine ausgedehnte Leberresektion durchgeführt werden kann.
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Kommt für mich eine Schlüssellochoperation (laparoskopische Operation/roboterassistierte Operation) in Frage?
Wann immer möglich erfolgt in unserer Klinik ein Lebereingriff in Schlüsselloch Technik auch in der Leber Chirurgie an. In Abhängigkeit der Befunde empfehlen wir Ihnen ein für sie optimiertes chirurgisches Therapieverfahren.
Dabei ergänzen sich die Verfahren der klassisch offen chirurgischen Technik, der minimalinvasiven, laparoskopischen Chirurgie und der roboterassistierten Chirurgie.
Im Rahmen der Sprechstunde werden wir mit Ihnen ausführlich die verschiedenen Therapieoptionen diskutieren.
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Kommt für mich eine Lebertransplantation in Betracht?
Im Rahmen unseres interdisziplinären Leber Tumorboard besprechen wir für jeden Patienten auch individuell die Möglichkeit einer Lebertransplantation falls diese erforderlich sein sollte.