Lernzielkatalog für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie

Im Lernzielkatalog des Faches Psychiatrie und Psychotherapie wurde hierzu festgelegt, was für die Studierenden aus Sicht des Faches für das Erreichen des Ausbildungszieles „Arzt“ essentiell ist. Die Inhalte des Lernzielkatalogs richten sich nach

  • den Ausbildungszielen,
  • dem Ansatz des wiederholten Lernens und
  • nach einem möglichst großen Anteil an praktischen
    Lernen in Form von Unterricht am Krankenbett und
    Praktika.

Systematisierung
Das Fach Psychiatrie und Psychotherapie hat die Lerninhalte auf zwei Blöcke verteilt:

Modulblock F: „Kopf/Psyche/Neurowissenschaften“ (Synonym: „Kopfblock“).

  • Modul F1: Körperfunktionen im Erwachsenenalter II (Nervensystem, Sinne, Psyche)
  • Modul F2: Kopf/Psyche/Neurowissenschaften I
  • Modul F3: Kopf/Psyche/Neurowissenschaften II

Modulblock G: „Medizin des Erwachsenenalters und des Alterns“ (Synonym: „Der alternde Mensch“).

  • Modul G2: Medizin des Erwachsenenalters und des Alterns I
  • Modul G3: Medizin des Erwachsenenalters und des Alterns II

Lernzieloperationalisierung
Im Lernzielkatalog werden für die Ausbildungsziele vier Bereiche voneinander unterschieden, die im Katalog für den jeweiligen Lerninhalt angegeben werden:

1. Kognitive Kompetenzstufen:
K1Faktenwissen: deskriptives Wissen, Reproduktion relevanter Fakten.
K2Verständniswissen: Verständnis zugrundeliegender Ursachen und Zusammenhänge.
K3Problemlösungswissen: Fähigkeit zur Analyse, Bewertung, Anwendung,
Voraussetzung für Diagnose und Therapie.
2. Praktische Kompetenzstufen:
F1Handlungswissen: theoretische Kenntnis von Verfahren und Vorgehensweisen.
F2Anwendungsdemonstration: gesehen haben bzw. demonstriert bekommen haben,
wie etwas gemacht wird.
F3Praktische Grundfertigkeiten: etwas selber durchgeführt bzw. angewendet haben.
F4Praktische Routine: etwas routiniert, auch unter widrigen Umständen, alleine durchführen können.
3. Zusatzoperationalisierung klinischer Relevanzmarker:
DDiagnose: Der Studierende kann die Diagnose bzw. Verdachtsdiagnose des betreffenden Krankheitsbildes mittels Anamneseerhebung, einer körperlichen Untersuchung und einfacher technischer Zusatzuntersuchungen stellen.
TTherapie: Der Studierende kann für das Krankheitsbild einen allgemein üblichen Therapieplan erstellen.
NNotfall: Der Studierende kann bei diesem Krankheitsbild die akuten Notfallmaßnahmen einleiten sowie eine Erstversorgung durchführen.
4. Zusatzoperationalisierung theoretische Relevanzmarker:
GGrundlagenwissen: Der Studierende kann die grundlegenden Fakten und Funktionsprinzipien benennen, die für Studium und Praxis der Medizin notwendig sind. Es handelt sich um unverzichtbare Grundkenntnisse, die vorwiegend in den ersten Modulen vermittelt werden.
VVertieftes Verständnis: Der Studierende erwirbt ein vertieftes Verständnis der Funktionsprinzipien von Organen und Systemen, die für das Verständnis von Erkrankungen und Therapien notwendig sind. Es handelt sich um ein differenziertes Verständnis komplexer Sachverhalte, das im Sinne der Lernspirale vorwiegend in den späteren Modulen des jeweiligen Blocks vermittelt wird.
FForschungsrelevante Kenntnisse: Der Studierende kann Problemstellungen bearbeiten, die notwendig sind für die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren, Therapien, sowie für Forschung, Promotion und Veröffentlichungen (vorwiegend im 2nd Track vermittelt).
Verantwortlich für den Inhalt
Autoren: Prof. Dr. M. Lambert, Dr. med. Kai Schumacher, K. Grzella
Erstellung: 19.10.2015
Letzte Änderung: 30.07.2019