High-Resolution-Manometrie

  • Die High-Resolution-Manometrie (= hochauflösende Manometrie) dient der Diagnostik von Schluckstörungen und misst die Druckverhältnisse im Schlund und der Speiseröhre während des Schluckvorganges. Um Nahrung vom Mund in den Magen zu transportieren, ist eine regelrechte Kontraktion der Muskeln im Schlund (Pharynx) und eine koordinierte Öffnung des oberen Ösophagussphinkters (Eingang in die Speiseröhre) notwendig. Der durch die Muskelkontraktion aufgebaute Druck schiebt die Nahrung in Richtung Speiseröhre. In der Speiseröhre schieben koordinierte Muskelkontraktionen den Speisebrei weiter bis in den Magen. Störungen der Muskelkontraktionen und der Druckverhältnisse können zu Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Schlucken führen.

  • Vor der Messung wird üblicherweise eine FEES durchgeführt, um die aktuelle Situation einschätzen zu können.

    Diese erfolgt mittels eines flexiblen Endoskops durch die Nase. Vorher werden abschwellende Nasentropfen und ein lokales Betäubungsmittel in die Nase eingebracht, um die Untersuchung so wenig unangenehm wie möglich zu gestalten.

    Die Sonde wird über die bereits betäubte Nase in den Rachen eingeführt. Anschließend werden die Patient:innen gebeten, den Kopf nach vorne zu neigen und zu schlucken, hierbei kann die Sonde in die Speiseröhre und bis in den Magen vorgeschoben werden. Nachdem die Sonde korrekt platziert wurde, wird einige Minuten gewartet, um den Patient:innen Zeit zu geben, sich an den Fremdkörper zu gewöhnen.

    Bei der Manometrie wird zunächst eine ösophageale Druckmessung (HRM, Messung in der Speiseröhre) durchgeführt. Die Sonde ist deutlich dünner (2,6mm) als eine Magensonde und auch dünner als das zuvor verwendete Endoskop.

    Nachdem der / die Untersuchte sich an die Sonde gewöhnt hat, was normalerweise einige Minuten dauert, wird erst eine Leermessung durchgeführt, bei der einfach geatmet wird. Zuerst wird dann die Druckmessung der gesamten Speiseröhre durchgeführt. Hierfür wird nach zwei Leerschlucken Nahrungsmittel (Flüssigkeit, Keks, Brei) gegeben. Flüssigkeiten werden mit einer Spritze in die Wangentasche gegeben oder mit dem Strohhalm getrunken, Brei über einen Mundspatel gegeben, Keks wird einfach abgebissen. Die Nahrungsmittel müssen für bessere Leitfähigkeit etwas salzig sein. Im Anschluss findet mit denselben Konsistenzen die pharyngeale Messung (p-HRM, Messung im Rachen) statt. Dazu wird die Sonde so weit zurückgezogen, dass die Messpunkte auf der Sonde statt der kompletten Speiseröhre am oberen Ende der Rachenwand auf Höhe des Gaumens anliegen, sodass der Druck auf dieser Höhe gemessen wird.

    Anschließend wird die Sonde entfernt.

    Die komplette Messung dauert etwa 20 Minuten nach der Gewöhnungsphase.

    Der Tagesklinikaufenthalt dauert einschließlich Wartezeiten und Pausen mehrere Stunden.

    Im Anschluss an die Untersuchung findet eine kurze Besprechung der Befunde statt. Da die detaillierte Auswertung der HRM einige Zeit in Anspruch nimmt, werden die Patient:innen über die Ergebnisse der Untersuchung und die daraus abzuleitenden Empfehlungen für weitere Diagnostik oder Therapie in einem gesonderten ambulanten Termin oder telefonisch informiert.

    Ein umfassender schriftlicher Bericht an die Patient:innen und die von den Patient:innen angegebene Arztpraxis folgt.

    Manometrietermine werden derzeit nur nach einer vorhergehenden Dysphagiediagnostik oder pH-Metrie in unserer Tagesklinik durch uns vergeben. Eine Zuweisung ohne vorhergehende Untersuchung und Einschätzung ist derzeit nicht möglich.